Es gibt jetzt etwas, auf das Fans von J. Michael Straczynskis revolutionärer Kult-SF-Serie BABYLON 5 schon lange gewartet haben: Ähnlich wie bei STAR TREK ist jetzt eine remasterte Version verfügbar.
Anders als bei der Konkurrenz wurden dabei allerdings leider nicht die visuellen Effekte neu gestaltet, das war Warner dann offenbar doch zu teuer und ich finde das sehr bedauerlich.
Allerdings wurden die Episoden von den originalen Kameranegativen in 4K neu gescannt und dann auf Full HD runter gerechnet, dabei wurden Rauschen und Kratzer entfernt und es wurde eine Farbkorrektur durchgeführt. Die VFX, die nicht als Film vorlagen, wurden auf HD hochskaliert und erhielten nur minimale Überarbeutungen wo diese unumgänglich waren. Dieses Upscaling hat den damals bahnbrechenden, Computereffekten nicht gut getan, man sieht ihnen deutlich ihr Alter an (deutlicher als bei der miserablen, dunklen und verrauschten DVD-Version) und man würde sich eine echte Special Edition samt Überarbeitung wünschen.
Die neue Version liegt nicht in 16:9 vor, obwohl die Serie eigentlich schon für dieses Format gedreht worden war, sondern im originalen 4:3, was ich als Fan der Originalversion sehr positiv finde. Die DVD-Fassung gibt es nur als Widescreen.
BABYLON 5 startetet 1993 und lief fünfeinhalb Jahre. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass sie die amerikanische Fernsehlandschaft veränderte, denn sie führte viele Dinge ein, die es so vorher nicht gab, beispielsweise einen staffelübergreifenden Handlungsbogen. Leider haben wir die Show nie so zu sehen bekommen, wie sie gedacht war, denn eigentlich wollte man bei Warner nach Season 4 den Stecker ziehen, weswegen man den Plot im Hauruckverfahren beenden musste. Dann wurde Staffel fünf doch noch genehmigt, ist allerdings leider nur noch eine mehr oder weniger unzusammenhängende Folge von Einzelepisoden, die eigentlich in de Gesamthandlung hätten integriert werden sollen.
BABYLON 5 REMASTERED ist erhältlich bei HBO Max, Apple TV und Amazon, letzteres allerdings offenbar noch nicht in Deutschland (zumindest finde ich da keine Hinweise, dass es sich bei der völlig überteuerten dort angebotenen Serie um die Neufassung handelt). Eine BlueRay-Fassung ist leider nicht geplant.
THE STAND – Starzplay via Amazon Prime, ab 03.01.2021 wöchentlich
Wie will man objektiv urteilen, wenn man die Romanvorlage kennt, oder die Filmadaption von 1994. Schlimmer noch, man ist begeisterter Anhänger von beidem. Man sollte nicht etwa im Sinne des Wortes urteilen, wie eigentlich ein geneigter Leser immer zu erwarten haben sollte, sondern nüchtern und pragmatisch rezensieren. Welche Rechtfertigung hat also der Rezensent, wenn er sich als ehrfurchtsvoller Verehrer des Romans zu erkennen geben muss? Zudem er gestehen sollte, auch Sympathisant der vierteiligen Mini-Serie zu sein. Übrigens mit denselben Vorbehalten, die auch Mister King selbst umtreiben. Dem umsichtige Leser ist zumindest gewahr, dass er negative, oder vielleicht sogar positive Kritik, als durchweg subjektive Meinung bewerten muss. Denn THE STAND, von Josh Boone und Benjamin Cavell konzipiert, macht schon in der ersten von neun Folgen alles falsch, was man nicht falsch machen sollte.
Medienriese Warner bricht endgültig mit alten Regeln. Ab dem nächsten Jahr will man so ziemlich alle seiner potentiellen Blockbuster (beispielsweise WONDER WOMAN 1984, DUNE, GODZILLA VS. KONG, MATRIX 4) zeitgleich zum Kinostart auch auf HBO Max zeigen. Hierzulande gibt es also keinen Grund sich darüber zu freuen oder es zu verfluchen, weil das erst einmal nur für die USA gilt. Dennoch ist diese Ankündigung so etwas wie ein Dammbruch, der für viel Streit zwischen Studios und Kinos sorgen wird. Angesichts des zu erwartenden Aufschreis der Kinoketten beeilt man sich bei Waner hinzuzufügen, »es handle sich erst einmal um ein auf Jahr zeitlich begrenztes Experiment«, weiterhin werden die Filme nach Release nur für einen Monat auf der Plattform zu sehen sein.
Ja sicher. Nicht. Wenn diese Würmer einmal aus der Dose sind, sehe ich eher keine Chance dafür, dass der Medienriese die Praktik wieder abschafft. Das würde dann nämlich die HBO Max-Abonnenten erzürnen, die sich nach dem Jahr daran gewöhnt haben dürften, die Filme über den Dienst zu sehen.
Willkommen im 21. Jahrhundert, meiner Ansicht nach war diese Entwicklung absehbar und durch die digitale Disruption (die immer noch viele nicht wahrhaben wollen) unvermeidbar. In den USA gingen die Menschen im Jahr 2019 durchschnittlich vier mal ins Kino, das ist der niedrigste Wert seit 2004.
Allerdings werden die Studios sich überlegen müssen, ob sie die vorhandenen und ziemlich treuen Kinofans tatsächlich nachhaltig verprellen wollen, indem erstere für ein massives Kinosterben verantwortlich gemacht und auch sicher sein werden. Denn es ist so sicher wie das »This is the way« in einer weit entfernten Galaxis, dass die restlichen großen Namen es Warner gleichtun werden, allein schon aus Wettbewerbsgründen.
Nicht aus dem Auge verlieren darf man bei den Studios allerdings die internationalen Fans. Sicherlich ist die Maßnahme auch darin begründet, dass uns die Pandemie noch ein paar Monate begleiten wird und manch einer es sich gut überlegen wird, ob er es wagen möchte, im Kino angesteckt zu werden. HBO Max wird nur in den USA angeboten, in dem Fall würden die international Filmfans in Sachen Film-Streaming leer ausgehen. Ähnlich gilt das für andere Studios. Als einziger fein raus wäre Disney mit seinem Streamingdienst Disney+, der ziemlich flächendeckend angeboten wird.
Auf der anderen Seite sitzen Warner und Co am längeren Ende des Hebels: Gäbe es keine Kinos mehr, wären die Filmfans umso mehr auf die Streamingdienste angewiesen.
Eigentlich hätte der nächste Pixar-Film SOUL im November in die Kinos kommen sollen. Das passiert jetzt nicht, der Release wurde abgesagt. Stattdessen kündigt das Maus-Haus an, dass man den Animationsfilm ab Dezember auf dem Streamingkanal Disney+ wird sehen können.
Im Gegensatz zum letzten Release, der vom Kino ins Netz verschoben wurde, MULAN, werden für SOUL laut Disney keine zusätzlichen Kosten anfallen. Für MULAN musste man 30 Euro berappen. Zum einen fanden die Kunden das wohl zu teuer und zum anderen braucht Disney dringend neue Inhalte für seinen Streamingdienst, damit die Abonnenten nicht abspringen.
Disney lässt damit wie auch andere Studios die Kinobetreiber weitestgehend im Regen stehen, denn es werden haufenweise Starts verschoben, etliche davon sogar ohne neue Termine. Die ersten Kinos sind bereits geschlossen, wenn das so weiter geht, werden viele weitere folgen.
Über SOUL:
Joe Gardner ist ein Musiklehrer der Mittelstufe, der die Chance seines Lebens erhält, im besten Jazz-Club der Stadt zu spielen. Doch ein kleiner Fehltritt führt ihn von den Straßen von New York City ins »The Great Before« – ein fantastischer Ort, an dem neue Seelen ihre Persönlichkeiten, Macken und Interessen bekommen, bevor sie auf die Erde gehen. Entschlossen, in sein Leben zurückzukehren, tut sich Joe mit einer frühreifen Seele, 22, zusammen, die den Sinn der menschlichen Erfahrung nie verstanden hat. Während Joe verzweifelt versucht, 22 zu zeigen, was das Tolle am Leben ist, entdeckt er vielleicht gerade die Antworten auf einige der wichtigsten Fragen des Lebens.
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Nach wie vor ist die COVID-Situation in den USA dank des orangefarbenen Honks und seiner Truppe von Neuronenabstinenzlern äußerst kritisch, deswegen ist dort bis auf weiteres nicht an Kinovorführungen zu denken. Aus diesem Grund suchen die Studios immer noch verzweifelt nach Wegen, ihre auf Halde liegenden Filme unters Publikum zu bekommen. Die einen denken darüber nach, Streifen in Ländern, wo die Situation entspannter ist, zuerst zu starten, möglicherweise Monate vor einem US-Lauch.
Disney geht einen anderen Weg und will die Realverfilmung MULAN am 4. September auf seinem Streamingdienst Disney+ zeigen. Eigentlich zahlt man für den einen monatlichen Obolus und kann dann alle Inhalte ohne zusätzliche Kosten ansehen. Für MULAN soll man allerdings nach dem Willen der Mächtigen beim Maus-Haus deftige 30 Dollar zahlen. Der ursprüngliche US-Kinostart des Films war am 27. März, der wurde auf dem 24. Juli verschoben, dann auf den 21. August und war kürzlich ohne neuen Termin wieder abgesagt worden.
In Ländern in denen Disney+ nicht verfügbar ist und die Situation es zulässt, will Disney MULAN am selben Tag in Kinos zeigen.
Wenn man bei Disney ernsthaft glaubt, ich würde 30 Euro (auf die wird es hinauslaufen) für einen Film auf dem Heimpornografen zahlen, den ich auch im Kino sehen könnte, dann haben die sich schwerst geschnitten.
Promofoto MULAN Copyright Walt Disney Pictures
BEYOND GOOD AND EVIL ist eine SciFi-Computerspielereihe aus dem Hause Ubisoft, dessen erster Teil im Jahr 2003 für PC und Konsolen erschienen ist und das einen gewissen Kultstatus erlangt hat. Der lange angekündigte zweite Teil lässt lange auf sich warten.
Das Ganze dreht sich um eine freie Journalistin namens Jane im 25. Jahrhundert auf dem abgelegenen Minenplaneten Hylis. Die Welt wird durch Invasoren bedroht und Jade findet heraus, dass die Militärverwaltung, die die Bewohner eigentlich vor den Aggressoren schützen soll, möglicherweise mit denen gemeinsame Sache macht. Im Verlauf der Geschehnisse wird sie Teil einer Widerstandsbewegung.
Für die Filmumsetzung wurde als Regisseur Rob Letterman gewonnen, den kennt man insbesondere durch die Kinoadaption von DETECTIVE PIKACHU. Nach seinen Aussagen soll auch der BEYOND GOOD AND EVIL-Film aus einer Mischung von Realfilm und Computeranimation bestehen. Jason Altman und Margaret Boykin von Ubisoft Film & Television produzieren zusammen mit Netflix.
Informationen zu Starttermin oder Besetzung gibt es noch nicht. Im Folgenden der Trailer zu einer HD-Version des Spiels (bei dem man sich fragen muss, warum Disney nicht wegen der STAR WARS-Soundeffekte abgemahnt hat …)
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Nach dem immensen Erfolg des Streamingdienstes Netflix haben in den USA bekanntermaßen die alteingesessenen Studios Morgenluft geschnuppert und gefühlt hat jeder und sein Hund einen eigenen, ähnlichen Service an den Start gebracht.
Mit mehr oder weniger großem Erfolg, übrigens. Zwar gab es Flagpole-Content wie beispielsweise THE MANDALORIAN bei Disney+ oder PICARD by CBS All Access, aber im Großen und Ganzen kämpfen die Dienste damit, dass sie bei weitem nicht genug Content vorweisen können, um die Nutzer bei der Stange zu halten – lies: diese dazu zu bewegen, jeden Monat die Abogebühren zu zahlen. Dazu kommt natürlich, dass kaum jemand Willens ist, für jeden Streamingdienst extra zu zahlen.
Nochmal erschwerend wirkt sich zudem die COVID-19-Pandemie aus, die Hollywood zum Erliegen gebracht hat und deswegen keine neuen Inhalte produziert werden konnten.
Netflix möchte jetzt offenbar dem Mitbewerbern zeigen, was eine Harke ist und hat für den Juli sage und schreibe 59 neue Inhalte angekündigt: Serien, Filme, Dokumentation, Animé, darunter die nächste Staffel der Comicverfilmung UMBRELLA ACADEMY, sowie THE OLD GUARD ein aufwenig produzierter Mystery-Film mit Charlize Theron. Nicht in den 59 Produkten enthalten sind übrigens zugekaufte ältere Inhalte, wie beispielsweise Sucker Punch, Spaceballs, Cloud Atlas und die Karate Kid-Trilogie. Das kann man eigentlich angesichts der Content-Probleme anderer Streamingdienste nur so interpretieren, dass der Platzhirsch den Konkurrenten mit voller Absicht eine lange Nase dreht.
Warum kann Netflix das? Zum einen müssen sie Serien weit im voraus produzieren, da diese nicht häppchenweise jede Woche sondern am Stück veröffentlicht werden. Laut einem Netflix-Sprecher ist das gesamte Programm für 2020 bereits produziert. Und zum anderen hat der Streamingdienst sich international breit aufgestellt und kann in Ländern, in denen die Pandemie deutlich zurück gegangen ist, bereits wieder filmen.
[Update:] Die komplette Liste der Neuheiten auf Netflix im Juli (das ist die US-Fassung, die Inhalte sind im Rest der Welt nicht zwingend streambar – außer Eigenproduktionen, die erscheinen stets weltweit):
July 1
Chico Bon Bon: Monkey with a Tool Belt: Season 2 — NETFLIX FAMILY
Nachdem das Filmstudio Universal Pictures vorsichtig angedeutet hatte, dass man auch nach dem Ende der Corona-Krise wohl Filme zeitgleich zum Kinostart als Stream anbieten wolle, pumpte sich AMC, einer der größten Kinobetreiber weltweit, erwartbar auf. Man kündigte an, die Filme des Studios zu boykottieren, wenn es tatsächlich dazu kommen sollte. In Deutschland betreibt AMC, das inzwischen zu 100% in chinesischer Hand ist, die UCI und Odeon-Kinos.
Da zeichnen sich meiner Ansicht nach erheblich Umbrüche ab, denn seit Jahren ringen Kinos und Studios um die Verwertungszeiten, die haben sich insbesondere in den USA immer mehr verkürzt. Hierzulande bestehen die Kinobetreiber, insbesondere die großen Ketten, auf einem dreimonatigen, exklusiven Auswertungsfenster, bevor Filme in Form von Streams oder Silberscheiben verwertet werden dürfen.
Dass auch diese Branche von der Digitalisierung betroffen werden würde war abzusehen, auch wenn die Betreiber sich lange dagegen gesträubt haben. Angesichts der Tatsache, dass aktuelle Filme, sogar Blockbuster, ohnehin nur drei oder vier Wochen in den Kinos laufen, ist das dreimonatige Auswertungsfenster fragwürdig.
Zudem verweigern sich die Betreiber möglichen zusätzlichen Einnahmequellen: Ich würde mir bestimmte Netflix-Filme oder Serien definitiv im Kino ansehen. Aber auch hier beharren die Betreiber auf den drei Monaten und wollen keinen Content zeigen, der zeitgleich als Stream erhältlich ist (abgesehen von Ausnahmen wir ROMA oder THE IRISHMAN, wo das auf einmal doch geht) – eine in meinen Augen rückständiges und dummes Beharren, denn das könnte ihnen zusätzliche Besucher in die Lichtspielhäuser bringen. Das hätte auch nur Vorteile für die Kinos, denn ohne dieses Angebot ist diese Zielgruppe grundsätzlich verloren, mit ihm hätte man zusätzliche Einnahmen. Das allein aufgrund des Auswertungsfensters so weit von sich zu weisen zeugt meiner Meinung nach von einiger Rückständigkeit und Verbohrtheit.
Die Pandemie schafft jetzt Fakten. Aktuelle Kinofilme, die aus offensichtlichen gründen nicht in den Lichtspielhäusern gezeigt werden können, laufen bei einschlägigen Streaminganbietern und da generiert sogar ein vergleichsweise popliger Animationsfilm wie TROLLS WORLD TOUR ganz erhebliche Einnahmen. Das liegt natürlich auch an den weit überzogenen Preisen, die die Kunden aber – wie dieses Beispiel zeigt – zu zahlen bereit sind.
Am Ende sitzen die Studios mit ihren Blockbustern am längeren Hebel, denn letztendlich werden die Kinobetreiber sich überlegen müssen, ob sie komplett auf diese verzichten wollen. Und auf der einen Seite gibt es die Kinofans, die ohnehin wegen der gebotenen Schau- und Tonwerte ins Lichtspielhaus gehen und das auch weiter tun werden (ich zum Beispiel), und es gibt die Kinomuffel, die Kinos hassen und stest auf die Silberscheibe oder den Stream warten werden. Und vermutlich jede Menge Bandbreite dazwischen. Und dabei haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, dass in Sachen Home-Cinema samt großer Leinwand und Top-Ton aus allen Richtungen auch Zuhause inzwischen eine Menge geht, und man auch als Cineast im Wohnzimmer nicht länger auf ein handtuchgroßes Pantoffelkino mit quäkigem Sound angewiesen ist – und man für Bier und Popcorn nicht vorher eine Bank überfallen muss.
Lösungsmöglichkeiten wären sicherlich vorhanden: Denkbar wären zum Beispiel Vereinbarungen zwischen den Kinos und den Studios, bei denen erstere für eine gewisse Zeit an den Einnahmen aus dem Streams beteiligt werden.
Ganz sicher ist aber: Die Landschaft wird sich verändern, das zeichnete sich bereits seit Jahren ab, das Geschehen bekommt nun allerdings durch Corona eine ganz neue Dynamik. Studios und Kinobetreiber werden sich neu zusammenraufen müssen – und insbesondere die Betreiber werden in Sachen Digitalisierung deutlich mehr Flexibilität zeigen müssen, als sie es in der Vergangenheit taten. Und tatsächlich gäbe es ja sogar neue Inhalte und damit auch Besucher für die Lichtspielhäuser, wenn die sich darauf einlassen würden, Streaming-Content zum Start zu zeigen. Auch anderer, neuer Content wären möglich, beispielsweise E‑Gaming-Wettbewerbe auf großen Leinwänden, oder eine stärkere Konzentration auf Indie-Inhalte, die man sonst nur auf Festivals zu sehen bekommt. Denkbar und möglich wäre viel, wenn sich insbesondere die großen Kinobetreiber mal bewegen und innovativ werden würden.
Für Kinofans wie mich dürften die nächsten Monate spannend werden. Derweil hoffe ich, dass die Kinos unter Auflagen bald wieder öffnen dürfen.
Noch bevor der neue Streamingdienst Apple TV+ an den Start geht, setzen die Verantwortlichen die erste Serie ab. BASTARDS sollte die achtteilige Geschichte zweier Vietnam-Veteranen und Freunde sein, die nach dem Krieg in ein monotones, langweiliges Leben fallen. 50 Jahre später stirbt eine Frau, in diese beide verliebt sind, in einem Unfall und die beiden ziehen auf einen Amoklauf.
Der Grund sind wie so oft »kreative Differenzen«, denn bei Apple war man nicht damit zufrieden, in welche Richtung die Showrunner Howard Gordon (24) und Warren Leight (LAW & ORDER) mit der Serie gingen, die wollten die düsteren Aspekte der Story hervorheben. Die Verantwortlichen bei Apple wollten eher eine Komödie daraus machen.
Das klingt für mich Apple-typisch und man muss sich wundern, dass man offenbar so eine Produktion beginnt, ohne sich mit den Showrunnern mal über die Inhalte abgesprochen zu haben. Apple möchte offenbar »familienfreundlichen Content« und wird damit möglicherweise noch prüdere und konservativere Serien an den Start bringen, als man sie von den klassischen US-TV-Sendern ohnehin bereits gewohnt ist. Das ist weder innovativ, noch dazu geeignet, im umkämpften Streamingmarkt zu bestehen.
Wenn ich persönlich eins ganz sicher nicht tun werde, dann ist das Apple TV zu abonnieren.
Wie bereits oft gemeldet, will Mediengigant und Maus-Haus Disney einen eigenen Streamingdienst anbieten, wie es heutzutage gefühlt jeder und sein Hund tut. Jetzt gibt es Details dazu, wann das genau startet – allerdings nicht für Deutschland.
In den USA und Kanada soll Disney+ am 12. November 2019 an den Start gehen, ebenso in Kanada und – man lese und staune – in den Niederlanden. Am 20. November folgen Neuseeland und Australien. Einen Termin für Deutschland gibt es nicht, allerdings hatte man beim Konzern in der Vergangenheit März 2020 angekündigt. Warum das bei uns so viel länger dauert als anderswo ist unbekannt (hängt aber möglicherweise mit deutscher Bürokratie zusammen). »Andere Märkte« sollen innerhalb von zwei Jahren folgen.
Man wird den Streamingdienst zum Start auf folgenden Geräten nutzen können:
Apple TV (tvOS)
Android mobile devices
Android TV
Chromecast
Desktop web browsers
iPad (iPadOS)
iPhone (iOS)
PlayStation 4
Roku streaming players
Roku TV
Xbox One
Sofort fällt auf, dass Amazon Fire TV oder ‑Stick sowie die Tablets des Onlinehändlers fehlen. Vermutlich konnten sich die Konkurrenten bisher nicht über die Modalitäten und Lizensierung einigen.
Der Preis liegt in den USA bei sieben Dollar im Monat oder 70 Dollar im Jahr. In den Niederlanden soll das Ganze 7 Euro pro Monat und 70 Euro im Jahr liegen, das dürften vermutlich auch die Preise für Deutschland werden.
Auf Disney+ sollen unter anderem diverse neue Serien zu STAR WARS und aus dem MCU laufen, allein das macht den Dienst für Fans interessant. Aber:
Dass jeder Anbieter meint einen eigenen Streamingdienst aufmachen zu müssen, um ordentlich Geld abzuschöpfen ist in meinen Augen kein schlauer Plan, denn man müsste ordentlich Kohle in die Hand nehmen, um alles sehen zu können, was einen interessiert. In den USA ist das noch viel dramatischer als bei uns im schnarchigen Neuland. Das Verhalten der Studios hat bereits dazu geführt, dass Piraterie wieder signifikant zugenommen hat, da eben nicht jeder Zuschauer für zehn Streamingdienste ausgenommen werden möchte.
Nachtrag (26.08.2019) Neue informationen von der D23 Expo: Für die sieben Dollar bekommt man bis zu vier gleichzeitige Streams und die können auch in 4K sein. Die Preise sind eine eindeutige Kampfansage in Richtung Netflix. Ich gehe davon aus, dass der bisherige Platzhirsch angesichts dessen die Preise senken wird.
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