Fünf Jahre hat es gedauert, um WUNDER PARK zu realisieren. Gelinde gesagt, hat sich die Mühe kaum gelohnt. Appelbaums und Nemecs Drehbuch ist selbst für seine mittlerweile ungewöhnlich kurzen 85 Minuten sehr dünn. Dem Film fehlt die Substanz für etwas Tiefgründigeres, selbst für ein Publikum welches noch bereit sein dürfte, sich mit blankem Spektakel zufrieden zu geben. Die Regie legt die Geschichte an die kurze Leine, und treibt das Geschehen schnell voran. Gerade so, als ob man sich der Dürftigkeit des Inhaltes durchaus bewusst gewesen wäre.
Dicke, gut platzierte Nebelschwaden, sehr starkes Gegenlicht, schon ist sie fertig, die althergebrachte Gruselstimmung. Effekte fast so alt wie das Kino selbst. Und noch immer funktioniert es.
Da hätte sich die Familie Creed vorher besser umsehen sollen. Von Boston ziehen sie in das beschauliche Ludlow, Maine. Ein Städtchen mit schönen Einfamilienhäusern und bezaubernden Vorgärten. Endlich diese Ruhe und Behaglichkeit, um dem Großstadtrummel zu entfliehen. Wäre da nicht unweit von Ludlow die Chemiefabrik von Orinco, deren Trucks ungebremst die Landstraße 15 herunter gedonnert kommen. Selbst die betulichste Kleinstadt hat eben so ihre Schönheitsfehler, Ludlow die Straße und sehr viel Wald im Hinterland. Und beides geht scheinbar Hand in Hand.
Es war der beste Tag meines Lebens, nach Süden zu reisen und den Tag mit Paul Newman zu verbringen. Nur reden über alle möglichen Dinge. Er ist ein erstaunlicher Typ. Es wäre mit Sicherheit ein interessantes Gespann gewesen, die beiden zum dritten mal zusammen. John Lee Hancock in Entertainment Weekly
Redford hat sofort unterzeichnet, und ist nach Connecticut geflogen um es seinem CLOU und BUTCH CASSIDY AND THE SUNDANCE KID Mitstreiter anzupreisen. Newman war mit an Bord, und beide arbeiteten sechs Monate selbstständig an der Entwicklung des Drehbuchs. Dann schlug der Krebs zu. John Fusco nach Zitaten aus Vanity Fair
Dies ist eine Geschichte, die kaum in Geschichtsbüchern zu finden ist. Eine Welt im Umbruch. Amerika erlebt das in verschiedenen Epochen immer wieder. Miriam »Ma« Ferguson wurde 1925 der erste weibliche Gouverneur im Staate Texas. Sie war es, welche die Division der Texas Ranger abschaffte. Zu selbstständig, nicht zimperlich, meist unberechenbar, und sie wollten sich nicht unterordnen. Doch dann kam ein junges Pärchen welches sich ob ihrer Skrupellosigkeit der modernen Strafverfolgung vollkommen entzog. Und so erfordern drastische Gegebenheiten eben drastische Maßnahmen. Da es die Texas Ranger nicht mehr geben sollte, wurden zwei von ihnen wieder rekrutiert, als Autobahnpolizisten. Frank Hamer und Maney Gault, längst in Rente, viel zu alt, aber vom alten Schlag. Ihr nicht offizieller Auftrag: Bonnie und Clyde regelrecht auszulöschen.
Es ist eine alte Binsenweisheit: Niemals von einem Trailer auf den Film schließen. Wenn das irgendwo zutrifft, dann bei SHAZAM!, denn die Vorgucker haben viel Wert auf die Kalauer und die herumalbernden Jugendlichen gelegt, die offensichtlich nicht damit zurecht kommen, dass einer von ihnen plötzlich und unerwartet zu einem Superhelden wird – und die dann anfangen zu experimentieren und selbstverständlich auch Unfug zu treiben. Das alles ist streng genommen auch kein Spoiler, denn das ist der zentrale Punkt beim Helden SHAZAM!
Ja, das kommt alles tatsächlich im Film vor und es ergibt eine Menge gute Lacher, aber die Macher haben es geschafft, so viel mehr daraus zu machen, als eine platte Komödie.
Um es sich einfach zu machen, nennt man es Horror. Doch wo bewegt sich Filmemacher Jordan Peele tatsächlich, auch wenn es einem bei seinen Filmen oftmals eiskalt den Rücken hinunter läuft. Peele war hauptsächlich als Darsteller im Komödienfach unterwegs, schrieb durchaus auch mal Drehbücher für Drama-Serien. Doch mit seiner vor zwei Jahren eingeschlagenen Richtung hat er so manchen seiner Kollegen wahrlich überrascht, als er sich mit seinem Regie-Debut für etwas ganz Eigenes entschied. Nach nur zwei Filmen, die bei Jordan Peele mit Buch und Regie einher gingen, macht er sein Gespür für das Erzählen deutlich. Und auch wenn er dabei gerne das Klischee bedient, so hat dies durchaus seine Bedeutung. So führt er sein Publikum dahin, von wo es kein Zurück mehr gibt.
Phase drei des »Marvel Cinematic Universe« nähert sich rasend schnell dem Ende. Nicht ohne noch einmal ein alles stechendes Ass aus dem Ärmel zu ziehen. Vers, oder später auch Carol Danvers genannt. Der unbedarfte Zuschauer sollte in dieser Beziehung immer etwas aufpassen, wo ihn die Geschichte mit der Figur gerade hingeführt hat. Der Nerd tut sich vielleicht etwas einfacher. Aber keine Sorge, ein großer Bluff wird das nicht. Auf den Namen »Captain Marvel« werden allerdings alle vergebens warten, jedenfalls in diesem Film. Die Filmheldin hat schon selbst genug damit zu tun, bis alle Karten auf dem Tisch liegen. Nicht nur, wer denn überhaupt der Böse, noch wer sie selbst ist. Einher geht die Frage, was dann eigentlich ihre Bestimmung sein soll? Natürlich der letzte Trumpf, aber das hat man sich für ein anderes Mal aufgehoben.
Nachdem ich neulich den ersten Band von Simon R. Greens Urban Fantasy-Reihe um Edwin Drood alias Shaman Bond besprochen hatte (THE MAN WITH THE GOLDEN TORC), musste ich natürlich auch die Fortsetzung lesen. Die trägt den Titel DAEMONS ARE FOREVER und führt die Abenteuer der Protagonisten und der Familie Drood, die die Menschheit von Alters her vor allerlei paranormalem Kroppzeug beschützt weiter.
Wer anhand der Titel eine James Bond-Parodie mit Phantastik-Anreicherungen erwartet, liegt im zweiten Band eher falsch.
Bemerkenswert vorweg: Beim Marvel-Intro vor deren Filmen sieht man üblicherweise Szenen und Figuren aus vergangenen Produktionen, durch die »geblättert wird« und daraus entsteht das Logo. Das Blättern wird auch hier natürlich wieder verwendet, alle Szenen sind allerdings Stan Lee-Cameos, dem der Film auch gewidmet wurde. Da kann man schon mal ein Tränchen verdrücken.
Nach AVENGERS: INFINITY WAR fragte man sich: Was würde Marvel tun, um da noch einen draufzusetzen? Die Antwort ist so einfach wie unerwartet: Sie tun es nicht. CAPTAIN MARVEL nimmt sich in Sachen Bombast und Epik im Vergleich mit INFINITY WAR ganz erheblich zurück – und das hat dem Film sehr gut getan.
Noch dazu ist es der erste Streifen des Marvel Cinematic Universe mit einer Heldin als Hauptrolle – viele hatten gesagt, das sei längst überfällig, und das sicher vollkommen zu recht. Und wie fast schon zu erwarten liefert Marvel nicht nur, sie tun das auch noch in einer erfreulich unaufgeregten, undogmatischen und unterhaltsamen Weise.
Vom britischen Autor Simon R. Green kannte ich bereits die NIGHTSIDE-Reihe, auch wenn ich nicht alles aus dieser gelesen habe. Dass er eine neue Urban-Fantasy-Serie begonnen hatte, war irgendwie an mir vorbei gegangen. Irgendwann redeten sie dann auf SWR3 im Rahmen des Lesetags eher am Rand über Shaman Bond und ich kaufte den ersten Band der SECRET HISTORY-Reihe sofort als eBook – und vergaß ihn dann erst einmal. Kürzlich fand ich THE MAN WITH THE GOLDEN TORC dann auf dem Kindle wieder und fing an zu lesen. Das hätte ich viel früher tun sollen.
Natürlich stellt sich selbstredend auch bei ALITA die Frage, ob man das Ausgangsmaterial kennen sollte, oder ein Film für sich alleine stehen muss, wenn man ihn objektiv betrachten will. Ideal ist natürlich ein gesunder Mittelweg, der beim unbedarften Zuschauer keine Fragen aufwirft oder offen lässt, und die lockere Einbindung von Elementen, an denen sich der Fan erfreuen kann. Bei ALITA: BATTLE ANGEL ist genau dies der Fall. Er bietet 122 Minuten Spektakel, mit ein klein wenig Tiefgang, verschont das Publikum mit endlosen Action-Sequenzen, so wie es die Werbung vorgab, sondern setzt diese sorgsam und nicht des Schauwertes willen über den Film verteilt. Und während das, mit Verlaub gesagt, anspruchslosere Samstag Abend-Publikum seinen Spaß hat, spürt man förmlich, das hinter der einen Szene oder dem anderen Dialog sich doch zarte Hinweise verbergen, die einem eingefleischten Fan der Vorlage gerecht werden. Irgendwie das Ideal eines solchen Filmes.
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