Comedy

Bandit bespricht: Amazon Prime & iTunes – TROLLS WORLD TOUR

TROLLS WORLD TOUR – Prime Video /​ iTu­nes seit 23.04.2020

So rich­tig durch­ge­setzt haben sich damals die Pup­pen des däni­schen Holz­schnit­zers Tho­mas Dam nicht wirk­lich. Was als Ein­zel­stück begann, ent­wi­ckel­te sich im enge­ren Kreis von Freun­den und Bekann­ten zum belieb­ten Spiel­zeug und mün­de­te bald in indus­tri­el­ler Mas­sen­pro­duk­ti­on. Die nicht sehr attrak­ti­ven Figu­ren wur­den ent­ge­gen der eigent­li­chen Absicht als Gegen­ent­wurf zu Mat­tels Bar­bie ver­stan­den. Doch wäh­rend sich die Äußer­lich­kei­ten der der Trolls, hier­zu­lan­de ger­ne Zau­ber­troll genannt, schnell ein­bür­ger­ten und ins Gedächt­nis brach­ten, erlang­ten sie nie den erwünsch­ten kul­tu­rell rele­van­ten Sta­tus. Ver­schie­de­ne Anläu­fe, aus dem Hype end­lich einen Kas­sen­schla­ger zu kre­ieren, waren nicht mit Erfolg geseg­net. Erst mit Zei­chen­trick­film­chen und nach­fol­gen­den Video­spie­len eta­blier­ten sich die breit­köp­fi­gen Fri­seur­ver­wei­ge­rer bei einem brei­te­ren Publi­kum. Und als 2013 Dream­Works bis auf für Skan­di­na­vi­en die welt­wei­ten Rech­te erwarb, und 2016 einen sorg­sam kon­zi­pier­ten com­pu­ter­ani­mier­ten Ani­ma­ti­ons­film auf die Lein­wand brach­te, wur­den die TROLLS zum ersehn­ten Phä­no­men.

Bandit bespricht: Amazon Prime & iTunes – DIE KÄNGURU-CHRONIKEN

DIE KÄNGURU-CHRONIKEN – Bun­destart 05.03.2020 – 02.04.2020 bei Ama­zon Prime & iTu­nes

Wor­an erkennt man einen deut­schen Film? Das Set-Design ist meist über­am­bi­tio­niert, ohne krea­ti­ve Ori­gi­na­li­tät oder Frei­raum für den schwei­fen­den Sinn des Zuschau­ers. Die Beleuch­tung ist akzen­tu­iert, aber auf­fal­lend arbeits­ge­fäl­lig, an jeder Stel­le jeder­zeit die sel­be Stim­mung zu haben. Und jedes Set muss umge­hend sei­nem inhalt­li­chen Cha­rak­ter wie­der­spie­geln. So ist Marc-Uwes Anarcho-Woh­nung sehr geräu­mig, für einen nicht ver­die­nen­den Klein­künst­ler erstaun­lich, und voll­ge­packt mit vie­ler­lei alten Möbeln vom Gebraucht­wa­ren­hof. Miet­män­gel wie kaput­te Ein­gangs­tür und Was­ser­schä­den wer­den Atmo­sphä­re schaf­fend ins Bild gedrückt. Das Büro von Immo­bi­li­en­mil­lio­när und Poli­ti­ker Jörg Dwigs ver­hält sich ent­spre­chend in die ande­re Rich­tung der Klas­sen­ge­sell­schaf­ten. Schul­dig im Sin­ne der Ankla­ge, das sind künst­le­ri­sche und tech­ni­sche Erb­sen­zäh­le­rei­en, die man unbe­wusst wahr­nimmt, aber sich nicht zwin­gend dar­an stört. Denn letzt­end­lich ist eine gute Geschich­te mit ein­falls­rei­chen Gags und Reflek­tio­nen ent­schei­dend.

Bandit bespricht: ONWARD – Keine halben Sachen

ONWARD – Bun­des­start 05.03.2020

Er gilt als Mei­len­stein der Com­pu­ter­ani­ma­ti­on, sozu­sa­gen der Weg­be­rei­ter für schein­bar lebens­ech­te Dino­sau­ri­er. 1986 ver­ant­wor­te­te John Las­se­ter in Per­so­nal­uni­on LUXO JR., einen Zwei­mi­nü­ter um eine klei­ne Schreib­tisch­lam­pe und ihren Ball. Dass der Pro­du­zent, Dreh­buch­schrei­ber und Regis­seur Chef von Pix­ar Ani­ma­ti­on wer­den soll­te, schrieb die Kino­ge­schich­te von selbst. Wie einst Walt Dis­ney revo­lu­tio­nier­te John Las­se­ter den Ani­ma­ti­ons­film und – ohne zu über­trei­ben – präg­te das Block­bus­ter-Kino, wie es im moder­nen Kino nur Ste­ven Spiel­berg konn­te. Über jeden Pix­ar-Film hielt er sei­ne beein­flus­sen­de Hand. Manch­mal weni­ger gelun­gen, aber meis­tens mit phan­tas­ti­schem Erfolg, bei Ein­spiel­ergeb­nis­sen, Publi­kum und Kri­ti­kern. Und nun muss­te Las­se­ter sei­nen Platz räu­men, aus Grün­den, die bizar­rer­wei­se schon nie­man­den mehr ver­wun­dern: Sexu­el­le Beläs­ti­gung. ONWARD: KEINE HALBEN SACHEN ist nun der ers­te Pix­ar-Film ohne den Ein­fluss von John Las­se­ter. Und irgend­wie scheint die­ser Film wie ein Omen.

Bandit bespricht: SONIC THE HEDGEHOG

SONIC THE HEDGEHOG – Bun­des­start 13.02.2020

Man könn­te es noch immer für einen Publi­ci­ty-Stunt hal­ten, als sechs Mona­te vor Film­start der Trai­ler mit einem völ­lig indis­ku­ta­bel com­pu­ter­ge­nerier­ten Sonic ver­öf­fent­licht wur­de. Der Live-Action-Ani­ma­ti­on-Mix des 1991 gebo­re­nen Com­pu­ter­spiels mit dem unver­kenn­ba­ren Cha­rak­ter bekam eini­ges an kos­ten­lo­ser Wer­bung. Nega­tiv, aber man kennt den alten Spruch. Regis­seur Jeff Fow­ler mach­te Ver­spre­chun­gen, Para­mount ver­schob den Start­ter­min, fer­tig war die zwei­te Wer­be­wel­le als der­sel­be Trai­ler über­ar­bei­tet mit einer optisch tat­säch­lich dem Spiel ent­spre­chen­den Figur erschien. Die Sega-Fana­ti­ker und Spie­le-Enthu­si­as­ten waren mit Sonic mehr als zufrie­den. Der­ar­ti­ge Lobes­hym­nen kann jeder Film gut gebrau­chen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Bandit bespricht: JOJO RABBIT

JOJO RABBIT – Bun­des­start 23.01.2020

Johan­nes Betz­ler, zehn Jah­re, stol­zes Mit­glied bei der Hit­ler­ju­gend, und bes­ter Freund von Adolf Hit­ler. Da lässt das Mar­ke­ting kei­nen Zwei­fel auf­kom­men, dass dies eine Sati­re sein muss. Sie muss, denn Spaß mit Hit­ler ist selbst nach deut­schen Ver­su­chen, die sich erfolg­reich schlu­gen, immer noch mit bit­te­rem Bei­geschmack belegt. Da tut ein Blick von außen ganz gut. Die sind eher unver­krampft, wesent­lich wage­mu­ti­ger, und weni­ger distan­ziert. Die Mut­ter des mitt­ler­wei­le vier­und­vier­zig­jäh­ri­gen Schau­spie­lers und Fil­me­ma­chers Taika Wai­ti­ti ist selbst jüdi­scher Abstam­mung. Das macht es gera­de in Euro­pa, ganz spe­zi­ell in Deutsch­land, immer irgend­wie ver­tret­ba­rer, und trägt so eine klei­ne Abso­lu­ti­on mit sich, wenn­gleich mit Vor­be­halt und unter kri­ti­schen Bli­cken. Aber selbst wenn der Film hält, was das Mar­ke­ting ver­spricht, ist JOJO RABBIT tief in sei­nem Her­zen viel näher an der bit­te­ren Wahr­heit, als es eine Komö­die noch als unschul­di­ge Far­ce ver­kau­fen könn­te.

ASTERIX – DIE HOMMAGE

Bekann­ter­ma­ßen wur­de die Comic-Kult­fi­gur ASTERIX kürz­lich 60 Jah­re alt. Grund genug für die Her­aus­ge­ber, einen Son­der­band auf den Markt zu brin­gen, der für Deutsch­land von Egmont Eha­pa Media über­setzt wur­de, bei dem auch die regu­lä­ren Bän­de erschei­nen.

Der Titel lau­tet ASTERIX – DIE HOMMAGE und dar­in geben sich zahl­lo­se Comic­künst­ler ein Stell­dich­ein, sie haben ihre Inter­pre­ta­tio­nen der Figu­ren des Kult­klas­si­kers gelie­fert.

Das Ergeb­nis ist nach­voll­zieh­ba­rer­wei­se äußerst hete­ro­gen und des­we­gen auch nicht ganz leicht zu bespre­chen.

Bandit bespricht: JUMANJI – THE NEXT LEVEL

JUMANJI: THE NEXT LEVEL – Bun­des­start 12.12.2019

Es ist schon eine wahn­wit­zi­ge Kino­welt. Dass Hol­ly­wood sich nichts Neu­es mehr ein­fal­len lässt ist hin­läng­lich bekannt. Selbst im Inde­pen­dent-Kino resi­gniert die Krea­ti­vi­tät. Da wer­den schwe­di­sche Thril­ler ver­a­me­ri­ka­ni­siert, oder ita­lie­ni­sche Komö­di­en an sage und schrei­be 18 Bie­ter für ein Län­der-spe­zi­fi­sches Remake ver­kauft. Ein Wun­der, dass es 22 Jah­re gedau­ert hat, bis man Joe John­s­tons Meis­ter­werk JUMANJI zum Wie­der­käu­en gefun­den hat. Nicht ver­wun­der­lich aller­dings, dass es nach dem respek­ta­blen Erfolg des aus­ge­schlach­te­ten Titels gera­de ein­mal zwei Jah­re für eine Fort­set­zung brauch­te. Man kennt die Geschäf­te: das Kamel durch die Wüs­te trei­ben bis ein Strei­fen Dörr­fleisch übrig bleibt. Wor­an das Ori­gi­nal nach zehn Jah­ren schei­ter­te soll­te der Kopie nicht pas­sie­ren. Und dann, da kann man sich dre­hen und wen­den wie man will, bei­ßen und krat­zen, schimp­fen und het­zen, plötz­lich hat man einen Film auf der Lein­wand, als 120-minü­ti­gen Beweis, dass Hol­ly­wood mit sei­ner Krea­ti­vi­tät und Ori­gi­na­li­tät noch lan­ge nicht am Ende ist.

Bandit bespricht: ZOMBIELAND: DOPPELT HÄLT BESSER

ZOMBIELAND: DOUBLE TAP – Bun­des­start 07.11.2019

… Zehn Jah­re spä­ter … Vie­les hat sich wei­ter ent­wi­ckelt. Schau­spie­ler haben ihre Kar­rie­ren fort­ge­führt, ver­tieft, oder Prei­se gewon­nen, man­che nicht, dafür waren sie nomi­niert. Zehn Jah­re sind eine lan­ge Zeit für Hol­ly­wood. Das Ziel­pu­bli­kum von damals ist mitt­ler­wei­le erwach­sen. Dreh­buch­au­to­ren fei­ern Erfol­ge mit Super­hel­den. Regis­seu­re machen sich rar und erobern den Bild­schirm. Litt­le Miss Suns­hi­ne hat sich zu einem unver­zeih­li­chen Remake über­re­den las­sen und ein True Detec­ti­ve wan­delt als High­way­man in Paul New­mans Fuß­spu­ren. Selbst im Inde­pen­dent-Film wur­den die Prac­ti­cal-Effects von domi­nan­ten Com­pu­ter-Ani­ma­tio­nen abge­löst. Die Lizen­zen für die Ver­wen­dung von Metal­li­cas »Mas­ter of Pup­pets« sind erschwing­lich gewor­den. Die meis­ten Zom­bie­fil­me ver­su­chen sich in schwar­zem Humor und der­ben Witz. Und die Comic-Serie THE WALKING DEAD hat noch vor Band 200 das Zeit­li­che geseg­net. War sowie­so sehr unrea­lis­tisch, denn mitt­ler­wei­le gibt es eine neue Art von Zom­bie. Sie wer­den T‑800 genannt, nach dem Ter­mi­na­tor, weil sie selbst nach einem Kopf­schuss ein­fach nicht auf­ge­ben wol­len.

Asterix 38 – DIE TOCHTER DES VERCINGETORIX

Ale­schia? Isch ken­ne kein Ale­schia!

Manch einer wird es schon mit­be­kom­men haben: Spie­gel und ande­re Feuil­le­tons haben den neu­en Aste­rix DIE TOCHTER DES VERCINGETORIX ver­ris­sen. Ich sag­te dazu ohne Kennt­nis des Inhalts: Wenn das so ist, muss er gut sein. Wie recht hat­te ich …

Wenn man schon nach den ers­ten Sei­ten Lach­trä­nen im Gesicht hat und das im Prin­zip bis zum Ende nicht mehr auf­hört, dann fra­ge ich mich, was die­se Kri­ti­ker gele­sen haben? Der neue Aste­rix-Band 38, erneut vom inzwi­schen bewähr­ten Team Jean-Yves Fer­ri (Autor) und Didier Con­rad (Zeich­nun­gen), kann es nicht gewe­sen sein, denn der ist ein Voll­tref­fer, der mei­ner nicht ganz beschei­de­nen Ansicht nach (ich lese Aste­rix seit mei­ner Kind­heit und die liegt laaaaan­ge zurück, und bin seit­dem Fan) mühe­los das Niveau der Klas­si­ker erreicht.

Bandit bespricht: EVEREST – Ein Yeti will hoch hinaus

 

ABOMINABLE – Bun­des­start 26.09.2019

Nie­mand kann Fami­li­en­un­ter­hal­tung so aus­ge­klü­gelt und berech­nend wie Pix­ar. Da muss man sich einig sein. Dream­Works Ani­ma­ti­on woll­te da von Anfang an in nichts nach­ste­hen. Dis­ney funk­tio­nier­te gene­ra­tio­nen­über­grei­fend durch sei­nen Nied­lich­keits­fak­tor und die mora­li­schen Ansprü­che, zudem war ein heu­te erwach­se­nes Publi­kum schon von Kind­heit an durch die Mar­ke geprägt. Pix­ar hat­te durch ande­re Ansät­ze sei­ne Erfol­ge auf­ge­baut. Witz und The­ma­tik sind gleich­be­rech­tigt geteilt und umge­setzt, um der Anfor­de­run­gen an alle Alters­grup­pen gerecht zu wer­den, und zwar in einem ste­ten Wech­sel der jede Grup­pe stän­dig bei Lau­ne hält und bei kei­ner die Auf­merk­sam­keits­span­ne abrei­ßen lässt. Zwangs­läu­fig erge­ben sich dar­aus auch Schnitt­men­gen. Dream­Works Ani­ma­ti­on hat­te das Kon­zept für ANTZ noch leicht holp­rig über­nom­men, mit SHREK aber für sich bril­lant ver­voll­komm­net. Bei EVEREST ist davon kaum mehr etwas übrig geblie­ben.

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