TAKEN 2 entführt einen nicht
Wenn Liam Neeson damit kokettiert, er habe für den ersten TAKEN nur unterschrieben, weil er glaubte es wäre eine Direkt-auf-DVD-Produktion, dann mag in dem Witz schon auch einiges an Wahrheit mitschwingen. Die Abenteuer des Ex-Agenten Bryan Mills waren aber auch zu absurd einfach gestrickt, dass TAKEN als ernsthafter Film kaum in Betracht gezogen werden konnte. Der in Deutschland sinnigerweise 96 HOURS betitelte Film (Gratulation an den Verleiher) zog mit seiner geradezu provozierenden Geradlinigkeit wider Erwarten die Massen ins Kino, weltweit. Das er dann auch im Sinne der Produzenten funktionierte, war zweifellos dem schnörkellosen Spiel und körperlichen Einsatz von Liam Neeson zu verdanken, bei dessen Namen man sofort fragt, was ihn zu so einer Produktion treiben könnte. Es hat den damals bereits 56 Jährigen Charakterdarsteller zum Action-Star gemacht, zu einem Helden den man seinen physischen Einsatz auch abkauft. In einem Alter, bei dem es in Hollywood keine Chance gegeben hätte.
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