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Rant: Das große Branchengeheule um die angebliche »Erpressung« durch Amazon

prozente

Die nächs­te Run­de im gro­ßen Ama­zon-Gebas­he sei­tens der Buch­bran­che ist ein­ge­läu­tet. Auf den ein­schlä­gi­gen Platt­for­men wie Börsenblatt.de und ähn­li­chen pro­du­zie­ren sich Figu­ren aus Bör­sen­ver­ein und rest­li­cher Bran­che mit Schaum vor dem Mund ob der Unver­schämt­hei­ten Ama­zons.

Doch was ist pas­siert? Fan­gen wir mal damit an, dass gera­de vor ein paar Tagen gemel­det wur­de, Ama­zon habe beim Onlin­ever­kauf von Büchern einen Anteil von unge­fähr 80%. Das ist viel. Fast schon ein Mono­pol. Und was kann man machen, wenn man fast schon ein Mono­pol hat? Na klar: an der Preis­schrau­be dre­hen. Und genau das macht Ama­zon gera­de. Der US-Kon­zern ver­langt von Ver­la­gen statt der übli­chen Rabat­te auf eBooks in Höhe von 30% nun neu­er­dings 40 bis 50 %. Ver­lan­gen kann man das mal, ein Ver­lag muss dar­auf nicht ein­ge­hen. Ama­zon reagiert auf die Wei­ge­rung, indem sie die Bücher die­ser Ver­lags­grup­pe nur ver­zö­gert aus­lie­fern.

Nein, das ist nicht nett. Echt nicht.

Und? Ich kann mich an Berich­te erin­nern, dass Tha­lia angeb­lich ganz ähn­li­che Num­mern durch­ge­zo­gen haben soll. Wenn man sich den Wün­schen der Ket­te nicht unter­warf, dann wur­den Bücher halt in der Besen­kam­mer neben dem Not­aus­gang aus­ge­stellt, statt auf pro­mi­nent plat­zier­ten Tischen. Wo blieb denn da der gro­ße Auf­schrei? Oder anders gefragt: War­um jetzt das Geheu­le? Weil es damals qua­si bran­chen­in­tern blieb und heu­te Ama­zon als bran­chen­frem­de Fir­ma das­sel­be durch­zieht – und man darf sich nur inner­halb der Buch­bran­che über den Tisch zie­hen? Oder was?

Es ist immer wie­der das­sel­be: Die Buch­bran­che, allen vor­an der Bör­sen­ver­ein, deren Ober­muf­tis regel­mä­ßig Gift und Gal­le in Rich­tung Ama­zon spei­en, hät­te sich schon vor Jah­ren auf den Arsch set­zen müs­sen, um gemein­sam eine Platt­form zu eta­blie­ren, die Ama­zon Paro­li bie­ten kann, sowohl was das Ange­bot, aber auch die immense Kun­den­freund­lich­keit angeht. Ein­zel­ne oder der legen­dä­re klei­ne Buch­händ­ler kön­nen das nicht stem­men, eine gan­ze Bran­che aber schon. Doch statt­des­sen köcheln hau­fen­wei­se Prot­ago­nis­ten eige­ne Süpp­chen, die alle­samt mehr oder weni­ger uner­folg­reich sind. War­um tun die das? Ein­fach: weil jeder von ihnen selbst das gro­ße Geld ver­die­nen will und das dem Rest nicht gönnt. Das ist kurz­sich­tig und dumm.

Genau­so kurz­sich­tig und dumm ist es, wenn man Nischen­pro­duk­te (gera­de aus dem Phan­tas­tik-Bereich) in der Buch­hand­lung nicht bekommt, weil sie in irgend­wel­chen okkul­ten Kata­lo­gen nicht gelis­tet sind. Ama­zon hat die. Dann bestel­le ich dort. Ähn­li­ches gilt für eng­li­sche Taschen­bü­cher und eBooks: wenn die beim Buch­händ­ler oder in Bran­chen­shops das dop­pel­te bis fünf­fa­che des Ama­zon-Prei­ses kos­ten, dann ist auch hier klar, wo ich kau­fe.

Der Aus­weg: Eine gro­ße Platt­form, vor­ur­teils­frei und gegen ein ange­mes­se­nes Ent­geld (und eben nicht mit völ­lig über­teu­er­ten Ein­stell- oder Jah­res­ge­büh­ren, und auch nicht mit über­zo­ge­nen Ver­kaufs­be­tei­li­gun­gen) auch für die Pro­duk­te von Klein­ver­le­gern und Indie-Autoren, kun­den­freund­li­ches Agie­ren, schnel­le Lie­fe­rung. Fai­re Ein­bin­dung auch klei­ner Buch­hand­lun­gen, denen man bei­spiels­wei­se eBook-Käu­fe antei­lig gut­schrei­ben las­sen kann. Das kann doch nicht so schwer sein, dass es in all den Jah­ren noch nicht geschafft wor­den ist? Und war­um arbei­tet kei­ner dar­an?

Solan­ge die Bran­che sich lie­ber gegen­sei­tig aus­ste­chen will, wird Ama­zon der lachen­de Drit­te blei­ben. Wenn die Bran­che nicht schnell mit einem Ange­bot wie oben skiz­ziert aus der Höh­le kommt, das aller­dings auch funk­tio­nie­ren muss (diver­se hoch­ge­hyp­te Ange­bo­te der letz­ten Jah­re waren uner­träg­li­che Rohr­kre­pie­rer, weil man vor­her nicht mal jeman­den gefragt hat, der sich damit aus­kennt), dann bleibt Ama­zons Markt­macht erhal­ten und wird sich auch noch stei­gern.

Ange­sichts der Tat­sa­che, dass die Buch­bran­che es aber seit Jah­ren nicht schafft, ein auch nur ansatz­wei­se ähn­lich attrak­ti­ves Ange­bot auf die Bei­ne zu stel­len, und auch jetzt nichts davon zu sehen ist, hal­te ich das Dau­er­ge­heu­le für pein­lich bis lächer­lich.

Ach ja, eins noch: Wenn Tors­ten Casi­mir auf boer​sen​blatt​.net bezo­gen auf den Han­del abseits Ama­zons schreibt:

Er kann mit E‑Readern über­zeu­gen, die anders als der Kind­le dem Kun­den sei­ne Frei­heit las­sen.

… dann kann ich das nur als Volks­ver­dum­mungs­ver­such wer­ten. Er hat offen­bar noch nie ver­sucht, ein mit Ado­be DRM ver­seuch­tes Buch auf einem eRea­der abseits des Kind­le zu lesen. Wenn er das für »Frei­heit las­sen« hält, kann ich nur vor­sätz­li­che Falsch­aus­sa­ge oder mas­si­ve Rea­li­täts­ver­lus­te ver­mu­ten.

Quint­essenz: Lie­be Buch­bran­che: Ruft nicht nach dem Gesetz­ge­ber. Wer­det ein­fach bes­ser als Ama­zon. Wie wäre es damit? Dann wird auch wie­der bei euch gekauft und Ama­zon könn­te kei­ne Raub­rit­ter­kon­di­tio­nen mehr ver­lan­gen (das macht dann viel­leicht wie­der irgend­ei­ne nam­haf­te Buch­han­dels­ket­te …). Wenn der Bör­sen­ver­ein hier feder­füh­rend ist, dann stoppt das viel­leicht sogar die Aus­tritts­wel­le, die es gera­de dem Ver­neh­men nach geben soll.

Ich wür­de wirk­lich gern wie­der bei euch kau­fen. Macht es mir doch ein­fach leicht, das auch zu kön­nen. Tre­tet gegen­über den Kun­den sym­pa­thisch auf. Ent­schlackt euch. Gönnt euch gegen­sei­tig Umsät­ze. Dann kann Ama­zon sehen, wo es bleibt.

p.s.: Ach ja – wenn euch das Ver­hal­ten Ama­zons so stört, dann ver­kauft doch ein­fach nicht mehr über die Platt­form? Was? 80% Markt­an­teil? Ah so …

p.p.s.: Wenn das Frei­han­dels­ab­kom­men mit den USA durch­ge­wun­ken wird, wer­det ihr euch wun­dern, was Ama­zon dann noch alles kann …

Bild »Pro­zen­te« von Pix­a­bay, CC0

 

Kommentar: Das Adobe-DRM-Debakel

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Dass har­te DRM-Maß­nah­men Mist sind und aus­schließ­lich ehr­li­che Kun­den bestra­fen, hat die Musik­in­dus­trie bereits vor Jah­ren auf die har­te Tour erfah­ren müs­sen. Die­se gab dann irgend­wann ihre Evo­lu­ti­ons­re­sis­tenz auf und ver­zich­te­te dar­auf. Seit­dem brum­men digi­ta­le Musik­ver­käu­fe. Weni­ger gesun­den Men­schen­ver­stand zeigt die kon­ser­va­ti­ve Buch­bran­che, in der viel zuvie­le Ver­la­ge Kopier­schutz­maß­nah­men immer noch für das Ei des Kolum­bus hal­ten, und eine mei­ner Ansicht nach völ­lig über­zo­ge­ne Para­noia gegen­über irgend­wel­chen »Buch­pi­ra­ten« pfle­gen.

Nun ist es also pas­siert: Ado­be bringt eine neue Ver­si­on von Digi­tal Edi­ti­ons her­aus und das führt erwar­tungs­ge­mäß zu Pro­ble­men. eRea­der für die es kei­ne Firm­ware-Updates mehr geben wird, sind raus, man wird sie zum Lesen von eBooks, die mit ADE3 geschützt sind nicht mehr nut­zen kön­nen. Aktu­el­le Lese­ge­rä­te benö­ti­gen mög­li­cher­wei­se Firm­ware­up­dates, von denen man nicht weiß, wie schnell sie kom­men wer­den. Oder ob die­se jemals erschei­nen.

Pikant in die­sem Zusam­men­hang auch: Kürz­lich erst wur­den Ado­be hau­fen­wei­se Daten­sät­ze ent­wen­det, man spricht von bis zu 150 Mil­lio­nen Kun­den­da­ten, die auf­grund mög­li­cher­wei­se schlecht gesi­cher­ter Ser­ver des Anbie­ters Kri­mi­nel­len in die Hän­de fie­len. Dar­un­ter eben auch die Daten von Kun­den, die man nur des­we­gen genö­tigt hat, ein Ado­be-Kon­to ein­zu­rich­ten, damit die­se eBooks lesen kön­nen, die mit dem DRM der Fir­ma geschützt sind. Unfass­bar. Auch hier soll­te die Buch­bran­che drin­gend mal in sich gehen und dar­über nach­den­ken, wie­viel Ver­ant­wor­tung sie in die­ser Cau­sa mit­zu­tra­gen hat.

Was mich dar­an am meis­ten belus­tigt: Seit Mona­ten, wenn nicht Jah­ren, schießt die Bran­che mit zahl­lo­sen mehr oder weni­ger halt­lo­sen Argu­men­ten gegen den Anti­chris­ten Ama­zon. Statt nun aber dafür zu sor­gen, dass man kun­den­freund­li­cher und beque­mer wird als der Online­rie­se, treibt man den eBook-Leser mit untaug­li­chen, durch Update defek­te und ver­mut­lich ohne­hin dem­nächst obso­le­ten DRM-Maß­nah­men (»unknack­bar« – dar­an glau­be ich nicht) gera­de­zu ins Kind­le-Öko­sys­tem, wo zwar eben­falls ein Kopier­schutz vor­han­den sein kann, der Kun­de aber in der Nut­zung nichts davon bemerkt.

Wenn es die Buch­bran­che ernst damit meint, (nicht nur) in Sachen eBooks eine ernst­zu­neh­men­de Alter­na­ti­ve zu Ama­zon wer­den zu wol­len, dann soll­te sie die lächer­li­chen, kun­den­feind­li­chen DRM-Spiel­chen sofort ein­stel­len. Unter ande­rem. Aber die zahl­lo­sen ande­ren Defi­zi­te sind hier nicht das The­ma.

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Gra­fik von Re­a­ders Bill of Rights, CC BY SA

eBooks und Probleme mit dem neuen Adobe DRM: Der Dreck muss endlich weg!

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Lesen​.net berich­tet heu­te über die Ein­füh­rung von Ado­be Digi­tal Edi­ti­on 3, der neu­es­ten Ver­si­on des Kopier­schutz-Drecks für eBooks. Und wie zu erwar­ten führt das zu diver­sen Pro­ble­men. Ins­be­son­de­re ist gera­de­zu arro­gant welt­fremd, dass man Inkom­pa­ti­bi­li­tä­ten mit älte­ren eRea­der oder bes­ser deren Firm­ware ein­fach mal voll­kom­men igno­riert. Das bedeu­tet: Man kauft sich ein eBook und ADE lädt dann mög­li­cher­wei­se eine Fas­sung vom Ver­käu­fer-Ser­ver her­un­ter, die mit dem eige­nen Lese­ge­rät man­gels Kom­pa­ti­bi­li­tät mit der neu­en Fas­sung des DRM über­haupt nicht genutzt wer­den kann.

Das ist an Kun­den­feind­lich­keit kaum noch zu über­bie­ten und gelin­de gesagt eine Unver­schämt­heit. Es exis­tie­ren ein paar Lese­ge­rä­te oder ‑Apps, für die man ver­mut­lich nie wie­der ein Soft­ware­up­date erhal­ten kann. Soll man die jetzt auf­grund der feh­len­den Abwärts­kom­pa­ti­bi­li­tät von ADE 3 in die Ton­ne tre­ten? Künst­li­che Obs­zo­le­zenz durch Update von ohne­hin völ­lig über­flüs­si­gen, kun­den­feind­li­chen Kopier­schutz­maß­nah­men? Wei­ter­hin las­sen sich eBooks mit­mit  die­ser Schutz­maß­nah­me ver­se­hen sind, oft nicht auf ande­re Lese­ge­rä­te über­tra­gen, dar­auf weist bei­spiels­wei­se der Chef von Blue­fi­re hin.

War­um die neue DRM-Ver­si­on so gna­den­los in den Markt gedrückt wird, dürf­te klar sein: die alte Fas­sung kann inzwi­schen jeder kna­cken, es gibt zu die­sem Zweck bei­spiels­wei­se Plug­in für Calib­re, oder Stand-alo­ne-Soft­ware, die das auf Klick erle­digt. Das woll­te man abstel­len. Doch zu wel­chem Preis? Das Han­tie­ren mit DRM-geschütz­ten eBooks ist ohne­hin mas­siv umständ­lich und tech­nisch weni­ger affi­ne Leser sind oft damit schlicht über­for­dert. Und jetzt soll man inkom­pa­ti­ble LEse­ge­rä­te ein­fach in die Ton­ne tre­ten, weil Ado­be das so will?

Ers­te Lösungs­mög­lich­keit: Auf gar kei­nen Fall Ado­be Digi­tal Edi­ti­ons 3 instal­lie­ren, egal, was die Soft­ware einem auch sagt. Jeder, der Pro­ble­me damit hat, soll­te sich umge­hend an den Händ­ler wen­den und ver­lan­gen, ent­we­der ein eBook zu bekom­men, das auf sei­nen Gerä­ten gele­sen wer­den kann, oder sein Geld zurück for­dern. Aber Vor­sicht: offen­bar sind etli­che der Sup­port­mit­ar­bei­ter der Online­platt­for­men völ­lig über­for­dert und wis­sen weder, dass es eine neue Ver­si­on des Kopier­schut­zes gibt, noch wie sie damit umge­hen sol­len. Wei­ter­hin soll­te man auf den Kauf von der­art kopier­ge­schütz­ten Büchern ein­fach ver­zich­ten und damit mit den Füßen abstim­men. Auch wenn dann spä­ter ver­mut­lich wie­der kol­por­tiert wird, dass die bösen Raub­ko­pie­rer an irgend­wel­chen Ver­kaufs­rück­gän­gen schuld sind – tat­säch­lich sind es die Anbie­ter, die vor­gest­rig auf DRM bestehen.

Das Deba­kel zeigt aber erneut deut­lich, dass sol­che har­ten DRM-Maß­nah­men abge­schafft wer­den müs­sen, denn sie benach­tei­li­gen zum einen den Käu­fer erheb­lich und vor allem unver­hält­nis­mä­ßig. Zum ande­ren wer­den sie die Akzep­tanz des neu­en Medi­ums eBook erneut ver­rin­gern, denn der Bequem­lich­keits­ver­lust ist immens. Man will sich nicht mit so einem Mist her­um schla­gen, son­dern ein­fach nur ein Buch lesen.

Angeb­lich gilt ADE3 als unknack­bar. War­ten wir mal ab, wie lan­ge es dau­ert …

Gra­fik von Rea­ders Bill of Rights, CC BY SA

Rant: Neues Geschäftsmodell – Gütesiegel für eBooks

Qualitaetssiegel

Micha­el Stühr ist der Geschäfts­füh­rer von Mark­Stein, die brin­gen unter dem Namen Tan­go ver­schie­den Lösun­gen für Satz und eBook-Erstel­lung auf den Markt. Im Tan­go-Publi­shing-Blog sowie zweit­ver­wer­tet im Buch­re­port-Blog schwa­dro­niert der dar­über, dass eBooks uuuuun­be­dingt ein Qua­li­täts­sie­gel benö­ti­gen.

Fällt erst ein­mal posi­tiv auf, dass er auch bei den Ver­la­gen ein deut­li­ches Abneh­men der Qua­li­tät erkennt, wer­den sei­ne Aus­füh­run­gen danach eher abstrus. Da wird doch tat­säch­lich gefor­dert, dass es irgend­wel­che wie auch immer gear­te­ten Dienst­leis­ter geben muss, die eBooks (und nur eBooks) dar­auf über­prü­fen, ob sie qua­li­ta­tiv okay sind:

Zu beur­tei­len wäre die Form (Cover, Inhalts­ver­zeich­nis, Regis­ter), das sach­li­che Lek­to­rat und selbst­ver­ständ­lich Recht­schrei­bung und Nutz­bar­keit (Quer­ver­wei­se, Links etc.).

Ein sol­ches Güte­sie­gel muss ja nicht kos­ten­frei abge­ge­ben wer­den, der Auf­wand soll­te schon ver­gü­tet wer­den. Die Leser soll­ten von jedem Ver­lag oder Self-Publisher ein­for­dern, dass er sei­ne digi­ta­len Wer­ke prü­fen lässt, um sicher­zu­stel­len, dass bestimm­te Qua­li­täts­stan­dards ein­ge­hal­ten wur­den.

Man soll­te sich den Arti­kel mal durch­le­sen, um zu ver­ste­hen, wovon er da redet. Also: nicht nur Self­pu­blisher, son­dern auch Ver­la­ge sol­len gegen teu­er Geld ihre Pro­duk­te auf Qua­li­tät prü­fen las­sen, weil nur dann der Kun­de Qua­li­tät bekommt? Das ist ja eine groß­ar­ti­ge Idee! Pure Geld­ma­che­rei, denn wie wird sicher gestellt, dass die Inqui­si­to­ren ihre Arbeit gut machen? Wie bekloppt müss­te ich sein, einem sol­chen Dienst­leis­ter ein Buch ein­zu­rei­chen, der sackt mei­ne Koh­le ab und weist das Buch dann zurück – aus wel­chen Grün­den auch immer? Woher weiß ich, wie kom­pe­tent der Dienst­leis­ter ist? Was, wenn da ein von sich selbst über­zeug­ter kul­tur­chau­vi­nis­ti­scher Anspruchs­mu­tant mit Ortho­gra­fie-Fetisch sitzt, der alles ablehnt, was nicht aus lite­ra­risch wert­vol­len, aber lei­der stink­lang­wei­li­gen Schach­tel­sät­zen besteht?

War­um soll­ten wir uns die gera­de ent­ste­hen­de Frei­heit des Publi­zie­rens mit Abschaf­fung der alten Tor­wäch­ter in den Ver­la­gen, die gera­de in den letz­ten Jah­ren nur noch das ver­le­gen, was sich auch »dre­hen« lässt, durch die Hin­ter­tür in ganz ähn­li­cher Form wie­der ein­füh­ren? Ja, es ist nicht ganz ein­fach, sich durch den Wust an Bull­shit zu wüh­len, der im Bereich Self­pu­bli­shing, aber genau­so von den Publi­kums­ver­la­gen ver­öf­fent­licht wird. Aber das gilt für zahl­lo­se ande­re Berei­che des Lebens ganz genau­so und ohne ein wenig Eigen­in­itia­ti­ve bei der Suche wird man mög­li­cher­wei­se pri­ma Lese­stoff ver­pas­sen, ins­be­son­de­re, wenn man sich aus­schließ­lich auf angeb­lich »pro­fes­sio­nel­le« Ver­öf­fent­li­chun­gen ver­lässt. Dumm gelau­fen. Selbst schuld.

Und vor allem: War­um bezieht er das nur aufs eBook? Hat er noch nichts von Crea­teSpace oder Print On Demand gehört? Ist ihm nicht klar, dass die von ihm bemän­gel­ten Qua­li­täts­ver­lus­te bei den »pro­fes­sio­nel­len« Ver­la­gen sich nicht aufs eBook beschrän­ken, son­dern selbst­ver­ständ­lich auch im Print­buch zu fin­den sind? Kann ich mir nicht vor­stel­len, aber war­um rei­tet er so aus­dau­ernd aus­schließ­lich auf dem Elek­tro­buch her­um?

eReader-Facepalm

Es ist ihm zudem offen­sicht­lich ent­gan­gen, dass sich mit Qin­die bereits ein Güte­sie­gel zumin­dest für Self­pu­blisher eta­bliert hat, in dem Autoren dar­über ent­schei­den, ob die Qua­li­tät von Wer­ken stimmt, statt irgend­ei­ner über­ge­ord­ne­ten Inqui­si­ti­on, die ein Inter­es­se dar­an hat, Bücher abzu­leh­nen, damit die­se immer und immer wie­der ein­ge­reicht wer­den müs­sen, und man pri­ma Koh­le absei­hen kann. Oder die – da ver­lags­nah – Ver­lags­bü­cher durch­win­ken und sol­che von Indie-Autoren blo­ckie­ren; und es soll mir kei­ner erzäh­len, dass es nicht so kom­men wür­de.

Und dann folgt ein zwin­gen­des Qua­li­täts­sie­gel dem nächs­ten und irgend­wann musst Du so vie­le davon auf Dei­nem Cover kle­ben haben, dass man das Titel­bild nicht mehr sieht.

Und tat­säch­lich gibt es kaum etwas über­flüs­si­ge­res als sol­che erzwun­ge­nen »Qua­li­täts­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen«. Man kann sich als Indie frei­wil­lig an Lek­to­ren und Kor­rek­to­ren wen­den, muss es aber nicht. Ver­la­ge könn­ten Lek­to­ren und Über­set­zern ange­mes­se­ne Gehäl­ter zah­len, um die Qua­li­tät zu ver­bes­sern, müs­sen es aber nicht (und vie­le tun es auch nicht mehr). Um her­aus­zu­fin­den, ob ein Buch lesens­wert ist – und das völ­lig unab­hän­gig, ob es sich um ein Ver­lags­buch oder ein selbst­ver­leg­tes, um Print oder eBook han­delt – braucht man kei­ne kos­ten­pflich­ti­ge Dienst­leis­tung. Man kann sich gera­de in Zei­ten des Inter­nets zahl­lo­ser Quel­len bedie­nen, um her­aus zu fin­den, ob man ein Buch wirk­lich lesen möch­te und ob es hand­werk­lich gut ist: Lese­pro­ben, Bespre­chun­gen, Emp­feh­lun­gen in sozia­len Medi­en oder durch unab­hän­gi­ge Grup­pen wie Qin­die (völ­lig kos­ten­los) und ähn­li­che – und was weiß ich nicht noch mehr.

In einer Ant­wort auf einen Kom­men­tar zu sei­nem Arti­kel weist Stühr dann noch dar­auf hin, das so etwas wie sein Güte­sie­gel selbst­ver­ständ­lich optio­nal wäre. Nein! Doch! Ah! Neu­es von Cap­tain Obvious …

Man kann den Self­pu­blishern nur eine War­nung aus­spre­chen: lasst euch von sol­chen Bau­ern­fän­gern nicht beein­dru­cken, die behaup­ten, Bücher wären nur dann gut, wenn sie ein völ­lig über­flüs­si­ges aber teu­er bezahl­tes Qua­li­täts­sie­gel auf­wei­sen. Und: auch mit der Qua­li­tät von Ver­lags­bü­chern steht es lei­der all­zu oft und immer öfter nicht zum Bes­ten.

Des­we­gen wei­ter oben schon mal mein völ­lig kos­ten­lo­ses und frei ver­wend­ba­res Qua­li­täts­sie­gel für Indie-Autoren: garan­tiert ver­lags­frei!

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Qua­li­täts­sie­gel von Ste­fan Holz­hau­er CC‑0, eRea­der-Face­plam: eRea­der von Ste­fan Holz­hau­er, Face­palm von Fabio Ven­ni auf flickr, CC BY-SA

Die Professionalisierung des Selfpublishings – und wie eine Branche von ihrem hohen Ross steigen wird

Selfpublishing

Wir lesen sie allent­hal­ben: Die Beteue­run­gen der Ver­la­ge, für lan­ge Jah­re Tor­wäch­ter für die Umset­zung von Manu­skrip­ten der Autoren in Buch­form und ein­zi­ge Chan­ce für die­se Schrift­stel­ler, sei­ne auf Papier gefass­ten Gedan­ken und Geschich­ten an die Leser zu bekom­men, sie sei­en die Garan­ten für Qua­li­tät. Das Ver­öf­fent­li­chungs-Mono­pol der klas­si­schen Ver­la­ge ist mit dem Inter­net Geschich­te. Einer­seits kann jeder im Netz oder beim Erz­feind Ama­zon ver­öf­fent­li­chen, ande­rer­seits ermög­li­chen die moder­nen Tech­ni­ken in der Bug­wel­le der welt­wei­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­ze sogar Lai­en den Zugriff auf Publi­ka­ti­ons­for­men, die bis­her den Pro­fis vor­be­hal­ten waren. Wer hät­te noch vor zehn Jah­ren gedacht, dass wir heu­te mit­tels Print On Demand Bücher, ech­te, gedruck­te Bücher, so ein­fach wie nie zuvor rea­li­sie­ren könn­ten? Oder dass die sich schon abzeich­nen­den aber noch völ­lig unin­ter­es­san­ten eBooks ein­mal zu einem ech­ten Fak­tor, einer Revo­lu­ti­on, wer­den wür­den? Und bei den elek­tro­ni­schen Publi­ka­tio­nen ist es noch viel ein­fa­cher, die­se unter die poten­ti­el­le Leser­schaft zu bekom­men.

Snapload: Bahnbrechendes Konzept – Plastikmüll zum eBook

Snapload-Cards

Zeit für die nächs­te Gesichts­pal­me:

Auf der Suche nach Metho­den, um eBooks auch im Buch­la­den ver­kau­fen zu kön­nen, ver­steigt sich die Bran­che in immer abstru­se­re Kon­zep­te. Zuletzt soll man eBooks nur dann im Laden kau­fen kön­nen, wenn man über einen ganz bestimm­ten eRea­der ver­fügt, jetzt will man völ­lig über­flüs­si­gen Plas­tik­müll erzeu­gen.

Eigent­lich wäre es doch so ein­fach: Im Prin­zip benö­tigt man kei­ne Wer­be­trä­ger für eBooks im Laden. War­um nicht? Offen­sicht­li­cher kann es kaum sein: die Wer­be­trä­ger für eBooks sind die Papier­bü­cher, die dort ohne­hin bereits in rau­hen Men­gen her­um ste­hen. Dazu ein paar Schil­der instal­liert: »Sie möch­ten die­ses Buch als eBook kau­fen? Wen­den Sie sich an unse­re Mit­ar­bei­ter«. Die dru­cken dann einen Bon mit einem Code aus – das Kon­zept funk­tio­niert bei Pre-Paid-Kar­ten seit Jah­ren tadel­los -, den gibt man dann zu Hau­se ein und lädt das Buch auf den eRea­der. Opti­ma­ler­wei­se kann man den Code in WLAN-taug­li­chen Lese­ge­rä­ten direkt ein­ge­ben und das Buch her­un­ter laden.

Will man so etwas ver­schen­ken, druckt die Buch­hand­lung nach dem Kauf eine ver­klei­ner­te Ver­si­on des Covers aus, dar­auf der Code, und klebt das in eine Geburts­tags­kar­te, die man auf die­sem Wege gleich mit ver­kau­fen kann. Alle sind glück­lich. Es könn­te so ein­fach sein. Doch in der Buch­bran­che ist offen­sicht­lich nichts ein­fach.

eReader-Facepalm

Denn tat­säch­lich beharrt man dar­auf, dass eBooks im Laden »prä­sen­tiert« wer­den müs­sen. Zum einen erschließt sich mir nicht mal ansatz­wei­se, war­um man die ohne­hin aus­ge­stell­ten Bücher in elek­tro­ni­scher Form noch­mal aus­stel­len muss. Zum ande­ren bestehen die soge­nann­ten »Snap­Cards« nicht etwa umwelt­freund­lich aus recy­cel­tem Papier, son­dern aus – man fasst es nicht! – Plas­tik­kar­ten, in der Art von Gut­ha­ben­kar­ten für iTu­nes und Co. Ist es denn wirk­lich nötig, auf die­sem Wege noch mehr völ­lig über­flüs­si­gen Plas­tik­müll zu erzeu­gen? Hat es sich noch nicht bis zu den Sna­pload-Betrei­bern her­um gespro­chen, dass Res­sour­cen begrenzt sind und Müll­ver­mei­dung ange­sagt? Offen­bar nicht, statt­des­sen schrei­ben sie Codes für eine vir­tu­el­le Ware auf Plas­tik­kar­ten, die kei­ner­lei ande­ren Zweck erfül­len und danach weg­ge­wor­fen wer­den. Eine gigan­ti­sche, umwelt­feind­li­che Saue­rei!

Hin­zu kommt, dass bei allen vor­ge­stell­ten Kon­zep­ten noch jemand mit­ver­die­nen möch­te, sei­en es Umbreit, Epi­du oder in die­sem Fall Sna­pload. War­um wird nicht eine anbie­ter­un­ab­hän­gi­ge Struk­tur bereit gestellt, um allen Buch­händ­lern eine ein­fa­che Lösung wie den Kas­sen­bon­aus­druck (der sich als Code­aus­druck auch außer­halb von Kas­sen­sys­te­men ein­fach rea­li­sie­ren lie­ße, wenn die Ein­bin­dung für klei­ne­re Buch­hand­lun­gen zu auf­wen­dig ist – es reicht im Prin­zip ein pass­wort­ge­schütz­ter Inter­net­zu­gang zu einem Code­ser­ver) bereit­zu­stel­len? Statt gesun­dem Men­schen­ver­stand setzt man auf Müll­erzeu­gung. Unfass­bar …

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Pro­mo­fo­to Sna­pload-Cards Coyp­right sna­pload GmbH, Illus­tra­ti­on: eRea­der von mir, Face­palm von Fabio Ven­ni auf flickr, CC BY-SA

Die öffentlichen Bibliotheken und die (fehlenden) eBooks

Bibliothek

Öffent­li­che Biblio­the­ken sind eine fei­ne Sache – und das nicht erst seit ges­tern. Sie ermög­li­chen finanz­schwa­chen Bür­gern (bei­spiels­wei­se Arbeits­lo­sen oder Kin­dern) kul­tu­rel­le Teil­ha­be und Bil­dung. Sie ermög­li­chen es zudem, Bücher test­zu­le­sen, die man ansons­ten mög­li­cher­wei­se nie erwor­ben hät­te. Halt! Ist letz­te­res nicht etwas ganz ähn­li­ches wie Sei­ten, die eBooks kos­ten­los anbie­ten? Nicht? Nur weil man die Bücher der Biblio­thek wie­der zurück­ge­ben muss? Na gut, dar­über kann man dis­ku­tie­ren, aber manch einer scheint Biblio­the­ken in die­sel­be Kate­go­rie ein­zu­ord­nen wie Tausch­bör­sen..

Denn: Etli­chen Ver­la­gen sind die Onlei­hen der öffent­li­chen Büche­rei­en ein Dorn im Auge. Sie über­zie­hen die Anbie­ter mit uner­füll­ba­ren Lizenz­for­de­run­gen oder ver­bie­ten eine Nut­zung ihrer Wer­ke in den Büche­rei­en gleich voll­stän­dig.

Mit wel­cher inhalt­li­chen Begrün­dung wür­de mich aller­dings wirk­lich mal inter­es­sie­ren, denn inhalt­lich unter­schei­den sich Bücher nicht von eBook. In der Nut­zungs­form natür­lich schon, denn bei einem Buch erwirbt man die­ses (aber kei­ne Rech­te am Inhalt), bei einem eBook erwirbt man aus­schließ­lich eine Nut­zungs­li­zenz, die theo­re­tisch jeder­zeit wie­der ent­zo­gen wer­den kann (und das auch tat­säch­lich wird, wie jeder weiß, der nach Jah­ren noch­mal ver­sucht hat, esei­ne eBooks bei bestimm­ten Anbie­tern abseits von Ama­zon her­un­ter zu laden. Prüft mal die Nut­zungs­be­din­gun­gen eures eBook-Anbie­ters, wie lan­ge die Bücher dort für euch zum erneu­ten Down­load bereit gestellt wer­den). Den­noch: die Ein­rich­tun­gen stel­len nach mei­nem Wis­sen sicher, dass immer nur ein Leser das eBook aus­leiht (auch wenn sich das aus tech­ni­scher Sicht kaf­ka­esk und mit­tel­al­ter­lich aus­nimmt).

Das Unter­bin­den der Nut­zung von eBooks in Biblio­the­ken durch die Ver­la­ge ist in mei­nen Augen ein uner­träg­li­ches, kul­tur­feind­li­ches und aso­zia­les Unding. Ins­be­son­de­re, da die­se Ver­la­ge sich immer wie­der gern mal als Schüt­zer der Kul­tur und des Urhe­ber­rech­tes gerie­ren und immer wie­der gen Ama­zon als »das Urbö­se« wet­tern. Ich kann an der­Wei­ge­rung, eBooks für die öffent­li­chen Büche­rei­en bereit zu stel­len, nichts Kul­tur­schüt­zen­des sehen und wenn man nach »den Bösen« der Bran­che suchen möch­te, soll­te man mal bei die­sen Ver­la­gen nach­se­hen. Mich wür­de zudem wirk­lich inter­es­sie­ren, wie der Bör­sen­ver­ein sich in die­ser Cau­sa posi­tio­niert.

Bild: San Die­go City Col­lege Lea­ring Recour­ce City, von Joe Craw­ford, aus der Wiki­pe­dia, CC BY

eBooks im Buchhandel – das darf alles nicht wahr sein …

eReader-Facepalm

Beim Lesen der Über­schrift und des Teasers nahm ich noch an, dass es jetzt – end­lich – soweit sei, und man eBooks ein­fach auch im sta­tio­nä­ren Buch­han­del kau­fen und auf sein Lese­ge­rät über­tra­gen kann. Das Bör­sen­blatt ver­kün­det voll­mun­dig und wer­be­wirk­sam pünkt­lich zur Buch­mes­se:

E‑Books im sta­tio­nä­ren Sor­ti­ment
Rauf auf den Rea­der
E‑Books für Kun­den in der Cloud spei­chern oder direkt im Laden auf den E‑Reader zie­hen: Das Bar­sor­ti­ment Umbreit und E‑Rea­der-Pro­du­zent Pocket­Book rüs­ten beim E‑Re­a­ding-Ser­vice im Sor­ti­ment nach.

Liest man dann wei­ter, bleibt aller­dings erneut wie­der nur, sich aus­dau­ernd an den Kopf zu fas­sen: Die­ses Ange­bot ist aus­schließ­lich im Zusam­men­hang mit dem Gerät Pocket­Book Touch Lux nutz­bar. Das ist unge­fähr so, als müss­te man in einem bestimm­ten Auto­mo­dell an einer Tank­stel­le vor­fah­ren, um Sprit zu bekom­men, oder als erhiel­te man sei­ne Kaf­fee­boh­nen nur, wenn man eine Kaf­fee­müh­le des Typs 08/​15 von Edu­scho hat. Die­se Beschrän­kung auf ein ein­zel­nes Gerät – noch nicht ein­mal auf einen Her­stel­ler – ist der­art hane­bü­chen und welt­fremd, da bleibt mir die Spu­cke weg. Zumal es sich bei Pocket­book noch nicht ein­mal ansatz­wei­se um einen Markt­füh­rer im Bereich eRea­der abseits des Kind­le-Öko­sys­tems han­delt. Das ist kei­ne tol­le Neue­rung, das ist nur noch pein­lich.

Die­se Schmer­zen … die­se unend­li­chen Schmer­zen …

[cc]

Bild: eRea­der von mir, Face­palm von Fabio Ven­ni auf flickr, CC BY-SA

Neuer Verlag für Phantastik-eBooks und erste Ausschreibung: O´Connell Press

oconnellpress_00

Mit O’Con­nell Press grün­de­te das Autoren­ehe­paar Susan­ne und Sean O’Con­nell zum 1. Okto­ber 2013 einen neu­en Phan­tas­tik-Ver­lag für´s neue Jahr­tau­send: »eBooks statt Tot­holz­me­di­en« lau­tet ihre Devi­se, denn sie wol­len dem digi­ta­len Medi­um klar den Vor­zug geben, obwohl auch der eine oder ande­re Print­ti­tel nicht aus­zu­schlie­ßen ist.

Alte und neue Stim­men der deut­schen Phan­tas­tik­sze­ne sol­len bei O’Con­nell Press ein Zuhau­se fin­den. Mit hoch­wer­ti­ger Cover­ge­stal­tung und anspruchs­vol­len Inhal­ten sol­len nicht nur Fan­boys und Geek­girls, son­dern auch Gele­gen­heits­le­ser ange­spro­chen wer­den. Mit ers­ten Titeln ist Anfang 2014 zu rech­nen.

Susi-und-Sean-OConnell

Zusam­men mit dem Launch gibt es auch gleich die ers­te Aus­schrei­bung, gesucht wer­den Geschich­ten zu

EXOTISCHEN WELTEN

Mil­lio­nen Pla­ne­ten allein in unse­rer Milch­stra­ße, fan­tas­ti­sche Impe­ri­en und unglaub­li­che Rei­che im Mul­ti­ver­sum, unent­deck­te Fle­cken, ter­ra inco­gni­ta, nicht nur auf den Land­kar­ten vik­to­ria­ni­scher For­scher. Wesen aus frem­den Dimen­sio­nen, die unter dem Bett kau­ern oder jen­seits des Wand­schranks, die kal­ten, vom Wahn­sinn zer­fres­se­nen Ebe­nen mensch­li­chen Bewusst­seins – dar­aus lässt sich ein bun­ter Strauß aus unglaub­li­chen Geschich­ten bin­den.
Ste­phen King schrieb einst in »Das Leben und das Schrei­ben«, Geschich­ten sei­en wie Fos­si­li­en, man müs­se sie nur frei­le­gen. Wir wün­schen uns daher muti­ge Archäo­lo­gen, die Unbe­kann­tes ans Tages­licht brin­gen, Geschich­ten vol­ler »Sen­se of Won­der«, vol­ler Exo­tik, die buch­stäb­lich die Gren­zen unse­res Ver­stan­des spren­gen.

Alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen zu Rah­men­be­din­gun­gen und For­mat fin­den sich auf einer Sei­te zur Aus­schrei­bung auf ocon​nel​press​.de. Ein­sen­de­schluss für die Geschich­ten ist der 31.12.2013.

Logo und Foto Copy­right O´Connell Press

Reaktion des Betreibers von 100Fans

Update: 100 Fans Crowdfunding

Sie­he auch den Fol­ge­ar­ti­kel: Fünf Fra­gen an 100 Fans.

Auf mei­nen gest­ri­gen Arti­kel zur »Crowdfunding«-Plattform 100fans von der Münch­ner Ver­lags­grup­pe erhielt ich eben­falls ges­tern noch eine Email mit Bit­te um Rich­tig­stel­lung. Eigent­lich woll­te ich mit der Ver­öf­fent­li­chung war­ten, bis auch die Ant­wor­ten auf mei­ne rest­li­chen gestell­ten Fra­gen ein­tref­fen, habe mich aber dann doch dage­gen ent­schie­den. Ich füh­re die von den Betrei­bern bemän­gel­ten Stel­len hier im ein­zel­nen auf und gehe auch gleich inhalt­lich dar­auf ein.

Der Betrei­ber schrieb:

Bevor ich Ihre wei­ter­ge­hen­den Fra­gen beant­wor­te, muss ich Sie auf eini­ge sach­li­che Feh­ler in dem Arti­kel auf Ihrer Sei­te hin­wei­sen und um deren Berich­ti­gung bit­ten. Wenn man sich sach­lich mit etwas aus­ein­an­der­set­zen möch­te, soll­ten die Fak­ten schon stim­men.

Unwahr ist:
»…das darf in Form ei­nes eBooks oder oder her­kömm­li­chen Druck­werks da­her kom­men…«
Wahr ist: Alle 100 FANS-Bücher wird es sowohl als E‑Book als auch als gedruck­te Bücher geben. Zum Fun­ding muss kein Autor ein fer­ti­ges Buch bei uns ablie­fern, son­dern er prä­sen­tiert sein Buch oder sei­ne Buch­idee mit einem Expo­sé oder einem Aus­zug auf unse­rer elek­tro­ni­schen Platt­form.

Tat­säch­lich habe ich geschrie­ben:

Man kann dort sein Buch­pro­jekt vor­stel­len, das darf in Form ei­nes eBooks oder her­kömm­li­chen Druck­werks da­her kom­men, und nach Schwarm-Finan­zie­rern su­chen.

Ich sehe nicht, wo das »unwahr« sein soll. Die Autoren wer­den ohne­hin nur Datei­en ein­rei­chen, aus denen wer­den dann eBooks oder Bücher oder bei­des. Ich sehe ehr­lich gesagt nicht ganz den Kri­tik­punkt, eben­so wenig kann ich mei­nen Satz als »unwahr« erken­nen. Viel­leicht als »unge­nau for­mu­liert«.

Wei­ter mit dem Hin­weis auf »Total Buy­out«:

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