In letzter Zeit lese ich immer wieder mal, dass sich Leser darüber beschweren, es seien doch tatsächlich in Indie-Publikationen Fehler zu finden. Is´nich´wahr? Ich frage mich an der Stelle regelmäßig, ob dieselben Leser in den Veröffentlichungen der Publikumsverlage gnädig darüber hinwegsehen, dass es diese dort ebenfalls gibt – zuhauf -, oder ob man im Zusammenhang mit dem Selfpublishing aus einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund einfach mal deutlich kritischer ist? Warum? Weil die Indie-Produkte in aller Regel preiswerter sind? Ähhh …
Liebe Leser (und auch liebe Selfpublisher): löst euch vom alten Denken! »Früher« musstet ihr Leser die Bücher so hinnehmen, wie der Verlag sie euch vorgesetzt hat. Heute ist das zumindest beim Indie-Verlegen Vergangenheit und Verbesserungen sind nicht nur möglich, sondern äußerst sinnvoll. Denn: Fehler können vergleichsweise einfach behoben werden. Ja, wirklich!
Doch bevor ich das weiter vertiefe erstmal eine kleine Exkursion. Ein Verlag, insbesondere ein Publikumsverlag, hat ganz andere Ressourcen, als ein Indie-Verleger. Eine Marketingabteilung, automatisierte Veröffentlichungs- und Qualitätssicherungverfahren, haufenweise Lektoren und Korrektoren. Der Selfpublisher hat vieles davon nicht. Vielleicht (oder sogar: hoffentlich) einen Lektor, vielleicht aber auch nicht, es gibt auch welche, die können ohne. Und selbst wenn: Redigieren und Lektorieren sind äußerst aufwendige und anspruchvolle Tätigkeiten, zumindest, wenn man sie korrekt durchführen möchte. Wenn ich also ein paar Fehler in einem Indie-Buch finde, dann sollte ich mir darüber im Klaren sein, dass hier kein großer Verlag mit all seinen Möglichkeiten (insbesondere finanziellen) hinter dem Buch steht, sondern ein Indie-Autor, dessen Ressourcen im Vergleich mit den vorgeblichen »Profis« nahezu verschwindend gering sind. Und dennoch findet man auch und gerade in »professionellen« Veröffentlichungen immer wieder irgendwelche Fehler. Manchmal sogar zahllose.
Im Vergleich zu den trägen Publikumsverlagen haben die Indies aber einen unschätzbaren Vorteil: sie können schnell agieren und reagieren. Wenn Fehler in Publikationen auffallen, dann sollte man als Konsument nicht darüber schimpfen, sondern einfach darauf hinweisen.
Und warum auch nicht? Ich komme aus dem IT-Bereich und nutze seit den späten 1970er Jahren Computer. Niemand weiß besser als ich, wie üblicherweise Software auf den Markt gebracht wird, seien es nun Computerspiele, Anwenderprogramme oder Betriebssysteme: die sind voller Fehler und es gibt nach dem Erscheinen Updates und Patches, die diese Fehler beseitigen. Diese Verbesserungen kommen zustande, weil die Benutzer die Fehler melden. Die Entwickler können daraufhin die Bugs beseitigen und dem Nutzer neue Versionen zur Verfügung stellen. Ja, ich weiß. Oftmals bekommt man als User sogenannte »Bananensoftware«: reift beim Kunden – und Negativbeispiele für verhunzte Game-Releases, weil das Spiel viel zu früh auf den Markt geworfen wurde gibt es zuhauf.
Trotzdem: mit den heutigen Möglichkeiten kann man das Positive an dem Update-Prinzip doch auf selbstpublizierte Bücher übertragen, oder? Im Gegensatz zu den trägen Verlagen kann ein Selfpublisher gemeldete Fehler relativ einfach in sein Werk einpflegen und dann eine neue Version veröffentlichen. Wenn ein Leser Fehler findet und meldet, kann er zudem das positive Gefühl haben, an der Verbesserung des Werkes mitgewirkt zu haben. Vielleicht wird man beim Update sogar dankend erwähnt? Ist doch cool, oder? Und im Gegensatz zu einem Fehler im Betriebssystem, der zu Absturz und Datenverlust führen kann, passiert uns doch nichts wirklich Schwerwiegendes, wenn ein eBook ein paar behebbare Fehler aufweist, nicht wahr?
eBooks sind letztendlich nur Dateien. Dateien können (schnell) korrigiert werden. Es sollte sich in den Köpfen die Erkenntnis breit machen, dass man – im Gegensatz zu »früher« – heute in der Lage ist, eBooks zu aktualisieren, zu debuggen, Fehler schnell und einfach auszumerzen. Das ist ein unschätzbarer Vorteil, den Indies und ihre Leser gegenüber den alteingesessenen Publikumsverlagen mit ihren Spinnweben und trägen Hierarchien haben.
Deswegen, liebe Leser: wenn ihr ein paar Fehler in einem Indie-Buch findet: nicht meckern, melden. Denn das geht heute problemlos und ihr tut zudem ein gutes Werk, ihr helft den Autoren, die nicht über die umfangreichen Ressourcen der Verlage verfügen. Vielleicht bekommt ihr sogar eine aktualisierte Fassung. Versucht das mal bei einem Publikumsverlag. Möglichkeiten, die Indies zu erreichen findet ihr fast immer in den Werken selbst.
Statische, unveränderliche Bücher waren gestern! Denkt um! Helft mit! Euer Lohn wird eine unabhängige Buchlandschaft sein, die Themen veröffentlicht, die die Verlage noch nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden.
Vielleicht entwickelt sich ja sogar eine Szene, eine Art Lektorats- und Korrektorats-Crowd, die die Autoren unterstützt, einfach nur aus Spaß an der Freude und in Anlehnung an Crowdfunding und Open Source-Projekte. Das wäre alles möglich, man muss sich nur einfach von alten, eingefahrenen Denkweisen lösen.
p.s.: nein, das ist kein Aufruf zum Schludern. Trotz der Updatemöglichkeiten sollte der Indie sich bemühen, bereits von Anfang an Qualität abzuliefern. Doch eins ist glasklar: eine coole, kurzweilige, innovative Geschichte wird auch durch ein paar poplige Fehler nicht schlecht. Aber durch das »Debugging« nur noch besser!
p.p.s.: das gilt übrigens alles auch für Klein- und Kleinstverlage. Glaubt mir, auch die sind dankbar, wenn ihr sie auf Fehler hinweist!
p.p.p.s. ja, ich könnte konkrete Beispiele für haufenweise Fehler in deutschen »Profi«-Publikationen bringen, ob es nun logische, orthografische, oder heftige Patzer bei Übersetzungen sind. Mache ich aber nicht. Zweck des Artikels ist es, auf die coolen Möglichkeiten des »Bugfixings« beim Medium eBook (und auch bei selbstpublizierten Printbüchern) hinzuweisen. Zweck des Artikels ist es nicht, mit Fingern auf konkrete Bücher und deren Verlage zu zeigen.
p.p.p.p.s: Fehler in diesem Artikel darf man in den Kommentaren gern anmerken. :o)
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Grafik von mir, CC BY-NC-SA
Herzlichen Dank. (y)
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Hallo Stefan, finde Deinen Artikel klasse und musste beim Lesen das ein oder andere Mal schmunzeln. Gebe Dir vollkommen recht, die Zeit der starren, unveränderlichen Bücher ist vorbei!
Ich arbeite bei der Selfpublishing-Firma BookRix, durch die Indie-Autoren ihre Bücher kostenlos in den wichtigsten eBook-Shops zum Verkauf anbieten können. Das große Interesse an eBooks und Selfpublishing zeigt, dass bereits ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet.
Habe auf unserer Facebook-Seite auf Deinen Artikel verlinkt. Kannst gerne mal vorbei schauen.
https://www.facebook.com/BookRix.de
Viele Grüße,
Alexandra vom BookRix-Team
Schöner Artikel! Frage mich auch manchmal, mit welchem Anspruch einige Leser an Indie-Ebooks rangehen. Klar, es gibt leider auch ein paar Selfpublisher, bei denen man sieht, dass noch nichtmal die Rechtschreibkorrektur des Schreibprogramms drüber gelaufen ist, aber das Gros bemüht sich wirklich sehr und veröffentlicht ihr Werk dennoch für meist sehr kleines Geld. Das sollte wirklich von den Lesern mit bedacht werden bei mancher Kritik.
Danke.….du sprichst mir sowas von aus der Seele…
Nobody is perfect.….Indies auch nicht.…
Und Hinweise auf Fehler oder Unstimmigkeiten werden normalerweise dankend entgegengenommen. Nicht nur von mir.
Dumm nur, dass viele dann gleich eine Ein-Stern-Rezension unter das entsprechende Werk knallen, statt sich irgendwie mit dem Verfasser in Verbindung zu setzen.
Wie bereits erwähnt, das klappt in den meisten Fällen.
Danke.
Ja, es ist mir durchaus klar, dass es auch haufenweise selbstpublizierte Bücher gibt, die einfach unerträglich sind, weil die Verfasser noch nie was von Orthographie gehört haben und für die Talent eine alte Währung ist. Die meine ich in diesem Artikel aber explizit gar nicht, das sind keine Indies, sondern bestenfalls Hobbyisten. Es könnten einem auch weniger freundliche Begriffe einfallen.
Nein, ich rede hier durchaus von Werken, die schon eine Grundqualität aufweisen. Bei denen machen ein paar Fehler nun wirklich gar nix.
Danke, Stefan. Du sprichst mir aus dem Herzen.
Habe den Artikel auf meiner Homepage rebloggt. :)
Den Beitrag hätte ich gerne als Gastkommentar im EliteraturBlog.
was ist das Eliteraturblog? Link?
eliteratur-blog.de
Ich würde vorschlagen, einen einleitenden Text zu verfassen un dann auf den Originalartikel zu verlinken. Redundanz ist im Web eher überflüssig. :)
In der Tat. Wir schreiben dann einen eigenen Artikel zu dem Thema. Trotzdem danke!
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Dem kann ich sogar als Ex-Lektorin nur zustimmen; besonders mit Deinem Satz unten im Kommentar im Ohr, dass Du im Blogpost die besseren Indie-Autoren meinst, nicht die, die von Rechtschreibung etc. absolut keine Ahnung haben und die das auch nicht interessiert. Da kriege ich nämlich die Krise. Berufskrankheit. ;-)
Was ich allerdings als Haken sehe, ist zum Beispiel das »Update-»Verfahren von Amazon. Vielleicht klappt’s bei mir aber auch einfach noch nicht, weil ich ein Newb bin. ;-)
Es ist nicht so oder nicht bei jedem Titel, dass man automatisch Updates aufgespielt bekommt. Begründung von Amazon: Weil dann die ganzen Lesezeichen und Notizen überschrieben werden.
Man muss als Leser (Stand Mai 2013) überhaupt erstmal feststellen, dass es eine aktualisierte Version des E‑Books gibt. Muss dann die eigene auf dem Reader löschen und Amazon darum bitten (geht evtl. auch unter »My Kindle«) dass die wirklich, wirklich bitte die neue Version in meinen Account stellen.
Hat bei einem Ratgeber, wo mir das wichtig war, problemlos geklappt. Aber ob ich das für einen Roman auch machen würde … Wenn da zu viele Fehler drin sind, würd ich ihn einfach löschen und grummlig auf den Autor sein bzw. mir das nächste Buch einfach nicht kaufen.
Was, glaube ich, vielen nicht klar ist: Die offensichtlichen Fehler, die Leser stören, findet ja ein Korrektor. Ein Lektorat ist super, aber spielt in einer anderen Liga, buch-technisch gesehen. Und auch preis-technisch gesehen.
Ich würde Autoren empfehlen, wenn irgend möglich, einen guten Korrektor an den Text zu sehen, zu einem Pauschalpreis bzw. Seitenpreis. Das kostet nicht die Welt im Vergleich zum Zeitaufwand, den man hat, wenn man andauernd noch Fehlerkorrekturen einpflegt.
Autoren, die das Geld für ein gutes Korrektorat nicht aufbringen können, würde ich eher Crowdsourcing *vor* der Veröffentlichung empfehlen. An möglichst viele Leute und möglichst an solche, denen auch Sachen wie »Sie/sie«, »fiel/viel« und Wortdopplungen etc. auffallen. Oder die wissen, dass man »Du« im Roman nicht groß schreibt, anders als im Brief. Dass man keine doppelten Anführungszeichen innerhalb einer wörtlichen Rede setzt, etc.
Sehr guter Artikel.
Ich bin für jeden Tipp dankbar. Trotz Korrekorat und Lektorat schleichen sich manchmal Fehler ein. Wir sind alle nur Menschen.
Was ich allerdings nicht mag, ist die Einstellung mancher Self-Publisher, die meinen, dass sie auf Lektorat verzichten könnten. Ich habe schon Bücher gesehen, da hieß es im Impressum »Sorry, kein Geld für Lektor. Überlese die Fehler einfach.« So geht es nicht. Und es ärgert mich auch, rückt es doch alle Self-Publisher in ein schlechtes Licht.
Nein, das tut es nicht. Genauso wenig, wie die Bildzeitung alle Zeitungen in ein schlechtes Licht rückt oder wie Twilight alle Phantastik-Romane in ein schlechtes Licht rückt. Man sollte aufhören, »manche Selfpublisher« überzubewerten.
In aller Regel gibt es von Indie-Büchern Leseproben, da kann der Leser sich leicht ein Bild von der Qualität des Werks machen. Strotzt die von Fehlern und er kauft das Buch trotzdem: selbst schuld.
oh danke ich finde es auch heftig das über Indies hergezogen wird, wenn sich der ein oder andere Fehler einschleicht. Bei Verlagen aber in den höchsten Tönen rezensiert wird.
Ein wirklich toller Artikel, der mir aus dem Herzen spricht und das widerspiegelt, was mir wiederfahren ist:
Ich hatte damals meinen Roman über Bookrix kostenlos veröffentlicht und dachte damals noch, es wäre Fehlerfrei!
Binnen weniger Tage wurde ich jedoch eines besseren belehrt. Über eine PN kam die Rückmeldung, dass sich ein paar Fehlerchen eingeschlichen haben.
OH SCHRECK!
Doch die Verfasserin der Nachricht schimpfte und murrte nicht, sondern sah die Geschichte im Vordergrund und so kam es, dass ich ein erstes kostenloses Lektorat bekam.
Dafür bin ich heute noch sehr sehr dankbar.
Und fast dasselbe passierte mir, nachdem ich das Buch von Grund auf nochmals überarbeitet hatte, nur das ich diesmal sogar ein Lektorat und Korrektorat zugleich bekam. Auch dafür ein herzliches Mahalo :D
In einer Leserunde wurden mir textliche Schwachstellen und Schwankungen in den Persönlichkeiten offenbart, die ich mit einer weiteren Überarbeitung, mit anschließendem Lektorat und Korrektorat, ausbügelte.
Alles in allem ist jetzt die dritte (korrigierte) Version online gegangen und ich habe nach drei Jahren endlich das Gefühl: Das Buch ist (zumindest inhaltlich) perfekt.
Doch sollte ein Leser wieder einen Fehler finden, so bin ich auch dem für ein Feedback dankbar.
Wie es so schön heißt, habe auch ich aus meinen Fehlern gelernt und gebe mein Wissen inzwischen an andere weiter, sofern ich dazu in der Lage bin. Wobei mein Focus eher im Korrektorat als im Lektorat liegt, denn mit Kommas habe ich auch heute noch meine Problemchen.
Soweit zu meiner Crowd…
Im Zeitalter des Selfpublishing hat ein Leser die Macht und die Möglichkeit direkt mit dem Autor in Kontakt zu treten und, die Autoren, die ich kenne, freuen sich über jeden Kontakt zu ihren Leser, denn die sind es schließlich, die sie mit ihren Geschichten ein Lachen, Weinen oder Kopfschütteln entlocken wollen. Doch von all diesen Gebaren erfahren sie nichts, wenn es ihnen nicht brühwarm erzählt wird ;)
Lange Rede, kurzer Sinn: Bitte lieber Leser, ich weiß, es ist nicht deine Aufgabe Bücher zu lektorieren oder gar zu korrigieren. Aber, wenn dir doch mal ein Fehler ins Auge sticht, verzage nicht und teil es dem Autor freundlich mit. Sei dir gewiss, er wird dir dankbar sein und, wenn du ihm obendrein noch sagst, welche Stellen in seinem Buch bei dir eine Emotion entlockt hat, hast du einen lebenslangen Freund.
Aloha
Astrid Rose
Das finde ich eine sehr seltsame Einstellung. Als Leser will ich Qualität nicht Quantität. Ich bezahle schließlich dafür.
Verlage sind nun mal in diesem Zusammenhang ein gutes Kontrollorgan, dass nicht jeder sein Geschreibsel auf den Markt haut. Zu oft würde man sonst Geld für ein Buch bezahlen, dass weder inhaltlich und immer öfter leider auch bezüglich Rechtschreibung und Grammatik wenig Sinn ergibt. Dazu kommt meist noch ein Ausdruck, der einen dazu zwingt, aufzuhören. Niemals würde ich sagen, dass alle Indie-Autoren diese Qualität besitzen, keineswegs, es gibt ausgezeichnete, und für die ist es wirklich schade, dass der Ruf von Indie-Autoren so sinkt. Aber auf den ersten Blick kann man das nur schlecht unterscheiden. Bei Büchern aus dem Verlag hat man wenigstens die Gewissheit, dass es eine Mindest-Qualität gibt.
Es ist kein Problem, wenn ein paar Fehler vorkommen, aber es gibt inzwischen zu viele Bücher, wo das satzweise geschieht. Und dann reagieren viele Autoren auch noch äußerst ungehalten, wenn man sie darauf hinweist.
Und ganz ehrlich: Wer einen Film im Kino guckt, hat doch keine Lust nachher den Regisseur anzuschreiben, um ihn zu sagen, dass an den und den Stellen die Kamera extrem gewackelt hat, dass da der Ton ausfiel, dort das Bild. Nein, denn man will einem Film sehen, der Qualität hat.
Wollen wir uns wirklich vorstellen, dass jeder Händler nun Sachen anbietet, die fehlerhaft sind? Man kann ihn ja schließlich darauf hinweisen.
Denn für mich gilt letztendlich eines: Als Kunde/Käufer möchte ich das Produkt genießen und keine Arbeit mit dem Produkt haben. Irgendwie verständlich, wenn ich dafür bezahle!
Der Artikel spricht den Indie-Autoren vielleicht aus den Herzen, aber nicht den Lesern.
Du hast den Artikel nicht vollständig gelesen, oder?
Der Vergleich mit Kinofilmen hinkt übrigens ganz gewaltig. Davon abgesehen bekommst Du dort oft genug genau das: sogenannte »Director´s Cuts« als Fehlerbehebungen. Allerdings musst Du für die nochmal blechen. Es bietet fast jeder Händler Waren an, die fehlerhaft sind. Dafür gibt es die Gewährleistung, die unter anderem als Möglichkeit die »Nachbesserung« vorsieht.
Ich kann mich deswegen Deiner Argumentation nicht anschließen.
Die »Mindest-Qualität« eines Verlagsbuch ist eine Mär, die sich hartnäckig hält.
Übrigens: zu allen selbstpublizierten Büchern gibt es LEseproben. Wer die vor dem Kauf nicht ansieht, oder trotz schlechter Leseprobe dennoch kauft, dem ist nicht zu helfen.
Hallo.
Zum Beispiel mit dem Film: Aber der Film ist schon sehenswert, auch wenn noch Fehler drin sind (es sei denn, einen gefällt der Inhalt nicht, aber das ist ein anderes Thema ^^)
Bei manchen Büchern ist es leider nicht so.
Und wie gesagt: ich zahle dafür. Nur der Autor hat zu wenig Mühe reingesteckt, keine Lust gehabt, es mindestens zweimal zu überlesen (was ohne Lektor wohl vonnöten ist) und erwartet, dass der Leser zahlt, und dafür ihn auch noch seine 200 Fehler auflistet? (immer ausgeschlossen, sind die Indie-Autoren, die sich Mühe geben und wo mal vereinzelt Fehler auftreten)
Mir fällt auf, dass diese Ansicht und Argumentation hauptsächlich die von Indie-Autoren ist. Selten ist es die Meinung der Leser. Deswegen ist bei dieser Einstellung möglicherweise auch immer Eigeninteresse dabei und nicht nur der Hintergrund, dem Leser etwas Gutes tun zu wollen.
Stimmt, beim Händler gibt es fehlerhafte Ware. Aber er verkauft seine Ware nicht mit dem grundsätzlichen Gedanken: Na hoffentlich kommt der morgen wieder, und sagt mir, was falsch ist.
Diese Begründung finde ich für mich persönlich auch traurig. Denn wenn alle so denken, dann kann ich darauf vertrauen, dass es irgendann keine Qualität mehr gibt
Im Übrigen hatte ich zwar bisher noch kein fehlerfreies Buch auch aus großen Verlagen in der Hand – insofern gebe ich dir recht – aber es gibt eben eine Fehlergrenze die nicht überschritten werden soll.
Zu den Leseproben. Es gibt leider Fälle, in denen die Leseproben scheinbar lektoriert wurden, aber auch wirklich nur die und nicht der Rest des Buches.
Ich fände es zum Beispiel toll, wenn Indie-Autoren ihre Werke zuerst kostenlos so lange in Leserunden anbieten würden, bis es ein marktfähiges Produkt ist.
Liebe Grüße,
Thea
Ich kann mich nur wiederholen: Artikel nicht vollständig gelesen. Es geht nicht um von Fehlern strotzende orthografische Unverschämtheiten.
Ein Verlagsbuch hat nach meinen Erfahrungen im Schnitt 40 – 50 Fehler, die das Korrektorat übersehen hat (ich rede nicht vom Lektorat, das hat eine andere Aufgabe). Darunter auch welche, die einem »normalen« Leser vielleicht gar nicht auffallen, weil es sich um Sonderfälle oder Kommafehler handelt (da blickt nach den zahllosen Rechtschreibfreform-Reformen der letzten Jahre ohnehin keiner mehr durch). In diesem Bereich darf sich ein Indie-Roman ebenfalls bewegen, wer das verneint sollte sich meiner Ansicht nach dringend einem Realitätscheck unterziehen.
Eins ganz deutlich: wer ein Buch abliefert das in jeder Zeile mit orthografischen Fehler aufwarten kann, ist KEIN Indie-Autor, sondern ein Amateur. Oder ein Hobbyist. Oder ein Spinner. Deswegen bitte nicht über einen Kamm scheren, sondern zwischen Indie-Autoren und »ich veröffentliche da mal schnell was«-Amateuren unterscheiden.
Wärst Du eigentlich eher bereit ein paar Fehler hinzunehmen, oder den dreifachen Preis im Vergleich zu einem Buch eines Publikumsverlags zu bezahlen, wenn zugekauftes Korrektorat und Lektorat hinzukommen? Vermutlich nicht, dann würde wieder über den viel zu hohen Preis geheult. Wie mans macht, macht mans falsch.
Das ist nur eine Annahme und sie ist in dieser Ausschließlichkeit falsch. Ich habe von Lesern andere Rückmeldungen erhalten.
Ich habs schon wieder getan: Korrektorat und Lektorat verwechselt … Sorry, eines Tages, ja eines Tages, krieg ich es auf die Reihe – VERSPROCHEN :/
Danke für diesen Artikel!!!