Natürlich stellt sich selbstredend auch bei ALITA die Frage, ob man das Ausgangsmaterial kennen sollte, oder ein Film für sich alleine stehen muss, wenn man ihn objektiv betrachten will. Ideal ist natürlich ein gesunder Mittelweg, der beim unbedarften Zuschauer keine Fragen aufwirft oder offen lässt, und die lockere Einbindung von Elementen, an denen sich der Fan erfreuen kann. Bei ALITA: BATTLE ANGEL ist genau dies der Fall. Er bietet 122 Minuten Spektakel, mit ein klein wenig Tiefgang, verschont das Publikum mit endlosen Action-Sequenzen, so wie es die Werbung vorgab, sondern setzt diese sorgsam und nicht des Schauwertes willen über den Film verteilt. Und während das, mit Verlaub gesagt, anspruchslosere Samstag Abend-Publikum seinen Spaß hat, spürt man förmlich, das hinter der einen Szene oder dem anderen Dialog sich doch zarte Hinweise verbergen, die einem eingefleischten Fan der Vorlage gerecht werden. Irgendwie das Ideal eines solchen Filmes.
Es war schon lange ein Herzensprojekt von James Cameron: Eine filmische Umsetzung des Mangas und Animés BATTLE ANGEL ALITA. Erstmalig wurde ein Film bereits im Jahr 2003 angekündigt, das Projekt verschob sich allerdings aufgrund von Camerons Arbeiten am AVATAR-Franchise immer wieder und manch einer hatte die Hoffnung schon lange aufgegeben, den Film als in der Produktionshölle verschollen abgeschrieben.
Als sich Cameron von dem Anspruch trennte, selbst Regie führen zu wollen und dieser Job an Robert Rodriguez ging, konnte das Projekt endlich Fahrt aufnehmen. Cameron bliebt allerdings weiter als Produzent mit an Bord und er verfasste auch zusammen mit Laeta Kalogridis Story und Drehbuch.
Die Dreharbeiten begannen bereits im Oktober 2016 und dauerten bis zum Februar 2017. Danach sollte es wegen der äußerst aufwendigen Postproduction noch ein weiteres Jahr dauern, bis ALITA: BATTLE ANGEL jetzt in die Kinos kam.
Der zweite Film nach ROGUE ONE »außer der Reihe«, also jenseits der Skywalker-Saga, dreht sich um eine der beliebtesten Figuren aus dem STAR WARS-Universum überhaupt, wenn es nicht sogar die beliebteste ist: Han Solo, den Schurken mit dem Herzen aus Gold.
Doch eben weil diese Figur so beliebt ist, und der zentrale Punkt dafür sicherlich dessen Darstellung durch den Schauspieler Harrison Ford war, regten sich im Vorfeld bei vielen Zweifel, ob gerade diese Figur in SOLO – A STAR WARS STORY einfach so von jemand anderem dargestellt werden kann. Zudem Alden Ehrenreich zwar vom Typ her ähnlich ist, aber eben nicht wie der junge Ford aussieht.
Der erste DEADPOOL war ein absoluter Überraschungserfolg, und das trotz der Freigabe ab 16. Das machen Studios normalerweise nicht so gerne, weil man dann die Comic-affine Ziegruppe ab 12 außen vor hat, was sich meist negativ auf die Einspielergebnisse niederschlägt. Dennoch zeigte der erste Teil, dass man trotzdem einen Riesenerfolg landen kann – wenn man sich nur Mühe gibt, und damit eben die erwachsenere Zielgruppe ins Kino bekommt.
Doch man muss sich natürlich immer fragen: Werden die Macher in der Lage sein, die Nummer in DEADPOOL 2 nochmal durchzuziehen? Denn die ganzen Gags wie das Durchbrechen der vierten Wand oder Seitenhiebe auf Genre und Popkultur können bei einem nicht-Origin-Film schwerlich nochmal über zwei Stunden tragen. Oder doch?
Um Asgards Willlen, wie soll man den diesen Film besprechen ohne zu spoilern? Ich will es mal versuchen …
So etwas wie das, was Marvel und Disney in den vergangenen zehn Jahren getan haben, ist in dieser Form noch nie gemacht worden. Sicher gab es schon Filmreihen, und auch deutlich langlebigere als das Marvel Cinematic Universe, aber mal waren es lose zusammenhängende Einzelfilme wie JAMES BOND, oder es ging eigentlich nur um einen Protagonisten wie bei HARRY POTTER – und diese Filmreihe war letztendlich durch die Romane vorgegeben.
Aber zehn Jahre lang 20 Filme (und Fernsehserien) als Originalcontent zu produzieren, die alle im selben Universum handeln und irgendwie zusammenhängen, sogar so schräge wie die um einen sprechenden Waschbären, und die dann in dieser Form in AVENGERS: INFINITY WAR kulminieren zu lassen, das ist ein Werk, dem ich nur Achtung zollen kann. Nach dem Betrachten von INFINITY WAR sogar noch mehr, denn hier bekommt man deutlich mehr geboten, als nur Superhelden-Gekloppe.
Wenn man einen Film macht, der die 80er Jahre und deren Popkultur in zahllosen Facetten abfeiert, dann kann man vermutlich keinen besseren Regisseur für eine Umsetzung finden, als einen derjenigen, der genau diese 80er im Kino mit definiert hat: Steven Spielberg.
Angesichts dessen wundert es auch vermutlich niemanden, dass Spielberg sich nach dem großen Überraschungserfolg von Ernie Clines’ Roman READY PLAYER ONE die Rechte an einer Verfilmung gesichert hat, denn sicher hat er die Möglichkeiten erkannt, die dieses Buch bietet: Zum einen all die Nerds aus den Jahren nostalgisch ins Kino zu bekommen, zusätzlich holt man noch Computerspieler ab, und als Sahnehäubchen ist der Streifen auch für Personen interessant, die erst deutlich nach den 80ern geboren wurden, denn er hat eine eigenständige Handlung, weit über das Abfeiern der damaligen und heutigen Popkultur hinaus.
Die Rechteinhaber hinter dem STARGATE-Franchise (also MGM) müssen irgendwas Schlechtes im Kaffee gehabt haben. Sie kündigen STARGATE ORIGINS als Webserie an, also mit Episoden in Häppchen von zehn bis 15 Minuten, die auf einer eigenen Webseite gezeigt werden. Und das anlässlich des 20-jährigen Fernsehjubiläums der Kultserie STARGATE SG‑1. Da hätte man sich als Fan trotz des merkwürdigen Formats freuen können.
Allerdings nur so lange, bis man sich das tatsächlich ansieht, denn das, was die Macher da geliefert haben wirkt wie anlässlich des Jubiläums schnell und vor allem nicht besonders professionell zusammengeschustert. Da mir schon die Häppchendarreichung ordentlich auf die Nerven ging hatte ich gewartet bis alle Folgen am Stück vorliegen, um mir das anzusehen.
STARGATE ORIGINS ist ein Prequel. Es geht um den Professor, der in den 1930ern in Ägypten das Stargate findet und erforscht, sowie um seine Tochter Catherine (die kennt man aus dem Kinofilm). Weiterhin geht es natürlich um Nazis. Und um Goa’uld, auf die man auf einem fremden Planeten trifft, nachdem man das Ding aktiviert bekommt.
Die vermutlich peinlichste Goa’uld aller Zeiten (und das will was heißen)
Die Story ist so hanebüchen wie das Drehbuch, das Schauspiel bis auf einzelne Ausnahmen ebenso schlecht wie die Spezialeffekte – und gerade bei letzteren müssten sie doch aus einem reichhaltigen Fundus schöpfen können? Noch nicht mal für leuchtende Goa’uld-Augen war Geld da, die wurden mit peinlichen Kontaktlinsen hergestellt. Das ganze wirkt tatsächlich wie eine Fan-Webserie, vielleicht auf einem minimal höheren Produktionsstandard, aber eben nur minimal. Die Ausstattung ist okay, was die Bauten angeht, aber schon bei den Kostümen habe ich Cosplayer gesehen, die deutlich elaboriertere Klamotten trugen.
Die Handlungsträger stolpern durch eine Story die wirkt, als sei sie mal schnell aus üblichen Versatzstücken zusammengeklöppelt worden, weil man den Fans zum Jubiläum irgendwas vorsetzen muss – und für dieses Jubiläum kam das Ganze dann auch noch zu spät.
Mit diesem Machwerk und dessen Präsentationsform haben sich die Rechteinhaber hinter STARGATE keinen Gefallen getan, denn man merkt in jeder Minute, dass das schnell und lieblos zusammengestoppelt wurde. Da half auch Connor Trinneer (ENTERPRISE) als Professor Langfort nicht mehr, der spielte ohnehin nur eine Nebenrolle.
Keine Sehempfehlung, das Ganze ist eine Frechheit. Wer gibt mir die verschwendete Lebenszeit zurück?
Promofotos Copyright MGM Studios und Stargate Command
Dass DAS ERWACHEN DER MACHT mir gut gefallen hat, habe ich damals in einer Besprechung deutlich gemacht. Klar hatte der gewisse kleinere Schwächen, das war aber auch kein Wunder, denn er musste den Spagat schaffen, das Alte mit dem Neuen zusammen zu führen, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Er musste die Storyline der alten Filme beachten, aber dennoch genug Frisches bieten, um nicht altertümlich zu wirken und neue Fans zu gewinnen. Und das hat er getan.
Damals sagte ich, dass sie bei Episode VII noch Welpenschutz hatten und beim Nächsten, von dem damals noch niemand wusste, dass er THE LAST JEDI heißt, eine gewaltige Schippe würden drauflegen müssen.
Und – beim Kessel Run! – die haben ganze Lastwagenladungen Schippen draufgelegt.
Auch wenn die Fantasy derzeit nicht nur gefühlt massiv in der Überzahl ist, was Phantastik in Deutschland angeht (in manchen Buchhandlungen wurde die SF-Abteilung sogar vollständig abgeschafft), und die großen Verlage offenbar der Ansicht sind, dass das Genre Science Fiction niemanden mehr interessiert, sieht das international glücklicherweise ganz anders aus. Und wenn man in der Lage ist, im englischen Original lesen zu können, dann bekommt man wirklich jede Menge Material abseits der ausgetretenen Pfade der deutschen Publikumsverlage. Und manchmal ist ein echtes Kleinod darunter. Ein solches ist CHILDREN OF TIME von Adrian Tchaikowsky.
Wenn nach den vorangegangenen Episoden von STAR TREK DISCOVERY noch jemand einen Beweis gebraucht hätte, dass das nicht das STAR TREK ist, das wir kennen, bekommt er ihn jetzt. Für mich war STAR TREK immer eine positive Zukunftsvision. Was wir hier präsentiert bekommen, ist trotz einzelner Kontrapunkte durch Charaktere etwas ganz anderes. Und leider macht Episode vier für mich den durchaus positiven Eindruck von Folge drei nachdrücklich zunichte.
Und das nicht nur durch die Dystopie, die man später in der Staffel noch auflösen könnte, sondern auch durch die zahllosen dummen und und zudem völlig überflüssigen Plotlöcher.
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.
Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.
Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.