Jürgen Eglseer startet Amrûn – Marktplatz für Kleinverlage und Selbstverleger

Jür­gen Egl­seer ist dem an Phan­tas­tik Inter­es­sier­ten (nicht nur) im Web sicher­lich kein Unbe­kann­ter, denn er hob bereits im jahr 2001 das Rezen­si­ons­por­tal Fic­tion­fan­ta­sy aus der Tau­fe, war auch davor bereits in Sachen Fan­zines umtrie­big und lie­fert mit dem Maga­zin PHANTAST regel­mä­ßig kom­pe­ten­ten Lese­stoff für Freun­de des Genres.

Genau die­ser Jür­gen Egl­seer hat  nun die die Web­sei­te »Amrûn« ins Leben geru­fen, dort kann man Bücher kau­fen. Das wäre an sich zwar schon eine Mel­dung wert, aber es hat etwas Beson­de­res damit auf sich: denn die­se Buch­platt­form ver­kauft kei­ne Mas­sen­wa­re von Publi­kums­ver­la­gen, son­dern Bücher von Self­pu­blis­hern und Klein­ver­la­gen. Dazu kann ich eigent­lich nur eins sagen:

Was für eine groß­ar­ti­ge Idee!

Die Kon­di­tio­nen für die Selbst­ver­le­ger wie für die Kun­den sind mehr als freund­lich und auf den ers­ten und zwei­ten Blick sieht das bereits deut­lich bes­ser aus, als die unför­mi­gen und uner­go­no­mi­schen Platt­for­men der soge­nann­ten »Pro­fis«, die ich mir in den letz­ten Tagen für mei­ne Kurz­tests so ange­se­hen habe. Der­zeit befin­det sich die Sei­te noch im Auf­bau, aber es wer­den stän­dig neue Inhal­te hinzugefügt.

Der Ablauf ist wie folgt: man bestellt ein Buch und sobald das Geld via Vor­kas­se oder PayPal ein­ge­gan­gen ist, wird der Ver­lag oder Self­pu­blis­her infor­miert und der ver­schickt dann an den Kun­den. Inner­halb Deutsch­lands por­to­frei, in ande­re euro­päi­sche Län­der fal­len drei Euro Ver­sand­kos­ten an. Ein­fa­cher geht’s kaum.

Der­zeit fin­det man übri­gens noch kei­ne eBooks auf Amrûn, weil man sich vor­erst auf Print­bü­cher beschrän­ken möch­te, aller­dings wird das für die Zukunft nicht kate­go­risch ausgeschlossen.

Also: nix wie hin!

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libri.de wird zu ebook.de

Der Online­shop des Buch­groß­händ­lers Libri war nun seit etli­chen Jah­ren im Web prä­sent. Man prä­sen­tier­te sich, um gegen den Bran­chen­pri­mus Ama­zon anstin­ken zu kön­nen, bei­spiels­wei­se mit Aktio­nen wie der, dass man sei Buch online kauft und dann bei einem Buch­händ­ler vor Ort abholt. Was sich erst ein­mal wie gute Idee anhör­te (ich hät­te gern loka­le Buch­händ­ler auf die­se Wesie unter­stützt) stell­te sich nach mei­nen Erfah­run­gen lei­der all­zu oft als Null­num­mer her­aus. Bei­spiels­wei­se wenn der Buch­händ­ler beim Abho­len dann von mir mehr Geld haben möch­te, als beim Online-Kauf ange­zeigt wur­de. Nach deut­schem Recht nicht zuläs­sig und den­noch muss­te ich das mit Geschäft­füh­rern ausdiskutieren.
Auch die Prä­sen­ta­ti­on bei libri.de war lei­der nicht son­der­lich ergo­no­misch und die Such­funk­ti­on sub­op­ti­mal. Von mei­nen nicht erfolg­rei­chen Aben­teu­ern mit Libri im Zusam­men­hang damit, dass ich Affi­lia­te-Deeplinks auf Arti­kel in deren Shop set­zen woll­te, mal gar nicht zu reden. Offen­bar hat man es nicht nötig, Blog­gern tech­nisch brauch­ba­re Lösun­gen anzu­bie­ten, wie Ama­zon das ohne Pro­ble­me kann.

Der alte Shop wird am 10. Okto­ber durch den neu­en unter der Adres­se eBook.de ersetzt. Einer der Hin­ter­grün­de ist laut Libri-Aus­sa­ge, dass man über die bis­he­ri­ge Web­sei­te bereits heu­te mehr eBooks absetzt, als gedruck­te Bücher. Wie das mit dem Bran­chen­la­men­to dar­über zusam­men­passt, dass so weni­ge eBooks ver­kauft wer­dent? Kei­ne Ahnung.

Den Aus­sa­gen des Unter­neh­mens zufol­ge will man zu »Deutsch­lands ers­ter Adres­se für E‑Books und E‑Book-Rea­der« wer­den. Da wird sich aller­dings an der Preis­ge­stal­tung für inter­na­tio­na­le Titel noch eini­ges tun müs­sen. Um nur mal ein Bei­spiel zu nen­nen: THE HUNGER GAMES (deutsch: Die Tri­bu­te von Panem) kos­tet aktu­ell bei libri.de 6,99 Euro, bei Ama­zon nur 5,65 Euro. Sol­che ekla­tan­ten Preis­un­ter­schie­de wer­den die Kun­den nicht eben in Scha­ren zu ebook.de spü­len … Per­sön­lich wür­de ich es schät­zen, gäbe es eine brauch­ba­re Alter­na­ti­ve zu Ama­zon, die auf ePub statt mobi setzt. Die­se Prei­se las­sen mich aller­dings nicht dar­an glau­ben, dass ebook.de eine sol­che sein wird, aber ich las­se mich mal über­ra­schen, wenn der Shop online geht.

Dem Namen der neu­en Domain zum Trotz sol­len aller­dings auch auf ebook.de wei­ter­hin gedruck­te Bücher feil gebo­ten werden.

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Screen­shot ebook.de Copy­right Libri

Googles eBook-Shop ab sofort auch in Deutschland

Ab sofort ist der eBook-Shop des Inter­net­gi­gan­ten Goog­le offi­zi­ell auch in Deutsch­land ver­füg­bar. Nach ver­mut­lich zähen Ver­hand­lun­gen mit den hie­si­gen Ver­la­gen (es gab Berich­te, dass Goog­le angeb­lich äußerst unat­trak­ti­ve Kon­di­tio­nen ange­bo­ten hat­te) erreicht man ihn als Unter­ka­te­go­rie in Goog­le-Apps­to­re »Play«.

Mit an Bord sind zahl­lo­se nam­haf­te loka­le Ver­la­ge, wie bei­spiels­wei­se Hey­ne, Gold­mann und Blan­va­let (also Ran­dom House), Klett-Cot­ta, Hoff­mann und Cam­pe, Lüb­be, CH Beck, die Münch­ner Ver­lags­grup­pe, Gmei­ner und Wal­hal­la. Außern vor blei­ben bei­spiels­wei­se Holtz­brink und Bon­nier. Selbst­ver­ständ­lich erhält man aber auch elek­tro­ni­sche Publi­ka­tio­nen zahl­lo­ser inter­na­tio­na­ler Ver­la­ge auf der Plattform.

Wer im Goog­le-Shop bes­se­re Prei­se für deut­sche eBooks erwar­tet hat, wird natür­lich eines Bes­se­ren belehrt, dank Buch­preis­bin­dung auch auf eBooks sind die zu berap­pen­den Beträ­ge dort in vie­len Fäl­len genau­so über­teu­ert wie anders­wo. Das war aber zu erwarten.

Im Gegen­satz zu ande­ren Anbie­tern legt Goog­le aller­dings Wert dar­auf, dass man die eBooks auf mög­lichst vie­len Platt­for­men und Gerä­ten nut­zen kann: lesen kann man sei­ne erwor­be­nen elek­tro­ni­schen Publi­ka­tio­nen auf der Goog­le Play-Web­sei­te, auf Apps für Ando­id und Tablet-PCs mit die­sem Betriebs­sys­tem, aber auch auf iOS-Gerä­ten wie iPho­ne oder iPad. Neben dem Zugriff übers Web oder via Apps wer­den aber auch ePub- und PDF-Ver­sio­nen angeboten.

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Screen­shot Goog­le Play von mir, Inhal­te und Design Copy­right Google

STAR TREK ONLINE: Cryptic foppt weiter die Spieler

Wie aus diver­sen Arti­keln hier und aus mei­ner aus­führ­li­chen Bespre­chung bekannt ist, zeich­nen sich Cryp­tic Stu­di­os, Ent­wick­ler hin­ter STAR TREK ONLINE, gern mal dadurch aus, sei­ne zah­len­den Spie­ler zu dupie­ren. Auch aktu­ell hört man nicht damit auf von einem Fett­napf zum nächs­ten zu tapsen.

Im STO-Store (an und für sich schon eine Unver­schämt­heit neben den Kos­ten für die Retail-Box und einem Monats­abo­preis von 15 Euro zusätz­lich im Shop ech­tes Geld für Gim­micks zu ver­lan­gen) erhält man jede Men­ge neue Din­ge, dar­un­ter diver­se Uni­for­men aus den TV-Seri­en und Fil­men. »Was ist dar­an schlecht?« könn­te man jetzt fra­gen. Ein­fach: Vor­be­stel­ler konn­ten Spe­cial Edi­ti­ons und Delu­xe-Ver­sio­nen des Spiels erwer­ben, die teu­rer waren als die Stan­dard-Aus­ga­be. Dafür bekam man »exklu­siv« eben die­se Uni­for­men (und ande­re Gim­micks), die nun jeder für rela­tiv klei­nes Geld (aber auf jeden Fall preis­güns­ti­ger als die Zusatz­kos­ten für die Son­der­bo­xen) im Shop kau­fen kann.

Die Käu­fer der Son­der­edi­tio­nen sind nicht erfreut und es hagelt mal wie­der Pro­tes­te. Bei Cryp­tic ist man ent­we­der lern­re­sis­tent oder man ver­sucht auf die­se Art und Wei­se noch­mal ver­zwei­felt neue Spie­ler zu rekru­tie­ren oder alte zu reak­ti­vie­ren. Wirk­lich sinn­vol­le Neue­run­gen wie deut­lich mehr Con­tent oder was zu tun im End­ga­me blei­ben größ­ten­teils Fehl­an­zei­ge. Nach wie vor kann man nur jedem raten, die Fin­ger von die­sem Spiel zu lassen.

Ein Update: Man kann im Cryp­tic Store jetzt auch Cai­ti­ans als spiel­ba­re Ras­se erwer­ben. Dum­mer­wei­se hat deren Aus­se­hen so gar nichts mit der bekann­ten Optik der bei man­chen Fans höchst belieb­ten Kat­zen­ras­se zu tun. Ano­t­her epic fail, Cryptic…

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Cover STAR TREK ONLINE Copy­right 2010 Cryp­tic & Atari