THE NOVEMBER MAN – Keine bekannten Veröffentlichungstermine
Es ist einige Jahre her, da wollte sich Regisseur Roger Donaldson als einer der führenden Spieler in der Hollywood-Liga auszeichnen. Nach einem eher belächelten DIE BOUNTY wurde mit NO WAY OUT Donaldsons Karriere erst richtig wahr genommen. Dennoch zog sich seine Vita nur leidlich dahin, wo er sich allerdings mit SPECIES oder THIRTEEN DAYS immer wieder in Erinnerung rufen konnte. MIT HERZ UND HAND – THE WORLDS FASTEST INDIAN kehrte er einmal dem
Thriller den Rücken, bewies aber auch im Drama seine Hand für Inszenierung und Charaktere. Nach glücklosen Jason Statham- und Nicholas Cage-Filmen, sollte Pierce Brosnan Donaldsons Ruf für handfeste Thriller erneuern. Für einen pensionierten CIA-Agenten ist Brosnan einfach eine geniale Wahl, der lange nicht im Action-Fach tätig sein konnte.
Vor fünf Jahren leitete Peter Devereaux eine Mission, zur Vereitelung eines Attentates. Sein gerade erst eingearbeiteter Schützling David Mason glaubt sich allerdings Herr der Lage, was fatale Folgen nach sich zog. Für Devereaux ein angemessener Grund, endlich dem Geheimdienst den Rücken zu kehren.
Acht Freunde sitzen gemütlich bei ein paar Gläsern Wein. Die Stimmung ist gelöst, es wird geplaudert, es wird gelacht. Das alles überspannende Thema ist natürlich der Komet, der so nah an der Erde vorbei zieht, wie kein Komet zuvor. Hat dieser Komet Auswirkungen auf irgend etwas? Wer kann das schon sagen. Es wird weiter getrunken und gelacht. Dass ohne erfindlichen Grund plötzlich ein Smartphone kaputt geht, sorgt noch eher für Erheiterung. Doch als nach einem kurzem Stromausfall nur ein einziges weiteres Haus in der Straße Strom zu haben scheint, werden die Freunde argwöhnisch. Die Telefone sind tot. Um die Bewohner des anderes Hauses nicht zu erschrecken oder zu verunsichern, schreibt man einen Zettel, mit der Bitte ihr Telefon benützen zu dürfen. Als die Boten aufbrechen wollen, hängt exakt dieser Zettel an der eigenen Haustür.
Was James Ward Byrkit hier entworfen hat, geht weit über das hinaus, was Science Fiction in den letzten Jahren seinem Publikum zugemutet hat. Wenn man von Science Fiction sprechen kann. Modern geworden ist ja das Wort
Mindfuck. Sollte dieses Wort jemals eine Rechtfertigung benötigen, dann findet es diese in COHERENCE. Es ist kein Film für einen sinnbefreiten Abend oder einfach mal zum abschalten. Byrkit verlangt die volle Aufmerksamkeit seiner Zuschauer, und die ist ihm auch gegeben. Denn das sich entwickelnde Szenario ist derart spannend, dass sein Publikum unwillkürlich in jeder Minute versucht, das Rätsel selbst zu entschlüsseln. Aber es wird den wenigsten gelingen. Denn glaubt man die Geschichte endlich durchschaut zu haben, schiebt Byrkit immer eine weitere, noch wildere Ebene von Gedankenspiel hinterher.
OCULUS – Ab 20. Oktober in Großbritannien auf BluRay / DVD
Mike Flanagan hat 2006 einen 35-minütigen Kurzfilm gemacht, der noch unter den üblichen Krankheiten einer selbstfinanzierten Produktion leiden musste. Der Ton war nicht sauber und die Ausstattung verdeutlichte den Amateur-Status. Aber Flanagan nannte sein Werk, gewiss als ironische Anspielung auf den Hollywood-Apparat, OCULUS: CHAPTER 3 – THE MAN WITH A PLAN. Im metaphysischen Überbau, könnte man jetzt durchaus behaupten, dass jenes dritte Kapitel tatsächlich als solchen seinen Platz im Universum des bösen Spiegels haben wird. Aber der Reihe nach.
Die junge Familie Russell zieht in ein wunderbares Haus und alles drum herum ist
ebenso wunderbar. Bis Vater sich einen besonderen Spiegel ins Arbeitszimmer hängt. Sprung zwölf Jahre nach vorn, wo der ehemals kleine Tim aus einer Nervenheilanstalt entlassen wird. Ohne Rücksicht nimmt ihn seine Schwester Kaylie sofort in Beschlag, die als Auktionshändlerin den ominösen Spiegel ihres Vaters ausfindig machen und erwerben konnte. Kaylie will zusammen mit ihrem Bruder den Spiegel zerstören. Unablässig springt der Film von einer der zwei Zeitebene in die andere. In der Vergangenheit wird erklärt, was der Spiegel angerichtet hat. Parallel erzählt die Gegenwart, was gegen das Böse, welches der Familie widerfahren ist, getan werden muss.
Das Buch der Verzweiflung – Psalm eins, Absätze eins bis neun
1.1 Oh ihr Götter der bedruckten Zellulose, so höret denn mein Klagen. Ich bin nur ein Wicht, ein Wurm, unbedeutend und klein, mir dauert vor mir selbst. Und selbst wenn der unheilige Google, Schutzpatron der SEOliken und Mentor des #neulands, mir einen recht guten Leumund in Sachen des weltweiten Netzes zugestand, so reichte dies doch nicht, um in den Augen des hohen Adels der ewigen Buchschöpfer Gnade zu finden.
1.2 Und so sitze ich hier und wehklage, ob meiner Nichtigkeit in den Augen des Adels. So einfach waren meine Fragen und allein schon aus Hochachtung vor dem hohen Range und des Wissens um ihre schiere Macht unterwürfig und voller Demut formuliert. Doch ach, sehen sie mich nicht als einen Gleichen, denn ich bin ein Mitglied des Pöbels und sie baden ihr Licht in der Herrlichkeit der Buchbranche, die, wie alle Gläubigen wissen, das Universum erschuf – und es dereinst wieder wird erlöschen lassen.
Ich lese ja eine Menge englischsprachige Phantastik, weil die deutschsprachigen Autoren mich irgendwann angefangen haben zu langweilen. In den letzten Jahren ist die Situation insbesondere bei den großen Publikumsverlagen noch prekärer geworden, weil die zum einen gern Schubladen bedienen möchten und Angst vor Neuem haben und zum anderen, weil man verzweifelt versucht, dadurch Geld zu machen, dass man Epigonen erfolgreicher Stoffe wie Potter oder Twilight auf den Markt zu pumpen versucht. In letzter Zeit finde ich aber wieder vermehrt interessantes Zeug – und zumeist nicht ganz unerwartet abseits der Publikumsverlage – oder als Jugendbuch.
Ich habe bisher drei Bücher von Susanne Gerdom gelesen. Das bei bloomoon erschienene QUEEN OF CLOUDS war das Letzte. Ich verrate schon Mal vorab: Wenn ich Zeit habe, lese ich mehr von ihr, denn bisher war alles mehr als überzeugend. Bei der Backlist müsste ich dann wohl mal ein Sabbatjahr einlegen …
FRANK MILLER´S SIN CITY: A DAME TO KILL FOR – Bundesstart 18.09.2014
Attribute wie die eines revolutionären Filmemachers haben immer diesen Beigeschmack des zu hoch Gegriffenen. Doch man muss Robert Rodriguez zugestehen, dass dies genau auf ihn zutrifft. Er ist ein revolutionärer Filmemacher. Einer, der mit EL MARIACHI eine Visitenkarte produzierte, um DESPERADO realisierenn zu können. Der mit FROM DUSK TILL DAWN zwei vollkommen unterschiedliche Filme inszenierte, die nicht besser harmonieren konnten. Der Erste, der 3D mit offenen Armen empfing, und dies vollkommen richtig umzusetzen wusste. Einer, der es wagte, siebziger Jahre Exploitation-Filme mit Erfolg ins neue Jahrtausend zu transportieren. Und schließlich ist er der erste gewesen, der mit SIN CITY eine Graphic Novel verfilmte, die tatsächlich den Stil und Charakter einer Graphic Novel behielt. Acht Jahre ist das bereits her, dass ein Großaufgebot an Leinwand-Idolen sich zu einem optischen Feuerwerk trafen, welches Maßstäbe setzte. Es gibt die ein oder andere Änderung in der Besetzung, wie Clive Owens Rolle des Dwight, die jetzt von Josh Brolin übernommen wurde. Aber weitgehend sind sie alle wieder mit dabei. Rourke, Alba, Dawson, Boothe, Clarke Duncan, Willis, und wie sie alle heißen. Auf alle Fälle ein brutales Schlachtengemälde aus Blut, Schweiß und Tränen, das an Faszination und Anziehungskraft nichts verloren hat.
STAGE FRIGHT – Ab 24. Oktober auf BlueRay / DVD
Kylie Swanson singt sich buchstäblich die Seele aus dem Leib. Nach einer grandiosen Aufführung des Musicals »The Haunting of the Opera«, wird sie Opfer einer Messer-Attacke, die einiges vom Zuschauer abverlangt. Jahre vergehen. Der heruntergekommene Produzent Roger McCall hat Kylies Kinder, Camilla und Buddy, bei sich aufgenommen. McCall leitet ein Musical-Sommer-Camp, das jedes Jahr von singwütigen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen heimgesucht wird. Und in diesem Jahr plant McCall mit seinen Schützlingen eine Wiederaufführung von »Haunting of the Opera«. Für Camilla steht schnell fest, dass sie sich die Hauptrolle ersingen muss, damit sie das Trauma um den Tod ihrer Mutter verarbeiten kann.
Und für den Zuschauer steht schnell fest, dass der geheimnisvolle Mörder nur darauf gewartet hat.
Nach den ersten fünf Minuten, und dem ersten gewaltsamen Mord, erlebt das Publikum eine weitere Überraschung. Bei der Ankunft im Musical-Camp präsentiert sich der Film als wirkliches Musical. Auf diese Art wurde der aktuelle Horrorfilm bis jetzt noch nicht persifliert. Die Texte sind wirklich schräg, auf alle Fälle sehr witzig, aber insgesamt ist diese Art der Inszenierung sehr gewöhnungsbedürftig und dürfte nicht unbedingt jedem gefallen.
ALL CHEERLEADERS DIE – auf BluRay über Amerika erhältlich, in Großbritannien auf DVD ab 13. Oktober 2014
2001 war Lucky McKee gerade 26 Jahre alt, als er mit seinem Kumpel Chris Sivertson, unbekannten Alters, den Horrorfilm ALL CHEERLEADERS DIE machte. Den sehr ungelenken Film, noch dazu auf Video gedreht, kann man bestenfalls als Fingerübung, bösartigerweise auch als schlechtes Amateur-Video bezeichnen. Doch schon vor zwölf Jahren wussten McKee und Sivertson bereits, dass sie auf diesen Stoff noch einmal zurück kommen würden. Und hier präsentiert sich ALL CHEERLEADERS DIE als ausgereifter Horrorfilm, der mit viel technischem
Verständnis umgesetzt wurde. Und, das muss man unbedingt hervorheben, er erzählt eine ganz eigenständige Geschichte, die aus ähnlichen Filmen gelernt hat, diese aber nicht kopiert. Er beginnt mit subjektiven Kamerabildern und einem bizarren Unfall. Freunde von Found Footage dürfen sich allerdings nicht zu früh freuen, die Bildführung findet ihren Weg zu Stativ und durchdacht inszenierten Einstellungen, und der Unfall gibt schon mal vor, dass man im richtigen Film sitzt. Glaubt man zumindest, denn ALL CHEERLEADERS DIE hält einige Überraschungen bereit. Diese können Genre-Freunde ebenso erfreuen wie abschrecken.
WER – ab 14. Oktober 2014 in Deutschland auf DVD
Die amerikanische Rechtsanwältin Kate Moore ist mit ihren Gehilfen Gavin und Eric in Frankreich, um Talan Gwyneck zu verteidigen. Der stark behaarte, und körperlich extrem groß gewachsene Talan wird beschuldigt, eine Urlauber-Familie abgeschlachtet zu haben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die junge Anwältin merkt sofort, dass bei dieser Geschichte nichts zusammen passt. Und anderes doch sehr viel Sinn macht. Talan vertraut Moore, doch da liegt ihr Schicksal längst nicht mehr
in ihren eigenen Händen.
Die Langzeitkollaborateure William Brent Bell und Matthew Peterman haben sich etwas ausgedacht, und das ist wirklich einmal etwas Neues. Man verrät nicht zuviel, wenn man sagt, dass es um Werwölfe geht. Warum sollte sich sonst jemand einen Film ansehen, der mit WER betitelt ist? Aber innerhalb des Films behandelt man das Thema rational und, man wagt es kaum zu sagen, auf einer realistischen Ebene. Bis zu einem gewissen Punkt natürlich, denn irgendwann müssen auch die Puristen unter den Genre-Fans befriedigt werden.
13 SINS – ab 9. Oktober in Deutschland auf BluRay & DVD
Nichts treibt den Amerikaner mehr an, als ein erfolgreicher und zudem sehr origineller Film aus dem asiatischen Raum. Daher ist es verwunderlich, dass die thailändische Produktion 13: GAME OF DEATH tatsächlich acht Jahre benötigte, um eine amerikanische Zweitverwertung zu finden. Wie immer sind solche Projekte gerade in Fan-Kreisen sehr umstritten. Nur wenige Adaptionen von asiatischen Filmen finden Zustimmung. Das ist natürlich auch den Puristen geschuldet, die so etwas grundsätzlich ablehnen, ohne den produktionstechnischen Vergleich objektiv zu ziehen. Doch die
Wirklichkeit sieht eben einfach etwas anders aus, egal wie widersinnig man über Remakes diskutieren mag. Der Amerikaner sieht sich keine Filme mit Untertiteln an, und er schaut auch keine Filme die synchronisiert sind. Das betrifft den Durchschnitt von Kinogängern. Es ist eigentlich nur eine logische Konsequenz, dass man einen guten Stoff zwangsläufig mit dem entsprechenden Personal neu verfilmen muss. Richtig begonnen hat das mit RINGU und dem amerikanischen Äquivalent THE RING, wo die Umsetzung für ein »westliches Publikum« noch funktionierte. Wie es bei 13 SINS aussieht, darüber können sich selbsternannte Kritiker und Kunstexperten gegenseitig die Köpfe einschlagen. Doch ist 13 SINS für sich gesehen ein gelungener Film?
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