Wir haben schon eine Weile nichts richtiges mehr von der Warner-Produktion 300: RISE OF AN EMPIRE gehört, also der Fortsetzung zu 300. Jetzt könnte es sein, dass es weiter geht, zumindest hat die Werbung für das Projekt gerade einen Gang hochgeschaltet und ein Logo veröffentlicht.
Die Geschichte dreht sich um Xerxes, den persischen König, der zu einem Gott wurde. Der führt eine Arme gegen griechische Truppen, die kaum trainiert sind, aber unter dem Kommando des Generals Themistokles stehen. Interessanterweise wird der große Kampf, der im Mittelpunkt der Fortsetzung steht, zum selben Zeitpunkt stattfinden, wie die Schlacht aus 300 (ja, ich verstehe auch auch nicht so ganz, aber so steht es geschrieben).
Diesmal führt nicht Zack Snyder Regie, sondern Noam Murro (SMART PEOPLE), derzeit sind als Schauspieler bestätigt: Sullivan Stapleton (ANIMAL KINDOM) als Themistokles, Rodrigo Santoro kehrt als Xerxes zurück. Eva Green (DARK SHADOWS) wird Artemisia darstellen, weiterhin spielen Lena Headey (GAME OF THRONES), Hans Matheson, Igal Naor, Callan Mulvey, Jack O’Connell und Andrew Tiernan.
300: RISE OF AN EMPIRE wird in 2D, 3D und IMAX in die Lichtspielhäuser kommen, Kinostart in Deutschland soll Anfang August sein.
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Logo 300: RISE OF AN EMPIRE Copyright Warner Bros.
Wir erinnern uns daran, dass es eine achte Staffel der Serie BUFFY THE VAMPIRE SLAYER in Form von Comics gab, an denen der Serienerfinder Joss Whedon persönlich intensiv mitgewirkt hatte. Dasselbe wird nun mit X‑FILES alias AKTE X geschehen.
Shock Till You Drop meldet, dass der Verlag IDW Publishing eine zehnte Staffel der von Chris Carter erschaffenen Mysteryserie heraus bringen wird, Carter wird als »ausführender Produzent« auftreten. Diese Rolle soll angeblich auch eine höchst aktive sein. Ob das erfolgreich sein wird? X‑FILES ist lange her und die letzte Staffel war nicht eben herausragend, ebenso wenig wie der letzte Film. Wird die Serie über die Comics nochmals ihren Weg in die Popkultur finden?
Geschrieben wird X‑FILES: SEASON 10, so der offizielle Titel, von Joe Harris (GREAT PACIFIC), die Zeichnungen und Farbe kommen von Michael Walsh, beim Kolorieren wird der unterstützt von Jordie Bellaire. Das erste Heft wird den Titel BELIEVERS tragen und am 19. Juni 2013 bei IDW erscheinen.
Ich komme heute aus den Facepalms wieder mal gar nicht mehr raus. Auf der Online-Version des Börsenblattes feiert der Börsenverein heute ab, dass sage und schreibe 300 Buchhandlungen bundesweit Epidus eBooksCards anbieten.
Um mit Louis de Funès zu sprechen: »Nein! Doch! Ahh!«
300 Buchhandlungen? Und das ist ernsthaft eine Nachricht wert? Es gibt ungefähr 8000 Buchhandlungen in Deutschland, damit sind die 300 teilnehmenden gerade mal lächerliche 3,75 Prozent. Das ist kein Grund zum feiern oder für eine Newsmeldung, sondern vielmehr ein Grund sich zu schämen, da hilft auch der Verweis auf Epidus interaktive Karte auf Google Maps-Basis nicht weiter, die mir zeigt, dass es in meiner Nähe keinen solchen Händler gibt.
Mein Artikel zu Epidus eBookCards ist vom Oktober 2011 und bis heute haben es gerade mal 300 Buchhandlungen geschafft, die in ihr Sortiment aufzunehmen? Das sind Zahlen die derart lächerlich sind, dass man sie besser verschweigen sollte, statt damit in einem Artikel anzugeben.
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Bild: Display für eBooksCards, Pressefoto Copyright Epidu
In der Zeit schwadroniert eine Redakteurin in einem länglichen Artikel mit dem Titel »Filmpiraten: Aufnahme läuft!« darüber, dass der Film CLOUD ATLAS durch Raubkopien kaputt gemacht wurde und nutzt dabei eine weltferne und/oder fragwürdige Argumentation, die einem die Schuhe auszieht. Sie lässt zahllose Fakten komplett außer Acht und führt den Flop auf Piraterie zurück … und das obwohl die ersten Rips erst auftauchten, nachdem der Film auf allen relevanten Märkten bereits gestartet war. Und obwohl andere Filme trotz vorhandener Rips im Netz hohe dreistellige Millionenumsätze einfahren …
Ich muss gar keinen ausführlichen Kommentar dazu schreiben, denn das hat Thorsten Dewi auf wortvogel.de bereits getan:
So, wie ich das sehe, bastelt Produzent Stefan Arndt an seiner eigenen Legende, um das Versagen von CLOUD ATLAS zu rechtfertigen – und eine Journalistin hat sich für den intimen Einblick in die Szene genau diese Narrative füttern lassen, ohne sie je zu hinterfragen. Handwerklich sauber geschrieben, exzellent recherchiert, aber absolut unseriös und fragwürdig in den Schlussfolgerungen.
Es wird nicht einmal die Frage gestellt, ob der Film einfach sein Publikum verfehlt hat, ob das Markting falsch war, ob nicht alle Beteiligten zu besoffen von ihrer eigenen Brillanz waren. Nein, es waren die Raubkopien. Die sind schuld.
Den kompletten Artikel findet der geneigte Leser auf wortvogel.de und man sollte ihn gelesen haben, um zu verstehen, mit welchen in meinen Augen haltlosen Behauptungen die Zeit argumentiert.
Wer sich wundert, warum hier ein Link zum Zeit-Artikel fehlt: Leistungsschutzrecht.
Update (08.03.2013): Die Zeit musste den Artikel aufgrund einer gerichtlichen Anordnung löschen. Eine zitierte Wissenschaftlerin hat sich erfolgreich gegen falsche Unterstellungen gewehrt. Weitere Details finden sich bei Stefan Niggemeyer:
Es ist eine kalkulierte Rufschädigung, die die »Zeit« hier vornimmt. Sie unterstellt, dass Google Einfluss hat auf die Forschung des Humboldt-Institutes — obwohl die Konstruktion der Finanzierung dessen Unabhängigkeit sicherstellen soll. Sie unterstellt, dass die renommierte Wissenschaftlerin Hofmann sich von Google hat kaufen lassen und bestellte wissenschaftliche Ergebnisse liefert.
THE ELDER SCROLLS ONLINE ist ein MMO aus dem Hause Bethesda&ZeniMax, das in derselben welt spielt wie SKYRIM und MORROWWIND. Das ist soweit nichts Neues. Was jedoch neu ist: laut einer Beta-FAQ auf der offiziellen Webseite wird die Beta zum Spiel bereits Ende des Monats beginnen. Weitere Informationen zu diesem Thema wird es in den nächsten Tagen geben, sowohl auf der Webseite wie auch auf den Social Media-Kanälen zum Game. Auch die erste Welle an Einladungen wird in den nächsten Tagen rausgehen.
Wer sich für die Beta registriert hat, sollte ab sofort immer wieder mal seinen Spamordner überprüfen, um sicherzustellen, dass er die Mail mit weiteren Anweisungen auch erhält. Die Mail wird auch gleich einen Link enthalten, unter dem man sich den Beta-Client herunter laden kann. Eine schnelle Leitung sollte vorhanden sein, der Client ist ca. 20 GB stark.
Die Beta-Phasen werden konkrete Ziele verfolgen, zu denen die Entwickler Feedback haben möchte. Es wird also nicht möglich sein, das Spiel sofort umfangreich zu testen. Zuerst wird es kurze Testes geben, je näher der Launchtermin des Spiel kommt, desto öfter wird es Betaphasen geben und desto länger werden diese dauern. Bei den ersten Phasen im März und April werden nur ein paar Spieler teilnehmen können, die Menge der Tester wird nach und nach deutlich erhöht werden.
Ein genaues Launchdatum für das von den Fans sehnlichst erwartete Spiel gibt es noch nicht, man redet von »Mitte bis Ende 2013«. Es dürfte aber äußerst spannend sein zu sehen, ob die Entwickler dem Genre MMORPG neue Imulse geben können, oder ober erneut nur WOW kopiert wird.
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Logo THE ELDER SCROLLS ONLINE Copyright Bethesda Softworks, ZeniMax
Daniel Radcliffe, wohl am besten bekanntdurch seine Darstellung des Zauberlehrlings HARRY POTTER, bleibt dem phantastischen Genre treu. Nach seiner Rolle in WOMAN IN BLACK steht er laut Variety in finalen Verhandlungen mit 20th Century Fox, um in einer weiteren Verfilmung von Mary Shelleys FRANKENSTEIN nicht etwa die Titelrolle zu übernehmen, sondern die des buckligen Gehilfen Igor – aber das ist diesmal die Hauptrolle.
Sollten die Gespräche erfolgreich sein, werden die Dreharbeiten beginnen, sobald Radcliffes Theater-Engagement am West End im Stück CRIPPLE OF INISHMAAN beendet ist. Das Drehbuch zur Neufassung des Klassikers wird von Max Landis (CHRONICLE) kommen, Regie soll Paul McGuigan (LUCKY NUMBER SLEVIN) führen.
Der Drehbuchautor sagte gegenüber »Shock Till you Drop«:
Ich hatte angefangen, unsere bisherigen Kenntnisse um FRANKENSTEIN auseinander zu nehmen und entdeckte, dass die heutige Form des Mythos wie das Publikum ihn kennt, aus einer Million unterschiedlicher Orte kommt. Ich habe mich intensiv der Aufgabe angenommen, das in einen neuen Kontext zu setzen, so dass das alles in einer Story funktioniert. Letztendlich ist es ein Historienstück und, ja, es ist aus der Perspektive von Igor, aber, mann, es ist cool. Das ist das Beste was ich bisher geschrieben habe.
Ich nehme es nicht nur an, ich weiß es, dass der Autor Jim Butcher anfangs nie damit gerechnet hat, welche Dimensionen diese Reihe annehmen würde. Davon abgesehen sage ich immer wieder gern mal, dass ich Buchserien doof finde und stelle die Frage, ob heutzutage keiner mehr einfach nur mal ein Buch schreiben kann? Bei Butchers Reihe um Harry Dresden ist das anders, da kann ich die Fortsetzungen kaum erwarten.
Doch eigentlich ist das nicht wirklich verwunderlich: wenn eine Reihe schon an alte Film Noir-Serials angelehnt ist, sie in ein Urban Fantasy-Setting hebt und die auch noch mit großartigen Charakteren, coolen Sprüchen und haufenweise Popkultur-Referenzen anreichert, dann freut man sich wie bei den Serials auf neuen Stoff. Wenn der Autor dann auch noch in der Lage ist, eine echte Charakterentwicklung nicht nur beim Hauptprotagonisten zu beschreiben, sondern auch die Welt um ihn herum sich verändert, und die Nebendarsteller nicht nur Staffage sind, dann ist das in seiner Mischung aus Coolness, Komplexität und Genialität einzigartig. Ja, ich bin Fan. Ich sag´s lieber vorneweg.
Kürzlich hat ein ARD-Beitrag die Kunden verschreckt. Von unhaltbaren Arbeitsbedingungen beim Online-Versender Amazon war die Rede. Es erhob sich ein Schreien und Wehklagen und gar viele versprachen hoch und heilig, nie wieder beim Antichristen zu kaufen. Kleinverlage erhoben scheinbar mutig ihr Haupt und verließen laut lamentierend die Reihen derjenigen, die ihre Ware bei Darth Bezos feil boten.
Jetzt mal Klartext: Acht Euro fuffzich ist für Hilfsarbeiter ein Traum-Stundenlohn; die Mär, dass Amazon schlecht bezahlt mag aus der Sicht eines fest angestellten Akademikers so sein. Ausgebildete Fachkräfte wie Friseurinnen oder Bäckereifachverkäuferinnen habe einen geringeren Verdienst – dank des von der SPD durch Hartz IV geschaffenen und von der CDU gehätschelten Billiglohnsegments des Arbeitsmarktes. Der gerade von der CDU angesagte angepeilte Mindestlohn liegt bei 8,50 Euro. Noch Fragen? Die im ARD-Bericht dargestellte Spanierin sagt inzwischen, dass ihre Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen und verfälscht wurden. Sogar verdi-Funktionäre (!) sagen aus, dass das alles überzogen dargestellt worden sei. Auf konkrete Anfragen hin hält sich der Hessische Rundfunk bedeckt. Aber alle kaufen dem ach so neutralen öffentlich-rechtlichen Sender die Propaganda ab, ohne mal eine Sekunde nachzudenken oder die angeblichen Fakten zu hinterfragen. Und es entsteht der Shitstorm des manipulierten Fernsehviehs, der Symptome verteufelt, statt in der Politik die Auslöser zu kritisieren.
Sicher ist bei Amazon nicht alles toll. Im Gegenteil. Aber man sollte auf tatsächliche Probleme hinweisen, nicht welche erfinden und nicht in RTL-Manier mit dramatischer Musik unterlegen und reißerisch Probleme erfinden oder aufbauschen, wo es gar keine gibt.
Dennoch stellte ich mir in diesem Zusammenhang die Frage: kann es gangbare Alternativen zu Amazon für mich geben? Ja, ich beziehe diese Frage auf mich, der ich gern Phantastik, sowie englischsprachige Originale lese, und der ich auf eBooks stehe. Und obwohl ich auch regelmäßig Elektronik oder Games bei Amazon ordere, habe ich diese Waren ausgelassen, um halbwegs Chancengleichheit herzustellen. Unter diesen Aspekten (aber auch in Hinsicht auf Kundenfreundlichkeit und Versandkosten) habe ich deutsche Onlineshops mit Schwerpunkt »Bücher« untersucht und in vielen Fällen Gruseliges entdeckt. Ich wundere mich schon lange nicht mehr, warum Amazon mit den hiesigen Anbietern einer trägen und konservativen Branche den Boden wischt – nach den Ergebnissen meiner Tests schon gar nicht mehr …
Die Artikel (wird ergänzt, wenn neue Tests hinzu kommen):
- Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.
- Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz.
- Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.
Das was da oben steht sind die drei »Gesetze der Robotik«. So ziemlich jeder, der sich mit Science Fiction befasst, kennt sie. Ersonnen wurden sie von Isaac Asimov, wohl einer der größten und brilliantesten Verfasser von SF-Geschichten überhaupt. Die Anzahl der von ihm geschaffenen Werke geht in die Hunderte, sogar wenn man alle Publikationen, abzieht, auf denen nur publikumswirksam sein Name steht. Schon früh kam ich mit seinen Werken in Berührung, ich kann mich noch erinnern, dass der erste Asimov den ich gelesen habe, DER MANN VON DRÜBEN alias DIE STAHLHÖHLEN (THE CAVES OF STEEL) war. Wenn ich behaupte, dass Asimov einer der größten SF-Autoren überhaupt war, würde mir wohl kaum jemand widersprechen (wollen oder können).
Als gestern ein Freund auf Facebook fragte …:
Ich versuche gerade, auf legalem Weg an eBooks von Isaac Asimov zu kommen. Ein Großteil der Bücher ist offensichtlich gar nicht digital verfügbar und ein paar wenige Ausnahmen kosten das gleiche oder mehr als eine Taschenbuchausgabe (wir reden hier von recht kurzen, teilweise 50 Jahre alten Romanen…).
… war mein erster Gedanke: »Das kann doch kein Problem sein!«. Auch wenn ich durch meine Tests der deutschen eBook-Shops in den letzten Tagen weiß, dass man englischsprachige SF nur bei Amazon erwerben kann, weil die hiesigen Anbieter das doppelte und dreifache des dortigen Preises verlangen, war ich doch über zwei Fakten ehrlich gesagt geschockt:
Selbst im Kindle-Shop gibt es nur einen Bruchteil der Asimov-Werke im eBook-Format
auf Deutsch ist offenbar gerade mal ein einziges eBook erhältlich
Dieser traurige Zustand zeigt ein Dilemma unserer Zeit: wenn ich einen großen Teil der Werke von Isaac Asimov in Form von eBooks lesen möchte, habe ich dank der nonexistenten Backlist im Prinzip nur eine einzige Chance: sie mir irgendwo illegal herunter zu laden, denn legale Angebote gibt es weder in englischer, noch in deutscher Sprache.
Asimov ist leider im Jahr 1992 viel zu früh gestorben. Bei Werken, die vor 1978 veröffentlicht wurden, läuft das Urheberrecht laut US-Gesetz 95 Jahre nach seinem Tod ab. Bei Werken, die danach entstanden, 70 Jahre nach seinem Ableben. Frühestens 2034 werden also Teile seines Schaffens gemeinfrei, der Rest doch schon entspannt im Jahr 2063. Länger, falls es auch hier eine Ausnahme, also etwas wie ein »Lex Disney«, geben sollte. 2063 … Wenn das keine Science Fiction ist …
Ich finde diesen Zustand, dass ich von einem der renommiertesten SF-Autoren überhaupt nahezu nichts aus seinem umfangreichen Werk legal in eBook-Form erhalten kann, erbärmlich. Und es zeigt allzu deutlich die Probleme der Branche und des mittelalterlichen, nicht mehr zu den heutigen Medien passenden, Urheberrechts. Ich bin sicher, dass Google die schon längst alle eingescannt hat, sie jedoch aufgrund der mit Sicherheit völlig unübersichtlichen Lizensierungslage, nicht ohne weiteres veröffentlichen kann. Wir benötigen dringend neue Gesetze, die sich um verwaiste Werke drehen – und die sollten im Zweifelsfall auch Lizenzinhaber zwingen, Werke als eBooks zur Verfügung zu stellen, falls sie die Rechte nicht freigeben wollen. Denn Werke die niemand kaufen kann und bei denen die Rechte in irgendwelchen Aktenordnern verschimmeln nutzen niemandem etwas und schaden unserem kulturellen Erbe. Und Asimov ist nur ein Beispiel von vielen.
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Bild von Isaac Asimov: Zeichnung von Rowena Morrill, aus der Wikipedia, GNU FDL
Ebenfalls völlig unbekannt war mir die Online-Buchhandlung lehmanns.de, die ich mir an dieser Stelle vorgenommen habe. Auf den ersten Blick ist die Startseite übersichtlich, erscheint allerdings auf mich altbacken und konservativ. Webdesign geht so seit ca. 10 Jahren nicht mehr, wirklich ansprechend wirkt das nicht. Das könnte man mit ein wenig css-Fu leicht verbessern.
Ein Blick ins Menü an der linken Seite zeigt, dass dieser Shop offenbar einen Schwerpunkt auf Sach- und Fachliteratur legt, denn diese beiden Kategorien nehmen die ersten Plätze in der Navigationsstruktur ein. Die Hauptpunkte sind als sogenannte Akkordeons ausgelegt, die ihre Unterpunkte offenbaren, wenn man darauf klickt. Erfreut stelle ich fest, dass es hier eine Abteilung »Fantasy / Science Fiction« gibt. Folgt man diesem Link, entdeckt man oberhalb des Inhalts eine weitere Unterteilung in »Fantasy« und »Science Fiction«. Im Prinzip sehr schön und so, wie ich das in anderen Onlineshops gern gehabt hätte. Ergonomisch völliger Mumpitz ist in meinen Augen allerdings die Zersplitterung der Menüführung: oben auf der Seite eine Auswahl für die Medien (also Buch, eBook, Hörbücher und so weiter), links die Kategorieunterteilung und dann noch ein weiteres Menü mit Subkategorien oberhalb des Contents? Das gehört links mit in die Hauptnavigation. Die beiden kleinen Links oben hätte ich fast übersehen.
Auf der SF & F‑Startseite finden sich ein paar Beispiele, da sie jeweils eigene Titel haben, handelt es sich offenbar um eine Art Empfehlungen, angenehm finde ich, dass es hier scheinbar keine Anspruchs-Standesdünkel gibt, denn auch ein Sachbuch zu STAR WARS ist darunter. Links führen nicht nur zu den Printausgaben, sondern auch zu den eBooks der Bücher (falls vorhanden).
Ein Klick auf »Science Fiction« führt zu einer Übersicht, die ist angeblich nach »Relevanz« sortiert (sagt mir ein Dropdown am oberen Rand), was hier die Relevanzkriterien sind, erschließt sich mir allerdings nicht. Immerhin kann man auch nach »Autor«, »Titel« und »Jahr« sortieren. Die Suche findet nicht nur Printversionen, sondern auch eBooks. Dritter Treffer ist John Scalzis REDSHIRTS, das ich in meinen Tests immer als Beispiel verwendet habe, doch dazu weiter unten mehr.
Die erste Suche starte ich wie immer mit dem Begriff BLOOD RITES, dem Titel eines Harry Dresden-Romans von Jim Butcher. In der erscheinenden Liste ist der erste Treffer erst weiter unten, deswegen verfeinere ich die Suche, indem ich den Autorennachnamen anhänge. Das klappt besser, es gibt fünf Treffer. Auch hier werden nicht bei allen Treffern Coverbilder angezeigt, gefunden werden Soft- und Hardcover von Roc und Orbit, allerdings auch die von James Marsters eingesprochenen Hörbücher. Zu den Preisen: das Roc-Taschenbuch kostet 8,22 Euro, der Amazon-Preis liegt bei 7,10 Euro – Amazon kann sofort liefern, Lehmanns ebenfalls. Beim Roc-Hardcover sagt Lehmanns 21,36 an, Amazon liegt bei 20,99, das wäre ein okay-Preis, leider kann Lehmanns nicht liefern, Amazon hat auf Lager.
Weiter mit CHANGES, auch hier muss ich die Suche mit dem Autorennamen erweitern, auch hier kommen mehrere Ergebnisse, die meisten ohne Coverbild, die Roc-Taschenbuchausgabe fehlt ebenso wie das Hardcover, das Orbit-Taschenbuch kostet 11,13, Euro und ist nicht lieferbar. Bei Amazon zahlt man 10,99 Euro und kann es sofort bekommen. Nimmt man die Roc-Ausgabe ist man sogar mit nur 7,00 Euro dabei. Anmerkung zwischendurch: Die Dresden-Romane erscheinen bei Roc und Orbit, üblicherweise sind die Roc-Ausgaben deutlich preiswerter als die des anderen Verlags, deswegen fokussiere ich üblicherweise auf diese.
Die Recherche nach John Scalzis REDSHIRTS fördert sowohl die deutschen wie auch die englischen Ausgaben zutage. Das Softcover von Tor Books wird für 12,34 Euro angeboten, ist aber wieder mal nicht lieferbar. Beim Konkurrenten kostet die 10,70 Euro und ist – ich möchte fast anmerken: wie immer – lieferbar. Cover gibt es manchmal, manchmal nicht.
Bevor ich das vergesse: ich kann in der Seitenleiste nach einer durchgeführten Suche diese einschränken, beispielsweise nur auf englische Bücher. Das ist genau das, was ich möchte und wäre ein grandioses Feature – nur leider steht bei gefühlten 90% der Bücher, dass sie »in zehn bis 20 Tagen lieferbar« sind. Und das schmälert die Freude doch ganz erheblich. Beim Konkurrenten kann ich die Werke sofort bekommen.
Eine Suche nach »Alan Dean Foster« ist äußerst erfolgreich, auch nach einer Einschränkung auf englische Bücher. Wenn ich den Autorennamen falsch eingebe, findet die Suchmaschine gar nichts. Das ist schlapp. Beim korrekt eingegebenen Namen existieren zwar beeindruckende 504 Treffer, allerdings ist leider so gut wie keiner davon mit einem Cover geschmückt. Da ich Bücher die ich bereits besitze auch am Cover erkenne, ist das wenig hilfreich.
Ich bemühe die erweiterte Suche für eine Recherche nach »Alan Dean Foster« im Medienbereich »ebooks«, denn jetzt möchte ich erneut der Frage nachgehen, ob ich hier englische eBooks erwerben kann. Es werden haufenweise elektronische Bücher gefunden. Der halbwegs neue Roman »HUMAN BLEND« in der Del Rey-Ausgabe kostet – und ich traue meinen Augen kaum – 21,32 Euro. Hier muss man allerdings zugeben, dass Amazon den überhaupt nicht als eBook liefern kann. Trotzdem ist der Preis lachhaft.
Bei Charles Stross´ HIDDEN FAMILY bestätigt sich die Befürchung: englische eBooks sind auch hier geradezu aasgeierig teuer, denn es wird ein Preis von unverschämten 12,36 Euro angesagt. Dafür wird dann aber auch mal vorsichtshalber kein Cover angezeigt. Amazon bietet eine Umschlagabbildung und sagt nur 4,37 Euro an, also nur ungefähr ein Drittel des Lehmanns-Preises. Auch hier sind die englischsprachigen eBook-Versionen durch die Bank weg viel zu teuer, zum Teil muss man deutlich mehr als den doppelten Preis bezahlen. Würfeln die ihre Preise alle aus? Es kann mir niemand erzählen, dass Amazon die US-Verlage derart unter Druck setzt, dass die ePub-Preisangaben um soviel höher ausfallen, als die der Kindle-Fassungen. Zudem liegen die Preise für die elektronischen Versionen der Bücher sogar deutlich über denen der Printausgaben. Dass hier etwas ganz und gar nicht stimmen kann, sollte sogar jemandem auffallen, der glaubt, dass man die Bildzeitung für mehr als Fische einwickeln gebrauchen kann.
Verblüfft musst ich zwischendurch einen »zuletzt angesehen«-Balken entdecken. Das ist ja mal ein Feature. Nur leider werden hier falsche Hoffnungen geweckt, denn es gab Preisangaben von null Euro. Oh, dachte ich, gibt es hier etwa Promotion-Angebote für lau?
Doch beim Durchklicken zu PULSARNACHT fand ich:
Oder bei REDSHIRTS:
War also nix mit Promo-Angeboten, es handelte sich um irgendein technisches Problem.
Auch bei Lehmanns sind selbstverständlich, wie in der Branche bis auf löbliche Ausnahmen üblich, alle eBooks mit Adobe-DRM verseucht.
Noch ein Blick auf die Versandkosten: innerhalb Deutschlands liefert Lehmanns Bücher, CDs, Software und »Videos« versandkostenfrei, beim Verkauf an Endkunden bleibt das Versandrisiko bis zum Eingang beim Kunden beim Versender. Irgendwelche »schrägen« Formulierungen in den AGB finde ich nicht, leider auch keine Angaben zur Versanddauer.
Fazit: technisch ganz gut gelöst, auch wenn die Suchfunktion ein wenig besser sein könnte, was Vertipper angeht. Das Sortiment ist durchaus umfangreich und auch ältere englische Bücher werden gelistet, ebenso wie verschiedene englische Verlagsvarianten. Leider ist Lehmanns für mich aus zwei Gründen dennoch nicht einmal ansatzweise eine Alternative: zum einen sind so gut wie keine englischen Taschenbücher sofort lieferbar, alle Stichproben waren es bei Amazon. Zum anderen sind auch hier die Mondpreise für englische eBooks mit »Unverschämtheit« noch äußerst zuvorkommend umschrieben. Für mich trotz guter Ansätze keinesfalls eine Alternative.
Nachtrag: ich wurde auf Google+ von Ron Müller darauf hingewiesen, dass es sich bei Lehmanns primär um eine Fachbuchhandlung mit Spezialisierung auf wissenschaftliche Fachliteratur handelt. Deswegen seien die Suchen außerhalb ihrer Fachkompetenz. Das mag korrekt sein, ich stehe allerdings auf dem Standpunkt: wenn man eine Bellestristik-Abteilung vorhält, dann sollte man diese auch ernsthaft betreiben – sonst könnte der Eindruck entstehen, man wolle das Segment »noch eben« mitnehmen.
Um der Fachbuchkomnpetenz nachzugehen, habe ich mich zu ein paar Stichproben im Fachbuchbereich entschlossen (auch hier wieder englischsprachig, da Vergleiche mit deutschen Büchern aufgrund der Buchpreisbindung keinen Sinn machen):
DEFINITIVE GUIDE TO HTML5
Lehmanns: nicht lieferbar, EUR 42,46
Amazon: lieferbar, EUR 33,80
ADOBE PHOTOSHOP CS6 CLASSROOM IN A BOOK
Lehmanns: lieferbar, EUR 53,59
Amazon:lieferbar, EUR 36,95
Lehmanns kann bei englischsprachigen Fachbüchern offenbar eine Alternative sein, die letzten beiden Beispiele zeigen allerdings, dass man in Sachen Preis vorsichtig sein sollte.
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