Film, TV & Stream

BEAUTIFUL CREATURES – EINE UNSTERBLICHE SEELE

BEAUTIFUL CREATURES – Bun­des­start 04.04.2012

Ethans Mom hat immer gesagt, die Men­schen in Cat­lin sind ent­we­der zu dumm um abzu­hau­en, oder zu fest­ge­fah­ren, um sich zu bewe­gen. Aber so unin­ter­es­sant wie der sech­zehn­jäh­ri­ge Ethan glaubt, ist Cat­lin eigent­lich gar nicht. Wenn man tie­fer blickt, wenn man sich nicht abschre­cken lässt, wenn man kei­ne Angst hat. Die fünf­zehn­jäh­ri­ge Lena wird die­se Her­aus­for­de­rung für Ethan. Denn Lena ist nicht ein­fach nur mys­te­ri­ös, son­dern eine mys­te­riö­se Hexe, aus einem gan­zen Klan von mys­te­riö­sen Hexen und einer lan­gen Ahnen­rei­he von Hexen. Die Nor­mal­sterb­li­chen von Cat­lin haben den eben­so mys­te­riö­sen Onkel von Lena, Macon Raven­wood, schon immer im Ver­dacht, nicht ganz koscher in welt­li­chen Din­gen zu sein. Aber wer glaubt schon an Hexen? Nur durch sei­ne unbän­di­ge Lie­be zu Lena wird Ethan tie­fer bli­cken, wird sich Ethan nicht abschre­cken, wird Ethan kei­ne Angst haben. Aber ihr sech­zehn­ter Geburts­tag steht bevor, und der pro­phe­zeit Lena eine schreck­li­che Aus­sicht auf ihr zukünf­ti­ges Leben. Und bringt Ethan in töd­li­che Gefahr.

JACK AND THE GIANT Spoiler

JACK THE GIANT SLAYER – Bun­des­start 14.03.2013

Noch ein Mär­chen. Die­ses Mal aller­dings wirk­lich nur für Kin­der. Kein augen­zwin­kern­des Schnee­witt­chen in MIRROR MIRROR und kei­ne Köp­fe schla­gen­den HANSEL & GRETEL. JACK THE GIANT SLAYER ist ein für die gan­ze Fami­lie beab­sich­tig­tes Mär­chen-Aben­teu­er der ganz alten Schu­le. Die alte Schu­le hat aller­dings kei­nen nost­al­gi­schen Fak­tor. Ein sehr aus­führ­li­cher Spoi­ler-Blick allein auf die ers­ten drei­ßig Minu­ten kann eini­ges ver­deut­li­chen.

Der klei­ne Jack bekommt im Kna­ben­al­ter die Geschich­te von den Rie­sen erzählt, wel­che von den Men­schen in ein Reich zwi­schen Erde und Him­mel ver­bannt wur­den. Wobei auch zau­ber­haf­te Boh­nen eine ent­schei­den­de Rol­le spie­len. Par­al­lel dazu wird der klei­nen Isa­bel­le, im sel­ben Alter wie Jack, die­sel­be Geschich­te erzählt. Drau­ßen fällt hef­ti­ger Regen, es don­nert laut­stark, Jack ver­si­chert sei­nem Vater, das er an die Rie­sen glau­be. Vater meint nur, dass es ein Mär­chen wäre. Die Mon­ta­ge die­ser zwei Sequen­zen ist ori­gi­nell umge­setzt. Fra­gen und Ant­wor­ten wer­den jeweils von der ande­ren Sei­te gestellt oder beant­wor­tet. Lei­der wird die Ori­gi­na­li­tät der Par­al­lel­mon­ta­ge allein durch die Geschich­te zunich­te gemacht.

HITCHCOCK verliert gegen THE GIRL

Ent­we­der war es wie­der ein­mal purer Zufall, oder es gab einen ganz Schlau­en bei HBO. Da die Stu­dio-Müh­len merk­lich lang­sa­mer malen, und bei Fern­seh­pro­duk­tio­nen wesent­lich schnel­ler reagiert wer­den kann, ist Letz­te­res zu ver­mu­ten. Von HITCH­COCKs Dreh­buch­än­de­run­gen ist soviel bekannt, dass der Schwer­punkt schließ­lich auf die Bezie­hung zwi­schen Hitch­cock und sei­ner Frau Alma Reville ver­legt wur­de. THE GIRL hin­ge­gen the­ma­ti­siert ganz klar die patho­lo­gi­sche Fixie­rung des Regis­seurs auf sei­ne bevor­zugt blon­den Dar­stel­le­rin­nen. Da Ste­phen Rebel­los Buch bereits seit 2005 zur Ver­fil­mung anstand, könn­ten BBC und HBO-Films bei Donald Spo­tos umstrit­te­nem Buch von 2009 ent­spre­chend reagiert haben, um Fox letzt­end­lich eine lan­ge Nase zu zei­gen. Soll­te erwähn­te Ände­rung bei der Fox-Ver­fil­mung tat­säch­lich auf HBOs Pro­duk­ti­on zurück­zu­füh­ren sein, dann haben die Gewal­ti­gen äußerst geschickt reagiert. Denn Rebel­los Buch the­ma­ti­siert eigent­lich die Ent­ste­hung und Dreh­ar­bei­ten von PSYCHO selbst, wäh­rend Gwy­neth Hug­hes’ Dreh­buch die besag­ten Dreh­ar­bei­ten dazu nutzt, um die Bezie­hung des Paa­res Hitch­cock zu betrach­ten.

TATORT mit Till – Willkommen bei … nichts Neuem

Was die­ser Arti­kel mit Phan­tas­tik zu tun hat? Nichts. Er hat aller­dings etwas mit der deut­schen Fern­seh­land­schaft zu tun und damit, dass die­se wei­test­ge­hend unzu­mut­bar ist. Phan­tas­tik fin­det im Ver­gleich zu Groß­bri­tan­ni­en oder den USA nicht statt, ande­re Seri­en­for­ma­te glän­zen durch hun­dert­mal wie­der­ge­käu­tes ohne Neu­es oder gar Pep. Wenn mal eine TV-Pro­duk­ti­on hoch­ge­lobt wird, hat sie mit Emi­gran­ten, Ver­trie­be­nen, dem zwei­ten Welt­krieg, oder allem zusam­men zu tun.

Ich gebe es offen zu: deut­sches Unter­hal­tungs­fern­se­hen im All­ge­mei­nen und den TATORT im Beson­de­ren fin­de ich übli­cher­wei­se uner­träg­lich. Till Schwei­ger ist mir eher egal, ich muss mir Fil­me mit ihm nicht anse­hen, weil es sich dabei um deut­sche Fil­me han­deln wür­de – und die gehen ein­fach nicht. Ich woll­te mir auch die­sen TATORT nicht anse­hen, auf­grund eini­ger Kom­men­ta­re dazu habe ich es dann doch getan. Ich habe mich schon mal mehr gelang­weilt, aber es war ganz okay. Ganz okay bedeu­tet nicht, dass ich das für die Ret­tung des deut­schen Fern­se­hens hal­te.

HYDE PARK ON HUDSON

Am Vor­abend des zwei­ten Welt­krie­ges erwar­tet Frank­lin Del­ano Roo­se­velt als 32. Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka ganz beson­de­re Gäs­te auf sei­nem Land­sitz, wel­cher aus­ge­rech­net Hyde Park genannt wird, am male­ri­schen Flüss­chen Hud­son. König Geor­ge der Sechs­te aus Groß­bri­tan­ni­en hat sich mit Gat­tin Eliza­beth zum Staats­be­such ange­kün­digt. Die Vor­be­rei­tun­gen sind ent­spre­chend tur­bu­lent und hek­tisch, zur Ruhe kommt der Prä­si­dent auf dem Land­sitz kaum. Da kann etwas Ablen­kung durch­aus nicht scha­den. Zum Bei­spiel mit der Cou­si­ne fünf­ten Gra­des Dai­sy, nach wel­cher Roo­se­velt schi­cken lässt. Und dies, obwohl sei­ne Gat­tin Ele­a­n­or eben­so anwe­send ist, wie sei­ne Gelieb­te Mis­sy.

WARM BODIES eher lauwarm

Auch wenn nur zwei der elf Pro­du­zen­ten tat­säch­lich mit der TWILIGHT-SAGA zu tun hat­ten, hält die Wer­bung mit »von den Machern von …« was sie ver­spricht. Kame­ra­mann Javier Aguir­re­s­a­ro­be und Cut­te­rin Nan­cy Richard­son waren auch noch bei TWILIGHT beschäf­tigt, das ver­spricht dann auch erhoff­ten Ton und Tem­po einer erprob­ten fünf­tei­li­gen Vam­pir­ge­schich­te mit Herz. Jetzt sind es Zom­bies, und die Idee dahin­ter scheint gar nicht so ver­kehrt. Denn was könn­te man anstel­len mit einer Geschich­te, in der sich ein Unto­ter und eine Leben­de inein­an­der ver­gu­cken? Aber was hat Jona­than Levi­ne dar­aus gemacht? Selbst die Haupt­dar­stel­ler Pal­mer und Hoult sind erwünsch­te Dupli­ka­te der TWI­LIGHT-Prot­ago­nis­ten. In vie­len Ein­stel­lun­gen von Tere­sa Pal­mer kann man glau­ben Kris­ten Ste­wart zu erken­nen, und mit den hohen Wan­gen­kno­chen und tief­lie­gen­den Augen ist Nicho­las Hoult ganz der Robert-Pat­ti­son-Typ. Isaac Mari­on hat eine Geschich­te geschrie­ben, die sehr lose an Romeo und Julia ange­lehnt ist, dem­entspre­chend hat Regis­seur und Dreh­buch­au­tor in Per­so­nal­uni­on Jona­than Levi­ne WARM BODIES auch gemacht. So ist die­ser Film für Splat­ter-Freaks genau­so inter­es­sant gera­ten, wie TWILIGHT für Lieb­ha­ber des Hor­ror­films.

LES MISÉRABLES dreamed a dream

Wenn man sich fra­gen soll­te, wen man mit einer unend­lich wie­der­hol­ten Ver­fil­mung von Vic­tor Hugos Stoff jetzt eigent­lich noch in den Kino­ses­sel locken will, dann genü­gen die ers­ten Minu­ten von Tom Hoo­pers Insze­nie­rung. Ganz offen­sicht­lich woll­te der KINGS SPEECH-Regis­seur ein­mal von den lei­sen, aber gro­ßen Fil­men Abstand gewin­nen. Her­aus­ge­kom­men ist ein nur gro­ßer Film, ein sehr gro­ßer, der Kino­fans und Musi­cal-Lieb­ha­ber glei­cher­ma­ßen in den Kino­ses­sel zu locken ver­steht. Wenn der laxe Ver­gleich vom »ganz gro­ßen Kino« ein­mal unbe­streit­bar zutrifft, dann bei die­ser x‑ten Ver­fil­mung von Vic­tor Hugos LES MISÉRABLES, das sich als Musi­cal zu den drei meist gespiel­ten und popu­lärs­ten Büh­nen­shows der Welt zäh­len darf.

DER HOBBIT – EINE UNERWARTETE REISE

Mit nur gerin­ger Ver­spä­tung konn­te auch ich mir end­lich Peter Jack­sons HOB­BIT-Inter­pre­ta­ti­on im Kino anse­hen. Glück­li­cher­wei­se wur­de der Film hier sogar in HFR ange­bo­ten, obwohl er nicht mehr im größ­ten Saal des Cine­ma­xx lief, son­dern in einem der klei­ne­ren Kinos.

Es war bereits viel geschrie­ben wor­den, über die­sen Film, dabei wur­de inter­es­san­ter­wei­se in den meis­ten die­ser Bespre­chun­gen nicht auf den Inhalt ein­ge­gan­gen. Mög­li­cher­wei­se, weil man der Ansicht war, es wis­se ohne­hin jeder, der das Buch gele­sen hat, was geschieht. Doch eigent­lich ist das ange­sichts der zahl­lo­sen »Extra­po­la­tio­nen« falsch.

THE LAST STAND hat keinen Stand

Neun Jah­re und drei Neben­rol­len spä­ter ist er wie­der da. Er beton­te ja bereits des Öfte­ren, er käme zurück. Dass er sein Come­back in die Hän­de des Korea­ners Kim Jee-woon leg­te, war bei nähe­ren Über­le­gun­gen kei­ne schlech­te Idee. Kim Jee-woon hat unter ande­rem I SAW THE DEVIL und THE GOOD, THE BAD, THE WEIRD insze­niert, die kein gro­ßes Publi­kum fan­den, von die­sem aber sehr wohl­wol­lend auf­ge­nom­men wur­den. Jetzt bekommt Kim Jee-woon sein ame­ri­ka­ni­sches Debut, noch dazu einen der begehr­tes­ten Dar­stel­ler, zumin­dest was das Action-Gen­re angeht, und macht THE LAST STAND. Ein Film der alles hat, was ein sinn­be­frei­ter Action­film haben muss. Ein Schwer­ver­bre­cher lässt sich bei der Über­füh­rung in ein ande­res Gefäng­nis mit einer spek­ta­ku­lä­ren Akti­on befrei­en. In einer spek­ta­ku­lä­ren Flucht macht er sich auf den Weg Rich­tung der mexi­ka­ni­schen Gren­ze. Zwi­schen Gangs­ter und Mexi­ko liegt das unspek­ta­ku­lä­re Städt­chen Som­mer­ton. Som­mer­tons She­riff Arnold Schwar­zen­eg­ger kann das gan­ze Spek­ta­kel gar nicht ab, und ent­facht spek­ta­ku­lä­re Aktio­nen, um den Gangs­ter bei der Durch­fahrt zu stop­pen.

LINCOLN – vom Menschen zum Staatsheiligtum

LINCOLN – Bun­des­start 24.01.2013

Der Mensch, der Mann, die Iko­ne, der Mythos. Mit LINCOLN schuf Ste­ven Spiel­berg sei­nen bis­her poli­tischs­ten Film, wenn­gleich MÜNCHEN sehr nahe an die­sem Attri­but ist. Das liegt dar­an, dass es Spiel­berg her­vor­ra­gend gelingt, den mys­ti­fi­zier­ten Volks­hel­den zu einem ehr­li­chen Men­schen zu machen. Natür­lich auch ein Ver­dienst der gera­de­zu gespens­ti­schen Per­so­ni­fi­zie­rung durch Dani­el Day-Lewis, der die Rol­le, trotz Spiel­bergs Hart­nä­ckig­keit, mehr­mals ablehn­te. Dabei soll­te aber auch Tony Kush­ners Bei­trag mit einem über meh­re­re Jah­re gewach­se­nen Dreh­buch nicht ver­ges­sen wer­den. Dies ist ein Spiel­berg-Film durch und durch. Und doch lässt er sich nur mar­gi­nal mit einem sei­ner ande­ren fünf­zig Fil­men ver­glei­chen.

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