Rezension

Kurz angespielt: Telltale Games – BACK TO THE FUTURE auf dem iPad

Nach­sit­zen für Tell­ta­le

Ich bin wahr­schein­lich vor­ein­ge­nom­men, wenn es um die Bespre­chung eines Spie­les geht, das sich mit dem Uni­ver­sum der BACK TO THE FUTURE-Tri­lo­gie aus den 80er Jah­ren dreht. Das in Deutsch­land als ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT bekann­te Spek­ta­kel mit Micha­el J. Fox und Chris­to­pher Lloyd in den Haupt­rol­len und rea­li­siert von Ste­ven Spiel­berg und Robert Zeme­ckis gehört bis heu­te zu mei­nen abso­lu­ten Lieb­lings­fil­men und ich kann mir die immer wie­der anse­hen. Dra­ma­tur­gie, Cine­ma­to­gra­phie und Tem­po der Tri­lo­gie haben das Pop­corn­ki­no prä­gend beein­flusst.

Zum 25. Jubi­lä­um kün­dig­te man nicht nur eine BlueR­ay-Fas­sung an, son­dern auch eine Umset­zung als Adven­ture durch die Fir­ma Tell­ta­le Games, die sich mit der SAM & MAX-Neu­auf­la­ge oder einer neue­ren Inkar­na­ti­on von MONKEY ISLAND einen Namen gemacht hat.

Da es die ers­te Epi­so­de zum Tes­ten kos­ten­los fürs iPad gibt (BTTF THE GAME wur­de wie bei Tell­ta­le üblich in Epi­so­den ver­öf­fent­licht – für den PC liegt das Spiel inzwi­schen voll­stän­dig vor und kann auch nur noch kom­plett erwor­ben wer­den – zumin­dest über Steam) stand einem Test nichts im Wege. Der war dann aller­dings nur kurz…

HANNA sollte man kennenlernen

War­um spricht ein in tota­ler Iso­la­ti­on auf­ge­wach­se­nes Mäd­chen, per­fek­tes Eng­lisch, wenn der allein­er­zie­hen­de Vater nur mit stark deut­schem Akzent auf­war­ten kann? HANNA wirft vie­le die­ser Fra­ge auf, ver­schwen­det aller­dings kei­ne Zeit dar­an, die­se zu beant­wor­ten. Das ist umso erstaun­li­cher, da HANNA durch­weg das Flair euro­päi­schen Kinos ver­sprüht. Gemeint ist damit das euro­päi­sche Kino, wel­ches sich vom ame­ri­ka­nisch dik­tier­ten Main­stream durch Anspruch und Anders­ar­tig­keit abhebt.

Die ers­ten Bil­der sind geni­al, wenn der Zuschau­er glaubt, das the­ma­ti­sier­te Mäd­chen als Jäge­rin wahr­neh­men zu kön­nen, wäh­rend sie sofort wie­der ver­schwun­den zu sein scheint. Das Herz des gejag­ten Hirschs ver­fehlt das jun­ge Mäd­chen in die­ser Sze­ne. Ein Leit­mo­tiv, denn in dem Augen­blick wird sie von ihrem Vater über­rascht – ein Geg­ner hät­te sie töten kön­nen. Aber war­um soll­te jemand ein so schi­ckes Ding töten wol­len? Ein stän­di­ges Katz-und-Maus-Spiel, bei dem das Publi­kum immer wie­der die Rol­len von der Kat­ze und der Maus wech­seln darf. Das Dreh­buch lässt sich Zeit mit sei­ner Geschich­te, was geschieht und war­um es geschieht. Die Hand­lung han­gelt sich an Infor­ma­ti­ons­fet­zen ent­lang. Das ist zum Teil sehr span­nend, wird aber auch immer wie­der von kur­zen, aber über­ra­schen­den Action-Ein­la­gen auf­ge­lo­ckert.

THOR

Als unbe­le­se­ner Zuschau­er tut man sich natür­lich schwe­rer als das Comic-begeis­ter­te Ziel­pu­bli­kum. Wür­den Gold in Gold erstrah­len­de Thron­räu­me nicht reich­lich über­la­den wir­ken? Kann man denn allen Erns­tes einen Body­buil­der mit Flü­geln am Helm dem moder­nen Kino zumu­ten? Und dann der Ham­mer. Soll­ten Hel­den, oder in die­sem Fall sogar ein Gott, nicht etwas Schick­li­che­res tra­gen? Wie ernst kann man einen Film neh­men, der einem Namen wie Mjöl­nir und Heim­dall, Bif­röst und Sif zumu­tet? Es ist tat­säch­lich schwer vor­stell­bar, und dem­nach muss man es ein­fach gese­hen haben.

Neun Wel­ten sind es, die der nor­di­schen Sage nach wie ein Baum mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Eine davon ist Asgard, eine wei­te­re die Erde. Wegen gro­ben Unfugs ver­bannt Gott­va­ter Odin sei­nen ange­dach­ten Thron­fol­ger Thor von einer Welt auf die ande­re. Aber wei­se, wie Odin eben ist, schließ­lich wird er von Tony Hop­kins ver­kör­pert, steckt hin­ter der Ver­ban­nung ein weit tie­fe­rer Sinn. All sei­ner Mäch­te beraubt, gibt die Ver­ban­nung Thor auf der Erde die Gele­gen­heit, sich ober­kör­per­frei zu zei­gen, schließ­lich wird der Don­ner­gott von Chris Hems­worth dar­ge­stellt. So kann sich die über­dreh­te Wis­sen­schaft­le­rin Jane in toll­pat­schi­gem Eifer umge­hend in den Super­hel­den ver­lie­ben, schließ­lich wird die­se Jane Fos­ter von Nata­lie Port­man por­trä­tiert. Und weil Asgards Ange­le­gen­hei­ten aus­ge­rech­net in New Mexi­co aus­ge­tra­gen wer­den, ruft das wie­der ein­mal Agent Coul­son auf den Plan, schließ­lich wird der von Clark Gregg gespielt, und der ist das ver­bin­den­de Glied unter all den Mar­vel-Super­hel­den-Ver­fil­mun­gen.

Andrew J. Robinson – EIN STICH ZUR RECHTEN ZEIT

Anläss­lich der Mel­dung, dass Cross Cult neue STAR TREK-Roma­ne in deut­scher Spra­che nicht mehr nur in Papier­form son­dern auch als eBooks auf den Markt brin­gen wird, stell­te ich die Fra­ge in den Raum, wie wohl die Qua­li­tät der Über­set­zun­gen sei. Nicht nur etli­che Kom­men­ta­re auf Phan­ta­News spra­chen sich lobend dar­über aus, wei­ter­hin schick­te man mir bis­lang zwei Rezen­si­ons­exem­pla­re, damit ich mir selbst ein Bild davon machen konn­te.

Trotz chro­ni­schen Zeit­man­gels habe ich den ers­ten Band nun end­lich durch­ge­le­sen. Es han­delt sich um EIN STICH ZUR RECHTEN ZEIT, einen DEEP SPACE NINE-Roman des Garak-Dar­stel­lers Andrew J. Robin­son, der im Ori­gi­nal bereits im Jahr 2000 erschie­nen ist. Fol­ge­rich­tig behan­delt der Roman dann auch den card­as­sia­ni­schen Schnei­der und sorgt für eine Über­ra­schung, was den Inhalt und die Umset­zung angeht, denn die­se kön­nen nur als »ange­nehm unty­pisch« bezeich­net wer­den.

Dead Witch Walking – Kim Harrison

Cover Dead Witch Walking

»Hex And The City«

Sie über­schwem­men den Markt der­zeit zuhauf, Roma­ne aus dem Bereich »Urban Fan­ta­sy«, oft mit Vam­pi­ren als Prot­ago­nis­ten oder Gegen­spie­lern, aber es gibt noch eine wei­te­re Schie­ne auf der momen­tan schein­bar alles fährt, was tip­pen kann: Pri­vat­de­tek­ti­ve, ange­lehnt an den Film Noir und den klas­si­schen, ein­zel­gän­ge­ri­schen Ermitt­ler, zusätz­lich gewürzt mit Über­na­tür­li­chem.

Auch »Dead Witch Wal­king« gehört in die­se Kate­go­rie. Rachel Mor­gan ist eine Hexe, die für eine Son­der­ab­tei­lung der Poli­zei arbei­tet, wel­che sich aus­schließ­lich mit über­na­tür­li­chen Fäl­len befasst. Das ist in die­ser Welt auch nichts unge­wöhn­li­ches, denn das Über­na­tür­li­che und sei­ne Wesen­hei­ten gehö­ren ins ganz nor­ma­le Leben und auch wenn die »nor­ma­len« Men­schen wei­test­ge­hend unter sich blei­ben, so gibt es doch eine gewis­se Ver­mi­schung der Kul­tu­ren.

RED RIDING HOOD

Neil Jor­dan, wo bist du, wenn man dich braucht? Herr­je, ent­schul­di­ge. Du warst ja längst da, aber man ver­gisst leicht. In der heu­ti­gen Film­welt meint man zu glau­ben, dass Ver­gan­ge­nes nicht ein­fach nur alt ist, son­dern sogleich aus dem Gedächt­nis von Cine­phi­len und der His­to­rie getilgt sein muss. Hät­ten sich die Macher von TWILIGHT nicht den­ken kön­nen, dass sie mit ihrer Adap­ti­on eines Mär­chens nicht nur ver­träum­te Mäd­chen­her­zen anspre­chen, son­dern auch einen nicht uner­heb­li­chen Anteil von fan­ta­sy-affi­nen Kino­gän­gern?

Nun, wenigs­tens lügt die Wer­bung nicht. Wenn auf die­ser Ver­pa­ckung über das rot-beschürz­ten Mäd­chen steht, dass die­ser Film von den Machern von TWILIGHT gemacht wur­de, dann erwar­tet das Publi­kum auch tat­säch­lich ein Film, der mit bru­ta­ler Offen­heit auf ein puber­tie­ren­des Mäd­chen­pu­bli­kum hin kon­zi­piert wur­de, das im Fahr­was­ser einer ande­ren Serie Geld ein­spie­len soll.

PAUL flieht auf bekannten Pfaden

Nach Jah­ren der erfolg­rei­chen Zusam­men­ar­beit könn­te dies Nick Frosts gro­ßer Sprung wer­den. Sonst der lus­ti­ge, dicke Side­kick von Simon Pegg, steht er hier als gleich­be­rech­tig­ter Dreh­buch­au­tor neben sei­nem ver­trau­ten Film­part­ner. Macht das PAUL zu dem, was man von die­sem Film erwar­ten möch­te?

Die Zusam­men­ar­beit mit Regis­seur Edgar Wright hat Pegg und Frost schwin­del­erre­gend schnell auf­stei­gen las­sen. Die in Deutsch­land kaum bekann­te Fern­seh­se­rie SPACED und der aus die­ser Arbeit resul­tie­ren­de Kino­film SHAUN OF THE DEAD waren ein schrei­end komi­sches Pan­op­ti­kum für alle Fan­boys und ‑girls, aber geris­sen genug, auch den unvor­ein­ge­nom­me­nen Zuschau­er bes­tens unter­hal­ten zu kön­nen. Serie wie Film strotz­ten den­noch der­art von Insi­der­wis­sen und Zita­ten, dass selbst dem auf­merk­sams­ten Nerd schwin­de­lig wer­den muss­te. Nicht ganz in die­ser Liga, aber immer noch extrem über­ra­schend, tur­bu­lent und wohl durch­dacht konn­ten die Part­ner Pegg und Frost unter Wrights Regie in HOT FUZZ erneut das Publi­kum begeis­tern.

DER PLAN – hätte einen selbigen benötigt

Kinoplakat DER PLAN

- ohne Spoi­ler geht nichts -

Zwei sich unbe­kann­te Men­schen tref­fen das ers­te Mal auf­ein­an­der. Die­ses Auf­ein­an­der­tref­fen wirkt auf den viel­ver­spre­chen­den Poli­ti­ker David Nor­ris der­art inspi­rie­rend, dass er noch am sel­ben Abend von sei­nem Script abweicht und impro­vi­sie­rend die Rede sei­nes Lebens hält. Als jüngs­ter Anwär­ter auf einen Sena­to­ren-Platz sichert ihm die­se Rede schon jetzt die Wahl, die noch ein paar Jah­re vor­aus liegt.

Das eine wäre ein Dia­log, das ande­re eine Rede, die bei­de so geschlif­fen, durch­dacht und per­fekt im Dreh­buch geschrie­ben sein müss­ten, dass der Zuschau­er die Aus­gangs­si­tua­ti­on die­ses Films wirk­lich nach­emp­fin­den kann. Weder Dia­log noch Rede sind in Phil­ip K. Dicks Kurz­ge­schich­ten­vor­la­ge beschrie­ben, es gibt kei­nen Poli­ti­ker, kei­ne geheim­nis­vol­le Frau, und Dicks Haupt­cha­rak­ter Ed Flet­cher hat nicht das Gerings­te mit David Nor­ris aus dem Film gemein.

Gebrauchsanleitung für TRON LEGACY

Filmplakat

Vor 25 Jah­ren brach­te Dis­ney einen Film in die Kinos, der zum dama­li­gen Zeit­punkt auf­grund der ver­wen­de­ten Tech­nik nur als »bahn­bre­chend« bezeich­net wer­den konn­te. Schau­spie­ler agier­ten fast voll­stän­dig vor Blue- oder Green­screen und wur­den in eine vom Com­pu­ter gene­rier­te Wun­der­welt ver­setzt, in das Inne­re eines Com­pu­ters, in dem Pro­gram­me wie Lebe­we­sen exis­tier­ten und agier­ten.

Die Rede ist selbst­ver­ständ­lich von TRON.

Jetzt, nur schlap­pe zwei­ein­halb Deka­den spä­ter, schuf Dis­ney eine Fort­set­zung namens TRON LEGACY; einer der Pro­du­zen­ten war der Regis­seur des ers­ten Teils Ste­ven Lis­ber­ger. »Ernst­haf­te« Kri­ti­ker sind ent­setzt, Fans voll des Lobes. Falls ihn jemand noch nicht gese­hen haben soll­te, möch­te ich ein paar Hin­wei­se zur Nut­zung geben…

LEVEL R – Free2Play MMO-Racer von Gamigo

Level R (Logo mit Wagen)

Ein Auto­rennen-MMO? Rich­tig gese­hen, genau dar­um han­delt es sich hier­bei. Und gar nicht mal schlecht gemacht, auch wenn Auto­rennen sonst nicht mei­ne Welt sind.

Klingt lang­wei­lig? Ist es gar nicht. Dafür sor­gen unter­schied­li­che Fak­to­ren:

Zum einen erhält man durch Ren­nen Erfah­rungs­punk­te und Ingame-Wäh­rung, mit der man neue Autos und Tuning­tei­le erwer­ben kann. Mehr Geschwin­dig­keit, mehr Beschleu­ni­gung, bes­se­res Hand­ling, mehr Struk­tur, das Fahr­zeug ist je nach Wunsch und Geld­beu­tel belie­big modi­fi­zier­bar.

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