Peter Cawdrons Science Fiction-Roman ANOMALY ist mal wieder ein prima Beleg dafür, dass Verlage wirklich gute Romane selbst dann nicht erkennen würden, wenn man ihnen damit vor dem Gesicht herumwedelt. Denn das Buch ist im Selbstverlag über Smashwords und Createspace veröffentlicht worden, wie auch die anderen Romane des Autoren.
Wieder einmal geht es um Erstkontakt mit Aliens (das ist soweit auch kein Spoiler), aber auch wenn der Roman sehr hollywoodesk geschrieben ist, fügt der Autor dem Thema durchaus neue Facetten hinzu.
Es war im Jahr 1982, als ein für die Zeit bahnbrechender Film in die Lichtspielhäuser kam und ich mit großen Augen im Kino saß. Da ich bereits damals ziemlicher Fan von Computern und insbesondere Computergrafik war, war dieser Film genau das Richtige für mich. Es sollte trotz diverser Ankündigungen bis ins Jahr 2010 dauern, bevor Disney es fertig brachte, mit TRON: LEGACY eine Fortsetzung in die Kinos zu bringen – man hatte schon nicht mehr damit gerechnet. Auch diese Fortsetzung fand mein Wohlgefallen, es war eine gelungene Mischung aus Bekanntem mit vielen kreativen Neuerungen, einer Menge Fetisch, eingängiger, zum Thema passender Musik von Daft Punk und einem am Computer verjüngten Jeff Bridges, damals erneut bahnbrechende Computergrafik.
Und auch wenn im Prinzip gleich ein weiterer Teil angekündigt wurde, bei der früh kommunizierte Ideen zu den Inhalten auch bereits viel mit dem aktuellen Film zu tun hatten, sollte es noch einmal 15 Jahre bis zu dieser Fortsetzung dauern.
Eins ist klar: Die Prämisse von TRON ist, dass es sich um ein Computermärchen handelt. Eine Welt im Computer, mit eigenen Gesetzen und mit sich selbst bewussten Programmen – das war 1982 schon etwas für Zuschauerinnen mit viel Fantasie, es wurde in der Fortsetzung konsequent weiter durchgezogen und ist auch in TRON: ARES ein zentraler Punkt. Wer mit diesem Computermärchen abseits jeglicher Realität und Naturgesetze nicht zurechtkommt, der ist in allen drei Filmen sicherlich falsch. Alle anderen bekommen genau das: Ein Computermärchen – das sich diesmal sogar in der vermeintlich realen Welt ausbreitet.
Kann minimalste Spuren von Spoilern enthalten.
»Superhero Fatigue« – ein Wort, das man seit einiger Zeit immer wieder mal zu hören bekommen, wenn es um Superheld°Innen-Filme geht. Und immer wieder kommt dann doch ein Streifen, der zeigt, dass es nicht um Ermüdung mit dem Genre geht, sondern dass es eben schlechte Filme gibt, weil insbesondere Marvel durch seine Erfolge schludrig und auch arrogant wurde (über das gescheiterte DC-Universum breiten wir lieber das Mäntelchen des Schweigens). Denn tatsächlich ist das Publikum eben einfach nicht bereit, hingeschluderte Filme hinzunehmen. Ausnahmen wie THUNDERBOLTS* und insbesondere DEADPOOL & WOLVERINE beweisen dass es auch noch besser geht, letzterer sogar trotz seiner Altersfreigabe (oder im Streaming-Bereich grandiose Projekte wie LOKI oder AGATHA), und zeigten, dass Marvel es noch kann, wenn sie wollen.
Die FANTASTIC FOUR. Sie gehören zu den mit Abstand beliebtesten Held°innen aus dem Marvel-Portfolio. Man darf davon ausgehen, dass Fox nicht zuletzt wegen dieser Rechte von Disney gekauft wurde (und wegen der X‑Men natürlich). Dass das Team beliebt ist, davon zeugt nicht zuletzt, dass es bereits diverse Versuche gab, es auf Zelluloid zu bannen. Alle eher mäßig bis schlecht. Bis jetzt.
Es war wirklich kein leichtes Erbe, das James Gunn anzutreten hatte. Das sogenannte DCEU, also das DC Expanded Universe, war eine Ansammlung von meist eher durchschnittlichen bis schlechten Filmen, mit einzelnen Highlights. Aber alles in allem war das sogenannte Snyderverse eine Vollkatastrophe. Das mag daran liegen, dass Zack Snyder meiner Ansicht nach überschätzt ist. Nach den bahnbrechenden 300 und SUCKER PUNCH nahm man wohl an, dass er für DC und Warner an den enormen Erfolg des Konkurrenten-Produkts MCU anknüpfen könne. Doch mir zumindest hing das grimdark-Zeugs ziemlich schnell zum Hals raus. Erschwerend kam hinzu, dass HIPPOs bei Warner offenbar ständig an den Filmen herumpfuschten (HIPPO = HIghest Paid Person Opinion, wenn sich Manager ohne Ahnung, aber mit viel Meinung, in Projekte einmischen). Und seit dem ganz elenden REBEL MOON wissen wir, dass Snyder definitiv nicht das Genie ist, für das er lange gehalten wurde.
Eins kann man meiner Ansicht nach inzwischen ganz klar sagen: Marvel ist immer dann mit am Besten, wenn sie Geschichten um Underdogs spinnen. Seien es beispielsweise die GUARDIANS OF THE GALAXY oder sei es ein gefallener Asgardianer bei der skurrilen TVA in LOKI.
Und so erschien es mir sofort eine recht gute Idee, die Loser°Innen aus der Vergangenheit des MCU in einem Film zusammenzubringen. Klar hätte das auch übel ins Auge gehen können, aber Drehbuch und Regie haben hier alle Register gezogen, die man mit so einer Teamzusammensetzung ziehen muss, um eben nicht in Klischees zu verfallen und zu vorhersehbar zu werden.
Im Gegensatz zu anderen MCU-Filmen, bei denen man schon ahnen konnte, was eigentlich passiert (CAPTAIN AMERICA: BRAVE NEW WORLD ist in dem Zusammenhang ein gutes Beispiel), weiß man das hier eben nicht, und das tut THUNDERBOLTS* sehr gut.
Die Durststrecke war lang. Nachdem Marvel und Disney uns in den Jahren zuvor mit MCU-Filmen geradezu zugeballert hatten, gab es im Jahr 2024 genau einen: DEADPOOL & WOLVERINE. Und jetzt, sieben Monate später, endet die Durststrecke im Kino (im TV hatten wir die grandiose AGATHA ALL ALONG) mit CAPTAIN AMERICA: BRAVE NEW WORLD, in der Anthony Mackie die Rolle von Sam Wilson alias Captain America übernimmt, das ist so weit nichts neues seit Steve Rogers die Fackel, äh, Entschuldigung, das Schild weiter gegeben hat.
BRAVE NEW WORLD ist aber der erste »große« MCU-Film mit dem neuen Cap, denn in der Fernsehserie mit Bucky Barnes lautete sein Name noch Falcon.
Wir müssen an der Stelle allerdings mal über den Elefant reden, der im Raum steht – und der ist nicht ganz unerwartet rot und ziemlich wütend.
Es ist eins der neueren Tropes im Bereich der Unterhaltungs-Science Fiction der letzten Jahre: Irgendein unbedarfter Erdling kommt mehr oder weniger zufällig an ein Raumschiff einer Alien-Zivilisation und es verschlägt sie oder ihn in einen unbekannten Kosmos voller Außerirdischer. Ich hatte bereits mehrere Romane aus der Reihe BACKYARD STARSHIP gelesen, die waren auch ziemlich unterhaltsam, und stieß nun kürzlich auf den Roman MY BUDDY GAVE ME A STARSHIP von Myles Christensen. Übersehen hatte ich leider, dass es gerade erst erschienen war – und natürlich das erste einer Reihe. Jetzt heißt es auf den nächsten Teil warten, deswegen kaufe ich Serien normalerweise lieber, wenn schon ein paar Bücher erschienen sind.
Am 06.09.2024 erschien bei Splitter der erste Band der Graphic Novel-Serie THE CULL, geschrieben von Kelly Thompson, in Szene gesetzt durch Mattia de Iulis und ins Deutsche übertragen von Bernd Kronsbein. Jens Stippkugel hat sich den Start der Reihe für PhantaNews angesehen:
Nicht schon wieder!
Ich wollte nie wieder eine Comicserie anfangen, bei der die Gefahr besteht, dass ich das Ende nicht erleben werde!
Dank THE CULL hänge ich erneut am Fliegenfänger und werde einige Zeit meines Lebens mit dem Warten auf eine Fortsetzung verbringen.
THE WILD ROBOT – Bundesstart 03.10.2024 – Release 12.09.2024 (AUS)
Preview, 29.09.24, Cineplex Fürth
Mit den Drehbüchern und Inszenierungen von LILO & STITCH, DRACHENZÄHMEN, oder THE CROODS hat Chris Sanders die Welt der Animation bereichert, und das Familienkino begeistert. Sanders hat auch die Storys zu MULAN, ALADDIN, und KÖNIG DER LÖWEN gehabt. Und all diese Erfolge kulminieren in dem, was Chris Sanders mit der Adaption und Realisation von Peter Browns Fabel THE WILD ROBOT geschafft hat. Er selbst beschreibt den visuellen Stil seines jüngsten Film als »ein Gemälde von Monet in einem Wald von Miyazaki«, des japanischen Anime-Regiepoeten. Diese Erklärung kann man in jeder vernünftigen Rezension finden und sie ist nicht etwa als Wiederholung zu verstehen. Es ist schlichtweg die bestmögliche Charakterisierung, um den fantastischen Zeichenstil dieses Films angemessen zu beschreiben.
Meine Güte. Dass mit dem Marvel Cinematic Universe etwas nicht in Ordnung ist, wissen wir jetzt schon länger, aber was in DEADPOOL & WOLVERINE angeliefert wird, ist wirklich unter aller Kanone. Der Film besteht im Prinzip zu 100 Prozent aus Fanservice und kann keinerlei eigene oder auch nur halbwegs originelle Inhalte aufweisen. Dazu kommt eine unüberschaubare Menge an flachen oder obszönen Dad-Jokes zwischen den beiden offensichtlich gelangweilten Protagonisten, bei denen jegliches Timing fehlt.
Mir ist völlig schleierhaft, wie so ein Mist es auf eine Kinoleinwand …
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