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Youtube und die Adblocker: Google macht ernst – und Lösungen

Wie bereits ange­kün­digt, will Goog­le sei­ne Adblo­cker-Aver­si­on jetzt knall­hart durch­zie­hen. Man bekommt ab sofort Popups ange­zeigt, die einen dar­auf hin­wei­sen, dass man zwei oder drei Vide­os ohne Wer­bung sehen darf, die ner­ven einen erst­mal ein paar Sekun­den, dann star­tet der Clip doch, danach folgt ein nicht weg­klick­ba­rer Popup, der Nutzer°Innen zwin­gen will, Adblo­cker zu deak­ti­vie­ren.

Jetzt könn­te man natür­lich im Adblo­cker eine Aus­nah­me­re­ge­lung für You­tube ein­rich­ten und sich von der äußerst pene­tran­ten Wer­bung ner­ven las­sen. Das ist aber kei­ne Lösung. Ins­be­son­de­re des­we­gen nicht weil die­se Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on zwei Zie­le hat: Du sollst ent­we­der die ätzen­de Wer­bung ertra­gen, ODER Du sollst You­tube für einen wer­be­frei­en Zugang bezah­len. Bei­des für mich inak­zep­ta­bel, außer­dem ent­schei­de ich, ob ich auf mei­nem Rech­ner Wer­bung zu sehen bekom­me und nicht Goog­le.

So, und was nun?

Ers­tens wird bereits gegen Goog­le geklagt:

Zwei­tens kann man You­tube-Links ein­fach in einem pri­va­ten Brow­ser­fens­ter öff­nen. Das unter­schei­det sich je nach Brow­ser ein wenig, aber in aller Regel ist es so ähn­lich wie: Rechts­klick auf den Link -> »Link in pri­va­tem Fens­ter öff­nen«.

Drit­tens kann man eine Invi­dious-Instanz nut­zen. Invi­dious ist ein Open Source-Tool, das jeder auf einem eige­nen Ser­ver instal­lie­ren kann und dann einen You­tube-Pro­xy hat, der jede Men­ge Gener­ve aus­blen­det, dar­un­ter eben auch Wer­bung. Goog­le ver­sucht schon län­ger, Invi­dious weg­zu­kla­gen, war damit aller­dings bis­her nicht erfolg­reich. Man wählt eine Invi­dious-Instanz und sucht ein­fach dort nach dem Video, statt bei You­tube. Denk­bar wären auch Brow­ser-Erwei­te­run­gen, die einen You­tube-Link statt dort in Invi­dious öff­nen, aber die müs­sen erst­mal kom­men.

Drei­ein­halb­stens könn­te man sich ein Auto­hot­key-Skript schrei­ben, das in ange­klick­ten You­tube Links die You­tube-Domain durch eine Invi­dious-Instanz ersetzt oder das pro­blem anders löst. Auto­hot­key ist eine Lösung, um Win­does zu skrip­ten, also bestimm­te Din­ge auto­ma­ti­siert durch­zu­füh­ren. Dazu gehört aber Fach­wis­sen und Pro­gram­mier­kennt­nis­se, die man nun wirk­lich nicht bei jeder Inter­net­nut­ze­rin vor­aus­set­zen kann.

Vier­tens besteht die Opti­on, ein soge­nann­tes User­script zu instal­lie­ren. Die bekann­tes­te Brow­ser­er­wei­te­rung dafür nennt sich Tam­per­m­on­key, die gibt es für Chro­me, Fire­fox, Edge, Safa­ri und Ope­ra Next. Im Prin­zip fügt ein Tam­per­m­on­key-Skript einer bestimm­ten Domain oder Web­sei­te zusätz­li­che loka­le Java­scrip­te hin­zu, die die Sei­ten­funk­ti­on ändern oder erwei­tern kön­nen. Man muss die Brow­ser­er­wei­te­rung Tam­per­m­on­key im Brow­ser der Wahl instal­lie­ren und dann in Tam­per­m­on­key ein You­tube-Adblock-Skript ein­fü­gen, das fin­det man auf Git­hub.

»Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on of the inter­net« nennt Cory Doc­to­row das, was You­tube tut. Eine Platt­form schaf­fen, die­se mit allen Mit­teln zu einem Mono­pol machen und die Nut­zer so ein­sper­ren, dass das Ver­las­sen ein grö­ße­res Ärger­nis wäre, als sich der Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on (in die­sem Fall Wer­bung) zu beu­gen, weil man gelieb­te Inhal­te ver­lie­ren wür­de. Face­book zieht das eben­falls mit gro­ßem Erfolg seit Jah­ren durch. ich kann nur drin­gend emp­feh­len, Cory Doc­to­rows Buch THE INTERNET CON zu lesen. Das beleuch­tet die Machen­schaf­ten der gro­ßen Platt­for­men und was man dage­gen tun kann, eben genau wie hier freie Inter­net-Tech­no­lo­gien zu nut­zen, um der Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on zu ent­kom­men, oder sie zu umge­hen.

You­tube-Crea­tors kann man nur emp­feh­len, auf ande­re, freie, Platt­for­men wie den Fedi­ver­se-Able­ger Peer­tu­be zu set­zen, auch wenn es da natür­lich kei­ne Mone­ta­ri­sie­rung gibt. Aber für die, die mit den Vide­os kein Geld ver­die­nen wol­len, ist Peer­tu­be defi­ni­tiv einen Blick wert.

Hab ich noch was ver­ges­sen? Ach ja:

Geh zur Höl­le, Goog­le!

Ergän­zung: Kris Köhn­topp weist in einem Kom­men­tar auf fol­gen­de Alter­na­ti­ve hin, ich füge das mal hier ein, damit es sicht­ba­rer wird:

Eine ein­fa­che­re Mög­lich­keit ist es, Fire­fox zu ver­wen­den und uBlock ori­gin zu instal­lie­ren.

Fire­fox hat die Umstel­lung auf die ein­ge­schränk­te MANIFEST V3 API von Goog­le Chro­me nicht mit­ge­macht – Goog­le hat die Mög­lich­kei­ten von Adblo­ckern in V3 stark ein­ge­schränkt “um die Sicher­heit zu erhö­hen”.

uBlock ori­gin von Ray­mond Hill ist der letz­te ver­blei­ben­de Adblo­cker, der nicht von kom­mer­zi­el­len Inter­es­sen getrie­ben ist, und inte­griert auch einen Fil­ter für You­tube-Wer­bung, der sta­bil gegen den You­tube Anti-Adblock ist.

Eine Kon­fi­gu­ra­ti­on ist mög­lich, aber nicht not­wen­dig.

Game-Streamingdienst Google Stadia schließt im Januar 2023

Wie bereits mehr­fach in der Ver­gan­gen­heit mit ande­ren Diens­ten erlebt, die uner­war­tet und kurz­fris­tig abge­schal­tet wur­den: Goog­le been­det sei­nen Game-Strea­ming­dienst Sta­dia (dabei lau­fen die Spie­le nicht auf dem loka­len Rech­ner, son­dern im Rechen­zen­trum bzw. der Cloud und wer­den »nur« zur Game­rin gestreamt – das funk­tio­niert sogar mit Mobil­ge­rä­ten). Der war mit viel Tam­tam als der nächs­te hei­ße Scheiß ange­kün­digt und ordent­lich bewor­ben wor­den, außer­dem gab es sogar spe­zi­el­le Hard­ware dafür, bei­spiels­wei­se Con­trol­ler. Vor weni­gen Tagen kam die Ankün­di­gung, dass Goog­le den Laden Mit­te Janu­ar für immer dicht macht.

Das kam für die meis­ten Entwickler°Innen, die auf Sta­dia gesetzt hat­ten, über­ra­schend. Ein Stu­dio gab zu Pro­to­koll, dass sie gera­de mal einen Tag vor der Ankün­di­gung über­haupt durch das lang­wie­ri­ge Anmel­de­pro­ze­de­re gekom­men sei­en, das habe Mona­te gedau­ert. Ande­re gaben an, dass ganz kurz­fris­tig vor der Ein­stel­lungs­mel­dung sogar noch ein neu­es SDK ver­öf­fent­licht wor­den sei.

War das ein Schnell­schuss bei Goog­le? Wuss­te die rech­te Hand nicht, was die Lin­ke tut?

Auf jeden Fall ist es ein wei­te­rer Beweis für mei­ne War­nung, sich von Goog­le-Diens­ten so weit wie mög­lich fern zu hal­ten, denn am Ende wird doch nur alles irgend­wann von heu­te auf mor­gen wie­der ein­ge­stellt.

Gamer peti­tio­nie­ren jetzt dafür, dass Goog­le zumin­dest bei den ver­kauf­ten Con­trol­lern, die via WLAN funk­tio­nie­ren, die Blue­tooth-Funk­ti­on frei­schal­tet, damit man sie wie her­kömm­li­che Game­pads nut­zen kann.

Nvi­dia wird es freu­en.

Sta­dia-Logo Copy­right Goog­le

 

Augmented Reality: Grogu im Wohnzimmer

Dass man Goog­le lan­ge nicht mehr ver­trau­en soll­te und dass von »don’t be evil« nicht mehr viel übrig ist, ist nichts Neu­es. Den­noch muss man ihnen immer wie­der Respekt dafür zol­len, was sie so für Ideen haben und wenn sie Inno­va­tio­nen prä­sen­tie­ren.

Fans von Gro­gu (auch als Baby Yoda oder The Child bekannt) aus der Disney+Serie THE MANDALORIAN kön­nen sich den grü­nen Jedi-Gnom jetzt auf den Fuß­bo­den des haus­ei­ge­nen Wohn­zim­mers holen. Mög­lich macht es Aug­men­ted Rea­li­ty. Wer davon noch nie was gehört hat: Mit der Tech­no­lo­gie kann man via Smart­phone, Tablet oder VR-Head­set com­pu­ter­ge­nerier­te Bil­der in die rea­le Umge­bung inte­grie­ren.

Wer auf einem Mobil­te­le­fon oder Tablet die Goog­le-Suche bemüht und »Gro­gu«, »The Child«, »Baby Yoda« oder auch »The Man­dalo­ri­an« ein­gibt, bekommt neben den übli­chen Such­ergeb­nis­sen auch noch die Opti­on »view in 3D« oder »in 3D anse­hen«.

Tut man das, muss man nur noch das Han­dy ein wenig bewe­gen, um den Fuß­bo­den aus­zu­rich­ten, und schon steht Gro­gu ani­miert vor dem Nut­zer.

Bei mir hat das unter Android ein­wand­frei funk­tio­niert, unter iOS aller­dings nicht.

GDC: Google enthüllt Cloud Gaming Service »Stadia«

https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​H​i​k​A​u​H​4​0​fHc

Wie bereits von Etli­chen erwar­tet, ent­hüll­te Inter­net­gi­gant Goog­le auf der Game Developer’s Con­fe­rence in San Fran­cis­co ges­tern sein geheim­nis­um­wo­be­nes neu­es Pro­jekt: Einen Cloud­gaming­ser­vice mit dem Namen »Sta­dia«.

»Cloud Gam­ing Ser­vice« bedeu­tet, dass man auch res­sou­ren­fres­sen­de Com­pu­ter­spie­le über eine Inter­net­lei­tung auf Gerä­te gestreamt bekommt und dort auch mit schwä­che­rer Hard­ware nut­zen kann. Wei­ter­hin sol­len die ange­bo­te­nen Spie­le auf ver­schie­de­nen Platt­for­men nut­zen kön­nen, man fängt also bei­spiels­wei­se am Desk­top an und macht dann auf dem Sofa am Tablet naht­los wei­ter. Man soll die Games bei­spiels­wei­se in den Brow­ser Chro­me, auf Chro­me­cast und die Pixel-Gerä­te des Kon­zerns strea­men kön­nen, aber auch Smart-Fern­se­her sol­len als End­ge­rä­te die­nen.

Laut Aus­sa­ge von Goog­le-Mit­ar­bei­tern reicht dabei eine Lei­tungs­ge­schwin­dig­keit von 25 MBit für eine Dar­stel­lung der Spie­le in 4K mit 60 Hertz. Wäh­rend der Test­pha­se erreich­te man Full HD mit 60 Hertz, das konn­te aller­dings nach Aus­sa­ge einer Kon­zern­mit­ar­bei­te­rin noch­mals ver­bes­sert wer­den.

Für Inter­es­sier­te im in Sachen Breit­band-Inter­net gna­den­los rück­stän­di­gen Deutsch­land dürf­te so etwas aller­dings lei­der ein Traum blei­ben.

Als Zusatz­gim­mick zum Dienst bie­tet Goog­le zudem einen neu­en Spie­le­con­trol­ler an, der aller­dings jeg­li­che Inno­va­ti­on ver­mis­sen lässt.

Eben­falls ange­kün­digt wur­de ein eige­nes Ent­wick­ler­stu­dio namens »Sta­dia Games and Enter­tain­ment«, das die Platt­form mit eige­nen Inhal­ten ver­sor­gen soll.

Sta­dia soll noch in 2019 star­ten und zwar in den USA, Kana­da, UK und Euro­pe. Nach dem Deba­kel mit Goog­le+ und ande­ren Diens­ten wie Rea­der soll­te man sich aller­dings gut über­le­gen, ob man einem Kon­zern Geld hin­ter­her wer­fen möch­te, der stän­dig Ange­bo­te mit hau­fen­wei­se Nut­zern abschal­tet. Man könn­te von heu­te auf mor­gen ohne sei­ne gemie­te­ten Spie­le da ste­hen. Per­sön­lich wür­de ich einen sol­chen Ser­vice maxi­mal zum Antes­ten von Games nut­zen.

Pro­mo­fo­to Con­trol­ler Copy­right Goog­le.

100% Nerd: Webseiten in BASIC programmieren

Wer schon Ende der 70er oder Anfang der 80er an Com­pu­tern geses­sen und nicht nur gezockt hat, ist mit hoher Wahr­schein­lich­keit so wie ich in der ein oder ande­ren Form mit der Pro­gram­mier­spra­che BASIC in Berüh­rung gekom­men.

Von Goog­le kommt jetzt ein extrem nerdi­ges Pro­jekt namens WWW­Ba­sic, mit dem man Pro­gram­me in der Spra­che im Brow­ser aus­füh­ren kann. Auf der Git­hub-Sei­te zum Pro­jekt gibt es meh­re­re Code­bei­spie­le. Die Syn­tax scheint an GWBa­sic und Co zu erin­nern, wie sie auf IBM PCs ver­füg­bar war (und offen­bar lau­fen dama­li­ge Pro­gram­me auch unter WWW­Ba­sic).

Wer will kann WWW­Ba­sic auch noch mit node.js kom­bi­nie­ren und damit fran­ken­stein­ar­tig Basic und Java­script mischen. Prak­ti­sche Anwen­dun­gen wür­de ich eher nicht erwar­ten, aber ein wit­zi­ges Pro­jekt ist es alle­mal.

Quel­le: Boing­Bo­ing

PRAK​TI​.COM

prakti.com

THE INTERNSHIP – Bun­des­start 26.09.2013

Bil­ly McMa­hon und Nick Camp­bell sind Ver­käu­fer mit Leib und See­le. Das ist es, was sie kön­nen. Das ist es, was sie tun. Wenn­gleich mit schwin­den­den Erfol­gen, denn sie ver­kau­fen Arm­band­uh­ren. Und wie ihnen ihr Chef takt­los erklärt, sei­en sie gefeu­ert, denn heut­zu­ta­ge trägt nie­mand mehr Arm­band­uh­ren, weil jeder nur auf das Han­dy schaut.

Der Ein­stieg zu die­ser for­mel­haf­ten Komö­die ist durch­aus wit­zig und herr­lich gespielt, aber sie trifft tat­säch­lich auch einen zeit­geis­ti­gen Nerv. Denn Bil­ly und Nick sind alt, bei­de bewe­gen sich um die Vier­zig. PRAK​TI​.COM kann die­ses Phä­no­men für sei­ne humo­ris­ti­schen Zwe­cke immer wie­der nut­zen, ver­passt aller­dings die gege­be­ne Chan­ce, die eigent­li­che Tra­gik dahin­ter tie­fer zu beleuch­ten. Vin­ce Vaughn und Owen Wil­son könn­ten das, sie haben das Kali­ber dazu, ohne das sich die Atmo­sphä­re vom Humor weg­be­we­gen müss­te. Aber es ist Vaughns Geschich­te, aus der er selbst das Dreh­buch mit­ent­wi­ckelt hat, und schein­bar schien ihm die eigent­li­che Prä­mis­se dann doch nur als Trä­ger für unbe­schwer­te zwei Stun­den.

Webformate für eBook-Vorschau? Im Ernst?

Gera­de habe ich einen Arti­kel im Blog des Buch­re­ports gefun­den, der ver­schafft mir erneut Griffspu­ren an der Stirn vom dau­er­haf­ten »an den Kopf fas­sen« (neu­deutsch: Face­palm). Ver­le­ger Klaus Wre­de beklagt zu Recht, dass der Buch­han­del im Geschäft mit eBooks zu kurz kommt. Und auch die Ana­ly­se, dass man als Ver­le­ger zukünf­tig deut­lich ver­stärkt von Apple, Goog­le und Ama­zon abhän­gig sein wird, wenn man sich nicht schnell anpasst, ist noch kor­rekt. Was dann aber folgt, ist der­art rea­li­täts­fern, dass es mir als Web­ent­wick­ler, IT-Bera­ter und eBook-Her­aus­ge­ber fast schon kör­per­lich weh tut.

Da wird pos­tu­liert, dass es ein spe­zi­el­les, neu­es Web­for­mat für eBooks geben müs­se, damit der Buch­händ­ler dem Kun­den im Laden eine Lese­pro­be zei­gen kön­ne, wor­auf­hin der dann prü­fen kann, ob das Buch für ihn geeig­net ist. Es wird auch gleich via iFrame eine sol­che Lösung gezeigt. Mal abge­se­hen davon, dass die Vor­schau im iFrame an man­gel­haf­ter Ergo­no­mie kaum zu schla­gen ist, fra­ge ich mich: wozu?
Wir haben längst web­taug­li­che eBook-For­ma­te. ePub, Mobi­po­cket und ins­be­son­de­re PDF kön­nen direkt im Brow­ser ange­zeigt wer­den. Ich kann nicht mal ansatz­wei­se ver­ste­hen, wozu man hier ein neu­es For­mat oder gar eine »Web­an­wen­dung« benö­tigt? War­um nicht ein­fach die Lese­pro­be als PDF bereit stel­len, dann sieht der Kun­de genau­so sofort das Lay­out des Buches wie bei die­ser pro­prie­tä­ren iFrame-Lösung? Auch der Buch­händ­ler mit Web­shop kann Lese­pro­ben in allen For­ma­ten pro­blem­los bereit hal­ten, wenn die­se beim Ver­lag vor­han­den sind und der Shop des Händ­lers dar­auf deeplinkt. Ganz ohne »Web­an­wen­dung«.

Der Satz

Der Buch­händ­ler muss nur über wenig tech­no­lo­gi­sches Know-How ver­fü­gen, und kein Exper­te sein für E‑Book-For­ma­te, Digi­tal Rights Manage­ment und E‑Book-Rea­der.

ist eben­falls völ­lig sinn­frei, denn zur Sach­kom­pe­tenz des Buch­händ­lers gehö­ren eBooks und deren For­ma­te deut­lich eher, als das Ein­fü­gen von Code in Web­sei­ten, letz­te­res ist wohl mit »ein wenig tech­no­lo­gi­sches Know How« gemeint. Lese­pro­ben sind ohne­hin nicht DRM-geschützt (sind sie es doch, wäre das idio­tisch).
Erklä­ren kann ich mir die­se gan­ze welt­frem­de und tech­nisch hane­bü­che­ne Num­mer eigent­lich nur damit, dass Wre­de das Ver­fah­ren, also die­se omi­nö­se Web­an­wen­dung, ver­kau­fen möch­te, und das obwohl dies viel ein­fa­cher mit bereits exis­tie­ren­den Tech­ni­ken zu bewerk­stel­li­gen ist. Soll­te dem nicht so sein, besteht der Arti­kel in Hin­sicht auf die­se über­flüs­si­ge Vor­schau­funk­ti­on kei­ner­lei Rea­li­täts­check.

Wenn so wie im Blog­bei­trag beschrie­ben auch die ande­ren ange­dach­ten Lösun­gen der Bran­che für die Pro­ble­me der Buch­händ­ler mit den eBooks und ande­ren neu­en Medi­en aus­se­hen, dann gute Nacht.

Ach ja: wenn ich in eine Buch­hand­lung gehe, weil ich ein Buch kau­fen möch­te und der Händ­ler hat es nicht vor­rä­tig, dann kann es dafür nur eine Lösung geben, die dafür sorgt, dass ich das Buch bei ihm bestel­le, statt bei Ama­zon: es muss mor­gen (von mir aus auch über­mor­gen) por­to­frei in mei­nem Brief­kas­ten lie­gen. Ob das der Ver­lag über­nimmt, oder irgend­ein Bar­sor­ti­men­ter (Zulie­fe­rer) oder der Buch­händ­ler selbst (was bei klei­ne­ren selbst­ver­ständ­lich nicht mach­bar ist, aber ein Bran­chen­zu­sam­men­schluss könn­te sowas pro­blem­los stem­men – Ama­zon kann’s ja auch) ist mir egal.

Bild: Dr. Shel­don Coo­per von pul­vis auf Devi­ant­Art, CC BY-NC-ND

Rant: Leistungsschutzrecht: »empörte« Parteien und Käse von Keese

Ich woll­te hier ja eigent­lich nichts mehr über das ver­kack­te Leis­tungs­schutz­recht schrei­ben, eigent­lich ist schon alles dazu gesagt, nur noch nicht von jedem. Soeben bin ich aller­dings über zwei Din­ge gestol­pert, die haben trotz – oder gera­de wegen – ihrer offen­sicht­li­chen Idio­tie bei mir für Lach­an­fäl­le gesorgt. Und ich muss drü­ber schrei­ben, sonst plat­ze ich noch. Wer Sati­re fin­det, darf sie rot anstrei­chen.

Zuerst ist heu­te in zahl­lo­sen Medi­en zu ver­neh­men, wie es sich für Qua­li­täts­me­di­en gehört, meist kom­men­tar­los:

Ver­tre­ter von CDU und FDP ver­ur­teil­ten scharf, dass Goog­le die Inter­net­nut­zer für sei­ne Lob­by­in­ter­es­sen miss­brau­che

Die größ­te Lach­num­mer von allen. Gera­de die, die Licht­jah­re tief in den Ärschen Taschen aller Lob­by­ver­tre­ter ste­cken, die nicht recht­zei­tig auf die Bäu­me kom­men, monie­ren Lob­by­ar­beit? Das ist ganz gro­ßes Kino und ich schla­ge CDU/​CSU und FDP für die­sen Spruch für den deut­schen Come­dy­preis vor. Oder viel­leicht ärgern die sich nur dar­über, dass Goog­le ihnen kei­ne Koh­le rüber schiebt? Wer weiß …

Ihr wisst aber schon, lie­be Volks­ver­rä­ter, äh… ´schul­di­gung, Volks­ver­tre­ter, dass sich eure Jugend­or­ga­ni­sa­tio­nen zusam­men mit den Jusos, den Jun­gen  Grü­nen und den Jun­gen Pira­ten heu­te deut­lich vom LSR distan­ziert haben? Hat euch sicher nicht gefal­len, was?

Der zwei­te Ham­mer stammt von Sprin­ger-Vize Kee­se. Der ist zusam­men mit Goo­gles Kay Ober­beck heu­te vom Deutsch­land­ra­dio inter­viewt wor­den. Ober­beck sag­te:

Sie [die Ver­la­ge] kön­nen sel­ber fest­le­gen, wel­che Tei­le von Sei­ten, wel­che Tei­le ihres Ange­bo­tes über­haupt auf­find­bar gemacht wer­den sol­len oder gar nicht. Also inso­fern haben hier die Ver­la­ge schon jetzt sämt­li­che Hebel in der Hand, um sel­ber fest­zu­le­gen, was hier im Inter­net von ihren Ange­bo­ten sicht­bar ist oder was auch nicht.

Dar­auf­hin son­der­te Kee­se doch tat­säch­lich den fol­gen­den Bull­shit ab:

Genau das Gegen­teil ist der Fall, und da liegt sozu­sa­gen der Kern des Pro­blems. […] Es wäre schön, wenn es sol­che dif­fe­ren­zier­ten Mög­lich­kei­ten gäbe, wie Herr Ober­beck sie gera­de schil­dert, aber die gibt es im Augen­blick nicht.

Für wie dumm will der uns eigent­lich ver­kau­fen? Na gut, Sprin­ger-Pres­se halt, da erüb­rigt sich die Fra­ge ohne­hin schon, aber der­art öffent­lich gegen­über einem ÖR-Sen­der aus­ge­spro­chen kann man so etwas mei­ner Mei­nung nach nur als vor­sätz­li­che Lüge bezeich­nen. Dass er es nicht bes­ser weiß, kann ich mir nun wirk­lich nicht vor­stel­len.

Falls dem doch so sein soll­te, erläu­te­re ich das mal. Also, Kee­se, pass´ gut auf:

Da gibt es die­se Such­ma­schi­ne. Die heisst Goog­le. Die indi­ziert auto­ma­tisch Web­sei­ten, wenn sie über Links im Netz auf­find­bar sind, oder wenn man sie selbst bei Goog­le (wir erin­nern uns: eine Such­ma­schi­ne – eigent­lich ist es eine Find­ma­schi­ne, denn man fin­det mit ihr Web­sei­ten – auch Sei­ten von Zei­tun­gen) ein­trägt. Nun kann es aber sein, dass man nicht möch­te, dass Goog­le (die­se Such­ma­schi­ne) unse­re Sei­ten indi­ziert (für alte Män­ner mit Kugel­schrei­bern und Leser von Tot­holz­me­di­en: in sei­nen Index, also sei­ne Daten­bank auf­nimmt). Dann erstellt man eine Datei namens robots.txt. Da steht drin, wel­che Sei­ten der Web­pä­senz – Ent­schul­di­gung zu schwe­res Wort für Zei­tungs­ver­le­ger – der Web­sei­te nicht in Goo­gles (eine Such- und Find­ma­schi­ne) Index auf­ge­nom­men wer­den sol­len. Fer­tig. Kein Gesetz nötig.

Das ist Punkt eins.

Punkt zwei ist Goog­le News. Hier wer­den die Nach­rich­ten der Zei­tungs­web­prä… sei­ten gelis­tet, zusätz­lich mit einem Anrei­ßer­text, ein soge­nann­tes Snip­pet, das ist durch­aus kor­rekt. Aller­dings muss man sich selbst dafür dort anmel­den. Ich sage es noch­mal laut und deut­lich (und ent­schul­di­ge mich bei Web-Affi­nen für die Groß­buchs­sta­ben): WENN MAN MIT SEINEM DRECKS-KÄSEBLATT IN DEN GOOGLE-NEWS-INDEX WILL; MUSS MAN SICH SELBST DA ANMELDEN. Und das gilt auch für Sprin­ger!

Wenn ihr da nicht rein wollt, lie­be Tot­holz-Ver­öf­fent­li­cher mit unin­ter­es­san­ten Web­sei­ten, dann tragt euch ver­dammt noch­mal ein­fach nicht da ein. Und wenn ihr wie­der raus wollt, dann kün­digt ein­fach euren blö­den Account, Ent­schul­di­gung kei­ne zu kom­pli­zier­ten Wör­ter: mel­det euch wie­der ab. Ist das so schwer? Braucht man dafür ein Gesetz? Ich ant­wor­te mal, falls ihr etwas nicht ver­stan­den habt: nein, das braucht man garan­tiert nicht.

Heu­te Nacht wird dann also im Bun­des­tag über das Leis­tungs­schutz­recht debat­tiert. Na sicher. Um 2:45 Uhr. Unge­fähr. Zu die­ser Uhr­zeit tobt im Deut­schen Bun­des­tag sicher das pral­le Leben. Herz­li­chen Glück­wunsch an die Lob­by­ar­bei­ter, die es geschafft haben, die Aus­spra­che über die­ses Gesetz auf einen Zeit­punkt mit­ten in der Nacht zu legen, damit das mal wie­der nur zu Pro­to­koll gege­ben wird. Mir gegen­über hat der Bun­des­ver­band der Zei­tungs­ver­le­ger in einem Tweet geant­wor­tet »sie sei­en ja nicht für die Ter­min­pla­nung des Bun­des­ta­ges ver­ant­wort­lich«. Ja, ne, is´ klar. Wenn einer von euch Vögeln mal eben sei­nen Kum­pel Rös­ler anruft, dann sorgt der ganz sicher dafür, dass das The­ma beque­mer­wei­se auf einen Nacht­ter­min gelegt wird. Es ist ohne­hin auf­fäl­lig, wie oft Geset­ze in letz­ter Zeit mit­tels sol­cher Nacht- und Nebel-Aktio­nen heim­lich durch­ge­wun­ken wer­den sol­len. Und die flie­gen doch sowie­so auf, was soll das also?

Wenn das Leis­tungs­schutz­recht kommt, dass wer­den neue Wel­len von Abmah­nun­gen durch Abzo­cker-Anwäl­te durch die rea­le Welt zie­hen und es den Bür­gern schon zei­gen, dass sie nichts mehr im Inter­net ver­öf­fent­li­chen sol­len. Vie­le wer­den dann klein bei­geben und zuma­chen. Und schon ist die Ver­le­germafia ‑Mesch­po­ke hau­fen­wei­se Kon­kur­renz los. Fein aus­ge­dacht, ihr Wohl­tä­ter. Und dan­ke dafür, dass die ach so neu­tra­len und objek­ti­ven Qua­li­täts­me­di­en ihre Glaub­wür­dig­keit nach­hal­tig dadurch ein­ge­büßt, dass sie ten­den­zi­ell über die­ses The­ma berich­te­ten, näm­lich pro-Leis­tungs­schutz­recht. Bevor ich wie­der eine Zei­tung kau­fe und lese, ist die Son­ne aus­ge­brannt.

… So, nu´ geht’s wie­der.

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Bild: »Fear! The Ab­mahn­an­walt«, Co­py­right Jo­han­nes Kretz­sch­mar, CC BY-NC-SA

INGRESS – Augmented Reality Game

So etwas muss­te frü­her oder spä­ter kom­men, ich hat­te bereits seit lan­gem damit gerech­net: Goog­le star­tet ein MMO, das die Rea­li­tät in das Spiel mit ein­be­zieht. Goo­gles neu­es Pro­jekt INGRESS ist offen­bar (Details feh­len noch) ein Android-basier­tes »Aug­men­ted Rea­li­ty Game«, in dem man durch sein Smart­phone via App in der rea­len Welt mit ande­ren Spie­lern inter­agiert, gleich­zei­tig wer­den aber auch Din­ge ein­be­zo­gen, die tat­säch­lich gar nicht exis­tie­ren. Das Gan­ze ergibt dann einen FRIN­GE-ähn­li­chen Mys­tery-Plot.

Man muss sich für eine von zwei Frak­tio­nen ent­schei­den, ent­we­der den Wider­stand (Resis­tance) oder die Erleuch­te­ten (Enligh­ten­ed). Eine mys­te­riö­se neue Form von Ener­gie ist ent­deckt wor­den – die Erleuch­te­ten wol­len dies dadurch ent­ste­hen­den unfass­ba­ren Mög­lich­kei­ten nutz­bar machen, wäh­rend der Wider­stand glaubt, dass durch die Ener­gie unse­re Gedan­ken kon­trol­liert wer­den und die Mensch­heit davor beschützt wer­den muss.

Auf der Sei­te zu INGRESS kann man sich für einen Beta­zu­gang vor­mer­ken.

Ich muss zuge­ben: ich bin etwas gespal­ten. Einer­seits fin­de ich die Idee und das Kon­zept über­aus span­nend, ins­be­son­de­re, da der Schlüs­sel zum Erfolg offen­bar Koope­ra­ti­on ist. Auf der ande­ren Sei­te wird das zu noch mehr Smart­phone-Zom­bies füh­ren, als wir ohne­hin jetzt schon auf den Stra­ßen sehen. Wol­len wir das?

Ich habe mich auf jeden Fall für einen Beta-Account ange­mel­det, denn aus­pro­bie­ren muss ich das ein­fach. Stellt sich die Fra­ge, ob das In Euro­pa über­haupt spiel­bar sein wird, aber ich kann mir nicht vor­stel­len, dass Goog­le das nicht vor­ge­se­hen hat.

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Ein paar technische Änderungen

Ich habe soeben auf Phan­ta­News ein paar tech­ni­sche Ände­run­gen vor­ge­nom­men. Es gab bereits seit Län­ge­rem ein Lade­zeit­pro­blem durch das Ein­bin­den der flattr- und Google+Buttons. Da über flattr ohne­hin kei­ner­lei Ein­nah­men kom­men, habe ich die­sen ent­fernt. Der Goog­le+- But­ton sowie neue Knöp­fe für Face­book und Twit­ter wer­den jetzt mit­tels der vom Hei­se-Ver­lag ange­bo­te­nen Lösung »Socials­ha­re­pri­va­cy« über ein Plug­in daten­schutz­kon­form ein­ge­bun­den.

Das bedeu­tet: es wer­den nicht bereits beim Laden der Sei­te über die dafür ein­ge­bun­de­nen Java­scrip­te Infor­ma­tio­nen an die Ser­ver der Anbie­ter gesen­det, son­dern erst, wenn man sie expli­zit frei­gibt und danach anklickt. Hüb­scher Neben­ef­fekt: die zum Teil ärger­lich lan­gen Lade­zei­ten für die­se Java­scrip­te fal­len kom­plett weg. Ich konn­te bereits eine deut­li­che Ver­bes­se­rung der Lade­zei­ten unter Fire­fox fest­stel­len, Chro­me ist eh deut­lich schnel­ler. Inter­net Explo­der inter­es­siert mich nicht.

Wem das zu umständ­lich ist und wer die But­tons gern ein­fach nur ein­mal ankli­cken möch­te, der kann die Sper­re auch frei­ge­ben, das klei­ne Zahn­rad neben den Knöp­fen erläu­tert wie.

Der flattr-But­ton wur­de duch einen Spen­den­knopf ersetzt. Die­ser führt auf eine spe­zi­el­le Sei­te hier auf Phan­ta­News, auf der man eine Mög­lich­keit fin­det, über Pay­Pal etwas zu spen­den.

Die letz­te Lade­zeit-Brem­se, die jetzt noch vor­han­den ist, sind die ein­ge­bun­de­nen You­tube-Vide­os (oder ande­re Video­clips). Auf die möch­te ich aller­dings nicht ver­zich­ten.

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