Rezension

PROMETHEUS – Teil 2: Eine metaphysische Betrachtung

Als sei­ner­zeit die Agen­tur­mel­dung kam, Rid­ley Scott sei gera­de in Island, um für PROMETHEUS den »Anbe­ginn der Zeit« zu fil­men, hät­te jedem klar sein müs­sen, dass dies nicht Sci­ence-Fic­tion für den Main­stream wer­den wür­de. PROMETHEUS geht tie­fer und wei­ter. Aber geht er tief genug und wei­ter als ande­re Fil­me? In einer lan­gen Tra­di­ti­on von gesell­schaft­lich rele­van­ten Uto­pien und kri­ti­schen Zukunfts­vi­sio­nen, bewegt sich Rid­ley Scotts Ansicht vom Ursprung der Mensch­heit im genau rich­ti­gen Umfeld. In jüngs­ter Zeit waren es die mensch­li­chen Belast­bar­kei­ten in Dun­can Jones´ MOON und die Kol­lek­tiv­n­eu­ro­sen aus Dan­ny Boyl­es SUNSHINE, wel­che den Zuschau­er her­aus­for­der­ten, und über­welt­li­che Zukunfts­vi­sio­nen in mensch­li­che Psy­cho­gram­me von uner­gründ­ba­rer Tie­fe wan­del­ten. PROMETHEUS nimmt sich eines The­mas an, das kom­ple­xer und gewag­ter nicht sein könn­te. Woher kommt der Mensch, und wohin führt sein Weg.

PROMETHEUS – Teil 1: Die positive Betrachtung

Als sei­ner­zeit die Agen­tur­mel­dung kam, Rid­ley Scott sei gera­de in Island, um für PROMETHEUS den »Anbe­ginn der Zeit« zu fil­men, hät­te jedem klar sein müs­sen, dass da etwas Grö­ße­res auf das Publi­kum zukom­men wür­de. Vom Ali­en-Pre­quel hat­ten sich Scott, John Spaihts und Damon Linde­l­of längst ver­ab­schie­det, und auch immer wie­der dar­auf hin­ge­wie­sen. In ihren Stüb­chen hat­te sich die Geschich­te in eine ganz ande­re Rich­tung ent­wi­ckelt. In der Außen­welt woll­te man trotz aller Beteue­run­gen davon nichts wahr­ha­ben. Der größ­te Anteil am Miss­erfolg von PROMETHEUS trägt die Beharr­lich­keit von Kri­ti­kern und Zuschau­ern, letzt­end­lich doch einen Film mit dem belieb­tes­ten Xeno­mor­phen des Welt­alls erwar­tet zu haben. Autoren und Regie machen es den Leu­ten auch nicht leicht, wenn sie die Geschich­te von PROMETHEUS zudem bewusst in das Ali­en-Uni­ver­sum legen. Auf der einen Sei­te hat Rid­ley Scott einen erst­klas­si­gen Sci­ence-Fic­tion-Film insze­niert, para­do­xer­wei­se lässt sich der Film auf der ande­ren Sei­te auch voll­kom­men demon­tie­ren.

PROMETHEUS

Mehr als 30 Jah­re, nach­dem er mit ALIEN und BLADE RUNNER Gen­re-defi­nie­ren­de SF-Klas­si­ker gedreht hat, kehrt Rid­ley Scott mit PROMETHEUS zur Sci­ence Fic­tion zurück – noch dazu in das ALI­EN-Uni­ver­sum. Die Erwar­tun­gen sind ent­spre­chend hoch, nicht zuletzt, da das Welt­raum-SF-Ange­bot in TV und Film in den letz­ten Jah­ren eher mager ist.

PROMETHEUS ist im ALI­EN-Uni­ver­sum ange­sie­delt, aber kein Pre­quel im enge­ren Sin­ne. Wer ALIEN kennt, wird vie­le Klei­nig­kei­ten und Anspie­lun­gen bes­ser ver­ste­hen – aber auch ohne die­se Kennt­nis­se kann man den Film beden­ken­los genie­ßen. Die Hand­lung setzt eini­ge Jahr­zehn­te vor ALIEN ein: Auf der Erde fin­det das Archäo­lo­gen­paar Eliza­beth Shaw (Noo­mi Rapace) und Char­lie Hol­lo­way (Logan Mar­shall-Green) im Jahr 2089 eine Viel­zahl von früh­mensch­li­chen Pik­to­gram­men und Höh­len­zeich­nun­gen, die alle gro­ße Gestal­ten zei­gen, die auf das sel­be Stern­bild deu­ten.

TED mit taktloser Füllung

Schon der Titel­vor­spann ist so brül­lend komisch, dass er allein das Poten­zi­al für einen gan­zen Film hat. Von der gezeich­ne­ten TV-Welt, in wel­cher sich das lus­ti­ge, heim­tü­cki­sche Wesen des Seth Mac­Far­la­ne bis­her ent­fal­te­te, ist es mit TED ein rie­si­ger Sprung auf die Live-Action-Lein­wand. Bei die­sem rie­si­gen Sprung lan­de­te Mac­Far­la­ne sicher auf bei­den Füßen und mit 1‑A-Hal­tungs­no­ten. Ein Ted­dy­bär unter dem Weih­nachts­baum ist für den klei­nen John Ben­nett das Größ­te. Was John aller­dings erwar­tet, als sich sein innigs­ter Wunsch erfüllt, geht über jede Lebens­er­fah­rung hin­aus. Denn Ted erwacht zum Leben und beglei­tet John für die nächs­ten drei­ßig Jah­re. Aber aus dem knud­de­li­gen Plüsch­bär, der »ich hab dich lieb« sagt, wenn man auf sei­nen Bauch drückt, wird ein Pot rau­chen­der, hart trin­ken­der Lebe­ted­dy mit einem aus­ge­spro­chen losen Mund­werk.

THE DARK KNIGHT RISES zur Perfektion

Es ist voll­bracht. Die Legen­de des Bat­man wur­de zu einer Legen­de des Main­stream-Kinos. Chris­to­pher Nolan hat sich mit der tat­kräf­ti­gen Unter­stüt­zung sei­nes Bru­ders, des Dreh­buch­au­to­ren Jona­than, einen unbe­streit­ba­ren Platz in den Anna­len gesi­chert. Die­ser Platz fin­det sich zwi­schen Fran­cis Ford Cop­po­las GOD­FA­THER-Tri­lo­gie und der ers­ten STAR WARS-Rei­he. Die Zeit wird zei­gen, ob Nolan mit BATMAN nicht sogar einen Rang höher ein­zu­stu­fen ist. Denn bei den bei­den genann­ten Tri­lo­gien ist ein künst­le­ri­scher Abfall im jeweils letz­ten Teil zu bemän­geln. Bei dem 2005 gestar­te­ten Reboot des DC-Comic-Hel­den hin­ge­gen haben die krea­ti­ven Köp­fe alles rich­tig gemacht. Wirk­lich alles, bis zum kon­se­quen­ten Ende. Dass der über­mäch­ti­ge Schat­ten von Heath Led­ger das Poten­ti­al von Tom Har­dys Bane ver­dun­keln wür­de, war ein zu erwar­ten­der, aber nicht ent­täu­schen­der Ein­bruch. THE DARK KNIGHT RISES ist aber in Form und Kon­se­quenz viel zu sehr sei­ner unbe­irr­ten Dra­ma­tur­gie unter­wor­fen, als dass er sich nicht leicht dar­über hin­weg­set­zen könn­te. Nolan hat sei­ne Rei­se been­det, und das beglei­ten­de Publi­kum könn­te an kei­nem phan­tas­ti­sche­ren Ziel ange­kom­men sein. Wer BATMAN BEGINS dan­kend ange­nom­men hat, wird den Auf­stieg des dunk­len Rit­ters beju­beln.

Miriam Pharo – SEKTION 3|HANSEAPOLIS: SCHATTENSPIELE

In Miri­am Pha­ros Sci­ence Fic­tion-Thril­ler SCHATTENSPIELE wird die Hand­lung aus dem ers­ten Roman der Rei­he unter dem Titel SCHLANGENFUTTER fort­ge­setzt. Wei­ter­hin ver­sucht das Ermitt­ler­team der Sek­ti­on 3, bestehend aus dem erfah­re­nen aber undurch­sich­ti­gen Eli­as Kosloff und »der Neu­en« Louann Mari­no, die zahl­lo­sen offe­nen Fäden aus dem ers­ten Band zu ent­wir­ren und neu zu ver­knüp­fen. Das wird umso schwie­ri­ger, als die Lösung offen­bar in die höchs­ten Krei­se von Han­sea­po­lis reicht und Kor­rup­ti­on sowie Ein­fluss­nah­me auf die Arbeit der Poli­zei im Jahr 2066 eher die Regel als die Aus­nah­me dar­stel­len …

Ich war äußerst gespannt, ob Miri­am Pha­ro in der Lage sein wür­de, das durch­weg hohe Niveau und die anspre­chen­de Thril­ler-Hand­lung sowie die groß­ar­ti­ge Beschrei­bung einer weni­ger groß­ar­ti­gen Zukunft des Vor­gän­gers in der Fort­set­zung wei­ter zu füh­ren.

Vor­ab kann ich sagen:  ich wur­de nicht ent­täuscht!

DR. SEUSS’ LORAX

Im All­ge­mei­nen spricht man beim Künst­ler­na­men von Dok­tor Seuss das E und U wie ein lang­ge­zo­ge­nes U aus.  Der Dich­ter, Autor und Kari­ka­tu­rist hin­ge­gen gab stets preis, das E und U in sei­nem Namen wer­de wie ein O und ein lang­ge­zo­ge­nes I aus­ge­spro­chen. Die­se Infor­ma­ti­on mag nur für weni­ge Per­so­nen von Inter­es­se sein, aber es ist von kei­ner­lei Bedeu­tung für den Film von Chris Renaud und Kyle Bal­da. Renaud fiel mit der Regie für ICH, EINFACH UNVERBESSERLICH auf, Bal­da hin­ge­gen war schmü­cken­des Regie-Bei­werk bei TOY STORY 2, oder auch MONSTERS INC. Illu­mi­na­ti­on Enter­tain­ment und Uni­ver­sal Pic­tures haben LORAX umge­setzt, und das sagt schon wesent­lich mehr dar­über aus, was es mit einer fil­mi­schen Umset­zung von LORAX auf sich haben mag. Der letz­te Ani­ma­ti­ons­film von Uni­ver­sal war ICH, EINFACH UNVERBESSERLICH, ein Spaß, der von sei­ner Geschich­te her über­zeug­te, in sei­ner visu­el­len Umset­zung aller­dings viel zu abs­trakt war. Die­se los­ge­lös­te Form der visu­el­len Aus­ar­bei­tung ist aller­dings schon von Dr. Seuss‘ Vor­la­ge vor­ge­ge­ben, und die Pro­du­zen­ten woll­ten sich unbe­dingt an des­sen Illus­tra­tio­nen ori­en­tie­ren. Was sich auf den ers­ten Blick wie ein opti­sches Allein­stel­lungs­merk­mal aus­nimmt, ist nur zufäl­lig iden­tisch mit Uni­ver­sals vor­an­ge­gan­ge­nen Ani­ma­ti­ons­film und dem Design des jet­zi­gen Block­bus­ters.

THE RAID: REDEMPTION ist eine Erlösung

Wenn man im Action­ki­no von Anspruch reden darf, dann bezieht sich dies auf groß­ar­ti­ge Dar­stel­lun­gen, einer irgend­wie gear­te­ten Aus­sa­ge, einem emo­tio­na­len Tief­gang, einer raf­fi­nier­ten Refe­renz. Nor­ma­ler­wei­se. Der auf vie­len Fes­ti­vals gefei­er­te Action­thril­ler THE RAID hat eigent­lich eine nur bedingt vor­han­de­ne Geschich­te. Er ver­zich­tet voll­stän­dig auf mora­li­sche Aus­sa­gen. Und ver­kneift sich jede Art von Über­ra­schungs­mo­ment, oder trick­rei­cher Wen­dun­gen. Wenn man von Anspruch im Action­ki­no reden will, muss man zuerst grund­le­gend zwi­schen ame­ri­ka­ni­schem Pop­corn-Kino und in Asi­en pro­du­zier­ten Unter­hal­tungs­fil­men unter­schei­den.

THE RAID hat nichts, was über die Action hin­aus geht, und ist dabei einer der anspruchs­volls­ten Fil­me der letz­ten Jah­re. Der aus Wales stam­men­de Gareth Evans hat sich ganz sei­ner Lei­den­schaft für das asia­ti­sche Kino ver­schrie­ben, und sei­ne Ansprü­che bezüg­lich der Insze­nie­rung ganz nach oben geschraubt. Und wenn man sagt, was man zu sehen bekommt tut dem Zuschau­er wirk­lich weh, dann ist das voll­kom­men posi­tiv gemeint.Ein zwan­zig­köp­fi­ges Ein­satz­kom­man­do soll einen her­un­ter­ge­kom­me­nen Gebäu­de­kom­plex stür­men, wo im letz­ten der fünf­zehn Stock­wer­ke ein Dro­gen­ba­ron ding­fest gemacht wer­den soll. Das eigent­li­che Pro­blem ist, dass fast alle Bewoh­ner ihre Leben für den Gangs­ter­boss geben wür­den. Bis zum sechs­ten Stock läuft alles, wie es bei einer Spe­zi­al­ein­heit lau­fen soll. Dann wird ihnen ein klei­ner Jun­ge zum Ver­häng­nis.

SWORDS FOR A DEAD LADY – ein gelungener Debutroman von Jim Webster

Gute, alte Fan­ta­sy gefäl­lig? Ohne Dämo­nen, mäch­ti­ge Zau­be­rer, rie­si­ge Hee­re oder einen über­mäch­ti­gen Dunk­len Herr­scher? Schwer zu fin­den, heut­zu­ta­ge sind all die­se Din­ge übli­cher­wei­se unent­behr­li­che Zuta­ten gewor­den.

Aber SWORDS FOR A DEAD LADY bricht aus die­sen Kli­schees aus. Ange­sie­delt in einer eige­nen, äußerst inter­es­sant gespon­ne­nen Welt, kommt die­ses Debüt ganz ohne die oben genann­ten Bei­ga­ben aus. Und ist trotz­dem span­nend und mit­rei­ßend, zumin­dest wenn man der eng­li­schen Spra­che mäch­tig ist. Magie gibt es zwar, aber sie wird eher neben­bei erwähnt, nicht als tra­gen­des Ele­ment. Trotz­dem ver­misst man sie kei­nes­wegs, es gibt genug tra­di­tio­nel­le Aben­teu­er, auf die man mit­ge­nom­men wird.

Info­text:

Swords for a Dead Lady is per­haps best thought of as a fan­ta­sy adven­ture. The­re is the dis­co­very of the naked body of a woman hasti­ly buried in a marsh, the quest to dis­co­ver her iden­ti­ty and hunt down her kil­ler leads our prot­ago­nists into ambush, civil stri­fe and even light ope­ra.

ICE AGE 4: VOLL VERSCHOBEN ist voll verschoben

Mit dem vier­ten Teil von ICE AGE haben die Blue Sky Stu­di­os einen gefäl­li­gen Fami­li­en­film auf die Lein­wand gebracht. Es gibt Bemü­hun­gen, das Publi­kum der 2002 gestar­te­ten Rei­he mit­zu­neh­men, doch dem ist nur mäßi­ger Erfolg beschie­nen. Pea­ches, der puber­tie­ren­de Spross des Mam­mut­pär­chens  Man­ny und Ellie, ver­sucht sich rebel­lisch, ver­leug­net eine Freund­schaft, und muss sich am Ende ein­ge­ste­hen, dass Eltern doch nur das Bes­te für einen wol­len. In der eigent­li­chen Geschich­te müs­sen sich die Hel­den Man­ny, Die­go und Sid mit Pira­ten her­um­schla­gen, die die Gewäs­ser auf einer als Schiff umfunk­tio­nier­ten Eis­schol­le unsi­cher machen. Anfüh­rer ist der prä­his­to­ri­sche Orang-Utan Cap­tain Gutt, der in der deut­schen Über­set­zung tat­säch­lich Cap­tain Utan hei­ßen muss. Wie der Kampf Gut gegen Böse aus­ge­hen wird, soll an die­ser Stel­le nicht ver­ra­ten wer­den.
Dafür gibt es neue Cha­rak­te­re, die ganz offen­sicht­lich ihre Ein­füh­rung für einen fünf­ten Teil erfah­ren haben. Da ist zum einen Sids Groß­mutter, an der man leicht erkennt wo Sids geis­ti­ge Wur­zeln lie­gen. Und es gibt Shira, einen weib­li­chen Säbel­zahn­ti­ger als Ange­be­te­te für Die­go, die so vor­her­seh­bar und lang­wei­lig im Cha­rak­ter ist, dass sie eigent­lich nur stört.

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