Genre

Die Gen­res des Arti­kel, also bei­spiels­wei­se SF oder Fan­ta­sy

HANNA sollte man kennenlernen

War­um spricht ein in tota­ler Iso­la­ti­on auf­ge­wach­se­nes Mäd­chen, per­fek­tes Eng­lisch, wenn der allein­er­zie­hen­de Vater nur mit stark deut­schem Akzent auf­war­ten kann? HANNA wirft vie­le die­ser Fra­ge auf, ver­schwen­det aller­dings kei­ne Zeit dar­an, die­se zu beant­wor­ten. Das ist umso erstaun­li­cher, da HANNA durch­weg das Flair euro­päi­schen Kinos ver­sprüht. Gemeint ist damit das euro­päi­sche Kino, wel­ches sich vom ame­ri­ka­nisch dik­tier­ten Main­stream durch Anspruch und Anders­ar­tig­keit abhebt.

Die ers­ten Bil­der sind geni­al, wenn der Zuschau­er glaubt, das the­ma­ti­sier­te Mäd­chen als Jäge­rin wahr­neh­men zu kön­nen, wäh­rend sie sofort wie­der ver­schwun­den zu sein scheint. Das Herz des gejag­ten Hirschs ver­fehlt das jun­ge Mäd­chen in die­ser Sze­ne. Ein Leit­mo­tiv, denn in dem Augen­blick wird sie von ihrem Vater über­rascht – ein Geg­ner hät­te sie töten kön­nen. Aber war­um soll­te jemand ein so schi­ckes Ding töten wol­len? Ein stän­di­ges Katz-und-Maus-Spiel, bei dem das Publi­kum immer wie­der die Rol­len von der Kat­ze und der Maus wech­seln darf. Das Dreh­buch lässt sich Zeit mit sei­ner Geschich­te, was geschieht und war­um es geschieht. Die Hand­lung han­gelt sich an Infor­ma­ti­ons­fet­zen ent­lang. Das ist zum Teil sehr span­nend, wird aber auch immer wie­der von kur­zen, aber über­ra­schen­den Action-Ein­la­gen auf­ge­lo­ckert.

Der »Saphir im Stahl« – ein Interview mit Erik Schreiber

»Es gibt sehr vie­le Men­schen in Deutsch­land, die nur eine Ge­schichte in ih­rem Le­ben ge­schrie­ben ha­ben. Mög­li­cher­weise ist ge­rade die­se Ge­schichte die in­ter­es­sante Er­zäh­lung, die man schon im­mer le­sen woll­te? Ich will die­sen Men­schen die Mög­lich­keit ge­ben, zu ver­öf­fent­li­chen.«

Erik Schrei­ber, in der deut­schen Phan­tas­tik-Sze­ne bekannt für sei­nen »Phan­tas­ti­schen Bücher­brief« und selbst Ver­fas­ser von Kurz­ge­schich­ten und Roma­nen, hat im Mai letz­ten Jah­res einen Ver­lag mit dem poe­ti­schen Namen »Saphir im Stahl« gegrün­det. Vor kur­zem erschie­nen dort unter ande­rem die RAUMPATROUILLE ORION-Roma­ne zum ers­ten Mal seit 20 Jah­ren in einer Neu­auf­la­ge als Hard­co­ver. Mehr als genug Grün­de, Erik mit ein paar Fra­gen zu bewer­fen, die er freund­li­cher­wei­se in kür­zes­ter Zeit aus­führ­lich beant­wor­tet hat.

Am Ende des Inter­views fin­det der inter­es­sier­te Leser sogar noch ein Gewinn­spiel!

THOR

Als unbe­le­se­ner Zuschau­er tut man sich natür­lich schwe­rer als das Comic-begeis­ter­te Ziel­pu­bli­kum. Wür­den Gold in Gold erstrah­len­de Thron­räu­me nicht reich­lich über­la­den wir­ken? Kann man denn allen Erns­tes einen Body­buil­der mit Flü­geln am Helm dem moder­nen Kino zumu­ten? Und dann der Ham­mer. Soll­ten Hel­den, oder in die­sem Fall sogar ein Gott, nicht etwas Schick­li­che­res tra­gen? Wie ernst kann man einen Film neh­men, der einem Namen wie Mjöl­nir und Heim­dall, Bif­röst und Sif zumu­tet? Es ist tat­säch­lich schwer vor­stell­bar, und dem­nach muss man es ein­fach gese­hen haben.

Neun Wel­ten sind es, die der nor­di­schen Sage nach wie ein Baum mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Eine davon ist Asgard, eine wei­te­re die Erde. Wegen gro­ben Unfugs ver­bannt Gott­va­ter Odin sei­nen ange­dach­ten Thron­fol­ger Thor von einer Welt auf die ande­re. Aber wei­se, wie Odin eben ist, schließ­lich wird er von Tony Hop­kins ver­kör­pert, steckt hin­ter der Ver­ban­nung ein weit tie­fe­rer Sinn. All sei­ner Mäch­te beraubt, gibt die Ver­ban­nung Thor auf der Erde die Gele­gen­heit, sich ober­kör­per­frei zu zei­gen, schließ­lich wird der Don­ner­gott von Chris Hems­worth dar­ge­stellt. So kann sich die über­dreh­te Wis­sen­schaft­le­rin Jane in toll­pat­schi­gem Eifer umge­hend in den Super­hel­den ver­lie­ben, schließ­lich wird die­se Jane Fos­ter von Nata­lie Port­man por­trä­tiert. Und weil Asgards Ange­le­gen­hei­ten aus­ge­rech­net in New Mexi­co aus­ge­tra­gen wer­den, ruft das wie­der ein­mal Agent Coul­son auf den Plan, schließ­lich wird der von Clark Gregg gespielt, und der ist das ver­bin­den­de Glied unter all den Mar­vel-Super­hel­den-Ver­fil­mun­gen.

Die ROLE PLAY CONVENTION 2011

Zwi­schen Spie­len, Fans und ein paar Abzo­ckern

Gleich vor­ne­weg, damit der Unter­ti­tel nicht falsch ver­stan­den wird: Die RPC ist eine groß­ar­ti­ge Ver­an­stal­tung und hat sich als Treff­punkt für alle Freun­de des Phan­tas­ti­schen frag­los als gro­ßer Gewinn eta­bliert. Die im Unter­ti­tel anklin­gen­de Kri­tik rich­tet sich an man­chen Händ­ler, der wohl der Ansicht ist, man kön­ne auf den Steam­punk-Zug schnell und ein­nah­men­träch­tig auf­sprin­gen, indem man mal eben ein paar Zahn­rä­der an irgend­was klebt und das dann an den Fan ver­tickt, ähn­li­ches gilt für über­teu­er­te Pols­ter­waf­fen. Doch der Fan an sich ist nicht blöd (hof­fe ich).

Erneut muss man fest­stel­len, dass die gewagt schei­nen­de Zusam­men­stel­lung unter dem Ober­be­griff »Rol­len­spiel« mit den ver­schie­de­nen Facet­ten LARP, Pen&Paper und Com­pu­ter­spiel (und diver­se Rand­spiel­ar­ten mehr sowie natür­lich auch Lite­ra­tur und auch das Spiel ohne »Rol­len«) ganz offen­sicht­lich funk­tio­niert, denn die Schnitt­men­gen oder sogar Kon­gru­en­zen sind klar: in aller Regel wer­den hier gleich meh­re­re Inter­es­sen bedient, bei denen man sogar davon aus­ge­hen kann, dass sie sich in den Besu­chern ver­ei­nen.

Andrew J. Robinson – EIN STICH ZUR RECHTEN ZEIT

Anläss­lich der Mel­dung, dass Cross Cult neue STAR TREK-Roma­ne in deut­scher Spra­che nicht mehr nur in Papier­form son­dern auch als eBooks auf den Markt brin­gen wird, stell­te ich die Fra­ge in den Raum, wie wohl die Qua­li­tät der Über­set­zun­gen sei. Nicht nur etli­che Kom­men­ta­re auf Phan­ta­News spra­chen sich lobend dar­über aus, wei­ter­hin schick­te man mir bis­lang zwei Rezen­si­ons­exem­pla­re, damit ich mir selbst ein Bild davon machen konn­te.

Trotz chro­ni­schen Zeit­man­gels habe ich den ers­ten Band nun end­lich durch­ge­le­sen. Es han­delt sich um EIN STICH ZUR RECHTEN ZEIT, einen DEEP SPACE NINE-Roman des Garak-Dar­stel­lers Andrew J. Robin­son, der im Ori­gi­nal bereits im Jahr 2000 erschie­nen ist. Fol­ge­rich­tig behan­delt der Roman dann auch den card­as­sia­ni­schen Schnei­der und sorgt für eine Über­ra­schung, was den Inhalt und die Umset­zung angeht, denn die­se kön­nen nur als »ange­nehm unty­pisch« bezeich­net wer­den.

Dead Witch Walking – Kim Harrison

Cover Dead Witch Walking

»Hex And The City«

Sie über­schwem­men den Markt der­zeit zuhauf, Roma­ne aus dem Bereich »Urban Fan­ta­sy«, oft mit Vam­pi­ren als Prot­ago­nis­ten oder Gegen­spie­lern, aber es gibt noch eine wei­te­re Schie­ne auf der momen­tan schein­bar alles fährt, was tip­pen kann: Pri­vat­de­tek­ti­ve, ange­lehnt an den Film Noir und den klas­si­schen, ein­zel­gän­ge­ri­schen Ermitt­ler, zusätz­lich gewürzt mit Über­na­tür­li­chem.

Auch »Dead Witch Wal­king« gehört in die­se Kate­go­rie. Rachel Mor­gan ist eine Hexe, die für eine Son­der­ab­tei­lung der Poli­zei arbei­tet, wel­che sich aus­schließ­lich mit über­na­tür­li­chen Fäl­len befasst. Das ist in die­ser Welt auch nichts unge­wöhn­li­ches, denn das Über­na­tür­li­che und sei­ne Wesen­hei­ten gehö­ren ins ganz nor­ma­le Leben und auch wenn die »nor­ma­len« Men­schen wei­test­ge­hend unter sich blei­ben, so gibt es doch eine gewis­se Ver­mi­schung der Kul­tu­ren.

RED RIDING HOOD

Neil Jor­dan, wo bist du, wenn man dich braucht? Herr­je, ent­schul­di­ge. Du warst ja längst da, aber man ver­gisst leicht. In der heu­ti­gen Film­welt meint man zu glau­ben, dass Ver­gan­ge­nes nicht ein­fach nur alt ist, son­dern sogleich aus dem Gedächt­nis von Cine­phi­len und der His­to­rie getilgt sein muss. Hät­ten sich die Macher von TWILIGHT nicht den­ken kön­nen, dass sie mit ihrer Adap­ti­on eines Mär­chens nicht nur ver­träum­te Mäd­chen­her­zen anspre­chen, son­dern auch einen nicht uner­heb­li­chen Anteil von fan­ta­sy-affi­nen Kino­gän­gern?

Nun, wenigs­tens lügt die Wer­bung nicht. Wenn auf die­ser Ver­pa­ckung über das rot-beschürz­ten Mäd­chen steht, dass die­ser Film von den Machern von TWILIGHT gemacht wur­de, dann erwar­tet das Publi­kum auch tat­säch­lich ein Film, der mit bru­ta­ler Offen­heit auf ein puber­tie­ren­des Mäd­chen­pu­bli­kum hin kon­zi­piert wur­de, das im Fahr­was­ser einer ande­ren Serie Geld ein­spie­len soll.

Die Intermodellbau 2011: »Mehr Dampf!«

Dampfmaschine

Manch einer wird sich sicher­lich fra­gen, was ich auf der Mes­se Inter­mo­dell­bau in Dort­mund zu suchen habe und was das mit dem The­ma von Phan­ta­News zu tun hat. Die Ant­wor­ten sind ein­fach: mich inter­es­siert Modell­bau ohne­hin und abseits von Modell­ei­sen­bahn, Minia­tur-Motor­sport und Flug­zeug­mo­dell­bau ist das The­ma »Phan­tas­tik« seit Jah­ren immer vor­han­den gewe­sen und nimmt nach mei­nem Emp­fin­den auch über die Zeit einen immer grö­ße­ren Raum ein – und das nicht erst seit­dem SF- und Fan­ta­sy­fil­me der­ma­ßen im Bewusst­sein der brei­ten Mas­se ange­kom­men sind, dass Revell ent­spre­chen­de Bau­sät­ze anbie­tet oder man pas­sen­de Action­fi­gu­ren erwer­ben kann.

Im Ver­gleich zu den letz­ten Jah­ren kann man eins aber ganz deut­lich fest­stel­len: Dampf ist ange­sagt – ich habe auf der Mes­se in Dort­mund noch nie der­art vie­le Dampf­ma­schi­nen­mo­del­le gese­hen – selbst­ver­ständ­lich alle voll funk­ti­ons­fä­hig!

PAUL flieht auf bekannten Pfaden

Nach Jah­ren der erfolg­rei­chen Zusam­men­ar­beit könn­te dies Nick Frosts gro­ßer Sprung wer­den. Sonst der lus­ti­ge, dicke Side­kick von Simon Pegg, steht er hier als gleich­be­rech­tig­ter Dreh­buch­au­tor neben sei­nem ver­trau­ten Film­part­ner. Macht das PAUL zu dem, was man von die­sem Film erwar­ten möch­te?

Die Zusam­men­ar­beit mit Regis­seur Edgar Wright hat Pegg und Frost schwin­del­erre­gend schnell auf­stei­gen las­sen. Die in Deutsch­land kaum bekann­te Fern­seh­se­rie SPACED und der aus die­ser Arbeit resul­tie­ren­de Kino­film SHAUN OF THE DEAD waren ein schrei­end komi­sches Pan­op­ti­kum für alle Fan­boys und ‑girls, aber geris­sen genug, auch den unvor­ein­ge­nom­me­nen Zuschau­er bes­tens unter­hal­ten zu kön­nen. Serie wie Film strotz­ten den­noch der­art von Insi­der­wis­sen und Zita­ten, dass selbst dem auf­merk­sams­ten Nerd schwin­de­lig wer­den muss­te. Nicht ganz in die­ser Liga, aber immer noch extrem über­ra­schend, tur­bu­lent und wohl durch­dacht konn­ten die Part­ner Pegg und Frost unter Wrights Regie in HOT FUZZ erneut das Publi­kum begeis­tern.

Darth Vaders geheimes Tagebuch

Wie ges­tern im Dort­Con-Bericht gemel­det, hat David »Gra­si« Gras­hoff den dor­ti­gen SF-Poet­ry-Slam außer Kon­kur­renz eröff­net. Er hat­te (auf ebay wenn ich mich kor­rekt erin­ne­re) die selbst­ver­ständ­lich garan­tiert ech­ten Tage­bü­cher von Darth Vader ange­bo­ten bekom­men und bei die­sem ein­ma­li­gen Ange­bot natür­lich sofort zuge­schla­gen und vor­ge­tra­gen. Nach einer kur­zen Anfra­ge darf ich den Text hier freund­li­cher­wei­se ver­öf­fent­li­chen, vie­len Dank dafür!

Mehr über David Gras­hoff, den Slam­mer, Tex­ter, Spie­le­ent­wick­ler, Come­di­an, Lay­ou­ter und Über­set­zer (Englisch<>Deutsch<>Französisch) fin­det man zum einen auf sei­ner Web­sei­te, zum ande­ren auch bei Face­book. Wer Gra­si mal Live erle­ben möch­te besucht eine der Ver­an­stal­tun­gen auf denen er anzu­tref­fen ist.

David Gras­hoff bil­det gemein­sam mit André Wies­ler die Wup­per­ta­ler Wort­pi­ra­ten, die mehr oder min­der regel­mä­ßig die Wortex-Poet­ry-Slams in der Bör­se abhal­ten – nach dem, was ich auf dem Dort­Con sehen konn­te, lohnt ein Besuch auf alle Fäl­le!

Doch nun zu einem Aus­zug aus den zer­ti­fi­ziert ech­ten Vader-Tage­bü­chern!

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