ebooks

eBooks im Buchhandel – das darf alles nicht wahr sein …

eReader-Facepalm

Beim Lesen der Über­schrift und des Teasers nahm ich noch an, dass es jetzt – end­lich – soweit sei, und man eBooks ein­fach auch im sta­tio­nä­ren Buch­han­del kau­fen und auf sein Lese­ge­rät über­tra­gen kann. Das Bör­sen­blatt ver­kün­det voll­mun­dig und wer­be­wirk­sam pünkt­lich zur Buch­mes­se:

E‑Books im sta­tio­nä­ren Sor­ti­ment
Rauf auf den Rea­der
E‑Books für Kun­den in der Cloud spei­chern oder direkt im Laden auf den E‑Reader zie­hen: Das Bar­sor­ti­ment Umbreit und E‑Rea­der-Pro­du­zent Pocket­Book rüs­ten beim E‑Re­a­ding-Ser­vice im Sor­ti­ment nach.

Liest man dann wei­ter, bleibt aller­dings erneut wie­der nur, sich aus­dau­ernd an den Kopf zu fas­sen: Die­ses Ange­bot ist aus­schließ­lich im Zusam­men­hang mit dem Gerät Pocket­Book Touch Lux nutz­bar. Das ist unge­fähr so, als müss­te man in einem bestimm­ten Auto­mo­dell an einer Tank­stel­le vor­fah­ren, um Sprit zu bekom­men, oder als erhiel­te man sei­ne Kaf­fee­boh­nen nur, wenn man eine Kaf­fee­müh­le des Typs 08/​15 von Edu­scho hat. Die­se Beschrän­kung auf ein ein­zel­nes Gerät – noch nicht ein­mal auf einen Her­stel­ler – ist der­art hane­bü­chen und welt­fremd, da bleibt mir die Spu­cke weg. Zumal es sich bei Pocket­book noch nicht ein­mal ansatz­wei­se um einen Markt­füh­rer im Bereich eRea­der abseits des Kind­le-Öko­sys­tems han­delt. Das ist kei­ne tol­le Neue­rung, das ist nur noch pein­lich.

Die­se Schmer­zen … die­se unend­li­chen Schmer­zen …

[cc]

Bild: eRea­der von mir, Face­palm von Fabio Ven­ni auf flickr, CC BY-SA

Neuer Verlag für Phantastik-eBooks und erste Ausschreibung: O´Connell Press

oconnellpress_00

Mit O’Con­nell Press grün­de­te das Autoren­ehe­paar Susan­ne und Sean O’Con­nell zum 1. Okto­ber 2013 einen neu­en Phan­tas­tik-Ver­lag für´s neue Jahr­tau­send: »eBooks statt Tot­holz­me­di­en« lau­tet ihre Devi­se, denn sie wol­len dem digi­ta­len Medi­um klar den Vor­zug geben, obwohl auch der eine oder ande­re Print­ti­tel nicht aus­zu­schlie­ßen ist.

Alte und neue Stim­men der deut­schen Phan­tas­tik­sze­ne sol­len bei O’Con­nell Press ein Zuhau­se fin­den. Mit hoch­wer­ti­ger Cover­ge­stal­tung und anspruchs­vol­len Inhal­ten sol­len nicht nur Fan­boys und Geek­girls, son­dern auch Gele­gen­heits­le­ser ange­spro­chen wer­den. Mit ers­ten Titeln ist Anfang 2014 zu rech­nen.

Susi-und-Sean-OConnell

Zusam­men mit dem Launch gibt es auch gleich die ers­te Aus­schrei­bung, gesucht wer­den Geschich­ten zu

EXOTISCHEN WELTEN

Mil­lio­nen Pla­ne­ten allein in unse­rer Milch­stra­ße, fan­tas­ti­sche Impe­ri­en und unglaub­li­che Rei­che im Mul­ti­ver­sum, unent­deck­te Fle­cken, ter­ra inco­gni­ta, nicht nur auf den Land­kar­ten vik­to­ria­ni­scher For­scher. Wesen aus frem­den Dimen­sio­nen, die unter dem Bett kau­ern oder jen­seits des Wand­schranks, die kal­ten, vom Wahn­sinn zer­fres­se­nen Ebe­nen mensch­li­chen Bewusst­seins – dar­aus lässt sich ein bun­ter Strauß aus unglaub­li­chen Geschich­ten bin­den.
Ste­phen King schrieb einst in »Das Leben und das Schrei­ben«, Geschich­ten sei­en wie Fos­si­li­en, man müs­se sie nur frei­le­gen. Wir wün­schen uns daher muti­ge Archäo­lo­gen, die Unbe­kann­tes ans Tages­licht brin­gen, Geschich­ten vol­ler »Sen­se of Won­der«, vol­ler Exo­tik, die buch­stäb­lich die Gren­zen unse­res Ver­stan­des spren­gen.

Alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen zu Rah­men­be­din­gun­gen und For­mat fin­den sich auf einer Sei­te zur Aus­schrei­bung auf ocon​nel​press​.de. Ein­sen­de­schluss für die Geschich­ten ist der 31.12.2013.

Logo und Foto Copy­right O´Connell Press

Reaktion des Betreibers von 100Fans

Update: 100 Fans Crowdfunding

Sie­he auch den Fol­ge­ar­ti­kel: Fünf Fra­gen an 100 Fans.

Auf mei­nen gest­ri­gen Arti­kel zur »Crowdfunding«-Plattform 100fans von der Münch­ner Ver­lags­grup­pe erhielt ich eben­falls ges­tern noch eine Email mit Bit­te um Rich­tig­stel­lung. Eigent­lich woll­te ich mit der Ver­öf­fent­li­chung war­ten, bis auch die Ant­wor­ten auf mei­ne rest­li­chen gestell­ten Fra­gen ein­tref­fen, habe mich aber dann doch dage­gen ent­schie­den. Ich füh­re die von den Betrei­bern bemän­gel­ten Stel­len hier im ein­zel­nen auf und gehe auch gleich inhalt­lich dar­auf ein.

Der Betrei­ber schrieb:

Bevor ich Ihre wei­ter­ge­hen­den Fra­gen beant­wor­te, muss ich Sie auf eini­ge sach­li­che Feh­ler in dem Arti­kel auf Ihrer Sei­te hin­wei­sen und um deren Berich­ti­gung bit­ten. Wenn man sich sach­lich mit etwas aus­ein­an­der­set­zen möch­te, soll­ten die Fak­ten schon stim­men.

Unwahr ist:
»…das darf in Form ei­nes eBooks oder oder her­kömm­li­chen Druck­werks da­her kom­men…«
Wahr ist: Alle 100 FANS-Bücher wird es sowohl als E‑Book als auch als gedruck­te Bücher geben. Zum Fun­ding muss kein Autor ein fer­ti­ges Buch bei uns ablie­fern, son­dern er prä­sen­tiert sein Buch oder sei­ne Buch­idee mit einem Expo­sé oder einem Aus­zug auf unse­rer elek­tro­ni­schen Platt­form.

Tat­säch­lich habe ich geschrie­ben:

Man kann dort sein Buch­pro­jekt vor­stel­len, das darf in Form ei­nes eBooks oder her­kömm­li­chen Druck­werks da­her kom­men, und nach Schwarm-Finan­zie­rern su­chen.

Ich sehe nicht, wo das »unwahr« sein soll. Die Autoren wer­den ohne­hin nur Datei­en ein­rei­chen, aus denen wer­den dann eBooks oder Bücher oder bei­des. Ich sehe ehr­lich gesagt nicht ganz den Kri­tik­punkt, eben­so wenig kann ich mei­nen Satz als »unwahr« erken­nen. Viel­leicht als »unge­nau for­mu­liert«.

Wei­ter mit dem Hin­weis auf »Total Buy­out«:

Noch mehr eBooks: das StoryBundle Science Fiction-Paket

StoryBundle Promo

Kurz nach dem Hum­ble eBook Bund­le kommt auch Sto­ry­Bund­le mit einem Paket von elek­tro­ni­schen Büchern aus der vir­tu­el­len Höh­le, dies­mal han­delt es sich um Sci­ence Fic­tion-Wer­ke. Auch hier darf man bezah­len, was man möch­te und erhält dafür Roma­ne von nam­haf­ten Autoren.

Im Paket fin­den sich: HOPSCOTCH von Kevin J. Ander­son, IN HERO YEARS … I´M DEAD von Micha­el A. Stack­po­le, ON MY WAY TO PARADISE von David Far­land, SANTIAGO von Mike Res­nick, SWARM von B. V. Lar­son, THE DISAPPEARED von Kris­ti­ne Kath­ryn Rusch, HIGH-OPP von Frank Her­bert sowie THE STARS IN SHROUD von Gre­go­ry Ben­ford.

Die letz­ten bei­den erhält man aller­dings nur dann, wenn man min­des­tens zehn Dol­lar zahlt. Die Bücher sind auch hier DRM-frei und lie­gen so wie es aus­sieht als ePub und für den Kind­le vor. Auch hier kann man einen Teil des Betrags für wohl­tä­ti­ge Zwe­cke spen­den, im Gegen­satz zum HUMBLE BUNDLE ist das aller­dings optio­nal. Bei der Stan­dard­ver­tei­lung des ent­rich­te­ten Obo­lus´ gehen 70% der Ein­nah­men an die Autoren und 30 % an Sto­ry­Bund­le.

Logo Sto­ry­Bund­le und Pro­mo­fo­to Copy­right Sto­ry­Bund­le

Amazon startet »Kindle Singles« in Deutschland

Logo Kindle Singles

So um 2010 und 2011 war Ama­zons Pro­gramm »Kind­le Sin­gles« schon mal ein The­ma im vir­tu­el­len Blät­ter­wald des #Neu­lands, damals wur­de das Pro­gramm vor­ge­stellt und kurz dar­auf dann auch in den USA gestar­tet. Mit etwas Ver­zö­ge­rung – wie immer – wur­de das Kon­zept nun auch nach Deutsch­land trans­plan­tiert, denn seit heu­te ist eine Kind­le Sin­gles-Sei­te bei Ama​zon​.de zu errei­chen.

Kind­le Sin­gles das sind kür­ze­re Tex­te, die man für ver­gleichs­wei­se klei­nes Geld erwer­ben kann. Der Umfang liegt bei ca. 5000 bis 30000 Wor­ten, Ama­zon umschreibt das mit »län­ger als ein Arti­kel, kür­zer als ein Roman«.

Der Plan ist natür­lich nicht dumm, denn ca. 10 Sei­ten Kind­le-eBook ent­spre­chen grob einem Heft­ro­man und damit einer einst­mals erfolg­rei­chen Text­form, die sich für die schnel­le Lek­tü­re »zwi­schen­durch« eig­ne­te. Es gibt eigent­lich kei­nen Grund, war­um sie nicht auch in eBook-Form erfolg­reich sein soll­te. Die Prei­se für die Kind­le Sin­gles begin­nen bei 0,99 Euro und gehen bis 1,99 Euro, je nach Umfang des Wer­kes. Mich per­sön­lich wun­dert, dass Ama­zon sich damit so lan­ge Zeit gelas­sen hat.

Es lie­gen übri­gens der­zeit erstaun­lich vie­le Sach­tex­te vor, ich hät­te mit mehr Bel­le­tris­tik gerech­net. Neben der momen­tan noch ver­gleichs­wei­se über­schau­ba­ren Anzahl an deut­schen Titeln (40 Stück), kann man selbst­ver­ständ­lich auch eng­lisch­spra­chi­ge Sin­gles bekom­men (der­zeit 400). Beson­ders inter­es­sant ist hier­bei auch, dass Ama­zon selbst eng­lisch­spra­chi­ge Titel aus dem eige­nen Pro­gramm ins Deut­sche über­set­zen ließ, um sie zum Start der Platt­form anbie­ten zu kön­nen. Im Rah­men des Pro­gramms »Ama­zon Crossing« wur­den bis­lang fast aus­schließ­lich fremd­spra­chi­ge Titel ins Eng­li­sche über­setzt, jetzt soll das auch für den Weg »Eng­lisch in ande­re Spra­chen« for­ciert wer­den.

Ich kann aller­dings nicht nach­voll­zie­hen, war­um gera­de in Deutsch­land jetzt auf ein­mal so ein Hype um das For­mat gemacht wird, denn auch ande­re Ver­la­ge betä­ti­gen sich bereits im Bereich soge­nann­ter »Sin­gles«, die ja letzt­end­lich auch nix ande­res sind als Tex­te im Heft­ro­man­um­fang und die­ses For­mat ist nun wahr­lich nix Neu­es. Ob es nun als Heft oder eBook vor­liegt ist ja erst ein­mal zweit­ran­gig. Natür­lich waren die Heft­ro­ma­ne immer das unge­lieb­te Lite­ra­tur­kind und wur­den als Schund abge­tan. Das ist viel­leicht der Grund, war­um die hie­si­gen Ver­la­ge sich bemü­hen, die­sen Ver­gleich erst gar nicht auf­kom­men zu las­sen.

Ich fin­de das merk­wür­dig, denn letzt­end­lich han­delt es sich um schnell zu kon­su­mie­ren­de Tex­te, dar­an kann ich nichts Ver­werf­li­ches erken­nen. Pro­fa­ne Kitsch-Roman­t­a­sy, wie sie zuhauf von den Ver­la­gen auf den Markt gewor­fen wur­de, fin­de ich per­sön­lich schlim­mer, weil sie eine Mono­kul­tur im Phan­tas­tik-Bereich schuf, die nicht jedem gefällt und die die rest­li­chen phan­tas­ti­schen Gen­res kan­ni­ba­li­siert hat.

Die ver­mut­lich erfolg­reichs­ten »Sin­gles« gibt es in Deutsch­land im eBook-Bereich übri­gens bereits seit Jah­ren, sie nen­nen sich PERRY RHODAN.

[cc]

Logo Kind­le Sin­gles Copy­right Ama­zon

HORROR FACTORY – die neue digitale Horror-Reihe bei Bastei Lübbe

Der Ver­lag Bas­tei Lüb­be ist schon seit eini­ger Zeit sehr umtrie­big, was eBooks angeht und hat erst vor kur­zem mit­ge­teilt, dass elek­tro­ni­sche Bücher bereits ca. 30 Pro­zent des Umsat­zes aus­ma­chen. Die neu­es­te Publi­ka­ti­ons­rei­he im Bereich eBook nennt sich HORROR FACTORY: alle vier­zehn Tage soll neu­er Gru­sel­stoff aus allen Berei­chen des Hor­ror ver­öf­fent­licht wer­den: Gothic bis Dark Fan­ta­sy, Vam­pi­re, Zom­bies, Seri­en­mör­der und sons­ti­ges »Grau­en, das in der mensch­li­chen See­le wohnt«. Den Start macht am heu­ti­gen Tag Wolf­gang Hohl­beins PAKT MIT DEM TOD, zwei Wochen spä­ter erscheint CRAZY WOLF von Chris­ti­an End­res.

Her­man hat nichts getan. Außer viel­leicht, zur fal­schen Zeit am fal­schen Ort zu sein. Sei­ne Pei­ni­ger prü­geln ihn halb­tot, und in den Augen sei­ner Geg­ner erblickt Her­man zum ers­ten Mal das Böse. Das wirk­lich Böse! Um zu über­le­ben, geht Her­man einen Pakt mit dem Tod ein, und ab sofort sind die fried­li­chen Tage im beschau­li­chen Mil­ton, Mas­sa­chu­setts, vor­bei. Wer ist der merk­wür­di­ge hin­ken­de Frem­de, der plötz­lich an Her­mans Sei­te ist? Kommt er als Freund oder ver­steckt sich hin­ter sei­ner lächeln­den Mas­ke der Teu­fel? Die Wahr­heit ist eben­so grau­sam wie töd­lich.

Hier­mit bestä­tigt sich mei­ne mehr­fach geäu­ßer­te Ver­mu­tung, dass eBooks auch die Heft­ro­ma­ne des 21. Jahr­hun­derts wer­den (kön­nen). Bas­tei Lüb­be, seit Jahr­zehn­ten im Roman­heft­be­reich tätig, setzt das Kon­zept somit kon­se­quent ins neue For­mat um. Bei HORROR FACTORY han­delt es sich um eine der ers­ten »Heft­ro­man­se­ri­en« eines gro­ßen Ver­lags, die aus­schließ­lich in eBook-Form ver­öf­fent­licht wird. Es wird span­nend wer­den, zu beob­ach­ten, ob die Hor­ror­fans das For­mat anneh­men wer­den. Das eBook ist für die Publi­ka­ti­ons­form gera­de­zu opti­mal geeig­net, allein schon, weil die gesam­te Druck- und Trans­port­lo­gis­tik – und damit die Kos­ten dafür – weg­fal­len.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­det man auf der Web­sei­te zur HORROR FACTORY. Erhält­lich sind die eBooks dort, bei Ama­zon oder auch bei Beam eBooks, der Preis pro Aus­ga­be beträgt 1,49 Euro.

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
Bitte erlaube Cookies und externe Javascripte, indem du sie im Popup am unteren Bildrand oder durch Klick auf dieses Banner akzeptierst. Damit gelten die Datenschutzerklärungen der externen Abieter.

von Viral Lab gespon­sor­ter Post, Cover PAKT MIT DEM TOD Copy­right Bas­tei Lüb­be

[aartikel]B00C9WPERQ[/aartikel][aartikel]B00C9WPCLE[/aartikel][aartikel]B00CMAG1GI[/aartikel][aartikel]B00CM9RY10[/aartikel]

Qindie – Die Schatzkarte zu Selfpublishing-Perlen

Heu­te ging das Por­tal Qin­die online. Qin­die ist eine grif­fi­ge Zusam­men­fas­sung aus zwei Wor­ten: »Qua­li­tät« und »Indie«. Was will uns das sagen? Ziem­lich ein­fach: Self­pu­bli­shing wäre eigent­lich eine coo­le Sache, aber man kann und darf ein­fach nicht mehr ver­leug­nen, dass wir damit ein Pro­blem haben: ich sage ger­ne »jeder Analpha­bet und sein Hund kann ver­öf­fent­li­chen und tut es auch«. Und die­ses Pro­blem führt dazu, dass die ein­schlä­gi­gen Inde­pen­dent-Platt­for­men wie bei­spiels­wei­se Kind­le Direct Publi­shing oder Kobo Wri­ting Life in Hau­fen von sti­lis­tisch und ortho­gra­fisch uner­träg­li­chem Bull­shit ver­sin­ken, den sich ernst­haft kei­ner geben kann. Das führ­te lei­der dazu, dass der Begriff »Self­pu­bli­shing« sich ob die­ser Aus­wüch­se in letz­ter Zeit eher zu einem Schimpf­wort wan­del­te.

Lei­der, denn tat­säch­lich gibt es defi­ni­tiv auch viel Lesens­wer­tes unter den Indie-Publi­ka­tio­nen – und zwar sowohl von Autoren und Autorin­nen, die bereits bei nam­haf­ten Ver­la­gen ver­öf­fent­licht haben, aber den­noch zusätz­lich auch als Self­pu­blisher Wer­ke publi­zie­ren (die laut Ver­la­gen kei­ner lesen möch­te), als auch von New­co­mern, die noch kei­ner kennt, die es aber den­noch ver­ste­hen zu schrei­ben. Im Inter­net ist das ähn­lich, auch dort gibt es hau­fen­wei­se Null­num­mern unter den Web­sei­ten – doch hier wei­sen uns Such­ma­schi­nen mit ihren Algo­rith­men den Weg und tren­nen Spreu von Wei­zen und Dün­ger von Dung. War­um gibt es so etwas nicht für Indie-Publi­ka­tio­nen? Weil es tech­nisch nicht geht. Den Infor­ma­ti­ons­ge­halt einer Web­sei­te kann man – viel­leicht – durch Inhalts­ana­ly­se und Back­link-Sta­tis­tik erfas­sen, bei Bel­le­tris­tik ist dies ungleich schwie­ri­ger bis unmög­lich.

Die Platt­form Qin­die will eine Bre­sche in das Dickicht des Self­pu­bli­shings schla­gen und möch­te auf die Per­len hin­wei­sen. Möch­te dem Leser die Mög­lich­keit geben, unter all dem oft schwer ver­dau­li­chen Buch­sta­ben­wust die lesens­wer­ten, nein, die unbe­dingt les­ba­ren Wer­ke abseits der eta­blier­ten Ver­la­ge zu fin­den. Möch­te die Zeit min­dern, die man dabei auf­wen­det, sich mit der Mache­te erschöpft und frus­triert durch Urwäl­der vol­ler ortho­gra­fi­scher und sti­lis­ti­scher Schling­pflan­zen zu hacken, wäh­rend man dabei von Stink­tie­ren bedroht wird, die der Ansicht sind, nach Laven­del zu duf­ten.

Wer die heu­te gestar­te­te Sei­te besucht, der soll­te sich dar­über im Kla­ren sein, dass die­ses Pflänz­chen noch jung ist. Es muss wach­sen und gedei­hen. Den Dün­ger kön­nen auch die Leser lie­fern, denn Rück­mel­dun­gen was man anders oder bes­ser machen kann oder ob man was über­se­hen hat, also kon­struk­ti­ve Kri­tik, kann jeder brau­chen. »Nobo­dy is per­fect«, sagt ein altes klin­go­ni­sches Sprich­wort, das ich im Ori­gi­nal lei­der nicht aus­spre­chen kann. :)

Also, lie­be Leser, egal wel­chen Gen­res: besucht Qin­die. Fin­det coo­le Bücher abseits des Ver­lags-Main­streams. Elek­tri­sche und papier­ne. Bringt euch mit Kom­men­ta­ren oder Emails ein. Und sagt es wei­ter! Alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen fin­det man dort. Kei­ne Geschmacks­po­li­zei. Aber Anre­gun­gen.

Dis­clai­mer: ich bin nicht ganz neu­tral in die­ser Sache, denn ihr wer­det auf Qin­die mei­nen Namen fin­den. Den­noch: selbst wenn ich noch nie etwas davon gehört hät­te, wür­de ich das als Freund von Büchern und eBooks sowie Anhän­ger der Self­pu­bli­shing-Idee ganz groß­ar­tig fin­den. Ehr­lich. Ent­schei­det selbst.

[cc]

Logo Qin­die Copy­right Qin­die

Vergabedauer von eBook-Rechten: Verlage auch bei diesem Thema evolutionsresistent

Der Buch­re­port berich­tet dar­über, dass Autoren zukünf­tig Rech­te für eBooks nur befris­tet ver­ge­ben möch­ten:

Hin­ter­grund der Dis­kus­sio­nen ist eine Beson­der­heit des elek­tro­ni­schen Publi­zie­rens: Bei gedruck­ten Büchern fal­len die Rech­te an den Autor zurück, wenn sein Buch nicht mehr lie­fer­bar ist. Ein elek­tro­ni­sches Buch bleibt dage­gen theo­re­tisch unbe­grenzt lie­fer­bar. Für Autoren kann es aber durch­aus inter­es­sant sein, die E‑Book-Rech­te nach eini­ger Zeit neu ver­ge­ben zu kön­nen.

Natür­lich möch­te der Schrift­stel­ler­ver­band VS es zur Regel machen, dass Rech­te für elek­tro­ni­sche Publi­ka­tio­nen nur zeit­lich begrenzt an die Ver­la­ge ver­ge­ben wer­den sol­len. Denn ein eBook kann per defi­ni­tio­nem nie aus­ver­kauft sein. Bei einem Medi­um, das sich aktu­ell in einem der­ar­ti­gen Wan­del befin­det wie das eBook, kann es sein, dass sich die Gege­ben­hei­ten inner­halb kür­zes­ter Zeit wan­deln, so dass einem Autor Nach­tei­le durch die lang­fris­ti­ge Bin­dung an einen Ver­lag erwach­sen.

Die gro­ßen Ver­la­ge stel­len sich jedoch stur und wol­len unbe­dingt unbe­fris­te­te Nut­zungs­rech­te, die Ver­hand­lun­gen dro­hen des­we­gen zu schei­tern. Ich fra­ge mich, was die Ver­ant­wort­li­chen bei den Ver­la­gen für Dro­gen neh­men? Gera­de Autoren, die bereits ver­legt und bekannt sind, kön­nen doch ihre Wer­ke völ­lig pro­blem­los selbst ver­le­gen? Die glau­ben ernst­haft immer noch, dass sie das ein­zi­ge Tor zum Leser sei­en und gerie­ren sich wie Lite­ra­tur-Groß­grund­be­sit­zer gegen­über ihren baum­woll­pflü­cken­den Schreib­skla­ven. Ich hof­fe wirk­lich, der Schrift­stel­ler­ver­band bleibt hart und führt den evo­lu­ti­ons­re­sis­ten­ten Ver­la­gen ihre For­de­rung mit Nach­druck an geeig­ne­ter dunk­ler Stel­le ein. Aller­dings ist VS ein Teil von ver.di, und denen kann man nach mei­nen Erfah­run­gen nicht so weit trau­en, wie ich einen Ver­le­ger wer­fen kann …

Alternativen beim Online-Kauf, gibt es die? libre​ka​.de

Ihr müsst jetzt ganz stark sein, lie­be Leser. Die­sen Test erträgt nur, wer extrem geis­tes­stark oder völ­lig besof­fen ist. Oder sein Hirn groß­zü­gig not­lei­den­den Zom­bies gespen­det hat. You have been war­ned!

Her­ein­spa­ziert, her­ein­spa­ziert, mei­ne sehr geehr­ten Damen und Her­ren, in unse­re ein­ma­li­ge Show der Abson­der­lich­kei­ten! Hier sehen Sie absto­ßen­de Mons­tren eben­so, wie ver­wach­se­ne Freaks, hier bleibt kein Auge tro­cken und hier erbli­cken Sie Din­ge, die man anders­wo tot­schla­gen wür­de!

Bis­her konn­te man in die­sem Test von Online­shops halb­wegs brauch­ba­re Ergeb­niss eben­so fin­den, wie man­gel­haf­te oder durch­wach­se­ne. Aber was libre­ka!, der von MVB – und damit vom Bör­sen­ver­ein des Buch­han­dels, MVB heisst »Mar­ke­ting- und Ver­lags­ser­vice des Buch­han­dels GmbH« – betrie­be­ne Buch­la­den im Web bie­tet, ist so hane­bü­chen, dass das oben zu lesen­de Intro sei­ne Berech­ti­gung hat. Denn ich habe vor lau­ter »an den Kopf fas­sen« (neu­deutsch: Face­palms) wäh­rend des Tests jetzt hau­fen­wei­se deut­li­che Griffstel­len im Gesicht und – um bei der Freak­show zu blei­ben: die­ser Shop muss aus Lei­chen­tei­len mumi­fi­zier­ter Bör­sen­ver­eins-Zom­bies zusam­men­ge­setzt wor­den sein, anders lässt sich das, was mir begeg­net ist, nicht erklä­ren.

Ins­be­son­de­re sind die gleich fol­gen­den Erkennt­nis­se dann wit­zig, wenn man sich vor Augen führt, wie MVB unter einem »über libreka!«-Link groß­spu­rig angibt:

libre­ka! ist die gro­ße E‑Book-Platt­form für den deutsch­spra­chi­gen Raum – mit einem umfas­sen­den Leis­tungs­an­ge­bot, das von der Infor­ma­ti­on über die Mög­lich­keit zum Rein­le­sen in Bücher bis zum Kauf von E‑Books und gedruck­ten Büchern reicht. 1.947.526 Bücher aus über 1.763 Ver­la­gen mit über 50 Mil­lio­nen Buch­sei­ten ste­hen für die Suche zur Ver­fü­gung und652.937 E‑Books zum Kauf bereit. Wer als Leser Bücher sucht, ist bei libre­ka! an der rich­ti­gen Adres­se.

Den letz­ten Satz möch­te ich aber sowas von bezwei­feln. Wer als Leser Bücher sucht (ins­be­son­de­re eng­li­sche Print- oder eBooks), der ist in einem tür­ki­schen Gemü­se­la­den bes­ser auf­ge­ho­ben, als bei libre­ka. Da kann man wenigs­tens die Inhalts­stof­fe der Sucuk von der Ver­pa­ckung able­sen, manch­mal sogar in eng­lisch.

Mer­ket auf, lie­be Besu­cher der Freak­show, wenn ich euch den dege­ne­rier­tes­ten und ver­wach­sens­ten Online­shop in Sachen »ich kauf´ im Inter­net« vor­stel­le, den ich je gese­hen habe. Büh­ne frei für: libre­ka! Unse­re gedun­ge­nen Clowns wer­den jetzt noch schnell Vali­um ver­tei­len, damit es nicht zu Hyper­ven­ti­la­ti­on kommt.

Auf den ers­ten Blick ist man noch arg­los und erfreut sich an der Über­sicht­lich­keit und dem halb­wegs hüb­schen und moder­nen Anblick der Sei­te. Das zeigt aller­dings, dass man auch aus einem hirn­lo­sen Zom­bie mit ein wenig Make Up und neu­en Desi­gner-Kla­mot­ten zumin­dest äußer­lich einen Super­star machen kann (ähn­li­ches betrei­ben Pri­vat­sen­der seit Jah­ren und auch öffent­lich-recht­li­che kön­nen das inzwi­schen ganz gut, aber das ist doch die­ses … Fern­se­hen … iiiiihhhh!).
Aber ich schwei­fe ab. Erfreut nimmt man erst ein­mal ein hori­zon­ta­les Haupt­me­nü zur Kennt­nis, das nicht nur eBooks und Bücher, son­dern auch »Audio«, »Video/​DVD« (»Blu­Ray« ist ver­mut­lich zu modern für den … äh … tra­di­ti­ons­be­wuss­ten Bör­sen­ver­ein), »Soft­ware« und »Wei­te­re Medi­en« feil bie­tet. Wobei ich mir auf Anhieb unter »Wei­te­re Medi­en« so gar nix vor­stel­len konn­te. Also der Neu­gier nach­ge­kom­men und mal dar­auf geklickt.
Ahja. Unter »Wei­te­re Medi­en« fin­de ich … Bücher. Das ist ja ori­gi­nell. War­um sind die nicht unter »Bücher«? Weil man unbe­dingt einen wei­te­ren Menü­punkt brauch­te, um wich­ti­ger zu wir­ken? Oder bes­ser sor­tiert? Das Menü muss­te voll wer­den? Man könn­te anneh­men, dass die Schlau­ber­ger, die das Por­tal ver­bro­chen haben, nach dem has­ti­gen Genuss einer Fla­sche Hörn­er­tee mög­li­cher­wei­se dach­ten »Hach, wir machen den über­flüs­si­gen Menü­punkt ganz nach rechts. Mit dem Titel und dem Namen klickt da eh nie jemand drauf!« Doch: ich. Unfass­bar. Ver­las­sen wir schnell die­sen Ort, denn hier lau­ert der Wahn­sinn der »Gro­ßen Alten« des Bör­sen­ver­eins und ihrer nicht­eu­kli­di­schen Navi­ga­ti­on. Mir ist schon ganz schwumm­rig,

Mal abge­se­hen davon, dass sich der Inhalt auch hier lie­be­voll an die lin­ke Sei­te des Brow­ser­fens­ters schmiegt, sieht die Front des Hau­ses eigent­lich ganz gut aus. Top­me­nü mit Haupt­na­vi­ga­ti­on, man könn­te sich fra­gen, war­um im Hea­der »Bücher und eBooks« steht, in der Navi­ga­ti­on jedoch eBooks vor Büchern ange­ord­net sind. Ist man sich sei­ner Prio­ri­tä­ten nicht ganz sicher? Grün als domi­nan­te Far­be soll einen Ein­druck von Fri­sche erzeu­gen. An der lin­ken Sei­te zei­gen sich the­ma­ti­sche Unter­tei­lun­gen, kli­cke ich auf Bel­le­tris­tik, stel­le ich erstaunt fest, dass als »The­men« unter ande­rem »Fan­tas­ti­sche Lite­ra­tur«, »Fan­ta­sy«, »Sci­ence Fic­tion« und »Fan­ta­sy & Sci­ence Fic­tion« auf­tau­chen. Das sind kei­ne Kate­go­rien, wie auf den bis­her getes­te­ten Sei­ten, son­dern Fil­ter, die die ange­zeig­ten Inhal­te (erst­mal irgend­wie alles) ein­schrän­ken. Eigent­lich ganz pfif­fig gemacht. Wäh­le ich irgend­was davon kann ich sogar gezielt nach Spra­chen fil­tern und sogar nach Preis­rah­men. Bei diver­sen Büchern wird mir die Opti­on »rein­le­sen« ange­zeigt, damit also eine Mög­lich­keit, die ganz ähn­lich der »Blick ins Buch«-Funktion bei Ama­zon ist.

Mal im Ernst und außer­halb mei­ner Spot­te­rei­en wei­ter oben: wer aus­schließ­lich auf der Hatz nach deut­schen Main­stream-Büchern ist, wird hier ver­mut­lich ganz gut bedient, denn eigent­lich ist das Kon­zept der Suche mit nach­fol­gen­der Fil­te­rung durch­aus schlüs­sig und das Fil­tern auch ganz gut umge­setzt (die eigent­li­che Suche aber nicht). Von der völ­lig unbe­dien­ba­ren ergo­no­mi­schen Kata­stro­phe, die libre­ka! vor dem Relaunch war, ist das tat­säch­lich Licht­jah­re ent­fernt. MVB hat in Sachen Bedie­nung offen­bar bes­se­re Leu­te als beim letz­ten Mal für die Umset­zung ein­ge­kauft – das ist aber auch wahr­lich nicht schwer. Zu den unent­schuld­ba­ren Tücken der Suche (mer­ke: Suche ist nicht gleich Fil­te­rung) kom­men wir gleich.

Nur: ich möch­te gern eng­li­sche Bücher erwer­ben, sei es in Tot­holz- oder in elek­tro­ni­scher Form – dazu kom­men wir jetzt und es wird klein­ka­riert und komisch, denn zumin­dest die­ser Teil der Hüt­te brö­ckelt hin­ter der auf­ge­styl­e­ten Fas­sa­de ziem­lich hef­tig.

Die Suche nach BLOOD RITES mit einer nach­fol­gen­den Fil­te­rung »Eng­lish« bringt den gesuch­ten Roman auf den ers­ten drei Sei­ten (also drei­ßig Such­ergeb­nis­sen) nicht ans Tages­licht. Des­we­gen die Ver­fei­ne­rung mit dem Autoren­na­men »But­cher«, das hat bis­her auf den ande­ren Shops fast immer funk­tio­niert. Hier jedoch: ins­ge­samt vier Ergeb­nis­se (der Eng­lisch-Fil­ter ist noch aktiv), kei­nes (!) davon ist der gesuch­te Har­ry Dres­den-Roman.
Na gut, ver­su­che ich also mal den im Novem­ber erschie­ne­nen neu­en Roman COLD DAYS. Auch hier fin­de ich auf den ers­ten Ergeb­nis­sei­ten den gesuch­ten Titel nicht, die Such­ma­schi­ne behaup­tet zwar, nach »Rele­vanz« zu sor­tie­ren, was das für eine Rele­vanz sein könn­te, geht mir aller­dings auch nach einer aus­gie­bi­gen Medi­ta­ti­on auf mei­nem Dani­el Düsen­trieb-Kis­sen nicht auf. Mar­kiert sind bei den Tref­fern die ein­zel­nen Wor­te »cold« und »days«, eine Suche nach bei­den Begrif­fen zusam­men scheint nicht prio­ri­siert nach Rele­vanz sor­tiert zu wer­den. Wer pro­gram­miert so etwas? In ein­wö­chi­gem Lehr­gang zur IT-Kraft umge­schul­te MVB-Mana­ger? Auch wenn ich COLD DAYS in Anfüh­rungs­zei­chen set­ze, eine übli­che Vor­ge­hens­wei­se um Such­be­grif­fe zusam­men zu fügen: Fehl­an­zei­ge; eben­so, wenn ich den Titel um den Autoren­na­men ergän­ze: dann gibt es neun eng­li­sche Tref­fer, kei­ner davon ist der gesuch­te Roman – es ist noch nicht ein­mal ein ein­zi­ger davon von Jim But­cher.
Noch ein letz­ter Ver­such mit CHANGES. Über 30000 Tref­fer in »eng­li­sche Bücher« – ah ja … Ver­fei­ne­rung mit dem Autoren­na­men: kein Tref­fer auf den ers­ten paar Sei­ten der Such­ergeb­nis­se. Ernüch­ternd.

Unter dem »Finden«-Button der Such­funk­ti­on ent­de­cke ich einen klei­nen Link: »Erwei­ter­te Suche«. Hier kann ich den Titel und den Autoren­na­men ein­zeln ein­ge­ben. Ich tue dies für bei­de vor­ste­hen­den Roma­ne und zusätz­lich noch für CHANGES, das Ergeb­nis ist jedes­mal das­sel­be:

Ihre Such­an­fra­ge nach * und Titel »Chan­ges« und Autor »But­cher« lie­fer­te kei­ne Ergeb­nis­se. Bit­te ver­su­chen Sie es mit einem ande­ren Such­be­griff.

»Erbärm­lich« ist wie­der ein­mal das ein­zi­ge Wort, das mir dazu ein­fällt. Nein, das stimmt nicht, mir fal­len noch ganz ande­re Wor­te ein, aber die sind hier nicht wie­der­ga­be­fä­hig, das ver­bie­tet mir mei­ne Erzie­hung. Ver­mut­lich nut­ze ich wie­der eine Art und Wei­se des Suchens, die nicht mit den Vor­stel­lun­gen der MVB-Ent­wick­ler über­ein­stimmt, was zuläs­si­ge oder vali­de Such­an­fra­gen sind (sie­he die Lach­num­mer auf buch​han​del​.de). Viel­leicht soll­ten die ein Hand­buch zur Suche her­aus geben. Man wür­de das nur ver­mut­lich auf der Sei­te nicht fin­den.

Die Suche nach REDSHIRTS lie­fert drei Tref­fer. Der ers­te ist die Hey­ne-Aus­ga­be, zwei und drei muss man sich auf der Zun­ge zer­ge­hen las­sen, das ist ver­mut­lich wie­der die­se okkul­te MVB-»Relevanz«:

  • Augen­bli­cke einer Welt­rei­se, Hel­ge Nege­le
  • The Pulit­zer Pri­ce Archi­ve. A Histo­ry And Antho­lo­gy …

Man sieht: höchst beein­dru­ckend, was die­se Such­ma­schi­ne leis­tet … Eng­li­sche Aus­ga­ben von REDSHIRTS sowohl als eBook wie auch als Print­buch: nix ist.
Die Suche nach Alan Dean Fos­ter för­dert eben­so wie eine nach »Fos­ter, Alan Dean« und einer Ein­schrän­kung auf eng­li­sche Bücher gera­de mal 13 Tref­fer zuta­ge, davon ist nicht ein ein­zi­ger von Alan Dean Fos­ter. Eine Ver­tip­per-Suche nach »Alan Dearn Fos­ter« lie­fert wie erwar­tet: … nix.

Ihre Such­an­fra­ge nach »alan« »dearn« »fos­ter« lie­fer­te kei­ne Ergeb­nis­se. Bit­te ver­su­chen Sie es mit einem ande­ren oder all­ge­mei­ne­ren Such­be­griff.

Dan­ke, aber ich ver­su­che es lie­ber mit Bol, Osi­an­der oder eben doch wie­der Ama­zon. Und: Bei diver­sen Büchern feh­len die Cover­ab­bil­dun­gen.

Eigent­lich habe ich an die­ser Stel­le des Tests schon gar kei­nen Bock mehr, mich wei­ter mit die­sem halb­ver­gam­mel­ten Unto­ten aus­ein­an­der zu set­zen, aber ich beis­se die Zäh­ne zusam­men, ver­su­che mich in einen stoi­zis­tisch-maso­chis­ti­schen Geis­tes­zu­stand zu ver­set­zen, der mich die­se Freak-Web­sei­te wei­ter­hin ertra­gen lässt, und mache wei­ter. Ne Pul­le Leber­kleis­ter wäre viel­leicht auch eine Hil­fe gewe­sen.
Wobei: eigent­lich könn­te ich mir die Tests in Sachen eBooks tat­säch­lich spa­ren, denn bei den vor­ge­nann­ten Such­ergeb­nis­sen wur­den auch immer die eBooks mit ange­zeigt und sind fil­ter­bar. Des­we­gen in aller Kür­ze:

Die Suche nach ICERIGGER för­dert tat­säch­lich ein Resul­tat her­vor, was ist denn jetzt los? Die gesam­te Tri­lo­gie in einem eBook, her­aus­ge­ge­ben von Open Road für EUR 14,20. Die hat Ama­zon nicht. Die Ein­zel­bän­de gibt es bei libre­ka nicht, bei den Ama­zo­nen aller­dings schon. Das mit ICERIGGER war jedoch ein Zufalls­tref­fer. Charles Stross´ HIDDEN FAMILY: Fehl­an­zei­ge. Scal­zis REDSHIRTS: Fehl­an­zei­ge. Und sogar die bei­den Best­sel­ler THE HUNGER GAMES und A DANCE WITH DRAGONS: Fehl­an­zei­ge.
Ver­su­chen wir noch schnell einen Klas­si­ker: MOUNTAINS OF MADNESS von H. P. Love­craft. Und der wird tat­säch­lich als eBook in einer Aus­ga­be von Ran­dom House gefun­den, der Preis beträgt üppi­ge 21,31 Euro, bei Ama­zon gibt es ver­schie­de­ne Aus­ga­ben, die preis­wer­tes­ten davon kos­ten … 89 Cent, aller­dings habe ich die Ran­dom House-Aus­ga­be auf Ama­zon nicht gefun­den. Ein gro­ßer Teil der Wer­ke Love­crafts sind übri­gens seit 2007 gemein­frei … 21,31 Euro … ohne Wor­te … ich habe für eine Love­craft-Gesamt­aus­ga­be für den Kind­le 99 Cent bezahlt …

Man kann kon­sta­tie­ren: ekla­tan­te Preis­un­ter­schie­de gibt es des­we­gen nicht, weil die ach so tol­le eBook-Platt­form des Bör­sen­ver­eins in Sachen eng­li­scher eBooks extrem schlecht sor­tiert ist, zumin­dest was den Bereich Phan­tas­tik angeht.

Ich bin ja gar nicht so, gebe ihnen bei deut­schen Büchern eine Chan­ce, suche noch­mal nach Alan Dean Fos­ter und beschrän­ke dies­mal nicht auf »eng­lisch«. Nach der Ein­schrän­kung auf »Bücher« und »Bel­le­tris­tik« erhal­te ich 34 Tref­fer. Ja, das könn­te hin­kom­men. Aller­dings sind nur 12 davon tat­säch­lich von ihm der Rest ist von irgend­wem. Noch eins? Gern: Ich suche nach »Geor­ge R. R. Mar­tin« und schrän­ke auf »Bücher« ein, Bel­le­tris­tik bie­tet mir der Fil­ter gar nicht an. Ergeb­nis: vier Gra­phic Novels nach Mar­tin, dann ein Buch über Pfer­de­sport im Natio­nal­so­zia­lis­mus (nein, kein Scherz!), eine Götz Geor­ge-Bio­gra­fie, erst dann die ers­ten bei­den Roma­ne aus der LIED VON EIS UND FEU­ER-Rei­he. Dann ein Buch über Design­me­tho­den und eins über Mar­tin Gro­pi­us. Auf der zwei­ten Ergeb­nis­sei­te kein ande­res Bild, da wun­dert man sich nicht, dass 2475 Tref­fer gemel­det wer­den. Und so geht es wei­ter. An die­ser Stel­le hät­te ich, um ein hys­te­ri­sches Geki­cher zu unter­drü­cken, erneut die bereits bemüh­te Fla­sche Leber­kleis­ter zum Ein­satz kom­men las­sen müs­sen. Ergo: auch bei der Recher­che in der Kern­kom­pe­tenz »deutsch­spra­chi­ge Bücher« sind die Ergeb­nis­se die­ser Such­ma­schi­ne mit »sub­ter­ran« noch sehr freund­lich umschrie­ben.

Lie­be Leu­te von MVB: Lucene/​Solr ist eine Open Source-Such­ma­schi­ne unter Ägi­de des Apa­che-Pro­jekts und lie­fert schon unkon­fi­gu­riert bes­se­re Ergeb­nis­se als euer Pro­gram­mie­rer-Eja­ku­lat!

Schau­en wir noch auf die AGBs und Lie­fer­be­din­gun­gen der Bör­sen­ver­eins­zom­bie­sei­te:

Aus irgend­wel­chen nicht nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den blei­ben gekauf­te eBooks nur zwei Jah­re lang her­un­ter­lad­bar. Das muss in Zei­ten der Cloud ein­fach deut­lich bes­ser gehen, war­um hier nicht ein zeit­lich unbe­grenz­ter Zugriff auf die zumeist mit DRM ver­seuch­ten Wer­ke ermög­licht wird, ist nicht nach­voll­zieh­bar. Man soll­te an die­ser Stel­le jedoch fair­ness­hal­ber anmer­ken, dass es bei libre­ka! auch eBooks gibt, die nur mit Soft-DRM ver­se­hen oder völ­lig frei von Kopier­schutz­me­cha­nis­men sind. Mei­ne Ver­mu­tung ist, dass man sich dar­über im Kla­ren ist, dass auch die­se Sei­te dem­nächst wie­der über Bord gekippt wird und man dann kei­nen Bock hat, die Kun­den­da­ten und ‑eBook-Lizen­zen zu migrie­ren.

Bei der Lie­fe­rung von Büchern und den Prei­sen hier­für dann der Klop­per: hier wird man auf die Sei­te buch​han​del​.de ver­wie­sen, die ich an ande­rer Stel­le bereits als völ­lig untaug­lich getes­tet hat­te; Man weist nur dar­auf hin, dass man sich die Waren dann an einen Buch­händ­ler der Wahl sen­den las­sen kann – oder eben gegen einen Obo­lus nach Hau­se. War­um das kei­ne Opti­on ist, kann man in mei­nem Arti­kel zu buch​han​del​.de nach­le­sen. Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist natür­lich völ­lig sinn­frei, denn war­um leis­tet man sich eine zwei­te, red­un­dan­te Platt­form, wenn von da wie­der nur auf die ers­te gelei­tet wird und beschränkt libre­ka nicht, wie ursprüng­lich gedacht, aus­schließ­lich auf eBooks?

Fazit: Geht gar nicht. Zwar net­te Fil­ter­mög­lich­kei­ten (die Idee soll­te Dok­tor Fran­ken­stein in einen ande­ren Pati­en­ten trans­plan­tie­ren), aber eine kom­plett untaug­li­che Such­funk­ti­on. Wei­ter­hin gäh­nen­de Lee­re bei eng­li­schen Print­bü­chern und eBooks aus dem Bereich Phan­tas­tik.

Völ­lig indis­ku­ta­bel. Man kann nur hof­fen, dass die­se ober­fläch­lich geschmink­te Zom­bie-Sei­te schnell von Rick Gri­mes mit einer groß­ka­li­bri­gen Feu­er­waf­fe von ihren Lei­den erlöst wird.
Was? Es ist immer­hin die Sei­te einer Toch­ter­fir­ma des »Bör­sen­ver­eins des Teut­schen Puch­han­dels« und die muss gar kei­ne eng­li­schen Schmö­ker vor­hal­ten? Was für ein Unsinn, Aus­wahl und Gen­re­kom­pe­tenz sind die Stich­wor­te, die von Ama­zon bedient wer­den – und hier soll­te gera­de eine Buch­han­dels­sei­te wenigs­tens ver­su­chen gegen zu hal­ten. Ins­be­son­de­re, wenn eng­li­sche Bücher expli­zit als Aus­wahl zur Ver­fü­gung ste­hen, dann muss man auch gän­gi­ge Exem­pla­re oder min­des­tens Best­sel­ler fin­den kön­nen. Wer glaubt, Ama­zon eine sol­che maxi­mal halb­ga­re Sei­te mit maxi­mal unga­rer Suche ent­ge­gen set­zen zu kön­nen, der gehört wirk­lich in die ein­gangs erwähn­te Freak­show. Am bes­ten auf einem hohen Elfen­bein­turm, denn um die­se Freaks zu sehen, wür­de zumin­dest ich kein Geld aus­ge­ben wol­len.

Mir ist zudem nicht wirk­lich klar, wie sich die gra­vie­ren­de Dis­kre­panz zwi­schen der genia­len Fil­ter­funk­ti­on und der grot­ti­gen Such­ma­schi­ne erklä­ren lässt. Das fühlt sich an, als hät­ten unter­schied­li­che Ent­wick­ler dar­an gear­bei­tet und nicht mit­ein­an­der kom­mu­ni­ziert. Und als hät­ten die an der Such­ma­schi­ne im Gegen­satz zu denen am Fil­ter­sys­tem kei­ne Ahnung von der Mate­rie gehabt. Oder kann es sein, dass man auf irgend­ei­ne vor­han­de­ne, alte Tech­nik zurück griff und die Fil­ter­num­mer nur dran­gef­ri­ckelt hat? Wir wer­den es wohl nie erfah­ren.

Da libre­ka! aller­dings wie buch​han​del​.de von MVB betrie­ben wird, wun­dert mich hier – ehr­lich gesagt – gar nichts.

[cc]

Dis­clai­mer: wer Sati­re oder Sar­kas­mus fin­det liegt nicht ganz falsch und darf sie behal­ten.

Die ande­ren Tests: buch​han​del​.dekoh​li​bri​.deosi​an​der​.deleh​manns​.debol​.de

Börsenblatt feiert eBookCards – warum?

Ich kom­me heu­te aus den Face­palms wie­der mal gar nicht mehr raus. Auf der Online-Ver­si­on des Bör­sen­blat­tes fei­ert der Bör­sen­ver­ein heu­te ab, dass sage und schrei­be 300 Buch­hand­lun­gen bun­des­weit Epi­dus eBooksCards anbie­ten.

Um mit Lou­is de Funès zu spre­chen: »Nein! Doch! Ahh!«

300 Buch­hand­lun­gen? Und das ist ernst­haft eine Nach­richt wert? Es gibt unge­fähr 8000 Buch­hand­lun­gen in Deutsch­land, damit sind die 300 teil­neh­men­den gera­de mal lächer­li­che 3,75 Pro­zent. Das ist kein Grund zum fei­ern oder für eine News­mel­dung, son­dern viel­mehr ein Grund sich zu schä­men, da hilft auch der Ver­weis auf Epi­dus inter­ak­ti­ve Kar­te auf Goog­le Maps-Basis nicht wei­ter, die mir zeigt, dass es in mei­ner Nähe kei­nen sol­chen Händ­ler gibt.

Mein Arti­kel zu Epi­dus eBook­Cards ist vom Okto­ber 2011 und bis heu­te haben es gera­de mal 300 Buch­hand­lun­gen geschafft, die in ihr Sor­ti­ment auf­zu­neh­men? Das sind Zah­len die der­art lächer­lich sind, dass man sie bes­ser ver­schwei­gen soll­te, statt damit in einem Arti­kel anzu­ge­ben.

[cc]

Bild: Dis­play für eBooksCards, Pres­se­fo­to Copy­right Epi­du

Nach oben scrollen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.

Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.

Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.

* genauer: eingebettete Tweets, eingebundene jQuery-Bibliotheken, Amazon Artikel-Widgets, Youtube-Videos, Vimeo-Videos

Schließen