Buch

Manga Day – am 16. September 2023

Am 16. Sep­tem­ber 2023 fin­det nach 2022 erneut in bun­des­deut­schen Comic­shops, Man­ga-Läden und Buch­hand­lun­gen der Man­ga Day statt. Dabei fei­ern alle Teil­neh­men­den das ursprüng­lich aus Japan stam­men­de Comic­for­mat, das längst auch hier­zu­lan­de ange­kom­men ist.

Dabei bemü­hen sich die Ver­la­ge um einen Mix aus eta­blier­ten Seri­en und aktu­el­len Neu­hei­ten. Ob Fan­ta­sy, Romance, Action oder Mys­tery – hier ist für jeden etwas dabei!

Zur Pre­miè­re im August 2022 hat­ten sich mit alt­ra­ver­seCarlsen Man­gaEgmont Man­gaHaya­busaCrun­chy­rollMan­ga CultRepro­dukt und Tokyo­pop acht Man­ga-Labels zusam­men­ge­schlos­sen. Wäh­rend Repro­dukt in die­sem Jahr eine Pau­se ein­legt, kom­men Pani­ni und TOPP als neue Part­ner mit an Bord.

Nach­dem der ers­te MANGA DAY 2022 sich zunächst auf Deutsch­land und Öster­reich beschränkt hat, neh­men ab die­sem Jahr auch Comic- und Buch­hand­lun­gen in der Schweiz teil!

Ins­ge­samt kann man Lese­pro­ben zu 27 Titeln erhal­ten.

Alle teil­neh­men­den Shops fin­det man auf der Web­sei­te der Ver­an­stal­tung über­sicht­lich in einer Kar­te. So kannst Du leicht her­aus­fin­den, ob auch einer in Dei­ner Nähe ist.

Wie es der Zufall will, ver­an­stal­tet Phan­ta­News am 16. und 17. Sep­tem­ber 2023 zusam­men mit Event­ma­na­ger Max Süss und Car­too­nist Comic­tipp in Rem­scheid eine pas­sen­de Ver­an­stal­tung, die Geeks & Freaks-Con. Die dreht sich um diver­se The­men, dar­un­ter eben auch Comics und … Man­ga! Manga-Freund°Innen soll­ten sich den Ter­min mer­ken, denn bei uns kann man das gesam­te Comic-Paket gewin­nen. Nor­ma­ler­wei­se geben die betei­lig­ten Buch­hand­lun­gen und Comic­shops nur begrenz­te Men­gen an inter­es­sier­te Per­so­nen her­aus, bei uns kann man am Sonn­tag  mit ein wenig Glück das gesam­te Paket aus 27 Lese­pro­ben mit nach Hau­se neh­men! Also: Auf nach Rem­scheid! Mehr Details zur Ver­lo­sung fin­den sich dem­nächst hier auf Phan­ta­news oder auf der Face­book-Sei­te zur Ver­an­stal­tung.

Pro­mo­gra­fik Man­ga Day Copy­right alt­ra­ver­se gmbh

Thalia, ihr müsst jetzt ganz stark sein: Doch, lernt man.

Vom Titel abge­se­hen möch­te man den für die­se Kam­pa­gne Ver­ant­wort­li­chen bei Tha­lia auf den Weg mit­ge­ben:

Mar­ke­ting lernt man in You­tube-Tuto­ri­als!

Das und sehr ähn­li­ches beob­ach­te ich bei der Buch­bran­che seit Jahr­zehn­ten immer wie­der (und habs auch immer wie­der mal auf Phan­ta­News bemän­gelt): Statt eige­ne Vor­zü­ge her­aus­zu­stel­len, ver­su­chen sie ande­re schlecht­zu­ma­chen, was natür­lich min­des­tens sehr schlech­ter Stil ist (viel­leicht auch Doof­heit).

Das ist aber ver­mut­lich ein­fa­cher, als sich der Rea­li­tät zu stel­len, dass sich die Zei­ten geän­dert haben und dass es wei­te­re Kul­tur­gü­ter und Medi­en neben dem Buch gibt., die alle ihre Daseins­be­rech­ti­gung haben und die alle die Fan­ta­sie anre­gen, sogar nach Stu­di­en­la­ge.

Dass nicht nur Bücher die Fan­ta­sie anre­gen, ist eh eine Bin­sen­weis­heit.

Für die­se Boo­mer-arti­ge Kam­pa­gne aus der evo­lu­ti­ons­re­sis­ten­ten Hilfs­lud­di­ten­höl­le hat ver­mut­lich eine bekoks­te Wer­be­agen­tur viel Geld bekom­men … ;)

p.s.: Übri­gens – eBooks sind auch Bücher, nur falls mir als nächs­tes die­ser Unsinn mal wie­der über die Füße läuft.

Dank an Tom­my Krapp­weis fürs Hin­wei­sen.

Wer­be­gra­fik Tha­lia Copy­right Tha­lia.

Liebe Kleinverleger°Innen, das ist euer Problem!

Ich habe hier auf Phan­ta­News immer wie­der die deut­sche Buch­bran­che und die Buch­han­dels­sze­ne kri­ti­siert, die, wie ich es pro­vo­kant for­mu­lier­te, kei­nen Bock hat, Bücher zu ver­kau­fen. Tat­säch­lich geht es dar­um, dass man als Leser°In immer wie­der mas­si­ve Pro­ble­me hat, Klein­ver­lags­bü­cher im sta­tio­nä­ren Buch­han­del zu bekom­men. Einer mei­ner Arti­kel hat­te den Titel »Klein­ver­la­ge und der Buch­han­del – kei­nen Bock, Bücher zu ver­kau­fen?«. Auch »Sei­ten­flü­gel« hat­te berich­tet (Sei­te off­line, des­we­gen Link zu archi​ve​.org), eben­so Ste­glitz­mind unter dem Titel »Ich habe oft den Ein­druck, dass dem deut­schen Buch­han­del nichts fer­ner liegt, als Bücher zu ver­kau­fen« über die Edi­ti­on Phan­ta­sia.

Ein wei­te­res Pro­blem ist, dass die Groß­händ­ler bis­wei­len Klein­ver­lags­bü­cher heim­lich aus­lis­ten – und wenn man sie dabei erwischt und nach­fragt, kom­men nur Aus­flüch­te. In deren Buch­be­stell­sys­te­men sind die­se Bücher durch Buchhändler°Innen nicht bestell­bar. Die müss­ten dann direkt bei den Klein­ver­la­gen ordern – und das ist Buchhändler°Innen oft zu viel Auf­wand (das ist kei­ne The­se, das sind per­sön­li­che Erfah­run­gen und Berich­te von Per­so­nen hin­ter Klein­ver­la­gen mir gegen­über).

Die­se Tex­te auf Phan­ta­News sind jetzt acht Jah­re her und man soll­te anneh­men, dass die Situa­ti­on doch irgend­wann mal bes­ser wer­den müss­te, ins­be­son­de­re um sich der erdrü­cken­den Über­macht Ama­zons ent­ge­gen zu stel­len, über die immer noch lamen­tiert wird.

Doch weit gefehlt. Statt selbst noch­mal was zu dem The­ma zu schrei­ben (die jahr­zehn­te­lan­ge Evo­lu­ti­ons­re­sis­tenz der Buch­bran­che hat mich ermü­det, so dass ich das nicht mehr the­ma­ti­siert hat­te), möch­te ich auf einen Arti­kel von Andre­as Vier­hel­ler bei »Schö­ne Bücher« ver­wei­sen. Der trägt den Titel:

»Die Her­aus­for­de­run­gen der Klei­nen: War­um das Buch­han­dels­sys­tem für unab­hän­gi­ge Klein­ver­la­ge nicht funk­tio­niert.«

Es ist erschre­ckend, aber in all den Jah­ren Ama­zon-Domi­nanz hat sich nicht, aber auch gar nichts geän­dert, die Situa­ti­on ist viel­mehr sogar noch schlim­mer gewor­den. Der Text ist nicht ganz kurz, aber er legt genau die Pro­ble­me bloß.

Unter ande­rem weist er auch auf die Buch­preis­bin­dung hin, die angeb­lich für die Erhal­tung des Kul­tur­gu­tes Buch unab­ding­bar ist und die der Bör­sen­ver­ein des deut­schen Buch­han­dels mit Zäh­ne, Klau­en und inten­si­ver Lob­by­ar­beit bei der Poli­tik ver­tei­digt. Ich habe schon immer gefragt, war­um genau die­ses Kul­tur­gut för­de­rungs­wer­ter ist, als ande­re? Vier­hel­ler stellt dazu genau die rich­ti­gen Fra­gen:

In der Begrün­dung des Bör­sen­ver­eins für die Wich­tig­keit des Buch­preis­bin­dungs­ge­set­zes steht:

Zudem sind Buch­hand­lun­gen gera­de für klei­ne und mit­tel­gro­ße Ver­la­ge unver­zicht­bar, um den Lese­rin­nen und Lesern Bücher unbe­kann­ter Autorin­nen und Autoren oder Titel abseits des Main­streams zu prä­sen­tie­ren.

Und Vier­hel­ler fragt:

Soll­te es dem­nach nicht Auf­ga­be des Buch­han­dels sein, den klei­nen Ver­la­gen aus­rei­chend Prä­sen­ta­ti­ons­flä­che zu bie­ten?

Genau!

Oder den Ser­mon, den man beim »Ver­zeich­nis lie­fer­ba­rer Bücher« (VLB) in Rich­tung Klein­ver­la­ge abson­dert (Aus­zug):

Was man als Ver­le­ger nicht erwar­ten darf: Dass der Buch­händ­ler den Titel von sich aus ein­kauft und ins Regal stellt. Er wird das Buch auf einen Kun­den­wunsch hin bestel­len oder ein Exem­plar in Kom­mis­si­on neh­men, wenn Sie ihm ver­mit­teln kön­nen, dass sei­ne Kun­den gro­ßes Inter­es­se am Buch haben könn­ten.

Wer sein Buch ver­kau­fen will, muss also in ers­ter Linie Auf­merk­sam­keit erzie­len.

Wich­tig für Sie: Sei­en Sie krea­tiv! Neue Wege in der Ver­mark­tung kön­nen die eine oder ande­re neue Tür öff­nen und zur Bekannt­heit Ihres Buches bei­tra­gen.

Kom­men­tiert er mit:

Ich über­set­ze das mal so: Lie­be Kleinverleger*innen, das ist euer Pro­blem.

Ich möch­te den Arti­kel mei­nen Leser°Innen aus­drück­lich ans Herz legen, denn er legt den Fin­ger in so vie­le offe­ne Wun­den der deut­schen Buch­han­dels­bran­che (u.a. auch Remit­ten­den oder dass den Gro­ßen der Bran­che Klein­ver­la­ge offen­sicht­lich nur im Weg rum­ste­hen), dass man ihn ins­be­son­de­re als Buchenthusiast°In unbe­dingt lesen soll­te.

Der Schluss dar­aus kann eigent­lich wie­der mal nur lau­ten: Kauft die Bücher direkt bei  den Klein­ver­la­gen. Damit ist der Buch­han­del natür­lich mal wie­der raus, aber das Pro­blem ist halt selbst­ge­macht, damit hat Ama­zon nichts zu tun, son­dern nur die ver­knö­cher­ten Struk­tu­ren der deut­schen Buch­bra­che, die­se Mischung aus Vet­tern­wirt­schaft und Gra­ben­krie­gen.

Ach ja: etli­che Kleinverlagsbetreiber°Innen haben mir über die Jah­re immer wie­der mit­ge­teilt, dass Ama­zon in der Hin­sicht ihre ein­zi­ge Ret­tung dar­stellt, da die kri­tik­frei die Bücher ver­kau­fen, die der Buch­han­del nicht anfas­sen möch­te. Aller­dings ist die Situa­ti­on hier sehr viel pre­kä­rer gewor­den, denn da man bei Bezos Bauch­la­den weiß, dass man qua­si Mono­po­list ist und auch um die Situa­ti­on der Klein­ver­la­ge weiß, wur­den die Dau­men­schrau­ben immer mehr ange­zo­gen, und die Kon­di­tio­nen wur­den für Klein­ver­la­ge immer schlech­ter. Auch des­we­gen: Schaut euch das Ange­bot der Klein­ver­la­ge an und kauft direkt bei die­sen. Neben­bei kann man dabei auch noch ech­te Klein­ode ent­de­cken, denn wo gro­ße Publi­kums­ver­la­ge nur Bücher anbie­ten, von denen sie der Ansicht sind, dass sie sich »gut dre­hen«, als oft ver­kauft wer­den, ver­le­gen Klein­ver­la­ge auch spe­zi­el­le­re Stof­fe und Autor°Innen. Für die oft als Begrün­dung für die Buch­preis­bin­dung her­an­ge­führ­te »Viel­falt« in der deut­schen Buch­sze­ne, sor­gen fast aus­schließ­lich die Klei­nen.

Bei Andre­as Vier­hel­ler möch­te ich mich aus­drück­lich für den Text bedan­ken, so dass ich nicht nach all den Jah­ren schon wie­der (und immer noch) dar­über schrei­ben muss­te. Per­sön­lich rei­be ich mir die Augen und fra­ge mich, wie eine Bran­che trotz Ama­zon und digi­ta­ler Trans­for­ma­ti­on (bei der wir soge­nann­te künst­li­che Intel­li­genz noch gar nicht genannt haben) so lern­re­sis­tent sein kann …

Mög­li­cher­wei­se liegt das gan­ze Elend aber auch dar­in begrün­det, dass es den Gro­ßen der Bran­che und auch dem Lob­by­ver­band Bör­sen­ver­ein weder um Leser°Innen, noch um Autor°Innen oder gar um Kleinverleger°Innen geht, auch nicht um Bücher, son­dern aus­schließ­lich dar­um, unver­schämt viel Koh­le zu gene­rie­ren. Da ste­hen Klein­ver­la­ge ver­mut­lich eben­so im Weg, wie Autor°Innen, die anstän­dig bezahlt wer­den wol­len …

Bild: Buch­hand­lung, aus der Wiki­pe­dia, gemein­frei.

Fediverse-Alternative zu Lovelybooks, Goodreads und Co: BookWyrm

Love­ly­books, Good­reads und ähn­li­che Platt­for­men sind Sozia­le Medi­en, die als zen­tra­les The­ma den Aus­tausch von Buchliebhaber°Innen haben. Man kann lis­ten wel­che Bücher man besitzt und man kann Rezen­sio­nen ver­fas­sen.

Das Pro­blem dar­an: Die­se Platt­for­men sind fest in der Hand von Kon­zer­nen. Good­reads gehört Ama­zon, Love­ly­books gehört der Ver­lags­grup­pe Holtz­brinck, einer der größ­ten Ver­lags­mo­lo­che über­haupt. Da soll­te einen nicht wun­dern, dass es zum einen Algo­rith­men für Sicht­bar­keit gibt. Und zum ande­ren ist der Haupt­zweck der Platt­for­men eben NICHT der Aus­tausch zwi­schen Buchenthusiast°Innen, son­dern das Gene­rie­ren von Koh­le für die Betrei­ber. Alle Links die man zu den jewei­li­gen Büchern auf den Platt­for­men fin­det, sind Affi­lia­te-Links, durch die die Betrei­ber an jedem Ver­kauf mit­ver­die­nen (oder im Fall von Good­reads ver­dient Ama­zon direkt), das ist der Haupt­grund für die Exis­tenz die­ser Sei­ten.

Aber es exis­tiert eine nicht­kom­mer­zi­el­le Alter­na­ti­ve. Ich hat­te in mei­nem letz­ten Jah­res­end-Gruß­wort bereits über das Fedi­ver­se geschrie­ben, eine Rei­he von Web-Appli­ka­tio­nen wie Mast­o­don, Peer­tu­be, Pixel­fed, Funk­wha­le, Hub­zil­la und vie­le wei­te­re. Die haben alle unter­schied­li­che Zwe­cke (Mast­o­don ist ein Twit­ter-Ersatz, Peer­tu­be eine You­tube-Alter­na­ti­ve, Pixel­fed sowas Ähn­li­ches wie insta­gram,  Funk­wha­le für Pod­cas­ting, oder Hub­zil­la ähn­lich wie Face­book). Alle die­se Ser­ver sind mit­ein­an­der ver­netzt und bil­den das soge­nann­te Fedi­ver­se. Und sie kön­nen über das Pro­to­koll Acti­vi­ty­Pub mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren. Alle die­se Platt­for­men sind Open Source, also quell­of­fen, und im Prin­zip kann jede/​r einen Ser­ver auf­set­zen. Das schal­tet den Platt­form­ka­pi­ta­lis­mus aus, denn man ist nicht mono­li­thi­schen Platt­for­men wie Meta oder einem beklopp­ten Mil­li­ar­där wie Musk aus­ge­lie­fert, eben­falls nicht deren toxi­schen Algo­rith­men, die Hass und Streit bevor­zu­gen, um Auf­merk­sam­keit zu bin­den. Wenn einem der Admin der Platt­form, auf der man  im Fedi­ver­se zuhau­se ist, nicht zusagt, zieht man ein­fach um und nimmt sei­ne Follower°Innen via Export/​Import mit.

Seit­dem Elon Musk Twit­ter gekauft hat und zugrun­de rich­tet, hat ins­be­son­de­re Mast­o­don immensen Zuwachs.

Und jetzt kom­men wir wie­der zu den Buch­lieb­ha­bern:

Auch für die gibt es eine Fedi­ver­se-Appli­ka­ti­on. Die nennt sich Book­wyrm und ist eine wei­te­re spe­zia­li­sier­te Art von Fedi­ver­se-Soft­ware, wie die oben bereits ange­spro­che­nen. Wie auch im rest­li­chen Fedi­ver­se ist das unkom­mer­zi­ell und nicht von einer mono­li­thi­schen, kapi­ta­lis­ti­schen Platt­form abhän­gig, die Dich nur sehen las­sen will, was gut für sie ist.

Hier ein Bei­spiel­link zu einem Buch (THE LORD OF THE RINGS) auf der Instanz book​wyrm​.social:
https://bookwyrm.social/book/96747/s/fellowship-of-the-ring-the-lord-of-the-rings-book‑1

Ein wei­te­res Bei­spiel auf einer ande­ren Instanz (bue​cher​.pnpde​.social):
https://​bue​cher​.pnpde​.social/​b​o​o​k​/​9​5​/​s​/​l​e​g​e​n​d​s​-​l​a​t​tes 

Man kann sehen, dass das älte­ren, kom­mer­zi­el­len Buch­platt­for­men ähnelt. Man bekommt biblio­gra­fi­sche Anga­ben zum Buch, eine Lis­te pas­sen­der Gen­res oder The­men, und eine Lis­te von Bespre­chun­gen ver­schie­de­ner Leser°Innen von ver­schie­de­nen Book­wyrm-Instan­zen. Unter­halb der Rezen­sio­nen fin­den sich zudem Ster­ne-Bewer­tun­gen von Per­so­nen, die das Buch bewer­tet haben, aber kei­ne Bespre­chung schrie­ben. Und es fin­det sich oft ein Link zur Open Libra­ry des Inter­net Archi­ve. Auch Buch­lis­ten gibt es. Benutzer°Innen habe eine Pro­fil­sei­te mit ihren Büchern und Links zu ihren ande­ren Pro­fi­len im Fedi­ver­se oder Web­prä­sen­zen anders­wo. Wenn man das auf einem Smart­phone nutzt, kann man sogar einen Buch-Bar­code scan­nen und damit auf der Instanz nach dem Buch suchen (man könn­te mei­nen, man wäre im 21. Jahr­hun­dert … ;) ).

Wie kann man mit­ma­chen und die kapi­ta­lis­mus­ge­trie­be­nen, algo­rith­mi­schen und mono­li­thi­schen alten Platt­for­men hin­ter sich las­sen? Ein­fach: Man sucht sich in der Ser­ver­lis­te eine Instanz, die zu einem passt. Dar­un­ter gibt es auch deut­sche Instan­zen, auch wenn dort nicht nur deut­sche Bücher bespro­chen wer­den.

Auf vie­len Instan­zen ist noch rela­tiv wenig los, kein Wun­der, Book­wyrm ist noch rela­tiv neu. Aber durch die Ver­bin­dung ins rest­li­che Fedi­ver­se dürf­te sich das bald ändern – und man kann sich eben mit allen mög­li­chen Benut­zern ande­rer Appli­ka­tio­nen und Ser­ver aus­tau­schen.

Also los! Zeigt Love­ly­books, Good­reads und Co. mit ihrem Platt­form­ka­pi­ta­lis­mus den Mit­tel­fin­ger, macht euch von Kon­zer­nen und deren Algo­rith­men frei und mel­det euch bei einer Book­Wyrm-Instanz an. Oder setzt selbst eine auf (hust. Na gut: Nur wenn ihr ein Techie seid).

Wir kön­nen der Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on des Inter­nets ent­kom­men, es liegt nur an uns!

TAKE BACK THE WEB!

KOHLRABENSCHWARZ – das Hörspiel jetzt kostenlos bei Audible

KOHLRABENSCHWARZ ist eine Mys­tery-Kri­mi­se­rie aus deut­schen Lan­den, an der Tom­my Krapp­weis und Chris­ti­an von Aster maß­geb­lich betei­ligt sind. Die gab es bereits seit eini­ger Zeit als Hör­spiel bei Audi­ble (eine Bespre­chung fin­det sich bei uns auf Phan­ta­News).

Die wur­de nun auch auch Strea­ming­se­rie für Para­mount+ umge­setzt. Anläss­lich des Seri­en­starts kann man sich die ers­te Staf­fel der Hör­spiel­rei­he ab sofort kos­ten­los und ohne Abon­ne­ment bei Audi­ble anhö­ren.

Inhalts­be­schrei­bung:

Im beschau­li­chen Rosen­heim will der Poli­zei­seel­sor­ger Ste­fan Schwab (Micha­el Kess­ler) Ruhe und Abstand zum Job fin­den. Statt­des­sen zwei­felt der Psy­cho­lo­ge bald an sei­nem sonst so ana­ly­ti­schen Ver­stand: Kin­der ver­schwin­den, sagen­um­wo­be­ne Gegen­stän­de tau­chen auf und uralte Ammen­mär­chen bekom­men plötz­lich eine blu­ti­ge Bri­sanz. Bald zieht sich eine Spur an Gräu­el­ta­ten durchs Vor­al­pen­land.

Wäh­rend die Poli­zei die offen­sicht­li­chen Zusam­men­hän­ge nach Kräf­ten igno­riert, bekommt Schwab über­ra­schend – und eher unfrei­wil­lig – Unter­stüt­zung. Sei­ne reso­lu­te Kol­le­gin Anna Leit­ner (Bet­ti­na Lam­precht) schlägt sich auf sei­ne Sei­te, eben­so sei­ne geliebt-gehass­te Exfrau Susan­ne (Bet­ti­na Zim­mer­mann). Schließ­lich kom­plet­tiert Susan­nes neu­er Freund das unge­wöhn­li­che Ermitt­ler-Quar­tett: der hünen­haf­te (und nicht nur mit sei­nem Glau­ben bewaff­ne­te) Pfar­rer Franz Hartl (Jür­gen Ton­kel). Doch erst, als ein geheim­nis­vol­ler Infor­mant ihm ein Mär­chen­buch zuspielt, begreift Schwab, dass hin­ter den mys­te­riö­sen Ver­bre­chen ein per­fi­der Plan steckt. Zu per­fi­de, um einem mensch­li­chen Gehirn ent­sprun­gen zu sein?

Qua­li­ta­tiv gut gemach­te Mys­tery aus deut­schen Lan­den. Dass ich das noch erle­ben darf. Man kann den Machern gar nicht genug dan­ken, dass es so etwas nun end­lich (wie­der) gibt. Und es ist irgend­wie bezeich­nend, dass sie nur in Zusam­men­ar­beit mit US Kon­zer­nen als Pro­du­zen­ten mög­lich sind.

Wer her­aus­fin­den möch­te, wie sich die Strea­ming-Serie vom Hör­spiel unter­schei­det, hat jetzt die Mög­lich­keit dazu.

Pro­mo­gra­fik Copy­right Audible/​Amazon

Phantastikpreis der Stadt Wetzlar: Zehn phantastische Titel in der engeren Auswahl

Phantastikpreis Wetzlar Longlist 2023

Pres­se­mit­tei­lung der Phan­tas­ti­schen Biblio­thek Wetz­lar:

Die Long­list für den seit 1984 ver­ge­be­nen und mit 4.000,- € dotier­ten Phan­tas­tik­preis der Stadt Wetz­lar steht fest. Zehn Titel aus den unter­schied­lichs­ten Spiel­ar­ten der Phan­tas­tik wer­den jetzt ein­ge­hend von der Fach­ju­ry geprüft, nach­dem sie aus 130 Ein­rei­chun­gen aus­ge­wählt wur­den. In der enge­ren Aus­wahl fin­den sich Neu­in­ter­pre­ta­tio­nen von Mär­chen wie „Frosch­kö­nig“ und „Rum­pel­stilz­chen“ (durch Akiz und Chris­ti­an Han­del), Migra­ti­ons­ge­schich­ten („Jonas Rei­se“ „Gesprä­che auf dem Mee­res­grund“, „Hau­sers Aus­flug“) und Dys­to­pi­sches („Auf See“, „Unten“, „Neon­grau“). „Es ist aus­ge­spro­chen span­nend, wie sich die Phan­tas­tik jedes Jahr neue The­men erschreibt und neue Blick­win­kel auf unse­re Welt erkun­det“, erklärt Klau­dia Sei­bel, Mit­ar­bei­te­rin der Phan­tas­ti­schen Biblio­thek Wetz­lar und seit 2019 Koor­di­na­to­rin des Prei­ses. „Von Welt­flucht kann da gar kei­ne Rede sein. Manch über­ra­schen­de Erkennt­nis über das Hier und Jetzt kommt im Gewand einer Schau­er­ge­schich­te oder eines Mär­chens daher.“
36 Mal wur­de der Phan­tas­tik­preis der Stadt Wetz­lar bereits ver­lie­hen, dar­un­ter an Carl Ame­ry, Cor­ne­lia Fun­ke, Wolf­gang und Hei­ke Hohl­bein sowie Wal­ter Moers; im ver­gan­ge­nen Jahr ging er an Sabri­na Želez­ný. Der Preis wür­digt phan­tas­ti­sche Roma­ne, die in deut­scher Spra­che ver­fasst wur­den und erst­mals in Print­form  erschei­nen.
Ende Juni wird die Fach­ju­ry die Ent­schei­dung über die Short­list von drei Titeln tref­fen. Der dies­jäh­ri­ge Preis­trä­ger wird Ende Juli ver­kün­det; die öffent­li­che Preis­ver­lei­hung fin­det vor­aus­sicht­lich am 8. Sep­tem­ber 2023 im Rah­men der 39. „Wetz­la­rer Tage der Phan­tas­tik“ statt.
Fol­gen­de Titel sind 2023 in der enge­ren Aus­wahl für den Phan­tas­tik­preis der Stadt Wetz­lar:

Akiz: Die Köni­gin der Frö­sche (han­ser­blau)
Peter von Becker: Jonas Rei­se – Ein Aben­teu­er durch Raum und Zeit (cbj)
The­re­sia Enzens­ber­ger: Auf See (Carl Han­ser)
Chris­ti­an Han­del: Schat­ten­gold – Ach, wie gut, dass nie­mand weiß …
(Piper)
Erik Hau­ser: Das Erbe der Wöl­fe (Faby­lon)
Maja Ilisch: Unten (Dress­ler)
Root Leeb: Gesprä­che auf dem Mee­res­grund (OKTAVEN im Ver­lag Frei­es
Geis­tes­le­ben)
Stef­fen Men­sching: Hau­sers Aus­flug (Wall­stein)
Aiki Mira: Neon­grau – Game over im Neu­ro­sub­strat (Pola­ri­se)
Caro­li­ne Ron­ne­feldt: Quen­del – Über die Schat­ten­gren­ze (Ueber­reu­ter)

Wei­te­re Details zum Preis auf der zuge­hö­ri­gen Web­sei­te.

Erschienen: GEFANGENE DES PANTHERS – zweiteiliger Fantasy-Roman von Ju Honisch

GEFANGENE DES PANTHERS ist der neue Fan­ta­sy-Roman von Ju Honisch. Auf­grund des Umfangs erschie­nen im April 2023 in zwei Teil­bän­den (Teil 1 – Ver­rä­te­rin­nen & Teil 2 – Mon­den-Fein­de), nimmt er ein klas­si­sches Fan­ta­sy-Motiv auf: den Kampf für Frei­heit und Gerech­tig­keit, dies­mal mit einer weib­li­chen Hel­din und ihren Gefährt*Innen. Von Ju Honischs bis­lang neun Roma­nen erhielt jeweils einer den Deut­schen Phan­tas­tik Preis (DAS OBSIDIANHERZ) und einer den SERAPH der Phan­tas­ti­schen Aka­de­mie (SCHWINGEN AUS STEIN) und zwei wei­te­re schaff­ten es auf die End­aus­wahl­lis­te der bei­den Prei­se. Die Autorin wagt es in GEFANGENE DES PANTHERS, ein seit Tol­ki­en ver­trau­tes Kon­zept mit brand­neu­em Inhalt zu fül­len:

Magie steht in Tru­ri­en als Macht­mo­no­pol aus­schließ­lich dem »Ker­end« zu ? und sei­ner wil­len­los höri­gen Ein­satz­trup­pe aus »Uner­wähl­ten«.
Magie ist hier das Instru­ment für Gedan­ken­kon­trol­le, Gewalt, Ver­hin­dern jeg­li­cher Indi­vi­dua­li­tät, Infor­ma­ti­ons­be­schrän­kung und unaus­weich­li­cher Prä­gung: das alles als Grund­stock für Schaf­fung eines qua­si reli­giö­sen Unfehl­bar­keits­my­thos eines gna­den­lo­sen Herr­schers.
Als Aëna­hya selbst zur Uner­wähl­ten wer­den soll, flüch­tet sie. Gejagt wird sie als­bald nicht nur vom Ker­end mit sei­nen magie­mäch­ti­gen Uner­wähl­ten und sei­nen erbar­mungs­lo­sen Rit­tern, son­dern auch von den Grau­wär­len, pan­ther­ar­ti­gen Wer­men­schen, die ihre eige­nen Zie­le mit ihr ver­fol­gen.
Ihre Flucht wird zum Kampf für die Frei­heit und gegen die Tyran­nei eines Herr­schers, dem es eine Freu­de ist, das Den­ken, Füh­len und Han­deln eines jeden bis ins aller­kleins­te Detail zu regie­ren: ein Reich aus glit­zern­den, leben­den Spiel­stei­nen, deren Gehor­sam abso­lut ist.

[one_half]GEFANGENE DES PANTHERS
Band1 – VERRÄTERINNEN
Fan­ta­sy
Ju Honisch
7. April 2023
Taschen­buch:
ISBN: 979–8388220448
387 Sei­ten, EUR 12,75
eBook:
ASIN: B0C2HPLQ8H
EUR 4,20[/one_half][one_half_last]GEFANGENE DES PANTHERS
Band 2 – MONDEN-FEINDE
Fan­ta­sy
Ju Honisch
7. April 2023
Taschen­buch:
ISBN: 979–8388369741
427 Sei­ten, EUR 13,86
eBook:
ASIN: B0C2J5YKPL
EUR 4,20[/​one_​half_​last]

Cover­ab­bil­dun­gen Copy­right Ju Honisch

Neuer Asterix-Band DIE WEISSE IRIS kommt im Oktober 2023

Der Eha­pa-Ver­lag kün­digt ein wei­te­res Aste­rix-Album an. Das soll den Titel DIE WEISSE IRIS tra­gen und im Okto­ber 2023 erschei­nen. Aus der Pres­se­mit­tei­lung:

Der neue Autor Fabri­ce Caro, genannt Fabca­ro, ver­spricht eine bril­lan­te, Aste­rix typi­sche Geschich­te, die dies­mal im gal­li­schen Dorf spielt.

»Ich such­te nach einem Titel im Sti­le von Gos­cin­ny und Uder­zo. In den Titeln ihrer Alben kommt häu­fig ein Gegen­stand vor oder eine Per­son, die sym­bo­lisch für das The­ma ste­hen … Hier steht die Iris als Sym­bol für Gut­her­zig­keit und Ent­fal­tung. … Ich lie­be die Aste­rix-Alben, in denen etwas oder jemand von außen ins Dorf gelangt
und das Gleich­ge­wicht stört. Es ist span­nend zuzu­se­hen, wie die Dorf­be­woh­ner, die ja für ihre lie­bens­wert-intri­gan­te Art bekannt sind, dar­auf reagie­ren. Außer­dem war das für mich die Gele­gen­heit, ein aktu­el­les The­ma ein­flie­ßen so las­sen.«

Nur so viel wird ver­ra­ten: Majes­tix, der Häupt­ling der Gal­li­er, fällt in eine tie­fe Kri­se. Eigent­lich soll­te er mit tap­fe­ren Krie­gern wie Aste­rix und Obe­lix an sei­ner Sei­te ein leich­tes Spiel haben. Von wegen! Der gro­ße Anfüh­rer bekommt immer wie­der Gegen­wind und muss sich gegen die Kon­kur­renz durch­set­zen. Dabei fällt er immer wie­der unsanft von sei­nem Schild auf den Boden der Tat­sa­che …

Fabca­ro (Sze­ne­rist) und Didier Con­rad (Zeich­ner) tre­ten gemein­sam in die Fuß­stap­fen der genia­len Aste­rix-Schöp­fer René Gos­cin­ny und Albert Uder­zo und erzäh­len das neue Aben­teu­er von Aste­rix dem Gal­li­er, des­sen Comic­ge­schich­ten Mil­lio­nen Leser:innen rund um den Glo­bus seit über sechs Jahr­zehn­ten begeis­tert.

DIE WEISSE IRIS ist Jubi­lä­ums­band 40 mit den Aben­teu­ern des streit­ba­ren Gal­li­ers und sei­ner Freun­de, es erscheint am 26. Okto­ber 2023 im Han­del (Hard­co­ver: EUR13,50 – ISBN: 978–3‑770‑2440‑5; Soft­co­ver: EUR 7,99) und online im www​.egmont​-shop​.de.

Abbil­dung vor­läu­fi­ges Cover Copy­right Egmont Eha­pa Media GmbH

Humble Earthquake Relief Bundle

Du möch­test einen Arsch voll neue Spie­le und als Drein­ga­be noch ein paar Rol­len­spiel­bü­cher für Pai­zo-Games oder Comics und dabei auch noch etwas Gutes tun?

100% der Ein­nah­men aus den Ver­käu­fen des Hum­ble Ear­th­qua­ke Reli­ef Bund­le, kom­men den Opfern des Erd­be­bens in der Tür­kei und Syri­en zugu­te.

Ab ca. 28 Euro (man darf aber selbst­ver­ständ­lich mehr geben) bekommt man einen Rie­sen­hau­fen Games, dar­un­ter das STAR­FIN­DER-Basis­re­gel­werk (plus ein Adven­ture), PATHFINDER KINGMAKER ENHANCED PLUS EDITION, die Comic­rei­he SAGA von Bri­an K. Vaughn (Y: THE LAST MAN, EX MACHINA) und Fio­na Stap­les, sowie Spie­le wie u.a. GOTHAM KNIGHTS, GHOSTRUNNER, X‑COM 2, SYSTEM SHOCK ENHANCED, SYSTEM SHOCK 2, EURO TRUCK SIMULATOR, FARMING SIMULATOR 17, WORMS RUMBLE und vie­le, vie­le, VIELE mehr.

Alle Details auf der Web­sei­te zum Hum­ble Ear­th­qua­ke Reli­ef Bund­le.

Wie ChatGPT das Ende des Selfpublishings einläuten könnte

Vor einer Woche erklär­te der Her­aus­ge­ber des renom­mier­ten US-Phan­tas­tik­ma­ga­zing Clar­kes­world, dass man bis auf wei­te­res kei­ne Kurz­ge­schich­ten mehr anneh­men wür­de. Grund: Er war mit Kurz­ge­schich­ten geflu­tet wor­den, die offen­sicht­lich mit Open AIs Deep Lear­ning-basier­tem Chat­bot ChatGPT erstellt wor­den waren (mit »künst­li­cher Intel­li­genz« hat das übri­gens nur weit­läu­fig zu tun, auch wenn Ahnungs­lo­se das gern gleich­set­zen. Deep Lear­ning ist nur ein Aspekt des wei­ten Fel­des KI, aber kei­ne KI an sich und in sich, von ech­ter KI sind wir noch weit ent­fernt. Wenn also Politiker°Innen oder Mar­ke­ting-Hei­nis in dem Zusam­men­hang von KI faseln, sind sie nicht von Ahnung getrübt und nut­zen ein­fach ein Buz­zword).

Damit erreicht ein Phä­no­men aus dem Bereich bil­der­stel­len­de Kunst die Autoren und Ver­la­ge. Im Bereich Bil­der­stel­lung wer­den wir seit Mona­ten mit Bil­dern geflu­tet, die angeb­lich Kunst sind und bei denen tat­säch­lich nur oft Unbe­gab­te Mid­jour­ney, Dall‑E oder Sta­ble Dif­fu­si­on mit Begrif­fen füt­tern und dann mei­nen, sie hät­ten mit den ent­stan­de­nen Bil­dern Kunst erschaf­fen, was natür­lich so pau­schal Unsinn ist.

Und genau­so nut­zen jetzt Per­so­nen, die sich für Schriftsteller°Innen hal­ten, ChatGPT, um Tex­te zu erschaf­fen. Und das soll­te auch nicht wun­dern, denn genau dafür hat­te Open AI bereits Able­ger sei­nes Algo­rith­mus GPT‑3 bewor­ben: Beim Ver­fas­sen von Tex­ten zu hel­fen und Schreib­blo­cka­den zu über­win­den. Dabei beginnt man Sät­ze oder Absät­ze und die GPT-3-basier­ten Tools ver­voll­stän­di­gen die­se im Kon­text des bereits Geschrie­be­nen.

Logo ChatGPT

Des­we­gen soll­te es nicht wun­dern, wenn sich selbst für gewitzt hal­ten­de Pseudoautor°Innen mei­nen, sie wür­den gro­ße Lite­ra­tur erschaf­fen (oder um ein­fach schnel­les Geld zu machen), indem sie ChatGPT mit­tels Prompt anwei­sen, eine Kurz­ge­schich­te zu ver­fas­sen.

Aber nicht nur Kurz­ge­schich­ten sind ein Pro­blem. Ama­zon hat­te im Self­pu­bli­shing-Bereich schon seit Jah­ren sowohl mit Pla­gia­ten zu kämp­fen, als auch mit künst­lich auf­ge­bläh­ten eBooks, denn Ama­zon zahlt nach gele­se­nen Sei­ten. Dazu kommt jetzt eine Schwem­me von eBooks, die mit­tels Deep Lear­ning-Algo­rith­men erstellt wur­den. Reu­ters schreibt dazu, es sei unmög­lich fest­zu­stel­len, bei wie vie­len eBooks die Betei­li­gung von ChatGPT ver­schwie­gen wur­de.

Und das ist aus vie­len Grün­den ein Pro­blem. An ers­ter Stel­le sicher­lich, weil es für Selfpublisher°innen ohne­hin schon äußerst schwie­rig ist, sicht­bar zu wer­den, das wird noch viel schwie­ri­ger, wenn man zusätz­lich auch noch in einer Flut von DL-gene­rier­ten Büchern ver­sinkt.

Es gibt inzwi­schen Pro­gram­me, die ChatGPT-erzeug­te Tex­te erken­nen kön­nen; Fun Fact am Ran­de: auch die basie­ren auf Deep Lear­ning. Aller­dings ste­hen die zum einen nicht jeder zur Ver­fü­gung (oder Nut­zer sind nicht in der Lage, sie zu ver­wen­den) und zum ande­ren wird es ins­be­son­de­re für Ama­zon äußerst schwie­rig wer­den, gro­ße Men­gen an Ver­öf­fent­li­chun­gen zu durch­su­chen – und es wird garan­tiert auch Fal­se Posi­ti­ves geben, also Bücher, die fälsch­lich auto­ma­ti­siert aus­sor­tiert wer­den, obwohl kei­ne soge­nann­te KI betei­ligt war.

Das ist selbst ein Pro­blem für den größ­ten Self­pu­bli­shing-Anbie­ter Ama­zon, der sicher­lich ver­su­chen wird, sei­ne tech­ni­sche Macht und Kom­pe­tenz dage­gen in Stel­lung zu brin­gen. Die deut­sche Buch­bran­che glänzt übli­cher­wei­se durch tech­ni­sche Rück­stän­dig­keit und wird damit mei­ner Erwar­tung nach noch viel grö­ße­re Pro­ble­me haben. Ich gehe davon aus, dass sich in nicht all­zu fer­ner Zukunft jemand mit der Nach­richt mel­den wird, er habe einem der gro­ßen Publi­kums­ver­la­ge ein per DL erstell­tes Werk unter­ge­ju­belt.

Pro­ble­ma­tisch ist das aber auch für Selfpublisher°Innen (und nicht nur für die), wenn Ama­zon sei­nen Dienst mas­siv ein­schränkt, um der genann­ten Pro­ble­me Herr zu wer­den, oder wenn deut­sche Platt­for­men aus Angst und tech­ni­schem Unver­mö­gen das­sel­be tun. Aber auch dass Her­aus­ge­ber wie Clar­kes­world kei­ne Kurz­ge­schich­ten mehr anneh­men, um Zeit zu haben einen Weg zu fin­den, um damit umzu­ge­hen, ist besorg­nis­er­re­gend über das Self­pu­bli­shing hin­aus (selbst wenn Kurz­ge­schich­ten in Deutsch­land lei­der qua­si kei­ne Rol­le spie­len).

Pro­ble­ma­tisch ist das auch des­we­gen, weil ChatGPT mit Mil­li­ar­den Tex­ten aus dem Web per Data­mi­ning gefüt­tert wur­de, der Algo­rith­mus hat aus die­sen Tex­ten sein künst­li­ches neu­ro­na­les Netz­werk trai­niert, daher auch der Begriff Deep Lea­ring (stark ver­ein­facht). Es könn­te also pas­sie­ren, dass Frag­men­te aus den Ori­gi­nal­tex­ten in den erzeug­ten Inhal­ten auf­tau­chen und das wäre ein Pla­gi­at. Dass das nicht abwe­gig ist, zeigt dass Micro­softs Code-Ver­voll­stän­di­gungs-Tool CoPi­lot dabei erwischt wur­de, uner­laubt den Code Drit­ter zu kopie­ren, mit dem das Tool gefüt­tert wor­den war, dabei konn­te die­ser Dritt­code ein­deu­tig iden­ti­fi­ziert wer­den – und Pro­gramm­code ist in vie­len Fäl­len als krea­ti­ve Schöp­fung eben­falls urhe­ber­recht­lich geschützt.

Ich leh­ne Deep Lear­ning nicht grund­sätz­lich ab und sehe auch durch­aus reich­lich posi­ti­ve Aspek­te und lega­le Anwen­dungs­ge­bie­te (die auf­zu­zäh­len wür­de den Rah­men des Arti­kels spren­gen). Aber wie mit jeder neu­en Tech­no­lo­gie gibt es Per­so­nen, die die Mög­lich­kei­ten aus­nut­zen und ver­wen­den, um sich einen Vor­teil zu ver­schaf­fen, sei es in der Inter­net-Wäh­rung »Sicht­bar­keit« oder finan­zi­ell. Ich bin sehr gespannt, wie Gesell­schaft und Wirt­schaft dar­auf reagie­ren wer­den. Von der deut­schen Poli­tik erwar­te ich in der Hin­sicht nichts, die bemer­ken neue Tech-The­men und Regu­lie­rungs­not­wen­dig­kei­ten ohne­hin immer zehn Jah­re zu spät und/​oder reagie­ren dann hand­werk­lich mise­ra­bel dar­auf, weil sie die inhalt­lich nicht ver­stan­den haben, oder weil Geset­ze durch Unter­neh­men her­beilob­by­isiert wer­den.

In den USA lau­fen die ers­ten Ver­fah­ren von Künstler°Innen gegen Open AI oder die Betrei­ber von Mid­joun­ey. Die Kla­gen­den hal­ten es für nicht in Ord­nung, dass ihre Wer­ke unge­fragt in die DL-Algo­rith­men gefüt­tert wur­den. Ich erwar­te dem­nächst Ähn­li­ches im Bereich Text.

Zum Abschluss noch ein Bei­spiel:

Ich sag­te zu ChatGPT:

Wri­te a short sto­ry about hyper­in­tell­gent ali­ens that visit earth to paci­fy huma­ni­ty but that goes awful­ly wrong

Und die Ant­wort war fol­gen­de Vignet­te:

The hyper­in­tel­li­gent ali­ens arri­ved on Earth with the best of inten­ti­ons. They were a peaceful spe­ci­es and had heard about the vio­lence and con­flict that plagued the pla­net. They belie­ved they could help. The ali­ens had the power to paci­fy huma­ni­ty with a sin­gle thought, and they were con­fi­dent that they could bring about a new era of peace and harm­o­ny.

The lea­ders of Earth wel­co­med the ali­ens with open arms. They were exci­ted about the pro­s­pect of a world wit­hout war, fami­ne, or pover­ty. The ali­ens began their work, using their advan­ced tech­no­lo­gy to paci­fy human minds. At first, ever­y­thing see­med to be going well. Peo­p­le stop­ped fight­ing, and the world beca­me a much quie­ter place.

Howe­ver, as time went on, some­thing star­ted to go wrong. The paci­fi­ca­ti­on began to have unin­ten­ded con­se­quen­ces. Peo­p­le stop­ped being crea­ti­ve, curious, and pas­sio­na­te. They beca­me apa­the­tic and indif­fe­rent to ever­y­thing around them. The world beca­me a sta­g­nant, color­less place, devo­id of any real life.

The ali­ens were baf­f­led. They had inten­ded to crea­te a peaceful world, but they had not rea­li­zed the true cost of paci­fi­ca­ti­on. They had taken away the very essence of what made humans human.

The lea­ders of Earth deman­ded that the ali­ens rever­se their paci­fi­ca­ti­on. They wan­ted their peo­p­le to be free to think, feel, and act as they plea­sed. But the ali­ens had no idea how to undo what they had done. They had thought that they could make the world a bet­ter place, but ins­tead, they had des­troy­ed it.

In the end, the ali­ens left Earth, sad­den­ed by the unin­ten­ded con­se­quen­ces of their actions. They had hoped to help huma­ni­ty, but ins­tead, they had rob­bed them of their huma­ni­ty. And so, the world retur­ned to its for­mer sta­te, with all its flaws and imper­fec­tions. But at least, it was still ali­ve.

Sicher, das ist weder hohe Lite­ra­tur (aber das ist eine Men­ge Bel­le­tris­tik eben­falls nicht) noch beson­ders krea­tiv. Den­noch kann man viel­leicht Neil Clar­kes Pro­blem ver­ste­hen, wenn er mit sol­chen Tex­ten geflu­tet wird. Übri­gens ist ChatGPT im eng­lisch­spra­chi­gen Bereich bei Ama­zon inzwi­schen an etli­chen Wer­ken als »Mit­au­tor« genannt.

Dis­clai­mer: Die­ser Arti­kel wur­de ohne die Nut­zung von ChatGPT erstellt (bis auf die Vignet­te), auch wenn es mir in den Fin­gern juck­te. Arti­kel­bild aus Dall‑E, Prompt: »A robot spe­wing money, digi­tal pain­ting«. Logo ChatGPT Copy­right Open AI

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