Der Mond ist auf die Erde gestürzt. Weite Teile der Erde sind vollständig zerstört, der Pazifik ist vollständig verdampft, die Menschheit ist annähernd ausgestorben. Was könnte schlimmer sein? Nun, vielleicht dass sich herausgestellt hat dass im inneren des Mondes der gigantische Drache Tsukuyumi gefangen war. Durch den Aufprall ist dieses Gefängnis beschädigt worden und der übernatürliche Einfluss der mythischen Gottheit im Inneren wirkt sich bereits auf die verbliebenen Lebewesen aus. Wildschweine werden intelligent und beanspruchen Land für sich, um es nach ihren Vorstellungen zu Formen, riesige Insektenschwärme laben sich an Unmengen von toten Meerestieren und entwickeln dabei eine Schwarmintelligenz, längst vergessene Drachen spüren das Erwachen ihres Meisters und kehren an die Erdoberfläche zurück. Mittendrin ein paar wenige Überlebende eines havarierten Flugzeugträgers, vielleicht die letzte Hoffnung der Menschheit?
Man kann mal wieder Geld auf Kickstarter ausgeben. Fantasy-Fans kennen vermutlich Marvin Cliffords Comic-Duo SHAKES & FIDGET nicht nur aus den gleichnamigen Strips, sondern vielleicht auch aus dem Browsergame.
Jetzt soll das Ganze auch noch zu einem Point & Click-Adventure werden, Marvin und Playa Games sammeln dafür im Rahmen eines Crowdfundings Geld auf Kickstarter. Als Belohnungen winkt selbstverständlich das fertige Spiel, es gibt aber auch jede Menge weitere Gimmicks für Backer.
Entwickelt wird das Spiel von KING Art Games, die kennt man beispielsweise durch THE BOOK OF UNWRITTEN TALES. Falls das Crowdfunding in Höhe von 250000 Euro erfolgreich ist, wird das Spiel voraussichtlich im Herbst 2018 geliefert.
Ab einem Einsatz von 21 Euro erhält man das Adventure. Die Vorschaugrafiken sehen schon mal großartig aus.
Promografiken Copyright Marvin Clifford und Playa Games GmbH
Endlich ist es so weit. Strom erweckt die Relais zu summendem Leben. Jahrhunderte im Schlaf und dennoch sofort einsatzbereit, erheben sich die Kampfanzüge der Kampfgruppe drei. Sicherheitsabspannungen lösen sich wie Nabelschnüre und ohne weitere Vorbereitungen schreiten die Streiter zur Tat. Dafür sind sie gemacht, die Zeit ist da, der Mond ist gefallen. Der Drache erwacht erneut.
Drachentöter geht als erster, gefolgt von Freischütz. Sie sind nahe des Kraters gelandet und die Luft ist voller Staub und Miasmen. Die Oni sind nahe. Drachentöter spürt das. Marduk fliegt über sie hinweg. »Aktivität im Westen, Schwarmbewegungen«, hört Drachentöter die Stimme seines Spähers. »Im Norden eine Rotte im Aufbau, kaum Bewegungen. Nordwestlich noch unbestimmbare Aktivität.«
Der HARRY POTTER-Fan weiß es natürlich: Voldemort ist der Supervillain der Reihe, der böse Gegenspieler der guten Kerle von Hogwarts um den auserwählten Zauberlehrling Potter. Einer Reihe von Fans wurde der Hintergrund des Böswatzes, der ursprünglich mal Tom Marvolo Riddle hieß, in den Büchern und Filmen offenbar nicht ausführlich genug ausgebreitet. Deswegen sammeln sie auf Kickstarter Geld für einen Fanfilm mit dem Titel VOLDEMORT – ORIGINS OF THE HEIR.
Fast 3000 der angepeilten 15000 Euro sind bereits beisammen und es sind noch 54 Tage Zeit, etwas zu spenden, um zum Gelingen beizutragen. Angesichts des geringen Budgets, sehen die Quidditch-Szenen aus dem Trailer gar nicht mal so schlecht aus, die Szenen ohne SFX sogar sehr gut.
Allerdings liegen die Rechte an HARRY POTTER bei Warner Bros. und bekanntermaßen, verklagen die einen schneller, als man »Avada Kedavra« sagen kann.
Kraftwerk ist der Name einer innovativen Energiezelle, die die Dresdner Firma eZelleron via Kickstarter finanziert hatte. Es handelt sich um eine Zelle, die Strom für mobile Geräte aus ganz normalem Feuerzeuggas erzeugt. Weitere Details finden sich auf der Projektseite bei Kickstarter. Da ich das Konzept ganz großartig und auch schlüssig fand, hatte auch ich mal für ein Gerät gepledged.
Nun ist der Name des Dings allerdings eben »Kraftwerk« – auch komplett passend für ein Gerät das Energie erzeugt. Dummerweise ist der Name einer gewissen deutschen Band ebenfalls »Kraftwerk«. Und die haben seit Jahren nichts Nennenswertes mehr veröffentlicht. Da muss man offenbar andere Wege suchen, an Geld zu kommen, beispielsweise Markentrollereien. Wie bereits seit Längerem bekannt ist, hat Mitgründer Ralf Hütter hierzulande mittels einer Klage versucht, die Nutzung des Begriffes verbieten zu lassen. Das Landgericht Hamburg hat dem allerdings glücklicherweise eine Absage erteilt, denn selbstverständlich darf man einen Stromerzeuger Kraftwerk nennen und berührt damit nicht die Marke einer fossilen Elektropop-Kombo.
Ganz anders sieht das allerdings in den USA aus, denn das Rechtssystem dort ist für Europäer bekanntermaßen bisweilen schwer nachzuvollziehen, und auch da hat Hütter seine Markentrollereien abgezogen. Laut einem aktuellen Statusupdate auf der Kickstarter-Projektseite könnte das dazu führen, dass eZelleron eine Strafe von mehr als unfassbaren zwei Millionen Dollar zahlen muss.
Mal ganz deutlich in Richtung Hütter: Was soll der Scheiß? Wenn man in Sachen Musik nichts mehr auf die Reihe bekommt, trollt man einfach ein innovatives Startup, um sich so ein paar Millionen unter den Nagel zu reißen? Ich finde das so dermaßen erbärmlich, dass mir die Worte fehlen.
Leider kann man ihnen das nicht persönlich sagen, beispielsweise per Mail, da Kraftwerk.de über kein rechtgültiges Impressum verfügt und somit auch nicht über eine ladungsfähige Adresse oder eine Kontaktmöglichkeit. Bei Denic wird der Inhaber zwar mit »Ralf Hütter« angegeben, aber dessen Adresse via OpenIT GmbH verschleiert, und die sind nur Hostingprovider. Es gäbe natürlich die Möglichkeit, unter info(at)OpenIT.de an die zu schreiben, mit der Bitte, das weiterzuleiten.
Man könnte seine Meinung zu diesem Thema auch über die einschlägigen sozialen Medien verbreiten, wenn das genug tun, kommts vielleicht auch beim Hütter an. Den ich nach diesen Aktionen für einen unerträglichen Unsympathen halte.
MYSTERY SCIENCE THEATER 3000 kennt hierzulande vermutlich außen ein paar Nerds (und all jenen, denen ich es aufgenötigt habe) kaum jemand. Es handelte sich dabei ursprünglich um eine US-Fernsehserie, in der man sich über schlechte Filme und Episoden lustig machte. Hintergrund: Ein verrückter Wissenschaftler hat einen Astronauten und zwei Roboter in eine Raumstation gesperrt und zeitg ihnen schlechte Filme, um den Streifen zu finden, mit dem er die Welt unterjochen kann. Doch die drei sind so merkbefreit, dass die von keinem der Machwerke in di eKnie gezwungen werden. Die Episoden (und auch der Kinofilm) bestehen daraus, dass man den jeweilgen Film sieht und am unteren Rand die Schattenrisse der Drei, die die Geschehnisse mitkommentieren.
Die Kinofassung trägt den Titel MST3K PRESENTS: THIS ISLAND EARTH, der ist auch auf Deutsch erschienen, kongenial umgesetzt von Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Co (tatsächlich inspirierte die Arbeit am Film Kalkofe zu SCHLEFAZ). Wenn man auf den Humor steht. Dabei wird METALUNA IV ANTWORTET NICHT auseinander genommen. Die US-Serie hat ihren Weg zu uns aufgrund schwieriger Rechtelage nie gefunden, diese rechtlichen Probleme haben bis heute auch eine Neuauflage verhindert, sind nun aber offenbar aus dem Weg geräumt.
Auf Kickstarter hat der Erfinder Joel Hodgson nun ein Crowdfunding, um die 1999 eingestellte Serie wiederzubeleben. Je nach Einnahmen sollen drei oder mehr neue Episoden produziert werden.
Shut up and take my money!
Weitere Informationen auf der Projektseite bei Kickstarter. Innerhalb kürzester Zeit sind bereits fast 900000 Dollar zusammengekommen. Man hat noch 30 Tage Zeit, sich zu beteiligen.
Promografik MST3K-Crowdfunding Copyright Joel Hodgson
Der durch Crowdfunding finanzierte erste Teil von STAR TREK: RENEGADES war ja ganz sehenswert, und lebt natürlich nicht zuletzt durch seine Promidichte. Eigentlich war der Plan, das als einen Pitch zu produzieren, um vielleicht einen Geldgeber für eine »richtige« TV-Serie zu finden, das wurde allerdings nichts. Die Gründe dürften hier vielfältig sein, und vor allem in der Rechtegemengelage in Sachen STAR TREK liegen.
Dennoch will man weiter machen: aus RENEGADES wird eine Webserie und seit Kurzem sammelt das Team erneut via Kickstarter Geld, um die Episoden zwei und drei zu realisieren. Das klappt auch bisher recht gut, in kutzer Zeit sind bereits 100000 Dollar zusammen gekommen (darunter auch ein paar Bucks von mir).
Beim Team hat die Autorin und Drehbuchschreiberin Melinda Snodgrass ebenso dazugefunden, wie der Komponist Dennis McCarthy, der auch schon für Musik zu THE NEXT GENERATION, DEEP SPACE NINE, GENERATIONS, VOYAGER und ENTERPRISE verantwortlich war.
Normalerweise geht es beim Crowdfunding darum, Geld für ein Projekt einzusammeln, für das es ansonsten keine Geldgeber gibt, oder bei dem man aus Gründen darauf verzichten möchte, Geld bei den üblichen Quellen einzuloben. Dafür erhalten diejenigen, die sich am Projekt beteiligen als Dank für ihren Geldbetrag Gimmicks, oder eben das Projekt, aber üblicherweise zu einem geringeren, oder deutlich geringeren, Geldbetrag, als das Endprodukt.
Immer wieder verstehen insbesondere große oder alteingesessene Firmen das nicht, wenn sie sich am Crowdfunding versuchen (die scheitern aber auch oft, weil die ohnehin genug Kohle haben, sich definitiv nicht so finanzieren müssen und oft auch der Sympathiebonus fehlt).
Ein besonders eklatantes Beispiel von jemandem, der Crowdfunding nicht verstanden hat, ist Don Bluth. Ja, der Don Bluth, der Filme wie MRS. BRISBY UND DAS GEHEIMNIS VON NIMH, IN EINEM LAND VOR UNSERER ZEIT, ANASTASIA oder ALLE HUNDE KOMMEN IN DEN HIMMEL gemacht hat. Der möchte gerne aus der Videospielautomaten-Klassiker DRAGON´S LAIR (1983) einen Film machen und sammelt für einen Pitch (!) Geld auf Kickstarter. Eigentlich eine gute Idee.
Allerdings sind die Pledgelevels unfassbar, die haben offenbar nicht einen Moment Recherche darauf verwendet, wie man so etwas aufzieht, oder aber zu lange an Kleber geschnüffelt. Für eine Downloadfassung eines vermutlich zehnminütigen Films werden unverschämte 75 Dollar fällig, für eine BluRay soll man sage und schreibe 125 Dollar »spenden«. Das ist so jenseits von Gut und Böse, dass es weh tut, auch wenn man dafür alle vorangegengenen Plegdelevel ebenfalls erhält. Aber vielleicht ist man an irgendwelchen Devotionalien oder »Download-Postkarten« gar nicht interessiert und will einfach nur den fertiggestellten Film für seinen Beitrag. Und: wenn die Pledgelevel so derart daneben sind, hilft weder der prominente Name, noch der Nostalgie-Faktor.
Don Bluth möchte gern bis zum 26. November 550000 Dollar einsammeln. Ich wage mal die Prophezeihung, dass das nicht funktionieren wird, es sei denn, die Pledgelevel werden gründlich überarbeitet (was diejenigen stören dürfte, die bereits gespendet haben).
[Edit 9:36:]Falko wies darauf hin, dass bestehende Pledgelevel, die bereits in Anspruch genommen wurden, nicht mehr geändert werden können. Man kann allerdings neue hinzufügen. Danke für den Hinweis.
Promografik Copyright Don Bluth & Gary Goldman
Harebrained Schemes, die Entwickler von SHADOWRUN RETURNS, haben auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter eine Kampagne gestartet, um eine rundenbasierte Computerspiel-Version des Tabletop-Klassikers BATTLETECH zu realisieren. Auch dieses Spiel hat offensichtlich immer noch viele Freunde, denn das erste Funding-Ziel von 250000 Dollar wurde in Nullzeit geknackt.
Interessanterweise ist das Game in der Basisversion als Einzelspieler-Version angelegt, erst wenn das Stretchgoal 2,5 Millionen Dollar erreicht wird, soll es auch eine Mehrspieleroption geben. Ich wage angesichts des aktuellen Stands von knapp unter 800000 Dollar mal die Prophezeihung, dass das vermutlich klappen wird …
Interessant auch, dass Piranha Games, die Entwickler von MECHWARRIOR ONLINE, ihre Mech-Modelle zur Verfügung stellen werden. Zudem arbeiten sie eng mit Catalyst Game Labs zusammen, dem derzeitigen Publisher des Tabletop-Games.
Der Release ist angekündigt für Frühjahr 2017, es soll für Windows, Mac OS und Linux erscheinen.
Nicht nur Rollenspiel ‑Veteranen kennen das Steampunk-Rollenspiel SPACE: 1889 von Frank Chadwick, das 1989 bei Game Designers Workshop erschienen ist, denn der Uhrwerk-Verlag hat vor kurzem eine deutschsprachige Neuauflage auf den Markt gebracht. Im Spiel geht es Kolonialmächte des viktorianischen Zeitalters, die sich mittels Ætherpropellern ins Sonnensystem aufmachen und dort in Form klassischer Pulps bewohnbare – und auch bewohnte – Planeten vorfinden und diese in Besitz nehmen.
Dieses Szenario soll nun in einen Spielfilm mit dem Titel DAS GEHEIMNIS VON PHOBOS (SECRET OF PHOBOS) verwandelt werden. Das Team besteht aus diversen Autoren und Video-Journalisten rund um Nico Mendrek und Mháire Stritter vom Youtube-Kanal Orkenspalter TV. Alle Mitwirkenden finden sich auf der Projektseite bei Kickstarter.
Sammeln will man für die Realisierung 17000 Euro, das ist für ein deutsches Crowdfunding ein ambitioniertes Ziel. Dabei möchte man im Film auf CGI verzichten und an realen Locations und mit praktischen Effekten arbeiten. ich muss zugeben, dass ich es angesichts dieser Ankündigung recht witzig fand, dass das Kickstarter-Video gleich mit einer CGI-Sequenz anfing. :)
Zum Inhalt schreibt das Team auf der Crowdfunding-Plattform:
Space 1889 führt natürlich in das Setting ein, in dem die Entdecker Thomas Edison und Jack Armstrong 20 Jahre zuvor mit ihrem Raumschiffprototyp den Mars erreicht haben. Diese beiden ikonischen Charaktere sind Teil der Handlung, im Mittelpunkt steht aber eine junge Abenteurerin, Armstrongs Nichte. Gemeinsam mit ihrem marsianischen Butler und einem jungen Schriftsteller stolpert sie in eine große Verschwörung hinein: Die Fehltritte ihres Onkels und Edisons machen sie zur Zielscheibe für einen finsteren Kult und zur letzten Hoffnung für eine marsianische Adelige. Die Reise unserer Helden führt von der Venus zurück zur Erde, zum Mars und schließlich zu dessen unheimlichen Mond Phobos. Sie enthält uralte Geheimnisse, Verfolgungsjagden, Dinosaurier, Drama und eine gute Portion Humor. Wir sind uns darüber bewusst, dass dies ein Low Budget Film ist und er sich daher auch nicht komplett ernst nehmen sollte.
Also: Nicht lange überlegt, Geld in die Hand genommen und gepledged, denn derart ambitionierte Indie-Projekte aus Deutschland muss man einfach unterstützen. Es kann noch 29 Tage gepledged werden.
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