Phantastik

RALPH REICHTS erreicht High Score

WRECK IT RALPH – Bun­des­start 06.12.12

»Ich bin böse, und das ist gut. Ich wer­de nie gut sein, und das ist nichts Schlech­tes. Es gibt nie­man­den, der ich an mei­ner Stel­le sein möch­te.«

Seit drei­ßig Jah­ren macht nun Ran­da­le Ralph kaputt, was unter sei­ne gigan­ti­schen Fäus­te kommt. Nun, eigent­lich nur den Gebäu­de­kom­plex Nice­land, wo die scho­ckier­ten Bewoh­ner bei jedem Vier­tel­dol­lar nach Fix-It Felix um Hil­fe rufen. Der strah­len­de Held, der am Ende eines gewon­ne­nen Spie­les eine gol­de­ne Medail­le ver­dient. Ralph wür­de auch ger­ne eine Hel­den-Medail­le bekom­men, aber so ist er eben nicht pro­gram­miert. Als alle Figu­ren des Fix-It-Felix-Com­pu­ter­spiels zusam­men­kom­men, um den drei­ßigs­ten Geburts­tag zu fei­ern, ohne Ralph dazu ein­zu­la­den, reicht es dem gut­mü­ti­gen Böse­wicht. Er will auch ein­mal Held sein. Selbst wenn ande­re Schur­ken aus sei­ner The­ra­pie­grup­pe für sinn­kri­sen­ge­plag­te Böse­wich­ter ihm davon abra­ten.

RUBY SPARKS zündet tatsächlich

RUBY SPARKS – Bun­des­start 29.11.2012

Jeder Autor kann es bestä­ti­gen: Im bes­ten und glück­lichs­ten Moment kom­men die Wor­te nicht von dir, aber durch dich. So kam sie zu mir voll­kom­men aus sich selbst her­aus, ich hat­te nur das Glück, da zu sein, um sie zu hal­ten.

Jona­than Day­ton und Vale­rie Faris haben das letz­te Mal bei LITTLE MISS SUNSHINE zusam­men Regie geführt. Ein klei­ner, unab­hän­gi­ger Film, der mit sehr viel Witz und noch mehr Tief­gang gefüllt war. Bes­te Vor­aus­set­zun­gen für einen Fan­ta­sy-Film, bei dem die Fan­tas­tik­mo­men­te aller­dings in den Hin­ter­grund gestellt wer­den müs­sen. Zoe Kazan, Enke­lin des gro­ßen Regis­seurs, hat das Dreh­buch für RUBY SPARKS geschrie­ben. Kei­ne leich­te Geschich­te, wenn man die eigent­li­che Aus­gang­si­tua­ti­on betrach­tet. Aber mit dem rich­ti­gen Gespür für Geschich­te und Gefühl und auch den rich­ti­gen Dar­stel­lern funk­tio­niert so etwas. Und zum Glück haben Day­ton und Faris gleich Zoe Kazan mit für die Haupt­rol­le ver­pflich­tet.

ÆTHERMAGIE – Susanne Gerdom

Ich bin immer etwas skep­tisch, wenn man mir einen Roman unter dem Eti­kett »Jugend­buch« andie­nen möch­te. All­zu oft sind das Kin­der­bü­cher im Teen­ager-Gewand, oder spe­zi­ell auf weib­li­che Her­an­wach­sen­de gezielt – und da ich weder das eine noch das ande­re bin, also defi­ni­tiv nicht zur Ziel­grup­pe gehö­re, fin­det sol­ches in mei­nen Augen kein Gefal­len.

Dabei habe ich gar nichts gegen Kin­der­bü­cher im All­ge­mei­nen, dar­un­ter fin­det man gera­de im Phan­tas­tik-Bereich oft wirk­lich Lesens­wer­tes, ich will gar nicht erst mit dem bri­ti­schen Zau­ber­lehr­ling anfan­gen, man könn­te auch noch LARKLIGHT als Bei­spiel nen­nen.

Natür­lich muss ich aber einen Blick auf ein Jugend­buch wer­fen, das unter Steam­punk ein­sor­tiert wird und den viel­ver­spre­chen­den Titel ÆTHERMAGIE trägt. Ange­sichts der Prak­tik gewis­ser gro­ßer Ver­la­ge, belie­bi­ge Inhal­te mit Zahn­rä­dern zu ver­se­hen (so auch hier gesche­hen), und sie dann fälsch­li­cher­wei­se als Steam­punk zu dekla­rie­ren (hier nicht gesche­hen), hat­te ich immer noch Beden­ken.

Ich hät­te nicht wei­ter dane­ben lie­gen kön­nen – Susan­ne Ger­doms ÆTHERMAGIE ist ein wah­res Klein­od. Die­se Bespre­chung ent­hält mini­ma­le Spoi­ler, erläu­tert aber nichts von der Hand­lung, was den Lese­spaß beein­träch­ti­gen könn­te.

DAS WUNDERSAME LEBEN DES TIMOTHY GREEN

The Odd Life of Timo­thy Green – Bun­des­start 08.11.2012

Cin­dy und Jim kön­nen kei­ne eige­nen Kin­der bekom­men. Nach einer lan­gen Rei­he von Unter­su­chun­gen ist die ärzt­li­che Dia­gno­se end­gül­tig. Mit viel Wein und einem auf­zie­hen­den Sturm begra­ben sie wort­wört­lich ihre Hoff­nung hin­ter dem Haus. Ob Autor und Regis­seur Peter Hedges einen erwach­se­nen Film für Kin­der oder eine kind­li­che Fan­ta­sy für Erwach­se­ne gemacht hat, wird eigent­lich nie wirk­lich klar. Das WUNDERSAME LEBEN DES TIMOTHY GREEN funk­tio­niert auf wun­der­sa­me Wei­se auf allen Ebe­nen. Denn noch viel wun­der­sa­mer ist, dass es kei­ne unter­schied­li­chen Ebe­nen gibt.

Hedges hat sei­ne Geschich­te so lie­be­voll und geschickt ver­fasst, dass er Erwach­se­ne und Kin­der gar nicht unter­schied­lich anspre­chen muss. Er nimmt die Klei­nen im Publi­kum so ernst, dass er ihnen viel mehr zutraut, als es ande­re Fami­li­en­fil­me wagen wür­den. Gleich­zei­tig ver­führt er die Gro­ßen zum Glau­ben an die Magie.

Das Ende der Saga: Sean O’Connells TÚATHA DÉ DANANN

Vor eini­ger Zeit habe ich TÍR NA NÓG abge­fei­ert, den Phan­tas­tik-Roman von Sean O’Con­nell, der sowohl (und zuerst) als Hör­buch im Action-Ver­lag erschien und danach in zwei Bücher geteilt beim Aca­bus-Ver­lag.
TÍR NA NÓG war ein erfri­schen­der Fund: ein Cross­gen­re-Mix, der sich den bei den Publi­kums­ver­la­gen so belieb­ten Schub­la­den erfreu­li­cher­wei­se ver­schloss und trotz sei­ner zahl­lo­sen Ver­satz­stü­cke aus diver­sen Gen­re-Spiel­ar­ten den­noch homo­gen wirk­te und nicht nur höchst les­bar son­dern auch äußerst unter­halt­sam war.

Umso gespann­ter war ich auf die Fort­set­zung TÚATHA DÉ DANANN, lei­der fehl­te mir aller­dings die Zeit mich sofort ans Lesen zu bege­ben, als der ers­te Band des Zwei­tei­lers erschie­nen war. Das hat­te aller­dings den Vor­teil, dass ich nun bei­de gleich am Stück lesen konn­te.

War­nung: die­se Rezen­si­on ent­hält Spoi­ler. Ich ver­su­che so etwas übli­cher­wei­se zu ver­mei­den, hier lässt sich das aller­dings nicht ganz umge­hen.

Der Luzifer-Verlag lässt die Leser entscheiden – Steffen Janssen im Gespräch

»Ich bin nicht scharf dar­auf, mit dem zehn­tau­sends­ten Vam­pir­ro­man ins Guin­ness-Buch zu gelan­gen«

Ges­tern bin ich auf Face­book über fol­gen­den Auf­ruf gestol­pert:

Auf die­se Sei­te darf jeder­mann Manu­skrip­t­an­ge­bo­te für den LUZI­FER-Ver­lag ein­stel­len und die best­be­wer­te­ten Ange­bo­te (die meis­ten »Likes« von Lesern) wer­den hin­sicht­lich einer Ver­öf­fent­li­chung geprüft. Dabei spie­len die kri­ti­schen Kom­men­ta­re der Leser natür­lich auch eine gewich­ti­ge Rol­le ;)

Auf die­se Wei­se möch­ten wir jähr­lich ein bis zwei Bücher neu ins Ver­lags­pro­gramm auf­neh­men.
Die ers­te Aus­wer­tung erfolgt am 01.01.2013!

Neben unse­ren Stamm­au­toren möch­ten wir wei­ter­hin unbe­kann­ten Autoren eine fai­re Ver­öf­fent­li­chungs­mög­lich­keit jen­seits von BoD und Co. bie­ten. Doch der Dschun­gel unauf­ge­for­der­ter Manu­skrip­te über­steigt unse­re »Sichtungs«-Möglichkeiten bei wei­tem. Des­halb möch­ten wir die­sen etwas unge­wöhn­li­chen Weg gehen und eine ein­fa­che Bewer­bungs­platt­form für Autoren bie­ten.

Gen­re: Hor­ror, Thril­ler, Sci-Fi, Mys­tery

Da wur­de ich natür­lich sofort hell­hö­rig, denn das ist doch mal ein Kon­zept. Wäh­rend die Publi­kums­ver­la­ge ver­zwei­felt auf der Suche nach dem nächs­ten Trend sind (statt selbst wel­che zu schaf­fen, wie es sich für sie gehö­ren wür­de), macht sich Stef­fen Jans­sen, Betrei­ber des Luzi­fer-Ver­lags dar­an, auf Face­book Roman­kon­zep­te zu sam­meln und die Leser via »Likes« dar­über abstim­men zu las­sen, wel­ches davon rea­li­siert wird.

Bildergalerie: Elf Fantasy Fair Arcen 2012

In den Nie­der­lan­den fin­den seit 2001 in jedem Jahr zwei Elf Fan­ta­sy Fairs statt, eine im Früh­jahr (meist im April) in Haar­zu­ilens und eine im Sep­tem­ber in Arcen bei Ven­lo. ich woll­te dort schon län­ger mal hin, allein die Bil­der­ga­le­rien der Events ver­spra­chen eini­ges. In die­sem Jahr hat es dann zumin­dest zu Arcen end­lich geklappt.

Arcen liegt weni­ge Kilo­me­ter nörd­lich vom bekann­ten Ein­kaufs­ort Ven­lo nahe der deutsch-nie­der­län­di­schen Gren­ze. Aus­tra­gungs­ort der Elf Fan­ta­sy Fair ist ein Schloss mit Park, allein bereits die Anla­ge ist sicher­lich auch ohne die Ver­an­stal­tung defi­ni­tiv einen Besuch wert, denn Gelän­de und Gemäu­er sind bereits äußerst sehens­wert.

Fantasy Filmfest: Wir haben das nicht verdient!

Found Foo­ta­ge?! Wie sehr muss sich der Zuschau­er eigent­lich ver­ar­schen las­sen? Der unsäg­li­che APOLLO 18 war schon ein Tief­punkt an inhalt­li­cher Glaub­wür­dig­keit und fil­mi­scher Umset­zung. Doch es gibt sich selbst zum Fil­me­ma­cher erho­be­ne Aben­teu­rer, die so etwas noch unter­bie­ten kön­nen. Die film­ar­chi­tek­to­ni­sche Lim­bo­st­an­ge ist bei DINOSAUR PROJECT auf den Boden gelegt wor­den.

Mal im Ernst: Found Foo­ta­ge kann sei­ne Rei­ze haben. Aber mit Dino­sau­ri­ern? Mit seit Mil­lio­nen von Jah­ren aus­ge­stor­be­nen Tie­ren? Wie

dehy­driert sind Köp­fe, die allen Erns­tes an den Anfang ihres Films eine Tafel set­zen, in der dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass das fol­gen­de Film­ma­te­ri­al ori­gi­nal und unbe­ar­bei­tet gezeigt wird? Mit Dino­sau­ri­ern. Hier ist dem Zuschau­er ein­fach bewusst, dass er nicht für voll genom­men wird. Wesent­lich sträf­li­cher ist der Beschiss die­ser soge­nann­ten Fil­me­ma­cher an der tech­ni­schen Unwis­sen­heit sei­nes Ziel­pu­bli­kums. Der Zuschau­er muss weder die Tech­nik ver­ste­hen, noch die Mecha­nis­men des Fil­me­ma­chens begrei­fen. Nicht der Zuschau­en­de ist der Sorg­falts­pflicht unter­wor­fen. Es liegt in der Ver­ant­wor­tung der Film­schaf­fen­den, sich dem Publi­kum gegen­über ehr­lich zu ver­hal­ten.

AMAZING SPIDER-MAN doch erstaunlich

Die Wer­bung dröhnt mit dem »Beginn der noch nicht erzähl­ten Geschich­te«. Das ist weit her­ge­holt und doch irgend­wie sehr tref­fend. Aber das soll noch nicht das The­ma sein, denn AMAZING SPIDER-MAN ist ein per­fekt gespon­ne­ner Kokon aus per­sön­li­chem Dra­ma, atem­be­rau­ben­der Action und manch­mal unge­wöhn­lich schrä­gem Humor. Wenn man sich einen für die obe­ren Sphä­ren Hol­ly­woods rela­tiv unbe­deu­ten­den Regis­seur wie Marc Webb ins Boot holt, dann kön­nen sich die Pro­du­zen­ten vor krea­ti­ven Unstim­mig­kei­ten sicher füh­len. Die bis­he­ri­gen beruf­li­chen Leis­tun­gen und gestal­te­ri­schen Ergüs­se von Webb sol­len damit auf kei­nen Fall geschmä­lert wer­den. Sicher ist aber, dass nur Mul­ti-Mil­lio­nen-Dol­lar-Geld­ma­schi­nen schöp­fe­ri­sche Frei­hei­ten in der Indus­trie genie­ßen, und selbst die sind den Anzug­trä­gern ein Dorn im Auge. Aller­dings kann man mit einem Blick auf die Autoren eine unge­wöhn­li­che Kon­stel­la­ti­on und effi­zi­en­te Viel­schich­tig­keit fest­stel­len. Van­der­bilt ist Garant für Span­nungs­ki­no mit Tief­gang. Sar­gent krit­zel­te mit an Rai­mis zwei­tem und drit­tem Auf­guss des freund­li­chen Krabb­lers, kennt also bes­tens das bereits ver­wen­de­te Mate­ri­al. Und Kloves war die Kon­stan­te in allen acht Har­ry-Pot­ter-Fil­men, was ihn für Kon­ti­nui­tät und Span­nungs­auf­bau einer gan­zen Rei­he prä­de­sti­niert. Denn wenn etwas sicher ist in die­ser Welt von Geld und noch viel mehr davon, dann, dass AMAZING SPIDER-MAN als allein­ste­hen­der Film nicht allein im Netz blei­ben wird.

Markus Heitz: ONEIROS – TÖDLICHER FLUCH

Neu­lich lag mal wie­der was von Knaur im Brief­kas­ten und der Inhalt dreh­te sich dies­mal glück­li­cher­wei­se weder um die neu­es­te Lie­bes­schmon­zet­te mit Fan­ta­sy-Antei­len, noch um irgend­wel­che Sci­ence Fic­tion, die sich bei nähe­rer Betrach­tung als schwer erträg­lich her­aus stellt. Nein, bei dem Taschen­buch-Zie­gel­stein mit dem düs­te­ren aber durch­aus ansehn­li­chen Cover han­del­te es sich um den neu­en Heitz.

Nun mögen die Mei­nun­gen über Mar­kus Heitz – bezie­hungs­wei­se sei­ne Bücher – aus­ein­an­der gehen, ins­be­son­de­re die Anspruchs­fa­na­ti­ker im alt­ge­dien­ten SF- oder Fan­ta­sy-Fan­dom las­sen ja gern mal kein gutes Blatt an ihm (was außer denen kei­nen wirk­lich inter­es­siert), aber mei­ner Ansicht nach lie­fert der Autor regel­mä­ßig sehr les­ba­re und vor allem sehr kurz­wei­li­ge phan­tas­ti­sche Wer­ke ab, die vor allem eins wol­len: unter­hal­ten.

Und dar­an kann ich bei­lei­be nichts Ver­werf­li­ches fin­den.

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