THE GRANDMASTER gibt gute Lehrstunde

THE GRANDMASTER gibt gute Lehrstunde

Promo THE GRANDMASTER

YI DAI ZONG SHI – Bun­des­start 27.06.2013

Für das Ver­mächt­nis von Yip Man ist es wenig tröst­lich, dass man sei­ne Per­sön­lich­keit in den west­li­chen Län­dern vor allem auf einen bekann­ten Namen redu­zie­ren kann: Bruce Lee. Lee ist der bekann­tes­te Schü­ler des Groß­meis­ters Yip Man, der den Kung-Fu-Stil Wing Chun ent­wi­ckel­te. Aber für die geschicht­li­che Tra­di­ti­on des Kung Fu in Chi­na, und den Kampf­sport im All­ge­mei­nen, bedeu­tet der Name Yip Man und der Stil Wing Chun weit mehr, als nur die Inspi­ra­ti­on für einen Bruce Lee. Der Fil­me­ma­cher Wong Kar-Wai war schon immer von Yip Man fas­zi­niert und erklär­te des­sen inspi­rie­ren­des Leben zu sei­nem per­sön­li­chen Her­zens­pro­jekt. Das war aller­dings schon vor zehn Jah­ren. Aber weil es ein Her­zens­pro­jekt war, ver­zich­te­te der renom­mier­te Fil­me­ma­cher auf eine über­stürz­te Umset­zung sei­nes ihm ans Herz gewach­se­nen Stof­fes. Wäh­rend die­ser zehn Jah­re rea­li­sier­te Wong sei­ne aus­ge­zeich­ne­ten Lang­fil­me 2046 und MY BLUEBERRY NIGHTS. Aller­dings ent­stan­den in genau die­ser Zeit von ande­ren Pro­duk­ti­ons­fir­men vier Kino­fil­me und eine Fern­seh­se­rie über den Groß­meis­ter des Kung Fu. Die­se Fil­me und die Serie inklu­si­ve waren aller­dings kei­ne unüber­leg­ten Schnell­schüs­se, son­dern von Kri­tik und Publi­kum wohl­wol­lend auf­ge­nom­me­ne Pro­jek­te. Dass Wong Kar-Wai sein eige­nes Yip-Man-Pro­jekt nicht sofort ver­warf und den­noch rea­li­sier­te, war ent­we­der gesun­de Selbst­ein­schät­zung oder kind­li­che Trotzreaktion.

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HITCHCOCK verliert gegen THE GIRL

Ent­we­der war es wie­der ein­mal purer Zufall, oder es gab einen ganz Schlau­en bei HBO. Da die Stu­dio-Müh­len merk­lich lang­sa­mer malen, und bei Fern­seh­pro­duk­tio­nen wesent­lich schnel­ler reagiert wer­den kann, ist Letz­te­res zu ver­mu­ten. Von HITCH­COCKs Dreh­buch­än­de­run­gen ist soviel bekannt, dass der Schwer­punkt schließ­lich auf die Bezie­hung zwi­schen Hitch­cock und sei­ner Frau Alma Revil­le ver­legt wur­de. THE GIRL hin­ge­gen the­ma­ti­siert ganz klar die patho­lo­gi­sche Fixie­rung des Regis­seurs auf sei­ne bevor­zugt blon­den Dar­stel­le­rin­nen. Da Ste­phen Rebel­los Buch bereits seit 2005 zur Ver­fil­mung anstand, könn­ten BBC und HBO-Films bei Donald Spo­tos umstrit­te­nem Buch von 2009 ent­spre­chend reagiert haben, um Fox letzt­end­lich eine lan­ge Nase zu zei­gen. Soll­te erwähn­te Ände­rung bei der Fox-Ver­fil­mung tat­säch­lich auf HBOs Pro­duk­ti­on zurück­zu­füh­ren sein, dann haben die Gewal­ti­gen äußerst geschickt reagiert. Denn Rebel­los Buch the­ma­ti­siert eigent­lich die Ent­ste­hung und Dreh­ar­bei­ten von PSYCHO selbst, wäh­rend Gwy­neth Hug­hes’ Dreh­buch die besag­ten Dreh­ar­bei­ten dazu nutzt, um die Bezie­hung des Paa­res Hitch­cock zu betrachten.

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HYDE PARK ON HUDSON

Am Vor­abend des zwei­ten Welt­krie­ges erwar­tet Fran­k­lin Dela­no Roo­se­velt als 32. Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka ganz beson­de­re Gäs­te auf sei­nem Land­sitz, wel­cher aus­ge­rech­net Hyde Park genannt wird, am male­ri­schen Flüss­chen Hud­son. König Geor­ge der Sechs­te aus Groß­bri­tan­ni­en hat sich mit Gat­tin Eliza­beth zum Staats­be­such ange­kün­digt. Die Vor­be­rei­tun­gen sind ent­spre­chend tur­bu­lent und hek­tisch, zur Ruhe kommt der Prä­si­dent auf dem Land­sitz kaum. Da kann etwas Ablen­kung durch­aus nicht scha­den. Zum Bei­spiel mit der Cou­si­ne fünf­ten Gra­des Dai­sy, nach wel­cher Roo­se­velt schi­cken lässt. Und dies, obwohl sei­ne Gat­tin Elea­nor eben­so anwe­send ist, wie sei­ne Gelieb­te Missy.

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LES MISÉRABLES dreamed a dream

Wenn man sich fra­gen soll­te, wen man mit einer unend­lich wie­der­hol­ten Ver­fil­mung von Vic­tor Hugos Stoff jetzt eigent­lich noch in den Kino­ses­sel locken will, dann genü­gen die ers­ten Minu­ten von Tom Hoo­pers Insze­nie­rung. Ganz offen­sicht­lich woll­te der KINGS SPEECH-Regis­seur ein­mal von den lei­sen, aber gro­ßen Fil­men Abstand gewin­nen. Her­aus­ge­kom­men ist ein nur gro­ßer Film, ein sehr gro­ßer, der Kino­fans und Musi­cal-Lieb­ha­ber glei­cher­ma­ßen in den Kino­ses­sel zu locken ver­steht. Wenn der laxe Ver­gleich vom »ganz gro­ßen Kino« ein­mal unbe­streit­bar zutrifft, dann bei die­ser x‑ten Ver­fil­mung von Vic­tor Hugos LES MISÉRABLES, das sich als Musi­cal zu den drei meist gespiel­ten und popu­lärs­ten Büh­nen­shows der Welt zäh­len darf.

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LINCOLN – vom Menschen zum Staatsheiligtum

LINCOLN – Bun­des­start 24.01.2013

Der Mensch, der Mann, die Iko­ne, der Mythos. Mit LINCOLN schuf Ste­ven Spiel­berg sei­nen bis­her poli­tischs­ten Film, wenn­gleich MÜNCHEN sehr nahe an die­sem Attri­but ist. Das liegt dar­an, dass es Spiel­berg her­vor­ra­gend gelingt, den mys­ti­fi­zier­ten Volks­hel­den zu einem ehr­li­chen Men­schen zu machen. Natür­lich auch ein Ver­dienst der gera­de­zu gespens­ti­schen Per­so­ni­fi­zie­rung durch Dani­el Day-Lewis, der die Rol­le, trotz Spiel­bergs Hart­nä­ckig­keit, mehr­mals ablehn­te. Dabei soll­te aber auch Tony Kush­ners Bei­trag mit einem über meh­re­re Jah­re gewach­se­nen Dreh­buch nicht ver­ges­sen wer­den. Dies ist ein Spiel­berg-Film durch und durch. Und doch lässt er sich nur mar­gi­nal mit einem sei­ner ande­ren fünf­zig Fil­men vergleichen.

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ÆTHERMAGIE – Susanne Gerdom

Ich bin immer etwas skep­tisch, wenn man mir einen Roman unter dem Eti­kett »Jugend­buch« andie­nen möch­te. All­zu oft sind das Kin­der­bü­cher im Teen­ager-Gewand, oder spe­zi­ell auf weib­li­che Her­an­wach­sen­de gezielt – und da ich weder das eine noch das ande­re bin, also defi­ni­tiv nicht zur Ziel­grup­pe gehö­re, fin­det sol­ches in mei­nen Augen kein Gefallen.

Dabei habe ich gar nichts gegen Kin­der­bü­cher im All­ge­mei­nen, dar­un­ter fin­det man gera­de im Phan­tas­tik-Bereich oft wirk­lich Lesens­wer­tes, ich will gar nicht erst mit dem bri­ti­schen Zau­ber­lehr­ling anfan­gen, man könn­te auch noch LARKLIGHT als Bei­spiel nennen.

Natür­lich muss ich aber einen Blick auf ein Jugend­buch wer­fen, das unter Steam­punk ein­sor­tiert wird und den viel­ver­spre­chen­den Titel ÆTHERMAGIE trägt. Ange­sichts der Prak­tik gewis­ser gro­ßer Ver­la­ge, belie­bi­ge Inhal­te mit Zahn­rä­dern zu ver­se­hen (so auch hier gesche­hen), und sie dann fälsch­li­cher­wei­se als Steam­punk zu dekla­rie­ren (hier nicht gesche­hen), hat­te ich immer noch Bedenken.

Ich hät­te nicht wei­ter dane­ben lie­gen kön­nen – Susan­ne Ger­doms ÆTHERMAGIE ist ein wah­res Klein­od. Die­se Bespre­chung ent­hält mini­ma­le Spoi­ler, erläu­tert aber nichts von der Hand­lung, was den Lese­spaß beein­träch­ti­gen könnte.

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RED TAILS

RED TAILS – Bun­des­start 15.11.2012

Geor­ge Lucas hat schon vor lan­ger Zeit betont, dass er sich nach Abschluss der jüngs­ten STAR-WARS-Tri­lo­gie zurück­zie­hen wol­le, um sich klei­nen per­sön­li­chen Fil­men wid­men zu kön­nen. RED TAILS kann nicht die­ser klei­ne per­sön­li­che Film sein. Von der ers­ten Minu­te an ist er ein rei­ße­ri­sches Effek­te-Aben­teu­er, das die letz­ten Errun­gen­schaf­ten der Com­pu­ter­ani­ma­ti­on in vol­lem Umfang aus­nutzt. Der Film star­tet mit­ten in dem Ver­such, ob Afro-Ame­ri­ka­ner taug­lich wären, für die U.S.-Streitkräfte Kampf­flug­zeu­ge zu flie­gen. Tat­säch­lich gab es eine ärzt­li­che Stu­die aus den Neun­zehn­hun­dert­zwan­zi­ger­jah­ren, in der beschei­nigt wur­de, dass Schwar­ze nicht in der Lage sind, Flug­zeu­ge zu steu­ern. 1944 sitzt ein kom­plet­tes Geschwa­der schwar­zer Pilo­ten mit über­al­ter­ten Maschi­nen irgend­wo in Ita­li­en und war­tet auf die Chan­ce, sich zu bewei­sen und den ras­sis­ti­schen Vor­ur­tei­len entgegenzuwirken.

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ARGO – exzellentes Kino

Die­se Geschich­te ist so absurd, dass sie nur wahr sein kann. Es ist eine bis­her kaum bekann­te Geschich­te, die aus einem nach dem Viet­nam-Krieg bis dahin größ­ten Trau­mas erwuchs, das die Ver­ei­nig­ten Staa­ten im Aus­land erle­ben muss­ten. 1979 stür­men ira­ni­sche Demons­tran­ten des Aya­tol­lah-Regimes die Bot­schaft des ver­hass­ten Ame­ri­ka und neh­men das ver­blie­be­ne Per­so­nal als Gei­sel. Nicht das gesam­te Per­so­nal, denn sechs Bot­schafts­an­ge­stell­ten gelingt es zu ent­kom­men, die nach einer kur­zen Odys­see schließ­lich von der kana­di­schen Bot­schaft auf­ge­nom­men wer­den. Die Ira­ner sind unge­stüm aber nicht dumm. Mit aber­wit­zi­gen Aktio­nen fin­den die ira­ni­schen Gei­sel­neh­mer schnell her­aus, dass in der gestürm­ten Bot­schaft sechs Diplo­ma­ten feh­len und geflüch­tet sein müs­sen. Wer flüch­tet macht sich ver­däch­tigt, und Ver­däch­ti­ge sind auto­ma­tisch Spio­ne. Und Spio­ne wer­den gna­den­los öffent­lich hingerichtet.

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Ohne Zorn in ZORN DER TITANEN

Da rei­tet er wie­der. Per­seus – Halb­gott, Fischer, Wit­wer und Vater. Seit zwei Jah­ren nicht mehr beim Bar­bier gewe­sen, dafür immer noch von kämp­fe­ri­scher Natur. Es mutet ver­we­gen an, was sich die Pro­du­zen­ten mit einer Fort­set­zung da erdacht haben. Das von Kri­tik und Fan-Gemein­schaft nicht sehr gut ange­nom­me­ne Remake des 1981 ent­stan­de­nen Klas­si­kers hat trotz allem statt­li­che 500 Mil­lio­nen Dol­lar welt­weit ein­ge­spielt. Aber eine nicht zu ertra­gen­de 3‑D-Kon­ver­tie­rung und die höl­zer­ne Umset­zung aller tech­ni­schen und dar­stel­le­ri­schen Küns­te, mach­ten KAMPF DER TITANEN zu einem nicht sehr belieb­ten Film. Doch gewief­te Pro­du­zen­ten­au­gen schie­len immer zuerst auf die Zah­len, und dann auf die Mög­lich­kei­ten. Und die grie­chi­sche Mytho­lo­gie steckt voll unzäh­li­ger Mög­lich­kei­ten. Wie um allen dama­li­gen Kri­ti­kern eine Nase zu dre­hen, kommt kei­ne zwei Jah­re nach einem künst­le­ri­schen Flop eine noch auf­wen­di­ge­re Fort­set­zung, mit den­sel­ben Dar­stel­lern, über die­sel­ben Cha­rak­te­re, und erst recht in 3‑D. Und kaum zu glau­ben, aber man hat sich die all­ge­mei­nen Vor­wür­fe nicht nur zu Her­zen genom­men, son­dern tat­säch­lich aus den eige­nen Feh­lern gelernt.

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THE ARTIST blamiert amerikanische Studios

Anmer­kung des Her­aus­ge­bers: Nein, THE ARTIST ist kei­ne Phan­tas­tik, auch nicht im wei­tes­ten Sin­ne. Ich habe mich aber den­noch ent­schie­den, Ban­dits Bespre­chung des Films auch hier auf Phan­ta­News zu ver­öf­fent­li­chen. War­um? Der ers­te Grund steht schon auf der Sei­te Mis­si­on: der Fokus ist hier unscharf, es wird auch über inter­es­san­te Pro­jek­te am Ran­de oder abseits der Phan­tas­tik berich­tet. Der zwei­te Grund: ich fin­de es per­sön­lich ganz groß­ar­tig, dass sich in der heu­ti­gen Zeit mit ihrem Spe­cial-Effects-Over­kill in Mul­ti­mil­lio­nen-Dol­lar-Block­bus­ter-Pro­duk­tio­nen jemand traut, in einem schwarz (!) – wei­ßen (!) Stumm­film (!!), des­sen Pro­duk­ti­ons­kos­ten gera­de mal knapp im zwei­stel­li­gen Bereich lie­gen, ganz ein­fach nur eine Geschich­te zu erzäh­len. Man könn­te sogar sagen: ich fin­de es phantastisch!

Die Begeis­te­rung für THE ARTIST kennt kei­ne Gren­zen. Kei­ne Preis­ver­lei­hung, die ohne die­ses strah­len­de Juwel in schwarz-weiß aus­kom­men könn­te. Ein Film, der auf­hor­chen lässt, der bewegt, der die Mög­lich­kei­ten des moder­nen Kinos aus­zu­rei­zen ver­steht, um die Ver­gan­gen­heit begreif­bar zu machen. Und wer THE ARTIST gese­hen hat, ver­fällt sei­nem Charme, ist hin­ge­ris­sen von sei­ner Kon­se­quenz und zeigt sich begeis­tert vom Spiel mit den Tech­ni­ken der fil­mi­schen Erzähl­kunst. Doch wenn­gleich THE ARTIST auch kei­ne Mogel­pa­ckung ist, soll­te er auch nicht als das Meis­ter­werk miss­ver­stan­den wer­den, wel­ches man ihm als Attri­but anhef­ten möchte.

Begin­nend im Jah­re 1927, als der Stumm­film noch gran­dio­se Urstän­de fei­er­te, und endend 1932, als der Ton­film sich als all­be­herr­schend eta­bliert hat­te, zeich­net Michel Hazana­vici­us mit sei­nem Film die Wer­te der Film­kunst als sol­che nach. Er ver­deut­licht aber nicht die Not­wen­dig­keit des immer­wäh­ren­den Pro­zes­ses der Ver­än­de­rung, obwohl dies offen­sicht­lich in sei­ner Absicht lag. Die Klam­mer des Films ist jeweils eine Step-Num­mer, anfangs ohne die ver­trau­ten Klän­ge, am Ende in bes­ter THAT´S ENTER­TAIN­MENT-Manier. Wäh­rend das Für und Wider des Ton­films auf der Hand zu lie­gen scheint, sind bei­de Sze­nen ein­fach zu per­fekt als Hom­mage an die jewei­li­ge nur weni­ge Mona­te aus­ein­an­der­lie­gen­de Zeit ange­passt, dass jede in ihrem eige­nen Charme gerecht­fer­tigt bleibt. Eine greif­ba­re Dif­fe­ren­zie­rung war viel­leicht erdacht, fin­det aber doch nicht statt.

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SHERLOCK HOLMES: SPIEL IM SCHATTEN

Hat sich eine Film­rei­he jetzt schon den eige­nen Wind aus den Segeln genom­men? Man dürf­te nie­man­den damit über­ra­schen, wenn man erwähnt, dass in SPIEL IM SCHATTEN Sher­lock Hol­mes´ legen­dä­rer Riva­le Pro­fes­sor Moriar­ty eine nicht unwe­sent­li­che Rol­le spielt. Nach einem furio­sen Auf­takt vor zwei Jah­ren muss­ten die Macher nach den Regeln der Fort­set­zung selbst­ver­ständ­lich das Tag­werk groß­zü­gi­ger aus­stat­ten. Und bis zu einem gewis­sen Grad hat es auch funk­tio­niert. Alles ist vor­han­den, was Teil eins so extra­va­gant, kühn und pro­vo­zie­rend machte.

Natür­lich schrien Puris­ten auf, die einen Basil Rath­bo­ne oder Peter Cus­hing erwar­te­ten, aber einen abge­half­ter­ten Action-Hel­den beka­men. Sogar der selbst­ge­fäl­lig unsym­pa­thi­sche Bene­dict Cum­ber­batch traf den Nerv der Hol­mes-Fan­ge­mein­de viel eher als die Inter­pre­ta­ti­on eines Dow­ney Jr.. Dabei ist die Umset­zung der Figur, wie sie 2009 von Lio­nel Wigram und Micha­el Robert John­son erson­nen und von Guy Rit­chie umge­setzt wur­de, viel näher an dem von Arthur Con­an-Doyle geschrie­be­nen Cha­rak­ter als die bis­he­ri­gen Ver­fil­mun­gen. Die erklär­ten Vor­ah­nun­gen, die Freu­de an Ver­klei­dun­gen, die Depres­si­on ohne Arbeit, sei­ne asia­ti­schen Kampf­küns­te, es ist alles da, was Arthur Con­an Doyle vor­ge­ge­ben hat. Und nach den Regeln der Fort­set­zung eben die­ses Mal alles eine Schlag­zahl höher angelegt.

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Das Theater der Vampire

»Ver­ges­sen Sie das, was man immer wie­der über uns liest oder sogar nach­ahmt in soge­nann­ten Rol­len­spie­len, amü­sie­ren Sie sich über Clans mit put­zi­gen Namen und wun­der­li­chen Fähig­kei­ten, die WIR tat­säch­lich nicht besit­zen. Dies alles ist nur Fik­ti­on, nur Erfin­dung, nur ein Spiel. WIR aber – WIR SIND und WIR sind REAL.«

Camil­la Dubrac, Vampirin
Pro­log: Vor­wort an die Leserschaft

Das Thea­ter der Vam­pi­re hat sei­ne Wur­zeln in im tra­di­tio­nel­len Vam­pi­re-Liverol­len­spiel. Es legt den Fokus weni­ger auf Kampf son­dern auf Atmo­sphä­re und dar­stel­le­ri­sche Inten­si­tät und grenzt sich damit vom klas­si­schen LARP, also Live-Action-Role­play­ing-Game, ab.

Ent­wi­ckelt wur­de das Kon­zept im Jah­re 2003, die ers­ten Geh­ver­su­che fan­den mit der Betei­li­gung von damals etwa 30 Stamm­spie­lern statt. Die Spie­ler-Com­mu­ni­ty wuchs über die Jah­re ste­tig an, das Kon­zept wur­de kon­ti­nu­ier­lich aus­ge­baut und ver­fei­nert. Jeder neue Spie­ler trug zur Wei­ter­ent­wick­lung bei und im Lau­fe der Zeit ent­stand auf die­se Wei­se ein kom­ple­xes Bezie­hungs­ge­flecht der Figu­ren und Par­tei­en unter­ein­an­der. Die Struk­tu­ren der vam­pi­ri­schen Fami­li­en (Häu­ser) wur­den immer vielfältiger.
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