Die coolsten Sonnenbrillen sind zurück. Und man fragt sich, ob es den beliebten Leinwandhelden dabei ähnlich aufs Gemüt schlägt, die Welt ständig so leicht unterbelichtet erfahren zu müssen. Ob mit Polarisations- oder Shutterbrillen, der erlebt Zuschauer diese ins Herz geschlossene Welt von skurrilen Außerirdischen und abgebrühten Geheimagenten einfach nicht in der Brillanz, die Bo Welch als Bildgestalter beabsichtigt hatte. Wie viel Lichtstärke die Projektion im 3‑D-Prozess tatsächlich verliert, darüber streiten sich die Geister, weil es schließlich interessenabhängig ist. Bloße Zahlen sind allerdings auch unbedeutend, denn wie bei allen anderen 3‑D-Filmen ist es auch bei MEN IN BLACK 3 störend und auffallend zu viel.
Egal wie man es nun nennen mag, auf einer Veranstaltung wie der FedCon findet man selbstverständlich auch zuhauf Personen, die sich anlässlich des Events in eine entsprechende Schale geworfen haben. Und neben den zahllosen Fans, die sich in einer schnell gekauften Uniform präsentieren, gab es auch eine Menge wirklich liebevoller und aufwendig gestalteter oder einfach kreativer Gewandungen zu entdecken.
Allein zum Staunen über diese Menge an Cosplayern lohnt sich fast schon ein Besuch der FedCon, ich denke, dass es in Deutschland schwer werden dürfte, an anderer Stelle eine ähnlich bunt gemischte Massierung an Kostümierten aus den Genres SF, Fantasy und Comics zu finden.
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Bevor ich in anderen Artikeln Inhalte, Programm und Gebotenes auf der diesjährigen FedCon im Maritim-Hotel am Düsseldorfer Flughafen beleuchte, möchte ich auf die diversen Probleme eingehen, mit denen auf der Veranstaltung zu kämpfen war und deren Gipfel darin bestand, dass sich zahlende Besucher mit Tageskarte den Gaststar William Shatner nur auf einer Leinwand ansehen durften.
Die FedCon findet bereits seit 20 Jahren statt, man sollte also annehmen, dass die Veranstalter einen solchen Event im Griff haben. Und sogar wenn man erst einmal davon ausgeht, dass bei einer derartigen Großveranstaltung mit diversen Gaststars (bei denen von einigen bekannt ist, dass sie sich gern mal Extravaganzen leisten) nicht immer alles ganz rund läuft, dann ist das erst einmal kein größeres Problem.
Oder zumindest sollte es kein Problem sein, man informiert die Anwesenden deutlich über eventuelle auftretende Schwierigkeiten oder daraus resultierenden Änderungen und alles ist gut. Nur leider liegt es mit diesen Informationen seitens der FedCon-Veranstalter heftigst im Argen. Und das Verhalten einzelner »Helfer« kann ich persönlich nur als in hohem Maße unprofessionell bezeichnen.
Sein Name ist Snow, einfach nur Snow. Erinnert nur bedingt an Snake. Die Prämisse des Films hingegen erinnert weniger bedingt an DIE KLAPPERSCHLANGE. Man könnte glauben, das schon lang diskutierte Remake von John Carpenters Gefängnis-Action hat doch noch den Weg auf die Flimmerwand gefunden. Von einem Remake bleibt man Gott sei Dank noch verschont. Damit hat diese Luc-Besson-Produktion aber auch keinen besseren Stand. Ein hartgesottener Ex-CIAler wird in ein im Orbit um die Erde liegendes Hochsicherheitsgefängnis geschickt, um die Tochter des amerikanischen Präsidenten herauszuhauen. Das, und nichts weiter, ist die Handlung. Alles, was sonst noch während des Films passiert, ist nur Füllwerk und Staffage. Das wäre ganz okay, es geht ja nichts über ordentliche B‑Film-Qualitäten. Aber LOCKOUT nimmt sich einfach nicht ernst genug, um überhaupt in der für ihn konzipierten Liga bestehen zu können.
LOCKOUT hat einen ganz großen Pluspunkt, und der heißt Guy Pearce. Selten hat man den Australier so locker, so cool, und in seiner Überheblichkeit so überzeugend gesehen. Seine Einzeiler bringt er trocken, aber auch im perfekten Timing. Physisch bringt er sowieso die notwendigen Voraussetzungen mit. Pearce hätte hier für sich eine Paraderolle finden können, doch dazu agiert er im falschen Umfeld. Damit geht es zurück zum Thema. Ein B‑Movie darf sich einfach nicht ernst nehmen, wenn es ernst genommen werden will. Und das haben James Mather und Stephen Leger als LOCKOUT-Macher definitiv nicht verstanden. Sie nehmen ihren Film viel zu ernst, und sie inszenieren ihn mit einer Ernsthaftigkeit, die jeden Spaß aus der Inszenierung nimmt. Dadurch haben sie die Konditionen für einen ordentlichen B‑Movie eben nicht ernst genommen. Das ist die Crux bei solchen Filmen und weniger kompliziert, als es sich anhört.
Die Marvel-Studios sind am Ende ihrer Träume angekommen. Bereits 1996 gründete Marvel sein hauseigenes Studio, das mit dem ersten Teil von IRON MAN schließlich in der Kinowelt für Furore sorgte. Marvel hatte seinen ersten Erfolg mit einem komplett selbstständig finanzierten Film. Man wollte den Hollywood bestimmenden Studios nicht mehr das Sagen und die finanzielle Ausbeute überlassen, die sich mit SPIDER-MAN und X‑MEN eine goldene Nase verdienten. Bisher durfte Marvel immer schön mitproduzieren, die allgemeinen Verwertungsrechte lagen allerdings bei Sony bzw. der Centfox. Der Weg war steinig und uneben.
Die Neuauflage von HULK folgte und war nur leidlich überzeugend, der zweite IRON MAN überzeugte, bot aber nichts Neues. THOR war okay, CAPTAIN AMERICA hingegen ganz im Sinne der Fans und der Erfinder. Marvel war siegesbewusst auf dem richtigen Kurs, wenngleich es starke Vertriebspartner wie Universal und Paramount dazu benötigte, um die wertvolle Fracht in die Welt hinauszutragen. Der erste IRON MAN war einfach zu gut, um allzu schnell in seiner filmischen und unterhaltenden Qualität übertroffen zu werden. Mittlerweile gehört Marvel zu Disney, und fünf Superhelden-Filme nach IRON MAN macht THE AVENGERS in seiner Größe, seiner Inszenierung und seinem Unterhaltungswert den Eindruck eines abschließenden Feuerwerks.
Ich habe mich immer wieder darüber beklagt, dass die deutsche Filmbranche trotz (oder gerade wegen) aller behaupteten Qualität nicht in der Lage zu sein scheint, auch nur halbwegs brauchbare Phantastik-Filme zu realisieren. Sieht man mal von Produktionen ab, die in Zusammenarbeit mit Hollywood gemacht wurden und bei denen die deutsche Beteiligung zumeist nur klein im Abspann steht, kommt direkt aus deutschen Landen – immerhin in der Tradition eines Fritz Lang – nichts, aber auch gar nichts.
Doch halt, ein kleines Häuflein Aufrechter hat gegen alle Widerstände und gegen die deutsche SF-Film-Realität etwas produziert, das man eigentlich nicht mehr als Fanfilm und angesichts des investierten Geldes auch streng genommen nicht als No-Budget-Film bezeichnen kann – angesichts des Budgets auch billiger Profi-SF-Produktionen aber allerdings dann wieder doch. Nennen wir es vielleicht einfach einen »Independent-Film«.
Dennoch atmet NYDENION in jeder Minute das Fan-Sein und den Enthusiasmus seiner Macher – und das ist wohl auch der Grund dafür, dass dieser Science Fiction-Film, der selbstverständlich nicht die Qualität einschlägiger Hollywood-Blockbuster aufweisen kann, einfach in jeder Minute einen Heidenspaß macht. Vielleicht auch gerade deswegen, weil eben nicht alles perfekt ist, man aber dennoch die Hingabe zum und den Spaß der Macher am Genre durchgängig eindeutig spürt. Und das ist wahrscheinlich der Unterschied zu sogenannten Profis.
…
Nachdem die Messe »Spiel« in Essen nach Jahren der stiefmütterlichen Behandlung endgültig keinen großen Wert mehr auf das Genre (also Rollenspiele, Tabletops und LARP) zu legen schien, stellte sich insbesondere im letzten Jahr die Frage, wo man sich in Zukunft in großem Umfang treffen wird. Denn es ist abzusehen, dass der Anbieterschwund in Essen weiter gehen wird, so lange der Merz-Verlag die Aussteller und Gäste dieser Bereiche weiterhin als Kunden zweiter Klasse behandelt.
Die Role Play Convention in Köln wäre die ideale Veranstaltung, um das aufzufangen und tatsächlich ist das Gebotene in Sachen Ausstellern und die Mischung aus Computerspiel, Rollenspiel, Tabletop und den verschiedenen LARP-Geschmäckern plus Drumherum und großem Markt im Außenbereich eine optimale Mischung.
Leider krankte das Konzept insbesondere in diesem Jahr dennoch an Kleinigkeiten, die hoffentlich beseitigt werden können.
Kann ein Film, der auf dem simplen, im Grunde vollkommen handlungslosen Spiel SCHIFFE VERSENKEN basiert, tatsächlich funktionieren? Ist es möglich, auf Grundlage eines so, um es mal drastisch auszudrücken, banalen Brettspiels einen abendfüllenden Spielfilm zu drehen, der tatsächlich so etwas wie eine Story aufweist, dem es gelingt, die elementarsten Regeln des Spiels irgendwie im Plot zu verwirklichen, sodass man das Spiel auch wiedererkennt, und der darüber hinaus noch kurzweilig unterhält?
Regisseur Peter Berg und die Drehbuchautoren Erich & Jon Hoebner geben in ihrem 200-Millionen-Dollar-Machwerk BATTLESHIP eine eindeutige Antwort auf diese Frage: Ja, es ist möglich! Zumindest, solange man nicht mit der Absicht ins Kino geht, einen kulturell wertvollen, den Geist fordernden, tiefsinnigen Streifen zu sehen.
»I’ve got a bad feeling about this«. Die legendäre Harrison-Ford-Phrase ist immer wieder einen Auftritt wert. Wie der Wilhelm-Scream hallt der alte Han-Solo-Spruch als aufrichtige Verbeugung immer wieder durch die Mainstream-Kinos. Selbst wenn eigentlich Luke Skywalker den Spruch in EPISODE IV zuerst beanspruchte. Wobei George Lucas diesen Satz auch nur aus 2001: A SPACE ODYSSEY zitiert haben könnte. Das nur nebenbei, weil es über BATTLESHIP sowieso nicht viel zu sagen gibt.
Wenn bei BATTLESHIP der Satz fällt, jemand habe ein sehr ungutes Gefühl bei der Sache, nachdem eine offensichtlich außerirdische Macht zwei Kriegsschiffe in ordentlichen Explosionen in nichts aufgelöst hat, dann ist das bezeichnend für das, was der Film für den Zuschauer bereithalten wird. Als Disney PIRATES OF THE CARIBBEAN ohne jeden Bezug zu der beliebten Fahr-Attraktion aus Disneyland machte, hat das auch funktioniert. Bei BATTLESHIP gab es wenigstens noch vier karierte Blätter und zwei Bleistifte als Vorlage, und das machte das Projekt letztendlich zu einer enorm spannenden Sache. Im Übrigen auch die einzig spannende Frage während des Film überhaupt, ob es das alte Kritzel-Spiel in seiner ursprünglichen Form mit auf die Leinwand geschafft hat. Der Rest ist voraussehbares Effekte-Kino, nach allen Regeln aller bekannten und bereits x‑fach abgelutschten Invasionsfilme.
Es immer so eine Sache, wenn man ein erklärtes Feindbild hat. Dann und wann muss man einfach einen Schritt zurücktreten und leise um Entschuldigung winseln. Das Josh Tranks Film CHRONICLE im Stil eines Found-Footage-Thrillers gedreht wurde, ließ Schlimmes ahnen und beschwor selbstverständlich unverzüglich die altbekannten Vorurteile herauf. Doch die Macher waren schlau und setzten einiges daran, von Anfang an gegen das Vorurteil anzufilmen. Zum einen lassen sie die die Kamera haltenden Protagonisten wissen, was sie tun, und nicht ständig panisch durch die Gegend hetzen, und schließlich nutzen sie eine aus der Handlung heraus entstandene Situation, um sogar sehr Steadycam-gleiche Bilder zu generieren. Plötzlich und unerwartet kann dann ein Film doch Spaß machen. Wenn man nur etwas intensiver am eigentlichen Ziel der Geschichte gearbeitet hätte.
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