Es war im Prinzip schon klar, dass nach der Einführung in den ersten beiden Episoden STAR TREK DISCOVERY eine deutlich andere Richtung einschlagen würde, und dass in diesen im Prinzip nur der Boden für den Rest geebnet und ein wenig Charaktervorstellung betrieben wurde.
Seit gestern kann man die ersten beiden Episoden, also den Piloten, der neuen STAR TREK-Serie DISCOVERY ansehen. Ganz legal, einen Tag nach der US-Ausstrahlung, Netflix sei es gedankt. Was hätten wir Fans uns das in den 80ern oder 90ern gewünscht, heute ist es Realität.
Auf den ersten Blick wird klar: DISCOVERY unterscheidet sich in Cinematographie und auch erzählerisch grundlegend von dem, was man man früher von STAR TREK-Serien kannte. Und leider ignoriert man auch zahllose als gegeben angenommene Eckpunkte und Historie des Franchise. Das stößt dem Fan sauer auf, aber die Show ist eben nicht nur für Fans gemacht, sondern soll die heutigen TV-Zuschauer allgemein ansprechen.
Es war als erste echte VR-Killer-App angekündigt worden und ist ein Vollpreisspiel – für VR-Games ungewöhnlich. Doch man muss sich nicht wundern, denn leider ist STAR TREK BRIDGE CREW von den Abzockern bei Ubisoft, die in der Vergangenheit durch überteuerte DLCs oder »always on«-Zwang bei Offlinespielen aufgefallen waren. Der Publisher war auch ein Grund dafür, warum ich lange darüber nachgedacht habe, ob ich das Game wirklich kaufen soll – obwohl ich nicht nur langjähriger Trekker, sondern auch VR-Fan bin. Ersteres hat dann den Ausschlag gegeben: Eine Sternenschiff-Brückensimulation in der virtuellen Realität konnte ich mir nun wirklich nicht entgehen lassen.
Fünf Jahre hat es gedauert, bis sich Ridley Scott erneut seinem bekanntesten Universum zugewandt hat. Dazwischen lagen vier mehr oder weniger erfolgreiche Spielfilme, der schlechteste war COUNSELOR, dafür strahlte THE MARTIAN. Viel Schelte hatte Scott für seinen PROMETHEUS einstecken müssen. Die Einen bemängelten das Fehlen von Erklärungen. Die Anderen regten sich darüber auf, dass PROMETHEUS ja gar kein ALIEN-Film sei. Hätte sich Ridley Scott nach diesen ungerechtfertigten Äußerungen entschlossen, das Alien-Universum zu verlassen, wäre es nur allzu verständlich gewesen. Und dass der Regisseur sich tatsächlich vier Filme Zeit nahm, um doch weiter zu machen, hat den Verdacht des Absprungs nur verhärtet. Aber jetzt dürften die letzten negativen Kritiker endlich verstummen.
Edition Roter Drache und PhantaNews präsentieren:
REISEZIEL UTOPIA
Es gab eine Zeit, in der Science Fiction eine positive Vision der Zukunft transportierte, eine Vision, die angesichts beispielsweise des kalten Kriegs und diverser denkbarer Szenarien eines Endes der Welt auch bitter nötig war. Nicht erst seit William Gibsons Cyberpunk und erst recht in den letzten Jahren dominieren aber mehr und mehr Dystopien und Postapokalypsen das Genre, sowohl im literarischen wie auch im popkulturellen Bereich, die düstere Aussichten in die Zukunft oder gleich das Ende der Welt präsentierten. Wir sind der Ansicht, dass es gerade heute angesichts der Lage in Deutschland und auf der Erde erneut positiver Visionen für eine bessere Zukunft bedarf, deswegen wurde diese Ausschreibung für eine Kurzgeschichtensammlung aus der Taufe gehoben.
Nun ist das mit Science Fiction so ein Problem. An Zuschauern ist das Genre durch Männer dominiert. Da hatte Morten Tyldum ein goldenes Händchen, als er den letzten Jahr erschienenen PASSENGERS drehte. Mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt setzte er zwei der momentan angesagtesten Schauspieler in ein Raumschiff, und gestaltete es als Romanze mit starken Startschwierigkeiten. Aber so ein Konzept ist nicht beliebig wiederholbar. Da hatten scheinbar auch die Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick die Eingebung, auf das Ursprüngliche zurückzugreifen. In 400 Kilometern über der Erde zieht die Internationale Raumstation ihre Bahnen. Die Aufgabe der Astronauten: eine Sonde vom Mars abzufangen und zu untersuchen. Mit Folgen, für die man als Kinogänger nicht viel Phantasie braucht.
Als zur Jahrtausendwende der erste X‑MEN über die Leinwand fegte, da wurde schnell klar, dass hier eine Goldader freigelegt worden war. Was die Produzenten allerdings übersahen, war diesen Claim auch richtig abzustecken. Waren die folgenden zwei Fortsetzungen noch immer wunderbare Mainstream-Unterhaltung, erreichten sie nicht den Charme und die Kurzweil des ersten Teiles. CentFox als produzierendes Studio musste reagieren, schließlich machte sich die Publikumsermüdung auch in den Kassen bemerkbar. Wenn etwas zu retten war, dann mit einer grundlegenden Änderung des Konzeptes. Und es hatte keine Analysten gebraucht zu sagen, wer das größte Nugget in dieser Goldader war. Aber das Konzept der Ursprungsgeschichten wollten Fans und Freunde auch nicht so richtig schlucken. Die Einspielergebnisse stagnierten, trotz steigender Eintrittspreise. Ein letztes Aufbäumen gab es bei ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT. Das sollte es gewesen sein? Doch eine Serie wie diese konnte man nicht sang und klanglos ausgehen lassen.
Es ist natürlich leicht, den Norweger Morten Tyldum als Ausnahmeregisseur zu bezeichnen. Selbstverständlich auch deswegen, weil jeder junge Regisseur, der über ein Multi-Million-Dollar-Budget verfügen darf, sich dies irgendwie erarbeiten haben muss. Morten Tyldum hat spätestens mit HEADHUNTERS bereits weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Allerdings musste bereits sein Nachfolgefilm IMITATION GAME schon wieder einige berechtige Prügel einstecken, weil es die Geschichte um die Person Alan Turing und der Entwicklung seines Computers nicht im Geringsten ernst nahm. Das lag natürlich am Drehbuch, denn inszeniert war IMITATION GAME tadellos, aber als Verantwortlicher wird stets der Regisseur herangezogen. Es ist sein Film. Es sei denn die Produzenten heißen Michael Bay oder Guillermo del Toro. Doch bei PASSENGERS tappt Tyldum in dieselbe Falle: ein nicht ganz ausgegorenes Drehbuch.
Wer hätte es für möglich gehalten? STAR WARS mit völlig neuen Aspekten.
Exkursion in die Vergangenheit: Ich habe STAR WARS sowie die beiden Folgefilme gesehen und war für immer geflasht (ich war SF-besessen und zwölf Jahre alt, als ich Episode IV zum ersten Mal im Kino sah, danach kam jede Hilfe zu spät). Sicher, aus der heutigen Zeit betrachtet müsste man eigentlich zugeben, dass das vielleicht stellenweise ein wenig flach daher kam. Holzschnittartige Charaktere. Dialoge, die keinen Preis gewinnen würden. Aber damals war all das aus vielen Gründen eine Offenbarung. Die Effekte, die Ideen, die Umsetzung, alles auf der Leinwand, die das größer, epischer erschienen ließ. A NEW HOPE war zweifellos in vielen Aspekten ein Meilenstein der Kinogeschichte. Das kann man nicht zuletzt daran ermessen, dass STAR WARS noch heute, fast 40 Jahre später, so präsent ist, wie Ende der 70er, die Designs nicht lächerlich aussehen, wie es bei so ziemlich jedem anderen SF-Film aus der Zeit der Fall ist. Damit reiht es sich in Stoffe ein, die immer wieder repetiert und neu interpretiert werden. Beispielsweise Frankenstein, Robin Hood, Sherlock Holmes, griechische Sagen, oder Shakespeares Geschichten.
Was? Habe ich gerade die Dreistigkeit besessen, STAR WARS in einem Satz mit Shakespeare zu nennen? Höre ich die Feuilleton-Schreiber heulen? Gut so. Heult ruhig. Hier geht es um Popkultur, davon hab ihr keine Ahnung. Übrigens war auch Shakespeare zu seiner Zeit verlachte Popkultur. Denkt mal drüber nach.
Ich habe es über die Jahre immer wieder mal vernommen, zumeist von alternden SF-»Fans«, die lautstark die Ansicht vertreten, dass selbstverständlich »früher alles besser war, und das doch alles keine Science Fiction sei«. Früher, das ist ein nicht ganz genau zu beziffernder Zeitraum, aber eben nicht heute. Aber ich schweife ab. Was habe ich genau vernommen? Die zumeist aufgebracht vorgetragene These, dass dies und jenes, oft Popkultur, in Wirklichkeit gar keine Science Fiction sei, sondern nur … irgend so ein Mist. Je nach Alter (es sind nach meiner Beobachtung tatsächlich überwiegend die älteren SF-Anhänger), Geisteszustand und Fanatismuslevels des Vortragenden wird verschiedenen Spielarten der SF pauschal abgesprochen, tatsächlich Science Fiction zu sein, in den meisten Fällen ohne inhaltliche Begründung, sondern nur mit irgendwelchen hastig vorgetragenen Schimpfworten, oder schwummrigen Scheinargumenten, die wenig durchdacht erscheinen. Gerne vorneweg kritisiert immer wieder mal STAR WARS, heutzutage nimmt man sich bevorzugt die diversen Spielarten des Superhelden-Genres vor, aber sogar der Erforschungs- und Entdeckungsserie STAR TREK wird abgesprochen, tatsächlich SF zu sein. Weil? Wegen!
Warum? Die Begründungen sind oft schwurbelig, fußen aber nicht selten auf der mit zahlreichen Ausrufezeichen vorgebrachten These, dass »das alles« nur »Fantasy« sei, und mit Wissenschaft nichts zu tun habe. Und schließlich habe das Genre Science Fiction die »Wissenschaft« im Titel und müsse deswegen auf irgendwelchen wissenschaftlichen Grundlagen beruhen.
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.
Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.
Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.