Bandits Kommentar: Die Gravitation von GRAVITY
GRAVITY – Bundesstart 03.10.2013
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GRAVITY – Bundesstart 03.10.2013
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Billy McMahon und Nick Campbell sind Verkäufer mit Leib und Seele. Das ist es, was sie können. Das ist es, was sie tun. Wenngleich mit schwindenden Erfolgen, denn sie verkaufen Armbanduhren. Und wie ihnen ihr Chef taktlos erklärt, seien sie gefeuert, denn heutzutage trägt niemand mehr Armbanduhren, weil jeder nur auf das Handy schaut.
Der Einstieg zu dieser formelhaften Komödie ist durchaus witzig und herrlich gespielt, aber sie trifft tatsächlich auch einen zeitgeistigen Nerv. Denn Billy und Nick sind alt, beide bewegen sich um die Vierzig. PRAKTI.COM kann dieses Phänomen für seine humoristischen Zwecke immer wieder nutzen, verpasst allerdings die gegebene Chance, die eigentliche Tragik dahinter tiefer zu beleuchten. Vince Vaughn und Owen Wilson könnten das, sie haben das Kaliber dazu, ohne das sich die Atmosphäre vom Humor wegbewegen müsste. Aber es ist Vaughns Geschichte, aus der er selbst das Drehbuch mitentwickelt hat, und scheinbar schien ihm die eigentliche Prämisse dann doch nur als Träger für unbeschwerte zwei Stunden.
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ALBERT NOBBS – Bundesstart 26.09.2013
Im ausgehenden 19. Jahrhundert arbeitet Albert Nobbs als Butler in einem Hotel in Dublin, Irland. Albert ist verschlossen, aber tüchtig, tadellos und, zumindest in seiner gesellschaftlichen Stellung, respektiert. Albert spart sich jeden Schilling ab, um sich eines Tages selbstständig zu machen. Ein Tabak- und Süßwarenladen soll es sein. Selbstständigkeit, das ist es, was Albert anstrebt. Für seine Person, ein sehr schwieriges Unterfangen, denn Albert Nobbs hat ein Geheimnis. Für einigermaßen informierte Zuschauer dürfte die Enthüllung des Geheimnis keine Überraschung sein. Im Verlauf der Handlung wird dieses sehr spät gelüftet, als der im Hotel beschäftigte Maler Hubert Page aus Versehen Mister Nobbs im gemeinschaftlichen Zimmer überrascht. Doch dadurch wird Albert Nobbs’ Traum von Selbstständigkeit und seinem Weg zum Umgehen von gesellschaftlichen Restriktionen erst richtig beflügelt. Gerade als der eigentlich zurückgezogene Albert glaubt, sich mehr seiner im Hotel geschlossenen Welt öffnen zu können, beginnt nicht nur seine Fassade zu bröckeln, sondern erhält sein ihn bis dahin schützendes Umfeld selbstzerstörerische Risse.
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LOST PLACE – Bundesstart 19.09.2013
Wer errichtet einen Camping platz innerhalb eines Sperrgebietes? Das ist vorerst nicht wichtig, weil zuerst einmal die Handlung in Gang kommen muss. Daniel und Thomas treffen sich mit den Internet-Bekanntschaften Elli und Jessica zum Geo-Caching im Pfälzerwald. Die eigentlich untereinander Unbekannten, finden schnell Sympathien füreinander. Daniel und Elli, weil sie Geo-Caching als moderne Schnitzeljagd total klasse finden. Thomas und Jessica, weil sie das Ganze für Schwachsinn halten und sich nur aus ihrer jeweiligen Freundschaft heraus verpflichtet fühlen. Zwischen Motivation und Dauernörgelei fragt sich lediglich der Zuschauer, warum eine Notrufsäule anstatt neben der kleinen Nebenstraße weit ab mitten im Wald steht.
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Wie oft hat man es schon gesehen – und wie oft werden wir es noch sehen. Der einfache Tölpel, der von einem vermeintlich bösen Chef erpresst wird, einen unliebsamen Gegner zu unterwandern. Dieser wiederum, stellt sich als kumpelhafter Typ mit Sympathie heraus. Zu allem Überfluss hat sich der später zum Held heranreifende Tölpel kurz zuvor gerade in eine Frau verliebt, gegen deren Firma er vorgehen muss. Sehr spannend ist das Szenario bei PARANOIA wirklich nicht, weil es in keinem Moment überraschen kann. Wenn der übermotivierte Adam vom überheblichen Firmenboss Nicolas Wyatt auf die Straße gesetzt wird, um ihm kurz danach wieder gegenüberzusitzen, dann weiß man im Allgemeinen wie es kommen muss. Dass der verhasste Gegner Jock Goddard auch noch von Harrison Ford verkörpert wird, macht Kommendes noch vorhersehbarer. Es geht um Technologie-Konzerne, und ihre neuen Smartphones. Es geht um die Vernetzung der Welt, und die Zukunft sozialer Netzwerke. Wenigstens hier wäre der Ansatz möglich gewesen, die altbekannte Geschichte mit einem innovativen Anstrich zu versehen. Am Ende steht dann aber doch nur das Wesen um Loyalität und Gerechtigkeit.
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RIDDICK a.k.a. THE CHRONICLES OF RIDDICK: DEAD MAN STALKING – Bundesstart 19.09.2013
Ein Mann und sein Hund. Es ist die amerikanischste aller Geschichten. Don Johnson ist schon einmal mit seinem Hund nach der Atom-Apokalypse durch eine strahlenverseuchte Welt gewandert. Mister Riddick tut dies auf einem anderen Planeten, einer allerdings nicht strahlenverseuchten Welt, sondern einem unwirtlichen Himmelskörper, der nicht viel übrig hat für menschlichen Komfort. Er ist Mörder, aber auch König, und zugleich Ausgestoßener. Er ist die Verkörperung des Heldenideals und der reinen Männlichkeit. Er ist Riddick, die purste Form von Vin Diesel. Regisseur und Autor David Twohy hat nicht aufgegeben, er hat an diesen Charakter geglaubt, der mit PITCH BLACK im Jahr 2000 einen überraschend einfallsreichen Einstand feierte. Vin Diesel, der seine eigenen Fähigkeiten scheinbar sehr gut einschätzen kann, wusste sehr gut den Charakter von Riddick und seine Anziehungskraft zu deuten. Mit dem Angebot, einen kostenfreien Gastauftritt bei dem wesentlich rentableren vierten FAST & FURIOUS-Aufguss zu absolvieren, erschlich er sich die Rechte an den RIDDICK-Aktien, die mit Teil zwei unverständlicherweise in den Keller sanken.
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Für alle, die es nicht erwarten können: Dieses mal ist es Pfefferminzgeschmack mit Schokoladenstückchen. Die Auswahl hat wahrscheinlich nichts mit dem Geschmack zu tun, sondern mit der Verpackung, die in Grün gehalten ist. Grün, symbolisiert für Schreiber und Regisseur Edgar Wright die Alien-Thematik. Wie das Rot des Erdbeergeschmacks für Blut und Innereien stand, oder die blaue Verpackung des Klassikers für die blaue Dienstkleidung der Polizisten. War also ganz einfach, so kann man sich getrost auf den Film konzentrieren, in dem fünf Jugendfreunde versuchen, eine fehlgeschlagene Kneipenrunde zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. An der Spitze der narzisstische Unsympath Gary, der in den inzwischen vergangenen Jahren kein anderes Ziel im Leben fand. Eine Meile und zwölf Pubs. Unter Widerwillen seiner Mitstreiter, aber dennoch folgend, trinkt es sich zumindest bis zu den ersten vier Kneipen eigentlich recht gut. Doch die Stadt hat sich verändert, sehr stark verändert, was den Biergenuss langsam aber sicher zu einer Strapaze werden lässt.
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RED 2 – Bundesstart 12.09.2013
Drei Jahre später. Dem Rentner im Film geht es wie jedem anderen Rentner auch. Er hat nie Zeit, kommt nie zur Ruhe. Und war man dann noch CIA-Agent, will sowieso ständig jemand was von einem. Frank Moses kann nicht einmal in Ruhe im Baumarkt einkaufen. Das mit seiner Freundin Sarah läuft prächtig, und nach den Ereignissen im ersten Teil, hat Frank geschworen, sie nie wieder in Gefahr zu bringen. Das ist leicht gesagt, denn wenn plötzlich der pessimistische Zyniker Marvin wieder auftaucht, dann ist was am kochen. Und unversehener Dinge befindet sich Frank auf einem ungewollten martialischen Feldzug rund um die Welt, und Sarah immer sauber mit im Kugelhagel. Sie treffen alte Bekannte wie Victoria und Ivan, und neue Freunde wie den Killer Han Cho Bai und den verrückten Wissenschaftler Edward Bailey. Doch keine Zeit für muntere Plaudereien, denn es kracht und schießt an allen Ecken und Enden. Nun war der erste Teil von RED durchaus ein gelungener Spaß mit vermeintlich alten Menschen, die ihre Profession einfach nicht hinter sich lassen können. Aber das damals von Robert Schwentke inszenierte Star-Vehikel war dann doch eine Spur zu brav, und auch nicht so von Action geprägt, als dass es sich einen dauerhaften Ruf erkämpft hätte. Eine Fortsetzung ließ da natürlich verwundert aufhorchen.
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R.E.D. 2 tatsächlich NOCH ÄLTER, HÄRTER, BESSERWeiterlesen »
Ein Abenteuer, das vor 65 Millionen Jahren begann, und noch immer so einen unverbrauchten Eindruck macht. Man kann lange und sehr ausführlich über den Sinn und Unsinn des nicht mehr wegzudenkenden 3D-Trends diskutieren. Noch dazu, wenn plötzlich Filme konvertiert werden, die ursprünglich überhaupt nicht für eine stereoskopische Betrachtung inszeniert waren. Doch ein unsinnig scheinender Trend kann auch cineastische Vorzüge haben. Wenn dadurch zum Beispiel ein Film eine Wiederaufführung erfährt, der für die große Leinwand gemacht wurde, aber einer ganzen Generation an Kinogängern vorenthalten blieb. Ein Abenteuer, das vor 20 Jahren begann.
JURASSIC PARK ist in vielerlei Hinsicht ein Meilenstein der Filmgeschichte. Da war zum einen die Einführung des neuen digitalen Filmton DTS, der letztendlich Dolby unterlag, aber qualitativ hochwertiger war. Dann war da auf der anderen Seite natürlich die Tricktechnik. Mit JURASSIC PARK erweiterte sich das Special-Effects-Spektrum um die heutzutage üblicherweise angewandten Visual-Effects. Was für JURASSIC PARK selbst als Segen galt, wurde zum Fluch der Branche. Doch am Ende ist JURASSIC PARK, selbst nach zwanzig Jahren, neben E.T. noch immer einer der perfektesten, weil formalistischsten Popcorn-Filme der Neuzeit. Ein übergeordnetes Genre, welches durch Steven Spielberg selbst, mit der Produktion von JAWS – DER WEISSE HAI, seine Geburt erlebte.
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Kaum Horror, weniger Drama, selten Action. Jason Lapeyre hat 2012 gleich mit zwei Filmen im selben Jahr sein Langfilmdebut gegeben, welche die Genre-Festivals gleichzeitig heimsuchten. Der knallharte COLD BLOODED war der eine, I DECLARE WAR der andere. Und Letzterer unterscheidet sich auch gleich in seiner gesamten Art komplett von seinem künstlerischen Bruder. Überhaupt ist die Prämisse von I DECLARE WAR eine erstaunlich innovative Abwandlung aller bekannten Filme über vorpubertierende Jungs, und deren Verhältnisse und Machtspiele untereinander. Auch in diesem Sommer wird wieder scharf geschossen, wenn zwei Gruppen in den Wäldern ihre Kriegsspiele starten. Die Regeln sind einfach: Wer von Gewehrfeuer getroffen wird, muss langsam bis zehn zählen, bevor er wieder weiter spielen darf. Wer von einer Granate getroffen wird, kann nachhause gehen, der ist ganz raus. Gewonnen hat, wer die Flagge aus dem gegnerischen Lager erobert. Das Kriegsspiel läuft in kindlicher Unbekümmertheit, bis der geltungssüchtige Skinner beginnt die festgelegten Abläufe der Spiele aufzubrechen und eigenhändig neue Regeln zu bestimmen. Plötzlich wird Geiselnahme genauso legitim, wie dazugehörige Folter. Die anderen Kinder sind wenig begeistert, aber wie das eben in diesem Alter so ist, setzt sich immer der Größere und Kräftigere durch.
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FantasyFilmFest 2013 – I DECLARE WAR und FRANKENSTEIN’S ARMYWeiterlesen »
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