Meist harmloser Nerd mit natürlicher Affinität zu Pixeln, Bytes, Buchstaben und Zahnrädern. Konsumiert zuviel SF und Fantasy und schreibt seit 1999 online darüber.
Es gibt einen Trailer zur Science Fiction-Fernsehserie RAISED BY WOLVES. An der hat Altmeister Ridley Scott Anteil (der allerdings mit seinen neueren Projekten nicht viel Glück hatte, abgesehen vielleicht von THE MARTIAN) und soll beim US-Streamingdienst HBO Max laufen. Tatsächlich ist Scott »nur« Produzent und hat bei zwei Episoden Regie geführt, deswegen finde ich es etwas merkwürdig, dass der Sender bei der Werbung so viel Focus auf ihn legt. Serienerfinder und Showrunner ist Aaron Guzikowski (PRISONERS).
Prämisse:
Mother was programmed to protect everyone after Earth had been destroyed. When the big bad wolf shows up, she is the one we must trust.
Der Trailer sieht sehr abgefahren und ziemlich stylisch aus. RAISED BY WOLVES startet auf HBO Max am 3. September 2020. #Neuland schaut derzeit noch in die Röhre.
Einen Preis vergebe ich an HBO Max für das uninspirierteste Vorschaubild zu einem Youtube-Trailer seit Langem.
Erinnert ihr euch noch an die Gameshow TAKESHI’S CASTLE? Darin wurden die Wettbewerber auf Parcours mit diversen, meist witzigen, Hindernissen geschickt und wer am Ende übrig blieb, hatte gewonnen. Einer der zentralen Punkte war es dabei, den Spielern dabei zuzusehen, nass zu werden. Beim Zuschauer dürfte der Hauptgrund sich das anzutun vermutlich Schadenfreude gewesen sein, weswegen ich davon ausgehe, dass das heute nicht mehr politisch korrekt wäre.
Bei Valves Spieleplattform Steam gibt es ganz neu das Game FALL GUYS. Das nimmt das Prinzip auf, indem es 60 Spieler in eine Reihe von Leveln schickt, die an TAKESHI’S CASTLE gemahnen. Auch hier gilt: Wer am Ende übrig bleibt hat gewonnen. Entwickelt wurde das Ding von Mediatonic, Publisher ist Devolver Digital. Neben der Plattform Windows PC ist es auch noch für die Playstation 4 veröffentlicht worden. Auf letzterer kann man zudem den ganzen August kostenlos spielen. PC-Besitzer müssen bei Steam 20 Euro berappen. Werbetext:
Fall Guys: Ultimate Knockout lässt Horden von Teilnehmerinnen und Teilnehmern online aufeinander los! Runde für Runde eskaliert das Chaos, bis nur ein Fall Guy übrig ist! Kämpft gegen bizarre Hindernisse, drängt euch an unliebsamen Mitbewerbern vorbei und überwindet die gnadenlosen Gesetze der Physik auf dem Weg zu wahrer Größe. Gebt die Würde an der Tür ab und bereitet euch auf so manche köstliche Niederlage vor, bevor die Krone beansprucht werden kann!
Der Trailer sieht wie folgt aus, bei den Gamestreamern auf Twitch und den Let’s Playern auf Youtube ist das gerade der heiße Scheiß. Man benötigt natürlich eine gewisse Frustrationstoleranz. Wie ich las sollte der Entwickler mit weiteren Challenges nachrüsten, damit FALL GUYS dauerhaft interessant bleibt.
Nach wie vor ist die COVID-Situation in den USA dank des orangefarbenen Honks und seiner Truppe von Neuronenabstinenzlern äußerst kritisch, deswegen ist dort bis auf weiteres nicht an Kinovorführungen zu denken. Aus diesem Grund suchen die Studios immer noch verzweifelt nach Wegen, ihre auf Halde liegenden Filme unters Publikum zu bekommen. Die einen denken darüber nach, Streifen in Ländern, wo die Situation entspannter ist, zuerst zu starten, möglicherweise Monate vor einem US-Lauch.
Disney geht einen anderen Weg und will die Realverfilmung MULAN am 4. September auf seinem Streamingdienst Disney+ zeigen. Eigentlich zahlt man für den einen monatlichen Obolus und kann dann alle Inhalte ohne zusätzliche Kosten ansehen. Für MULAN soll man allerdings nach dem Willen der Mächtigen beim Maus-Haus deftige 30 Dollar zahlen. Der ursprüngliche US-Kinostart des Films war am 27. März, der wurde auf dem 24. Juli verschoben, dann auf den 21. August und war kürzlich ohne neuen Termin wieder abgesagt worden.
In Ländern in denen Disney+ nicht verfügbar ist und die Situation es zulässt, will Disney MULAN am selben Tag in Kinos zeigen.
Wenn man bei Disney ernsthaft glaubt, ich würde 30 Euro (auf die wird es hinauslaufen) für einen Film auf dem Heimpornografen zahlen, den ich auch im Kino sehen könnte, dann haben die sich schwerst geschnitten.
Promofoto MULAN Copyright Walt Disney Pictures
BEYOND GOOD AND EVIL ist eine SciFi-Computerspielereihe aus dem Hause Ubisoft, dessen erster Teil im Jahr 2003 für PC und Konsolen erschienen ist und das einen gewissen Kultstatus erlangt hat. Der lange angekündigte zweite Teil lässt lange auf sich warten.
Das Ganze dreht sich um eine freie Journalistin namens Jane im 25. Jahrhundert auf dem abgelegenen Minenplaneten Hylis. Die Welt wird durch Invasoren bedroht und Jade findet heraus, dass die Militärverwaltung, die die Bewohner eigentlich vor den Aggressoren schützen soll, möglicherweise mit denen gemeinsame Sache macht. Im Verlauf der Geschehnisse wird sie Teil einer Widerstandsbewegung.
Für die Filmumsetzung wurde als Regisseur Rob Letterman gewonnen, den kennt man insbesondere durch die Kinoadaption von DETECTIVE PIKACHU. Nach seinen Aussagen soll auch der BEYOND GOOD AND EVIL-Film aus einer Mischung von Realfilm und Computeranimation bestehen. Jason Altman und Margaret Boykin von Ubisoft Film & Television produzieren zusammen mit Netflix.
Informationen zu Starttermin oder Besetzung gibt es noch nicht. Im Folgenden der Trailer zu einer HD-Version des Spiels (bei dem man sich fragen muss, warum Disney nicht wegen der STAR WARS-Soundeffekte abgemahnt hat …)
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Die neue, zweite, Staffel der UMBRELLA ACADEMY bei Netflix ist meiner bescheidenen Ansicht nach absolut großartig und übertrifft sogar noch die ebenfalls schon grandiose erste. Teil daran hat sicherlich die überaus gelungene Musikauswahl, die gewisse ohnehin bereits skurrile Szenen mit der passenden – oder eben scheinbar unpassenden – Musik nochmal überspitzt. Der gezielte Einsatz von Musik hat sich im Vergleich zur ersten Staffel intensiviert und das hat dem Ganzen sehr gut getan.
Für den Serienmacher Steve Blackman ist die Musik ein zentraler Teil des Gesamtkonzepts:
Music is such an important thing to me and I really take time to pick the songs. We do things differently on the show. Most shows finish the scene, the shooting, and then they add the music afterwards. I pick the songs mostly ahead of time. I put them in the scripts. Sometimes I even hear a song and then I decide what scene I want to write with that song in my mind.
Musik ist so wichtig für mich, und ich nehme mir wirklich Zeit für die Auswahl der Lieder. Wir machen die Dinge in dieser Serie anders. Die meisten Shows beenden die Szene, die Dreharbeiten und fügen danach die Musik hinzu. Ich wähle die Lieder meistens im Voraus aus. Ich füge sie in die Drehbücher ein. Manchmal höre ich sogar ein Lied, und dann entscheide ich, welche Szene ich mit diesem Lied im Kopf schreiben möchte.
Und das merkt man auch, wenn man man sich die Episoden ansieht, denn oft ist die Musikauswahl zu den Szenen der Volltreffer. Herausragendes Beispiel meiner Meinung nach die Szene, in der sie Pogo ins All schießen und dazu die englische Fassung von Peter Schillings »Major Tom« spielen.
Eine vollständige Besprechung der zweiten Staffel UMBRELLA ACADEMY wird es hier nicht geben, weil man einfach viel zuviel spoilern müsste – und weil es zum Teil irre schwierig wäre zu erläutern, was da an Irrsinn und unfassbarer kreativer Skurrilität abgeht. Deswegen nur der Tipp: Unbedingt ansehen.
Im Folgenden die (hoffentlich) komplette Playlist zur Serie:
Episode 1:
“Beyond the Sea” von Bobby Darin
“Right Back Where We Started From” von Maxine Nightingale
“My Way” von Frank Sinatra
“You Must Be An Angel” von Richard Myhill
“Trying” von Fran Jones
“I Wonder What the Future Holds for Me” von Glenn Snow
“Rocket Fuel” von DJ Shadow
“Be Thankful You’re You” von Fern Jones
“Crazy” von Daniela Andrade (Gnarls Barkley cover)
“Comin’ Home Baby” von Mel Tormé
“You Only Want Me When You’re Lonely” von Jim Boyd
Episode 2
“Bibbidi-Bobbidi-Boo” von Al Hoffman, Mack David und Jerry Livingston (Cinderella Soundtrack)
“Who’s That Knocking?” von The Genies
“I’m a Man” von Spencer Davis Group
Episode 3
“I Gotta Get the World Off My Back” von Bill Martin and Phil Coulter
“Sunny” Boney M.
“I’ll Never Do You Wrong” von Joe Tex
“Golden Brown” von The Stranglers
Episode 4
“Love is Blue” von Marty Robbins
“Renegade” von Styx
“Have You Ever Been Hurt” von Helen Wilson
“Unwind Yourself” von Marva Whitney
“I Was Made For Lovin’ You” von Kiss
Episode 5
“Major Tom” von Peter Schilling
“Twistin’ the Night Away” von Sam Cooke
“Bad Guy” von The Interrupters (Billie Eilish cover)
“Hello” von My Kullsvik (Adele cover)
Episode 6
“Won’t Be Long” von Aretha Franklin
“An Old-Fashioned Christmas” von Jack Huddle
“Hold on I’m Coming” von Sam and Dave
“I Live Alone” von Bob Cox
“The Order of Death” von Public Image Ltd.
“In Hell I’ll Be in Good Company” von The Dead South
Episode 7
“Polk Salad Annie” von Tony Joe White
“Give Me a Reason to Stay” von Zoe Muth
“Sister of Pearl” von Baio
“Everybody” von Backstreet Boys
Episode 8
“Pepper” von Butthole Surfers
Episode 9
“Dancing With Myself von Generation X
“Partita No. 2 for violin in D Minor” von Johann Sebastian Bach
“Here Comes the End” von Gerard Way
Episode 10
“Wicked Games” von Parra for Cuva featuring Anna Naklab (Chris Isaak cover)
Na, schon mal was von OTHER SPACE gehört? Nicht? Kein Wunder. Das ist eine Science Fiction-Fernsehserie von Paul Feig (GHOSTBUSTERS 2016), die mal für den okkulten und nicht mehr existenten Streamingdienst Yahoo Stream produziert wurde (haben die bei Yahoo eigentlich irgendwas zustande bekommen?).
Sieht man sich den Trailer an, dann hat das Ganze einen Anarcho-Indie-Look und sieht eher aus wie ein Fanfilm, aber das muss ja nichts Schlechtes sein, die BBC produziert in dem Stil seit Jahrzehnten Klassiker.
DUST ist ein auf SF spezialisierter Anbieter, denn kennen PhantaNews-Leser durch die Kurzfilme auf Youtube, die ich hier immer wieder mal poste. Die wollen ihr Programm aber offenbar mit Bezahldienstleistungen erweitern, zumindest deutet ihre Webseite darauf hin. Zu diesem Zweck gibt es dort exklusive Premieren oder SF-Podcasts, aber eben ab heute auch OTHER SPACE. Über die Webseite kann man sich bereits jede Menge Content ansehen, zudem sollen die Inhalte über diverse Plattformen übertragen werden, von denen die meisten hiesigen Nutzern vollkommen unbekannt sein dürften: Samsung TV Plus, Roku, Xumo, IMDb TV, Vizio, Stirr und xfinity stream.
Aber zurück zu OTHER SPACE: Die Show entstand im Jahr 2015 und ist an allen vorüber gegangen, weil Yahoo nicht die Geringste Werbung dafür machte. Schöpfer war Paul Feig, der schrieb auch zusammen mit anderthalb Handvoll anderen Autoren die Drehbücher. Es spielen: Bess Rous, Karan Soni, Trace Beaulieu, Neil Casey, Eugene Cordero, Joel Hodgson, Conor Leslie u.v.a.m.
Die Prämisse:
It is the year 2105… a young, inexperienced and highly flawed crew embarks on a routine exploratory space mission. Suddenly, their ship, the UMP Cruiser, is drawn through a portal into a different, mysterious universe. With no maps, no contact, and no way back home, Captain Stewart Lipinski, First Officer/Stewart’s‑Older-Sister Karen Lipinski and their crew have to learn to work together, all while dealing with mysterious space clouds, food and fuel shortages, robot rebellions, folds in time, and the occasional alien attack.
Die Bewertungen auf IMDb sind mit 7.1 äußerst positiv, noch besser fällt das Ergebnis bei Rotten Tomatoes aus, da bekommt die Show von Kritikern 85% und von den Zuschauern sogar 89%.
Ab heute also auf Dust, mal sehen, wie man da ran kommen wird …
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Alte, weiße Männer haben es nicht so mit dem #neuland, entschuldigung, dem Internet. Ich muss das als alter, weißer Mann wissen, ich beobachte das schon länger. Ein ganz zentraler Punkt dieses Internets (es ist tatsächlich das WWW gemeint, aber das nur am Rande) sind nicht Katzenbilder, es ist auch nicht Porno und erst recht sind es nicht Facebook oder Werbung.
Der zentrale ursprüngliche Punkt sind Hyperlinks, also das Verknüpfen von unterschiedlichen Seiten oder Adressen im WWW über einen klickbaren Text, der als solcher gekennzeichnet ist.
Das Landgericht Köln (genauer dessen Richter) hat sich schon oft als ein Gericht ausgezeichnet, das nicht so wirklich einen Schimmer hat, wie dieses #neuland funktioniert und bereits des Öfteren ganz eigentümliche Urteile abgesondert, die nicht von Fachkenntnis getrübt waren und glücklicherweise oft von höheren Instanzen wieder kassiert wurde.
Wie der SWR gerade berichtet, habe die jetzt entschieden, dass (beispielsweise) Blogbeiträge auch dann als Werbung gekennzeichnet werden müssen, wenn die eigentlich keine Werbung enthalten, aber einen Link auf eine Herstellerseite.
Na danke.
Ich berichte also aus Informationsgründen, weil es zu den Themen meiner Seite passt über etwas und verlinke darauf, ohne dafür einen Auftrag des Herstellers, Verlags oder was auch immer zu haben oder gar dafür bezahlt worden zu sein, sondern einzig und allein weil ich im Rahmen meiner redaktionellen arbeit der Ansicht bin, dass das für meine Leser einen Mehrwert bringt. Es ist also ein Service für meine Leser und ich bin der sicheren Ansicht, dass die dann als mündige Bürger zum einen selbst in der Lage sind zu entscheiden, ob sie den Link klicken wollen, und zum anderen, ob sie auf der verlinkten Seite etwas erwerben wollen.
Und jetzt soll ich solche Posts als »Werbung« markieren. Ich halte das aus verschiedenen Gründen für völlig verfehlt und sogar gefährlich. Denn dann kann bei Rechtstreitigkeiten viel einfacher allein durch die Werbekennzeichnung zum einen ein finanzielles Interesse unterstellt werden (selbst wenn keins besteht) und zum anderen könnte auch irgendwann mal das Finanzamt nachfragen, was ich mit der Werbung denn so verdiene? Vernutlich vefallen etliche Blogger und Influencerinnen jetzt wieder in hektisches Getue und kennzeichnen gleich mal rpo forma jeden post, der nicht bei drei auf dem Mandelbaum ist, als Werbung. Ich halte das für falsch und – wie oben gesagt – gefährlich.
Ich warte jetzt erstmal ab, ob das Urteil rechtskräftig wird, ob es in die nächste und übernächste Instanz geht, wo es dann hoffentlich irgendwo kassiert werden wird. Bis dahin wird es für unbezahlte Links zu Themen, über die ich selbst frei entschieden habe, hier auf PhantaNews keine Werbekennzeichnung geben.
Übrigens lehne ich regelmäßig Anfragen von Werbetreibenden (auch namhaften) ab, die hier Artikel platzieren, aber den werblichen Charakter verschleiern wollen, was einein eindeutigen Verstoß gegen das NRW-Presserecht bedeuten würde (eigtnlich würde ich die Anfragenden, die mich zum Rechtsbruch animieren wollen, auch gern hier offenlegen, die drohen allerdings regelmäßig für eine Veröffentlichung mit dem Anwalt. Sie haben also etwas zu verbergen). Eigentlich ist das mit der Werbung also schon rechtlich gelöst und eindeutig, ohne dass die Richter des LG Köln noch völlig realitätsferne Urteil fällen müssten.
Rollenspieler und STAR TREK-Fans aufgemerkt! Beim Humble Bundle gibt es gerade ein ziemlich umfangreiches Paket an Rollenspiel-Regelwerken und Quellenbüchern rund um die Rollenspiel-Lizenz STAR TREK ADVENTURES des Verlags Modiphius Entertainment.
Ich besitze das Basisregelwerk und meiner Ansicht nach ist das in STAR TREK ADVENTURES verwendete Rollenspielsystem so überflüssig wie ein Kropf, aber das mögen andere anders sehen – und man kann die Quellenbücher und Abenteuerbände selbstverständlich auch für andere Systeme nutzen.
Für 13 Dollar bekommt man sagenhafte 22 PDFs mit Regeln, Hintergründen und Abenteuern, sowie zusätzlich noch ein paar Gimmicks wie GM-Screen oder Brückenpläne. Bezahlt man mehr als acht Dollar, erhält man unter anderem das Basisregelwerk und zudem 50% Rabatt auf den Kauf desselben Buches als Hardcover (vermutlich muss man dafür allerdings bei Modiphius in UK direkt bestellen und die recht üppigen Portokosten zahlen).
Die Dreharbeiten für die dritte Staffel STAR TREK DISCOVERY konnten trotz der Pandemie abgeschlossen werden und Postproduction scheint in den USA auch vom Homeoffice aus zu funktionieren. Kein Wunder, abseits des Neulands ist das Internet schnell.
Seit kurzem gibt es nun auch einen Starttermin für Season 3: Es soll am 15. Oktober 2020 losgehen, danach folgt wöchentlich eine neue Episode. Wir erinnern uns: Die Discovery hat es samt Crew in eine ferne Zukunft verschlagen. Das bedeutet: keine Fans mehr, die über angebliche oder echte Kontinuitätsprobleme moppern können. Und im Prinzip auch Möglichkeiten für neue, interessante Plots abseits der ausgetretenen Pfade. Für die Fans eher konservativer Serienkonzepte kommt ja »demnächst« STRANGE NEW WORLDS.
Ich gehe davon aus, dass man das dann auch bei uns wieder zeitnah wird sehen können, entweder beim bisherigen Lizenznehmer Netflix, oder bei Amazon Video.
COVID-19 macht Dinge möglich, um die jahrelang vergeblich gerungen wurde. Bisher hatten Kinobetreiber auf einem ca. dreimonatigen Erstauswertungsfenster (das unterscheidet sich in Details von Land zu Land) für Filme beharrt und waren auch nicht davon abzubringen. »Erstauswertungfenster« bedeutet, dass Filme so lange im Kino laufen müssen und nicht als Stream oder als Konserve erhältlich sein dürfen.
Der größte Kinobetreiber AMC hat jetzt mit Universal einen Deal geschlossen, nach dem das Erstauswertungsfenster zukünftig nur noch 17 Tage lang ist. Und das nachdem AMC zuletzt noch groß rumgetönt hatte, so etwas werde es nicht geben
Ist das ein Dammbruch? Vermutlich eher nicht, denn Universal hat in letzter Zeit nicht eben die Blockbuster am Start (deswegen ist es noch verwunderlicher, dass AMC eingeknickt ist). Disney verleiht seine Filme selbst und hat ebenfalls bereits begonnen, Film statt im Kino auf dem hauseigenen Streamingdienst Disney+ auszuwerten, HAMILTON ist ein aktuelles Beispiel. Andere Studios halten sich noch bedeckt.
Ist das das Ende des Kinos? Schwer zu sagen aber möglicherweise nicht. Aktuell schreiben die Verleiher den Kinos bei Blockbustern wie Marvel-Filme vor, wie lange die in welchen Sälen zu laufen haben. Möglicherweise schafft eine Abkehr vom dreimonatigen Erstauswertungsfenster Platz für andere und mehr Filme als bisher. Die Frage ist dann halt, ob diese nicht-Blockbuster ein Publikum finden, oder ob das ohnehin in großer Zahl nur für gigantomanisches Popcornkino in die Lichtspielhäuser eilt. Und dann stellt sich die Frage, ob diese Blockbuster nicht ohnehin nach zwei Wochen abgefrühstückt sind, wenn in aller Regel intensiv auf das Startwochenende geschielt wird. Wie groß ist der Wille der Kinobesucher, sich das Erlebnis mit großer Leinwand zu geben, wenn sie den Film ohnehin drei Wochen später im Heimkino sehen können, wo man für Bier und Popcorn keine Bank überfallen muss und wo keine lärmenden Deppen die Vorstellung stören …
… und wo derzeit auch keine Coronaviren durch die klimatisierte Kinoluft trudeln …
Wir leben in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts und die Digitalisierung erreicht alle Winkel unserer Gesellschaft, auch wenn sich manche Protagonisten mit Händen und Füßen dagegen wehren und an überkommenen Geschäftsmodellen festhalten wollen (und damit meine ich nicht einmal in erster Linie die Kinos). Aber die Entwicklungen lassen sich nicht aufhalten und auch nicht wieder zurückfahren, erst recht nicht in Zeiten einer Pandemie. Deswegen ist es meiner Ansicht nach unausweichlich, dass es zu solchen Änderungen kommt und weiter kommen wird.
Ich bin – und das habe ich immer wieder gesagt – ausgewiesener Kinofan, der das Spektakel im Lichtspielhaus genießt. Und würde deswegen bedauern, wenn Kinos schließen müssen. Tatsächlich glaube ich allerdings nicht daran, dass eine Verkürzung des Erstauswertungsfensters derart drastische Folgen haben wird. Denn wer Kino hasst wartet ohnehin auf die Konserve oder sucht sich den Film in einer Tauschbörse der eigenen Wahl. Wenn wie angekündigt Teile der Einnahmen aus einer angekündigten Premium-Filmplattform den Kinobetreiber zugute kommen werden, wie es angedacht ist, dann könnte das möglicherweise zu ganz neuen Ideen bei den Kinobetreiber führen, die nicht mehr nur darauf angewiesen sind, den nächsten Disney-Blockbuster zu Knebelkonditionen zu zeigen. Vielleicht lässt man sich in Zukunft ja doch mal dazu herab, Netflix-Premieren im Kino zu zeigen, Indie-Produktionen eine Chance zu geben, oder Twitch-Streams in den großen Saal zu bringen. Vielleicht gibt es dafür ein zahlendes Publikum. Vielleicht auch nicht, aber das wäre zumindest mal Experimente wert.
ich gehe davon aus, dass weitere Studios ähnliche Deals abschließen werden, denn die haben ein Interesse daran, ihre auf Halde liegenden Film ans Publikum zu bekommen. Und wenn man sich die Lage in den USA so ansieht, dann kann man davon ausgehen, dass die Kinos dort so schnell nicht wieder öffnen werden. Inzwischen denkt man sogar bereits laut darüber nach, die Streifen in Ländern mit gemäßigter COVID-Lage und geöffneten Kinos zuerst zu zeigen – möglicherweise Monate vor der US-Erstauswertung. Das dürften die US-Filmfans möglicherweise auch nicht eben gnädig aufnehmen, da dürfte den Entscheidern möglicherweise lieber sein, die Filme über eine Premium Video-On-Demand-Plattform zu vermarkten.
p.s.: [Update] Die Veröffentlichung als VoD ist kein Naturgesetz. Es ist gut denkbar, dass die Studios abwarten, wie stark die Filme an den Kinokassen nach zwei Wochen noch laufen und dann evtl. den Streamingstart verschieben. Es bleibt auch abzuwarten, ob die Kunden bereit sind, die angedachten 20 Dollar für den Stream zu zahlen. Für eine Familie ist das vergleichsweise günstig. Für Einzelpersonen nicht.
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