Science Fiction

Bandit bespricht: ALITA: BATTLE ANGEL

Bun­des­start 14.02.2019

Natür­lich stellt sich selbst­re­dend auch bei ALITA die Fra­ge, ob man das Aus­gangs­ma­te­ri­al ken­nen soll­te, oder ein Film für sich allei­ne ste­hen muss, wenn man ihn objek­tiv betrach­ten will. Ide­al ist natür­lich ein gesun­der Mit­tel­weg, der beim unbe­darf­ten Zuschau­er kei­ne Fra­gen auf­wirft oder offen lässt, und die locke­re Ein­bin­dung von Ele­men­ten, an denen sich der Fan erfreu­en kann. Bei ALITA: BATTLE ANGEL ist genau dies der Fall. Er bie­tet 122 Minu­ten Spek­ta­kel, mit ein klein wenig Tief­gang, ver­schont das Publi­kum mit end­lo­sen Action-Sequen­zen, so wie es die Wer­bung vor­gab, son­dern setzt die­se sorg­sam und nicht des Schau­wer­tes wil­len über den Film ver­teilt. Und wäh­rend das, mit Ver­laub gesagt, anspruchs­lo­se­re Sams­tag Abend-Publi­kum sei­nen Spaß hat, spürt man förm­lich, das hin­ter der einen Sze­ne oder dem ande­ren Dia­log sich doch zar­te Hin­wei­se ver­ber­gen, die einem ein­ge­fleisch­ten Fan der Vor­la­ge gerecht wer­den. Irgend­wie das Ide­al eines sol­chen Fil­mes.

Animé Eyes – ALITA: BATTLE ANGEL

Es war schon lan­ge ein Her­zens­pro­jekt von James Came­ron: Eine fil­mi­sche Umset­zung des Man­gas und Ani­més BATTLE ANGEL ALITA. Erst­ma­lig wur­de ein Film bereits im Jahr 2003 ange­kün­digt, das Pro­jekt ver­schob sich aller­dings auf­grund von Came­rons Arbei­ten am AVA­TAR-Fran­chise immer wie­der und manch einer hat­te die Hoff­nung schon lan­ge auf­ge­ge­ben, den Film als in der Pro­duk­ti­ons­höl­le ver­schol­len abge­schrie­ben.
Als sich Came­ron von dem Anspruch trenn­te, selbst Regie füh­ren zu wol­len und die­ser Job an Robert Rodri­guez ging, konn­te das Pro­jekt end­lich Fahrt auf­neh­men. Came­ron bliebt aller­dings wei­ter als Pro­du­zent mit an Bord und er ver­fass­te auch zusam­men mit Laeta Kalogri­dis Sto­ry und Dreh­buch.
Die Dreh­ar­bei­ten began­nen bereits im Okto­ber 2016 und dau­er­ten bis zum Febru­ar 2017. Danach soll­te es wegen der äußerst auf­wen­di­gen Post­pro­duc­tion noch ein wei­te­res Jahr dau­ern, bis ALITA: BATTLE ANGEL jetzt in die Kinos kam.

Aber die War­te­zeit hat sich gelohnt.

»Ich werde Pilot. Der Beste in der Galaxis.«: SOLO – A STAR WARS STORY

nahe­zu 100% spoi­ler­frei

Der zwei­te Film nach ROGUE ONE »außer der Rei­he«, also jen­seits der Sky­wal­ker-Saga, dreht sich um eine der belieb­tes­ten Figu­ren aus dem STAR WARS-Uni­ver­sum über­haupt, wenn es nicht sogar die belieb­tes­te ist: Han Solo, den Schur­ken mit dem Her­zen aus Gold.

Doch eben weil die­se Figur so beliebt ist, und der zen­tra­le Punkt dafür sicher­lich des­sen Dar­stel­lung durch den Schau­spie­ler Har­ri­son Ford war, reg­ten sich im Vor­feld bei vie­len Zwei­fel, ob gera­de die­se Figur in SOLO – A STAR WARS STORY ein­fach so von jemand ande­rem dar­ge­stellt wer­den kann. Zudem Alden Ehren­reich zwar vom Typ her ähn­lich ist, aber eben nicht wie der jun­ge Ford aus­sieht.

Produziert von denselben Personen, die John Wicks Hund erschossen haben

Weit­ge­hend spoi­ler­frei

Der ers­te DEADPOOL war ein abso­lu­ter Über­ra­schungs­er­folg, und das trotz der Frei­ga­be ab 16. Das machen Stu­di­os nor­ma­ler­wei­se nicht so ger­ne, weil man dann die Comic-affi­ne Zie­grup­pe ab 12 außen vor hat, was sich meist nega­tiv auf die Ein­spiel­ergeb­nis­se nie­der­schlägt. Den­noch zeig­te der ers­te Teil, dass man trotz­dem einen Rie­sen­er­folg lan­den kann – wenn man sich nur Mühe gibt, und damit eben die erwach­se­nere Ziel­grup­pe ins Kino bekommt.

Doch man muss sich natür­lich immer fra­gen: Wer­den die Macher in der Lage sein, die Num­mer in DEADPOOL 2 noch­mal durch­zu­zie­hen? Denn die gan­zen Gags wie das Durch­bre­chen der vier­ten Wand oder Sei­ten­hie­be auf Gen­re und Pop­kul­tur kön­nen bei einem nicht-Ori­gin-Film schwer­lich noch­mal über zwei Stun­den tra­gen. Oder doch?

AVENGERS: INFINITY WAR

Um Asgards Will­len, wie soll man den die­sen Film bespre­chen ohne zu spoi­lern? Ich will es mal ver­su­chen …

So etwas wie das, was Mar­vel und Dis­ney in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren getan haben, ist in die­ser Form noch nie gemacht wor­den. Sicher gab es schon Film­rei­hen, und auch deut­lich lang­le­bi­ge­re als das Mar­vel Cine­ma­tic Uni­ver­se, aber mal waren es lose zusam­men­hän­gen­de Ein­zel­fil­me wie JAMES BOND, oder es ging eigent­lich nur um einen Prot­ago­nis­ten wie bei HARRY POTTER – und die­se Film­rei­he war letzt­end­lich durch die Roma­ne vor­ge­ge­ben.

Aber zehn Jah­re lang 20 Fil­me (und Fern­seh­se­ri­en) als Ori­gi­nal­con­tent zu pro­du­zie­ren, die alle im sel­ben Uni­ver­sum han­deln und irgend­wie zusam­men­hän­gen, sogar so schrä­ge wie die um einen spre­chen­den Wasch­bä­ren, und die dann in die­ser Form in AVENGERS: INFINITY WAR kul­mi­nie­ren zu las­sen, das ist ein Werk, dem ich nur Ach­tung zol­len kann. Nach dem Betrach­ten von INFINITY WAR sogar noch mehr, denn hier bekommt man deut­lich mehr gebo­ten, als nur Super­hel­den-Geklop­pe.

READY PLAYER ONE FTW!

+++ Spoi­ler­frei +++

Wenn man einen Film macht, der die 80er Jah­re und deren Pop­kul­tur in zahl­lo­sen Facet­ten abfei­ert, dann kann man ver­mut­lich kei­nen bes­se­ren Regis­seur für eine Umset­zung fin­den, als einen der­je­ni­gen, der genau die­se 80er im Kino mit defi­niert hat: Ste­ven Spiel­berg.

Ange­sichts des­sen wun­dert es auch ver­mut­lich nie­man­den, dass Spiel­berg sich nach dem gro­ßen Über­ra­schungs­er­folg von Ernie Cli­nes’ Roman READY PLAYER ONE die Rech­te an einer Ver­fil­mung gesi­chert hat, denn sicher hat er die Mög­lich­kei­ten erkannt, die die­ses Buch bie­tet: Zum einen all die Nerds aus den Jah­ren nost­al­gisch ins Kino zu bekom­men, zusätz­lich holt man noch Com­pu­ter­spie­ler ab, und als Sah­ne­häub­chen ist der Strei­fen auch für Per­so­nen inter­es­sant, die erst deut­lich nach den 80ern gebo­ren wur­den, denn er hat eine eigen­stän­di­ge Hand­lung, weit über das Abfei­ern der dama­li­gen und heu­ti­gen Pop­kul­tur hin­aus.

STARGATE ORIGINS: Was soll das denn?

Die Rech­te­inha­ber hin­ter dem STAR­GA­TE-Fran­chise (also MGM) müs­sen irgend­was Schlech­tes im Kaf­fee gehabt haben. Sie kün­di­gen STARGATE ORIGINS als Webse­rie an, also mit Epi­so­den in Häpp­chen von zehn bis 15 Minu­ten, die auf einer eige­nen Web­sei­te gezeigt wer­den. Und das anläss­lich des 20-jäh­ri­gen Fern­seh­ju­bi­lä­ums der Kult­se­rie STARGATE SG‑1. Da hät­te man sich als Fan trotz des merk­wür­di­gen For­mats freu­en kön­nen.

Aller­dings nur so lan­ge, bis man sich das tat­säch­lich ansieht, denn das, was die Macher da gelie­fert haben wirkt wie anläss­lich des Jubi­lä­ums schnell und vor allem nicht beson­ders pro­fes­sio­nell zusam­men­ge­schus­tert. Da mir schon die Häpp­chen­dar­rei­chung ordent­lich auf die Ner­ven ging hat­te ich gewar­tet bis alle Fol­gen am Stück vor­lie­gen, um mir das anzu­se­hen.

STARGATE ORIGINS ist ein Pre­quel. Es geht um den Pro­fes­sor, der in den 1930ern in Ägyp­ten das Star­ga­te fin­det und erforscht, sowie um sei­ne Toch­ter Cathe­ri­ne (die kennt man aus dem Kino­film). Wei­ter­hin geht es natür­lich um Nazis. Und um Goa’uld, auf die man auf einem frem­den Pla­ne­ten trifft, nach­dem man das Ding akti­viert bekommt.

Die ver­mut­lich pein­lichs­te Goa’uld aller Zei­ten (und das will was hei­ßen)

Die Sto­ry ist so hane­bü­chen wie das Dreh­buch, das Schau­spiel bis auf ein­zel­ne Aus­nah­men eben­so schlecht wie die Spe­zi­al­ef­fek­te – und gera­de bei letz­te­ren müss­ten sie doch aus einem reich­hal­ti­gen Fun­dus schöp­fen kön­nen? Noch nicht mal für leuch­ten­de Goa’uld-Augen war Geld da, die wur­den mit pein­li­chen Kon­takt­lin­sen her­ge­stellt. Das gan­ze wirkt tat­säch­lich wie eine Fan-Webse­rie, viel­leicht auf einem mini­mal höhe­ren Pro­duk­ti­ons­stan­dard, aber eben nur mini­mal. Die Aus­stat­tung ist okay, was die Bau­ten angeht, aber schon bei den Kos­tü­men habe ich Cos­play­er gese­hen, die deut­lich ela­bo­rier­te­re Kla­mot­ten tru­gen.

Die Hand­lungs­trä­ger stol­pern durch eine Sto­ry die wirkt, als sei sie mal schnell aus übli­chen Ver­satz­stü­cken zusam­men­ge­klöp­pelt wor­den, weil man den Fans zum Jubi­lä­um irgend­was vor­set­zen muss – und für die­ses Jubi­lä­um kam das Gan­ze dann auch noch zu spät.

Mit die­sem Mach­werk und des­sen Prä­sen­ta­ti­ons­form haben sich die Rech­te­inha­ber hin­ter STARGATE kei­nen Gefal­len getan, denn man merkt in jeder Minu­te, dass das schnell und lieb­los zusam­men­ge­stop­pelt wur­de. Da half auch Con­nor Trin­neer (ENTERPRISE) als Pro­fes­sor Lang­fort nicht mehr, der spiel­te ohne­hin nur eine Neben­rol­le.

Kei­ne Seh­emp­feh­lung, das Gan­ze ist eine Frech­heit. Wer gibt mir die ver­schwen­de­te Lebens­zeit zurück?

Pro­mo­fo­tos Copy­right MGM Stu­di­os und Star­ga­te Com­mand

STAR WARS Episode VIII – DIE LETZTEN JEDI – spoilerfrei

Dass DAS ERWACHEN DER MACHT mir gut gefal­len hat, habe ich damals in einer Bespre­chung deut­lich gemacht. Klar hat­te der gewis­se klei­ne­re Schwä­chen, das war aber auch kein Wun­der, denn er muss­te den Spa­gat schaf­fen, das Alte mit dem Neu­en zusam­men zu füh­ren, und das gleich in mehr­fa­cher Hin­sicht. Er muss­te die Sto­ry­line der alten Fil­me beach­ten, aber den­noch genug Fri­sches bie­ten, um nicht alter­tüm­lich zu wir­ken und neue Fans zu gewin­nen. Und das hat er getan.

Damals sag­te ich, dass sie bei Epi­so­de VII noch Wel­pen­schutz hat­ten und beim Nächs­ten, von dem damals noch nie­mand wuss­te, dass er THE LAST JEDI heißt, eine gewal­ti­ge Schip­pe wür­den drauf­le­gen müs­sen.

Und – beim Kes­sel Run! – die haben gan­ze Last­wa­gen­la­dun­gen Schip­pen drauf­ge­legt.

Lesempfehlung: Adrian Tchaikowsky – CHILDREN OF TIME

Auch wenn die Fan­ta­sy der­zeit nicht nur gefühlt mas­siv in der Über­zahl ist, was Phan­tas­tik in Deutsch­land angeht (in man­chen Buch­hand­lun­gen wur­de die SF-Abtei­lung sogar voll­stän­dig abge­schafft), und die gro­ßen Ver­la­ge offen­bar der Ansicht sind, dass das Gen­re Sci­ence Fic­tion nie­man­den mehr inter­es­siert, sieht das inter­na­tio­nal glück­li­cher­wei­se ganz anders aus. Und wenn man in der Lage ist, im eng­li­schen Ori­gi­nal lesen zu kön­nen, dann bekommt man wirk­lich jede Men­ge Mate­ri­al abseits der aus­ge­tre­te­nen Pfa­de der deut­schen Publi­kums­ver­la­ge. Und manch­mal ist ein ech­tes Klein­od dar­un­ter. Ein sol­ches ist CHILDREN OF TIME von Adri­an Tchai­kow­sky.

STAR TREK DISCOVERY S01E04: THE BUTCHER’S KNIFE CARES NOT FOR THE LAMB’S CRY

Ent­hält Spoi­ler

Wenn nach den vor­an­ge­gan­ge­nen Epi­so­den von STAR TREK DISCOVERY noch jemand einen Beweis gebraucht hät­te, dass das nicht das STAR TREK ist, das wir ken­nen, bekommt er ihn jetzt. Für mich war STAR TREK immer eine posi­ti­ve Zukunfts­vi­si­on. Was wir hier prä­sen­tiert bekom­men, ist trotz ein­zel­ner Kon­tra­punk­te durch Cha­rak­te­re etwas ganz ande­res. Und lei­der macht Epi­so­de vier für mich den durch­aus posi­ti­ven Ein­druck von Fol­ge drei nach­drück­lich zunich­te.

Und das nicht nur durch die Dys­to­pie, die man spä­ter in der Staf­fel noch auf­lö­sen könn­te, son­dern auch durch die zahl­lo­sen dum­men und und zudem völ­lig über­flüs­si­gen Plot­lö­cher.

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