Zum ersten Mal finden sich in einem HUMBLE BUNDLE keine Independent-Spiele, sondern welche von einem bekannten Publisher. Weiterhin gibt es diesmal zudem ausschließlich Stoff für das Betriebssystem Windows – und man kann sie nur via Steam bekommen. Gestern kam die Humble Bundle Inc. mit der Information aus der Höhle, dass es jetzt ein HUMBLE THQ BUNDLE gibt, das ausschließlich Games des Publishers THQ beinhaltet. Es handelt sich hierbei um:
Darksiders, Metro 2033, Red Faction: Armageddon und Company of Heroes sowie dessen Erweiterungen OPPOSING FRONTS und TALES OF VALOR. Zusätzlich erhält man zu ausgewählten Spielen davon die Soundtracks. Wer mehr als den durchschnittlich gezahlten Preis blecht, erhält zusätzlich noch Saints Row: The Third. Wie immer geht ein Teil der Einnahmen (die bis jetzt bereits bei fast zwei Millionen Dollar liegen) an wohltätige Zwecke.
Und mit SAINTS ROW geht der Ärger durch die Verwendung von Steam auch schon los, denn Berichten im Web zufolge lässt sich das Spiel in Deutschland nicht erfolgreich installieren und aktivieren, da es hier über die Plattform nicht verkauft wird. Steam bietet bestimmte Spiele aus Angst vor den Moralaposteln in gewissen Parteien gar nicht erst an. Schönen Dank, (insbesondere) CSU.
Auch wenn man im Prinzip für ganz kleines Geld sehr gute Spiele bekommt (wie die Metacritics der Titel deutlich zeigen) ist der Steam-Zwang aus offensichtlichen Gründen äußerst unschön.
[Update:] Der Steam Key für SAINTS ROW: THE THIRD wird neuerdings explizit als »German Key« ausgewiesen. Ob man das Spiel darüber tatsächlich aktivieren kann, weiß ich allerdings noch nicht. Eigentlich wollte ich dieses Bundle nicht kaufen, weil mich COMPANY OF HEROES so gar nicht interessiert, aber ich habe trotzdem sechs Dollar investiert. Warum? Für den Preis lohnen sich allein die anderen Spiele und ich bekomme als alter Game-Soundtrack-Freak durch die Musik-Beigaben ohnehin einen guten Gegenwert.
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Logo HUMBLE THQ BUNDLE Copyright Humble Bundle Inc.
Es war eine verblüffende Entscheidung: nach der kommenden Staffel wird Schluss sein mit den Abenteuern des Gladiators und entkommenen Sklaven SPARTACUS in der gleichnamigen Starz-Serie. Verblüffend ist das deswegen, weil es sich bei der Sandalen-Show um die erfolgreichste selbstproduzierte Reihe aller Zeiten für den Sender handelte. Üblicherweise kennt man es von jenseits des großen Teichs, dass Serien, die bei den Zuschauern derart gut ankommen, tot geritten werden. Doch »aus erzählerischen Gründen« ist mit der letzten Staffel WAR OF THE DANMED Schluss. Man wolle nicht noch ein paar weitere Staffeln einfach nur zeigen, wie die Römer immer wieder besiegt werden, bis Marcus Crassus sie irgendwann schlägt, hieß es seitens Starz.
Dennoch waren manche in der Chefetage nicht so recht glücklich über das Ende und es wurde nach einem Ausweg gesucht. In der letzten Season wird ein Nebencharakter eingeführt, es handelt sich dabei um einen geschichtlich wohl nicht ganz korrekt dargestellten Mann namens Gaius Iulius Cäsar (von dem nicht belegt ist, dass er etwas mit den Sklavenaufständen zu tun hatte, aber: was soll’s? Wenn die Serie unterhält … SPARTACUS dürfte ohnehin von Historikern nicht ernst genommen werden). Der soll offenbar die zentrale Figur der Spinoff-Reihe werden.
Der Kopf hinter der Spinoff-Idee ist Bob Tapert, der SPARTACUS zusammen mit dem Showrunner Steven S. DeKnight ausarbeitete. Letzterer hat allerdings keine Zeit für den Ableger, denn er ist damit beschäftigt, eine SF-Serie namens INCURSION für Starz an den Start zu bringen, bei der ein intergalaktischer Krieg im Mittelpunkt steht. Bei der Qualität der Starz-Produktionen und amgesichts derzeit nonexistenter Weltraum-Serien durchaus ein Grund für ein wenig Speichelfluss beim Nerd …
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Poster SPARTACUS – WAR OF THE DAMNED Copyright Starz
Ich wollte hier ja eigentlich nichts mehr über das verkackte Leistungsschutzrecht schreiben, eigentlich ist schon alles dazu gesagt, nur noch nicht von jedem. Soeben bin ich allerdings über zwei Dinge gestolpert, die haben trotz – oder gerade wegen – ihrer offensichtlichen Idiotie bei mir für Lachanfälle gesorgt. Und ich muss drüber schreiben, sonst platze ich noch. Wer Satire findet, darf sie rot anstreichen.
Zuerst ist heute in zahllosen Medien zu vernehmen, wie es sich für Qualitätsmedien gehört, meist kommentarlos:
Vertreter von CDU und FDP verurteilten scharf, dass Google die Internetnutzer für seine Lobbyinteressen missbrauche
Die größte Lachnummer von allen. Gerade die, die Lichtjahre tief in den Ärschen Taschen aller Lobbyvertreter stecken, die nicht rechtzeitig auf die Bäume kommen, monieren Lobbyarbeit? Das ist ganz großes Kino und ich schlage CDU/CSU und FDP für diesen Spruch für den deutschen Comedypreis vor. Oder vielleicht ärgern die sich nur darüber, dass Google ihnen keine Kohle rüber schiebt? Wer weiß …
Ihr wisst aber schon, liebe Volksverräter, äh… ´schuldigung, Volksvertreter, dass sich eure Jugendorganisationen zusammen mit den Jusos, den Jungen Grünen und den Jungen Piraten heute deutlich vom LSR distanziert haben? Hat euch sicher nicht gefallen, was?
Der zweite Hammer stammt von Springer-Vize Keese. Der ist zusammen mit Googles Kay Oberbeck heute vom Deutschlandradio interviewt worden. Oberbeck sagte:
Sie [die Verlage] können selber festlegen, welche Teile von Seiten, welche Teile ihres Angebotes überhaupt auffindbar gemacht werden sollen oder gar nicht. Also insofern haben hier die Verlage schon jetzt sämtliche Hebel in der Hand, um selber festzulegen, was hier im Internet von ihren Angeboten sichtbar ist oder was auch nicht.
Daraufhin sonderte Keese doch tatsächlich den folgenden Bullshit ab:
Genau das Gegenteil ist der Fall, und da liegt sozusagen der Kern des Problems. […] Es wäre schön, wenn es solche differenzierten Möglichkeiten gäbe, wie Herr Oberbeck sie gerade schildert, aber die gibt es im Augenblick nicht.
Für wie dumm will der uns eigentlich verkaufen? Na gut, Springer-Presse halt, da erübrigt sich die Frage ohnehin schon, aber derart öffentlich gegenüber einem ÖR-Sender ausgesprochen kann man so etwas meiner Meinung nach nur als vorsätzliche Lüge bezeichnen. Dass er es nicht besser weiß, kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.
Falls dem doch so sein sollte, erläutere ich das mal. Also, Keese, pass´ gut auf:
Da gibt es diese Suchmaschine. Die heisst Google. Die indiziert automatisch Webseiten, wenn sie über Links im Netz auffindbar sind, oder wenn man sie selbst bei Google (wir erinnern uns: eine Suchmaschine – eigentlich ist es eine Findmaschine, denn man findet mit ihr Webseiten – auch Seiten von Zeitungen) einträgt. Nun kann es aber sein, dass man nicht möchte, dass Google (diese Suchmaschine) unsere Seiten indiziert (für alte Männer mit Kugelschreibern und Leser von Totholzmedien: in seinen Index, also seine Datenbank aufnimmt). Dann erstellt man eine Datei namens robots.txt. Da steht drin, welche Seiten der Webpäsenz – Entschuldigung zu schweres Wort für Zeitungsverleger – der Webseite nicht in Googles (eine Such- und Findmaschine) Index aufgenommen werden sollen. Fertig. Kein Gesetz nötig.
Das ist Punkt eins.
Punkt zwei ist Google News. Hier werden die Nachrichten der Zeitungswebprä… seiten gelistet, zusätzlich mit einem Anreißertext, ein sogenanntes Snippet, das ist durchaus korrekt. Allerdings muss man sich selbst dafür dort anmelden. Ich sage es nochmal laut und deutlich (und entschuldige mich bei Web-Affinen für die Großbuchsstaben): WENN MAN MIT SEINEM DRECKS-KÄSEBLATT IN DEN GOOGLE-NEWS-INDEX WILL; MUSS MAN SICH SELBST DA ANMELDEN. Und das gilt auch für Springer!
Wenn ihr da nicht rein wollt, liebe Totholz-Veröffentlicher mit uninteressanten Webseiten, dann tragt euch verdammt nochmal einfach nicht da ein. Und wenn ihr wieder raus wollt, dann kündigt einfach euren blöden Account, Entschuldigung keine zu komplizierten Wörter: meldet euch wieder ab. Ist das so schwer? Braucht man dafür ein Gesetz? Ich antworte mal, falls ihr etwas nicht verstanden habt: nein, das braucht man garantiert nicht.
Heute Nacht wird dann also im Bundestag über das Leistungsschutzrecht debattiert. Na sicher. Um 2:45 Uhr. Ungefähr. Zu dieser Uhrzeit tobt im Deutschen Bundestag sicher das pralle Leben. Herzlichen Glückwunsch an die Lobbyarbeiter, die es geschafft haben, die Aussprache über dieses Gesetz auf einen Zeitpunkt mitten in der Nacht zu legen, damit das mal wieder nur zu Protokoll gegeben wird. Mir gegenüber hat der Bundesverband der Zeitungsverleger in einem Tweet geantwortet »sie seien ja nicht für die Terminplanung des Bundestages verantwortlich«. Ja, ne, is´ klar. Wenn einer von euch Vögeln mal eben seinen Kumpel Rösler anruft, dann sorgt der ganz sicher dafür, dass das Thema bequemerweise auf einen Nachttermin gelegt wird. Es ist ohnehin auffällig, wie oft Gesetze in letzter Zeit mittels solcher Nacht- und Nebel-Aktionen heimlich durchgewunken werden sollen. Und die fliegen doch sowieso auf, was soll das also?
Wenn das Leistungsschutzrecht kommt, dass werden neue Wellen von Abmahnungen durch Abzocker-Anwälte durch die reale Welt ziehen und es den Bürgern schon zeigen, dass sie nichts mehr im Internet veröffentlichen sollen. Viele werden dann klein beigeben und zumachen. Und schon ist die Verlegermafia ‑Meschpoke haufenweise Konkurrenz los. Fein ausgedacht, ihr Wohltäter. Und danke dafür, dass die ach so neutralen und objektiven Qualitätsmedien ihre Glaubwürdigkeit nachhaltig dadurch eingebüßt, dass sie tendenziell über dieses Thema berichteten, nämlich pro-Leistungsschutzrecht. Bevor ich wieder eine Zeitung kaufe und lese, ist die Sonne ausgebrannt.
In Second Life (ja, das gibt’s immer noch) wird in in Zusammenarbeit mit dem »Kafé Krümelkram« am Montag, den 03.12.2012, Cyhtleen Earharts virtueller Buchladen eröffnet. Dieser »Buchladen an der Ecke« soll aber weniger Laden als vielmehr Treffpunkt für Literaturfans sein, eine Location für Diskussionen oder Lesungen. Selbstverständlich gibt es dort aber auch Bücher geben: Bildbände zum Blättern, Bücher auf Notecards, Links zu kostenlosen Downloads und professionellen E‑Books.
Anlässlich der Eröffnung am Montag um 20:00 MEZ wird es dort virtuelle Lesungen geben, das bedeutet, die Lesenden sind als Avatare anwesend und lesen live. Russel Eponym wird Lyrik in englischer Sprache vortragen. Für Science Fiction-Fans kein Unbekannter dürfte der Vortragende Michael Iwoleit sein.
Persönlich freue ich mich aber über eine Lesungspremiere. Merlin Thomas, der für den just erschienenen zweiten Band der von mir heraus gegebenen STEAMPUNK-CHRONIKEN mit dem Titel Geschichten aus dem Æther die Story Befreiungsschlag beisteuerte, wird aus genau dieser Geschichte lesen.
Zum Buchladen kommt man über den folgenden Link, um ihn öffnen zu können, muss man über einen installierten Second-Life-Client verfügen.
Überraschenderweise kommt das erste Poster zum dritten Teil der Reihe von SF-Filmen um den von Vin Diesel dargestellten Krieger Richard B. Riddick aus Frankreich. Wann der Film in den USA startet ist noch nicht bekannt, ebenso wenig wie der deutsche Starttermin. IMDB listet allerdings den 20. bzw. 21. November 2013 für die Niederlande und Belgien.
Wie der Buchreport berichtet, startet Amazon im Frühjahr 2013 eine europäische Dependance seiner Verlagsschiene unter dem Namen »Amazon Publishing Europe«. Sitz wird nicht ganz unerwartet Luxemburg sein. Damit dürfte weiteres Heulen und Zähneklappern bei der hiesigen Verlagsbranche einher gehen, denn unter anderem macht Amazon den Autoren bei weitem bessere Angebote, was die Tantiemen angeht, als »herkömmliche« Verlage.
Erst einmal geht es hauptsächlich um englischsprachige Bücher, die in Europa verkauft werden sollen, es wurde allerdings auch ausdrücklich ausgesagt, dass Amazon seine US-Titel ins Deutsche übersetzen und hier vermarkten will, damit wurde sogar bereits im Juli begonnen.
Noch interessanter ist daran allerdings meiner Ansicht nach, dass sich Amazon auch um deutsche Autoren bemüht, um deren Werke ins Englische zu übersetzen und dann in den USA (und vielleicht sogar weltweit) zu vertreiben. Das ist eine höchst interessante Nachricht, denn bisher waren US-Verlage (wahrscheinlich aus eher chauvinistischen Gründen) fast nie an Autoren aus Deutschland oder anderen, nicht englischsprachigen, europäischen Staaten interessiert. Der Absatzmarkt ist aber in den Vereinigten Staaten immens größer als bei uns – und es könnten sich auf diesem Wege neue, bislang nicht erschlossene Märkte und Leser für hiesige Autoren auftun. Denn ich gehe davon aus, dass trotz der überheblichen Ablehnung durch die namhaften Verlage jenseits des großen Teichs durchaus Interesse an europäischen Autoren und Stoffen bestehen dürfte. Letztendlich ist es dem Leser egal, wo der Autor wohnt, der die unterhaltsame Lektüre der eigenen Wahl verfasst hat, solange diese unterhält und gefällt.
Es wird abzuwarten sein, welche Kriterien Amazon Publishing Europe ansetzt, um Autoren anzunehmen und sie zu eventuell übersetzen. Ebenfalls wird es interessant sein, zu sehen, welche Preise für Lektorat und Übersetzung angesagt werden. Wie immer bei Amazon gehe ich allerdings davon aus, dass sie die deutsche Branche zum Schnauben bingen werden.
Für Genre-Fans ist das insbesondere deswegen interessant, weil Amazon in den USA auch einen eigenen Verlag speziell für Science Fiction und Fantasy hat, möglicherweise werden auch Werke daraus übersetzt bei uns erscheinen.
NEVERWHERE war eine BBC-Fernsehserie von von Neil Gaiman aus dem Jahr 1996, die dieser dann auch in einen Roman umsetzte. Beide erzählen die Geschichte des Geschäftsmannes Richard Mayhew, der ein mysteriöses junges Mädchen namens Door rettet, als sie ihm blutend und geschwächt vor die Füße stolpert. Kurz darauf wird sie erneut angegriffen – von offenbar nichtmenschlichen Assassinen. Mayhew muss feststellen, dass es eine parallele Welt namens »London Below « gibt, die »neben« der britischen Hauptstadt existiert – und in die es ihn verschlägt.
NEVERWHERE gehört zu Gaimans beliebtesten Geschichten, eine Mischung aus Märchen, Romanze, Kriminalgeschichte und Mystery. Die wird nun – ebenfalls von der BBC – in ein Hörspiel umgesetzt. Das wäre allein schon eine erfreuliche Meldung für Gaiman-Fans, die Besetzung lässt den Fan ob der Namen darin allerdings sabbern:
James McAvoy (X‑MEN: FIRST CLASS) – Richard Mayhew
Die Information stammt von Pajiba.com, wer die Seite aufsucht, wird dort auch Bilder der Schauspieler finden, falls er sich unter den Namen nichts vorstellen kann. Was ich mir bei einigen der Namen nun wieder nicht vorstellen kann … ;)
Laut Neil Gaiman soll das Hörspiel innerhalb der ersten vier Monate des Jahres 2013 ausgestrahlt werden. Wohl dem, der den BBC-iPlayer installiert hat. Wird doch mal Zeit, dass ich mir die Fernsehserie ansehe (die wurde meines Wissens hier nie gezeigt, die DVD bekommt man nur als Import), auch der Roman liegt schon seit der Jungsteinzeit hier ungelesen herum.
Für ein zu gründendes SF-Blog, das sich thematisch mit Science Fiction auseinander setzen soll, sucht Betreiber Nils Müller noch nach Mitstreitern, also genauer gesagt: Mitschreibern.
Auf die Idee ist Nils nach eigenem Bekunden gekommen, da es nach seiner Sicht keine deutschen Blogs gibt, die sich über Rezensionen hinaus insbesondere mit der aktuellen SF befassen und dabei auch gerade den englischsprachigen Raum nicht außer acht lassen. Er schreibt:
Auch wenn ich noch kein konkretes Konzept habe, schwebt mir eine Seite vor, auf der sich aktuelle Meldungen aus dem deutsch– und englischsprachigen Raum ebenso finden, wie Kolumnen zum Stand und der Entwicklung des Genres, Interviews, Überblicksartikel, Kommentare, Lese-Empfehlungen, hochwertige Fundstücke und vielleicht Essays über mögliche zukünftige Entwicklungen. Auch einen Podcast oder Kurzgeschichten könnte ich mir mittelfristig gut vorstellen.
Ich kann gar nicht sagen, wie großartig ich das finde. Informationen zu deutschen Veröffentlichungen findet man ja hierzulande zuhauf, aber Neuigkeiten zu englischsprachigen Publikationen und Medien sind oft spärlich gesäht (und dagegen die Infos im »englischen« Web überbordend und schwer überschaubar – eine Vorselektion wäre schon prima), deswegen ist das eine Idee, die ich super finde und eine Seite, die ich im Auge behalten werde. Ich bin sehr gespannt, was aus dem Projekt wird und wünsche alles Gute!
[Update:] Roland aka Nerdlicht hat mich dankenswerterweise darauf hingewiesen, dass Weltenkreuzer Nils´ privates Blog ist, das SF-Blog wird anders heißen. Ich habe diesen Artikel entsprechend korrigiert.
Headergrafik: Space by Sweetie 187 (CC BY), Logo »Weltenkreuzer« Copyright Nils Müller
Bislang waren Bücher aus Selbstverlagen nicht preisgebunden, weil Sie (sic!) im Buchhandel keine Rolle spielten und daher nicht »buchhandelstypisch« waren. Nun erleben wir gerade, dass bei E‑Books viele »Selbstverleger« mit Ihren (sic!) Büchern bei Amazon, Apple und ähnlichen Plattformen nicht unerhebliche Verkaufszahlen generieren. Damit ändert sich wohl gerade auch die Antwort auf die Frage der Buchhandelstypizität. Die Preisbindungstreuhänder streben daher vorausschauend eine Regelung an, wonach Selbstverleger, die ihre E‑Books über Internet– Großbuchhändler anbieten, die Preise einheitlich festlegen müssen.
Die SF-Autorin Myra Çakan hat nun gestern in ähnlicher Causa beim Börsenverein nachgefragt und eine anders lautende Auskunft bekommen, die sie in ihrem Blog wiedergibt:
Dazu sagt die Rechtsabteilung des Börsenvereins, dass es sich hierbei um eine Regel handelt, die aus der Zeit von vor KDP etc… stammt. Wer seine Bücher einer großen Käuferschicht zur Verfügung stellt, also seine Titel über Amazon und andere Plattformen vertreibt, ist verlegerisch tätig.
Ja was denn nun? Mir gegenüber wird eindeutig ausgesagt, dass »man eine Regelung anstrebt«, das impliziert, dass es derzeit keine gibt – es sei denn, man hätte seit Freitag mal schnell eine erfunden und vor allem implementiert, was ich nicht glaube. Dann erneut der Hinweis auf KDP. Zum einen interessant, dass das auf einmal eine Konkurrenz darstellen soll, über die maßgebliche Umsätze generiert werden. War denn nicht gerade noch die Aussage, dass das eBook-Geschäft unter »ferner liefen« anzusiedeln ist und nur einen verschwindend geringen Bruchteil des Buchmarkes ausmacht? Werden die Selfpublisher nicht laut Pressemeldungen aus der Branche nach wie vor als qualitätsarme Randerscheinungen ohne Belang für den Markt belächelt?
Und auf der anderen Seite sollen die plötzlich via KDP und Co. »nicht unerhebliche« Umsätze generieren? Man möge mir verzeihen, wenn ich nur eins davon glauben kann. Was stimmt denn nun? Hosen runter, Börsenverein: sind Selfpublisher eine ernstzunehmende Konkurrenz, oder sind sie es nicht?
Zudem ist die Argumentation mit den sogenannten »großen« Online-Plattformen nicht schlüssig. Das würde bei dieser Auslegung in Konsequenz bedeuten, dass das Buchpreisbindungsgesetz für Selfpublisher gilt, die ihre eBooks über Amazon und vielleicht noch Kobo verkaufen, wenn sie einen eigenen Shop auf ihrer Webseite haben (was problemlos möglich und quasi in Minuten einzurichten ist) jedoch nicht? Nicht ernsthaft, oder?
Um es ganz deutlich zu sagen: der Börsenverein eiert hier in albern zu nennender Weise herum und gibt unterschiedlichen Anfragern in geradezu kafkaesker Art verschiedene, sich widersprechende Antworten. Wenn aber schon der Börsenverein keine definitive Aussage machen kann, wie soll dann der Selbstverleger wissen, was Sache ist?
Erneut aufgekocht ist das Thema übrigens, weil MexxBooks soeben in Kopie der HUMBLE BUNDLES aus den USA hierzulande ein »Hambel Bandel« auf den Markt bringen will (an der Namensoriginalität sollten die allerdings noch mal arbeiten …). Darin befinden sich sechs eBooks von Selfpublishern und man kann nach amerikanischem Vorbild dafür bezahlen, was man möchte. Auch die Verantwortlichen von MexxBooks haben offenbar mit der Rechtsabteilung des Börsenvereins gesprochen und keine zufriedenstellende Antwort bekommen. Es könnte also sein, dass das jetzt endlich der Präzedenzfall eintreten wird, der klären kann, was Sache ist – nämlich dann, wenn dieselbe Treuhänderkanzlei, aus deren Reihen die oben genannte Aussage im BuchPrG-Kommentar-Buch kommt, dass dieses nicht für Selfpublisher gilt, MexxBooks abmahnen wird.
Es bleibt spannend, allerdings kann die Reise durch die Instanzen Jahre dauern … Bis dahin sollten Selfpublisher vorsichtig sein, denn haufenweise Abmahn-Abzocker sind bekanntermaßen schnell bei der Hand und verdienen sich gern eine goldenen Nase.
Weltbild und Hugendubel wollen offenbar einen Kontrapunkt zu Amazons Kindle Fire setzen und verkaufen ab sofort ein Tablet unter dem Namen Tablet PC 4 zum Preis von nur 180 Euro (zzgl. Versandkosten, man kann sich das Gerät allerdings auch zum Abholen in eine Weltbild-Filiale schicken lassen). Erhältlich ist es aber ohnehin auch in den Ladengeschäften.
Es handelt sich um ein Gerät mit einem 8‑Zoll-Multitouch-Bildschirm, das unter Android 4 läuft. Im Gegensatz zum Kindle hat man mit diesem Tablet vollständigen Zugriff auf den Google Play Store. Innen werkelt eine Amlogic A9 1,2 GHz DualCore-CPU, an Speicher sind 8GB vorhanden, die kann man allerdings via Micro-SD-Karten auf bis zu 32 GB erweitern, der RAM ist 1 GB groß. Ins Netz kommt das Ding mittels WLAN nach dem Standard IEEE 802.11 b/g/n (brutto 600 Mbit/s).
Verbaut sind zudem zwei Kameras, die vordere hat eine Auflösung von 1.3 Megapixeln, die hintere bringt 2 MP mit. Neben Anschlüssen für Micro-USB, Mini-HDMI, Kopfhörer und Steckplatz für microSD-Speicherkarten verbindet sich das Tablet 4 auch via Bluetooth mit Peripherie. Die Maße sind (BxHxT): 15,3 x 20,5 x 0,9 cm, dabei wiegt das Gerät ca. 425 g. Der verbaute Akku hält »bis zu sechs Stunden«.
Das Android-Betriebssystem soll Update-fähig sein. Angeblich kann man an den USB-Anschluss UMTS- (und vielleicht auch LTE- ?) ‑Sticks anschließen, um das Tablet auch unterwegs mobil nutzen zu können. Man soll »alle gängigen« Audio- und Videoformate« abspielen können, eine leider ziemlich schwammige Aussage.
Das hört sich alles ganz prima an, wir werden wohl die ersten Tests abwarten müssen, um festzustellen, ob der Tablet PC 4 tatsächlich etwas taugt – und welches Gerät drin steckt. Auf jeden Fall stellt es für nur 180 Euro einen vergleichsweise preiswerten Einstieg in den Tablet-Markt dar. Im Vergleich zu Amazons Kindle Fire überzeugt, dass man nicht auf den App-Shop des Onlineversenders beschränkt ist.
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