Und der Oscar 2023 ging an: Einen verschmähten Film

Und der Oscar 2023 ging an: Einen verschmähten Film

 

Wie erwar­tet über­schla­gen sich in Schland alle. Ein »deut­scher Film« hat bei der 75. Ver­lei­hung der Oscars in der letz­ten Nacht im Dol­by Theat­re gleich meh­re­re der begehr­ten Gold­männ­chen abge­grif­fen. Es wird beschwo­ren, dass der deut­sche Film eben doch was kann, auch inter­na­tio­nal. Völ­lig ver­ges­sen die Tat­sa­che, dass der von Net­flix pro­du­zier­te IM WESTEN NICHTS NEUES (ALL QUIET ON THE WESTERN FRONT) bei sei­nem Erschei­nen auf dem Strea­ming­dienst von Kri­ti­kern und Feuil­le­ton ver­ris­sen wur­de. »Hat nichts mit dem Buch zu tun« war einer der Kri­tik­punk­te. Denn die Pro­fik­ri­ti­ker waren sich einig, was von einem US-Strea­ming­dienst pro­du­ziert wird, kann ja nichts sein, erst recht nicht, wenn er hol­ly­wood­ar­tig insze­niert wur­de, statt schlan­disch hölzern.

Tat­säch­lich han­delt es sich bei dem angeb­lich so deut­schen Film auch um eine inter­na­tio­na­le Pro­duk­ti­on und tat­säch­lich muss­te erst Net­flix kom­men, um so einen Erfolg zu ermög­li­chen, der sicher­lich dar­auf beruht, dass IM WESTEN NICHTS NEUES wäh­rend der Rea­li­sie­rung die engen Ket­ten und ver­filz­ten, kon­ser­va­ti­ven Struk­tu­ren deut­scher Spiel­film­pro­duk­tio­nen abwer­fen konn­te, die sonst die meis­ten hie­si­gen Fil­me in die erfolg­lo­se bis lächer­li­che Ecke drän­gen. Und den­noch: Es gibt ja schein­bar nur zwei Sor­ten deut­sche Fil­me: Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung über einen der bei­den Welt­krie­ge, oder dümm­li­che Komö­di­en mit Schweig­hö­fer oder Schweiger.

Trotz­dem freue ich mich für Regis­seur, Schauspieler°Innen und Pro­duk­ti­ons­team, ins­be­son­de­re Musik und visu­el­le Effek­te, die zei­gen, dass deut­sche Pro­duk­tio­nen inter­na­tio­nal bestehen kön­nen. IM WESTEN NICHTS NEUES erhielt ins­ge­samt vier Oscars.

Dass das jetzt der Durch­bruch für Film­pro­duk­tio­nen aus Deutsch­land sein soll, und dass deut­sche Fil­me nun (end­lich) bes­ser wer­den, wie man­che Medi­en bei­na­he eupho­risch berich­ten (übri­gens auch sol­che, die den Strei­fen bei Erschei­nen ver­ris­sen hat­ten), dar­an glau­be ich per­sön­lich nicht, denn dafür müss­te sich die Pro­duk­ti­ons­land­schaft  im vor­geb­li­chen Land der Dich­ter und Den­ker grund­le­gend ändern, aber die Behar­rungs­kräf­te sind viel zu hoch und der Filz viel zu dicht. Ich gehe davon aus, dass auch in Zukunft inter­na­tio­na­le deut­sche Erfol­ge aus den Strea­ming­diens­ten kom­men werden.

Ich freue mich aber auch sehr dar­über, dass der ande­re gro­ße Gewin­ner EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE aus dem Bereich Phan­tas­tik kommt, denn der hat unter ande­rem den Oscar für den bes­ten Film ver­lie­hen bekom­men. Das Bon­mot am Ran­de zu die­sem Strei­fen ist natür­lich, dass deut­sche Ver­lei­her es noch nicht ein­mal für nötig hiel­ten, den in den Kinos zu zei­gen und er nur ver­ein­zelt in Pro­gramm­ki­nos lief, auch das ein Hin­weis auf den Zustand der deut­schen Kino­land­schaft. Ins­ge­samt gin­gen an EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE sie­ben Goldmännchen.

Nicht ganz uner­war­tet ver­lieh man den Oscar für die bes­ten visu­el­len Effek­te an AVATAR – THE WAY OF WATER und das hal­te ich ob der bahn­bre­chen­den neu­en Tech­ni­ken im Bereich VFX auch für gerecht­fer­tigt. BLACK PANTHER – WAKANDA FOREVER konn­te mit einer Aus­zeich­nung für das bes­te Kos­tüm­de­sign nach Hau­se gehen.

Im fol­gen­den die Lis­te der Nomi­nier­ten, die jewei­li­gen Gewin­ner sind fett hervorgehoben.

BEST PICTURE

Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
The Fabel­mans
The Bans­hees of Inisherin
Top Gun: Maverick
Tár
Elvis
Ava­tar: The Way of Water
All Quiet on the Wes­tern Front
Tri­ang­le of Sadness
Women Tal­king

BEST DIRECTOR

Dani­el Kwan and Dani­el Schei­n­ert — Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
Ste­ven Spiel­berg — The Fabel­mans
Mar­tin McDo­na­gh — The Bans­hees of Inisherin
Todd Field — Tár
Ruben Öst­lund — Tri­ang­le of Sadness

BEST ACTOR

Bren­dan Fra­ser — The Wha­le
Colin Far­rell — The Bans­hees of Inisherin
Aus­tin But­ler — Elvis
Paul Mes­cal — After­sun
Bill Nig­hy — Living

BEST ACTRESS

Cate Blan­chett — Tár
Michel­le Yeoh — Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
Ana de Armas — Blon­de
Andrea Rise­bo­rough — To Leslie
Michel­le Wil­liams — The Fabel­mans

BEST ANIMATED FEATURE FILM

Guil­ler­mo del Toro’s Pinocchio
Tur­ning Red
Mar­cel the Shell with Shoes On
Puss in Boots: The Last Wish
The Sea Beast

BEST SUPPORTING ACTOR

Ke Huy Quan — Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
Bren­dan Glee­son — The Bans­hees of Inisherin
Bar­ry Keo­ghan — The Bans­hees of Inisherin
Bri­an Tyree Hen­ry — Cau­se­way
Judd Hirsch — The Fabel­mans

BEST SUPPORTING ACTRESS

Ange­la Bas­sett — Black Pan­ther: Wakan­da Forever
Ker­ry Con­don — The Bans­hees of Inisherin
Jamie Lee Cur­tis — Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
Hong Chau — The Wha­le
Ste­pha­nie Hsu — Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once

BEST DOCUMENTARY FEATURE

All the Beau­ty and the Bloodshed
All That Breathes
Fire of Love
Naval­ny
A House Made of Splinters

BEST LIVE ACTION SHORT FILM

Le Pupil­le
An Irish Goodbye
The Red Suitcase
Iva­lu
Night Ride

BEST CINEMATOGRAPHY

All Quiet on the Wes­tern Front
Empi­re of Light
Bar­do, Fal­se Chro­ni­cle of a Hand­ful of Truths
Elvis
Tár

BEST MAKEUP AND HAIRSTYLING

The Wha­le
Elvis
The Bat­man
All Quiet on the Wes­tern Front
Black Pan­ther: Wakan­da Forever

BEST COSTUME DESIGN

Black Pan­ther: Wakan­da Forever
Elvis
Baby­lon
Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
Mrs. Har­ris Goes to Paris

BEST INTERNATIONAL FEATURE FILM

All Quiet on the Wes­tern Front
Argen­ti­na, 1985
Clo­se
The Quiet Girl
EO

BEST DOCUMENTARY SHORT SUBJECT

The Ele­phant Whisperers
How Do You Mea­su­re a Year?
Hau­lout
The Mar­tha Mit­chell Effect
Stran­ger At the Gate

BEST ANIMATED SHORT FILM

The Boy, the Mole, the Fox, and the Horse
The Fly­ing Sailor
My Year of Dicks
Ice Mer­chants
An Ost­rich Told Me the World Is Fake and I Think I Belie­ve It

BEST PRODUCTION DESIGN

Baby­lon
Ava­tar: The Way of Water
Elvis
All Quiet on the Wes­tern Front
The Fabel­mans

BEST ORIGINAL SCORE

Baby­lon
The Fabel­mans
The Bans­hees of Inisherin
All Quiet on the Wes­tern Front
Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once

BEST VISUAL EFFECTS

Ava­tar: The Way of Water
Top Gun: Maverick
The Bat­man
All Quiet on the Wes­tern Front
Black Pan­ther: Wakan­da Forever

BEST ORIGINAL SCREENPLAY

Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
The Bans­hees of Inisherin
The Fabel­mans
Tár
Tri­ang­le of Sadness

BEST ADAPTED SCREENPLAY

Women Tal­king
All Quiet on the Wes­tern Front
Living
Glass Oni­on: A Kni­ves Out Mystery
Top Gun: Maverick

BEST SOUND

Top Gun: Maverick
Ava­tar: The Way of Water
Elvis
All Quiet on the Wes­tern Front
The Bat­man

BEST ORIGINAL SONG

Naa­tu Naa­tu” — RRR
“Lift Me Up” — Black Pan­ther: Wakan­da Forever
“Hold My Hand” — Top Gun: Maverick
“Applau­se” — Tell It Like a Woman
“This Is a Life” — Ever­ything Ever­y­whe­re All At Once

BEST FILM EDITING

Top Gun: Maverick
Ever­ything Ever­y­whe­re All at Once
Elvis
The Bans­hees of Inisherin
Tár

EHRENOSCARS

Zudem wur­de dem US-ame­ri­ka­ni­schen Schau­spie­ler Micha­el J. Fox der Jean Her­s­holt Huma­ni­ta­ri­an Award verliehen.

Pro­mo­pos­ter Copy­right 

And the Oscar went to: DUNE

And the Oscar went to: DUNE

In der ver­gan­ge­nen Nacht wur­de nicht nur eine Ohrl­asche ver­teilt, son­dern auch von der Aca­de­my of Moti­on Pic­tu­re Arts and Sci­en­ces im Dol­by Theat­re in Los Ange­les die 94. Aca­de­my Awards ver­lie­hen, volks­tüm­lich als Oscars bekannt.

Das Gold­männ­chen für den bes­ten Film erhielt die Apple TV+-Produktion CODA um eine Fami­lie mit tau­ben Eltern. Will Smith erhielt trotz der Ohrl­asche für Mode­ra­tor Chris Rock (Details wer­den auf so vie­len Web­sei­ten beschrie­ben, dass ich hier nicht wei­ter dar­auf ein­ge­hen wer­de) den Preis als bes­ter Schau­spie­ler für sei­ne Rol­le in KING RICHARD. Die Aus­zeich­nung für die bes­te Schau­spie­le­rin ging an Jes­si­ca Chas­tain für THE EYES OF TAMMY FAYE.

Gute Nach­rich­ten für Gen­re-Fanin­nen: Der gro­ße Abräu­mer der Oscar-Ver­lei­hun­gen war die Ver­fil­mung des SF-Klas­si­kers DUNE. Die konn­te zwar kei­ne der »gro­ßen« Kate­go­rien abräu­men, aber erhielt Oscars für »bes­te Film­mu­sik« (Hans Zim­mer), »bes­ter Ton«, »bes­tes Pro­duk­ti­ons­de­sign«, »bes­te Kame­ra­ar­beit«, »bes­ter Schnitt« und »bes­te visu­el­le Effekte«.

Anmer­kens­wert aus mei­ner Sicht noch der Preis für Bil­lie Eilish für den bes­ten Film­song mit NO TIME TO DIE.

Im Fol­gen­den alle Gewinner°Innen und Nominierten.

wei­ter­le­sen →

Die Oscar-Verleihungen 2021

Die Oscar-Verleihungen 2021

Es war völ­lig klar, dass die Ver­lei­hung der 93. Aca­de­my-Awards (volks­tüm­lich auch Oscars genannt) in die­sem Jahr völ­lig anders sein wür­de, Grund dafür ist selbst­ver­ständ­lich die Pan­de­mie. Zahl­lo­se Fil­me hat man gar nicht erst gese­hen, da sie auf­grund geschlos­se­ner Kinos bis­lang nicht gezeigt wur­den. Der Ter­min für die Ver­an­stal­tung war zwei Mona­te nach hin­ten ver­scho­ben worden.

Es fand auch kei­ne ganz gro­ße Gala statt, anwe­send waren nur eine paar hand­voll Prot­ago­nis­ten (170 Per­so­nen) und die Ver­an­stal­tung wur­de auch nicht wie üblich im Dol­by Thea­ter als Haupt­ort durch­ge­führt, son­dern im his­to­ri­schen Bahn­hofs­ge­bäu­de der Uni­on Sta­ti­on in Los Ange­les. Man­che Lau­da­to­ren und Kan­di­da­ten nah­men nur per Video­schal­te teil.

Gro­ßer Gewin­ner ist das Road­mo­vie NOMANDLAND, hier erhielt Fran­ces McDor­mand den Preis für die weib­li­che Haupt­rol­le und Chloé Zhao erhielt als erst drit­te Frau über­haupt und als ers­te Nicht­wei­ße den Regie-Oscar. Wei­ter­hin wur­de der Strei­fen als bes­ter Film ausgezeichnet.

Die gül­de­ne Sta­tue für den bes­ten Schau­spie­ler ging an Antho­ny Hop­kins für die Dar­stel­lung eines Demenz­kran­ken in THE FATHER.

Die Phan­tas­tik fin­det man eher unter fer­ner lie­fen. Nicht ganz uner­war­tet aber erfreu­lich der Preis für visu­el­le Effek­te an TENET. Aber auch Pix­ars Ani­ma­ti­ons­film SOUL konn­te ein paar Prei­se nach Hau­se tragen.

Alle Nomi­nier­ten und Gewin­ner in der fol­gen­den Liste:

Bester Film

prä­sen­tiert von Rita More­no

Nomad­land – Pro­duk­ti­on: Fran­ces McDor­mandPeter SpearsMol­lye AsherDan Jan­vey und Chloé Zhao

Beste Regie

prä­sen­tiert von Bong Joon-ho und Sharon Choi

Chloé Zhao – Nomad­land

Bester Hauptdarsteller

prä­sen­tiert von Joa­quin Phoenix

Antho­ny Hop­kins – The Father

Beste Hauptdarstellerin

prä­sen­tiert von Renée Zell­we­ger

Fran­ces McDor­mand – Nomad­land

Bester Nebendarsteller

prä­sen­tiert von Lau­ra Dern

Dani­el Kalu­uya – Judas and the Black Messiah

Beste Nebendarstellerin

prä­sen­tiert von Brad Pitt

Yoon Yeo-jeong – Mina­ri – Wo wir Wur­zeln schla­gen (Mina­ri)

Bestes adaptiertes Drehbuch

prä­sen­tiert von Regi­na King

Chris­to­pher Hamp­ton und Flo­ri­an Zel­ler – The Father

Bestes Originaldrehbuch

prä­sen­tiert von Regi­na King

Eme­rald Fennell – Pro­mi­sing Young Woman

Beste Kamera

prä­sen­tiert von Hal­le Berry

Erik Mes­ser­schmidt – Mank

Bestes Szenenbild

prä­sen­tiert von Hal­le Berry

Donald Gra­ham Burt und Jan Pas­ca­le – Mank

Bestes Kostümdesign

prä­sen­tiert von Don Chead­le

Ann Roth – Ma Rainey’s Black Bottom

Beste Filmmusik

prä­sen­tiert von Zen­da­ya

Trent Rez­norAtti­cus Ross und Jon Batis­te – Soul

Bester Filmsong

prä­sen­tiert von Zen­da­ya

Fight for You aus Judas and the Black Mes­siah – Musik: H.E.R. und D’Mile, Text: H.E.R. und Tia­ra Thomas

Bestes Make-up und beste Frisuren

prä­sen­tiert von Don Chead­le

Ser­gio Lopez-Rive­raMia Neal und Jamika Wil­son – Ma Rainey’s Black Bottom

Bester Schnitt

prä­sen­tiert von Har­ri­son Ford

Mikkel E.G. Niel­sen – Sound of Metal

Bester Ton

prä­sen­tiert von Riz Ahmed

Nico­las BeckerJai­me Bak­shtMichel­le Cout­to­lencCar­los Cor­tés und Phil­lip Bladh – Sound of Metal

Beste visuelle Effekte

prä­sen­tiert von Ste­ven Yeun

Andrew Jack­sonDavid LeeAndrew Lock­ley und Scott Fisher – Tenet

Bester Animationsfilm

prä­sen­tiert von Ree­se Witherspoon

Soul – Pete Doc­ter und Dana Mur­ray

Bester animierter Kurzfilm

prä­sen­tiert von Ree­se Witherspoon

If Anything Hap­pens I Love You – Will McCor­mack und Micha­el Govier

Bester Kurzfilm

prä­sen­tiert von Riz Ahmed

Two Distant Stran­gers – Tra­von Free und Mar­tin Des­mond Roe

Bester Dokumentarfilm

prä­sen­tiert von Mar­lee Mat­lin und Jack Jason

Mein Leh­rer, der Kra­ke (My Octo­pus Tea­cher) – Pip­pa Ehr­lichJames Reed und Craig Fos­ter

Bester Dokumentar-Kurzfilm

prä­sen­tiert von Mar­lee Mat­lin und Jack Jason

Colet­te – Antho­ny Giac­chi­no und Ali­ce Doyard

Bester internationaler Film

prä­sen­tiert von Lau­ra Dern

Der Rausch (Druk), Däne­mark – Regie: Tho­mas Vinterberg

Gewin­ner­lis­te aus der Wiki­pe­dia, CC-BY

Die Oscar-Verleihungen werden verschoben – und diverser

Die Oscar-Verleihungen werden verschoben – und diverser

Die Aca­de­my of Moti­on Pic­tures Arts and Sci­en­ces hat sich ent­schie­den, die Ver­lei­hung der Aca­de­my-Awards (umgangs­sprach­lich: Oscars) um zwei Mona­te zu ver­schie­ben, vom ursprüng­li­chen 28. Febru­ar 2021 auf den 25. April. Grund dafür ist natür­lich der Hol­ly­wood-Still­stand sowie die geschlos­se­nen Kinos durch die COVID-19-Pandemie.

Doch das ist nicht die ein­zi­ge Neu­ig­keit rund um die Aca­de­my. In einer in mei­nen Augen gera­de­zu revo­lu­tio­när zu nen­nen­den Äuße­rung bekann­te man sich dazu, die Ver­lei­hun­gen inklu­si­ver zu machen und mehr Prei­se an Peop­le Of Color zu ver­ge­ben, das soll unter ande­rem durch eine Ver­än­de­rung der Jury gesche­hen, die deut­lich reprä­sen­ta­ti­ver sein soll, Oder im Klar­text: Sie soll in Zukunft nicht mehr nur aus alten, wei­ßen Män­nern bestehen, die Prei­se bevor­zugt an Wei­ße ver­ge­ben. Das war ein Vor­wurf, der in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer wie­der laut wur­de – und das voll­kom­men berech­tigt. Neben der Erneue­rung der Jury soll es auch Schu­lungs­maß­nah­men für Mit­glie­der und Ange­stell­te der Aca­de­my sowie Film­schaf­fen­de geben, um unbe­wuss­te Ste­reo­ty­pe zu erken­nen und um Diver­si­tät vor und hin­ter der Kame­ra zu fördern-

Eine längst über­fäl­li­ge Maß­nah­me, aller­dings fin­de ich sie ange­sichts der ein­ge­fah­re­nen Tra­di­tio­nen und ver­knö­cher­ten Struk­tu­ren im US-Film­busi­ness dann doch bemer­kens­wert. Was aus der selbst­ver­schrie­be­nen Umge­stal­tung der Jury tat­säch­lich wer­den wird, wird die Zukunft zeigen.

… and the Oscars went to: PARASITE

… and the Oscars went to: PARASITE

Das ist dann schon eine Über­ra­schung und auch ein klein wenig eine Sen­sa­ti­on. Bei der Ver­lei­hung der Aca­de­my Awards, auch als Oscars bekannt, in der ver­gan­ge­nen Nacht im Dol­by Theat­re in Los Ange­les war der süd­ko­rea­ni­sche Film PARASITE der gro­ße Gewin­ner. Der sahn­te in den Kate­go­rien bes­ter Film, bes­te Regie, bes­tes Ori­gi­nal­dreh­buch und bes­ter inter­na­tio­na­ler Film ab. Damit ist er die erst nicht-eng­lisch­spra­chi­ge Pro­duk­ti­on, die in der Kate­go­rie bes­ter Film die Aus­zeich­nung ver­lie­hen bekam. Und das ist fürs kon­ser­va­ti­ve Hol­ly­wood dann eben doch eben ziem­lich unge­wöhn­lich. Wie erwar­tet kam das gül­de­ne Männ­chen für Joa­quin Phoe­nix als bes­ter Haupt­dar­stel­ler für sei­ne Dar­stel­lung der Titel­fi­gur in JOKER, der Preis für die bes­te Haupt­dar­stel­le­rin ging an Renee Zell­we­ger für JUDY, das Bio­pic über Judy Garland.

Joker hat­te mit elf Nomi­nie­run­gen die Favo­ri­ten ange­führt, dahin­ter kamen mit jeweils zehn Nomi­nie­run­gen Sam Men­des´ 1917 und Mar­tin Scor­se­ses THE IRISHMAN (offen­sicht­lich hat­te man gro­ße Pro­ble­me damit, einer Pro­duk­ti­on für einen Strea­ming­dienst die Aus­zeich­nung zu ver­lei­hen). 1917 ging aller­dings als gro­ßer Ver­lie­rer des Abends aus, die übli­chen Pro­phe­zei­hun­gen auf­grund der BAF­TAs erwie­sen sich in die­sem Jahr als grund­falsch, auch wenn er drei Prei­se in tech­ni­schen Kate­go­rien erhielt, dar­un­ter aller­dings auch der für die bes­te Kamera.

Die fol­gen­de Lis­te der Gewin­ner und Nomi­nier­ten stammt aus der Wiki­pe­dia (und Wor­d­press beherrscht kei­ne korea­ni­schen Schrift­zei­chen, des­we­gen die Fragezeichen).

Bester Film

Para­si­te (??? / Gisa­eng­chung) – Pro­duk­ti­on: Kwak Sin-ae und Bong Joon-ho

Beste Regie

Bong Joon-ho – Para­si­te (??? / Gisaengchung)

Bester Hauptdarsteller

Joa­quin Phoe­nix – Joker

Beste Hauptdarstellerin

Renée Zell­we­ger – Judy

Bester Nebendarsteller

Brad Pitt – Once Upon a Time in Hollywood

Beste Nebendarstellerin

Lau­ra Dern – Mar­ria­ge Story

Bestes adaptiertes Drehbuch

Taika Wai­ti­ti – Jojo Rab­bit

Bestes Originaldrehbuch

Bong Joon-ho und Han Jin-won – Para­si­te (??? / Gisaengchung)

Beste Kamera

Roger Dea­kins – 1917

Bestes Szenenbild

Bar­ba­ra Ling und Nan­cy Hai­gh – Once Upon a Time in Hollywood

Bestes Kostümdesign

Jac­que­line Durran – Litt­le Women

Beste Filmmusik

Hil­dur Guð­na­dót­tir – Joker

Bester Filmsong

(I’m Gon­na) Love Me Again“ aus Rocket­man – Musik: Elton John, Text: Ber­nie Taupin

Bestes Make-up und beste Frisuren

Vivi­an BakerKazu Hiro und Anne Mor­gan – Bombs­hell – Das Ende des Schwei­gens (Bombs­hell)

Bester Schnitt

Andrew Buck­land und Micha­el McCus­ker – Le Mans 66 – Gegen jede Chan­ce (Ford v Ferrari)

Bester Ton

Mark Tay­lor und Stuart Wil­son – 1917

Bester Tonschnitt

Donald Syl­ves­ter – Le Mans 66 – Gegen jede Chan­ce (Ford v Ferrari)

Beste visuelle Effekte

Guil­laume Roche­ronGreg But­ler und Domi­nic Tuo­hy – 1917

Bester Animationsfilm

A Toy Sto­ry: Alles hört auf kein Kom­man­do (Toy Sto­ry 4) – Josh Coo­leyMark Niel­sen und Jonas Rive­ra

Bester animierter Kurzfilm

Hair Love – Mat­thew A. Cher­ry und Karen Rupert Toliver

Bester Kurzfilm

The Neigh­bors’ Win­dow – Mar­shall Curry

Bester Dokumentarfilm

Ame­ri­can Fac­to­ry – Ste­ven BognarJulia Rei­chert und Jeff Rei­chert

Bester Dokumentar-Kurzfilm

Lear­ning to Skate­board in a War­zo­ne (If You’re a Girl) – Carol Dys­in­ger und Ele­na Andreicheva

Bester internationaler Film

Para­si­te (??? / Gisa­eng­chung), Süd­ko­rea – Regie: Bong Joon-ho

Ehrenoscars

Die wur­den bereits am 27. Okto­ber 2019 im Rah­men der elf­ten Gover­nor-Awards verliehen:

Des Wei­te­ren wur­de Geena Davis mit dem Jean Her­s­holt Huma­ni­ta­ri­an Award ausgezeichnet.

Die Oscars 2019 wurden verliehen

Die Oscars 2019 wurden verliehen

Ges­tern Nacht wur­den im Dol­by Theat­re in Los Ange­les zum 91. Mal die Aca­de­my Awards ver­lie­hen, die auch als Oscars bekannt sind. Einen Mode­ra­tor gab es dies­mal nicht, nach­dem der geplan­te Host Kevin Hart auf­grund von frü­he­ren homo­pho­ben Aus­sa­gen zwei Tage nach der Bekannt­ga­be zurücktrat.

Fürs Gen­re sieht es dies­mal nicht gut aus, denn wie ich bereits erwar­tet hat­te bekam BLACK PANTHER den Preis für den bes­ten Film nicht. Der ging an die Tra­gi­ko­mö­die GREEN BOOK. Bei der bes­ten Regie gab es kei­ne Über­ra­schun­gen, die ging an die Net­flix-Pro­duk­ti­on ROMA von Alfon­so Cuarón. Den bes­ten Haupt­dar­stel­ler Rami Malek für sene Dar­stel­lung von Fred­die Mer­cu­ry in BOHEMIAN RHAPSODY ein, die bes­te Haupt­dar­stel­le­rin ging an Oli­via Col­man für THE FAVOURITE.

BLACK PANTHER fin­den wir dann erst­mal beim Gold­männ­chen für das »bes­te Sze­nen­bild«, der Film bekam wei­ter­hin die Aus­zeich­nung für die bes­te Film­mu­sik. Als bes­ter Ani­ma­ti­ons­film wur­de völ­lig berech­tigt SPIDER-MAN INTO THE SPIDER-VERSE aus­ge­zeich­net, denn der hat in Sachen Ani­ma­ti­on und Stil Maß­stä­be gesetzt.

Nach­fol­gend die voll­stän­di­ge Lis­te der Gewin­ner und Nominierten.

Bester Film

prä­sen­tiert von Julia Roberts

Green Book – Eine beson­de­re Freund­schaft (Green Book) – Pro­duk­ti­on: Jim Bur­keCharles B. Wess­lerBri­an Cur­riePeter Far­rel­ly und Nick Val­le­lon­ga

Beste Regie

prä­sen­tiert von Guil­ler­mo del Toro

Alfon­so Cuarón – Roma

Bester Hauptdarsteller

prä­sen­tiert von Gary Old­man und Alli­son Janney

Rami Malek – Bohemi­an Rhapsody

Beste Hauptdarstellerin

prä­sen­tiert von Fran­ces McDor­mand und Sam Rock­well

Oli­via Col­man – The Favou­rite – Intri­gen und Irr­sinn (The Favou­rite)

Bester Nebendarsteller

prä­sen­tiert von Dani­el Craig und Char­li­ze Theron

Mahers­ha­la Ali – Green Book – Eine beson­de­re Freund­schaft (Green Book)

Beste Nebendarstellerin

prä­sen­tiert von Tina FeyAmy Poeh­ler und Maya Rudolph

Regi­na King – If Bea­le Street Could Talk

Bestes adaptiertes Drehbuch

prä­sen­tiert von Brie Lar­son und Samu­el L. Jackson

Char­lie Wach­telDavid Rabi­no­witzKevin Will­mott und Spike Lee – BlacKkKlans­man

Bestes Originaldrehbuch

prä­sen­tiert von Brie Lar­son und Samu­el L. Jackson

Nick Val­le­lon­gaBri­an Cur­rie und Peter Far­rel­ly – Green Book – Eine beson­de­re Freund­schaft (Green Book)

Beste Kamera

prä­sen­tiert von Tyler Per­ry

Alfon­so Cuarón – Roma

Bestes Szenenbild

prä­sen­tiert von Jen­ni­fer Lopez und Chris Evans

Han­nah Beach­ler und Jay Hart – Black Pan­ther

Bestes Kostümdesign

prä­sen­tiert von Melis­sa McCar­thy und Bri­an Tyree Henry

Ruth E. Car­ter – Black Pan­ther

Beste Filmmusik

prä­sen­tiert von Tes­sa Thomp­son und Micha­el B. Jordan

Lud­wig Gör­ans­son – Black Pan­ther

Bester Filmsong

prä­sen­tiert von Chad­wick Bose­man und Con­stance Wu

Shal­low” aus A Star Is Born – Musik und Text: Lady GagaMark Ron­sonAntho­ny Rosso­man­do und Andrew Wyatt

Bestes Make-up und beste Frisuren

prä­sen­tiert von Elsie Fisher und Ste­phan James

Greg Can­nomKate Bis­coe und Patri­cia DeHa­ney – Vice – Der zwei­te Mann (Vice)

Bester Schnitt

prä­sen­tiert von Micha­el Keaton

John Ott­man – Bohemi­an Rhapsody

Bester Ton

prä­sen­tiert von Danai Gur­i­ra und James McA­voy

Paul Mas­seyTim Cava­gin und John Casa­li – Bohemi­an Rhapsody

Bester Tonschnitt

prä­sen­tiert von Danai Gur­i­ra und James McA­voy

John Warhurst und Nina Hartstone – Bohemi­an Rhapsody

Beste visuelle Effekte

prä­sen­tiert von Sarah Paul­son und Paul Rudd

Paul Lam­bertIan Hun­terTris­tan Myles und J.D. Schwalm – Auf­bruch zum Mond (First Man)

Bester Animationsfilm

prä­sen­tiert von Michel­le Yeoh und Phar­rell Williams

Spi­der-Man: A New Uni­ver­se (Spi­der-Man: Into the Spi­der-Ver­se) – Bob Per­si­chet­tiPeter Ram­seyRod­ney Roth­manPhil Lord und Chris Mil­ler

Bester animierter Kurzfilm

prä­sen­tiert von Awk­wa­fi­na und John Mula­ney

Bao – Domee Shi und Becky Nei­man-Cobb

Bester Kurzfilm

prä­sen­tiert von Kiki Lay­ne und Krys­ten Ritter

Skin – Guy Nat­tiv und Jai­me Ray Newman

Bester Dokumentarfilm

prä­sen­tiert von Helen Mir­ren und Jason Mom­oa

Free Solo – Eliza­beth Chai Vasar­he­lyiJim­my ChinEvan Hayes und Shan­non Dill

Bester Dokumentar-Kurzfilm

prä­sen­tiert von Awk­wa­fi­na und John Mula­ney

Stig­ma Monats­blu­tung (Peri­od. End of Sen­tence.) – Ray­ka Zeh­tab­chi und Melis­sa Berton

Bester fremdsprachiger Film

prä­sen­tiert von Ange­la Bas­sett und Javier Bar­dem

Roma – Mexi­ko, Regie: Alfon­so Cuarón

Lis­te aus der Wiki­pe­dia, CC BY-SA

Und der Oscar 2014 geht an …

Und der Oscar 2014 geht an …

oscars2014

Das war sie also, die Ver­lei­hung der 86. Aca­de­my Awards 2014 – und es ist das gesche­hen, was abzu­se­hen war: GRAVITY ist der gro­ße Abräu­mer, erhielt aller­dings nicht den Preis für den bes­ten Film. Der ging an 12 YEARS A SLAVE. Auch der bes­te Haupt­dar­stel­ler und die bes­te weib­li­che Haupt­rol­le gin­gen nicht an das Astro­nau­ten-Dra­ma, son­dern an Mat­thew McCo­naug­hey für DALLAS BUYERS CLUB und an Cate Blan­chett für BLUE JASMINE. Aber schon bei der Regie ist GRAVITY erst­ma­lig mit dabei, das Gold­männ­chen ging an Regis­seur Alfon­so Cuarón. Ins­ge­samt sie­ben Oscars konn­te das Orbit-Dra­ma einsammeln.

Eben­falls gesetzt war AMERICAN HUSTLE, doch der ging leer aus, für vie­le Beob­ach­ter erstaunlich.

Her­vor­zu­he­ben ist noch der Oscar für den ani­mier­ten Kurz­film MR HUBLOT, sowie der für UNVERFROREN. Die Prei­se für das bes­te Sze­nen­bild und die bes­ten Kos­tü­me gin­gen gerecht­fer­tigt an DER GROSSE GATSBY.

Als bes­ter Song war unter ande­rem YOU ARE NOT ALONE von Bruce Broughton und Den­nis Spie­gel aus dem gleich­na­mi­gen Film im Ren­nen, der wur­de von der Jury aller­dings dis­qua­li­fi­ziert, weil Broughton wäh­rend der Nomi­nie­rungs­wahl­pe­ri­ode bei eini­gen der Mit­glie­der der Aca­de­my mit­tels E‑Mail Wer­bung für Film und Song gemacht hat­te. Das wur­de als schwe­rer Regel­ver­stoß gewertet.

wei­ter­le­sen →

War da nicht was? Ach ja: die Oscars 2013!

In der letz­ten Nacht ver­gab man in Hol­ly­wood wie­der die gül­de­nen Strah­le­män­ner. Dass es sich dabei um eine gigan­ti­sche Selbst­be­weih­räu­che­run­ge der Film­in­dus­trie und ihrer Erfül­lungs­ge­hil­fen han­delt, hat inzwi­schen hof­fent­lich auch der letz­te begrif­fen, dass das Spek­ta­kel nichts­des­to­we­ni­ger unter­halt­sam ist, ebenfalls.

Wirk­li­che Über­ra­schun­gen gab es in der von Seth McFar­la­ne mode­rier­ten Ver­an­stal­tung nicht. Erwar­tungs­ge­mäß gewann Dani­el Day Lewis für die Dar­stel­lung des US-Prä­si­den­ten im Spiel­berg-Film LINCOLN sei­nen inzwi­schen drit­ten Oscar, laut Medi­en­be­rich­ten ein Rekord. Ben Afflecks Polit-Dra­ma ARGO gewann, eben­falls erwar­tet, die Aus­zeich­nung für den bes­ten Film. Chris­toph Waltz erhielt den Award für die bes­te Neben­rol­le für sei­ne Dar­stel­lung eines Kopf­geld­jä­gers in DJANGO UNCHAINED; damit sei­ne zwei­te Aus­zeich­nung, die rst erhielt er für INGLORIOUS BASTERDS, eben­falls ein Taran­ti­no-Strei­fen. Bei den Damen gin­gen die Figu­ren an Jen­ni­fer Jaw­rence als bes­te Schau­spie­le­rin für die Dar­stel­lung einer Nym­pho­ma­nin in SILVER LININGS PLAYBOOK und die bes­te Neben­dar­stel­le­rin an Anne Hat­ha­way für LES MISÉRABLES.

Einen »gro­ßen« Gewin­n­erfilm gab es eigent­lich nicht, aller­dings wur­de LIFE OF PI gleich vier mal mit einem Preis bedacht. Regis­seur Ang Lee konn­te den Oscar für die bes­te Regie mit nach Hau­se neh­men, zudem sack­te der Film Aus­zeich­nun­gen für die Film­mu­sik, Kame­ra und Spe­zi­al­ef­fek­te ein.

Zum Gen­re brau­chen wir nicht viel zu sagen, BRAVE als bes­ter ani­mier­ter Film, wenn man den als Phan­tas­tik ein­stu­fen möch­te. Der HOBBIT fand trotz sei­ner gran­dio­sen 3D-Cine­ma­to­gra­fie nur am Ran­de statt. Was rau­chen die in Hol­ly­wood eigent­lich? Ansons­ten ist viel­leicht noch erwäh­nens­wert, dass Ade­le für ihren BOND-Song SKYFALL eins der gül­de­nen Männ­chen erhielt – auch nicht überraschend.

Inter­es­sant ist in die­sem Zusam­men­hang noch, zu erwäh­nen, dass sich auf­grund der Ver­lei­hung des Oscar für die bes­ten Spe­zi­al­ef­fek­te an LIFE OF PI Wider­stand bei den SFX-Künst­lern Hol­ly­woods regt, die erbost dar­über sind, dass die Arbeits­be­din­gun­gen bei der Pro­duk­ti­on der SFX für den Film unschön gewe­sen sind, das Bud­get unzu­rei­chend war, dass der Regis­seur dar­über klag­te, »die Ent­wick­lungs­ab­tei­lun­gen für Effek­te sei­nen so teu­er« und er die­se gern bil­li­ger hät­te. Die Fir­ma »Rhythm & Hues Stu­dio«, ver­ant­wort­lich für die Spe­zi­al­ef­fek­te in SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN sowie LIFE OF PI muss­te auf­grund der schlech­ten Bezah­lung gera­de Bank­rott anmel­den. Dadurch füh­len sich die Spe­zi­al­ef­fekt-Künst­ler her­ab­ge­setzt – und das mei­ner Ansicht nach zu Recht. Einen offe­nen Brief von Phil­ip Ray Bros­te an Ang Lee zu die­sem The­ma fin­det sich im Blog VFX Sol­dier . Mehr Details dazu auch auf der Face­book-Sei­te »VFX Soli­da­ri­ty Inter­na­tio­nal«.

wei­ter­le­sen →

Die Oscar®-Nominierungen 2013

Die Hol­ly­wood-Selbst­be­weih­räu­che­rungs­run­de 2013 ist mit den Nomi­nie­run­gen für die Aca­de­my Awards eröff­net – aber irgend­wie mögen wir das Oscar®-Spektakel ja doch und trotz aller Albernheiten.

Auch in die­sem Jahr ist das Gen­re im Prin­zip nicht bei den Haupt­prei­sen ver­tre­ten, sieht man mal von LIFE OF PI ab, das man mit etwas gutem Wil­len im Bereich Phan­tas­tik ver­or­ten könn­te. Die ers­ten Nen­nun­gen fin­den sich nicht ganz uner­war­tet bei den Ani­ma­ti­ons­fil­men, die sind näm­lich kom­plett in Gen­re-Hand. Bei den visu­el­len Effek­ten gibt’s dann natür­lich die ganz gro­ße Kel­le: HOBBIT, THE AVENGERS, PROMETHEUS und SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN.

Die meis­ten Nomi­nie­run­gen, näm­lich 12, erhielt LINCOLN, dicht gefolgt von LIFE OF PI mit elf.

wei­ter­le­sen →

The fucking Oscars have been awarded

War­um denn jetzt die­se Über­schrift? Melis­sa Leo sprach das böse F‑Wort dreis­ter­wei­se bei ihrer Dan­kes­re­de anläss­lich des Oscars für die bes­te Neben­dar­stel­le­rin – aller­dings haben die ame­ri­ka­ni­schen Fern­seh­zu­schau­er es nicht zu hören bekom­men, weil weg­ge­piepst. Seit Nipple­ga­te wird ja nichts mehr live aus­ge­strahlt und so sen­det man auch die Aca­de­my-Awards mit einer Ver­zö­ge­rung von ca. einer Minu­te, um alles was man für pein­lich hält schnell noch ent­fer­nen zu kön­nen. Spinner.

Das war dann offen­sicht­lich auch der Höhe­punkt einer ansons­ten eher lah­men Ver­an­stal­tung ohne Über­ra­schun­gen. Auch hier ist THE KINGS SPEECH erneut der gro­ße Gewin­ner mit den Prei­sen in den Kate­go­rien Bes­ter Film, Bes­ter Haupt­dar­stel­ler (Colin Firth), Bes­te Regie, und Bes­tes Ori­gi­nal­dreh­buch. Der Preis für die bes­te Haupt­dar­stel­le­ring ging auch bei den Oscars an Nata­lie Port­man für ihre Dar­stel­lung in BLACK SWAN.

INCEPTION hat zwar eben­falls vier der Gold­män­ner abge­grif­fen, aller­dings »nur« in den Kate­go­rien Bes­te Kame­ra, Bes­ter Ton, Bes­ter Ton­schnitt und Bes­te visu­el­le Effekte.

Als Gen­re-Fil­me wären noch zu erwäh­nen ALICE IN WONDERLAND (Bes­tes Sze­nen­bild, Bes­tes Kos­tüm­de­sign), WOLFMAN (Bes­tes Make­up) und TOY STORY (Bes­ter Ani­ma­ti­ons­film, Bes­ter Song).

Das TRUE GRIT-Remake hielt man kei­ner Aus­zeich­nung für wert – äußerst traurig…

Die kom­plet­te Gewin­ner­lis­te im voll­stän­di­gen Artikel.

wei­ter­le­sen →

»And the Oscar goes to…«

Sandra Bullock

…war auch ges­tern wie­der im Kod­ak Thea­ter in Los Ange­les zu hören, als die 82. Ver­lei­hung der Aca­de­my Awards statt­fand. In den Medi­en wird heu­te natür­lich stän­dig und aus­dau­ernd auf Chris­toph Waltz hin­ge­wie­sen, der den Gold­kerl für die Dar­stel­lung eines SS-Offi­ziers in Taran­ti­nos INGLORIOUS BASTERDS als bes­ter Neben­dar­stel­ler erhielt.
Über­ra­schend aller­dings die Tat­sa­che, dass AVATAR nur beim Sze­nen­bild, der Kame­ra und selbst­ver­ständ­lich den visu­el­len Effek­ten abräu­men konn­te. Ein wei­te­rer Gen­re-Film ist STAR TREK, der fürs Make­up aus­ge­zeich­net wurde.

»Bes­ter Film« und »bes­te Regie« konn­te Kathryn Bige­low für THE HURT LOCKER ein­heim­sen, damit ging zum ers­ten Mal der Regie-Oscar an eine Frau.

San­dra Bullock erhielt den Preis für die bes­te Haupt­dar­stel­le­rin für ihre Rol­le in THE BLIND SIDE. Inter­es­san­ter­wei­se hat­te sie am Tag davor auch die Gol­de­ne Him­bee­re (Gol­den Raspber­ry, kurz »Raz­zie«) als schlech­tes­te Schau­spie­le­rin (in VERRÜCKT NACH STEVE) erhal­ten und auch die­sen Preis im Gegen­satz zu ande­ren »Gewin­nern« per­sön­lich abge­holt. Nach der Oscar-Ver­lei­hung gab sie an, die bei­den Prei­se neben­ein­an­der aufs Regal stel­len zu wol­len: »Sie wer­den Sei­te an Sei­te ste­hen. Man muss das Gute genau­so neh­men wie das nicht so Gute.« Für die­se sau­be­re Akti­on erhält sie hier den Platz als Arti­kel­bild (aus der Wiki­pe­dia). :o)

Die voll­stän­di­ge Lis­te der Preis­trä­ger, Nomi­nier­ten und Lau­da­to­ren im erwei­ter­ten Artikel.

wei­ter­le­sen →