PhantaNews: Problem – Posts laden nicht sofort

PhantaNews: Problem – Posts laden nicht sofort

Nach dem Umstel­lun­gen des ver­gan­ge­nen Wochen­en­des sah es zuerst so aus, als sei alles in Ord­nung. Das war lei­der nicht so. Wenn man einem Link zu einem Arti­kel folgt, der direkt auf die Arti­kel­sei­te führt, sieht man mög­li­cher­wei­se nur die Über­schrift. Lädt man die Sei­te neu sieht man sie kom­plett. Das hat irgend­was mit gesetz­ten Coo­kies zu tun, so weit bin ich schon. Ohne Coo­kie sieht man nur den Hea­der, wenn die Sei­te einen Coo­kie im Brow­ser gesetzt hat, sieht man alles. Mir fiel das nicht auf, da ich selbst­ver­ständ­lich Coo­kies für mei­ne Sei­te erlaubt habe. Das ist ins­be­son­de­re dann doof, wenn Nut­zer Coo­kies glo­bal blo­cken, denn dann bekom­men die die Arti­kel nie zu sehen.

Auf der Start­sei­te, also da wo die Bei­trä­ge gelis­tet wer­den, ist alles in Ord­nung, es kann also kein grund­sätz­li­ches Coo­kie-Pro­blem sein.

Ich arbei­te dran …

Update: behoben!

Beam eBooks und das #neuland

Beam eBooks und das #neuland

Deut­sche Ver­la­ge haben ist nicht so mit dem Inter­net und zuge­hö­ri­gen Tech­no­lo­gien. Bei »Digi­ta­li­sie­rung« den­ken sie ver­mut­lich an Flynn, der vom MCP auf das Spiel­ras­ter geschickt wird …

Ich hat­te kürz­lich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass ich mich nicht mehr in mei­nen Beam-Account ein­log­gen konn­te. Hier wie es wei­ter ging.

Es sind nur noch Umsatz­zah­len aus 2017 sichtbar:

Die haben ihren Shop von einer »Agen­tur« erneu­ern las­sen. Dabei gin­gen alle Umsatz­zah­len aus den bei­den alten Shops ver­lo­ren, die kann man also nicht mehr ein­se­hen. Aller­dings sind sie gesetz­lich ver­pflich­tet, einen Nach­weis zu füh­ren, des­we­gen frag­te ich nach. Auf Nach­fra­ge kann ein Ser­vice­mit­ar­bei­ter dann auch tat­säch­lich die Daten aus den alten Shops zie­hen und sie einem als CSV-Datei zur Ver­fü­gung stel­len. Man hät­te die Daten auch ein­fach migrie­ren kön­nen, das ist nun wirk­lich nicht schwer …
Lei­der kann man im neu­en Shop nur noch Umsät­ze sehen, kei­ne Down­loads mehr. Das ist umso ärger­li­cher, als ich mit den ers­ten bei­den Bän­den der STEAMPUNK-CHRONIKEN eBooks kos­ten­los unter Crea­ti­ve Com­mons-Lizenz anbie­te. Die Kon­zen­trie­rung auf Umsät­ze scheint für einen nur auf Gewinn ori­en­tier­ten Anbie­ter wie Beam und Bas­tei Lueb­be ver­mut­lich logisch. Für jeman­den, der auf moder­nen Inter­net-Krem­pel wie CC-Lizen­zen setzt, ist es das nicht im gerings­ten. Ich kann jetzt auf­grund der feh­len­den Anga­ben über­haupt nicht mehr fest­stel­len, wie erfolg­reich die bei­den Bücher sind. Der Shop hat sich also tech­nisch ver­schlech­tert – und das nicht nur in die­sem Punkt:

Alle Bewer­tun­gen und Bespre­chun­gen sind weg:

Der Punkt muss inhalt­lich gar nicht wei­ter erklärt wer­den. Auf Rück­fra­ge, war­um das so ist, erhielt ich die Antwort:

die Bewer­tun­gen konn­ten lei­der nicht in das neue Sys­tem über­nom­men wer­den, da sich die­ses grund­le­gend ver­än­dert hat.

Das ist eine der­ma­ßen dum­me Aus­re­de, dass es mich schau­dern lässt. Beruf­lich mache ich unter ande­rem genau das: Daten­mi­gra­ti­on zwi­schen ver­schie­de­nen Sys­te­men, bei­spiels­wei­se Web­shops, des­we­gen weiß ich genau, wie so etwas abgeht, und dass die Ant­wort so schlicht falsch ist. Dass die Bewer­tun­gen nicht über­nom­men wur­den kann mei­ner Ansicht nach drei Grün­de haben:

  1. die beauf­trag­te Agen­tur war dazu nicht in der Lage (was ein Armuts­zeug­nis wäre – ich kann das nicht glauben)
  2. Der Betrei­ber (also in letz­ter Kon­se­quenz Bas­tei Lueb­be) woll­te den Auf­wand nicht zahlen
  3. Es hat beim Betrei­ber kei­ner dran gedacht, das ins Pflich­ten­heft aufzunehmen

Für den Autor und Leser sind Bewer­tun­gen, ins­be­son­de­re posi­ti­ve, aber ein ganz grund­le­gen­des Fea­ture, ins­be­son­de­re als Wer­bung und damit mehr Absatz. Die ein­fach weg­zu­hau­en zeugt von einer Igno­ranz gegen­über den Anfor­de­run­gen von Ver­la­gen, Autoren und Self­pu­blis­hern, dass man sich fra­gen muss, ob dem »Dienst­leis­ter« die Bedürf­nis­se sei­ner Kun­den (und nichts ande­res sind ja Enti­tä­ten, die bei denen Bücher ein­stel­len) voll­kom­men egal sind.

Inkon­sis­ten­zen bei der Preisdarstellung

Was bei der Migra­ti­on eben­falls abhan­den gekom­men ist, ist die Daten­in­te­gri­tät. Ich hat­te wie gesagt zu alten Beam-Zei­ten, als das vor Bas­tei noch ein wirk­lich guter Shop war, zwei eBooks kos­ten­los ein­ge­stellt. Nach­dem ich wie­der Zugriff auf das Publis­her-Backend hat­te, sah ich vol­ler Schre­cken, dass der Preis für die bei­den Bücher dort mit einem Euro ange­ge­ben war. Die legen also ernst­haft uni­la­te­ral ande­re Prei­se fest, als der Urhe­ber das will? Tat­säch­lich war das nicht so, denn im Front­end, also im für Kun­den sicht­ba­ren Shop, wur­den die bei­den Bücher nach wie vor kos­ten­los angeboten.

Den­noch: Wer auch immer die Migra­ti­on durch­ge­führt hat, war offen­sicht­lich nicht dazu in der Lage, kon­sis­ten­te Daten bereit­zu­stel­len. Woher soll man als Publis­her wis­sen, ob die Preis­in­for­ma­tio­nen, die man im Backend sieht, mit denen über­ein­stim­men, die das Fron­ten dem Kun­den zeigt? Das ist eine der­ma­ßen unfass­ba­re Inkom­pe­tenz, dass es mich erneut schau­dern lässt. Der Kom­men­tar vom Support:

Lei­der kommt es zusätz­lich der­zeit zu einem Dar­stel­lungs­feh­ler im Backend, wegen die­sem wer­den 0€ Titel im Backend als 1€ Titel ange­zeigt. Im Shop hin­ge­gen stimmt der ein­ge­ge­be­ne Preis und die Titel wer­den für 0,00€ ver­kauft. Wir haben den Feh­ler bereits an unse­re Agen­tur kom­mu­ni­ziert und wer­den die­sen so schnell wie mög­lich beheben.

Na immer­hin wol­len sie den Feh­ler behe­ben (las­sen). Wann das gesche­hen wird ist offen.

Abrech­nung:

Auf mei­nen aus­drück­li­chen Wunsch hin woll­te man mir die Daten der zurück­lie­gen­den Ver­käu­fe als CSV-Datei­en zusen­den. Lei­der fehl­ten in der Mail die Anhän­ge. Als ich dar­auf hin­wies bekam ich vom sel­ben Sup­por­ter eine Mail von einer ande­ren Email­adres­se. Offen­bar fil­tert deren Mail­sys­tem also grund­sätz­lich Anhän­ge, egal ob sinn­vol­le oder sinn­lo­se. Wenn ich an mei­ne – äußerst über­sicht­li­chen – Umsät­ze aus eBooks abseits der Steam­punk-Chro­ni­ken kom­men möch­te, muss ich gleich meh­re­re Rech­nun­gen stel­len, denn Bas­tei Lueb­be jon­gliert immer wie­der mit dem Shop (aus einer Mail an mich):

Für alle Umsät­ze bis ein­schließ­lich 31.12.15 müss­te die Rech­nung an die ooli­po AG adres­siert werden:
Ooli­po AG
Schan­zen­stra­ße 6–20
51063 Köln

Für alle Umsät­ze ab dem 1.1.2016 bis heu­te müss­te Ihre Rech­nung an den Beam Shop adres­siert werden:
Beam Shop GmbH
Schan­zen­stra­ße 6–20
51063 Köln

Weil die nicht wis­sen was sie wol­len und immer wie­der mal das Geschäfts­mo­dell ändern, muss man also immer wie­der mal Rech­nun­gen an neue Unter­neh­men stel­len. Was ist eigent­lich aus der Schnaps­idee Ooli­po geworden?

Alles in allem muss man kon­sta­tie­ren, dass man beim Betrei­ber von Beam eBooks offen­bar mit dem Medi­um Inter­net nicht zurecht kommt, wenn ein­fachs­te Daten­mi­gra­tio­nen nicht statt­fin­den kön­nen, und das dazu führt, dass man sich wegen Feh­lern nicht mehr in sein Kon­to ein­log­gen kann und das erst von einem Sup­por­ter ange­fasst wer­den muss, weil noch nicht mal das zurück­set­zen des Pass­worts klappt. Wei­ter­hin kann man weder ver­gan­ge­ne Umsät­ze, noch aktu­el­le Down­loads sehen, und Prei­se wer­den im Backend falsch ange­zeigt. Zudem wer­den die  äußerst ver­kaufs­wich­ti­gen Bewer­tun­gen und Bespre­chun­gen ein­fach mal nicht über­nom­men, und das nur lako­nisch kom­men­tiert. Down­load­zah­len wer­den gar nicht mehr ange­zeigt, beim Betrei­ber zählt nur Umsatz

Und abschlie­ßend kann ich nur fest­stel­len, dass die Ver­käu­fe für 2017 bei null lie­gen (Down­loads kann ich nicht sehen). Offen­bar kau­fen die Kun­den über­all, nur nicht mehr beim neu­en Beam. Das wun­dert auch nicht, denn wäh­rend der diver­sen Umstel­lun­gen kam es zu der­ma­ßen vie­len tech­ni­schen Pro­ble­men mit Down­loads oder Abos, dass die Ziel­grup­pe ver­mut­lich die Faxen extrem dicke hat­te und sei­ne eBooks kon­se­quent woan­ders kauft.

Die Faxen mit den -Stüm­pern habe auch ich ziem­lich dicke und wer­de des­we­gen mei­ne eBooks aus dem Shop von Beam-eBooks ent­fer­nen. Es ist über­aus scha­de und erschre­ckend, wie Bas­tei Lueb­be den vor ihrer Über­nah­me groß­ar­ti­gen eBook-Shop zugrun­de gerich­tet hat.

Abzocke bei Steam

Abzocke bei Steam

Logo Steam

Eigent­lich war ich bis­her mit der Platt­form Steam zufrie­den. Ein­fa­che Abwick­lung. Nie Pro­ble­me. Letz­te­res hat sich ges­tern geän­dert. Da ich mit vir­tu­el­len Brett- und Kar­ten­spie­len expe­ri­men­tie­ren woll­te und man mit TABLETOP SIMULATOR emp­foh­len hat­te, kauf­te ich die­sen über die Steam-Platt­form für 19,99 Euro, instal­lier­te und star­te­te. Da ich neben­bei noch ande­re Din­ge tun muss­te, war das Pro­gramm rela­tiv lan­ge im Hin­ter­grund offen, ohne dass ich mich aktiv dar­um kümmerte.

Nach einem ver­geb­li­chen Ver­such eige­ne Assets zu impor­tie­ren, such­te ich nach wei­te­ren Infor­ma­tio­nen dazu und stieß auf die Sei­te der Ent­wick­ler Ber­zerk Games. Und da fie­len mir bei­na­he die Augen aus dem Kopf, denn dort wären für den Steam-Key nur 9,99 Dol­lar fäl­lig gewe­sen, also weni­ger als die Hälf­te des bei der Val­ve-Toch­ter bezahl­ten Prei­ses. Das konn­te ich nicht so rich­tig ein­se­hen und schrieb dem Sup­port. Der ant­wor­te­te, ich sol­le eine Gut­schrift bean­tra­gen. Dafür ist dann offen­bar eine ande­re Abtei­lung ver­ant­wort­lich, die lehn­ten eine Gut­schrift mit dem Hin­weis ab, das Spiel sei bereits über zwei Stun­den genutzt wor­den. Dass ich nur eine Teil­gut­schrift woll­te, igno­rier­te die offen­sicht­lich aus Text­bau­stei­nen zusam­men­ge­klick­te Ant­wort völ­lig. Aller­dings ist die­se Anga­be auch im Sys­tem der untaug­li­chen Mul­ti­ple Choice-Klick­mög­lich­kei­ten gar nicht mög­lich. Eine zwei­te Anfra­ge wur­de mit exakt den­sel­ben Text­bau­stei­en abge­bü­gelt wie die ers­te – ich gehe an der Stel­le mal davon aus, dass das auto­ma­ti­siert abge­wim­melt wird und kein Mensch sei­ne Fin­ger da drin hat. Wei­te­re Sup­port­an­fra­gen blie­ben kom­plett unbeantwortet.

Ich hal­te das für üble Abzo­cke und Preis­wu­cher, Steam. Ver­ar­schen kann ich mich auch alleine.

In Zukunft wer­de ich bei Steam-Keys erst­mal grund­sätz­lich anders­wo schau­en, wenn Val­ve mich der­art absei­hen möch­te. Ich wür­de das jedem ande­ren Nut­zer auch drin­gend empfehlen.

Nach­trag: Ja, ich ken­ne diver­se Preis­ver­gleichs­por­ta­le, ich ken­ne GoG und ich ken­ne auch diver­se Key-Händ­ler. »Selbst schuld Du Honk!!!einsölf!!«-Anmerkungen sor­tie­re ich aller­dings nicht als »sach­li­chen Bei­trag« son­dern unter Getrol­le ein und ent­spre­chen­de Kom­men­ta­re gehen auch direkt in den Twitfilter.

Nach­trag 2: Es »tut nicht weh«. Aber ich fin­de es doch arg bedenk­lich, wenn eine Soft­ware, die man aus­schließ­lich über Steam kau­fen und betrei­ben kann, und die ohne Steam nicht funk­tio­niert, bei Steam mehr als das Dop­pel­te kos­tet, als zeit­gleich beim Deve­lo­per. Von der Mei­nung wei­che ich auch nicht ab. Das ist pure Abzo­cke und ich füh­le mich ver­arscht, ins­be­son­de­re dadurch, dass der Sup­port nicht im Gerings­ten dar­auf ein­geht, son­dern ver­sucht, den Kun­den mit Text­bau­stei­nen abzu­spei­sen. Wenn es die Soft­ware noch bei ande­ren Anbie­tern bzw. ande­ren Platt­for­men oder unab­hän­gig von Steam gäbe, wür­de ich das »dumm gelau­fen« akzep­tie­ren, da hät­te ich ja mal ein wenig den Preis recher­chie­ren kön­nen. Aber bei der Kon­stel­la­ti­on nicht.

Nach­trag 3: Steam hat gutgeschrieben

Logo Steam Copy­right Valve

Beam eBooks ist kaputt, die Dritte

Beam eBooks ist kaputt, die Dritte

beam-logo

Ich hat­te bereits zwei­mal über die aktu­el­len Pro­ble­me bei beam eBooks berich­tet. Auf Face­book ist fol­gen­de Stel­lung­nah­me zu finden:

beam eBooks in eige­ner Sache: Unse­re Platt­form ist im Juni an sys­te­mi­sche Gren­zen gera­ten. Lei­der kommt es auf­grund einer not­wen­di­gen Ser­ver­mi­gra­ti­on seit dem 9. Juni zu diver­sen tech­ni­schen Pro­ble­men. beam ist sehr enga­giert auf Feh­ler­su­che, kann jedoch nur Schritt für Schritt Abhil­fe schaf­fen. beam soll per­sön­lich blei­ben, das wird es auch tun! Jede Anfra­ge wird bear­bei­tet wer­den, Ver­bes­se­rung ist in Sicht, nur kann ich allei­ne nicht allen Anfra­gen gleich­zei­tig nach­kom­men.Ich möch­te mich auf die­sem Wege ganz herz­lich für das gro­ße Ver­trau­en und aber vor allem die Geduld auf Kun­den­sei­te – also bei euch – bedan­ken – dies ist alles ande­re als selbst­ver­ständ­lich. Ich weiß dies als Shop­ma­na­ge­rin von beam sehr zu schät­zen – Unzu­frie­den­k­eit und Ver­är­ge­rung sind in der heu­ti­gen Situa­ti­on abso­lut nach­voll­zieh­bar. Unser Mot­to bei beam lau­tet »gren­zen­los lesen« – die­sem Cre­do möch­te ich zukünf­tig mit ver­stärk­ten Kräf­ten und kun­den­freund­li­che­ren Fea­tures im Shop nach­kom­men – und sehr ger­ne auch wei­ter­hin mit euch als eBook-Fans! Ich hal­te euch auf dem Lau­fen­den. Eure Shop Mana­ge­rin Sarah

Inter­es­sant sind dar­an meh­re­re Punkte:

* Offen­sicht­lich hält man bei Lueb­be Beam eBooks für nicht wich­tig genug, um aus­rei­chend Per­so­nal dafür zur Ver­fü­gung zu stel­len. Ich gehe davon aus, dass es sich bei »Sarah« um die­sel­be Per­son han­delt, die auch als Jugend­schutz­be­auf­trag­te im Impres­sum steht, und die mir gegen­über in einer eMail erläu­ter­te, sie sei allein für die Platt­form ver­ant­wort­lich. Das mag funk­tio­nie­ren wenn die Platt­form läuft, bei den der­zeit vor­lie­gen­den Pro­ble­men muss der Sup­port selbst­ver­ständ­lich sofort ver­stärkt werden.

* Es ist kei­ne Platt­form an »sys­te­mi­sche Gren­zen gera­ten«, die Techi­es von Lueb­be haben die Migra­ti­on ver­saut. Anders kann man das nicht sagen. Natür­lich kann es bei sol­chen Migra­tio­nen zu Schwie­rig­kei­ten kom­men, aller­dings ist es unver­ant­wort­lich und ein Hohn gegen­über den zah­len­den Kun­den, wenn sol­che Pro­ble­me zuerst gar nicht und dann viel zu spät nur an einer Stel­le kom­mu­ni­ziert wer­den. Denn die­ser Kom­men­tar auf Face­book in keins­ter Wei­se aus­rei­chend. Etli­che Kun­den wer­den den über­haupt nicht sehen kön­nen, so etwas muss zwin­gend auf die Start­sei­te der Platt­form und es muss zusätz­lich per Mail an alle Kun­den rausgehen.

* Die Migra­ti­on hät­te aus­führ­lich geprüft und getes­ted wer­den müs­sen. Man hät­te die bis­he­ri­ge Platt­form auf dem alten Ser­ver pro­blem­los lau­fen las­sen kön­nen, bis sicher­ge­stellt ist, dass die Migra­ti­on erfolg­reich durch­ge­führt wur­de und die Soft­ware auf dem neu­en Ser­ver feh­ler­frei läuft. Das ist abso­lu­ter Stan­dard bei sol­chen Pro­jek­ten, und man hät­te sogar dadurch völ­lig ent­spannt Zeit gehabt, alle Feh­ler aus­zu­bü­geln, bevor man online geht. Dass das ganz offen­sicht­lich nicht pas­siert ist, deu­tet ent­we­der auf erheb­li­chen Zeit­druck hin, oder auf man­geln­de Kennt­nis­se. Oder auch die zustän­di­ge Tech­nik­ab­tei­lung ist schwer unter­be­setzt (was nach mei­nen Erfah­run­gen ins­be­son­de­re bei tech­nik­fer­nen Ent­schei­dern gern mal vorkommt).

* Mit die­ser Stel­lung­nah­me ist die Sache nicht vom Tisch. Zahl­lo­se Kom­men­ta­re im Per­ry Rho­dan-Forum, im Forum von lesen.net und auch auf Face­book zei­gen, dass Lueb­be hier umge­hend erheb­li­che Scha­dens­be­gren­zung ein­lei­ten und sofort trans­pa­rent wer­den muss – und das auf allen Kanä­len. Und vor allem müs­sen alle zah­len­den Kun­den sofort ihre bezahl­te Ware bekom­men. Wenn das die offen­bar ein­zel­ne Per­son, die für Beam ver­ant­wort­lich ist, nicht kann, dann muss Lueb­be halt zur Not ein paar wei­te­re Mit­ar­bei­ter zeit­wei­lig dafür abstellen.

Abschlie­ßend sei mir die Anmer­kung erlaubt, dass das Gan­ze eine gigan­ti­sche Lach­num­mer ist. Kei­ne trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on, kein brauch­ba­rer Sup­port, kei­ne pro­fes­sio­nel­le Hand­ha­bung der Pro­ble­me – und hau­fen­wei­se ver­grätz­te Kun­den. Wenn man sieht, wie Lueb­be Beam eBooks in den Fach­me­di­en abfei­ern lässt, dann kann man die dage­gen ste­hen­de Rea­li­tät mit einer offen­sicht­lich deut­lich unter­be­setz­ten Admi­nis­tra­ti­on nur für eine Real­sa­ti­re hal­ten. Aber: Wenn die Kun­den erst ein­mal weg sind, kom­men sie so schnell nicht wieder.

Alles in allem kann man lei­der erneut nur fest­stel­len, dass die alt­ein­ge­ses­se­nen Ver­la­ge mit dem nicht zurecht kom­men – und in die­sem Fall ist das ange­sichts des PR-Tam­tams, das Lueb­be um die Platt­form gemacht hat, beson­ders pein­lich. Gera­de­zu ein Para­de­bei­spiel, wie man das nicht hand­habt. Der offen­bar für Beam ver­ant­wort­li­chen Sarah kann man dabei noch nicht ein­mal einen Vor­wurf machen, denn die Ent­schei­dun­gen, die Plat­form nur mit hal­bem Arsch zu betrei­ben, kamen von Luebbe.

Ich kann mich nur wie­der­ho­len: Scha­de um die einst­mals schö­ne Plattform.

Lueb­be hat jetzt noch eine Chan­ce: Trans­pa­rent kom­mu­ni­zie­ren und die Sup­port-Pro­ble­me sofort durch Man- oder Woman­power lösen. Und deut­lich pro­fes­sio­nel­ler wer­den, was den Betrieb der Platt­form angeht.

Logo Beam eBooks Coyp­right beam AG

Kleines Update zu Beam eBooks und Trusted Shops: Kritik unerwünscht

Kleines Update zu Beam eBooks und Trusted Shops: Kritik unerwünscht

Trusted Shops Beam eBooks

Ich hat­te an ande­rer Stel­le über der­zeit offen­bar bestehen­de Pro­ble­me mit dem Sup­port von Beam eBooks hin­ge­wie­sen. Down­loads funk­tio­nie­ren nicht, Der Ser­vice reagiert nicht oder völ­lig unzu­rei­chend auf Anfra­gen der Kun­den. Doku­men­tiert wur­de das durch die Bewer­tun­gen auf der Platt­form »Trus­ted Shops«.

Seit heu­te kann man die Bewer­tun­gen nicht mehr ein­se­hen, weil »der Shop für die Nut­zung des Bewer­tungs­sys­tems nicht frei­ge­schal­tet ist«. Sie­he Bildschirmfoto.

Das ist gera­de­zu ein Mus­ter­bei­spiel, wie PR im Netz nicht funk­tio­niert. Da gibt es öffent­li­che Kri­tik an einem Online­shop – und statt sich der Feh­ler anzu­neh­men und die­se zu behe­ben, ver­sucht man sie zu ver­tu­schen. Das ist so ziem­lich der aller­fal­sches­te Weg, den Lub­be in mei­nen Augen hat beschrei­ten kön­nen. Kri­ti­sche Nut­zer­stim­men ein­fach ent­fer­nen zu las­sen, zeigt in mei­nen Augen, dass bei Beam eBooks tat­säch­lich eini­ges im Argen lie­gen muss. Wenn man begrün­de­te nega­ti­ve Kri­tik erhält, dann besei­tigt man den Grund und nicht die Kritik.

[Update 18:06 Uhr]: Auf der Web­sei­te von Beam eBooks ist die ver­meint­lich gute Wer­tung »sehr gut« bei Trus­ted Shops immer noch zu sehen. Ver­folgt man den Link, kommt man aller­dings auf die oben gezeig­te Feh­ler­sei­te. Nach mei­ner Ansicht grenzt das schon an Betrug. Die ande­re Mög­lich­keit ist natür­lich, dass da neu­er­dings jemand für die Web­sei­te ver­ant­wort­lich ist, der vom kei­ne Ahnung hat.

Screenshot Beam

 

Geht Beam eBooks gerade den Bach runter?

Geht Beam eBooks gerade den Bach runter?

Beam-Bewertungen

Beam eBooks war mal eine gran­dio­se Platt­form, um DRM-freie Ver­lags-eBooks aber auch sol­che von Self­pu­blis­hern zu kau­fen. Funk­tio­nier­te pro­blem­los und wenn mal irgend­was nicht geklappt hat oder man Fra­gen hat­te, beant­wor­te­te der ehe­ma­li­ge Betrei­ber, Herr Kauf­mann, die­se oft inner­halb von Minu­ten. Das galt auch für den Kon­takt als Selfpublisher.

Beam eBooks wur­de im Sep­tem­ber 2014 von Lueb­be über­nom­men, schon damals sorg­ten sich etli­che über die Zukunft der Platt­form, eine Sor­ge die offen­sicht­lich begrün­det war.

Denn:

Zuerst die merk­wür­di­gen Mails und sich wider­spre­chen­den Ant­wor­ten zum The­ma »ab 18 eBooks« (sie­he hier, hier, hier und hier).

Wirft man mal einen Blick auf die Sei­te zu Beam eBooks beim Online­händ­ler­be­wer­tungs­dienst Trus­ted Shops, muss man lei­der fest­stel­len, dass es seit dem 13.06.2015 aus­schließ­lich man­gel­haf­te Bewer­tun­gen hagelt. Down­loads sind nicht durch­führ­bar und Abos wer­den nicht erfüllt – Geld wird natür­lich trotz­dem ein­ge­zo­gen. Dabei reagiert der Kun­den­ser­vice offen­sicht­lich über­haupt nicht, weder per Email, noch ist jemand tele­fo­nisch erreichbar.

Lueb­be täte gut dar­an, die­se Pro­ble­me umge­hend zu behe­ben, denn zah­len­de Kun­den der­art im Regen ste­hen zu las­sen, ist die bes­te Metho­de, sei­ne Kun­den nach­hal­tig zu verlieren.

[Update 13:00]: Scheint ganz schön kaputt zu sein. Ich kann mich mit mei­nen Log­in­da­ten nicht mehr anmel­den, die ange­for­der­te Email zum Zurück­set­zen des Pass­worts kommt nicht. Somit habe ich kei­nen Zugriff auf mei­ne gekauf­ten eBooks mehr.

[Update 28.06.15]: Inter­es­san­ter­wei­se ist bei Trus­ted Shops auf ein­mal eine »sehr gut«-Besprechung auf­ge­taucht. Auch bei die­sem Nut­zer hat der Down­load nicht funk­tio­niert, angeb­lich wur­de aber durch den Sup­port schnell gehol­fen. Ich kann das nicht bestä­ti­gen, ich war­te seit Tagen auf den Pass­wort­re­set und auf Emails wur­de eben­falls nicht geant­wor­tet. Man muss sich also fra­gen, wie echt die­se Bewer­tung ist.

[Update 01.07.2015]: Nicht nur die kri­ti­schen Bewer­tun­gen, son­dern gleich alle, wur­den auf Trus­ted Shops ent­fernt.

Dank an Alex Jahn­ke für den Hinweis.

Kleinverlage und der Buchhandel – Keinen Bock, Bücher zu verkaufen?

Kleinverlage und der Buchhandel – Keinen Bock, Bücher zu verkaufen?

Buchhandlung2

In der ein­ge­schränk­ten schwarz-weiß-Welt­sicht des Buch­han­dels ist die Lage klar. Ama­zon wur­de als das Böse an sich aus­ge­macht und man wird nicht müde, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass man dort gefäl­ligst nicht kau­fen soll. Mit teil­wei­se außer­or­dent­lich hane­bü­che­nen Begrün­dun­gen und völ­lig außer Acht las­send, dass der Online­ver­sen­der aus den USA ins­be­son­de­re im Bereich Kun­den­freund­lich­keit die Nase Licht­jah­re weit vor­ne hat. Man ver­sucht die Leser mit so halb­ga­ren Kam­pa­gnen wie »Vor­sicht! Buch!« oder »Buy Local« zu gewin­nen, statt ein­fach bes­ser zu werden.

Dass der Slo­gan »Vor­sicht! Buch!« aber auch in ganz ande­rer Hin­sicht stimmt, beweist ein Arti­kel von »Sei­ten­flü­gel«, auf den ich heu­te hin­ge­wie­sen wur­de. Dar­in beklagt man sich kon­kret über einen unwil­li­gen Buch­han­del, der offen­bar nicht die gerings­te Lust hat, Bücher zu ver­kau­fen, sobald sie außer­halb des Main­streams oder der gro­ßen Ver­la­ge lie­gen. Da heißt es:

Wir küm­mern uns nun seit einem Jahr ver­stärkt um unser Buch­pro­gramm, das bis dahin ein Neben­ge­schäft war. Und unse­re Ana­ly­sen der Bran­che sind fatal: Der klas­si­sche Buch­han­del blo­ckiert sich selbst. Ama­zon hat all unse­re Bücher immer auf­ge­nom­men, ange­bo­ten, auf Lager bestellt, damit sie jeder­zeit lie­fer­bar sind. Die Groß­ein­käu­fer des sta­tio­nä­ren Buch­han­dels (KNV, Libri, Umbreit) sind da viel trä­ger, nachlässiger.

Den Rest des Arti­kel soll­te man sich mal auf der Zun­ge zer­ge­hen las­sen, ins­be­son­de­re die kon­kre­ten Fäl­le, die genannt wer­den. Man kann nur ver­mu­ten, dass vie­le Buch­händ­ler in einem Uni­ver­sum fern ab jeg­li­cher Rea­li­tät leben, ein­ge­ku­schelt in das war­me, wei­che Kis­sen aus jahr­zehn­te­lan­ger Preis­bin­dung und die feh­len­de Not­wen­dig­keit kauf­män­ni­schen Denkens.

Einen ganz ähn­li­chen Ton schlug neu­lich Joa­chim Kör­ber von der Edi­ti­on Phan­ta­sia auf Ste­glitz­Mind an. Der Arti­kel ist beti­telt mit »Ich habe oft den Ein­druck, dass dem deut­schen Buch­han­del nichts fer­ner liegt, als Bücher zu ver­kau­fen.« Denn auch sei­ne Erfah­run­gen mit Buch­hand­lun­gen sind seit Jah­ren ver­gleich­bar schlecht wie die aus dem oben genann­ten Beispiel.

Wir haben anfangs eine Men­ge Geld aus­ge­ge­ben und Adres­sen von Buch­händ­lern beim Bör­sen­ver­ein gekauft, haben Wer­be­ak­tio­nen und Mai­lings gemacht, und die Reso­nanz war gleich null. Ich habe oft den Ein­druck, dass dem deut­schen Buch­han­del nichts fer­ner liegt, als Bücher zu verkaufen.

Auch die­ses Inter­view außerst lesenswert.

Ich habe hier schon des Öfte­ren Ähn­li­ches behaup­tet, da mir sol­che Infor­ma­tio­nen bereits unter der Hand von Klein­ver­la­gen bzw. deren Mit­ar­bei­tern gesteckt wur­den. Mit der Bit­te, kei­ne Namen zu nen­nen. War­um, kann man sich leicht vor­stel­len. Des­we­gen fin­de ich es umso schö­ner, und über­aus mutig, dass das The­ma jetzt auf die­se Wei­se ein wenig öffent­li­cher gemacht wird. ich habe aller­dings die Befürch­tung, dass die ach so heh­ren Ver­fech­ter der Buch­han­dels­ethik, die es angeht, davon wie­der mal nichts mit­be­kom­men wer­den. Oder es ihnen wei­ter­hin egal ist.

Und wenn man als Klein­ver­le­ger mit vor­han­de­ner ISBN und teu­er bezahl­tem VLB-Ein­trag schon die­se Pro­ble­me hat, dann kann man sich vor­stel­len, wie es Self­pu­blis­hern geht.

Bild: Buch­hand­lung, aus der Wiki­pe­dia, gemein­frei.

Kommentar: Das Adobe-DRM-Debakel

Kommentar: Das Adobe-DRM-Debakel

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Dass har­te DRM-Maß­nah­men Mist sind und aus­schließ­lich ehr­li­che Kun­den bestra­fen, hat die Musik­in­dus­trie bereits vor Jah­ren auf die har­te Tour erfah­ren müs­sen. Die­se gab dann irgend­wann ihre Evo­lu­ti­ons­re­sis­tenz auf und ver­zich­te­te dar­auf. Seit­dem brum­men digi­ta­le Musik­ver­käu­fe. Weni­ger gesun­den Men­schen­ver­stand zeigt die kon­ser­va­ti­ve Buch­bran­che, in der viel zuvie­le Ver­la­ge Kopier­schutz­maß­nah­men immer noch für das Ei des Kolum­bus hal­ten, und eine mei­ner Ansicht nach völ­lig über­zo­ge­ne Para­noia gegen­über irgend­wel­chen »Buch­pi­ra­ten« pflegen.

Nun ist es also pas­siert: Ado­be bringt eine neue Ver­si­on von Digi­tal Edi­ti­ons her­aus und das führt erwar­tungs­ge­mäß zu Pro­ble­men. eRea­der für die es kei­ne Firm­ware-Updates mehr geben wird, sind raus, man wird sie zum Lesen von eBooks, die mit ADE3 geschützt sind nicht mehr nut­zen kön­nen. Aktu­el­le Lese­ge­rä­te benö­ti­gen mög­li­cher­wei­se Firm­ware­up­dates, von denen man nicht weiß, wie schnell sie kom­men wer­den. Oder ob die­se jemals erscheinen.

Pikant in die­sem Zusam­men­hang auch: Kürz­lich erst wur­den Ado­be hau­fen­wei­se Daten­sät­ze ent­wen­det, man spricht von bis zu 150 Mil­lio­nen Kun­den­da­ten, die auf­grund mög­li­cher­wei­se schlecht gesi­cher­ter Ser­ver des Anbie­ters Kri­mi­nel­len in die Hän­de fie­len. Dar­un­ter eben auch die Daten von Kun­den, die man nur des­we­gen genö­tigt hat, ein Ado­be-Kon­to ein­zu­rich­ten, damit die­se eBooks lesen kön­nen, die mit dem DRM der Fir­ma geschützt sind. Unfass­bar. Auch hier soll­te die Buch­bran­che drin­gend mal in sich gehen und dar­über nach­den­ken, wie­viel Ver­ant­wor­tung sie in die­ser Cau­sa mit­zu­tra­gen hat.

Was mich dar­an am meis­ten belus­tigt: Seit Mona­ten, wenn nicht Jah­ren, schießt die Bran­che mit zahl­lo­sen mehr oder weni­ger halt­lo­sen Argu­men­ten gegen den Anti­chris­ten Ama­zon. Statt nun aber dafür zu sor­gen, dass man kun­den­freund­li­cher und beque­mer wird als der Online­rie­se, treibt man den eBook-Leser mit untaug­li­chen, durch Update defek­te und ver­mut­lich ohne­hin dem­nächst obso­le­ten DRM-Maß­nah­men (»unknack­bar« – dar­an glau­be ich nicht) gera­de­zu ins Kind­le-Öko­sys­tem, wo zwar eben­falls ein Kopier­schutz vor­han­den sein kann, der Kun­de aber in der Nut­zung nichts davon bemerkt.

Wenn es die Buch­bran­che ernst damit meint, (nicht nur) in Sachen eBooks eine ernst­zu­neh­men­de Alter­na­ti­ve zu Ama­zon wer­den zu wol­len, dann soll­te sie die lächer­li­chen, kun­den­feind­li­chen DRM-Spiel­chen sofort ein­stel­len. Unter ande­rem. Aber die zahl­lo­sen ande­ren Defi­zi­te sind hier nicht das Thema.

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Gra­fik von Re­a­ders Bill of Rights, CC BY SA

eBooks und Probleme mit dem neuen Adobe DRM: Der Dreck muss endlich weg!

eBooks und Probleme mit dem neuen Adobe DRM: Der Dreck muss endlich weg!

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Lesen.net berich­tet heu­te über die Ein­füh­rung von Ado­be Digi­tal Edi­ti­on 3, der neu­es­ten Ver­si­on des Kopier­schutz-Drecks für eBooks. Und wie zu erwar­ten führt das zu diver­sen Pro­ble­men. Ins­be­son­de­re ist gera­de­zu arro­gant welt­fremd, dass man Inkom­pa­ti­bi­li­tä­ten mit älte­ren eRea­der oder bes­ser deren Firm­ware ein­fach mal voll­kom­men igno­riert. Das bedeu­tet: Man kauft sich ein eBook und ADE lädt dann mög­li­cher­wei­se eine Fas­sung vom Ver­käu­fer-Ser­ver her­un­ter, die mit dem eige­nen Lese­ge­rät man­gels Kom­pa­ti­bi­li­tät mit der neu­en Fas­sung des DRM über­haupt nicht genutzt wer­den kann.

Das ist an Kun­den­feind­lich­keit kaum noch zu über­bie­ten und gelin­de gesagt eine Unver­schämt­heit. Es exis­tie­ren ein paar Lese­ge­rä­te oder ‑Apps, für die man ver­mut­lich nie wie­der ein Soft­ware­up­date erhal­ten kann. Soll man die jetzt auf­grund der feh­len­den Abwärts­kom­pa­ti­bi­li­tät von ADE 3 in die Ton­ne tre­ten? Künst­li­che Obs­zo­le­zenz durch Update von ohne­hin völ­lig über­flüs­si­gen, kun­den­feind­li­chen Kopier­schutz­maß­nah­men? Wei­ter­hin las­sen sich eBooks mit­mit  die­ser Schutz­maß­nah­me ver­se­hen sind, oft nicht auf ande­re Lese­ge­rä­te über­tra­gen, dar­auf weist bei­spiels­wei­se der Chef von Blue­fire hin.

War­um die neue DRM-Ver­si­on so gna­den­los in den Markt gedrückt wird, dürf­te klar sein: die alte Fas­sung kann inzwi­schen jeder kna­cken, es gibt zu die­sem Zweck bei­spiels­wei­se Plugin für Calibre, oder Stand-alo­ne-Soft­ware, die das auf Klick erle­digt. Das woll­te man abstel­len. Doch zu wel­chem Preis? Das Han­tie­ren mit DRM-geschütz­ten eBooks ist ohne­hin mas­siv umständ­lich und tech­nisch weni­ger affi­ne Leser sind oft damit schlicht über­for­dert. Und jetzt soll man inkom­pa­ti­ble LEse­ge­rä­te ein­fach in die Ton­ne tre­ten, weil Ado­be das so will?

Ers­te Lösungs­mög­lich­keit: Auf gar kei­nen Fall Ado­be Digi­tal Edi­ti­ons 3 instal­lie­ren, egal, was die Soft­ware einem auch sagt. Jeder, der Pro­ble­me damit hat, soll­te sich umge­hend an den Händ­ler wen­den und ver­lan­gen, ent­we­der ein eBook zu bekom­men, das auf sei­nen Gerä­ten gele­sen wer­den kann, oder sein Geld zurück for­dern. Aber Vor­sicht: offen­bar sind etli­che der Sup­port­mit­ar­bei­ter der Online­platt­for­men völ­lig über­for­dert und wis­sen weder, dass es eine neue Ver­si­on des Kopier­schut­zes gibt, noch wie sie damit umge­hen sol­len. Wei­ter­hin soll­te man auf den Kauf von der­art kopier­ge­schütz­ten Büchern ein­fach ver­zich­ten und damit mit den Füßen abstim­men. Auch wenn dann spä­ter ver­mut­lich wie­der kol­por­tiert wird, dass die bösen Raub­ko­pie­rer an irgend­wel­chen Ver­kaufs­rück­gän­gen schuld sind – tat­säch­lich sind es die Anbie­ter, die vor­gest­rig auf DRM bestehen.

Das Deba­kel zeigt aber erneut deut­lich, dass sol­che har­ten DRM-Maß­nah­men abge­schafft wer­den müs­sen, denn sie benach­tei­li­gen zum einen den Käu­fer erheb­lich und vor allem unver­hält­nis­mä­ßig. Zum ande­ren wer­den sie die Akzep­tanz des neu­en Medi­ums eBook erneut ver­rin­gern, denn der Bequem­lich­keits­ver­lust ist immens. Man will sich nicht mit so einem Mist her­um schla­gen, son­dern ein­fach nur ein Buch lesen.

Angeb­lich gilt ADE3 als unknack­bar. War­ten wir mal ab, wie lan­ge es dauert …

Gra­fik von Rea­ders Bill of Rights, CC BY SA

Buchmesse Leipzig: Phantastik nein danke! Wie wär´s mit Köln?

Buchmesse Leipzig: Phantastik nein danke! Wie wär´s mit Köln?

Liest man die ein­schlä­gi­gen Web­pu­bli­ka­tio­nen wie Bör­sen­blatt und ähn­li­cher Cla­queu­re, dann war die Buch­mes­se Leip­zig ein vol­ler Erfolg und die bes­te Ver­an­stal­tung seit der Erfin­dung des Buch­drucks. Man beweih­räu­chert sich gegen­sei­tig, basht zwi­schen­durch kräf­tig  Ama­zon und plat­ziert sich lie­ber mit irgend­wel­chen halb­ga­ren »buy local«-Initiativen, statt tat­säch­lich etwas an der Kun­den­freund­lich­keit des Buch­han­dels zu ver­bes­sern, was tat­säch­lich mög­li­cher­wei­se dazu füh­ren könn­te, dass ich lokal kau­fe. Wenn da aller­dings nur ein »buy local«-Schild klebt und sich am Ser­vice nichts ändert, ist das pure Fas­sa­de und blin­der (und dum­mer) Aktionismus.

Das aber nur am Ran­de. Ich war selbst nicht auf der Buch­mes­se Leip­zig, unter ande­rem, weil sie für mich zu weit weg ist und ich den Nut­zen nicht sehe. Bis­her war die­se jedoch nach über­ein­stim­men­den Ausa­gen diver­ser Ver­la­ge und Autoren ein wich­ti­ger Treff­punkt rund um die Phantastik.

Wenn ich jetzt jedoch die Kom­men­ta­re von Oli­ver Plasch­ka oder Uschi Zietsch lese, dann sind die bekann­ten Stan­des­dün­kel der Bran­che und ihrer Eli­tis­ten gegen­über Phan­tas­tik im all­ge­mei­nen offen­sicht­lich in Leip­zig ange­kom­men. Zusätz­lich ent­blö­det sich der Mes­se­ver­an­stal­ter nicht, Phan­tas­tik ein­fach mal mit Kin­der­li­te­ra­tur gleich­zu­stel­len. Wie im fins­te­ren Mit­tel­al­ter. Liest man dann noch, wie hoch­herr­schaft­lich sich die­ser Ver­an­stal­ter gegen­über den Teil­neh­men­den benimmt, dann muss man sich fra­gen, ob die bei der Mes­se Leip­zig nicht wis­sen, wer ihnen die Ein­nah­men bringt oder ob es ihnen egal ist?

Zitat Oli­ver Plaschka:

Ein wei­te­rer Grund, wie­so ich mich hier dem Vor­wurf der Segre­ga­ti­on aus­set­ze, ist der Eli­tis­mus der Kri­tik.Ins­be­son­de­re die Fan­ta­sy (die seit den Neun­zi­gern in Deutsch­land unfrei­wil­lig zum Platz­hal­ter für jede Art von fan­tas­ti­scher Lite­ra­tur gewor­den ist) kämpft seit gefühl­ten Zeit­al­tern (d.h., min­des­tens seit 1939) dar­um, dass man sie nicht als »was für Kin­der« abtut – die­ses dümms­te aller Argu­men­te, das sich letzt­lich gar nicht mal gegen uns, son­dern gegen die Kin­der­buch­au­toren und vor allem die Kin­der selbst rich­tet, und das aus dem Ver­sa­gen der grund­le­gends­ten aller lite­ra­tur­kri­ti­schen Kate­go­rien erwächst, näm­lich: »Wenn da was mit Zau­be­rei drin vor­kommt, ist das doch Unsinn.«

Zitat Uschi Zietsch:

Wor­an liegt es? Am »neu­en« Kon­zept der Mes­se, das ja nun schon zwei Jah­re alt ist. Obwohl immer wie­der ver­si­chert wird, wie wich­tig die Hal­le 2 mit der Phan­tas­tik sei, wird alles dazu getan, um die Leu­te zu ver­grau­len. Das fängt damit an, dass wir nicht mehr ver­kau­fen dür­fen, und es geht damit wei­ter, dass die Cos­Play­er, die wegen der Medi­en­auf­merk­sam­keit angeb­lich »sehr geschätzt« sind, ans hin­te­re Ende der Hal­le ver­bannt wer­den, wo sie »auf einen Hau­fen gedrängt« dann TV-wirk­sam in Sze­ne gesetzt wer­den kön­nen. Aber bit­te­schön den »nor­ma­len« (seriö­sen?) Ablauf der Mes­se nicht stö­ren sollen. […]

Es ärgert mich auch, dass ich kurz vor der Mes­se noch ein­mal eine Mail mit dras­ti­schen Wor­ten erhal­ten habe, in der deut­lich dar­auf hin­ge­wie­sen wur­de, dass ich mich gefäl­ligst an alle Bedin­gun­gen zu hal­ten habe, andern­falls dro­hen enor­me Stra­fen. Und eine Bit­te von mir wur­de – zur Hälf­te – »aus­nahms­wei­se erlaubt«. Das ist ein Ton, den ich mir ver­bit­te, denn ich bin die­je­ni­ge, die den Stand bezahlt und damit der Mes­se ihr Über­le­ben garantiert.

Die aus­führ­li­chen Berich­te der bei­den soll­te man unbe­dingt mal gele­sen haben (sind oben unter den Namen der Autoren ver­linkt), wenn das nicht von Per­so­nen stam­men wür­de, die vor Ort waren und abso­lut glaub­wür­dig sind, könn­te man es nicht glau­ben wol­len. Mir fällt zu dem, was da in Leip­zig abge­gan­gen ist, ehr­lich gesagt nicht mehr viel ein, außer dass so etwas sym­pto­ma­tisch für die Bran­che zu sein scheint – und dass die Ver­an­stal­ter in ihrer Arro­ganz mei­ner Ansicht nach einen Socken­schuss haben.

Wie wäre denn der Plan einer rei­nen Phan­tas­tik-Buch­mes­se zeit­gleich zur Role Play Con­ven­ti­on in Köln? Es wür­den durch die Ver­bin­dung zwei­er sol­cher Ver­an­stal­tun­gen an einem Ter­min und Ort sicher­lich Syn­er­gie­ef­fek­te ent­ste­hen und die Ziel­grup­pe treibt sich dort defi­ni­tiv her­um. Köln liegt zen­tral, schon die Games­Com war ja auf­grund von hef­ti­gen Infra­struk­tur-Pro­ble­men in Leip­zig in die Rhein­me­tro­po­le gezo­gen, Stadt und Mes­se sind ver­kehrs­tech­nisch opti­mal ange­bun­den. Zwei Hal­len RPC mit coo­lem Außen­ge­län­de, jede Men­ge erwünsch­te Gewan­de­te, Cos­play­er und LAR­Per, das wäre mei­ner Ansicht nach ein opti­ma­ler Rah­men für eine zusätz­li­che Lite­ra­tur-Ver­an­stal­tung, die sich rein um Phan­tas­tik dreht. Und die Kul­tur­chau­vi­nis­ten kön­nen blei­ben, wo der Anspruchs-Pfef­fer wächst.

Viel­leicht wür­de das mehr brin­gen, als eine Ver­an­stal­tung wie die Buch­mes­se Leip­zig, die Phan­tas­tik-Ver­la­ge und ‑Autoren schein­bar nur als not­wen­di­ges Übel ansieht?

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Blizzard schmeißt 600 Mitarbeiter raus – Gedanken zu CATACLYSM

Laut einer Pres­se­mit­tei­lung trennt sich der Spie­le­ent­wick­ler Bliz­zard (WORLD OF WARCRAFT, DIABLO 3) von 600 Mit­ar­bei­tern. Man sei nach einer »Über­prü­fung des Geschäfts­be­triebs« zu der Gewiss­heit gelangt, dass es Ein­spar­po­ten­ti­al gebe. Nicht davon betrof­fen sind laut Bliz­zards Anga­ben die eigent­li­chen Spie­le­ent­wick­ler, son­dern Ange­stell­te aus den Berei­chen Ver­wal­tung, Mar­ke­tings und Kun­den­dienst. Die Spie­ler sol­len sich kei­ne Sor­gen machen.

Kei­ne Sor­gen machen bei Ein­spa­run­gen in Sachen Kun­den­dienst? Die haben viel­leicht ein son­ni­ges Gemüt …

Trotz der mas­si­ven Ein­bu­ßen der letz­ten Mona­te bei den Spiel­er­zah­len von WORLD OF WARCRAFT trifft es des­sen Ent­wick­ler nicht (war­um man das extra noch­mal beto­nen muss, obwohl es doch ohne­hin hieß, die Deve­lo­per sei­en nicht betrof­fen ent­zieht sich mei­nem Ver­ständ­nis). Eben­falls wird betont, dass weder aktu­el­le noch zukünf­ti­ge Titel wie STARCRAFT, DIABLO 3 oder die WOW-Erwei­te­rung MISTS OF PANDARIA durch die Kün­di­gun­gen nega­tiv beein­flusst wer­den sol­len. Ob von den Ent­las­sun­gen auch die euro­päi­sche Depen­dance in Paris betrof­fen sein wird, ist der­zeit unbekannt.

Frag­los dürf­te es aller­dings so sein, dass die soge­nann­te Erwei­te­rung CATALCYSM auf­grund ihrer unaus­ge­go­re­nen Inhal­te die Spie­ler nicht zufrie­den stel­len konn­te und sich die­se deut­lich schnel­ler als sonst wie­der ande­ren Spie­len zuwandten.

Dass es Pro­ble­me mit CATACLYSM gab, gibt auch Quest-Chef­ent­wick­ler Dave Kosak im offi­zi­el­len Blog zu (Über­set­zung von mir):
wei­ter­le­sen →