Wenn mir ein Roman als Science Fiction Story im Noir-Stil angedient wird, dann muss ich natürlich sofort einen zweiten Blick werfen, das hört sich genau nach meinem Beuteschema an.
Und der Anfang des Romans macht dem dann auch sofort alle Ehre und zumindest ich stellte mir das Geschehen am Anfang vor dem inneren Auge in hartkontrastigen Schwarzweißtönen vor.
Im weiteren Verlauf des Buches tendiert das dann allerdings mehr in Richtung herkömmlicherer SF, auch wenn der Autor der Idee eigentlich treu bleibt.
Die Frage ist durchaus gerechtfertigt: Wann ist das Publikum der Superheldenfilme überdrüssig? Für den gemeinen Konsumenten wird es wohl so sein, dass »dieser eine« noch geht, denn geschadet hat noch keiner aus dem Marvel Cinematic Universe. Nur, um dann die Notwendigkeit des nächsten anstehenden Films wieder in Frage zu stellen. Mit der kinematografischen Besonderheit WAKANDA FOREVER ist es nicht anders. Während der alles umfassende Geek langsam die Geduld mit DCs Filmreihe verliert, überrascht Marvel immer wieder. Nicht, dass diese immer neue Meisterwerke produzieren würden, aber der konstante Unterhaltungswert und die tonalen Variationen geben, was dem Otto-Normal-Kinogänger weiterhin ins Kino geleitet. Deswegen wird es weiterhin Superheldenfilme für eine nicht abschätzbare Zeit geben.
Kann Spuren von Spoilern enthalten, allerdings nichts, was man nicht durch die Trailer eh gewusst hätte.
Dem Vernehmen aus dem virtuellen Blätterwald nach hat Kultregisseur Quentin Tarantino kürzlich zu Protokoll gegeben, dass er keine Superheldenfilme mag und »ganz Hollywood« darauf wartet, dass dieser Hype endlich zu Ende ist, damit man wieder »richtige Filme« machen kann (nachdem Martin Scorsese neulich noch gerantet hatte, dass Superheldenfilme gar kein Kino seien – was Myriaden von Kinobesuchern offensichtlich ganz anders sehen). Tarantino verstieg sich sogar zu der Aussage, dass es einen »Krieg« zwischen »originellen« und Superheldenfilmen gäbe. Etwa einen Infinity War? Oder eher einen Civil War? (sncr)
Mal abgesehen davon, dass ich daraus ein klein wenig Neid herauszuhören vermeine, habe ich ziemlich schlechte Nachrichten für Quentin T. und Martin S.
Nachdem ich Patrick S. Tomlinsons GATE CRASHERS und STARSHIP REPO gelesen hatte (beide Funny SF im Stil erinnernd beispielsweise an Robert Asprins Chaos-Kompanie, beide äußerst unterhaltsam, wenn man auf das Genre steht und auch mit ein wenig Klamauk leben kann, der zweite noch mehr als der erste), war mir umgehend klar, dass ich von dem Autor noch mehr lesen möchte, denn die beiden Romane waren schon mal der Knüller.
Eines der Themen, die bei Science Fiction-Romanen immer wieder mal auftauchen ist es, bekannte Versatzstücke aus dem Heute in die Zukunft zu versetzen. Genau das tut Tomlinson in THE ARK, denn es gilt einen klassischen Kriminalfall durch einen Polizisten zu lösen, allerdings in einem ganz anderen Umfeld als bei Krimis sonst üblich, SF eben.
Disclaimer: Ich habe ob einer gewissen Ratlosigkeit eine Woche benötigt, um eine Besprechung verfassen zu können. Dafür ist die spoilerfrei.
Wie bereits bei THOR: RAGNAROK hat Taika Waititi bei der neuesten Inkarnation und dem aktuellsten Film des Marvel Cinematic Universe die Rolle des Regisseurs übernommen. Für mich war das zuerst einmal eine gute Nachricht, denn zum einen schätze ich Waititi als Regisseur wie Schauspieler und zum anderen hatte er dem etwas drögen Charakter Thor durch RAGNARÖK eine humoristische Komponente hinzufügen können, die vermutlich auch mit dem Fähigkeiten Chris Hemsworths zusammenpasste. Der hat in der Vergangenheit in diversen Produktionen bewiesen, dass er auch in diesem Fach zuhause ist. Deswegen war ich bei THOR: LOVE AND THUNDER guter Dinge, dass die Kombination aus MCU, Waititi, Thor und Hemsworth einen unterhaltsamen Film ergeben würde.
Ich hatte gestern morgen schon eine Kurzkritik im Radio gehört. Die besagte im Prinzip: »schon wieder dasselbe, gähn!«. Hm. Erstens weiß ich nicht, was Personen erwarten, die in einen Dino-Katastrophenfilm der JURASSIC-Reihe gehen? Hamster? Teletubbies? Zweitens ist das zudem dem Film gegenüber unfair, denn er ist tatsächlich in Teilen ganz anders, denn wo sich früher die Saurier auf ein begrenztes Habitat wie einen Themenpark oder eine Insel beschränkten, sind sie nun auf der ganzen Welt zu finden – aufgrund der Machenschaften skrupelloser Verbrecher und Kapitalisten (manche behaupten, die beiden seien nun wirklich dasselbe).
Offizieller Deutschlandstart: 05.05.2022, in Kinos ab dem 04.05.2022
Spoilerfrei
Was gab es für einen Vorab-Hype um diesen nächsten Film aus der Reihe des Marvel Cinematic Universe (oder heißt das jetzt schon »Marvel Cinematic Multiverse«?). Der zum Kult-Studio gewordene Verlag und Disney wussten wieder einmal, wie man die Fans so richtig anheizen kann, mit Trailern in denen unzählige Ostereier versteckt waren und über die man frei drehend abspekulieren konnte. Und so wurde jeder Trailer im Netz von Eingeweihten bis fast auf Einzelbildebene seziert und jedes Detail mit Spekulationen versehen, die auf fundiertem Wissen der bereits bekannten Filme und Serien und natürlich auch insbesondere der Comics beruhten (denn Marvel bedient sich gern bei sich selbst). Da fragte sich dieser Rezensent unwillkürlich, ob ein Film einer derart großen Erwartungshaltung überhaupt jemals gerecht werden kann.
Eins kann ich gleich vorneweg schicken: Marvel gibt sich gar keine Mühe mehr, Filme für den durchschnittlichen Kinogänger zu machen, sondern produzierte MULTIVERSE OF MADNESS einfach mal konsequent für die Fans.
So hat uns SPIDER-MAN: FAR FROM HOME zurückgelassen: Der Sensationsreporter J. Jonah Jameson hat mit einem Video der Welt offenbart, dass Peter Parker Spider-Man ist. Genau hier setzt NO WAY HOME an, denn der niederträchtige Jameson lässt Peter als den Mörder des angeblichen guten Mysterio erscheinen. Mit seiner Identität enthüllt und als Mörder beschimpft, wird Spider-Mans Tun und Parkers Privatleben zunehmend komplizierter, bisweilen unerträglich. Sein ganzes soziales Umfeld beginnt unter den falschen Anschuldigungen zu leiden, was die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft zum Äußersten treibt. Der Mystiker Doctor Strange soll die Realität so verändern, dass niemand mehr die Identität von Spider-Man kennt. Und weil Peter Parker eben noch immer nicht der gefestigte, kluge und besonnene Superheld ist, bringt der sprunghafte Universitätsanwärter den Zauber von Strange mächtig durcheinander.
Ich weiß nicht, ob es irgendwo im Multiversum eine parallele Realität gibt, in der das Marvel Cinematic Universe nicht erfolgreich ist. Ich weiß auch nicht, ob es eine Realität gibt, in der SPIDER-MAN: NO WAY HOME ein Flop geworden ist. In unserem kleinen, beschaulichen Teil des Multiversums ist jedenfalls das Gegenteil der Fall, das kann man bereits jetzt eindeutig feststellen.
Vermutlich werden dennoch die Nörgler erneut zu vernehmen sein, die immer wieder Mal lautstark die Ansicht vertreten, das mit den Superhelden wäre jetzt aber wirklich mal über und müsse nun endlich und endgültig ein Ende finden.
Offensichtlich kennen die Marvel schlecht. Denn die können dasselbe Konzept, das seit Jahrzehnten in den Comics funktioniert, nämlich insbesondere im Vergleich zur Konkurrenz äußerst dreidimensionale Superhelden immer wieder mal neu erfinden, um das Thema interessant zu halten, ganz offensichtlich auf das Medium Kino – oder besser: Bewegtbild – übertragen. Und sie haben eine schier unübersehbare Menge an Stoff auf den sie einfach nur zurückgreifen und ihn neu oder halbneu adaptieren müssen.
Es gibt gewisse Dinge in Filmen, die immer funktionieren. Die Apple-Produktion FINCH hat gleich drei dieser Elemente, von denen eigentlich schon eines genügt, um Erfolg zu generieren. Tom Hanks, Roboter und einen Hund. Was kann da schon schief gehen? Es könnte schief gehen, dass die Macher Gefahr laufen, sich auf der sicheren Seite auszuruhen. Was als Grundlage für die Geschichte dient, hat man schon zuhauf gesehen und erlebt. Eine Sonneneruption hat die Ozonschicht zerstört und mit 70 Grad Celsius ist die Erde weitgehend unbewohnbar geworden. Ohne Schutzanzug verbrennt die Haut wegen ungefilterter Ultraviolettstrahlung. Die ganz wenigen Überlebenden können sich nur im Schatten aufhalten, oder kommen nur Nachts aus ihren Verstecken. Finch Weinberg ist Robotik-Ingenieur und mit viel Glück konnte er sich nach der Katastrophe in seiner ehemaligen Firma einnisten. Mit Hund Goodyear als einzig treuem Gefährten verfolgt Finch den Plan, der Apokalypse eins auszuwischen.
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