Ursprünglich hätte das Angebot bis zum Ende November gelten sollen: Prime-Kunden bei Amazon hätten den neuen Kindle Paperwhite bis zu diesem Zeitpunkt für 99 Euro statt dem Normalpreis von 129 Euro kaufen können sollen. Das wurde gestern heimlich still und leise beendet, den zugehörigen Gustscheincode kann man nicht mehr anwenden, damit zahlt wieder jeder den Normalpreis. Die Kunden reagieren in den Amazon-Foren und auf anderen Plattformen ungehalten.
Irgendeine Ankündigung gab es nicht, auch eine offizielle Stellungnahme Amazons steht aus. Angeblich bekommt man auf Anfragen beim Support unterschiedliche Antworten – das wundert aber auch nicht, die Qualität Aussagen des Amazon-Kundendienstes hängen schwer davon ab, mit wem man dort kommuniziert und die erste Stufe (offenbar nach Indien oder sonstwohin outgesourced) kann man ohnehin vergessen, da man von denen quasi nie eine sinnvolle Antwort bekommt.
Eine der Antworten ist: »das Kontingent ist aufgebraucht«, das halte ich allerdings für eine lahme Ausrede, denn man kann den neuen Paperwhite nach wie vor bestellen und erhält ihn auch sofort. Man kann nur vermuten, dass tatsächlich deutlich mehr der Geräte abgesetzt wurden, als Amazon das vorhergesehen hatte. Diese Vorstellung dürfte dem Buchhandel nicht behagen.
Soeben weist mich Cynx auf eine aufsehenerregende Pressemitteilung von Amazon hin. Der Onlineversender bietet Buchhändlern an, dass sie Kindles verkaufen können. Auf alle über die jeweiligen Geräte verkauften eBooks erhält der Buchhändler danach für zwei Jahre einen Anteil von 10% des (Netto-) Verkaufspreises. Alternativ kann man auch die eReader und Tablets günstiger erhalten (und somit mehr über den Verkauf verdienen), bekommt dann aber keine eBook-Absatzbeteiligung.
Dabei ist die Erstbestellung von Kindles für die Buchhändler völlig problemlos, denn Amazon nimmt sie innerhalb von sechs Monaten zum vollen Preis zurück, damit können die Betreiber der Buchläden somit ohne Risiko testen, ob der Absatz funktioniert.
Derzeit gibt es dieses Beteiligungsmodell vorerst nur in den USA, aber es ist abzusehen, dass Amazon es mit Sicherheit auch hier in Deutschland einführen wird. Ist das der Ausweg aus dem eBook-Dilemma der Buchhändler? Erneut muss man dem Onlineversender zugestehen, der Konkurrenz nicht um Jahre, sondern um Äonen voraus zu sein. Zweck der Aktion ist es natürlich, die eigene Vormachtstellung noch weiter auszubauen, allerdings ist das Konzept nicht anders als bahnbrechend zu nennen.
Würde das auch in Deutschland eingeführt, wäre das Zeter und Mordio-Geschrei insbesondere des Groß- und Zwischenhandels sicherlich tosend, denn das bräche uralte, starre (und zu nicht geringen Teilen inzwischen auch überflüssige) Buchhandelsstrukturen auf. Für den Buchhändler ist das im Prinzip eine feine Sache: nach dem Verkauf verdient er an jedem abgesetzten eBook mit, ohne auch nur einen Finger zu rühen.
Ich bin schon sehr gespannt, wie die hiesige Branche darauf reagieren wird, die alles andere als agil ist – erfahrungsgemäß mit Gezeter … :)
Die Litanei, die man immer wieder seitens des Buchhandels und des Börsenvereins hört: kauf lieber bei deinem lokalen Buchhändler statt beim Beelzebub Amazon. Dass die Realität anders aussieht, weiß jeder Phantastik-Freund der schon einmal versucht hat, etwas aus einem kleineren oder Special-Interest-Verlag beim »kleinen Buchhändler um die Ecke« zu bekommen. Ja, ich weiß, es gibt auch gute, die ihr Handwerk verstehen und wissen, wie herum man eine Maus hält. Trotzdem sind solche Erlebnisse, wie unten geschildert nach meinen Erfahrungen nicht die Ausnahme, sondern leider die frustrierende Regel.
Der Verlag Cross Cult veröffentlich nicht nur zahllose Comic-Reihen, sondern auch diverse Lizenz-Romane rund um Popkultur-Phänomene wir STAR TREK, DOCTOR WHO oder CASTLE. Und auch eine äußerst sehens- und lesenswerte Neuauflage von Ian Flemings JAMES BOND-Romanen. Soeben veröffentlichte der Verlag Folgendes auf Facebook:
Eben einen Anruf erhalten, von einem freundlichen Mann, der sich erkundigt hat, ob man unsere Titel nur direkt bei uns kaufen kann. Er habe einen Artikel über die Bond-Romane in der »Jungen Welt« gelesen und möchte sich nun alle erhältlichen Titel zulegen. In seiner Stammbuchhandlung hat man ihm allerdings gesagt, dass man mit »Cross Cult« nichts anfangen könne. Wir haben ihm geraten, auf unsere Webseite zu gehen, die ISBN eines Bond-Romans zu notieren und damit nochmals zur Buchhandlung zu gehen. Löblicherweise möchte er nämlich nicht bei Amazon bestellen, sondern beim örtlichen Buchhändler.
Lieber unbekannter Buchhändler,
kannst Du nicht in Dein System gehen und nach »Ian Fleming James Bond« suchen? Auch wenn Du den komischen Verlag »Cross Cult« nicht kennst, werden da alle unsere Titel gelistet und Du kannst sie problemlos über Libri/KNV/Umbreit oder direkt bei unserer Auslieferung bestellen. All diese Infos finden sich auch auf unserer Webseite, die man ebenso problemlos mit Hilfe eines jeden internetfähigen Geräts aufrufen kann … Zur Not schau doch bei Amazon nach oder frag die Auskunft und ruf uns an. Danke! Das ist allemal besser, als einen Kunden selbst auf die Suche zu schicken, der bei Dir gleich zehn Bücher auf einmal kaufen möchte. Eigentlich geht man ja in eine dieser guten alten Buchhandlungen wie Deine, damit einem freundliches Personal weiterhelfen kann, bei der Suche nach dem gewünschten Buch. Danke, lieber Buchhändler, dass Du unsere Titel in Zukunft bestellst und an Deine Kunden verkaufst oder vielleicht sogar ein paar Exemplare ins Regal stellst. Jetzt, da Du weißt, wie das geht …
Das kenne ich. Überhebliche Buchhändler oder Büchhändlergehilfinnen, die ob des geäußerten Lesewunsches die Nase rümpfen, weil es sich nicht um vermeintliche Hochliteratur handelt und die überhaupt keinen Bock haben, sich um die Wünsche des Kunden zu bemühen. Der vorliegende Fall ist natürlich besonders abstrus, denn wenn ein Kunde gleich einen Haufen Taschenbücher kaufen möchte, sollte es im gesteigerten Interesse des Buchhändler liegen, diesen Umsatz selbst zu machen. Kunden in dieser Form einfach wegzuschicken, das kann man nur als borniert und dumm bezeichnen.
Liebe Buchbranche: Arbeitet dran! Nehmt Kundenwünsche ernst! Das ist viel zielführender als das dauernde Amazon-Gebashe und die hohlen Werbephrasen zum Thema »buy local«.
Update 2: Erik Schreiber kommentiert auf Facebook:
Da kann ich noch eins drauf setzen, frei nach dem Motto, »einer geht immer«. Ich habe in der Umgebung von Darmstadt jede mir bekannte Buchhandlung persönlich aufgesucht, meinen Verlag Saphir im Stahl und mich vorgestellt, meinen kleinen Prospekt dagelassen. Zwei Wochen später kommt ein Anruf von der Buchhändlerin, sie hätte ja noch nie etwas von mir gehört und jetzt steht da ein Kunde und will »Der Mannwolf von Königsberg«, was das den für ein Buch sei …
Börsenverein, Buchhändler und Co. überschlagen sich immer wieder dabei, Amazon mit den verschiedensten Mitteln und Begründungen mies zu machen, und hören nicht damit auf, den Kunden darauf hinzuweisen, dass man doch lieber einheimische Händler und insbesondere den lokalen Buchhandel unterstützen möge.
Dass das abseits großer und Publikumsverlage allerdings leider nicht funktioniert, weiß jeder, der schon einmal versucht hat, ein Buch aus einem Klein- oder Nischenverlag im Buchhandel zu bekommen. Wenn das bei Großhändlern wie KNV (Koch, Neff & Volckmar GmbH, der größte Buchgroßhändler in Deutschland) nicht gelistet ist, dann nutzt auch eine ISBN leider gar nichts – an das Buch kann man als Kunde beim Handel nicht heran kommen (zumindest bei den Händlern, die ihre Bücher bei KNV beziehen).
Glaubt ihr mir nicht? Dann mal ein konkreter Fall: DIE STILLE NACH DEM TON ist eine vom SFCD herausgegebene und in der Reihe AndroSF erschienene Anthologie. Sie enthält die Geschichten, die mit dem SFCD-Literaturpreis (1985 bis 1998) und dem Deutschen Science Fiction-Preis (1999 bis 2012) ausgezeichnet wurden. Erschienen ist sie am 1. September 2012 bei Michael Haitels Verlag p.machinery, die ISBN lautet 978–3942533379.
Michael bekam heute eine Anfrage von einer Buchhandlung, die das Buch im September 2012 bestellt hat. Großhändler KNV behauptet bis dato, also ein geschlagenes Jahr später (!), das Buch sei nicht lieferbar.
Sicher, der Buchhändler kann nichts dafür, aber wenn der Großhändler nicht in der Lage ist, Bücher zu beschaffen, wie es seine Aufgabe wäre, dann wirft das ein deutliches Licht auf das Publicity-Geschrei der Buchbranche in Sachen »Buy Local«. Die Aussage man bekäme alles auch beim lokalen Buchhändler ist schlichtweg falsch, offenbar auch, weil Großhändler überhaupt keinen Bock haben, sich mit Klein- und Indie-Verlagen und deren Angebot ernsthaft auseinander zu setzen. Als Verleger würde ich mich fragen, warum ich die Kohle in eine ISBN überhaupt investieren soll, wenn offensichtlich inkompetente Zulieferer trotz Vorhandenseins einer solchen die Ware nicht beibringen können? Oder handelt KNV etwa einfach nur gemäß dem neuen Werbespruch der Branche: »Vorsicht, Buch!«?
Es ist davon auszugehen, dass es sich hierbei nicht um einen Einzelfall handelt. Solange eine derartige Arroganz gegenüber kleineren Anbietern in der Branche herrscht, soll mir bitte keiner mehr mit »Buy Local« kommen. Denn man bekommt »lokal« nicht das, was man kaufen möchte, insbesondere im Bereich Special Interest und Kleinverlage. Selbstverleger finden ohnehin nicht statt. Bei Amazon kann man es sofort bestellen (kommt dann direkt vom Verlag, kann man also alternativ auch gleich dort ordern).
Was es für die Verlage bedeutet, wenn deren Bücher laut KNV angeblich und fälschlich »nicht lieferbar« sind, kann man sich leicht vorstellen … Übrigens sollten auch die Buchhändler dringend nochmal über diesen Sachverhalt nachdenken.
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Cover DIE STILLE NACH DEM TON Copyright p.machinery
Als Amazon AutoRip vorstellte, also dass man beim Erwerb der meisten CDs die Stücke zusätzlich und kostenlos dazu bekommt, war mir schon klar, dass es etwas Ähnliches in nicht allzu ferner Zukunft auch für Bücher geben würde. Und meine Intuition hat mich nicht getäuscht.
Unter dem Titel »Kindle Match Books« wird man Medienberichten zufolge demnächst die eBooks zu bereits erworbenen Büchern bekommen. Diese werden zum Teil kostenlos sein, für andere werden allerdings Beträge zwischen 0,99 und 2,99 Dollar fällig werden. Das Programm soll in den USA bereits im Oktober starten. Das Unglaubliche daran: Auch hier gilt das wie bei AutoRip für Käufe in der Vergangenheit – und zwar bei Büchern zurück bis ins Amazon-Gründungsjahr 1995!
Zum Start werden ca. 10000 Bücher verfügbar sein, es werden vermutlich mehr werden, wenn sich Amazon mit weiteren Verlagen einigt.
Deutsche Leser sollten sich nicht zu früh freuen, denn aufgrund der Buchpreisbindung wird dieses kundenfreundliche Verfahren hier nicht (so schnell) durchzusetzen sein. Angesichts der Mondpreise für eBooks auf dem deutschen Markt werden die Verlage nämlich kaum bereit sein, ihre eBücher für derart geringe Preise wie oben zu bundeln (wenn diese dann einzeln ebenso preiswert sein müssten).
[Update 16:50] Es sei mir die Anmerkung erlaubt, dass das meiner Meinung nach aber garantiert irgendwann auch in Deutschland kommen wird. Früher oder später.
[Update 2 – 17:15] Dass der Onlineversender plant, dieses Angebot auch auf Deutschland auszudehnen, kann man allein aus der Tatsache ablesen, dass es bei Amazon KDP schon eine deutsche FAQ zu »Kindle Match Book« gibt. Da der Börsenverein und sein Treuhänder sich uneinig sind, ob die Buchpreisbindung auch für Selfpublisher gilt, könnte es sein, dass Amazon einen Versuchsballon mit Indies startet. Oder die Hinweise sind nur für deutsche Indies, die auch in den USA verkaufen. Könnte ja sein … :o) (Dank an Otto La Ber für den Hinweis auf die FAQ)
[Update 3 – 19:40] Amazon hat mir gerade eine Mail geschickt:
Guten Tag,
wir freuen uns, Ihnen Kindle MatchBook vorzustellen – ein innovatives neues Programm, mit dem Sie Ihre Kindle-Bücher zu einem reduzierten Preis anbieten können, wenn Leser eine Druckversion des Buches kaufen. Sie erhalten so die Möglichkeit, Ihre Umsätze weiter zu steigern. Die Anmeldung beim Programm ist ganz einfach.
Und so geht’s:
1. Wählen Sie Ihren Kindle Direct Publishing (KDP)-Titel in Ihrem KDP-Bücherregal aus und markieren Sie das Kontrollkästchen für die Anmeldung bei Kindle MatchBook auf der Seite »Rechte und Preisinformationen«.
2. Legen Sie den Rabatt für Ihr Buch fest, indem Sie einen Aktions-Listenpreis von 2,99 US-Dollar oder darunter auswählen.
3. Speichern Sie Ihre Einstellungen für das Kindle MatchBook-Programm.
Wenn Sie Ihr Buch jetzt anmelden, sind Sie unter den Ersten, die von diesem neuen Programm profitieren. Der von Ihnen ausgewählte Kindle MatchBook-Rabatt wird erst nach der vollständigen Einführung des Programms in den nächsten Wochen auf Amazon.com angezeigt. Sie erhalten eine Benachrichtigung per E‑Mail, sobald Ihr Kindle MatchBook-Rabatt live angezeigt wird. Ihre Leser können Ihr Buch bald auf einfache und kostengünstige Weise sowohl im Druck- als auch im digitalen Format lesen.
Sie verfügen nicht über eine Druckversion Ihres Buches? Mit CreateSpace, der unabhängigen Veröffentlichungsplattform von Amazon für gedruckte Bücher, können Sie jetzt eine Printversion erstellen.
Dank an Cynx für den Hinweis, Quelle unter anderem: The Verge
Wie bekannt gibt es in Deutschland ein Gesetz für Buchpreisbindung. Das besagt grundsätzlich, dass Bücher überall gleich viel kosten müssen (stark verkürzt dargestellt). Und dieses Gesetz wird vom Börsenverein und dessen Treuhänder auch gnadenlos durchgesetzt, wer versucht daran zu rütteln, wird abgemahnt. Und das sogar, obwohl Börsenverein und Treuhänder sich nicht einig sind, ob beispielsweise Selfpublisher unter das Gesetz fallen.
Durch die Buchpreisbindung hat der Büchermarkt eine kartellartige Struktur, Kartelle sollen durch andere Gesetze eigentlich vermieden werden, aber dank guter Lobbyarbeit gilt das für diese Branche offensichtlich nicht. Die rigide und ausnahmslose Durchsetzung führt unter anderem dazu, dass solche progressiven und in anderen Ländern völlig legalen Aktionen wie das »Humble eBook-Bundle« in Deutschland nicht möglich sind, ohne sich der Gefahr von Rechtsstreitigkeiten auszusetzen.
Wie hirnrissig diese Buchpreisbindung angesichts eines internationalen Marktes und des Internets ist, zeigt der britische Versandhändler The Book Depository. Die versenden weltweit kostenlos, was an sich bereits ein Feature ist. Bei englischen Büchern sind sie in aller Regel nicht preiswerter als beispielsweise Amazon.de, sind aber eine Alternative, falls der Onlinehändler mal was nicht vorrätig haben sollte. Interessant wird es aber bei deutschen Büchern, denn auch die führt Book Depository. Und diese sind zum Teil deutlich preiswerter als hierzulande.
Beispiel gefällig? Bitte: ER IST WIEDER DA von Timur Vermes, preisgebunden bei uns für 19,33 EUR. Beim Book Depository für EUR 17,69 zu haben, also 1,64 günstiger. Noch eins? TINTENHERZ als Taschenbuch: preisgebunden bei uns für 12 Euro, beim Book Depository für 11,03 Euro. Oder: DIE TRIBUTE VON PANEM – TÖDLICHE SPIELE. Preisgebunden in Deutschland für 17,90 Euro, in GB für 16,94 Euro.
Das waren jetzt nur ein paar Beispiele, teilweise gibt es deutlichere Preisunterschiede zwischen den hiesigen Shops und dem Book Depository. Auch wenn diese Preisdifferenzen vielfach eher gering sind und man auf die Ware aus dem Vereinigten Königreich ein paar Tage länger warten muss, zeigt das deutlich, dass man auch preisgebundene Bücher günstiger erhalten kann. Und das zudem völlig legal. Meine Vorhersage: Es wird nicht lange dauern, bis andere Anbieter ähnliche Angebote machen und gezielt deutsche Kunden ansprechen.
Vielleicht sollte das dem Börsenverein zu denken geben. Der wird aber vermutlich eher versuchen, diese Praktiken zu unterbinden. Ein Klageversuch gen Britannien dürfte aber sicher unterhaltsam werden. Das Gesetz sagt zwar:
§ 4 Grenzüberschreitende Verkäufe
(1) Die Preisbindung gilt nicht für grenzüberschreitende Verkäufe innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes.
(2) Der nach § 5 festgesetzte Endpreis ist auf grenzüberschreitende Verkäufe von Büchern innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes anzuwenden, wenn sich aus objektiven Umständen ergibt, dass die betreffenden Bücher allein zum Zwecke ihrer Wiedereinfuhr ausgeführt worden sind, um dieses Gesetz zu umgehen.
Da der Händler aber weltweit anbietet, dürfte es wohl nicht ganz einfach werden, ihm letzteres nachzuweisen.
Ach ja: The Book Depository gehört zu Amazon …
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Logo The Book Depository Copyright The Book Depository Limited
Soeben erschien Falko Löfflers Kurzgeschichtenband AUSGEWÄHLT! FANTASTISCHE GESCHICHTEN als eBook bei Amazon. Die Anthologie enthält 25 in den letzten 15 Jahren entstandene Stories, darunter auch Originalveröffentlichungen.
Enthalten sind auch die SF-Geschichte DAS ALTE UND EWIGE SPIEL, die für den Kurd Laßwitz-Preis und den Deutschen Phantastik-Preis nominiert war, sowie die SF-Story ORBITSTEUER, welche bei einem europaweiten Geschichtenwettbewerb auf dem dritten Platz landete. In Nachworten schildert der Autor, was ihn an der jeweiligen Idee fasziniert hat, wie eine Geschichte entstanden ist und in welchen Lebensabschnitt sie fällt.
Falko Löffler arbeitet seit 2003 als freier Autor. Er hat bislang vier Romane veröffentlicht, darunter die Fantasy-Reihe DRACHENWÄCHTER. Diese basiert auf der Kurzgeschichte DEN DRACHEN NACH, die in der Anthologie enthalten ist, und deren erster Band als Suchbild-Abenteuer von Daedalic Entertainment für PC und Mac umgesetzt wurde. Als Autor für Computerspiele hat er an einer Vielzahl von Titeln gearbeitet, zuletzt an Story und Texten des Adventures JACK KEANE 2 und der Geschichte des Browsergames ANNO ONLINE. Derzeit schließt er die Arbeit an einem Politthriller ab.
So um 2010 und 2011 war Amazons Programm »Kindle Singles« schon mal ein Thema im virtuellen Blätterwald des #Neulands, damals wurde das Programm vorgestellt und kurz darauf dann auch in den USA gestartet. Mit etwas Verzögerung – wie immer – wurde das Konzept nun auch nach Deutschland transplantiert, denn seit heute ist eine Kindle Singles-Seite bei Amazon.de zu erreichen.
Kindle Singles das sind kürzere Texte, die man für vergleichsweise kleines Geld erwerben kann. Der Umfang liegt bei ca. 5000 bis 30000 Worten, Amazon umschreibt das mit »länger als ein Artikel, kürzer als ein Roman«.
Der Plan ist natürlich nicht dumm, denn ca. 10 Seiten Kindle-eBook entsprechen grob einem Heftroman und damit einer einstmals erfolgreichen Textform, die sich für die schnelle Lektüre »zwischendurch« eignete. Es gibt eigentlich keinen Grund, warum sie nicht auch in eBook-Form erfolgreich sein sollte. Die Preise für die Kindle Singles beginnen bei 0,99 Euro und gehen bis 1,99 Euro, je nach Umfang des Werkes. Mich persönlich wundert, dass Amazon sich damit so lange Zeit gelassen hat.
Es liegen übrigens derzeit erstaunlich viele Sachtexte vor, ich hätte mit mehr Belletristik gerechnet. Neben der momentan noch vergleichsweise überschaubaren Anzahl an deutschen Titeln (40 Stück), kann man selbstverständlich auch englischsprachige Singles bekommen (derzeit 400). Besonders interessant ist hierbei auch, dass Amazon selbst englischsprachige Titel aus dem eigenen Programm ins Deutsche übersetzen ließ, um sie zum Start der Plattform anbieten zu können. Im Rahmen des Programms »Amazon Crossing« wurden bislang fast ausschließlich fremdsprachige Titel ins Englische übersetzt, jetzt soll das auch für den Weg »Englisch in andere Sprachen« forciert werden.
Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, warum gerade in Deutschland jetzt auf einmal so ein Hype um das Format gemacht wird, denn auch andere Verlage betätigen sich bereits im Bereich sogenannter »Singles«, die ja letztendlich auch nix anderes sind als Texte im Heftromanumfang und dieses Format ist nun wahrlich nix Neues. Ob es nun als Heft oder eBook vorliegt ist ja erst einmal zweitrangig. Natürlich waren die Heftromane immer das ungeliebte Literaturkind und wurden als Schund abgetan. Das ist vielleicht der Grund, warum die hiesigen Verlage sich bemühen, diesen Vergleich erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Ich finde das merkwürdig, denn letztendlich handelt es sich um schnell zu konsumierende Texte, daran kann ich nichts Verwerfliches erkennen. Profane Kitsch-Romantasy, wie sie zuhauf von den Verlagen auf den Markt geworfen wurde, finde ich persönlich schlimmer, weil sie eine Monokultur im Phantastik-Bereich schuf, die nicht jedem gefällt und die die restlichen phantastischen Genres kannibalisiert hat.
Die vermutlich erfolgreichsten »Singles« gibt es in Deutschland im eBook-Bereich übrigens bereits seit Jahren, sie nennen sich PERRY RHODAN.
Seit der Jahrhundertwende steigt grüner Nebel über den Flüssen auf. Æther ist für die Industrie ein Segen, für die Menschen ein Fluch. Luftschiffe erobern den Himmel, Monster bevölkern die Auen.
Wir schreiben das Jahr 1910: Im mondänen Baden-Baden scheint die Welt noch in Ordnung. Doch während die Kurgäste aus aller Welt durch die Alleen und den Kurpark flanieren, sterben junge Frauen an einer mysteriösen Vergiftung.
Das Fräulein Annabelle Rosenherz versucht die Ursache herauszufinden und gerät dabei selbst in große Gefahr, denn sie hat schon lange ein Geheimnis. Als sie der Wahrheit zu nahe kommt, nimmt man sie gefangen.
Auf den finsteren Höhen des Schwarzwalds verliert sie fast ihren Verstand und es entscheidet sich, ob Annabelle sich selbst akzeptieren kann, und ihre erste Liebe stark genug ist, den Widerständen der Gesellschaft zu trotzen.
Normalerweise kostet das eBook EUR 4,64, schon das ist für den Ziegelstein ein Dumping-Preis …
AETHERHERTZ
Annabelle Rosenherz 1
Anja Bagus
Steampunk-Roman
Taschenbuch und eBook
6. Mai 2013
432 Seiten, 20,2 x 13,2 x 3,2 cm
Taschenbuch:
10,70 Euro
ISBN-10: 1484903536
ISBN-13: 978–1484903537
eBook (Kindle):
4,64 Euro (normalerweise)
ASIN: B00CP6V0D8
Selbstverlag / CreateSpace / KDP
Es klingt ein wenig wie eine HARRY POTTER-Epigone, das mag auch nicht wundern, denn einer der Autoren ist Chris Columbus und der hat bei zwei Filmen um den britischen Zauberlehrling Regie geführt und auch beispielsweise das Drehbuch zu GREMLINS geschrieben (von PERCY JACKSON noch gar nicht gesprochen …). Der zweite Verfasser ist Ned Vizzini. Werbetext:
Als die Geschwister Eleanor, Brendan und Cordelia Walker erkennen, in was für ein großartiges und zugleich gruseliges Haus sie gezogen sind, ist es bereits zu spät: Die alte Nachbarin hat sie in einen fiesen Plan verwickelt. Ihre Eltern sind spurlos verschwunden, stattdessen streunen blutrünstige Krieger durch dschungelartige Wälder und übermenschliche Piraten bevölkern die Meere. Was haben die fantastischen Romane des ehemaligen Hausbesitzers und Autors Denver Kristoff damit zu tun und warum hat er die Familie Walker in sein dunkles Spiel verstrickt? Schnell merken die drei, dass nicht nur sie, sondern die ganze Welt in großer Gefahr schwebt.
Das bei Arena erschienene HOUSE OF SECRETS – DER FLUCH DES DENVER KRISTOFF ist heute für Amazons Kindle kostenlos erhältlich, die gebundene Fassung hat 400 Seiten und kostet normalerweise 15,99 Euro. Das eBook kostet in anderen Shops übrigens unverschämte 12,99 Euro, das ist damit auch der Normalpreis bei Amazon.
HOUSE OF SECRETS – DER FLUCH DES DENVER KRISTOFF
Ned Vizzini und Chris Columbus
Phantastik-Kinderbuch
empfohlenes Alter: 11 – 13 Jahre
Mai 2013
Taschenbuch:
400 Seiten, 15,99
ISBN-10: 3401068512
ISBN-13: 978–3401068510
eBook: ASIN: B00CHWLB6G
Arena
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