Endlich können die unverbesserlichen Puristen und unbelehrbaren Besserwisser schweigen. James Bond ist im Dienste ihrer Majestät angekommen, wo ihn die modernen Kinoverbesserer und festgefahrenen Fanhorden gleichermaßen haben wollten. Der alte Bond ist zurück, und zeigt sich dabei in vollkommen modernem Gewand. Damit sind keineswegs die maßgeschneiderten Anzüge gemeint, sondern eine menschliche Entwicklung, welche bei CASINO ROYALE Erstaunen hervorrief und bei QUANTUM OF SOLACE mit trotziger Ablehnung aufgenommen wurde.
SKYFALL ist der Film, der alle vergangenen Ressentiments und angeblichen Schwächen zu rechtfertigen versteht. Dies ist genau der Weg, den die Ikone des Agentenfilms gehen musste, um erstarkt seinen Platz in der hart umkämpften Finanzwelt des Kinos zu behaupten. Dabei geht es nicht um das Geld als solches, sondern auch um die Chance für EON und die beteiligten Studios, dem begierigen Zuschauer mit Mut und Innovation handfeste und grundehrliche Unterhaltung zu bieten.
Nach SCHLANGENFUTTER und SCHATTENSPIELE legt die Autorin Miriam Pharo mit PRÄLUDIUM den dritten Band um die Polizei-Sektion 3 der Metropole Hanseapolis vor. Erneut wird das Ermittlerteam Elias Kosloff und Louann Marino mit einem undurchsichtigen Fall konfrontiert und erneut müssen die Detectives feststellen, dass sich hinter einem vermeintlich simplen Verbrechen viel mehr verbirgt, als man angenommen hätte.
Ich war sehr gespannt, ob die Autorin in der Lage sein würde, die Qualität des vorangegangenen Doppelbandes halten zu können. Wobei in den ersten beiden Romanen eine Geschichte erzählt wird, im Falle von PRÄLUDIUM ist die Handlung abgeschlossen. Auch dieses Buch ist beim Acabus-Verlag erschienen.
Man mag es eigentlich kaum glauben, aber einer der bekanntesten Krimi-Helden der Welt war lange Zeit nicht als Buch erhältlich. Seine Abenteuer sind – nach HARRY POTTER – die erfolgreichste Literaturverfilmung der Kinogeschichte, die literarische Vorlage blieb allerdings in den Verlagskellern und war nur antiquarisch zu bekommen. Aber das Warten hat ein Ende: zum 50sten Geburtstag der James Bond-Filme bringt Cross Cult alle 14 Romane von Ian Fleming wieder auf den Markt, in neuer Übersetzung – und endlich ungekürzt.
Dank einer freundlichen Spende von PhantaNews konnte ich MOONRAKER und LEBEN UND STERBEN LASSEN erneut lesen und den echten James Bond geniessen.
Wer nun glaubt: Ach die Story kenne ich doch schon, dem sei gesagt, dass die Filme nur sehr am Rand mit den Büchern zu tun haben. Dies ist besonders gut an MOONRAKER zu erklären. Während im Film Roger Moore mit dem damals hochmodernen Space Shuttle die Welt rettet, wurde der Roman zu einer Zeit geschrieben, als an eine Mondlandung noch gar nicht zu denken war (1955), geschweige denn an ein Space Shuttle. Dennoch werde ich hier nichts zur Geschichte der Bücher selber erzählen, ich will nicht spoilern und die grobe Geschichte sollte hinreichend bekannt sein. Viel spannender ist der Vergleich zwischen alter und neuer Auflage. Was hat sich geändert, was ist gleich geblieben und vor allem: Lohnt sich die (Neu-)Anschaffung?
96 HOURS – TAKEN 2 / Deutschlandpremiere 11.10.2012
Wenn Liam Neeson damit kokettiert, er habe für den ersten TAKEN nur unterschrieben, weil er glaubte es wäre eine Direkt-auf-DVD-Produktion, dann mag in dem Witz schon auch einiges an Wahrheit mitschwingen. Die Abenteuer des Ex-Agenten Bryan Mills waren aber auch zu absurd einfach gestrickt, dass TAKEN als ernsthafter Film kaum in Betracht gezogen werden konnte. Der in Deutschland sinnigerweise 96 HOURS betitelte Film (Gratulation an den Verleiher) zog mit seiner geradezu provozierenden Geradlinigkeit wider Erwarten die Massen ins Kino, weltweit. Das er dann auch im Sinne der Produzenten funktionierte, war zweifellos dem schnörkellosen Spiel und körperlichen Einsatz von Liam Neeson zu verdanken, bei dessen Namen man sofort fragt, was ihn zu so einer Produktion treiben könnte. Es hat den damals bereits 56 Jährigen Charakterdarsteller zum Action-Star gemacht, zu einem Helden den man seinen physischen Einsatz auch abkauft. In einem Alter, bei dem es in Hollywood keine Chance gegeben hätte.
Großes Brimborium. James Bond wird 50 Jahre. Am 5. Oktober 1962 hatte der Film DR. NO in England Première. Ein dankbares Thema, das die Medien undifferenziert aufgreifen. Bond wird 50, der 5. Oktober wird zum Bond-Tag ausgerufen. Und weil der dreiundzwanzigste James-Bond-Film vor der Tür steht, zelebriert man diesen Tag mit der Première des gesungenen Streiches für den jüngsten Film SKYFALL. Lediglich die von den Großen gerne ignorierten Blogs machen darauf aufmerksam, das Bond bereits seit 1953 in Buchform auf dem Markt ist, und bereits 1954 einmal für das Fernsehen verfilmt wurde. Diese Ignoranz ist schade, weil sich das Phänomen Bond eben nicht einzig auf die von EON-Productions gemachten Filme beschränken lässt. Aber mit einem griffigen Jubiläum erregt man einfach mehr Aufmerksamkeit, somit fiel der werbende Effekt für den Titelsong SKYFALL weit höher aus. Adele hat ihn komponiert, zusammen mit ihrem Langzeit-Kollaborateur Paul Epworth. Was bei dieser Komposition allerdings auffällt, ist die Abwesenheit von Filmkomponist Thomas Newman, der SKYFALL orchestral vertonen wird.
In Miriam Pharos Science Fiction-Thriller SCHATTENSPIELE wird die Handlung aus dem ersten Roman der Reihe unter dem Titel SCHLANGENFUTTER fortgesetzt. Weiterhin versucht das Ermittlerteam der Sektion 3, bestehend aus dem erfahrenen aber undurchsichtigen Elias Kosloff und »der Neuen« Louann Marino, die zahllosen offenen Fäden aus dem ersten Band zu entwirren und neu zu verknüpfen. Das wird umso schwieriger, als die Lösung offenbar in die höchsten Kreise von Hanseapolis reicht und Korruption sowie Einflussnahme auf die Arbeit der Polizei im Jahr 2066 eher die Regel als die Ausnahme darstellen …
Ich war äußerst gespannt, ob Miriam Pharo in der Lage sein würde, das durchweg hohe Niveau und die ansprechende Thriller-Handlung sowie die großartige Beschreibung einer weniger großartigen Zukunft des Vorgängers in der Fortsetzung weiter zu führen.
Vorab kann ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht!
Als ich um einen persönlichen Kommentar über die Neuverfilmung von VERBLENDUNG gebeten wurde, lehnte ich ab. Zunächst. Persönliche Meinungen haben in Rezensionen gewöhnlich nichts verloren. Man verschafft sich einen persönlichen Eindruck und analysiert diesen zu einer weitgehend objektiven Betrachtung. Doch je mehr man über David Finchers Version des Stieg Larson Thrillers nachdenkt, desto weniger gibt es tatsächlich zu sagen. Der Visionär Fincher hat ein Meisterwerk geschaffen. Und er ist damit gescheitert.
In markigen Marketing-Worten hat Daniel Craig heraufbeschworen, wie das nur zwei Jahre nach der schwedischen Produktion erscheinende Remake eine Aufwärtsspirale für alle Produkte sein kann. Selbstverständlich werden diese Wechselwirkungen greifen. Fincher wird Menschen zum Lesen bringen, die Leser werden auf die schwedische Fassung neugierig, die Schweden-Fraktion wird neugierig auf die Amerikaner. Hin und her. Als jemand, der den Roman gelesen hat und vor Erregung gleich zwei Stunden später die ungekürzte TV-Fassung sehen musste, war schon der Trailer zu der neuen VERBLENDUNG eine Offenbarung. Aber was für eine. Jedes Bild war handlungsbedingt leicht zuzuordnen, jeder Schnipsel verriet den Kontext der Szene. Meiner persönlichen Meinung nach war ich sicher, einen exzellenten Film erwarten zu dürfen. Und einen sehr überflüssigen dazu.
Über die Autorin Miriam Pharo hatte ich hier auf PhantaNews bereits berichtet: im Rahmen der Rezension ihres ersten HANSEAPOLIS-Romans SCHLANGENFUTTER. Der Roman beschreibt Norddeutschland im Jahr 2066 im Rahmen eines Polizei-Thrillers. An SCHLANGENFUTTER gefielen mir insbesondere die intelligenten und realistisch extrapolierten Zukunftsvisionen die die Autorin dem Leser präsentierte.
In derselben Welt und im selben Jahr spielt nun das erste einer Reihe von SF-eBooks, die unter dem Titel ISAR 2066 erscheinen werden. Darin verlagert sich die Handlung weg von Norddeutschland nach München, in unserer Realität die Wahlheimat von Miriam. Die eBooks werden keinen Romanumfang haben, sondern kürzer sein, die Autorin veröffentlicht sie im Eigenverlag auf diversen namhaften Plattformen für elektronische Bücher.
Den Protagonisten Lucio Verdict – einen Privatermittler – kennt man bereits aus dem zweiten Band der HANSEAPOLIS-Reihe mit dem Titel SCHATTENSPIELE.
Da mir SCHLANGENFUTTER außerordentlich gut gefallen hatte, ging ich nicht davon aus, dass die überaus plastische Beschreibung der Zukunft im ersten Fall von ISAR 2066 nicht vorhanden sein würde. Und ich hatte Recht. Zudem bin ich ein ausgewiesener Freund von wortkargen, zerknitterten Privatermittlern im Stil von Film Noir (»hardboiled P.I.s«), deswegen kann man mir mit ähnlichen Charakteren üblicherweise immer gut kommen.
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