Als Alchemist hat man es nicht leicht. Nachdem man sich den ganzen Vormittag im Wald herumgetrieben hat, um Zutaten zu sammeln, steht man anschließend stundenlang am Kessel, um Tränke für vorbeiziehende Abenteurer zu mixen, oder neue Kreationen zu erschaffen. Und wenn einem dann noch das passende Kleingeld fehlt, um den durch frühere Experimente missmutig gestimmten Studenten als Versuchskaninchen zu benutzen, muss man die brodelnde Brühe am Ende noch im Selbstversuch testen. Was tut man nicht alles um neue Erkenntnisse publizieren zu können, damit man bei der nächsten Alchemistenkonferenz nicht blöd da steht?
Das neue Spiel aus dem Hause Czech Games Edition hat auf der Spielemesse in Essen für viel Aufsehen gesorgt, denn es ist eines der Ersten, das eine App fest in den Spielablauf integriert. Obwohl die englische Originalversion erst im Oktober erschienen ist, hat der Heidelberger Spieleverlag bereits jetzt die deutsche Übersetzung herausgebracht, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.
Eine Liste aller Filme um den bluttrinkenden Fürsten zu erstellen wäre mühsam, wahrscheinlich nicht komplett, und darüber hinaus von keinem größeren Nährwert. Sieht man sich auch nur ein grobes Gerüst von allen möglichen Dracula-Filmen an, dann fällt sofort die Unsinnigkeit in den meisten von ihnen auf. Waren NOSFERATU 1922 und DRACULA 1931 die erfolgreichen Grundlagen für die cineastische Verwertung der Mythengestalt, hielt er sich im Kino dennoch für länger eher im Dunkeln verborgen. Erst als Hammer mit HORROR OF DRACULA die Leinwand eroberte, begann die inflationäre Ausschlachtung des transsilvanischen Fürsten. War die Produktionsfirma Hammer anfangs noch zögerlich, schob sie nach und nach in immer kürzeren Abständen Futter für das dürstende Publikum nach. Andere Firmen versuchten der Blutspur zu folgen, schließlich war die Figur bereits frei von Rechten. Obskure Crossover gab es, genau wie eine für ein schwarzes Publikum zugeschnittene Blaxploitation-Version.
Als John Badham 1979 mit Frank Langella in der Hauptrolle erstmals eine korrekte Annäherung an den Roman von Bram Stoker versuchte, hatte das Kino dem vermeintlichen Interesse des Publikums längst einen Pfahl durchs Herz getrieben. Die durchaus gelungene Werner Herzog-Verfilmung NOSFERATU erntete nur aufgesetzten Spot, angeblich weil er sich an Murnaus Klassiker vergriff. Selbst als Francis Ford Coppola eine romangetreue Verfilmung ankündigte, lockte das niemanden aus dem Sarg. Das Publikum ließ sich allerdings überzeugen. BRAM STOKERs DRACULA wurde, vollkommen berechtigt, zu einem überragenden Erfolg. Mit dem Nachteil, dass sich erneut eine Welle an Dracula-Filmen aufzubauen begann. Als Universal Pictures ankündigte, für 2014 einen neuen DRACULA zu produzieren, da musste die erste Reaktion einfach nur sein: Warum?
Wer sich an meine Rezension zum ersten Teil erinnert, der weiß, dass ich von ÆTHERMAGIE ziemlich weggeflashed wurde. Grandiose Erzählkunst in einem tollen Setting mit interessanten Figuren wurde in jenem Buch von Susanne Gerdom geboten und wieder einmal gezeigt, dass Steampunk aus Deutschland sich mal so überhaupt nicht verstecken muss, auch dann nicht, wenn es sich vorgeblich um ein Jugendbuch handelt.
Nun ist bei Ueberreuter der zweite Teil mit dem Titel ÆTHERSTURM erschienen und meine Spannung wuchs, ob diese Qualität so würde aufrechterhalten bleiben können.
Ich hätte mir da erwartungsgemäß mal gar keine Sorgen machen sollen.
Bisher hat 3D bei Animationsfilmen immer die beste Wirkung erreicht. Und DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 2 bestätigt diese Beobachtungen. Die Bilder erreichen ein ungeahnt reales räumliches Spektrum, das selbst den für Animationen üblichen, abstrakter gezeichneten Charakteren einen natürlicheren Eindruck verleiht. Wie im wirklichen Leben, sind auch in Berk fünf Jahre vergangen, wo das einst drachenjagende Dörfchen sich zu einem Volk von Drachenreitern entwickelt hat. Häuptlingssohn Hicks wird in naher Zukunft wohl zweifellos Astrid zu seiner Frau nehmen, aber am wohlsten fühlt er sich dann doch allein mit seinem Drachen Toothless. Zusammen machen sie, im wahrsten Sinne des Wortes, Ausflüge, und kartographieren die weitere Umgebung. Dabei machen sie eines Tages eine Erkundung, welche die Zukunft der Drachen bedroht. Ohne es wirklich zu merken, wird Hicks vor Herausforderungen gestellt, die ihn als Sohn des tapferen und führungsstarken Haudrauf dem Stoischen auszeichnen.
Es ist lange her, dass Renny Harlin mit einem Film größere Aufmerksamkeit erfahren durfte. Aufgefallen war er mit dem vierten NIGHTMARE ON ELM STREET und durfte sich dann mit DIE HARD 2 endgültig bewähren. Kurz darauf kam bereits CLIFFHANGER, mit einer weniger überraschenden Dramaturgie, aber exzellent umgesetzten Spannungsmomenten, die unter die Haut gingen. Geboren war die Zukunft des knallharten Action-Films, und versank nach dieser Auszeichnung umgehend in der Mittelmäßigkeit. Inhaltlich konnten seine Filme wirklich nicht überzeugen, und selbst seine Inszenierungen, für die er geadelt worden war, konnten nicht vollständig überzeugen. Warner setzte trotzdem auf den dynamischen Finnen und ließ Paul Schraders Filmfassung des EXORZIST-Prequels von Harlin komplett neu drehen, weil sie mit Schraders Version überhaupt nicht einverstanden waren. Am Ende musste man unter dem Titel DOMINION doch noch Schraders ohnehin fertigen Film auf DVD veröffentlichen, um den finanziellen Schaden einzudämmen. Und so ging es weiter mit Renny Harlin, leider.
Heute geht es los: Die vierte Staffel GAME OF THRONES startet in Deutschland auf Sky. Für viele hat die Fernsehserie des US-Pay-TV-Senders HBO Kultstatus. Die vierte Season verspricht einige nette Wendungen, eine purpurne Hochzeit, einen neuen Lord von Winterfell sowie Sex, Gewalt und jede Menge Tote. Die zehn Folgen werden, wie man auf einschlägigen Wiki-Seiten lesen kann, die zweite Hälfte von A STORM OF SWORDS, sowie einige Elemente aus den Büchern vier und fünf abdecken. Da George R.R. Martin sich entschied, in Band vier und fünf Erzählstränge zu teilen, ist es für die filmische Umsetzung an einigen Stellen notwendig, vorzugreifen.
Wie schon die letzten drei Staffeln, wurde die vierte Season von GAME OF THRONES überwiegend in Nordirland gedreht. Trotz des üppigen Einsatzes von CGI leben viele Szenen von der Landschaft. Ebendiese fanden die Location Scouts von HBO in Nordirland. Wir stellen vor, wo Szenen aus den letzten Staffeln gedreht wurden. Doch lasst Euch warnen: Hier heißt Nord nicht, dass nur die Örtlichkeiten der kalten Nordlande zu finden sind. Szenen aus dem sonnigen Süden fanden ebenfalls ihren Drehort in Nordirland.
Den Vorwurf, dass die BÜCHERDIEBIN eine viel zu milde Darstellung der Nazi-Herrschaft abbildet, kann man durchaus geltend machen. In der Tat ist es ein Film, der Brutalität und Willkür meidet. Doch das sieht nur der Erwachsene so. Wie erleben aber Kinder ein derartiges Schreckensregime, die offenen Gräueltaten, oder einfach nur den unterschwelligen Rassismus? DIE BÜCHERDIEBIN verdeutlicht sehr anschaulich und nachvollziehbar, wie sich ein Kind durch so eine fürchterliche Zeit manövrieren muss. Unschuldige Kinder, die weder Rassenfragen kennen, noch den Tod als solches verstehen. Liesel Meminger kommt zu ihren Adoptionseltern Hans und Rosa Hubermann, in die Kleinstadt Molching. Der Zweite Weltkrieg steht vor der Tür, doch davon weiß Liesel nichts, genauso wenig wie sie die immer wieder auftauchenden Faschisten versteht. Obwohl, oder gerade weil, sie nicht lesen kann, ist sie von Büchern fasziniert. Das geht so weit, dass Liesl sogar nach der Bücherverbrennung ein unversehrtes Buch aus dem Aschehaufen fischt. Der treusorgende und gutmütige Hans bringt ihr das Lesen bei, während die robuste und hartherzig wirkende Rosa das Leben der Familie meistert. Dann steht eines Tages Max vor der Tür, der Sohn eines alten Freundes, der im Keller Unterschlupf findet. Liesel ist von Max fasziniert, denn was einen Juden von anderen Menschen unterscheiden soll, irritiert das Mädchen genau so, wie die Frage, warum man nicht einfach etwas dagegen unternehmen kann.
Einhörner. Wenn ich dieses Wort lese, marschieren sofort ganze Kohorten von Klischees durch meinen Geist und nicht viele davon gehören zu Literatur, die ich würde lesen wollen. Ich kann mich daran erinnern, ich glaube, es war auf Piers Anthonys Welt Xanth, dass ich mal einem begegnet bin, das mich zum Grinsen brachte. Das war damals, wenn ich mich korrekt erinnere, deswegen, weil es auf die Jungfrau mit der man es ködern wollte, nicht ansprang. Es war nämlich schwul.
Und dann kam Ju Honisch und erzählte, dass sie für Heyne einen Einhorn-Roman schreiben soll. An der Stelle hatte ich schon die Befürchtung, dass ich den irgendwann würde rezensieren sollen. Obwohl Einhörner nun eben – wie gerade ausgebreitet – nicht so zu meinen bevorzugten Themen zählen. Und meine Kristallkugel hatte recht. Aber da ich Ju schon recht lange kenne und schätze, sagte ich nicht nein. Ich weise gleich zu Anfang darauf hin, bevor noch jemand das »Gefälligkeitsrezension«-Fass aufmacht.
Bereits sechs Mal hat man sich der Geschichte um die 47 ehemaligen Samurai filmisch bedient. Ein japanisches Bildnis für Ehre, Treue und Tapferkeit, welches zum Kulturgut zählt. Dass eine Hollywood-Version bisher ausgeblieben war, ist eigentlich erstaunlich. Doch nun darf man bewundern, wie man sich dem Stoff aus amerikanischer Sicht annähert, und das gab fast nur böses Blut. Eingebildet nannten einige Kritiken den Film, weil er nicht auf seine japanischen Darsteller vertraute, sondern unbedingt Keanu Reeves in die Geschichte pressen musste. Ein Schlag ins Gesicht japanischer Mythologien, beschworen andere herauf, weil man mit einem amerikanischen Darsteller als Helden, die eigentlichen Ereignisse verdrehen würde, und ihnen so ihre Bedeutung berauben würde. Das schlimmste Vorurteil allerdings war, man wolle 47 RONIN als typischen Hollywood-Märchen verramschen. Man kann diesen Argumenten ohne weiteres Recht geben, und diese subjektiv untermauern. Aber damit entfernt man sich sehr weit vom Film selbst, und seinen Intentionen.
HERBSTSPLITTER – bereits der Titel läßt Böses erahnen, denn was soll man sich unter einer zertrümmerten Jahreszeit vorstellen? Gewiß, er klingt romantisch, und tatsächlich spielt der größte Teil der Handlung auch in jenen Monaten, in denen welke Blätter von den Bäumen fallen. Was es jedoch mit den »Splittern« auf sich hat, bleibt im Dunkeln. Wie so manch anderes auch.
Meine eigentliche Rezension ist recht ausführlich geraten, widmet sich den einzelnen Mängeln, die mir aufgefallen sind, und ergeht sich bisweilen auch in Sarkasmus. Da man natürlich nicht erwarten kann, daß sich jeder die 25 Seiten vorknöpft (bei einfachem Zeilenabstand und einer Schriftgröße von Zwölf), habe ich an dieser Stelle eine Kurzversion verfaßt.
(Die Langversion der Besprechung findet sich am Ende des Artikels zum Herunterladen als PDF und ePub, Anm. d. Red.)
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