Auf dem Disney-Quartalbericht hat Chef Bob Iger nicht nur über STAR WARS gesprochen, sondern auch über das, was man in Sachen Marvel Cinematic Universe auf Disney+ erwarten darf, beispielsweise gab es Starttermine für Serien.
Die Show um THE FALCON AND THE WINTER SOLDIER soll im August auf den Streamingdienst kommen, hierbei ist weiterhin unklar, ob Inhalte weltweit gleichzeitig ausgerollt werden. Anthony Mackie und Sebastian Stan werden ihre Rollen aus den AVENGERS-Filmen erneut spielen.
WANDAVISION um die Figuren Vision (Paul Bettany) und Scarlet Witch alias Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen) sollte eigentlich erst im Jahr 2021 auf die Bildschirme kommen, das wurde auf Dezember 2020 vorverlegt.
LOKI mit Tom Hiddleston wird erst in 2021 starten, vermutlich zum Bedauern zahlloser weiblicher Fans … ;)
Kevin Feige, der Kopf hinter dem MCU, ist jetzt auch für die Fernsehabteilung von Marvel Entertainment verantwortlich, er hat den Job von Jeff Loeb übernommen.
Im nächsten Film aus dem Marvel Cinematic Universe bekommt BLACK WIDOW endlich ihren ersten Soloauftritt. Aufgrund der bekannten Geschehnisse in AVENGERS: ENDGAME handelt der Streifen vorher, nämlich zwischen CIVIL WAR und INFINITY WAR.
Auf der D23 Expo am vergangenen Wochenende gab es haufenweise Neuigkeiten zu Projekten rund um Disney, also auch um STAR WARS und das Marvel Cinematic Universe.
STAR WARS:
Deswegen ploppte auch vor zwei Tagen der erste vollständigen Trailer zu THE MANDALORIAN auf, der Serie um einen Kopfgeldjäger, die am 12. November auf Disney+ starten wird. Wenig Neues gab es zur Cassian Andor-Show mit Diego Luna, bei der auch Alan Tudyk seine Sprechrolle als Droide K‑2SO wieder aufnehmen wird. Immerhin unterhielten die beiden das Publikum mit einem Panel. Bestätigt wurde eine weitere Serie um den Jedi Obi-Wan Kenobi, hierbei wird Ewan McGregor die Rolle erneut spielen, die Dreharbeiten sollen 2020 beginnen. Abgesehen vom Streaming gab es auch News zu der neuen Filmtrilogie von David Benioff und D.B. Weiss: deren erster Teil soll erst 2022 in die Kinos kommen. Nach dem Misserfolg von SOLO: A STAR WARS STORY hatten die Mächtigen bei LucasFilm die Produktion von Filmen deutlich zurückgefahren, deswegen die dreijährige Pause zwischen THE RISE OF SKYWALKER und der ersten Episode der neuen Trilogie. Aber wie man lesen kann, wird es dazwischen reichlich STAR WARS als Stream geben.
Da man bei Disney so blöd ist, den neuen Streamingdienst nicht weltweit gleichzeitig anzubieten würde ich prophezeihen, dass THE MANDALORIAN die Rekorde an illegalen Downloads, die GAME OF THRONES aufgestellt hat, brechen könnte.
Marvel Cinematic Universe:
Auch hier drehte sich eine Menge um den Steamingdienst Disney+. Bereits bekannt sind die Serien WANDAVISION um Scarlet Witch und Vision sowie THE FALCON AND THE WINTER SOLDIER und natürlich die um den Publikumsliebling LOKI.
Neu angekündigt wurde eine Show um SHE-HULK. Da geht es um Jennifer Walker, die Kusine von Bruce Banner, die nach einer Transfusion von Blut ihres Cousins ebenfalls zur grünen Wuchtbrumme wird. Allerdings ist sie beinahe ständig in der Hulk-Form und hat ihre Emotionen unter Kontrolle. Eine weitere Serie trägt den Titel MOON KNIGHT, hier geht es um Mark Spector, einen Söldner der vom ägyptischen Gott Konshu übernatürliche Kräfte erhält und dann als Rächer loszieht. Man darf gespannt sein, was man aus der Figur macht, denn in den Comics ist sie durchaus ambivalent angelegt. Und dann wird es noch eine Show namens MS. MARVEL geben, die dreht sich um die Moslem-Teenagerin Kamala Khan aus New Jersey mit pakistanischen Wurzeln, die durch Kree-Einfluss gestaltwandlerische Fähigkeiten bekommen hat. Die ist ein relativer Neuzugang im Marvel-Comic-Portfolio, denn es gibt sie erst seit 2013, die Figur der MS. MARVEL ist allerdings deutlich älter.
Und selbstverständlich wurden neue MCU-Filme angekündigt bzw. endlich feste Termine genannt, derzeit sieht die Agenda wie folgt aus:
Black Widow, Kinostart: 30. April 2020
Eternals, Kinostart: 5. November 2020
Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings, Kinostart: 11. Februar 2021
Doctor Strange in the Multiverse of Madness, Kinostart: 6. Mai 2021
Thor: Love and Thunder, Kinostart: 28. Oktober 2021
Black Panther 2, Kinostart: 5. Mai 2022
Zu BLACK WIDOW gab es einen Trailer, der Film spielt vor AVENGERS: ENDGAME, möglicherweise bekommen wir darin zu sehen, was in Budapest passierte …
voraussichtlich in Phase 5:
Guardians of the Galaxy Vol. 3, voraussichtlich 2022
Wie bereits oft gemeldet, will Mediengigant und Maus-Haus Disney einen eigenen Streamingdienst anbieten, wie es heutzutage gefühlt jeder und sein Hund tut. Jetzt gibt es Details dazu, wann das genau startet – allerdings nicht für Deutschland.
In den USA und Kanada soll Disney+ am 12. November 2019 an den Start gehen, ebenso in Kanada und – man lese und staune – in den Niederlanden. Am 20. November folgen Neuseeland und Australien. Einen Termin für Deutschland gibt es nicht, allerdings hatte man beim Konzern in der Vergangenheit März 2020 angekündigt. Warum das bei uns so viel länger dauert als anderswo ist unbekannt (hängt aber möglicherweise mit deutscher Bürokratie zusammen). »Andere Märkte« sollen innerhalb von zwei Jahren folgen.
Man wird den Streamingdienst zum Start auf folgenden Geräten nutzen können:
Apple TV (tvOS)
Android mobile devices
Android TV
Chromecast
Desktop web browsers
iPad (iPadOS)
iPhone (iOS)
PlayStation 4
Roku streaming players
Roku TV
Xbox One
Sofort fällt auf, dass Amazon Fire TV oder ‑Stick sowie die Tablets des Onlinehändlers fehlen. Vermutlich konnten sich die Konkurrenten bisher nicht über die Modalitäten und Lizensierung einigen.
Der Preis liegt in den USA bei sieben Dollar im Monat oder 70 Dollar im Jahr. In den Niederlanden soll das Ganze 7 Euro pro Monat und 70 Euro im Jahr liegen, das dürften vermutlich auch die Preise für Deutschland werden.
Auf Disney+ sollen unter anderem diverse neue Serien zu STAR WARS und aus dem MCU laufen, allein das macht den Dienst für Fans interessant. Aber:
Dass jeder Anbieter meint einen eigenen Streamingdienst aufmachen zu müssen, um ordentlich Geld abzuschöpfen ist in meinen Augen kein schlauer Plan, denn man müsste ordentlich Kohle in die Hand nehmen, um alles sehen zu können, was einen interessiert. In den USA ist das noch viel dramatischer als bei uns im schnarchigen Neuland. Das Verhalten der Studios hat bereits dazu geführt, dass Piraterie wieder signifikant zugenommen hat, da eben nicht jeder Zuschauer für zehn Streamingdienste ausgenommen werden möchte.
Nachtrag (26.08.2019) Neue informationen von der D23 Expo: Für die sieben Dollar bekommt man bis zu vier gleichzeitige Streams und die können auch in 4K sein. Die Preise sind eine eindeutige Kampfansage in Richtung Netflix. Ich gehe davon aus, dass der bisherige Platzhirsch angesichts dessen die Preise senken wird.
Es war zu befürchten, dass so etwas passieren könnte: Sony und Disney bzw. Marvel streiten sich um Verteilung der Einnahmen aus SPIDER-MAN-Filmen und den Auftritten des Charakters in anderen MCU-Filmen.
Die Gemengelage ist schwierig, denn Sony Pictures hält die Filmrechte an der Figur Spider-Man. Deswegen kam es vor ein paar Jahren zu einem Agreement, um den Charakter – eine der zentralen und bekanntesten Marvel-Figuren – zu einem Teil des MCU machen zu können. Es war eigentlich eine win-win-Situation für beide Seiten.
Das Problem: Disney möchte offenbar, dass zukünftige SPIDER-MAN-Filme eine 50/50-Coproduktion zwischen den Firmen werden. Das würde bedeuten, dass Disney mehr als nur die bisherigen fünf Prozent der Einnahmen an den Kinokassen und vom Merchandising bekommen würde. Damit war man bei Sony offenbar nicht einverstanden, was dazu führte, dass Marvel-Chef Kevin Feige sich als Produzent aus weiteren Filmen mit dem Netzspinner zurückgezogen hat. Das würde für die Zukunft bedeuten, dass es zwar weitere Kinoabenteuer mit Spidey geben kann, allerdings keine Crossover von MCU-Figuren und keine Auftritte Spider-Mans in MCU-Filmen.
We hope this might change in the future, but understand that the many new responsibilities that Disney has given him – including all their newly added Marvel properties – do not allow time for him to work on IP they do not own.
Der Hinweis, dass Disney die IP nicht besitzen ist an der Stelle schon ziemlich deutlich – wenn auch nicht ganz korrekt, denn selbstverständlich hält Marvel die Rechte am Charakter, nur eben nicht die Filmrechte, die fielen vor etlichen Jahren durch diverse Übernahmen für ein Taschengeld an Columbia bzw. Sony Pictures.
SPIDER-MAN: FAR FROM HOME war mit über einer Milliarde Dollar Einnahmen an den Kinokassen Sonys erfolgreichster Film aller Zeiten, das dürfte auch der Grund sein, warum Disney mehr vom Kuchen abhaben möchte, was Sony verweigert. Offenbar ist man der Ansicht, dass man auch ohne das MCU weiterhin erfolgreiche Filme um den Protagonisten machen kann. Das halte ich für zumindest fragwürdig, denn ohne den schieren Erfolg der Marvel-Filmreihe wären Sonys SPIDER-MAN-Streifen ganz sicher nicht ebenfalls dermaßen erfolgreich geworden. Und man sollte auch die Fangemeinde nicht außer acht lassen, die es sicherlich nicht gerade gnädig aufnehmen würde, wenn Peter Parker (und damit potentiell noch haufenweise weitere Figuren aus dem Spidey-Umfeld, die Teil des ursprünglichen Deals waren) nicht mehr Teil des MCU wäre.
Angesichts des im allgemeinen sehr milden Tons zum Thema seitens Sony, die sich laut weiteren Tweets offenbar eine weitere Zusammenarbeit wünschen, steht zu hoffen, dass sich die Streithähne einigen können. Am Ende sitzen meiner Ansicht nach Disney und Marvel am deutlich längeren Hebel.
Update: Text zu den Einnahmen korrigiert, Dank an Sven Scholz für den Hinweis.
Promofoto SPIDER-MAN: FAR FROM HOME Copyright Sony Pictures
Es wurde bereits vor ein paar Tagen angekündigt: der nächste MCU-Film um den »Sorcerer Supreme« wird den Titel DOCTOR STRANGE IN THE MULTIVERSE OF MADNESS tragen. Laut Marvel und Regisseur Scott Derrickson soll es sich dabei um den ersten Horrorfilm des MCU handeln.
Der Titel führt das weiter, was bereits im ersten DOCTOR STRANGE-Film und natürlich ganz besonders in AVENGERS: ENDGAME nicht mehr nur angedeutet wurde: Es existiert ein Multiversum. Dass das thematisiert wird verwundert auch deswegen nicht, weil das auch in den Comics schon lange Thema ist.
Der Titel weist ein wenig darauf hin, dass man sich bei lovecraftschen Motiven bedienen könnte, wir erinnern uns an AT THE MOUNTAINS OF MADNESS. Tatsächlich wäre es möglich, wirklich Inhalte von Lovecraft zu verwenden, denn da sein Tod mehr als 70 Jahre her ist, ist sein Werk inzwischen gemeinfrei.
Möglicherweise hat der Film auch Crossover-Potential, es wurde bereits bestätigt, dass Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) in DOKTOR STRANGE 2 mitspielen wird. Die Titelrolle übernimmt selbstverständlich wieder Benedict Cumberbatch.
US-Kinostart von DOCTOR STRANGE IN THE MULTIVERSE OF MADNESS soll am 7. Mai 2021 sein.
Promografik DOCTOR STRANGE Copyright Marvel Studios/Walt Disney
Während die Stories um Captain America und Iron Man in AVENGERS: ENDGAME in der bisherigen Form ihr Ende gefunden haben dürften, geht es mit dem inzwischen leicht übergewichtigen Donnergott Thor (dargestellt von Chris Hemsworth) weiter. Aber offenbar nicht als »Asgardian Of The Galaxy«, sondern in einem eigenen Film. THOR 4 – bisher noch ohne Titel – wurde soeben bestätigt.
Regie soll erneut Taika Waititi führen, das hat der bereits bei THOR RAGNARÖK äußerst erfolgreich getan. Waititi hätte auch gerade Zeit, denn eigentlich wäre seine nächste Regiearbeit die an der AKIRA-Realverfilmung gewesen, die wurde allerdings wegen Problemen mit dem Drehbuch auf unabsehbare Zeit gestoppt.
Wann THOR 4 in die Kinos kommen wird ist derzeit noch unklar, allerdings hat Marvel schon einen Haufen Termine bis zum Juli 2022 geblockt, also wird der Film vermutlich eher danach zu sehen sein.
Sony tat gut daran, die Rechte an SPIDER-MAN etwas aufzuweichen. Das ließ das Studio nicht dumm aussehen, sondern machte es dadurch sogar zum Sympathieträger. Denn Fans und Kritiker warfen Sony zuerst wegen des ersten Reboots, schließlich auch bezogen auf die Qualität der AMAZING SPIDER-MANs vor, weder einer Comic-Verfilmung noch insbesondere dem Charakter gerecht werden zu können. Ein zweiter, bereits angedachter, Reboot wäre in seiner Akzeptanz zum Schlachtfest geworden. Sam Raimis drei Filme hatten im Schnitt weltweit jeweils 800 Millionen Dollar eingespielt. Die zwei Nachfolger jeweils 730 Millionen Dollar. Gutes Geschäft, inflationsbereinigt allerdings eine Katastrophe.
Der uninformierte Kinogänger hätte möglicherweise angenommen, dass AVENGERS: ENDGAME der letzte Film der Phase III des Marvel Cinematic Universe sei. Denn immerhin schloss der einen Handlungsbogen ab, der über mehr als zehn Jahre gewachsen war, etwas, das es in dieser Form im Kino noch nie gegeben hatte. Doch das mit dem Abschluss stimmt nicht, denn tatsächlich beendet erst SPIDER-MAN: FAR FROM HOME die Phase III des MCU.
Und der ist vielleicht nicht das, was die Fans von einem solchen Abschluss erwartet hätten. Aber exakt das haben die Mächtigen bei Marvel und die Macher dieses Films genau richtig gemacht.
Kann Spurenelemente von Spoilern enthalten, aber nix Schlimmes. Ehrlich.
Er ist das Ergebnis einer Reihe von mehr als 20 Filmen (plus Fernsehserien) über einen Zeitraum von elf Jahren. Ein gigantisches Experiment, das so vorher noch niemand gemacht hatte: Ein zusammenhängendes Kinouniversum, in dem die Filme zwar im Prinzip unabhängig sind, aber doch alle zusammenhängen. Nach AVENGERS: INFINITY WAR musste Marvel liefern, die Fortsetzung und damit auch der abschließende Teil deser Phase des Marvel Cinematic Universe wurde sehnsüchtig erwartet und die Macher hätten das übel in den Sand setzen können, denn wie soll man derart viel Erwartungshaltung erfüllen können? Muss ein derart gehypter Film nicht beinahe zwangsläufig sein Ziel nicht erreichen und die Erwartungen nicht erfüllen?
Ja, AVENGERS: ENDGAME hätte übel ins Auge gehen können, aber eben nicht bei Marvel, denn die wissen ganz offensichtlich was sie tun. Und dazu gehört eben auch an erster Stelle die Zuschauer zu überraschen und sie trotzdem zufriedenzustellen.
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