Die belgische Produktion DAS MAGISCHE HAUS ist ein wilder Ritt, der ganz offensichtlich gerne eine Pixar-Produktion sein möchte, oder vielleicht auch eine von DreamWorks Animation. Es sollte ein kindgerechtes Abenteuer werden, erstickt sich in diesem Versuch allerdings an einer Anhäufung von Effekten, die eher einer Jahrmarktsattraktion gleichen. Grundsätzlich dürften Jahrmarktsattraktionen für Kinder ein Vergnügen sein, aber für einen Kinobesuch wäre Geschichte und Originalität eigentlich ebenso unabdingbar. Die Sache mit dem Jahrmarkt ist dabei gar nicht so weit hergeholt, da sich Jeremy Degruson und Ben Stassen einen Namen mit Filmen für Simulationskinos gemacht haben. Darüber hinaus hat Stassen Wildtier-Dokumentationen für IMAX umgesetzt. Pure Unterhaltung garantiert, aber wirklich in purster Form.
Hier kommt alles, was das Kinderherz wünscht. Aber hier kommt auch alles, was das Cineastenherz verdammt. Guillermo del Toro hat sich einen Traum seiner Kindheit erfüllt, und dafür anstelle von durchgehenden Ovationen, lediglich gemischte Reaktionen provoziert. Zum einen ist PACIFIC RIM die perfekte Erfüllung aller destruktiven Jugendträume, zum anderen ein Schlag in das Gesicht intellektueller Regieführung. Gigantische Monster gelangen durch ein interdimensionales Portal von einer fremden Welt, über den Riss in einem pazifischen Kontinentaldrift, auf irdische Oberflächen. Anfangs waren die »Jaeger« das Allheilmittel gegen die außerirdische Bedrohung, Die »Jaeger« sind ein Verband von gigantischen Robotern, die wegen ihrer immensen Größe, von gleich zwei Piloten gesteuert werden müssen. Aber die Kaiju, die außerirdischen Monster, lernen dazu, und passen sich an. Die »Jaeger« werden zu einer überflüssigen, weil durchschaubaren Abwehr für die irdische Welt. Die Piloten der »Jaeger« müssen sich also erneut das Privileg der ersten Garde erkämpfen.
Das alte Spiel mit Illusion und Täuschung, mit dem Offensichtlichen und dem Unscheinbaren. Das letzte Mal hat Christopher Nolan mit PRESTIGE das Publikum mit der Faszination für Magie verzaubert. Jetzt geht es hipper, lauter und exzessiver auf die Bühne. War Nolans Film noch ganz der Auseinandersetzung mit der Illusion gewidmet, wendet sich Louis Leterriers NOW YOU SEE ME stärker dem ausgeklügelten Plot eines ins Detail geplanten Raubüberfalles zu. Es ist sozusagen RIFIFI, nur mit wesentlich mehr Dialog und noch viel lauterer Musik. Und mit einem derartigen Ensemble kann man nichts falsch machen, müsste man meinen. Vier mehr oder weniger talentierte Magier mit Taschenspielertricks, werden von einem Unbekannten zusammengebracht. Und schon ein Jahr später stehen sie vereint als die »Vier Reiter« auf einer ganz großen Bühne, vor einem noch größeren Publikum in Las Vegas. Mit einer spektakulären Illusion, mit der sie angeblich von der Bühne in Las Vegas aus, eine Bank in Paris ausrauben, bringen sie FBI und Interpol gegen sich auf. Aber Paris war erst das »Versprechen«, der erste Akt eines auf drei Shows ausgelegten Coup.
Mit einem guten Freund geht man gerne spontan ein Bier trinken. Ist dieser gute Freund allerdings 5000 Meilen entfernt, dann geht das schlecht. Der gute Freund denkt aber an dich, und schickt dir dafür spontan eine DVD. Es ist der Pilot zu der Serie UNDER THE DOME, Banditwelche in Deutschland als Buch unter dem Titel DIE ARENA erschienen ist. Auf dreizehn Teile ist UNDER THE DOME konzipiert. Entgegen meiner neuen Angewohnheit, einzelne Staffel am Stück zu schauen, erlag ich natürlich der Versuchung. Schließlich war UNDER THE DOME ein Werk, mit dem Stephen King wieder an die epochalen Meisterwerke wie IT – ES und THE STAND – DAS LETZTE GEFECHT anknüpfen konnte.
In einer nur drei Sekunden dauernden Szene fällt der Weiße Hai des Bösewichts auf die Theke einer am Strand gelegenen Sushi-Bar, und die Gäste brechen in Jubel aus. Das ist der Humor, den der Zuschauer erwarten kann, in diesem zweiten Abenteuer um den Superschurken Gru. Immer etwas absurd, leicht überdreht, und lange nicht politisch korrekt. Dabei ist Gru brav geworden, seit er überraschend zum dreifachen Vater wurde. Die Strahlenkanone ist umfunktioniert, um Tier-Dekorationen für den Kindergeburtstag zu schaffen. Anstatt Böses vorzubereiten, üben sich die gelben Minions in der Konfitüren-Herstellung, oder helfen im Haushalt. Ja, bis auf die Kinder selbst, ist es ruhig geworden in Grus Leben. Bis der ehemalige Bösewicht überraschend von der Agentin Lucy entführt wird. Die geheime Geheimorganisation Anti-Schurken-Liga braucht Gru, sein Wissen, und seine Reputation. Ein neuer Superschurke versetzt die Welt in Angst und Schrecken, und die Anti-Schurken-Liga glaubt, dass nur ein genialer Verbrecher einen anderen genialen Verbrecher zur Strecke bringen kann.
Ich nehme es nicht nur an, ich weiß es, dass der Autor Jim Butcher anfangs nie damit gerechnet hat, welche Dimensionen diese Reihe annehmen würde. Davon abgesehen sage ich immer wieder gern mal, dass ich Buchserien doof finde und stelle die Frage, ob heutzutage keiner mehr einfach nur mal ein Buch schreiben kann? Bei Butchers Reihe um Harry Dresden ist das anders, da kann ich die Fortsetzungen kaum erwarten.
Doch eigentlich ist das nicht wirklich verwunderlich: wenn eine Reihe schon an alte Film Noir-Serials angelehnt ist, sie in ein Urban Fantasy-Setting hebt und die auch noch mit großartigen Charakteren, coolen Sprüchen und haufenweise Popkultur-Referenzen anreichert, dann freut man sich wie bei den Serials auf neuen Stoff. Wenn der Autor dann auch noch in der Lage ist, eine echte Charakterentwicklung nicht nur beim Hauptprotagonisten zu beschreiben, sondern auch die Welt um ihn herum sich verändert, und die Nebendarsteller nicht nur Staffage sind, dann ist das in seiner Mischung aus Coolness, Komplexität und Genialität einzigartig. Ja, ich bin Fan. Ich sag´s lieber vorneweg.
Was hatte ich mich gefreut, als es hieß, die Firma TSR, deren Rechte ausgelaufen waren, würde von einer Gruppe zurückgekauft, zu der auch Söhne von D&D‑Erfinder Gary Gygax gehörten – und es sollte ein Rollenspiel-Magazin mit dem vielversprechenden Namen GYGAX-Magazine veröffentlicht werden. Ganz klassisch, im Printformat. Und so gehörte auch ich zu den Vorbestellern. Doch die Enttäuschung ist groß.
Die Versandkosten nach Europa waren astronomisch hoch, so hoch, dass sich eine Bestellung von Deutschland aus nicht lohnte. Hoffnungen keimten auf, da man anbot, sich über einen Optionskauf erst einmal im Shop ein Exemplar zu sichern, man würde an der Versandkostenproblematik arbeiten und informieren, wenn es weitere Möglichkeiten gäbe. Eine solche information kam nicht, dafür nervte der Onlineshop mit haufenweise überflüssigen Mails.
Das Ganze ist für mich nach wie vor unverständlich, denn ich habe bereits mehrfach Printpublikationen (und anderes) in den USA bezogen und die Portokosten waren deutlich geringer, als die von den Herausgebern für das Magazin angesagten.
Kürzlich fragte ich dann nach, was daraus geworden sei. Durch die Antworten erfuhr ich eher zufällig, dass es inzwischen auch eine preiswertere Option gibt, darüber sollte ich als Vorbesteller eigentlich informiert werden – was nicht passiert war. Man kann nun also auch für acht Dollar ordern – immer noch teuer genug, angesichts des Preises von 8,95 Dollar für das Magazin. Weitere Informationen dazu, beispielsweise wie lange der Versand dauern wird, fehlen vollständig, man weiß also nicht, ob man einen Monat oder ein halbes Jahr auf seine Ausgabe wird warten müssen. Die gesamte Herangehensweise erweckt bei mir nicht das Vertrauen, die 17 Dollar für eine Ware zu investieren, die dann vielleicht nie bei mir ankommt – oder erst, wenn die Hölle einfriert.
Auch der Hinweis auf eine PDF-Version bei DriveThruRPG geht fehl, denn ich hatte ja ausdrücklich eine Printfassung vorbestellt und keine Datei. Zudem war das Magazin explizit als Printmagazin beworben, das Herausgeben eines Printmagazins in digitalen Zeiten war ausdrücklich heraus gestellt worden.
Man entschuldigte sich zwar via Twitter oberflächlich (na gut, das geht auf Twitter kaum anders), und wies auch darauf hin, dass man nur eine kleine Firma sei. Das mag sein und grundsätzlich hätte gerade eine solche kleine Firma auch bei mir einen Sympathiebonus. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das offenbar vollständige Vergessen der europäischen Fans unentschuldbar ist. Nicht nur in den USA wurden D&D und Nachfolger gespielt, die Fanbase hier derart zu ignorieren kann man eigentlich nur mit typisch US-amerikanischem Chauvinismus erklären und zeugt meiner Ansicht nach von schwer nachvollziehbarer Arroganz. Dass als Sahnehäubchen dann aber auch noch vergessen wird, den Vorbestellern die neu hinzugekommene Portooption mitzuteilen, kommt erschwerend hinzu; es müssen offenbar bei TSR noch viele Hausaufgaben gemacht werden.
Für zukünftige Ausgaben will man sich mit irgendwelchen Distributoren zusammen tun, die dann dafür sorgen, dass die folgenden Nummern auch in Europa erhältlich sein werden. Immerhin etwas, allerdings habe ich ehrlich gesagt nach dem Erlebten eigentlich kein Interesse mehr daran. Zudem: auch das Versprechen, mich zu informieren, wenn es in Sachen Versandkosten Neues gibt, wurde nicht eingehalten – deswegen bin ich nicht geneigt, den Aussagen der Herausgeber hinsichtlich der zukünftigen Distribution noch Glauben zu schenken.
Ich finde das alles sehr schade, denn meine Sympathien als langjähriger Spieler lagen durchaus beim »reinkarnierten« TSR und deren GYGAX MAGAZINE; diese wurden allerdings leichtfertig verspielt.
Man kann ja von seiner mentalen Gesinnung halten was, man möchte. Tatsächlich aber ist Tom Cruise einer der ganz wenigen, die nach wie vor Rollen wie die des harten Jack Reacher glaubwürdig verkörpern können. Nach wie vor hat der mittlerweile 50 Jahre alte Cruise seinen jugendlichen Charme behalten, ohne aber eine gewisse Altersweisheit vermissen zu lassen.
Jack Reacher kann mitfühlend sein, auch charmant, durchaus selbstkritisch, äußerst brutal, oft rücksichtslos, dafür immer ehrlich. Jack Reacher steht über dem Gesetz, nicht weil es ihm gewährt wurde, sondern weil er sich das Recht heraus genommen hat. Als ein Scharfschütze wahllos fünf Menschen erschießt, taucht Jack Reacher aus seiner selbstgewählten Versenkung auf. Denn der Kriegsveteran Barr hat schon einmal ohne Befehl Menschen erschossen, musste allerdings keine Konsequenzen fürchten.
THE HOBBIT: AN UNEXPECTED JOURNEY – Bundesstart 13.12.2012
DER HOBBIT: EINE UNERWARTETE REISE ist dahingehend ein Phänomen, dass seine Umsetzung durchaus kontrovers diskutiert werden könnte, aber niemand davon spricht. Obwohl man sich zum einen ernsthaft fragen muss, ob nicht Guillermo del Toro doch die vernünftigere Wahl als Regisseur gewesen wäre, um eine differenziertere Atmosphäre in die Vorgeschichte zum ultimativen HERR DER RINGE zu schaffen. Und dann die barbarische Laufzeit, nur um das Epos um einen dritten Teil erweitern zu können. Gleich an dieser Stelle muss allerdings angemerkt werden, dass gewisse Längen nicht mit Langweile gleichgesetzt werden dürfen. Erst ein zweiter Besuch in Mittelerde könnte die Geduld eventuell etwas strapazieren. Soll es das gewesen sein, was es zur filmischen Umsetzung des kleinen Hobbit zu sagen gibt? Natürlich nicht, nur vorerst. Denn obgleich man kontrovers diskutieren könnte, spricht man über Wichtigeres.
»Ich bin böse, und das ist gut. Ich werde nie gut sein, und das ist nichts Schlechtes. Es gibt niemanden, der ich an meiner Stelle sein möchte.«
Seit dreißig Jahren macht nun Randale Ralph kaputt, was unter seine gigantischen Fäuste kommt. Nun, eigentlich nur den Gebäudekomplex Niceland, wo die schockierten Bewohner bei jedem Vierteldollar nach Fix-It Felix um Hilfe rufen. Der strahlende Held, der am Ende eines gewonnenen Spieles eine goldene Medaille verdient. Ralph würde auch gerne eine Helden-Medaille bekommen, aber so ist er eben nicht programmiert. Als alle Figuren des Fix-It-Felix-Computerspiels zusammenkommen, um den dreißigsten Geburtstag zu feiern, ohne Ralph dazu einzuladen, reicht es dem gutmütigen Bösewicht. Er will auch einmal Held sein. Selbst wenn andere Schurken aus seiner Therapiegruppe für sinnkrisengeplagte Bösewichter ihm davon abraten.
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