Wenn man hört, dass ein Magazin neu aufgelegt werden soll, mit dem man große Teile der Kindheit verbracht hat, dann ist man schon allein aus rein nostalgischen Gründen erst einmal erfreut – auch wenn man weiß, dass der letzte Reinkarnationsversuch aufgrund mangelnden Käuferinteresses gescheitert ist. Erste Bedenken beschlichen mich dann allerdings bereits, als ich das Konzept vernahm: diesmal sollte das YPS auf Erwachsene ausgerichtet werden, Zielgruppe laut Verlag die 30- bis 45-Jährigen (also die früheren Leser), mit Gimmick, aber auch zu diesen Lesern passenden Artikeln.
Als ich das Rezensionsexemplar dann las, war ich anfangs fast noch bereit, an eine Selbstpersiflierung zu glauben, aber je weiter ich im Magazin kam, desto mehr fragte ich mich, ob man mich für dumm verkaufen will. Oder ob die Redaktion ernsthaft der Ansicht ist, die Artikel im neuen YPS könnten die Zielgruppe auch nur ansatzweise zufrieden stellen.
MADAGASCAR 3 – EUROPES MOST WANTED – Deutschlandstart: 02.10.2012
Die beliebtesten Zootiere der Filmgeschichte sind zurück. Und sie bringen wieder ihre Pinguine mit. Nahtlos knüpft Teil drei an die Nummer zwei an, wo die vier gegensätzlichen Kumpanen in ihrer ursprünglichen Heimat zurückgelassen werden, weil die Nebendarsteller in Frack-Gefieder eben mal nach Monte Carlo aufgebrochen sind. Böse Zungen behaupten ja, dass zu viele Köche den Brei verderben würden. Anlass zu dieser Unterstellung geben Werke wie MADAGASCAR 3. Drei Regisseure und zwei Drehbuchautoren. Beim modernen Animationsfilm, und bei vielen sehr gelungenen dazu, ist das nicht wirklich ungewöhnlich, doch bei diesem Film wirkt es wie eine Bestätigung des alten Sprichwortes.
Chuck Norris wurde von einer Königskobra gebissen. Nach fünf Tagen qualvollster Schmerzen … starb die Kobra.
Dies ist einer der unzähligen Witze über Chuck Norris, die im Internet und schon im allgemeinen Sprachgebrauch kursieren. Ein Neuer ist hinzugekommen, nachdem der Großteil von EXPENDABLES 2 in Bulgarien gedreht wurde: Chuck Norris besucht Bulgarien nicht, Bulgarien besucht Chuck Norris. Zugegeben ist diese Humoreske weniger originell als das am Anfang angeführte Beispiel. Und so hat es als Dialog dann doch der Witz mit der Kobra in den Film geschafft, weil sich Norris ganz im Sinne der Autoren, das Zitat selbst aussuchen durfte. Das ist Teil des sich selbst propagierenden Zirkelschlusses, welcher mit dem Konzept von EXPENDABLES einhergeht. So wandelt Schwarzenegger seinen ikonischen Satz »I’ll be back« einfach in »I am back«. Nicht nur ein Zitat, sondern Statement über die Rückkehr ins Filmgeschäft.
Als seinerzeit die Agenturmeldung kam, Ridley Scott sei gerade in Island, um für PROMETHEUS den »Anbeginn der Zeit« zu filmen, hätte jedem klar sein müssen, dass dies nicht Science-Fiction für den Mainstream werden würde. PROMETHEUS geht tiefer und weiter. Aber geht er tief genug und weiter als andere Filme? In einer langen Tradition von gesellschaftlich relevanten Utopien und kritischen Zukunftsvisionen, bewegt sich Ridley Scotts Ansicht vom Ursprung der Menschheit im genau richtigen Umfeld. In jüngster Zeit waren es die menschlichen Belastbarkeiten in Duncan Jones´ MOON und die Kollektivneurosen aus Danny Boyles SUNSHINE, welche den Zuschauer herausforderten, und überweltliche Zukunftsvisionen in menschliche Psychogramme von unergründbarer Tiefe wandelten. PROMETHEUS nimmt sich eines Themas an, das komplexer und gewagter nicht sein könnte. Woher kommt der Mensch, und wohin führt sein Weg.
Neulich lag mal wieder was von Knaur im Briefkasten und der Inhalt drehte sich diesmal glücklicherweise weder um die neueste Liebesschmonzette mit Fantasy-Anteilen, noch um irgendwelche Science Fiction, die sich bei näherer Betrachtung als schwer erträglich heraus stellt. Nein, bei dem Taschenbuch-Ziegelstein mit dem düsteren aber durchaus ansehnlichen Cover handelte es sich um den neuen Heitz.
Nun mögen die Meinungen über Markus Heitz – beziehungsweise seine Bücher – auseinander gehen, insbesondere die Anspruchsfanatiker im altgedienten SF- oder Fantasy-Fandom lassen ja gern mal kein gutes Blatt an ihm (was außer denen keinen wirklich interessiert), aber meiner Ansicht nach liefert der Autor regelmäßig sehr lesbare und vor allem sehr kurzweilige phantastische Werke ab, die vor allem eins wollen: unterhalten.
Und daran kann ich beileibe nichts Verwerfliches finden.
Bei Abney Park handelt es sich um eine sehr umtriebige Band aus Seattle, die in diversen künstlerischen Bereichen tätig ist. Neben den Musik-CDs, die mindestens im Jahrestakt erscheinen, haben sie ein Pen & Paper-Rollenspiel gebastelt, und nun den ersten Band von Romanen, die all ihre Lieder in einen gemeinsamen Kontext bringen und die Welt, die dahinter steht, vorstellen sollen. Eine deutsche Übersetzung ist derzeit leider nicht in Sicht.
There will come a time …
When freedom is considered too dangerous. Cities are walled, and citizens are chained to round-the-clock jobs to keep them controlled. Change and progress are outlawed.
There will come a time …
When clockworks wake up, only to find they are not allowed to be awake. They hide in fear, not daring to break their chains of slavery.
There will come a time …
When freedom is outlawed. The last free people must scrape a living in the dirt of the prairies, or in the skies above them. These hardened men and women fight for their lives and their freedom against beasts of the plains, police in the cities, and pirates in the sky. When freedom is outlawed, only the outlaws are free.
»Anja erwacht als Einzige ihrer Elitetruppe in den Weiten des Alls aus ihrem Tiefschlaf. Auf der Suche nach Antworten tastet sie sich langsam durch das riesige Schiff. Erst nachdem die von ihr unbewusst eingeleitete Befehlssequenz die gewaltige Vernichtungsmaschinerie des Schiffes unwiderruflich in Gang gesetzt hat, erkennt sie das todbringende Ziel der Mission.
Zweifel beginnen sich zu formen. Zweifel, die die in ihrem Gehirn implantierten Befehlsketten nie hätten aufkommen lassen dürfen, wäre deren Verfallsdatum nicht schon lange überschritten worden.«
Ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt, ganz ehrlich gesagt. Einerseits wirklich faszinierende Ideen, abseits vom üblichen Klischee, andererseits eine überaus verwirrende Erzähltechnik, zum Teil etwas unpassende »direkte Sprache« und das unbefriedigte Verlangen nach ein paar Antworten.
Als unbekannter Autor wie auch als Klein- oder Kleinstverleger hat man es heutzutage schon schwer (ich werde aus naheliegenden Gründen keine Namen nennen, es weiß eh jeder, wer gemeint ist). Da müht man sich als Schreiber ab, gießt seine Gedanken in eine Tastatur, auf dass daraus ein Werk werde, das der Leser goutiert. Als Verleger platziert man dann Werbung für das Buch und steht selbstverständlich hinter dem Verfasser.
Wie kann es da sein, dass sich im Internet immer wieder und immer öfter hergelaufene »Blogger« erdreisten, einfach so Besprechungen dieser Werke zu verfassen? Der Gipfel der Unverschämhtheit ist natürlich, wenn diese Rezensionen auch noch negativ ausfallen! Das geht gar nicht!
Ich möchte den Autoren und Verlegern an dieser Stelle eine kostenlose Hilfe zur Verfügung stellen. Mittels des nachfolgenden Formulars kann man sich seinen Kommentartext für das Blog der unverschämten Rezensenten schnell zusammenklicken, damit man nicht immer wieder neu tippen muss.
Ich weise darauf hin, dass die generierten Texte keine Rechtsberatung darstellen …
Als ich um einen persönlichen Kommentar über die Neuverfilmung von VERBLENDUNG gebeten wurde, lehnte ich ab. Zunächst. Persönliche Meinungen haben in Rezensionen gewöhnlich nichts verloren. Man verschafft sich einen persönlichen Eindruck und analysiert diesen zu einer weitgehend objektiven Betrachtung. Doch je mehr man über David Finchers Version des Stieg Larson Thrillers nachdenkt, desto weniger gibt es tatsächlich zu sagen. Der Visionär Fincher hat ein Meisterwerk geschaffen. Und er ist damit gescheitert.
In markigen Marketing-Worten hat Daniel Craig heraufbeschworen, wie das nur zwei Jahre nach der schwedischen Produktion erscheinende Remake eine Aufwärtsspirale für alle Produkte sein kann. Selbstverständlich werden diese Wechselwirkungen greifen. Fincher wird Menschen zum Lesen bringen, die Leser werden auf die schwedische Fassung neugierig, die Schweden-Fraktion wird neugierig auf die Amerikaner. Hin und her. Als jemand, der den Roman gelesen hat und vor Erregung gleich zwei Stunden später die ungekürzte TV-Fassung sehen musste, war schon der Trailer zu der neuen VERBLENDUNG eine Offenbarung. Aber was für eine. Jedes Bild war handlungsbedingt leicht zuzuordnen, jeder Schnipsel verriet den Kontext der Szene. Meiner persönlichen Meinung nach war ich sicher, einen exzellenten Film erwarten zu dürfen. Und einen sehr überflüssigen dazu.
Nach den fast schon apokalyptisch zu nennenden und sich überschlagenden Ereignissen im Vorgängerband CHANGES fragte ich mich, wie Autor Jim Butcher diesen Geschehnissen um seinen magischen Privatdetektiv noch eins draufsetzen wollte. Zudem endete jener Roman mit einem Cliffhanger, der an Dramatik kaum noch zu überbieten war – und nicht nur ich fragte mich, wie er aus der Nummer wieder raus kommen wollte.
Aber Jim Butcher wäre nicht Jim Butcher, wenn er nicht für die ein oder andere Überraschung gut wäre und die von ihm in GHOST STORIES, dem neuesten Band der HARRY DRESDEN-Reihe, präsentierte Nachfolgegeschichte ist an Skurrilität kaum zu überbieten.
Achtung! Ich möchte die Leser dieser Rezension ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich sowohl Geschehnisse in CHANGES deutlich thematisieren muss, als auch Informationen zum neuen Band gebe, die definitiv Spoiler darstellen. Wer beide noch nicht gelesen hat und auch nichts wissen möchte, sollte darüber nachdenken, diese Besprechung nicht zu lesen. Den Dresden-Fans darunter sage ich an dieser Stelle deswegen nur: kaufen! (aber das werden die ohnehin tun) :o)
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