Im Rahmen der Aktionswochen »Kunst & Kultur in Remscheid« vom 29. Oktober bis zum 14. November 2021, fand gestern im Eventlokal Löf ein episches Battle zwischen den Literaturausprägungen Horror und Fantasy statt.
Die Kombattanten waren auf Seiten des Horror der Remscheider Autor Hagen Thiele und für die Fantasy Eric F. Bone aus Solingen, also quasi ein »bergisches Heimspiel«.
Wenn ein Film schon mit Pink Floyds TIME anfängt …
Ob man sich bei Marvel wohl hätte träumen lassen, wohin das Marvel Cinematic Universe führen würde? Ich denke: ja. Und ich denke auch, dass man sich mit der Vision an Disney gewandt hatte, um die Sicherheit zu haben, das Mammutwerk auch tatsächlich umsetzen zu können und die hohen Mächte dort die Größe dieser Vision erkannt hatten (und selbstverständlich auch, dass man damit voraussichtlich geradezu unanständige Mengen an Geld generieren kann).
Der erste große Bogen war nach über einem Jahrzehnt mit AVENGERS: ENDGAME abgeschlossen. Abzusehen ist, dass damit allerdings nicht nur kein Ende erreicht wurde, sondern dass es so fortgeführt werden soll – und das inzwischen nicht nur im Kino, sondern mit ebenfalls rasend erfolgreichen Serien auf dem Streamingkanal Disney+. Man fragt sich unwillkürlich, ob es denn ewig so weiter gehen kann, oder ob irgendwann eine Abnutzungserscheinung stattfinden wird.
Dass VENOM von 2018 seine, gelinde gesagt, inszenatorischen Schwächen hatte, können auch Fans nicht schönreden. Aber VENOM war in erster Linie eine Tom Hardy-Show. Der Mann, der immer nur einstecken muss, weil es eine eigenartige Community von irgendwelchen Hardlinern so will. Sein Max Rockatansky wäre niemals ein Ersatz für Mel Gibson. Bane würde unter seiner Maske nur Grunzlaute hervorbringen. In DUNKIRK würde er nur in einem Flugzeug herumsitzen. Selbstredend alles Unsinn. Und geflissentlich übersehen diese Menschen jene Filme, die Tom Hardy gemacht hat, um überhaupt dorthin zu kommen für die Rolle in MAD MAX qualifiziert zu sein. Tom Hardy hat eine körperliche Intensität, die den meisten Darstellern, vor allem im Mainstream, schmerzlich abgeht. Und genau das macht VENOM stark und unterhaltsam. Und genau das macht VENOM: LET THERE BE CARNAGE unumgänglich.
Es dauert zirka drei Minuten. Nach einer kurzen Einführung über die Historie des Wüstenplaneten Arrakis erscheint der Schriftzug DUNE. Mit dem Zusatz »Part One«. Denis Villeneuves schon im Vorfeld als Meisterwerk gepriesene Adaption entpuppt sich als zweieinhalbstündige Mogelpackung. Hätte man es wissen können? Selbstverständlich. Hätte man es wissen müssen? Auf keinen Fall. Dem durchschnittlichen Ticket-Preis nach gerechnet, haben an den zwei Starttagen weltweit ungefähr 840.000 Zuschauer DUNE gesehen. Die Frage sei gestattet, wie viele dieser Menschen Nachrichten aus dem Filmgeschäft verfolgen, regelmäßig das Feuilleton lesen, oder sich intensiv mit einem zum Besuch anstehenden Film auseinandersetzen. Es geht hier nicht darum, mit welchen Empfindungen das Kino am Ende verlassen wird, sondern das Gefühl, welches einen beschleicht, wenn der Film beginnt.
Es fing schon vielversprechend an: Üblicherweise nutze ich die kurze Entfernung zum Kino meiner Wahl und gehe die zehn Minuten zu Fuß, dann kommt man mal an die frische Luft. Heute gab es allerdings auf dem Weg einen Wolkenbruch, bei dem es Hunde und Katzen regnete und mein nicht eben kleiner Schirm nur begrenzt hilfreich war. Deswegen habe ich mir einen Film über einen Wüstenplaneten klatschnass angesehen. Auch irgendwie ironisch …
Es ist ein Herzensprojekt für Regisseur Denis Villeneuve – und wie das so ist mit Herzensprojekten im Bereich Film gibt es in aller Regel zwei Optionen: es wird grandios – oder es wird grandios verkackt. Frank Herberts DUNE (deutsch: DER WÜSTENPLANET) aus dem Jahr 1965 ist für die Science Fiction etwas ähnliches wie DER HERR DER RINGE für die Fantasy: Ein Klassiker, ein definierendes Werk, das zumindest im Fandom wohl jeder kennt, aber durchaus auch darüber hinaus bekannt ist. Zudem ist der Stoff für etliche aus diesem Fandom so etwas wie der heilige SF-Gral, an den man entweder nicht rühren sollte oder der selbstverständlich nur nach den eigenen Erwartungen und Vorstellungen umgesetzt werden darf (und bei manchen sind diese Jahrzehnte alt). Das schafft natürlich völlig überhöhte Erwartungen an einen Kinofilm – oder eine Duologie.
Vorweg: Zuschauerinnen die aufgrund der Trailer in diesen Streifen gehen und einen Actionfilm erwarten, werden garantiert enttäuscht, denn der Vorgucker ist Etikettenschwindel reinsten Wasser, sicherlich initiiert durch Studio und Verleiher.
Es gibt immer wieder diese Art von Film, die zuerst wenig Eindruck machen, eher gewöhnlich wirken. Erst später verändert sich dann die Wahrnehmung. Sei es wegen seiner künstlerischen Umsetzung mit einer genialen thematischen Auflösung, oder bei einer nachfolgenden Reflexion, beginnt sich dieser Film richtig zu entfalten und zu erschließen. Solch ein Film ist Nia DaCostasCANDYMAN. Seine offenkundige Metaphorik und gesellschaftskulturellen Anspielungen stellt er tatsächlich so raffiniert neben die eigentliche Handlung, dass sie kaum als Kritik, sondern eher als notwendige Basis wahrgenommen werden.
1992 war Cabrini-Green im Norden Chicagos bereits eines der ärmsten und gewalttätigsten Stadtviertel. Es war ein Novum, dass sich seinerzeit ein massentauglicher Horrorfilm trotz seines Genres ernsthaft mit der sozialen Problematik seines Handlungsortes auseinandersetzt. 29 Jahre später kann Jordan Peele, dessen eindeutige Handschrift als Produzent erkennbar ist, dem Schreckgespenst von damals einige Facetten hinzufügen.
Man muss sich schon wundern, wie Marvel es schafft, seinem Cinematic Universe immer wieder neue Facetten abzugewinnen und das in einer Weise, dass es einfach nie langweilig wird. Erst kürzlich mischten sie mit WANDAVISION, THE FALCON AND THE WINTER SOLDIER und nicht zuletzt LOKI die Fernseh- oder vielmehr Streaminglandschaft auf, nachdem sie dasselbe zuvor mit dem Kino getan hatten. Und die Ausflüge auf den kleinen Bildschirm waren nicht weniger erfolgreich als die Kinofilme und führten zu teils heftigen Eruptionen im Web, als die Fans versuchten sich darin zu übertreffen, die meisten Ostereier zu finden und das Gesehene zu interpretieren oder in Zusammenhang mit irgendwelchen Comics zu bringen. Zuletzt erweiterten sie das MCU sogar noch in eine Animationsserie.
Mit SHANG-CHI startet die nächste Phase des MCU nun ernsthaft. SPIDER-MAN: FAR FROM HOME war eigentlich noch ein Nachgeplänkel von ENDGAME und BLACK WIDOW hätte zum einen bereits im vergangenen Jahr kommen sollen und war zudem eine (dringend notwendige) Rückschau auf den Charakter. SHANG-CHI stellt nicht nur einen neuen Helden vor, ab jetzt geht es wieder rund. Als nächstes stehen die ETERNALS an und im Dezember treffen wir dann erneut auf SPIDER-MAN (und DOCTOR STRANGE in SPIDER-MAN: NO WAY HOME).
Wie schlägt sich SHANG-CHI denn so, hier holt Marvel ja mal wieder einen seiner eigentlich obskureren Helden aus der Mottenkiste?
Es ist eine neue Generation von Filmemachern, der Lisa Joy entspringt. Haben schon früher die meisten Filmregisseure beim Fernsehen den Fuß in die Tür gesetzt, ist das heute nicht anders, nur mit einem gewaltigen Unterschied. High-Concept Serien haben mittlerweile ein Budget, bei dem einzelne Folgen mehr kosten, als alle Filmdebuts auf einem Sundance Filmfest zusammen genommen. Fast, aber kaum übertrieben. Und HBOs WESTWORLD ist definitiv etwas, das man in der Branche mittlerweile »Tentpole-TV« nennt, was vor nicht all zu langer Zeit Kino-Großprojekten vorbehalten war. Lisa Joy hat Michael Crichtons Science-Fiction-Fantasie zusammen mit Jonathan Nolan neu interpretiert. Wobei stark anzunehmen ist, dass letzterer für die Tentpole-Budgetierung ausschlaggebend gewesen sein wird. Was hat der nicht schon für Wunder mit seinem Bruder ersonnen. Dass sich Lisa Joy schließlich die kreativen Perlen an Technikern und Künstlern aus WESTWORLD für ihr Filmdebut herauspicken würde, überrascht nicht. Letztendlich sind die optischen, inhaltlichen und darstellerischen Parallelen beider Produktionen nicht zu übersehen.
»Es ist ein Film, der seine Erzählung von vorne bis hinten auf Standardelementen aufbaut«, ist das Schlechteste was man über FREE GUY sagen kann. Was man unter anderem Gutes sagen kann, dass kaum einem auffällt, wie hier ein Versatzstück nach dem anderen ausgelotet ist und genutzt wird. FREE GUY ist wie ein aufgeblasener Ballon, bei dem man einfach das Mundstück loslässt. Man weiß was passieren wird, aber man weiß nie, wie es passieren wird. Auf alle Fälle ist es ein irrer, wirrer Flug der unberechenbar bleibt. Und da kann das Wissen um all die bekannten Story-Elemente sogar für ordentliche Verwirrung sorgen. Wir lernen unseren Kumpel (um vorerst noch deutsch zu bleiben) so kennen, wie er sich selbst wahrnimmt: Ein sonniger Kerl, der tut was er tun soll und es gut findet, weil es seine Bestimmung ist. Hellblaues Kurzarmhemd, beige Hose, unbeeindruckt von dem, was um ihn herum passiert, weil es eben so passieren soll. Es ist die moderne Fassung von Truman Burbank, der dereinst isoliert in einem gigantischen Fernsehstudio aufgewachsen ist und dort sein Leben verbrachte.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an das Olivia Newton-John- und John Travolta-Vehikel ZWEI VOM GLEICHEN SCHLAG von John Herzfeld. Eher unwahrscheinlich, selbst für ältere Jahrgänge. Gott hält die Menschheit für einen Fehlschlag und will sie mit einer zweiten Flut auslöschen. Doch vier Engel erwirken einen Aufschub, wenn sich zwei völlig Fremde ineinander verlieben und damit das Gute in den Menschen demonstrieren. Das war 1983 – und warum sich niemand mehr daran erinnert, ist die grauenhafte Umsetzung dieser Geschichte, in der nicht einmal die sonst famose Chemie zwischen Olivia und John funktionierte. In einer Zeit, in der es schick geworden ist Gott zu verleugnen, wird es heute eben der Computer in SUPERINTELLIGENCE‘ ähnlich anmutender Grundgeschichte.
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