Wenn der Herr Cynx mir ein Buch wärmstens ans Herz legt, dann gibt es keine weiteren Fragen, ich lese das. Wenn er zusätzlich noch darauf hinweist, dass es äußerst geeklastig ist und er sich in Rekordzeit durchgefräst hat, erst recht. Diesmal handelt es sich um den Science Fiction-Roman READY PLAYER ONE von Ernest Cline und der dreht sich um virtuelle Realitäten, MMOs, Computerspiele, Dungeons & Dragons und andere Pen&Paper-Rollenspiele, die 80er Jahre, Fernsehserien, eine epische Quest und die Zukunft des Jahres 2044. Bei der Zusammenstellung kann ich gar nicht anders, als es zu lesen und es hat sich maximal gelohnt. Das letzte Buch, das ich derart schnell und fasziniert inhaliert habe, war Cory Doctorows LITTLE BROTHER.
Dabei hätte man angesichts der vielen Geek-Versatzstücke die Befürchtung hegen können, dass der Autor seinen Roman einfach nur damit vollknallt und die Story dabei auf der Strecke bleibt, aber genau das Gegenteil ist glücklicherweise der Fall. Doch gehen wir mal in medias res. Schnell eine Münze in den Automaten geworfen und …
Anmerkung: diese Rezension erschien im April 2010 auf dem alten Artikelportal. Da das Buch durch die Diskussion um Überwachung und schwindende Bürgerrechte aktuell wie nie ist, habe ich mich entschlossen, die Rezension hier nochmals zu veröffentlichen. Und weil Jens Scholz die Aktion #oplittlebrother ausgerufen hat.
Ich lese ja gern und viel und gebe das offen zu. Es kann auch mal vorkommen, dass ein Roman so gut/spannend/unbeschreiblich ist, dass ich ihn in kurzer Zeit lese und darüber andere Dinge vernachlässige. Dennoch habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass mir das immer seltener passiert – auch Bücher, die mich wirklich fesseln, tun das lange nicht mehr in dem Umfang wie früher. Das ist auch kein Wunder, je mehr das Gehirn schon aufgenommen hat, je mehr man schon gelesen hat, desto schwieriger wird es zum einen überrascht zu werden und zum anderen kennt man halt dermaßen viele Werke und Ideen, dass wirkliche Neuerungen ausbleiben.
Cory Doctorows LITTLE BROTHER hat mich von den ersten Buchstaben an völlig weggehauen und ich habe mich in einer Geschwindigkeit durch diesen Roman gefräst, der mich selbst in der Nachschau völlig überrascht, denn ich hätte nicht mehr für möglich gehalten, dass mich ein Roman nochmal derart faszinieren kann, dass ich ihn in einem Rutsch in Nullzeit durchlese, dass es mir wirklich schwer fällt, ihn mal wegzulegen und dass ich dann jede Gelegenheit nutze, ihn sofort wieder in die Hand zu nehmen, um weiter zu lesen.
Die Publikumsverlage tun sich nach wie vor schwer mit dem Genre Steampunk. Das wundert auch nicht, denn sie haben meiner Ansicht nach nicht so recht verstanden, was das eigentlich ist und greifen deswegen des Öfteren ins Urinal, weil sie Bücher als Steampunk deklarieren, bei denen es sich gar nicht darum handelt. Und mag das beim Standardpublikum noch funktionieren, erkennt es der Eingeweihte doch schnell und lässt die Finger von diesen Produkten. Alles in allem scheint die etablierte Verlagsbranche zum einen ratlos zu sein und zum anderen einen weiten Bogen um das Thema zu machen. Ist vielleicht auch besser so.
Somit bleiben die Steampunk-Publikationen insbesondere deutscher Autoren eine Domäne der Klein- und Spezialverlage oder des selbst veröffentlichenden Indie-Schreibers. Weit vorn beim Thema Steampunk ist dankenswerterweise Feder und Schwert, bei denen erschien auch der vorliegende Roman DIE ZERBROCHENE PUPPE vom Autoren-Ehepaar Judith und Christian Vogt aus Aachen. Und erneut zeigt sich, welche Kleinodien in dem Verlag veröffentlicht werden.
Nachdem es sich inzwischen auch bis zum letzten Nörgler herumgesprochen hat, dass das eBook ein Erfolgsmodell ist, suchen die Kritiker nach neuen Gründen, uns die elektronische Lektüre madig zu machen. In letzter Zeit sehe ich an einschlägigen Orten Texte, die monieren, dass die Typografie bei eBooks auf der Strecke bleibt. Oftmals erkennt man dabei nur auf den zweiten Blick, dass diese Kritik von Totholz-Verlegern stammt, oder Typografen, die sich mit Webtechniken und fluiden Layouts nicht auskennen und starrsinnig auf Print beharren.
Aktuell findet sich in einem Online-Ableger der Süddeutschen Zeitung namens jetzt.de (das soll wohl irgendwie ein modern gemeinter Zweitauftritt oder sowas sein, es geht da um die Themen »Macht«, »Sex«, »Job«, »Kultur«, »Technik«, »Leben« – in dieser Reihenfolge. WTF?) ein Artikel zum Thema Typografie in eBooks und im Großen und Ganzen wird … gemault. Daran wäre erst einmal nichts Schlimmes, das tue ich hier auch immer wieder mal, neudeutsch nennt man das einen Rant. In diesem Artikel der Süddeutschen stolpert man allerdings ständig über Aussagen, die aus dem Zusammenhang gerissen oder schlicht falsch sind. Damit niemand dumm sterben muss, gehe ich auf ein paar davon ein und kommentiere sie.
gestartete SF-Serie HOMO SAPIENS 404 hingewiesen, die von Claudia Kern verfasst wird und im Rohde-Verlag erscheint. Freundlicherweise wurde mir der Eröffnungsband zur Verfügung gestellt, damit ich einen Blick darauf werfen kann.
Warnung! Diese Rezension enthält Spoiler.
Wer das eBook selbst lesen und nicht wissen möchte, worum es in UND DANN TÖTEN SIE geht, der sollte vom Weiterlesen dieser Rezension dringend absehen. Aufgrund des Inhalts ist es allerdings leider nicht möglich, zu Besprechen, ohne zu spoilern.
Der Roman dreht sich um die Besatzung des Raumschiffs Mishima, eine Mannschaft von Plünderern, die sich um verlassene Raumschiffe »kümmert«, um diese auszuschlachten und die so erhaltenen Ressourcen zu verkaufen. Als sie auf die T.S. Eliot stoßen, ein verlassenes Postschiff, glauben sie, den großen Fang gemacht zu haben.
In letzter Zeit lese ich immer wieder mal, dass sich Leser darüber beschweren, es seien doch tatsächlich in Indie-Publikationen Fehler zu finden. Is´nich´wahr? Ich frage mich an der Stelle regelmäßig, ob dieselben Leser in den Veröffentlichungen der Publikumsverlage gnädig darüber hinwegsehen, dass es diese dort ebenfalls gibt – zuhauf -, oder ob man im Zusammenhang mit dem Selfpublishing aus einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund einfach mal deutlich kritischer ist? Warum? Weil die Indie-Produkte in aller Regel preiswerter sind? Ähhh …
Liebe Leser (und auch liebe Selfpublisher): löst euch vom alten Denken! »Früher« musstet ihr Leser die Bücher so hinnehmen, wie der Verlag sie euch vorgesetzt hat. Heute ist das zumindest beim Indie-Verlegen Vergangenheit und Verbesserungen sind nicht nur möglich, sondern äußerst sinnvoll. Denn: Fehler können vergleichsweise einfach behoben werden. Ja, wirklich!
Steampunk ist großartig, ich liebe die Ästhetik, den Spirit der Menschen, die »Maker«. Ich bin schon immer ein »Macher« gewesen, ein Bastler, Tüftler, Ausprobierer.
In einer Buchbeprechung, die ebenfalls heute erschienen ist, habe ich Anja Bagus´ Independent-Steampunk-Roman AETHERHERTZ nicht nur besprochen, sondern abgefeiert. Für mich mehr als genug Anlass, der Autorin gleich in einem Interview ein paar Fragen zu stellen. Dankenswerterweise kamen die Antworten in Rekordzeit, vermutlich die schnellste Reaktion auf eine solche Mail aller Zeiten.
So kann man im Folgenden erfahren, wie und unter welchen Umständen der Roman entstanden ist, was der Autorin Steampunk bedeutet und wir lesen Gedanken zur Zukunft des Selfpublishings.
Aber genug des Vorgeplänkels und gleich in medias res:
Independent-Veröffentlichungen, auch als Selfpublishing bekannt, haben hierzulande keinen besonders guten Ruf. Das ist leider inzwischen auch nachvollziehbar, denn dummerweise veröffentlicht inzwischen jeder jeden – mit Verlaub – Scheiß.
Dass es sich dabei allerdings um ein Vorurteil handeln kann und keinesfalls eine Konstante, beweist Anja Bagus in ihrem Steampunk-Roman AETHERHERTZ auf eindrucksvolle Weise, denn der ist qualitativ fraglos auf Verlagsniveau und in Sachen Ideen Thema und inhaltlicher Umsetzung sogar darüber. Wo die Publikumsverlage nur Zahnräder und Zeppeline auf eine beliebige Geschichte kleben und sie dann – oftmals fälschlich – als Steampunk deklarieren, ist hier tatsächlich auch lupenreiner und zudem noch origineller Steampunk drin, der viele schnell zusammen geschusterte Pseudo-Genre-Geschichten weit hinter sich lässt.
Kurzzusammenfassung meiner Besprechung für Eilige: Kaufen! Lesen!
Der neue Zyklus, der Jubiläumsband, der Gastautor und Gedanken zu eBooks.
Die PERRY RHODAN-Redaktion lud anlässlich des anstehenden Erscheinens von PR 2700, und einem damit beginnenden neuen Handlungsabschnitt, zum Pressetermin – und anders als sonst üblich diesmal in Köln, möglicherweise wegen der Medienpräsenz in der Rheinmetropole.
Der Eingeweihte mag nun annehmen, dass an einem Zyklenstart weiter nichts Außergewöhnliches ist, denn so etwas hatten wir in der über 50-jährigen Geschichte der Heftromanserie bereits oft genug – aber diesmal ist der Roman mit dem Titel DER TECHNO-MOND tatsächlich etwas Besonderes, denn er wird nicht von einem Exposé-Autor (oder sonstigem Teammitglied) verfasst, wie sonst, sondern vom Bestsellerautor Andreas Eschbach. Das ist natürlich ein geschickter Schachzug, denn auf diesem Wege kann man möglicherweise Leser und gerade Eschbach-Fans mitnehmen, die ansonsten nie einen Blick auf die Abenteuer des ehemaligen Risikopiloten geworfen hätten.
Im realen Leben stehe ich den Kirchen eher kritisch gegenüber (um es mal vorsichtig auszudrücken), die Gründe hierfür möchte ich an dieser Stelle nicht ausbreiten, weil unpassend – und weil ich über diese schnell mal einen massiven Hals schiebe.
Fraglos ist der vermutlich älteste Fantasyroman der Welt, bekannt unter dem Namen BIBEL, wenngleich stilistisch ziemlich unerträglich, doch die Inspiration für haufenweise gelungene Werke aus dem Bereich Phantastik. Ungezählte Bücher und Filme beschäftigen sich mit Engeln und noch viel mehr mit Teufeln und Dämonen und deren Wirken auf der Erde und Einfluss auf die Sterblichen.
Deswegen war ich erst einmal nicht sonderlich enthusiastisch, als Knaur mir einen fetten Roman namens AETERNUM schickte, und der Klappentext was von Engeln und Dämonen versprach. Immerhin sollte das Ganze in Berlin spielen, statt irgendwo in den USA und das Buch stammte von Andrea Bottlinger – hier erinnerte ich mich dunkel an einen gelungenen PERRY RHODAN ACTION-Roman. Das machte Hoffnung.
Wie immer ist es schwierig, ein solches Buch zu besprechen, ohne übermäßig zu spoilern. Dennoch möchte ich versuchen, mit dem Inhalt zu nähern, ohne zu viel zu verraten.
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