Der Phantastische Bücherbrief 591

Es ist Monats­an­fang und Erik Schrei­ber stellt einen neu­en Phan­tas­ti­schen Bücher­brief zur Ver­fü­gung. Logi­scher­wei­se han­delt es sich um die Febru­ar­aus­ga­be und sie trägt die Num­mer 591.

Den Auf­takt bil­det dies­mal eine Erin­ne­rung an den lei­der Mit­te Febru­ar ver­stor­be­nen Kin­der­buch­au­tor Otfried Preuß­ler.

Wei­ter­hin fin­den sich wie immer Bespre­chun­gen von deut­scher und inter­na­tio­na­ler Phan­tas­tik, unter ande­rem Wolf­gang Hoh­le­beins PESTMOND oder FEUER DER GÖTTER von Ste­fa­nie Simon. Im inter­na­tio­na­len Bereich begeg­nen einem bei­spiels­wei­se Umber­to Ecos DER FRIEDHOF IN PRAG, Ken­neth Oppels EIN DUNKLER WILLE oder DAS KALTE SCHWERT von Richard Mor­gan. Unter der Rubrik »Heft­ro­ma­ne« wird PERRY RHODAN NEO Num­mer 35 bespro­chen, der trägt den Titel GEISTER DES KRIEGES.

Der Bücher­brief 591 liegt wie immer als pdf-Datei vor und ist knapp 200 kB groß.

Bücher­brief 591 Febru­ar 2013

Erweiterter Trailer zur dritten Staffel GAME OF THRONES

HBO spen­diert einen wei­te­ren Trai­ler zur drit­ten Staf­fel ihrer Erfolgs­se­rie GAME OF THRONES nach Geor­ge R. R. Mar­tin. Die Fans soll­ten jetzt aller­dings nicht zu sehr froh­lo­cken, denn es han­delt sich eigent­lich nur um den bereits bekann­ten Vor­gu­cker, der ledig­lich mir ein paar neu­en Sze­nen ange­rei­chert wur­de.

https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​C​1​p​b​t​B​X​9​Kok

Alternativen beim Online-Buchkauf, gibt es die? Kurztest osi​an​der​.de

Osi​an​der​.de hat­te ich über­haupt nicht auf dem Schirm, noch nie davon gehört, des­we­gen dan­ke für den Hin­weis.

Die Start­sei­te wirkt auf mich auf den ers­ten Blick sehr über­sicht­lich, dass ein paar Neu­erschei­nun­gen gelis­tet wer­den geht in Ord­nung, eben­so wie der Slider, obwohl der auf­grund sei­ner Geschwin­dig­keit nervt. Etwas ver­blüfft bin ich dar­über, dass in der obe­ren, hori­zon­ta­len Menü­leis­te nur die Rede von »Neue Bücher« ist. Kann ich hier etwa kei­ne älte­ren Bücher bekom­men? Eine schnel­le Suche über­zeugt mich vom Gegen­teil, den­noch hal­te ich die For­mu­lie­rung für unglück­lich.

Nach einem Klick auf »Neue Bücher -> Lite­ra­tur« öff­net sich links ein neu­es, ver­ti­ka­les Menü mit Sub­ka­te­go­rien. Das gefällt mir, ist über­sicht­lich, so muss das gehen. Und hier fin­de ich dann auch zum ers­ten Mal bei mei­nen Tests eine Kate­go­rie namens »Sci­ence Fic­tion | Fan­ta­sy«. Ich kann mein Glück kaum fas­sen, es hält aller­dings nicht lan­ge an, denn eine wei­te­re Unter­tei­lung sucht man eben­so ver­geb­lich, wie die Mög­lich­keit, nach Kri­te­ri­en zu sor­tie­ren. Eine Unter­schei­dung min­des­tens zwi­schen SF und Fan­ta­sy wäre zu begrü­ßen, wei­te­re Unter­ka­te­go­rien noch viel mehr. Erfreu­lich ist, dass an den gelis­te­ten Büchern Ver­mer­ke dar­auf hin­wei­sen, ob es ein Werk auch als eBook gibt. Das ist vor­bild­lich. Die Rei­hen­fol­ge der Auf­lis­tung scheint mir nach Erschei­nungs­da­tum zu sein.

Dann suchen wir mal nach BLOOD RITES. In der Suche kann ich spe­zi­fi­zie­ren, in wel­cher Sub­ka­te­go­rie ich for­schen möch­te, bei­spiels­wei­se alle, Buch, eBook, Soft­ware, aber nicht nach eng­li­schen Büchern. Erst­mal Print. Erfreu­li­cher­wei­se wer­den meh­re­re Vari­an­ten des Romans gefun­den, sowohl eng­li­sche wie auch deut­sche, dass bei den eng­li­schen Titeln auch noch der deut­sche Name genannt wird, lässt mich dar­an glau­ben, aus Ver­se­hen in einem Par­al­lel­uni­ver­sum ange­kom­men zu sein. Gran­di­os. Die Taschen­buch­fas­sung kos­tet 8,55 Euro, bei Ama­zon 7,10 Euro, hier also ein ähn­li­cher Preis wie bei Koh­li­bri. Eine Suche nach CHANGES, dem vor­letz­ten Har­ry Dres­den-Roman zeigt mir eine Men­ge Zeug, aber nicht das Gesuch­te, also ver­fei­ne­re ich die Suche: »CHANGES Jim But­cher«, das hilft. Die preis­wer­tes­te Fas­sung ist die von Roc für 8,01 Euro, die kos­tet bei Ama­zon 7,00 Euro. Das Hard­co­ver wird für 22,95 Euro feil gebo­ten, beim Kon­kur­ren­ten 20,99 Euro. Die Prei­se gehen im Prin­zip in Ord­nung, könn­ten aber bes­ser sein.

An den Büchern wird übri­gens ange­zeigt, ob sie auf Lager sind und sofort ver­sandt wer­den kön­nen oder nicht, auch das soll­te lobend erwähnt wer­den. Lei­der brin­gen ein paar Suchen nach ande­ren eng­li­schen Taschen­bü­chern zu Tage, dass man hier all­zu­oft lesen muss »Lie­fer­zeit eine Woche oder mehr«, Ver­glei­che mit Ama­zon zei­gen dort eine Lager­hal­tung.

Der Such­be­griff REDSHIRTS för­dert diver­se Tref­fer ans Licht, sowohl die Hey­ne-Aus­ga­be als Print und Hard­co­ver, sowie ver­schie­de­ne eng­li­sche Fas­sun­gen. Die Gol­lan­cz-Ver­si­on wird für 9,99 Euro ange­bo­ten, beim Kon­kur­ren­ten kos­tet die 9,00 Euro. Lei­der ist das Taschen­buch bei Osi­an­der nicht sofort lie­fer­bar (»län­ger als eine Woche«), bei Ama­zon aber schon. Das eng­li­sche eBook ist nicht zu fin­den. Ich ver­mu­te den Grund dar­in, dass Scal­zi den Ver­le­gern vor­ge­schrie­ben hat, auf DRM zu ver­zich­ten – und das mag man hier­zu­lan­de eben nicht.

Beim Ein­tip­pen von »Alan Dean Fos­ter« ver­tip­pe ich mich, es wird »Alan Die­an Fos­ter« dar­aus. Osi­an­der zeigt sofort wie es gehen muss, denn ich wer­de gefragt: »mein­ten Sie Alan Dean Fos­ter?« und bie­tet den Namen gleich ver­linkt an. Aller­dings ist der Link nicht als sol­cher gekenn­zeich­net und ich stel­le das erst fest, als ich ver­se­hent­lich mit der Maus dar­über fah­re – trotz­dem: fast alles rich­tig gemacht! Erneut bin ich ver­blüfft, denn ich muss fest­stel­len, dass aus­schließ­lich eng­li­sche Roma­ne gelis­tet wer­den – dar­un­ter sind zu mei­nem Erstau­en sogar eng­li­sche eBooks! Und: die Taschen­bü­cher sind alle lie­fer­bar. Kann doch alles gar nicht wahr sein, erst­mal einen Kaf­fee und dabei mei­ne siche­re Ver­bin­dung zur Rea­li­tät über­prüft. Nein, alles noch gut, ich bin offen­bar nicht aus Ver­se­hen in ein ande­res Uni­ver­sum gerutscht.

Noch­mal die Gegen­pro­be: die Such­aus­wahl auf »eBooks« gestellt und »Charles Stross« ein­ge­ge­ben – und tat­säch­lich erschei­nen reich­lich eng­li­sche eBooks im ePub-For­mat vom gesuch­ten Autoren.

Ich könn­te jetzt glück­lich sein, und Osi­an­der mein Geld hin­wer­fen. Alles hät­te so schön sein kön­nen, doch dann kommt der unver­meid­li­che Absturz: im Ver­gleich zu ande­ren Anbie­tern sind die Prei­se der eBooks lei­der deut­lich zu hoch. Stross´ HIDDEN FAMILY kos­tet als eng­li­sches ePub 9,51 Euro, für den Kind­le nur 4,37 Euro. Das ist ein Unter­schied, der sich gewa­schen hat: mehr als dop­pelt so teu­er und damit lei­der völ­lig inak­zep­ta­bel. Noch ein Ver­such mit eng­li­schen eBooks: THE APOCALYPSE CODEX, auch von Char­lie Stross: Osi­an­der sagt über­zo­ge­ne 11,35 Euro an, im Ver­gleich dazu ruft Ama­zon 5,99 Euro auf. Es hät­te so schön sein kön­nen …

An die­ser Stel­le kann ich resu­mie­ren: in Sachen Ange­bot, Tech­nik und Prä­sen­ta­ti­on um Län­gen bes­ser als die bei­den zuvor getes­te­ten Shops, es sind sogar ver­blüf­fen­der­wei­se eng­lisch­spra­chi­ge eBooks vor­han­den. Nur lei­der kann man deren Prei­se nur mit der Bezeich­nung »Wucher« bele­gen. Oder auch Raub­rit­ter­tum. Oder Wege­la­ge­rei. Es hät­te also alles wirk­lich schön sein kön­nen, die Pflicht absol­viert, bei der Kür aber lei­der gestürzt.

Wer­fen wir noch einen Blick auf die Ver­sand­kos­ten:

Inner­halb Deutsch­lands lie­fern wir por­to­frei. Ledig­lich bei Sen­dun­gen, die das Maß 120 cm x 60 cm über­schrei­ten oder schwe­rer als 31,5 kg sind, müs­sen wir einen Sperr­gut­zu­schlag von 20 Euro berech­nen.

Dar­an ist nichts aus­zu­set­zen. Im Gegen­teil. Bei einem schnel­len Blick über die AGB fin­de ich kei­ne kei­ne frag­wür­di­gen Pas­si.

Als Fazit: hier wird eine gan­ze Men­ge rich­tig gemacht, sogar fast alles, und ich könn­te mir durch­aus vor­stel­len, den Shop hin und wie­der zu nut­zen. Lei­der wird der gute Ein­druck dadurch deut­lich geschmä­lert, dass zum einen etli­che eng­li­sche Taschen­bü­cher nicht vor­rä­tig sind und kei­ne kon­kre­ten Anga­ben zur Lie­fer­zeit gemacht wer­den. Was als mas­siv nega­tiv ein­ge­stuft wer­den muss und den Shop für mich im Bereich eBooks dann wie­der inak­zep­ta­bel macht, sind zum ande­ren die völ­lig aus der Luft gegrif­fe­nen Mond­prei­se für eng­li­sche eBooks im Ver­gleich mit den Kind­le-Fas­sun­gen. Vor­teil­haft wäre, wenn der Bereich SF & Fan­ta­sy noch in die bei­den Gen­res auf­ge­teilt wer­den wür­de.

Aber im Ver­gleich zu den bei­den ande­ren bis­her getes­te­ten Shops frag­los »Dau­men hoch«. Ich stel­le mir aller­dings die Fra­ge, war­um Osi​an​der​.de nicht deut­lich bekann­ter ist, ver­dient hät­ten sie es.

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Wei­tere Tests von Ama­zon-Alter­na­ti­ven:

Test buch​han​del​.de

Test koh​li​bri​.de

Test leh​manns​.de

 

Erschienen: FANDOM OBSERVER 285

Ein neu­er Monat ist ange­bro­chen und nicht ganz uner­war­tet erschien die neu­es­te Aus­ga­be des FANDOM OBSERVER. Chef­rad­ak­teur ist dies­mal Flo­ri­an Breit­sa­me­ter und der prä­sen­tiert fol­gen­de The­men:

* Titel­ge­schich­te: Dort.Con 2013 – Wir haben kurz vor dem Con Arno Beh­rend noch zum Inter­view gebe­ten!

* Eine neue deut­sche Sci­ence-Fic­tion-Rei­he: Wir stel­len vor – D9E – Die Neun­te Expan­si­on.

* Die klei­ne Hexe weint: Ein Nach­ruf auf Otfried Preuß­ler von Olaf Fun­ke

Wei­ter­hin fin­den sich in der aktu­el­len Aus­ga­be Leser­kom­men­ta­re zum Vor­gän­ger, ein Über­blick über neu erschie­ne­ne Fan­zines, Neu­ig­kei­ten aus dem Bereich Sci­ence Fic­tion, sowie ein Aus­blick auf das phan­tas­ti­sche Kino­jahr 2013.

Der FANDOM OBSERVER kann wie immer kos­ten­los als PDF auf der Web­sei­te des Maga­zins her­un­ter­ge­la­den wer­den.

Trailer zum WOW-Patch 5.2: THUNDER KING

Bliz­zard hat einen Trai­ler zum nächs­ten Patch sei­nes MMOs WORLD OF WARCRAFT vor­ge­stellt. Die Erwei­te­rung mit der Num­mer 5.2 dreht sich um den »Thun­der King« und ist kos­ten­los – wenn man im Besitz von MISTS OF PANDARIA ist. Für einen Trai­ler in Ingame-Gra­fik ist das wirk­lich nett gemacht.

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
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Alternativen beim Online-Buchkauf, gibt es die? Kurztest koh​li​bri​.de

Zwei­ter Test alter­na­ti­ver Online­be­stell­mög­lich­kei­ten für Bücher. Dies­mal habe ich mir René Kohls koh​li​bri​.de vor­ge­nom­men, eine Sei­te von der ich im Netz immer wie­der mal gehört hat­te und die eben­so wie ihr Betrei­ber in der Bran­che offen­bar als inno­va­tiv gilt. Auf Anhieb fiel mir auf, dass die ach so inno­va­ti­ve Sei­te mit xt:commerce nicht gera­de eine son­der­lich moder­ne oder »inno­va­ti­ve« Shop­lö­sung nutzt. Und dem­entspre­chend sieht das Design der Sei­te auch arg alt­ba­cken aus; hübsch und modern (oder gar »inno­va­tiv«) ist anders. Auf der Start­sei­te wer­den in Kachel­form pro­mi­nent Bil­der dar­ge­bo­ten, dort zeigt man irgend­wel­che Inhal­te, die mich alle­samt nicht inter­es­sie­ren und mög­li­cher­wei­se auf einen anspruchs­vol­le­ren Besu­cher als mich Nerd gezielt sind. Gefühl­te Mit­tei­lung: wir haben hier Anspruch. Bei mir ange­kom­men: gähn. Typisch Deutsch.

Offen­sicht­li­che Kate­go­rien suche ich erst ein­mal ver­geb­lich, erst nach ein wenig Kli­cken fin­de ich die­se links im Menü – und dann auch nur ver­gleichs­wei­se gro­be – unter dem Menü­punkt »Lite­ra­tur«. Dafür sind Punk­te wie »Kalen­der«, »Kunst­bü­cher & Musik« oder »Fil­me, DVD und Film­bü­cher« gleich oben im Menü zu fin­den (ähn­lich der »Anord­nung« in einer Buch­hand­lung, es feh­len nur Duft­ker­zen. Aller­dings im Web als Prä­sen­ta­ti­on irgend­wie merk­wür­dig). Der ers­te Navi­ga­ti­ons­punkt trägt den Titel »Aus­zeich­nun­gen und Prei­se«, war­um da nicht »Lite­ra­tur« oder »Bel­le­tris­tik« steht, erschließt sich mir nicht. War­um soll­ten irgend­wel­che von irgend­wem ver­lie­he­nen Prei­se eine Aus­wir­kung auf mein Kauf­ver­hal­ten haben? Mög­li­cher­wei­se ist man der Ansicht, dass eine Preis­ver­lei­hung ein Buch beson­ders kau­fens­wert macht – nach mei­nen Erfah­run­gen ist dem aller­dings nicht so, eher im Gegen­teil.

Unter dem Punkt »Lite­ra­tur« ver­mis­se ich jeg­li­chen Ein­trag zu Sci­ence Fic­tion und Fan­ta­sy. Das erin­nert mich an diver­se Buch­hand­lun­gen im rea­len Leben, wo ich eben­falls den Ein­druck ver­mit­telt bekom­me, ich komi­scher Freak soll doch bit­te mei­ne schrä­gen Feti­sche woan­ders suchen … Man könn­te sich fast wie zu Hau­se füh­len … Auch einen kon­kre­ten Menü­ein­trag für eng­li­sche Bücher suche ich ver­ge­bens, dabei sind die neben SF&F mein vor­ran­gi­ges Inter­es­se. Sie­he oben: Freak und so … Aber ich ver­heim­li­che ja nicht, dass ich für mich eine Alter­na­ti­ve suche und nicht für ZDF-Zom­bies oder Per­so­nen, die mit dem aus­tausch­ba­ren Ange­bot der Publi­kums­ver­la­ge toooot­al zufrie­den sind.

Zurück zum The­ma: auf die­sem Wege kann ich also nicht im von mir gewünsch­ten Ange­bot stö­bern, benut­zer­freund­lich geht anders. Dann eben über die Suche (natür­lich kann ich nur Stich­pro­ben durch­füh­ren).

Hier kann ich aus­wäh­len, ob ich nach »Allem«, »Autor« oder »Titel« suchen möch­te. Ana­log zum letz­ten Test suche ich nach BLOOD RITES von Jim But­cher. Tat­säch­lich, der zwei­te Tref­fer ist der gesuch­te Roman um Har­ry Dres­den. Zum Preis von 8,55 Euro, bei Ama­zon bekom­me ich das Buch für 7,10 Euro. Jetzt könn­te man natür­lich über­le­gen, ob man den Mehr­be­trag auf­wen­den möch­te, um nicht bei Ama­zon kau­fen zu müs­sen.

Kli­cke ich »Titel« an und suche erneut, wird das Such­ergeb­nis wit­zi­ger­wei­se deut­lich schlech­ter, wenn man die Such­kri­te­ri­en in die­ser Form ein­schränkt, soll­ten die ange­zeig­ten Ergeb­nis­se eigent­lich bes­ser wer­den. Soll­te man anneh­men, aber aus mei­nen beruf­li­chen Erfah­run­gen mit xt:commerce weiß ich, dass das Shop­sys­tem nicht gera­de … na sagen wir mal: die tech­ni­sche Spit­ze der Ver­kaufs­platt­for­men im Web dar­stellt.

Neu­er Ver­such: der Titel des letz­ten Har­ry Dres­den-Romans lau­tet COLD DAYS. Den kann ich aber lei­der im Ange­bot gar nicht fin­den, was ich für außer­or­dent­lich bedau­er­lich hal­te, immer­hin erschien er schon im Novem­ber, also aus­rei­chend Zeit, ihn ins Pro­gramm auf­zu­neh­men. Beim … äh … Mit­be­wer­ber konn­te ich den Roman schon ein drei­vier­tel Jahr vor dem Erschei­nungs­ter­min vor­be­stel­len. Übri­gens ist bei kei­nem der von mir gesich­te­ten eng­li­schen Roma­ne der Ver­lag ver­merkt, es gibt aber bei­spiels­wei­se bei den Dres­den-Büchern zwei Anbie­ter, die sich im Preis zum Teil deut­lich unter­schei­den. Viel­leicht meint man bei Koh­li­bri ja, ich müss­te die Ver­la­ge an der ISBN erken­nen kön­nen …

Ich bin ja nicht so, also noch­mal: eine Suche nach REDSHIRTS bringt zwar den Scal­zi-Roman ans Tages­licht, aller­dings lei­der nur die deut­sche Fas­sung – und die inter­es­siert mich nicht.

Diver­se wei­te­re Suchen zei­gen an ers­ter Stel­le immer wie­der mal Bücher, die mit »unse­re Emp­feh­lung« gekenn­zeich­net sind. War­um die emp­foh­len wer­den, steht aller­dings nicht dabei, das macht die­se Emp­feh­lung irgend­wie sehr sinn­los, ein Allein­stel­lungs­merk­mal ist das nicht. Die Beschrei­bung zum Charles Stross-Roman THE APOCALYPSE CODEX lau­tet:

Autoren­por­trait:

Charles Stross ist der Shoo­ting Star unter den ame­ri­ka­ni­schen SF-Autoren und wird schon heu­te in eine Rei­he mit den legen­dä­ren Meis­tern des Gen­res, Arthur C. Clar­ke, Robert A. Hein­lein und Phil­ip K. Dick, gestellt.Charles Stross was born in Leeds, Eng­land, in 1964. He has work­ed as a phar­macist, soft­ware engi­neer and free­lan­ce jour­na­list, but now wri­tes full-time.

Ach? Das ist ja inter­es­sant, wuss­te ich aber dum­mer­wei­se schon, eine Inhalts­an­ga­be des Romans wäre mir deut­lich lie­ber gewe­sen, um ein­zu­schät­zen ob er mich inter­es­siert. Ama­zon hat da deut­lich mehr zu bie­ten – näm­lich eine Inhalts­an­ga­be. Die­se Prak­tik, statt des Wasch­zet­tels sich wie­der­ho­len­de State­ments zu Autoren zu lie­fern, fin­de ich öfter. Inter­es­sant bei Stross der Preis­ver­gleich: Koh­li­bri sagt 11,35 Euro an, Ama­zon gera­de mal 8,70 Euro. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie die­ser deut­li­che Preis­un­ter­schied zustan­de kommt oder begrün­det wer­den soll. Ich ver­mu­te: kei­nen Bock die Prei­se anzu­pas­sen.

Eine Suche nach »Per­ry Rho­dan« bringt ver­blüf­fen­de 467 Tref­fer. Ich bin stumm vor Glück. Lei­der kann ich in der Sor­tie­rung kei­ner­lei Logik erken­nen. Wei­ter­hin feh­len im Shop übri­gens Mög­lich­kei­ten, eine Ergeb­nis­men­ge neu zu sor­tie­ren (Preis, Beliebt­heit, Medi­um, also bei­spiels­wei­se Taschen­buch und Hard­co­ver) – das wäre wirk­lich hilf­reich. Gin­ge alles, auch mit xt:commerce.

Bis hier­her wür­de ich das Ergeb­nis des Tests der Suche maxi­mal und mit einer Men­ge guten Wil­lens als »durch­wach­sen« bezeich­nen, kein Ver­gleich mit der ela­bo­rier­ten und über­sicht­li­chen, viel­fach gestaf­fel­ten Kate­go­ri­sie­rung bei Ama­zon. Dass die Berei­che SF & Fan­ta­sy  sowie eng­lisch­spra­chi­ge Print­bü­cher kom­plett feh­len (obwohl sie da sind!) ist für mich im Prin­zip in Sachen »stö­bern« bereits ein Aus­chluss­kri­te­ri­um und macht die Sei­te schwer erträg­lich. Ich habe das unbe­stimm­te Gefühl, dass man mich gän­geln möch­te.

Da expli­zit auch eBooks ange­bo­ten wer­den, suche ich nach eini­gen eng­li­schen Roma­nen. Voll­stän­di­ge Fehl­an­zei­ge, der Shop ist nicht in der Lage, sol­che zu lie­fern. Ich fra­ge mich, was das soll? Aber auch in Sachen deut­sche eBooks kann das Ange­bot nicht über­zeu­gen: nach einem Klick auf »Lite­ra­tur« im Menü wer­den mir gera­de mal drei (in Zah­len: 3!) elek­tro­ni­sche Bücher ange­zeigt. Der Menü­punkt »Thrill me!« lie­fert sage und schrei­be 37 eBooks. Sci­ence Fic­tion und Fan­ta­sy auch hier im Menü kom­plet­te Fehl­an­zei­ge.

Auf­fal­lend sind zwei Din­ge: zum einen wird man in einen ande­ren Bereich des Shops gelei­tet, wenn man auf der Start­sei­te »eBooks»anklickt. Hier ist die Navi­ga­ti­on eine ande­re (und es ver­schwin­den die Meta-Links, bei­spiels­wei­se zum Impres­sum). An den eBooks sucht man die vor­ge­schrie­be­nen Hin­wei­se auf eine DRM-Ver­seu­chung ver­geb­lich. War­um das so ist, wird aber klar, wenn man tat­säch­lich mal bei einem Pro­dukt auf »Down­load« klickt. Dann wird man näm­lich noch­mal in einen ganz ande­ren Shop umge­lei­tet, dies­mal sogar unter einer ande­ren URL: https://kohlibri.e‑bookshelf.de. Man möge mir ver­ge­ben, aber das Her­um­schi­cken zwi­schen Shop­un­ter­sei­ten und ande­ren Web­prä­sen­zen wirkt wie hilf­los zusam­men­ge­stop­pelt. Hier fin­det man dann aller­dings am eBook nicht nur Hin­wei­se zum Kopier­schutz, son­dern auch eine Kate­go­rie namens »Sci­ence Fic­tion, Fan­ta­sy« – und man kann nach ver­schie­de­nen Kri­te­ri­en sor­tie­ren. Was die umständ­li­che Ham­pe­lei mit nor­ma­ler Shop -> eBook-Shop -> noch ein eBook-Shop soll, erschließt sich mir jedoch nicht.

Ich woll­te dann noch einen Blick auf die Ver­sand­kos­ten wer­fen und da fand ich – und man kann es nicht anders umschrei­ben – Unfass­ba­res. Man kann zuerst ein­mal schein­bar Posi­ti­ves lesen:

Wir lie­fern por­to­frei nach Ihrer Wahl an alle Post­an­schrif­ten in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.

Doch dann kommt das dicke Ende:

Die Gefahr geht auf den Bestel­ler über, sobald die Lie­fe­rung den Betrieb von Koh­li­bri ver­las­sen hat, und zwar auch dann, wenn Teil­lie­fe­run­gen erfol­gen.

Das ist nun nicht nur ver­blüf­fend, son­dern mei­ner Mei­nung nach ein ekla­tan­ter Ver­stoß gegen deut­sche Ver­brau­cher­rech­te, denn im BGB kann man für einen Kon­su­men­ten­kauf bei einem gewerb­li­chen Anbie­ter (und dabei han­delt es sich bei Koh­li­bri frag­los) ein­deu­tig lesen:

§ 474 – Begriff des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs

(1) Kauft ein Ver­brau­cher von einem Unter­neh­mer eine beweg­li­che Sache (Ver­brauchs­gü­ter­kauf), gel­ten ergän­zend die fol­gen­den Vor­schrif­ten. Dies gilt nicht für gebrauch­te Sachen, die in einer öffent­li­chen Ver­stei­ge­rung ver­kauft wer­den, an der der Ver­brau­cher per­sön­lich teil­neh­men kann.

(2) Auf die in die­sem Unter­ti­tel gere­gel­ten Kauf­ver­trä­ge ist § 439 Abs. 4 mit der Maß­ga­be anzu­wen­den, dass Nut­zun­gen nicht her­aus­zu­ge­ben oder durch ihren Wert zu erset­zen sind. Die §§ 445 und 447 sind nicht anzu­wen­den.

Ich bin nun kein Anwalt, aber die Aus­sa­ge des Geset­zes ist mei­ner Ansicht nach ein­deu­tig. Zudem: Das LG Land­au (Urteil vom 17.02.2006, HK O 977/​05) hat die von einem Online-Händ­ler gegen­über einem Ver­brau­cher ver­wen­de­te AGB-Klau­sel »Ver­sand auf Risi­ko des Käu­fers« expli­zit als unzu­läs­sig und wett­be­werbs­wid­rig ein­ge­stuft. Das LG Saar­brü­cken (Urteil v. 15.9.2006, 7 I O 94/​06) hat­te ent­schie­den, dass es irre­füh­rend ist, einen unver­si­cher­ten und ver­si­cher­ten Ver­sand zur Wahl anzu­bie­ten, wenn nicht ein­deu­tig klar gemacht wird, dass der Ver­käu­fer unab­hän­gig von Art des Ver­san­des das Risi­ko trägt. Dass das in den AGB die­ses Shops den­noch anders kom­mu­ni­ziert wird, hal­te ich – gelin­de gesagt – für eine Unver­schämt­heit. Der Hin­ter­grund ist klar: man möch­te schön preis­wert als Bücher­sen­dung ver­schi­cken und die ist nicht ver­si­chert – wenn futsch, dann futsch. Und deses Risi­ko soll dem Kun­den auf­ge­drückt wer­den. Oder soll­te es irgend­wel­che – ech­ten oder ein­ge­bil­de­ten – Son­der­rech­te für den Online­buch­han­del geben? Ich glau­be kaum.

Für mich als Kun­den ist ein sol­ches Geschäfts­ge­ba­ren ein KO-Kri­te­ri­um.

Fazit: kei­ne Alter­na­ti­ve, weder von der Ergo­no­mie her, erst recht nicht auf­grund der Aus­wahl, schon gar nicht in Sachen Kun­den­freund­lich­keit, denn die Num­mer mit dem Ver­sand­ri­si­ko wür­de ich sogar für abmahn­fä­hig hal­ten (das Impres­sum, in dem jeg­li­che Anga­ben zum Daten­schutz feh­len, ist es ohne­hin, wit­zi­ger­wei­se steht da auch: »Preis­stand: 1.7.2010« – hoch­ak­tu­ell!), eine Dreis­tig­keit ist das alle­mal. Ein Händ­ler, der mich als Kun­den auf die­se Art hin­ters Licht zu füh­ren ver­sucht, hat, und man möge mir ver­ge­ben, dass ich es so offen sagen muss: ver­schis­sen.

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Wei­tere Tests von Ama­zon-Alter­na­ti­ven:

Test buch​han​del​.de

Test osi​an​der​.de

Test leh​manns​.de

 

Erschienen: DRACHEN, GOLD und GAUNEREHRE von Susanne Haberland

Als Kind­le-eBook ist der Roman mit dem voll­stän­di­gen Titel DRACHEN, GOLD UND GAUNEREHRE – MISS JEMMYS ABENTEUER IN LONDON von der Autorin Susan­ne Haber­land erschie­nen. Zum Inhalt:

Ganz allein auf sich gestellt, stran­det die jun­ge Jem­my im vik­to­ria­ni­schen Lon­don. Doch sie hat Glück und trifft auf Racke­ty, der sie in sei­ne Ban­de holt. Gemein­sam mit ihm, Ben­jy, Miggs und Cock­les erlebt sie die erstaun­lichs­ten Aben­teu­er und nimmt es mit Dra­chen, Elfen, Trol­len, Wer­wöl­fen, Zwer­gen und fal­schen Hei­li­gen auf. Bis sie schließ­lich eines Tages an einen weit gefähr­li­che­ren Gau­ner gerät …

DRACHEN, GOLD und GAUNEREHRE wur­de vom Æter­ni­ca Ver­lag her­aus­ge­ge­ben und hat einen Umfang von 447 kB, Ama­zon schätzt das auf ca. 156 Sei­ten, dürf­te dabei aller­dings wie immer falsch lie­gen. Auf der Pro­dukt­sei­te wer­den als Län­ge 49425 Wor­te und 218 Norm­sei­ten ange­ge­ben. Der Preis für das eBook beträgt 4,99 Euro. Erhält­lich ist es in Ama­zons Kind­le-Shop.

DRACHEN, GOLD UND GAUNEREHRE – MISS JEMMYS ABENTEUER IN LONDON
Susan­ne Haber­land
Urban Fan­ta­sy
Kind­le eBook
447 kB, 49425 Wor­te, ca. 156 Sei­ten
4,99 EUR
Febru­ar 2013
ASIN: B00BLTA57M
Aeter­ni­ca Ver­lag

[aartikel]B00BLTA57M[/aartikel]

Jürgen Eglseer startet Amrûn – Marktplatz für Kleinverlage und Selbstverleger

Jür­gen Egl­seer ist dem an Phan­tas­tik Inter­es­sier­ten (nicht nur) im Web sicher­lich kein Unbe­kann­ter, denn er hob bereits im jahr 2001 das Rezen­si­ons­por­tal Fic­tion­fan­ta­sy aus der Tau­fe, war auch davor bereits in Sachen Fan­zines umtrie­big und lie­fert mit dem Maga­zin PHANTAST regel­mä­ßig kom­pe­ten­ten Lese­stoff für Freun­de des Gen­res.

Genau die­ser Jür­gen Egl­seer hat  nun die die Web­sei­te »Amrûn« ins Leben geru­fen, dort kann man Bücher kau­fen. Das wäre an sich zwar schon eine Mel­dung wert, aber es hat etwas Beson­de­res damit auf sich: denn die­se Buch­platt­form ver­kauft kei­ne Mas­sen­wa­re von Publi­kums­ver­la­gen, son­dern Bücher von Self­pu­blishern und Klein­ver­la­gen. Dazu kann ich eigent­lich nur eins sagen:

Was für eine groß­ar­ti­ge Idee!

Die Kon­di­tio­nen für die Selbst­ver­le­ger wie für die Kun­den sind mehr als freund­lich und auf den ers­ten und zwei­ten Blick sieht das bereits deut­lich bes­ser aus, als die unför­mi­gen und uner­go­no­mi­schen Platt­for­men der soge­nann­ten »Pro­fis«, die ich mir in den letz­ten Tagen für mei­ne Kurz­tests so ange­se­hen habe. Der­zeit befin­det sich die Sei­te noch im Auf­bau, aber es wer­den stän­dig neue Inhal­te hin­zu­ge­fügt.

Der Ablauf ist wie folgt: man bestellt ein Buch und sobald das Geld via Vor­kas­se oder Pay­Pal ein­ge­gan­gen ist, wird der Ver­lag oder Self­pu­blisher infor­miert und der ver­schickt dann an den Kun­den. Inner­halb Deutsch­lands por­to­frei, in ande­re euro­päi­sche Län­der fal­len drei Euro Ver­sand­kos­ten an. Ein­fa­cher geht’s kaum.

Der­zeit fin­det man übri­gens noch kei­ne eBooks auf Amrûn, weil man sich vor­erst auf Print­bü­cher beschrän­ken möch­te, aller­dings wird das für die Zukunft nicht kate­go­risch aus­ge­schlos­sen.

Also: nix wie hin!

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HYDE PARK ON HUDSON

Am Vor­abend des zwei­ten Welt­krie­ges erwar­tet Frank­lin Del­ano Roo­se­velt als 32. Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka ganz beson­de­re Gäs­te auf sei­nem Land­sitz, wel­cher aus­ge­rech­net Hyde Park genannt wird, am male­ri­schen Flüss­chen Hud­son. König Geor­ge der Sechs­te aus Groß­bri­tan­ni­en hat sich mit Gat­tin Eliza­beth zum Staats­be­such ange­kün­digt. Die Vor­be­rei­tun­gen sind ent­spre­chend tur­bu­lent und hek­tisch, zur Ruhe kommt der Prä­si­dent auf dem Land­sitz kaum. Da kann etwas Ablen­kung durch­aus nicht scha­den. Zum Bei­spiel mit der Cou­si­ne fünf­ten Gra­des Dai­sy, nach wel­cher Roo­se­velt schi­cken lässt. Und dies, obwohl sei­ne Gat­tin Ele­a­n­or eben­so anwe­send ist, wie sei­ne Gelieb­te Mis­sy.

Alternativen beim Online-Buchkauf, gibt es die? Kurztest buch​han​del​.de

Anläss­lich diver­ser Kri­tik­punk­te am Online­händ­ler Ama­zon (nein, ich stim­me nicht ins all­ge­mei­ne und zu einem nicht gerin­gen Teil alber­ne Gebas­he auf­grund eines rei­ße­ri­schen und mani­pu­lie­rend gestal­te­ten ARD-Berichts ein) wird immer wie­der die Aus­sa­ge laut: »es gibt doch Alter­na­ti­ven!« Das möch­te ich über­prü­fen und wer­de des­we­gen hier in Zukunft die ein oder ande­re angeb­li­che Alter­na­ti­ve vor­stel­len.

Als ers­tes nahm ich mir heu­te buch​han​del​.de vor. Da soll man »umfas­send in 1,2 Mil­lio­nen Büchern und ande­ren Medi­en« suchen kön­nen. Die kann man dann bestel­len und bei einem Buch­händ­ler vor Ort abho­len, alter­na­tiv steht auch der Ver­sand­weg zur Ver­fü­gung.

Auf den ers­ten Blick wirkt das Por­tal sehr über­sicht­lich, da auf nahe­zu jeg­li­che Illus­tra­tio­nen ver­zich­tet wird, es gibt aller­dings einen Slider mit Buch­co­vern. Der Con­tent ist schön brav an die lin­ke Sei­te gequetscht, Web­de­sign like it’s 2005. Bei einem Klick auf den Info­link zu Ver­sand­kos­ten erhält man kei­ner­lei sach­dien­li­che Infor­ma­tio­nen, son­dern wird lako­nisch belehrt:

Etwa­ig anfal­len­de Ver­sand­kos­ten für die Lie­fe­rung von Büchern wer­den Ihnen bei der Aus­wahl Ihres Buch­händ­lers ange­zeigt. Eine Über­sicht über sämt­li­che im Zusam­men­hang mit der Bestel­lung anfal­len­den Kos­ten erhal­ten Sie außer­dem am Ende des Bestell­pro­zes­ses.

Das hilft nicht wirk­lich wei­ter, hier hät­te ich mir deut­lich erschöp­fen­de­re Infor­ma­tio­nen für gewünscht, bei­spiels­wei­se ein paar Bei­spiel­fäl­le mit Kos­ten, aber das wür­de für die Betrei­ber ja Auf­wand bedeu­ten, den man offen­bar scheut. Der Ein­druck bleibt übri­gens auch bei der wei­te­ren Nut­zung des Por­tals bestehen.

Ich habe dar­auf­hin die Such­funk­ti­on bemüht, das Such­ein­ga­be­feld auf der Start­sei­te habe ich igno­riert und gleich die »Pro­fi­suche« in der Navi­ga­ti­on ange­klickt, ein paar Autoren­na­men ein­ge­ge­ben, für deren Bücher ich mich inter­es­sie­re, und in drei der Fäl­le hät­te ich auch tat­säch­lich etwas bestel­len wol­len.

  • Suche nach Jim But­cher: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Charles Stross: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Geor­ge R. R. Mar­tin: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Alan Dean Fos­ter: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Cory Doc­to­row: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«

Das hat die Bezeich­nung »Pro­fi­suche« aber mal wirk­lich ver­dient … (face­palm) Was? Ich soll bit­te nicht nach dubio­sen Aus­län­dern son­dern ordent­li­chen deut­schen Autoren suchen? Bit­te­schön:

  • Suche nach Kai Mey­er: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Ju Honisch: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Oli­ver Plasch­ka: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.
  • »Suche nach Myra Çakan: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Kai Mey­er: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Mar­kus Heitz: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.«
  • Suche nach Ste­fan Holz­hau­er: »Lei­der wur­de zu Ihrer Such­an­fra­ge kein Ergeb­nis gefun­den. Bit­te recher­chie­ren Sie erneut mit geän­der­ten Ein­ga­ben.« (klei­ner Scherz, aber man hät­te mich als Her­aus­ge­ber der Steam­punk-Chro­ni­ken durch­aus fin­den kön­nen)

An die­ser Stel­le war ich vor Lachen kaum noch in der Lage, zu tip­pen und hät­te den Test auf­grund völ­li­ger Untaug­lich­keit der Platt­form fast abge­bro­chen. Es hilft nicht im Gerings­ten, dass man über eine Ein­ga­be in »Stich­wort« tat­säch­lich Bücher hät­te ange­zeigt bekom­men kön­nen (wie ich spä­ter noch her­aus fand). Wenn ich »Suche nach Autor« ange­bo­ten bekom­me, möch­te ich sie auch nut­zen kön­nen. Dass hier nicht ein Ergeb­nis gelie­fert wird, ist der­art gro­tesk, dass es jeg­li­cher Beschrei­bung spot­tet.

Die Stich­wort­su­che fand dann über­ra­schen­der­wei­se tat­säch­lich Bücher von Jim But­cher, lei­der feh­len bei sehr vie­len eng­lisch­spra­chi­gen Wer­ken die Cover­ab­bil­dun­gen. Der Preis für den Har­ry Dres­den-Roman BLOOD RITES liegt als Paper­back bei sagen­haf­ten 10,99 Euro, dabei wird mit Infor­ma­tio­nen gegeizt, es wird nicht ange­ge­ben, um wel­che Ver­lags­fas­sung es sich dabei han­delt. Zum Ver­gleich: bei Ama­zon kos­tet das Taschen­buch BLOOD RITES 7,10 Euro, ist also fast vier Euro preis­wer­ter!

Egal, für den Test in den Waren­korb gelegt. Danach Waren­korb auf­ge­ru­fen und bestel­len wol­len. Ich soll eine Post­leit­zahl ange­ben, um eine Buch­hand­lung in der Nähe zu fin­den. Die Rem­schei­der Buch­hand­lung Pott­hoff wird eben­so­we­nig ange­zeigt, wie die Tha­lia-Filia­le, dafür eine Fach­buch­hand­lung, die gleich mal dar­auf hin­weist, dass es por­to­frei erst ab 25 Euro gibt. Geh weg mit Dei­nem Klein­kram, Du Kun­de. Wir wol­len Dich nicht. Die nächs­ten ange­bo­te­nen Buch­händ­ler sind in Vel­bert, Ratin­gen und Düs­sel­dorf. Das macht ja viel Sinn, und ist auch garan­tiert total gut für mei­nen CO2-Foot­print, wenn ich Kilo­me­ter weit fah­re, um mir die Bücher abzu­ho­len. Etli­che der Buch­hand­lun­gen bie­ten vor­sichts­hal­ber erst gar kei­nen Ver­sand, ande­re sagen stol­ze Por­to­kos­ten, wie bei­spiels­wei­se def­ti­ge 5,90 Euro, an. Damit läge der But­cher bei 16,89 Euro, dafür bekom­me ich anders­wo das Hard­co­ver.

An die­ser Stel­le habe ich dann tat­säch­lich abge­bro­chen, denn ich sah kei­nen Sinn dar­in, die­se alber­ne Platt­form wei­ter zu nut­zen. Wer glaubt, dass ich unter die­sen Bedin­gun­gen kau­fe, der glaubt auch an die Schlümp­fe. Das Ergeb­nis stellt aller­dings mei­ner Ansicht nach die Pro­ble­me der Buch­bran­che im Web sehr gut dar, ohne dass man es wei­ter kom­men­tie­ren müss­te: Igno­ranz, Kun­den­un­freund­lich­keit, und voll­um­fäng­li­che tech­ni­sche sowie inhalt­li­che Inkom­pe­tenz. Von den Mond­prei­sen für eng­lisch­spra­chi­ge Bücher noch gar nicht gespro­chen.

eBooks gibt es übri­gens auf buch​han​del​.de nicht (nur ein Such­feld für libre­ka) …

Update (11:00 Uhr): Auf buch​re​port​.de kom­men­tiert Mat­thi­as Ulmer:

Sie fin­den von Cory Doc­to­row 14 Tref­fer, wenn Sie im Autoren­feld den Namen so ein­ge­ben, wie es Pro­fis tun: Nach­na­me Kom­ma Vor­na­me.

»Ein­ge­ben, wie es die Pro­fis tun« – Der war gut! Ich habe gelacht. Wie wäre es mit »Ein­ge­ben wie es die Kun­den tun«? Oder »Ein­ge­ben, wie es in Such­ma­schi­nen üblich ist«?

Update 2 (12:00 Uhr) ich lese gera­de auf boer​sen​blatt​.de: wenn man als Buch­händ­ler dort erschei­nen möch­te, muss man monat­lich (!) 20 Euro (!!) abdrü­cken. Dort kann man zudem lesen:

Wir wol­len gemein­sam mit dem Buch­han­del die Platt­form in den nächs­ten Mona­ten kom­plett über­ar­bei­ten. Das betrifft zum Einen die Dar­stel­lung, die Suche und den Bestell­pro­zess…

»Wir wol­len … in den nächs­ten Mona­ten …« – Ja, lasst euch ruhig Zeit, die Kon­kur­renz schläft ganz sicher! Ich bin schon sehr gespannt, ob sie dies­mal jeman­den fra­gen, der sich mit so etwas aus­kennt, oder ob wie­der ein ergo­no­mie­frei­er Moloch dabei her­aus kommt.

Update 3 (19:00 Uhr) Auf buch​re​port​.de wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Leis­tung für Buch­händ­ler ab sofort kos­ten­los ist, die 20 Euro fal­len also nicht mehr an. Aller­dings will man den Buch­händ­lern ab Mit­te 2013 eine »umsatz­ab­hän­gi­ge Trans­ak­ti­ons­ge­bühr« berech­nen. Ich wür­de mal ver­mu­ten, dass die bei viel Umsatz höher aus­fällt, als 20 Euro. Wäre dem so, dann wäre die ach so tol­le Neue­rung kei­ne.

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Wei­tere Tests von Ama­zon-Alter­na­ti­ven:

Test koh​li​bri​.de

Test osi​an​der​.de

Test leh​manns​.de

 

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