free to play

Rant – Ubisoft-Chef Yves Guillemot: 95 Prozent Raubkopien

Manch­mal fragt man sich ernst­haft, ob man mit ande­ren Per­so­nen die­sel­be Rea­li­tät teilt. Ubi­s­oft-Chef Yves Guil­l­emot ist aktu­ell so einer. Zur Erin­ne­rung ein klei­ner Exkurs: Ubi­s­oft ist einer von den Publishern, die ihre Pro­duk­te der­ma­ßen mit DRM und Online­zwang voll­mül­len, dass sie in diver­sen Fäl­len unbe­nutz­bar wur­den, weil die Lizenz­ser­ver nicht erreich­bar waren. Mal ganz davon abge­se­hen, dass man sein Off­line­spiel auch viel­leicht­mal ohne Onlin­ever­bin­dung spie­len möch­te, bei­spiels­wei­se auf Rei­sen – das ist dann dank der restrik­ti­ven und kun­den­feind­li­chen Maß­nah­men nicht mög­lich.

Yves Guil­l­emot erläu­tert nun, dass man unbe­dingt auf free-to-play als pri­mä­res Geschäfts­mo­dell umstel­len möch­te und als Haupt­grund dafür nennt er, »dass 93 – 95 % der Spie­ler ohne­hin nur Raub­ko­pien nut­zen«.

Stei­le Ansa­ge, ins­be­son­de­re, da er die Zah­len ein­fach mal so in den Raum wirft und vor­sichts­hal­ber nicht mit Fak­ten unter­legt – wo soll­ten die auch her­kom­men? Glaubt der ernst­haft, dass man ihm die­se frei erfun­de­nen Zah­len ein­fach so abkauft, nur weil er der über­aus wich­ti­ge und ein­fluss­rei­che Ober­mur­kel von Ubi­s­oft ist? Wie kom­men die Zah­len zustan­de? Ist das ein welt­wei­ter Mit­tel­wert, bei dem Mil­li­ar­den Chi­ne­sen in einen Topf mit ein paar Mil­lio­nen Euro­pä­ern gewor­fen wer­den? Oder sind ihm die Zah­len etwa ein­fach nur nach dem has­ti­gen Genuß einer Fla­sche Pas­tis ein­ge­fal­len und er war der Ansicht, damit ohne Wider­spruch an die Öffent­lich­keit gehen zu kön­nen?

Eins soll­te Herr Guil­l­emot mal ganz deut­lich sehen: nur die zah­len­den und ehr­li­chen Kun­den haben ein Pro­blem mit sei­nem gelieb­ten DRM, die müs­sen näm­lich mit den über­zo­ge­nen »Sicher­heits­maß­nah­men leben. Wenn ich »aus Sicher­heits­grün­den« jedes­mal nach dem Bezah­len des Ein­tritts in einen Ver­gnü­gungs­park eine Rek­tal­un­ter­su­chung über mich erge­hen las­sen müss­te, bevor ich rein darf, dann wür­de ich da eben nicht mehr hin­ge­hen. Fer­tig. Es gibt noch eine Men­ge ande­rer Ver­gnü­gungs­parks, da sind zudem Ein­tritt und Bock­würs­te bil­li­ger. Und ganz ähn­lich dürf­ten es nicht weni­ge bis­he­ri­ge Ubi­s­oft-Kun­den sehen.

Sieht man sich die Ver­kaufs­zah­len von Spie­len wie besi­peils­wei­se WITCHER 2 an – immer­hin vier Mil­lio­nen Exem­pla­re in kür­zes­ter Zeit – dann könn­te man zudem auf die Idee ver­fal­len, dass zudem etli­che Ubi­s­oft-Spie­le ein­fach nicht attrak­tiv genug sind, wenn sie sich nicht ver­kau­fen. Aber lie­ber mal pau­schal alles auf die bösen, bösen, Raub­ko­pie­rer schie­ben, das ist ein­fa­cher als sich mit Defi­zi­ten des eige­nen Unter­neh­mens bei der Soft­ware oder der Kun­den­freund­lich­keit aus­ein­an­der zu set­zen.

Eine Umstel­lung auf free-to-play wird Ubi­s­oft nicht hel­fen, denn auch für Pre­mi­um-Inhal­te zahlt der Kun­de nur, wenn er a) sich dafür nicht zuerst nackt aus­zie­hen muss, um Zugang zum Spiel zu bekom­men (also nicht per­sön­li­che Anga­ben bis hin zur Reli­gi­on des Hams­ters machen muss), es b) kei­ne Rek­tal­scans (Schnüf­fel­soft­ware) geben wird und c) das Spiel auch attrak­tiv genug ist, damit der Wunsch ent­steht, im Cash­shop etwas zu erwer­ben. Es gibt inzwi­schen mehr als genug gute f2p-Spie­le in direk­ter Kon­kur­renz zu den von Ubi­s­oft geplan­ten, aber man darf anneh­men, dass wie­der die Kun­den schuld sind, wenn die der Fran­zo­sen dann wie­der kei­ner spie­len möch­te …

Grund des Rants: Inter­view auf games​in​dus​try​.biz

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Bild: Com­pe­ti­ti­on Pro von Ksha­de, aus der Wiki­pe­dia, CC BY-SA, Jol­ly Roger von Cali­co Jack Rack­ham, Public Domain

STAR WARS – THE OLD REPUBLIC wird free-2-play

Ich hat­te es bereits des Öfte­ren geweis­sagt, aber man muss­te wirk­lich nicht macht­sen­si­tiv sein, um das vor­aus­se­hen zu kön­nen: Bio­Wa­re, Luca­sA­rts und Elec­tro­nic Arts stel­len das STAR WARS-MMO THE OLD REPUBLIC auf ein free-2-play- oder viel­leicht bes­ser ein Free­mi­um-Modell um (Free­mi­um = freie Inhal­te und zusätz­li­cher Pre­mi­um-Con­tent gegen Bezah­lung). Das wur­de ges­tern durch eine EA-Pres­se­mel­dung bekannt. Beim Publisher ist man übri­gens von den Abon­nen­ten­zah­len »ent­täuscht«, zumin­dest äußer­te das »Mar­ken­chef« Frank Gibeau; die Zahl der akti­ven Spie­ler ist unter eine Mil­li­on gesun­ken, laut frü­he­ren Anga­ben ist SWTOR ab 500000 Spie­lern ren­ta­bel. EA möch­te aller­dings natür­lich kein »ren­ta­bles« Spiel, son­dern eins das rich­tig Koh­le abwirft. Details zur Umstel­lung fin­det man auf swtor​.com.

Ab Novem­ber wird man ohne Abo­ge­büh­ren bis Level 50 spie­len kön­nen. Will man mehr oder neue Spiel­in­hal­te, dann muss man die­se über »Car­tel Coins« erst erwer­ben, die­se Mün­zen bekommt man ntür­lich nur gegen ech­tes Geld. Alter­na­tiv kann man aber auch nach wie vor abon­nie­ren und erhält dadurch gewis­se Vor­tei­le gegen­über den Free-Spie­lern, bei­spiels­wei­se monat­li­che Zuwen­dun­gen an Car­tel Coins oder mehr Optio­nen bei der Cha­rak­ter­er­schaf­fung. Wer das Spiel gekauft hat­te und eine zeit­lang Abon­nent war, erhält für jeden bezahl­ten Monat 150 der Mün­zen. Wie­viel das tat­säch­lich in Gegen­wert ist, bleibt abzu­war­ten. Gleich­zei­tig zur Umstel­lung wird der Preis des Spiels auf 15 Dol­lar gesenkt, dar­in ist ein Monat Pre­mi­um ent­hal­ten. Mehr zu den Gim­micks für ehe­ma­li­ge Abon­nen­ten fin­det man ebe­falls auf swtor​.com.

Gleich­zei­tig zur Ankün­di­gung des Geschäfts­mo­dell-Wech­sels hat Bio­Wa­re ange­kün­digt, in Zukunft häu­fi­ger Con­tent­up­dates zur Ver­fü­gung zu stel­len. Das ist auch bit­ter nötig, denn auch bei einem free-2-play-Spiel bleibt man nicht, wenn es nichts mehr zu tun gibt.

Damit muss erneut ein Pre­mi­um-Spiel inner­halb des ers­ten Jah­res nach sei­nem Start das Geschäfts­mo­dell wech­seln. Vie­le Anbie­ter über­se­hen ein­fach, dass eine Lizenz oder ein coo­les Set­ting ein­fach nicht rei­chen, um dau­er­haft Kun­den zu bin­den, es muss auch genug zu tun sein, sonst wan­dern die Spie­ler schnell wie­der ab. Im Fal­le von SWTOR ist der Umstieg mei­ner Ansicht nach ein schlau­er Plan, der das Bestehen des Spiels sichern könn­te, hat bei ande­ren ja auch funk­tio­niert, bei LOTRO und D&D ONLINE sogar groß­ar­tig. Den­noch bleibt in Sachen STAR WARS das Pro­blem man­geln­der Inhal­te, hier müs­sen Bio­Wa­re und Luca­sA­rts schnell nach­bes­sern, sonst wird auch die Umstel­lung nur ein Stroh­feu­er.

Ich wer­de auf jeden fall spä­tes­tens im Novem­ber noch­mal nach­se­hen, was sich bei die­sem MMO getan hat – wenn ich dann nicht noch tief in GUILD WARS 2 ste­cke oder gera­de Pan­da­ria mit einem adi­pö­sen Schwarz­weiß­bä­ren erkun­de …

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Screen­shot von mir, Inhal­te Copy­right Bio­Wa­re, Luca­sA­rts und EA

Wuppertaler Studio SilentFuture übernimmt EARTHRISE

Das Open Word- & Sand­box-MMO EARTHRISE hat­te offen­bar nicht hin­rei­chend Spie­ler über­zeu­gen kön­nen und wur­de, statt des ursprüng­li­chen Plans, es auf ein f2p-Modell umzu­stel­len, am 9. Febru­ar die­sen Jah­res vom bul­ga­ri­schen Betrei­ber Mas­thead Stu­di­os ein­ge­stellt. Mas­thead-Chef Ata­na­sov ent­schul­dig­te sich bei den Spie­lern für die Abschal­tung und eben­so dafür, dass EARTHRISE offen­sicht­lich zu früh gestar­tet wor­den war und noch unter diver­sen Kin­der­krank­hei­ten litt (ein Pro­blem, das nicht weni­ge MMOs, auch »gro­ße«, tei­len). Das ist natür­lich ins­be­son­de­re bei Sand­box-MMOs pro­ble­ma­tisch, denn die sind selbst­ver­ständ­lich bereits in Sachen Kon­zep­ti­on und Pro­gram­mie­rung weit­aus kom­ple­xer als rei­ne Theme­park-Spie­le.

Das Wup­per­ta­ler Ent­wick­ler­stu­dio Sil­ent­Fu­ture hat ges­tern ver­kün­det, dass man die Rech­te an EARTHRISE erwor­ben hat und das Spiel in einer über­ar­bei­te­ten und erwei­ter­ten Fas­sung im vier­ten Quar­tal 2012 erneut auf den Markt brin­gen möch­te. Dabei will man dem MMO nicht nur ein »Face­lif­ting« ver­pas­sen, son­dern auch diver­se Aspek­te beim Game­play und der ver­wen­de­ten Tech­no­lo­gie ver­än­dern. Auch die Hin­ter­grund­ge­schich­te wird eine neue wer­den: statt in einer Post­apo­ka­lyp­se zu spie­len, han­delt die neue Fas­sung wäh­rend die­ser Kata­stro­phe. Als eines der vor­dring­lichs­ten Zie­le der Ent­wick­ler wird zudem genannt, die beim Betrieb von EARTHRISE äußerst pro­ble­ma­ti­schen Lag­pro­ble­me durch Opti­mie­run­gen des Ser­ver­codes zu besei­ti­gen. Das Spiel wird als free-to-play-Ver­si­on erneut auf den Markt kom­men.

Man darf auf die neue Ver­si­on aus Wup­per­tal gespannt sein! Ich wer­de berich­ten.

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Cover EARTHRISE Copy­right Mas­thead & Sil­ent­Fu­ture

AION jetzt free-to-play

NCsofts AION: THE TOWER OF ETERNITY ist ein wei­te­res Bei­spiel für ein gehyp­tes MMO, das dann die an es gestell­ten Erwar­tun­gen nicht erfül­len konn­te. Bei Spie­len asia­ti­scher Her­kunft muss man immer etwas vor­sich­tig sein, denn die dor­ti­ge Spiel­wei­se unter­schei­det sich offen­bar von der hie­si­gen – dort steht man bei­spiels­wei­se auf Geg­rin­de, hier nicht. Und auch wenn sich die asia­ti­sche Kul­tur im Wes­ten unge­bro­che­ner Popu­la­ri­tät erfreut, so sind Anpas­sun­gen an hie­si­ge Geschmä­cker doch fast zwin­gend not­wen­dig.

AION beein­druck­te mit hüb­scher Gra­fik, vie­len klei­nen net­ten Fea­tures und flie­gen­den Cha­rak­te­ren, im Spiel selbst zeig­ten sich jedoch rela­tiv schnell Schwä­chen, die dazu führ­ten, dass die Spie­ler zügig wie­der aus­wan­der­ten und Ser­ver zusam­men gelegt wer­den muss­ten, damit die Hel­den nicht allein auf wei­ter Flur waren (was den Begriff »mas­si­ve mul­ti­play­er« kon­ter­ka­rie­ren wür­de).

Jetzt wur­de wie bei so vie­len ande­ren geschei­ter­ten nicht ganz so erfolg­rei­chen MMOs das finan­zi­el­le Modell von Abo auf free-to-play umge­stellt. Auch hier han­delt es sich dabei im Prin­zip eher um eine erwei­ter­te Demo, denn bei einem kos­ten­lo­sen Zugang sind diver­se Spiel­op­tio­nen nur ein­ge­schränkt oder gar nicht vor­han­den. Ehe­ma­li­ge Käu­fer von AION erhal­ten zusätz­li­che Boni und nach wie vor wird auch eine Abo-Vari­an­te mit Zugriff auf alle Spiel­fea­tures ange­bo­ten, die kos­tet 9,99 Euro im Monat.

Alle Details zur free-to-play-Ver­si­on von AION fin­den sich auf des­sen Web­sei­te, einen Blick ist das gra­fisch hüb­sche Spiel sicher wert – kos­tet ja nichts (außer der Preis­ga­be der Email­adres­se und dem Down­load des Cli­ents).

EVERQUEST wird free-2-play

EVERQUEST ist der Oldie unter den MMORPGs. In die­sem Jahr fei­ert das 1999 gelaunch­te Spiel, an dem sich zahl­lo­se Epi­go­nen wie WORLD OF WARCRAFT in Sachen Bedie­nung und Ques­t­ing ori­en­tier­ten, sei­nen 13. Geburts­tag. Das ist ins­be­son­de­re im schnell­le­bi­gen und har­ten MMO-Busi­ness eine ordent­li­che Leis­tung.

Den­noch schei­nen die Nut­zer­zah­len nicht mehr so zu sein, wie man sich das beim Betrei­ber Sony wünscht, denn es wur­de jetzt offi­zi­ell ver­kün­det, dass man den Vete­ra­nen auf ein free-to-play-Modell umstel­len wird. Zur Umstel­lun­gen soll es auch im Spiel Ände­run­gen geben, zudem soll laut Betrei­ber die Web­sei­te kom­plett über­ar­bei­tet wer­den.

Nach dem Wech­sel des Geschäfts­mo­dells, der Anfang März voll­zo­gen wer­den soll, wird es drei Model­le geben, um am Spiel teil­neh­men zu können:eine ein­ge­schränk­te kos­ten­lo­se Mit­glied­schaft, die »Silber«-Fassung für USD 5 im Monat, die mehr Mög­lich­kei­ten bie­tet und der Pre­mi­um-Zugang unter dem Titel »Gold« für USD 15 pro 30 Tagen. Ange­sichts der Tat­sa­che, dass das Spiel trotz aller Neue­run­gen inzwi­schen ver­ständ­li­cher­wei­se ein wenig ange­staubt wirkt, sind 15 Dol­lar für einen Pre­mi­um-Account aller­dings eine sehr stei­le Ansa­ge, sieht man sich an, was direk­ten Kon­kur­ren­ten dafür bie­ten. Sony bekommt schein­bar wie­der ein­mal den Hals nicht voll.

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Pro­mo­bild EVERQUEST Copy­right Sony Online Enter­tain­ment

DC UNIVERSE ONLINE – wohl eher eine Mogelpackung

DCUO, das MMO um Super­hel­den von DC Comics, soll­te heu­te zum free-2-play-Modell wech­seln – bis­lang ist davon aller­dings noch nichts zu bemer­ken. Zudem bewahr­hei­tet sich das, was bereits ver­mu­tet wor­den war: tat­säch­lich han­delt es sich nicht um free-2-play, statt­des­sen gibt es eher etwas, das man als kos­ten­lo­sen Test­zu­gang bezeich­nen könn­te, denn all­zu ein­ge­schränkt sind die Spiel­mög­lich­kei­ten für den­je­ni­gen, der nicht monat­lich zahlt oder das Spiel erwor­ben hat­te.

Als Free-Spie­ler kann hat man nur zwei Cha­rak­ter-Slots zur Ver­fü­gung, kann maxi­mal 1500 Ein­hei­ten der ingame-Wäh­rung besit­zen, kei­nen Han­del mit den Mit­spie­lern trei­ben und nur Text­mails ver­sen­den. Statt einen umfang­rei­chen Zugang zum Spiel zu ermög­li­chen und sein Geld über einen Item­shop zu ver­die­nen, prä­sen­tiert Sony also gera­de mal ein kas­trier­tes Spiel.

So sieht free-2-play nicht aus, Sony soll­te so pro­fes­sio­nell sein die Test­ver­si­on auch als sol­che zu dekla­rie­ren.

Update 21:15 Uhr: Auf der Web­sei­te ist nach wie vor sinn­ge­mäß zu lesen: »Wir arbei­ten dran…«

Mehr zur Umstel­lung auch bei Buf­fed

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DCUO Box­shot Copy­right Sony Online Enter­tain­ment

DC UNIVERSE ONLINE wird am 1. November free-2-play

Ges­tern bereits ließ Sony Cat­wo­man aus dem Sack: Bereits ab Aller­hei­li­gen wird ihr MMORPG um Span­d­ex­trä­ger unter dem Titel DC UNIVERSE ONLINE zum neu­en Geschäfts­mo­dell free-2-play wech­seln. Ab die­sem Zeit­punkt kann jeder, der sich dem Down­bload des meh­re­re Giga­byte star­ken Cli­ents unter­zo­gen hat, kos­ten­los spie­len.

Wie beim »Freemium«-Modell üblich bekom­men Käu­fer und Abon­nen­ten zusätz­li­che Gim­micks, wel­che das genau sein wer­den, dar­über schweigt man sich bei Daten­schutz-Kri­sen gebeu­tel­ten Unter­neh­men aller­dings noch aus.

DCUO ist damit das Spiel, das am schnells­ten nach dem Launch in ein Frei­spiel­mo­dell umge­baut wur­de (der Start war erst im Janu­ar die­sen Jah­res). Das kann eigent­lich nur bedeu­ten, dass die Spie­ler­zah­len, na sagen wir mal, »sub­op­ti­mal« waren (oder Sony äußerst unge­dul­dig ist).
Ob man ein MMO bei Sony spie­len und dem Kon­zern damit sei­ne Daten trotz wie­der­hol­ter Daten­skan­da­le über­mit­teln möch­te, muss jeder sel­ber wis­sen. Mei­ne Erfah­rung mit Sonys voll­mun­di­gen Pres­se­er­klä­run­gen und dem angeb­li­chen Kun­den­schutz-Pro­gramm ist ein­deu­tig: abge­son­der­te Dampf­bla­sen, auf die ech­te Taten nicht fol­gen; ich war­te bis heu­te auf Ent­schä­di­gung für ent­gan­ge­ne Spiel­zeit und auf Hin­wei­se, wie das Kun­den­schutz­pro­gramm funk­tio­niert. Des­we­gen wer­de ich bei dem Spiel wohl dan­kend ableh­nen – und des­we­gen gibts auch kei­ne Links direkt zu Sony.

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Box­shot DCUO Copy­right Sony Online Enter­tain­ment & War­ner Bros.

Und noch eins: DC UNIVERSE ONLINE wird Freemium

Der Launch des Super­hel­den-MMOs DC UNIVERSE ONLINE war erst im Janu­ar 2011 – wenn man bedenkt, dass das Spiel auf­grund des Sony-Hacks lan­ge off­line war, dann kommt man auf eine Lauf­zeit von deut­lich unter einem Jahr, die es zwi­schen dem Start bis zur Ankün­di­gung gelau­fen ist, dasss man es auf ein Free­mi­um-Modell umstel­len wird. Trotz aller voll­mun­di­gen Pres­se­mit­tei­lun­gen darf man also davon aus­ge­hen, dass die Spie­ler­zah­len nicht wie gewünscht aus­sa­hen, denn wäre die Abon­nen­ten­zahl gut, müss­te man das Geschäfts­mo­dell nicht ändern.

Bereits ab »Ende Okto­ber« kann man sich zwi­schen drei Optio­nen ent­schei­den: ent­we­der voll­kom­men ohne den Ein­satz von Geld spie­len (»Free«), oder aber eine gerin­ge Geld­men­ge ein­set­zen – wer min­des­tens fünf Dol­lar in das Spiel inves­tiert hat, sei es durch ein ehe­ma­li­ges Abo oder den Kauf von ingame-Gegen­stän­den erhält den Sta­tus »Pre­mi­um« und bekommt zusätz­li­che Cha­rak­ters­lots und Kräf­te. Nach wie vor kann man aller­dings auch den Sta­tus »Legen­da­ry« erhal­ten, die­ser bringt für 14,99 USD zusätz­li­che Gim­micks. Zudem sol­len vier­tel­jähr­li­che Erwei­te­run­gen für die VIP-Spie­ler kos­ten­los sein, alle ande­ren müs­sen dafür extra bezah­len.

Wir wer­den sehen, was dar­aus wird, nicht jedes Spiel wird die Erfol­ge von D&D ONLINE, AOC oder LOTRO nach­ah­men kön­nen, aber einen Ver­such ist es alle­mal wert. Bezeich­nend aller­dings die kur­ze Lauf­zeit des Spiels, bevor die Umstel­lung kam… Ich wer­de es mir dann mal anse­hen.

Logo DC UNIVERSE ONLINE Copy­right DC Comics und Sony Online Enter­tain­ment

Wusste ich´s doch: STAR TREK ONLINE wird free2play

Ich habe es immer wie­der gemut­maßt und nach dem Kauf von Cryp­tic Stu­di­os durch den chi­ne­si­schen Publisher und MMO-Spe­zia­lis­ten Per­fect World habe ich eigent­lich jeden Tag auf die Mel­dung gewar­tet. Jetzt ist es soweit: STAR TREK ONLINE wird in ein free2­play-Geschäfts­mo­dell umge­wan­delt.

Als Per­fect World im Mai Cryp­tic von Ata­ri erwarb, gin­gen auch die Rech­te am recht glück­lo­sen Online­spiel im STAR TREK-Uni­ver­sum an die Chi­ne­sen. Kevin Lau, der Finanz­chef bei der Fir­ma sag­te jetzt:

Ich glau­be, dass ein free-to-play-Modell sowohl in den USA wie auch in Chi­na ein deut­lich grö­ße­res Poten­ti­al hat.

Und in Euro­pa wohl auch. Ins­be­son­de­re, wenn man sieht, dass STO nach wie vor mit man­gel­haf­ten Inhal­ten zu kämp­fen hat und haupt­säch­lich ein Bal­ler­spiel mit TREK-Schif­fen ist, dürf­te es schlau­er sein, mit einem grund­sätz­lich kos­ten­lo­sen Spiel zu ver­su­chen neue Nut­zer zu fan­gen die dann blei­ben, als ST-Fans mit einem über­teu­er­ten Abo-Modell zu ver­är­gern. Zu dem dann auch noch ein Item­shop kommt, in dem man gegen ech­tes Geld kos­me­ti­sche Items und pay-to-win-Gegen­stän­de wie ein Dre­ad­nought-Raum­schiff kau­fen kann… Kos­ten­los mit Shop macht deut­lich mehr Sinn.

Die Umwand­lung von STAR TREK ONLINE in free2play soll bis zum Ende des Jah­res gesche­hen. Es wird sicher hoch inter­es­sant zu sehen, wie man die Inha­ber eines Life­time-Accounts und die weni­gen treu­en Spie­ler abspei­sen möch­te – wobei ich den Chi­ne­sen hier ein­deu­tig mehr zutraue als Cryp­tic oder Ata­ri – und das ist im posi­ti­ven Sin­ne gemeint…

Via games​in​dus​try​.biz, dank an Cynx für den Hin­weis

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Cover STAR TREK ONLINE Copy­right 2010 Cryp­tic Stu­di­os

Für umme: RYZOM

Nach­dem ich hier schon lan­ge kei­nen Bei­trag aus der Kate­go­rie »für umme« mehr hat­te: heu­te möch­te ich auf das zu Unrecht völ­lig über­se­he­ne und unter­schätz­te MMO RYZOM (frü­her SAGA OF RYZOM) hin­wei­sen.

RYZOM kommt auf den ers­ten und zwei­ten Blick wie eins der übli­chen MMORPGs daher und weicht weder in der Steue­rung noch in den Inhal­ten grund­le­gend von ande­ren Ver­tre­tern des Gen­res ab. Auf­fäl­lig ist die ver­gleichs­wei­se hüb­sche Gra­fik – auf­fäl­lig ist aber auch die Lern­kur­ve, die auf­grund zahl­rei­cher Skills und Wahl­mög­lich­kei­ten von Anfang an deut­lich höher ist, als bei ein­steig­er­freund­li­che­ren Pro­duk­ten ande­rer Her­stel­ler.

RYZOM hat trotz hau­fen­wei­se bekann­ter Ver­satz­stü­cke aber auch eini­ges an Inno­va­ti­on zu bie­ten, an ers­ter Stel­le möch­te ich hier die Mög­lich­keit nen­nen, nicht nur »user gene­ra­ted con­tent« zu erstel­len, also selbst­er­stell­te Ques­ten und Quest­rei­hen zu gene­rie­ren, son­dern wäh­rend die­se Ques­ten durch­ge­spielt wer­den, kann man wie eine Art Game­mas­ter die Kon­trol­le über NPCs über­neh­men und die­se damit indi­vi­du­ell agie­ren las­sen. Das gibt es so mei­nes Wis­sens bei kei­nem ande­ren MMO.

Trotz aller Vor­tei­le und trotz inter­es­san­ter Hin­ter­grund­ge­schich­te und welt sowie einer soli­den Umset­zung kam RYZOM lei­der nie so rich­tig zu Pot­te, so dass der fran­zö­si­sche Ent­wick­ler Nevrax bereits im Jahr 2006 Kon­kurs anmel­den muss­te. Danach woll­ten ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter, Fans und die Free Soft­ware Foun­da­ti­on nach einem Spen­den­auf­ruf die Rech­te am Spiel kau­fen, die­se gin­gen jedoch statt­des­sen an Gamef­or­ge France. Als auch die in die Insol­venz gehen muss­ten, und nach wei­te­ren Tur­bu­len­zen und der Abspal­tung einer Open Source-Ver­si­on des Spiels über­nahm in 2009 die zyprio­ti­sche Fir­ma Winch Gate Pro­per­ty Ltd. das Spiel und führ­te auch bezahl­te Abos wei­ter.

Der Quell­code und die Spiel­in­hal­te wur­den am 6. Mai 2010 an die Free Soft­ware Foun­da­ti­on über­ge­ben, RYZOM soll­te unter Ver­si­on 3 der AGPL zugäng­lich gemacht, alle künst­le­ri­schen Inhal­te unter Crea­ti­ve Com­mons Namensnennung–Weitergabe unter glei­chen Bedin­gun­gen (CC-by-sa) gestellt wer­den. Dies betrifft jedoch nicht die Welt an sich, die ist nach wie vor nur über den offi­zi­el­len Ser­ver spiel­bar.

Die »offi­zi­el­le« Ver­si­on ist seit Kur­zem free-to-play, man kann bis zum Level 125 auf­stei­gen, ohne einen Cent zu bezah­len. Wer ein Sze­na­rio abseits der aus­ge­tre­te­nen MMO-Pfa­de sucht, der soll­te einen Blick ris­kie­ren. Durch die Offen­le­gung der Quel­len gibt es inzwi­schen Cli­ents nicht nur für Win­dows, son­dern auch für Linux und Mac OS.

Die Gra­fik der Land­schaf­ten ist nicht mehr sta­te-of-the-art, sieht aber immer noch recht anspre­chend aus, ins­be­son­de­re, wenn man bedenkt, wie­vie­le Jah­re sie bereits auf dem Buckel hat. Und wenn man mal ehr­lich ist, sind die Ava­tare auch nicht deut­lich häß­li­cher als die in LOTRO… ;o)

RYZOM Screen­shots Copy­right Winch Gate Pro­per­ty Ltd.

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