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Bandit bespricht: THE MITCHELLS VS. THE MACHINES

THE MITCHELLS VS. THE MACHINES – NETFLIX seit 29.04.2021

Eine dys­funk­tio­na­le Fami­lie soll die Mensch­heit vor der Robo­ter-Apo­ka­lyp­se ret­ten. Die Mit­chells sind alles ande­re als bereit dazu, aber ihnen bleibt auch kein Aus­weg. Wenn man Fil­men mit Super­hel­den also etwas ent­ge­gen set­zen will, dann muss dies durch ent­ge­gen­lau­fen­de Mecha­nis­men gesche­hen. Die funk­tio­na­le Logik der Chip-gesteu­er­ten Tyran­nen soll­te dem­nach durch Irra­tio­na­li­tät und Unver­mö­gen aus­ge­he­belt wer­den, um das Gen­re auf den Kopf zu stel­len. Ein klein wenig nach dem Prin­zip von Inspek­tor Clou­seau. Oder aus den Poli­zei­ak­ten von Frank Dre­bin. Aber anders als von Sony, Net­flix, sowie Regis­seur und Dreh­buch­au­tor Micha­el Rian­da, und Regis­seur und Dreh­buch­au­tor Jeff Rowe pro­pa­giert, sind die Mit­chells eine ganz nor­ma­le, ame­ri­ka­ni­sche Durch­schnitts­fa­mi­lie.

Bandit bespricht: SHADOW IN THE CLOUD

SHADOW IN THE CLOUD – Ama­zon Prime /​ DVD-Blu­Ray

Das mit dem Hören­sa­gen ist immer so ein Ding. Aber in der Film­in­dus­trie will man sich in der Hin­sicht seit gerau­mer Zeit auf nichts mehr ein­las­sen und so nahm man Max Lan­dis nach Miss­brauchs­vor­wür­fen das Dreh­buch zu SHADOW ganz schnell weg. So geschah es auch mit sei­nem Pro­du­zen­ten-Sta­tus, angeb­lich von Co-Pro­du­zen­tin Moretz initi­iert. Hören­sa­gen. Max Lan­dis war raus. Fakt. Schon wäh­rend des gan­zen Pro­ze­de­re begann Regis­seu­rin Rose­an­ne Liang mit hef­ti­gen Über­ar­bei­tun­gen. So dass die eine Par­tei am Ende stolz ver­kün­de­te, Lan­dis‘ Spu­ren aus dem Buch getilgt zu haben und die Oppo­si­ti­on stolz behaup­tet 95% sei­nes Dreh­buchs auf der Lein­wand gese­hen zu haben. Man kennt sowas und es wäre auch voll­kom­men irrele­vant, weil sich jede Sei­te ihre Ver­si­on schön redet. Wich­tig wäre es aller­dings für Film­fe­ti­schis­ten und Hob­by-Wis­sen­schaft­ler, um Lösungs­an­sät­ze zu fin­den, wie es über­haupt zu so einem Dreh­buch kom­men konn­te.

Bandit bespricht: LOVE AND MONSTERS

LOVE AND MONSTERS – Net­flix – 14.04.2021

LOVE AND MONSTERS vor­zu­wer­fen, er sei nur ein wei­te­rer Auf­guss der über­stra­pa­zier­ten End­zeit-Sze­na­ri­en, ist unge­fähr so, als wür­de man COWBOYS & ALIENS vor­wer­fen, da kämp­fen ja nur Cow­boys gegen Außer­ir­di­sche. An die­ser Stel­le ist es wie­der ein­mal ein Aste­ro­id, der 95% der Mensch­heit ver­nich­tet. Aber nicht weil das Him­mels­ge­stein ein­schlägt, son­dern die ver­ein­ten Super­mäch­te es mit ihrem gebün­del­ten Atom­waf­fen­ar­se­nal zer­stö­ren. Dumm nur, dass der che­mi­sche und radio­ak­ti­ve Fall­out Amphi­bi­en und Insek­ten zu rie­si­gen Mons­tern ihrer selbst mutie­ren lässt. Die­se Kata­stro­phe trifft die sieb­zehn­jäh­ri­gen Joel und Aimee ziem­lich unge­le­gen. Die frisch Ver­lieb­ten wer­den getrennt, aller­dings nicht ohne sich noch die ewi­ge Lie­be zu schwö­ren.

Bandit bespricht: THUNDER FORCE

Net­flix – 09.04.2021

Zwei beleib­te Super­hel­din­nen zwän­gen sich in ihr Team-Mobil, ein schnit­ti­ger lila Lam­bor­ghi­ni. Und die Kör­per­fül­le macht bei­den zudem dabei zu schaf­fen, das­sel­be Fahr­zeug wie­der zu ver­las­sen. Das ist so ziem­lich der ein­zi­ge humor­vol­le Ansatz, den THUNDER FORCE mit den For­men sei­ner bei­den Prot­ago­nis­tin­nen rich­tig aus­spielt. Und dies in einem Film, des­sen Prä­mis­se augen­schein­lich die Diver­genz zwi­schen gemüt­li­chen Über­ge­wicht und dem Welt­bild eines Super­hel­den sein soll. In der Hoff­nung, damit nicht in eine Chau­vi­nis­ten-Fal­le zu tap­pen, muss man noch dazu sagen, dass Octa­via Spen­cer und Melis­sa McCar­thy als Dar­stel­le­rin­nen an sich funk­tio­nie­ren. Aber sie haben bei­de einen rela­tiv nor­ma­len Kör­per­bau für einen Film, der als Humor­grund­la­ge etwas ande­res ange­peilt hat. Noch dazu, wo Octa­via und Melis­sa von ihren Kos­tüm­bild­nern Ken­dra L. Pat­ter­son und Dawn M. Wil­liams per­fekt sit­zen­de und extrem vor­teil­haf­te Uni­for­men ange­passt beka­men. Da gehen Absicht und Wir­kung voll­kom­men aus­ein­an­der. Doch das soll nicht das Pro­blem von THUNDER FORCE sein.

Bandit bespricht: COME AWAY – Die Magie der Träume

COME AWAY – Ama­zon Prime /​ iTu­nes – DVD – Blu-ray

Come away, O human child!
To the waters and the wild
With a faery, hand in hand,
For the world’s more full of wee­ping
than you can under­stand.
– W. B. Yeat’s The Sto­len Child –

Wer Lewis Car­rolls zwei ALI­CE-Bücher gele­sen hat, muss eine von zwei Erfah­run­gen gemacht haben: A) Er hat sich viel tie­fer und über die Geschich­ten hin­aus damit beschäf­tigt, um ansatz­wei­se zu ver­ste­hen, was Car­roll eigent­lich damit im Sinn hat­te. Oder B) Er hat die Bücher als zeit­ver­schwen­de­ri­schen Hum­bug wie­der ins Regal zurück gestellt. Soll­te es ein C) geben, fällt er auto­ma­tisch in die Kate­go­rie A) mit Ten­denz zu B).

Das nega­ti­ve Kino­jahr 2020, wel­ches durch die Posi­ti­ven eben­falls in einer ande­ren Welt statt­fand, hat bereits Benh Zeit­lins WENDY – EINE REISE ZWISCHEN DEN ZEITEN ver­schluckt. Fast wie es ein bestimm­tes Kro­ko­dil mit einer Uhr getan hat. Die­se Wen­dy war eine sehr eigen­wil­li­ge Inter­pre­ta­ti­on nach Geschich­ten von James M. Bar­rie, blieb aber dem Kern der Erzäh­lun­gen um den Jun­gen, der nie­mals alt wer­den woll­te, sehr, sehr nahe. Auch die­se Geschich­ten hat­ten den Anspruch über den Buch­rü­cken hin­aus gele­sen zu wer­den.

Bandits Editorial: Justice Done

Wenn man beson­ders schlau, selbst­ge­recht oder kul­ti­viert erschei­nen möch­te, setzt der Autor sei­nem schlau­en, selbst­ge­rech­ten oder kul­ti­vier­ten Arti­kel ein »Edi­to­ri­al« vor­an. Das legi­ti­miert, höchst­wahr­schein­lich zu Unrecht, eine rein sub­jek­ti­ve Mei­nung und damit ein­her­ge­hen­de Äuße­run­gen. Und sol­che bedarf es bei der neu­en Ver­si­on des Super­hel­den-Spek­ta­kels JUSTICE LEAGUE.

 

ZACK SNYDER’S JUSTICE LEAGUE – SKY – 18.03.2021

Bandit bespricht: WONDER WOMAN 1984

WONDER WOMAN 1984 – Sky ab 18.02.2021

Spoi­ler sind schlecht. Wenn sie nicht zu ver­mei­den sind, ist es um so schlech­ter. Um Nach­sicht wird den­noch gebe­ten.

Vier­zig Jah­re ver­bringt Dia­na Prin­ce nun schon ihre Zeit in unse­rer Welt, immer noch ein­sam, ihrer tap­fe­ren Lie­be Ste­ve Tre­vor nach­trau­ernd. Es ist tat­säch­lich eine berüh­ren­de Sze­ne, wie sie abends allei­ne in einem Restau­rant an der Stra­ße sitzt, wäh­rend um sie her­um ver­lieb­te Pär­chen in trau­ter Zwei­sam­keit tuscheln und tur­teln. Bis zu die­ser Sze­ne ist noch ein biss­chen, weil der Film in The­my­sci­ra beginnt, jene wun­der­vol­le, abge­schot­te­te Insel der Ama­zo­nen. Die kind­li­che Dia­na nimmt an einem Wett­streit von erwach­se­nen Kämp­fe­rin­nen teil, und ver­liert fast selbst­re­dend. Für gewöhn­lich die­nen sol­che Rück­blen­den um Schwä­chen, Cha­rak­ter­zü­ge oder gar Trau­ma­ta einer Figur dar­zu­le­gen, denen im spä­te­ren Hand­lungs­ver­lauf eine signi­fi­kan­te Rol­le zukom­men. Doch nicht in die­sem Film. Hier ist die Rück­blen­de rei­ner Selbst­zweck.

Bandit bespricht: NEUES AUS DER WELT

NEWS OF THE WORLD – Net­flix ab 10.02.2021

Es ist ein zufrie­de­ner Blick, der durch die Run­de geht. Kei­ne Über­heb­lich­keit, son­dern ein wenig Stolz, gepaart mit Hoff­nung. Her­un­ter­ge­kom­me­ne Cow­boys, ver­arm­te Far­mer, sie sind gekom­men um ihn zu hören. Es ist nicht so, dass Tom Hanks die­se Figur spielt, son­dern sie ist Tom Hanks. Cap­tain Jef­fer­son Kyle Kidd reist durch Texas und trägt aus ver­schie­de­nen Zei­tun­gen die wich­tigs­ten oder amü­san­tes­ten Nach­rich­ten vor. Seit dem Bür­ger­krieg sind fünf Jah­re ver­gan­gen, und die süd­lich gele­ge­nen Staa­ten lei­den noch unter den Nach­we­hen. Die Men­schen haben kei­ne Zeit oder kein Geld Zei­tung zu lesen, wobei die meis­ten über­haupt nicht lesen kön­nen. Es ist schwer vor­stell­bar, dass es NEUES AUS DER WELT geben wür­de, wenn nicht Tom Hanks die­se Rol­le über­nom­men hät­te. Geschwei­ge denn, dass man sich für die­sen Film inter­es­sie­ren wür­de. Cap­tain Jef­fer­son Kyle Kidd ist ein beson­ne­ner Mensch, Rea­list mit Güte und Ver­stand. So einen Men­schen fast zwei Stun­den der­art prag­ma­tisch und gleich­zei­tig emo­tio­nal zu ver­kör­pern, ohne der Ver­su­chung zu erlie­gen ihn mit dra­ma­tur­gi­schen Schwan­kun­gen mehr Tie­fe zu geben, das ist nicht ein­fach Schau­spiel­kunst, son­dern Cha­ris­ma.

Bandit bespricht: Mike Cahills BLISS

BLISS – Ama­zon Prime Video

Fil­me über alter­na­ti­ve Par­al­lel­wel­ten wer­den stets ihre Fas­zi­na­ti­on behal­ten, so wie das Kon­zept des ein­zel­nen Tages in einer Zeit­schlei­fe. Als Fil­me­ma­cher und Autor hat Mike Cahill das mit sei­nen zwei vor­an­ge­gan­ge­nen Kino­fil­men schon prak­ti­ziert und bewie­sen. BLISS könn­te zu ANOTHER EARTH und I ORIGINS nicht unter­schied­li­cher sein – und gestal­tet sich den­noch so art­ver­wandt. Die Wer­ke von Cahill als Sci­ence Fic­tion zu bezeich­nen, wäre nur eine ober­fläch­li­che Beschrei­bung, selbst wenn man tie­fer in die intel­lek­tu­el­len Aus­wüch­se des Gen­res vor­stößt. Denn was der vom Leben offen­sicht­lich ent­täusch­te Greg Witt­le durch­lebt und in wel­che Bah­nen sein Weg gelenkt wird, lässt sich schwer beschrei­ben. Auf alle Fäl­le ändert es sich, als er die ver­schro­be­ne und etwas her­un­ter­ge­kom­me­ne Isa­bel trifft. Es dau­ert etwas, aber letzt­end­lich kann sie Greg davon über­zeu­gen, dass er nur in der Schein­welt einer Simu­la­ti­on lebt.

Bandit bespricht: THE STAND – erste Episode

THE STAND – Starz­play via Ama­zon Prime, ab 03.01.2021 wöchent­lich

Wie will man objek­tiv urtei­len, wenn man die Roman­vor­la­ge kennt, oder die Film­ad­ap­ti­on von 1994. Schlim­mer noch, man ist begeis­ter­ter Anhän­ger von bei­dem. Man soll­te nicht etwa im Sin­ne des Wor­tes urtei­len, wie eigent­lich ein geneig­ter Leser immer zu erwar­ten haben soll­te, son­dern nüch­tern und prag­ma­tisch rezen­sie­ren. Wel­che Recht­fer­ti­gung hat also der Rezen­sent, wenn er sich als ehr­furchts­vol­ler Ver­eh­rer des Romans zu erken­nen geben muss? Zudem er geste­hen soll­te, auch Sym­pa­thi­sant der vier­tei­li­gen Mini-Serie zu sein. Übri­gens mit den­sel­ben Vor­be­hal­ten, die auch Mis­ter King selbst umtrei­ben. Dem umsich­ti­ge Leser ist zumin­dest gewahr, dass er nega­ti­ve, oder viel­leicht sogar posi­ti­ve Kri­tik, als durch­weg sub­jek­ti­ve Mei­nung bewer­ten muss. Denn THE STAND, von und Ben­ja­min Cavell kon­zi­piert, macht schon in der ers­ten von neun Fol­gen alles falsch, was man nicht falsch machen soll­te.

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