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Philip K. Dick bei Amazon: THE MAN IN THE HIGH CASTLE als Serie

Cover The Man In The High Castle

Von den neu­en für Ama­zon Prime Video ange­kün­dig­ten Seri­en dürf­te nur eine den Gen­re-Freund inter­es­sie­ren: THE MAN IN THE HIGH CASTLE nach Phil­ip K. Dicks Roman aus dem Jahr 1962 (deutsch als DAS ORAKEL VOM BERGE). Der Pilot wird eine Stun­de lang sein, Ama­zon lässt erneut die Zuschau­er ent­schei­den, wel­che Serie dann tat­säch­lich rea­li­siert wird.

THE MAN IN THE HIGH CASTLE spielt in einer alter­na­ti­ven Welt, in der die Alli­ier­ten den zwei­ten Welt­krieg ver­lo­ren haben. Die Welt wur­de zwi­schen Japan und Deutsch­land auf­ge­teilt. Im Pilo­ten spie­len Ale­xa Dava­los (Mob City), Luke Klein­tank (Pret­ty Litt­le Liars), Rupert Evans (The Vil­la­ge), Cary-Hiroy­u­ki Tag­awa (Mor­tal Kom­bat: Lega­cy), Joel De La Fuen­te (Hem­lock Gro­ve), Rufus Sewell (Ele­venth Hour) und DJ Qualls (Z Nati­on).

Geschrie­ben wur­de das Gan­ze von kei­nem ande­ren als Frank Spot­nitz (X‑Files), Regie bei der Pilot­fol­ge führt David Semel (Heroes), die bei­den agie­ren zudem als aus­füh­ren­de Pro­du­zen­ten, zusam­men mit – man höre und stau­ne – Rid­ley Scott, David W. Zucker, Ste­wart Mack­in­non, Chris­ti­an Bau­te von Head­line Pic­tures und Chris­to­pher Tri­ca­rio, Co-aus­füh­ren­der Pro­du­zent ist Jor­dan Shee­han für Scott Free Pro­duc­tions.

Wann genau die­ser Pilot zusam­men mit den ande­ren via Ama­zon Prime Video zu sehen sein wird ist noch unklar, es wird irgend­wann in 2015 sein. Erfreu­li­cher­wei­se aber ver­mut­lich auch wie­der für die hie­si­gen Zuschau­er zeit­gleich mit den USA.

Cover THE MAN IN THE HIGH CASTLE, ers­te Auf­la­ge 1962, Copy­right Put­nam

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ÆTHERWESTERN: STAUB UND ÆTHER als eBook

Cover "Staub und Aether"

Ich hat­te vor eini­ger Zeit auf das Pro­jekt ÆTHERWESTERN hin­ge­wie­sen. In der Steam­punk-Welt der Autorin Anja Bagus, deren Roma­ne in Deutsch­land ab ca. 1910 han­deln, woll­te ein Zusam­men­schluss von Schrei­bern Wes­tern-Kurz­ge­schich­ten in Heft­ro­man­form ver­öf­fent­li­chen. Oder genau­er:  Im Umfang eines Heft­ro­mans soll­ten meh­re­re Sto­ries ent­hal­ten sein. Eigent­lich war das Gan­ze als rei­nes eBook-Pro­jekt gedacht, aller­dings fan­den die Macher es irgend­wie ange­mes­sen, dass eine begrenz­te Auf­la­ge auch tat­säch­lich in Form von Heft­ro­ma­nen erschei­nen soll­te, denn letzt­end­lich sind die ÆTHERWESTERN eine Hom­mage an das For­mat und die Hoch­zeit des Wes­tern-Roman­hefts in den 1970er und 1980er Jah­ren. Die Papier­va­ri­an­te wur­de Anfang Okto­ber fer­tig, die eBook-Fas­sung brauch­te etwas län­ger (eigent­lich ist die auch schon … aber las­sen wir das). Doch ab sofort ist sie über Ama­zon erhält­lich (eine ePub-Fas­sung folgt, die Kind­le-Ver­si­on ist aber nicht mit DRM ver­hunzt, des­we­gen kann man die­se kau­fen und mit Calib­re kon­ver­tie­ren, wenn man sie für einen ande­ren eRea­der haben möch­te).

ÆTHERWESTERN
Aus­ga­be eins
STAUB UND ÆTHER

Der wil­de Wes­ten. Sand knirscht unter den Stie­feln, Spo­ren klir­ren; die Män­ner sind rau, die Frau­en auch, und manch einer ist schnel­ler mit der Waf­fe als mit Wor­ten. Die bes­ten Freun­de sind der Son­nen­un­ter­gang, das Pferd und die Win­ches­ter. Doch die Tän­ze der ver­folg­ten Urein­woh­ner wecken den Æther, und mit den grü­nen Nebeln kom­men nicht nur hilf­rei­che Geis­ter, son­dern auch bös­ar­ti­ge Scheuß­lich­kei­ten.

Unse­re Geschich­ten erzäh­len von den Sied­lern, den Cow­boys, den Mar­shals und den Pin­ker­ton-Detek­ti­ven. Sie erzäh­len auch von muti­gen Frau­en, von Glücks­rit­tern, Geschäf­te­ma­chern und von denen, die das Unbe­kann­te nicht scheu­en, sei es nun staub­grau oder æther­grün.

Die Geschich­ten:

Shun­ta – Kit­ty-Grace Cun­ning­ham (ali­as Anja Bagus)
Für eine Faust voll Federn – Brida Ander­son
Fal­len­de Stei­ne – Natha­ni­el T. Jef­fer­son (ali­as Lara Kalen­born)
Æther­wood – Al McMur­phy (ali­as Andre­as Dre­sen)

STAUB UND ÆTHER kann man als eBook ab sofort bei Ama­zon zum Schlan­gen­öl-Preis von nur 1,49 Euro erwer­ben. Wei­te­re Hef­te sind in Vor­be­rei­tung. Habe ich eigent­lich schon erwähnt, dass die gesam­ten Ein­nah­men des eBook-Ver­kaufs an einen guten Zweck gehen wer­den?

Cover­ab­bil­dung Staub und Æther: Æther­ma­nu­fak­tur

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Amazons »Whispersync For Voice« jetzt auch in Deutschland

Promografik Whispersync For Voice

Vor unge­fähr vier Mona­ten star­te­te der Online­händ­ler Ama­zon in den USA sein neu­es Ange­bot mit dem Namen »Whis­per­sync For Voice«. Die Idee ist so ein­fach wie geni­al: Hat man ein Buch als eBook und Hör­buch gekauft, dann kann man naht­los zwi­schen der Nut­zu­ung der bei­den Medi­en­for­ma­te wech­seln. Das bedeu­tet: Abends im Bett hat man auf dem Kind­le ange­fan­gen, im eBook zu lesen und kann sich dann den Text ab die­ser Stel­le dank Whis­per­sync am mor­gen auf dem Weg zur Arbeit wei­ter vor­le­sen las­sen. Letz­te­res klappt natür­lich nur via Apps auf Tele­fo­nen oder Tablets. Trotz­dem eine gran­dio­se Idee. Nun führt Ama­zon die­sen Dienst auch in Deutsch­land ein.

Bemer­kens­wert ist dabei, dass man bei vie­len Wer­ken das Hör­buch deut­lich preis­güns­ti­ger kau­fen kann, falls man bereits das eBook besitzt. Auf Ama­zons Web­sei­te zu »Whis­per­sync For Voice« kann man das Prin­zip mit ein paar gemein­frei­en Büchern tes­ten, man kann sich zudem auch gleich deut­sche eBooks anzei­gen las­sen, mit denen das funk­tio­niert. Dabei sind die Pries­un­ter­schie­de bei den Hör­bü­chern zumin­dest zum Teil erstaun­lich: Patrick Roth­fuss´ DER NAME DES WINDES kos­tet als Hör­buch zum Down­load nor­ma­ler­wei­se 16,70 Euro (24,99 als CD), im Rah­men von Whis­per­sync zahlt man dafür nur noch 5,95 Euro. Da wer­den auf ein­mal sogar die über­zo­ge­nen deut­schen Mond­prei­se für eBooks inter­es­sant (DER NAME DES WINDES kos­tet als eBook aas­geie­ri­ge 12,99 Euro). Bei man­chen Ange­bo­ten lohnt sich das Gan­ze aber deut­lich eher: Ste­phen Kings SCHWARZ kos­tet als eBook 7,99 Euro, das Hör­buch dazu schlägt dann mit nur 3,95 zu Buche (Nor­mal­preis: 15,80 Euro). Umge­kehrt liegt der Fall oft bei eng­lisch­spra­chi­gen Wer­ken: Geor­ge R. R. Mar­tins A DANCE WITH DRAGONS ist als eBook gera­de mal 4,24 Euro teu­er, will man das Hör­buch dazu, wer­den dafür 12,95 fäl­lig – auch das aber ein Schnäpp­chen, wenn man sich ansieht, dass es nor­ma­ler­wei­se für 41 Euro ange­bo­ten wird. Laut Fil­ter auf der Web­sei­te ste­hen im Moment im deut­schen Ama­zon-Shop ca. 43000 mög­li­che Bund­les bereit.

Ob Bücher aus der eige­nen eBook-Biblio­thek bereits die ver­güns­tig­ten Hör­buch-Ange­bo­te beinhal­ten, kann man leicht über Ama­zons Tool »Match­ma­ker« fest­stel­len (bei mir waren das eine Men­ge).

Es dürf­te inter­es­sant sein, zu sehen, wie deut­sche Gerich­te die­ses Bund­ling ein­schät­zen. Wie man die Buch­bran­che und den Bör­sen­ver­ein kennt, wer­den die ver­mut­lich wie immer mit irgend­wel­chen faden­schei­ni­gen Argu­men­ten ver­su­chen, gegen die­ses Ange­bot vor­zu­ge­hen. In ähn­lich gela­ger­ten Fäl­len hiel­ten hie­si­ge Gerich­te sol­che Vor­ge­hens­wei­sen für Gewäh­rung geld­wer­ter Vor­tei­le. Und dann ist da noch die steu­er­li­che Hand­ha­bung von Bund­les, ein gera­de eben­falls hef­tig dis­ku­tier­tes The­ma.

Pro­mo­gra­fik Copy­right Ama­zon

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Kostenlos als eBook: LAST DAYS ON EARTH

Cover Last Days On Earth

Aktu­ell und noch bis Sams­tag gibt es das eBook LAST DAYS ON EARTH von Susan­ne Ger­dom bei Ama­zon kos­ten­los für den Kind­le. Der Urban Fan­ta­sy-Roman dreht sich um Hexen und Magi­er im Kri­mi­nal­dienst:

Kar­la van Zome­ren, wei­ße Hexe im Kri­mi­nal­dienst, kommt gemein­sam mit ihrem Part­ner, dem Cha­os­ma­gi­er Raoul Win­ter, einer düs­te­ren Ver­schwö­rung auf die Spur. Jemand will die Welt ver­nich­ten und hat als Zeit­punkt den von den Maya pro­phe­zei­ten 21. Dezem­ber 2012 gewählt. Wäh­rend ihrer Suche nach dem geheim­nis­vol­len Memp­lex-Gene­ra­tor gera­ten Kar­la und Raoul mit dem (von Vam­pi­ren) orga­ni­sier­ten Ver­bre­chen und einen mis­an­thro­pi­schen Dra­chen anein­an­der. Wäh­rend­des­sen meh­ren sich die Zei­chen des Zusam­men­bruchs: Flug­zeug­ab­stür­ze, Erd­be­ben, Vul­kan­aus­brü­che und explo­die­ren­de Atom­kraft­wer­ke. Die Zeit wird knapp – wird es dem unglei­chen Ermitt­ler­paar gelin­gen, den Welt­un­ter­gang auf­zu­hal­ten?

LAST DAYS ON EARTH erschien ursprüng­lich 2012 im Piper-Ver­lag und hat einen Umfang von 362 Sei­ten. Es liegt auch als Taschen­buch vor und kos­tet dann 12,00 Euro.

Cover­ab­bil­dung Copy­right Susan­ne Ger­dom

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NEUSCHWABENLAND: KNV möchte keine Stellung nehmen …

Neues aus Neuschwabenland

Ende August hat­te ich the­ma­ti­siert, dass Alex Jahn­kes sati­ri­sches Buch NEUES AUS NEUSCHWABENLAND bei KNV zwar im Kata­log gelis­tet wird, aber als nicht lie­fer­bar gekenn­zeich­net ist – und es dadurch Buch­händ­ler gibt, die das Buch nicht bestel­len kön­nen – oder wol­len (weil zuviel Auf­wand).

Man hat­te mich auf mei­ne dies­be­züg­li­che Anfra­ge ange­ru­fen und mit­ge­teilt »die Kol­le­gin die da­für ver­ant­wort­lich ist, wäre aber noch bis Mit­te Sep­tem­ber in Ur­laub und man kön­ne sie erst dann dazu be­fra­gen.« Wei­ter­hin wur­de mir zuge­sagt, dass man »mei­ne An­frage der Dame vor­le­gen will, wenn sie aus dem Ur­laub zu­rück ist, und ich soll dann Mit­te Sep­tem­ber eine Ant­wort er­hal­ten, wa­rum das Buch aus­ge­lis­tet wur­de.«

Ich hat­te mir das auf Wie­der­vor­la­ge gelegt und am 16.09.2014 noch­mals nach­ge­fragt.

Reak­tio­nen: gar kei­ne.

Dar­auf­hin habe ich ges­tern noch­mal eine Email geschickt. Heu­te kam tat­säch­lich eine Reak­ti­on, aller­dings ist die an Arro­ganz kaum zu über­bie­ten:

vie­len Dank für Ihre Anfra­ge. Wir möch­ten dazu jedoch kei­ne Stel­lung neh­men.

Unglaub­lich. Man ant­wor­tet dem Ver­lag nicht auf die Anfra­ge, man ant­wor­tet mir nicht auf die Anfra­ge, und das obwohl Ende August eine Ant­wort zuge­sagt wur­de.

Wir hal­ten fest: KNV lis­tet ein Buch als über ihren Kata­log nicht lie­fer­bar und ent­zieht sich jeder Stel­lung­nah­me dar­über, war­um das Buch nicht lie­fer­bar ist. Und das sowohl dem Ver­lag wie auch mir gegen­über. Ich hal­te das für ein unfass­ba­res und unfass­bar arro­gan­tes Ver­hal­ten. War­um möch­te man die­se Aus­kunft nicht geben? Weil es sich nur um einen Klein­ver­lag han­delt, und die in der Bran­che ohne­hin kei­nen inter­es­sie­ren? Wür­de einer der der deut­schen Publi­kums­ver­lags­di­no­sau­ri­er eben­falls kei­ne Ant­wort auf eine sol­che Anfra­ge bekom­men? Ich bezweif­le es. Mei­nen die etwa auf­grund des Titels, es hand­le sich um Nazi­li­te­ra­tur? Falls ja, wur­de die Zen­sur betrie­ben, ohne den Inhalt zu ken­nen, denn das Gegen­teil ist der Fall.

Es blei­ben die Fra­gen offen: War­um wei­gert sich KNV ohne nach­voll­zieh­ba­re Begrün­dung, das Buch aus­zu­lie­fern? Wie vie­le ande­re Bücher wer­den von KNV uni­la­te­ral und ohne nach­voll­zieh­ba­re Grün­de als nicht lie­fer­bar ange­zeigt?

Die­se Bran­chen­spiel­chen sind ange­sichts der Kon­kur­renz der­art lächer­lich, dass es gera­de­zu weh tut. Ach ja: Bei Ama­zon ist das Buch sofort lie­fer­bar.

Cover NEUES AUS NEUSCHWABENLAND Copy­right Edi­ti­on Roter Dra­che.

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Börsenverein freut sich über Urteil, das Kundenfreundlichkeit bestraft

Keine Päckchen bei Amazon

Das Bör­sen­blatt fei­ert das Ende eines Rechts­streits gegen Ama­zon. Ama­zon gibt eine Unter­lassunsg­er­klä­rung wegen eines Ver­sto­ßes gegen die Buch­preis­bin­dung ab. Dar­über freut sich der Hüter des hei­li­gen Preis­bin­dungs-Grals der Buch­bran­che natür­lich.

Die Unter­las­sungs­er­klä­rung vor dem OLG Frank­furt ver­pflich­tet Ama­zon, in Zukunft kei­ne Nach­läs­se im Zusam­men­hang mit Kun­den­be­schwer­den beim Ver­kauf von Büchern zu gewäh­ren, da dem Unter­neh­men sonst eine Ver­trags­stra­fe von bis zu 250.000 Euro droht. In der Ver­hand­lung hat­te das OLG dar­auf hin­ge­wie­sen, dass eine Revi­si­on kei­nen Erfolg haben wür­de, dar­auf­hin hat­te der Onlin­ever­sen­der die Unter­las­sungs­er­klä­rung abge­ge­ben.

Die ers­te Ver­hand­lung hat­te vor dem LG Wies­ba­den statt­ge­fun­den, bereits dort hat­te Ama­zon ver­lo­ren, jedoch Beru­fung ein­ge­legt.

Alex­an­der Ski­pis, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Bör­sen­ver­eins freut sich aus­gie­big und sagt:

Die Buch­preis­bin­dung gilt für alle. Das wur­de vor dem Ober­lan­des­ge­richt nach­drück­lich klar­ge­stellt. Der Bör­sen­ver­ein fühlt sich nach die­sem Ver­fah­ren bestä­tigt: Auch Ama­zon muss sich dar­an gewöh­nen, sich an die Geset­ze zu hal­ten.

Was ich dar­an bemer­kens­wert fin­de, ist die Tat­sa­che, dass man abfei­ert, weil Ama­zons Kun­den­freund­lich­keit bestraft wor­den ist. Der Hin­ter­grund war fol­gen­der: Ein Kun­de hat­te auf Ama­zons Mar­ket­place von einem Dritt­händ­ler ein gebrauch­tes Buch gekauft. Der Händ­ler wei­ger­te sich aller­dings, dafür eine Rech­nung aus­zu­stel­len. Dar­auf­hin hat­te der Ama­zon-Sup­port dem Kun­den ein neu­es Buch für den Gebraucht­preis zur Ver­fü­gung gestellt – inklu­si­ve Rech­nung.

Aus Kun­den­sicht und auch objek­tiv gese­hen ist die Vor­ge­hens­wei­se Ama­zons höchst kulant und kun­den­freund­lich. Die­se Kun­den­freund­lich­keit ist aber genau das, was Ama­zon deut­lich vom Buch­han­del und den Online­platt­for­men der Bran­che unter­schei­det. Hier ist der Onlin­ever­sen­der ein­fach um Licht­jah­re bes­ser – und genau da liegt eins der  Pro­ble­me der Bran­che (die zahl­lo­sen ande­ren auf­zu­zäh­len ist müßig, ich habe es hier auf Phan­ta­News oft genug getan). Und statt es anzu­ge­hen und gleich gut oder sogar bes­ser zu wer­den wird lie­ber auf den Beel­ze­bub Bezos geschimpft.

Dass man gegen die­se Kun­den­freund­lich­keit unter dem Deck­man­tel der Buch­preis­bin­dung mit Kla­gen vor­geht, statt ein­fach selbst kun­den­ori­en­tier­ter zu wer­den, zeigt mei­ner Ansicht nach auf ein­drucks­vol­le Wei­se, die selbst­zen­trier­te, ver­staub­te und kun­den­feind­li­che Den­ke beim Bör­sen­ver­ein – und somit auch bei des­sen Mit­glie­dern. Ich gehe davon aus, dass die aus­ge­spro­che­ne Auf­for­de­rung zur Abga­be einer Unter­las­sungs­er­klä­rung auch von vie­len Buch­händ­lern abge­fei­ert wer­den wird.

Das sagt eine Men­ge über die Bran­che aus.

24 Fantasy-eBooks günstig bei Amazon

Amazon Fantasy Angebote

Onlin­ever­sen­der Ama­zon ver­kauft aktu­ell im Rah­men einer Akti­on 24 Fan­ta­sy-eBooks beson­ders güns­tig. Ein Teil davon sind natür­lich Indie-Bücher aus dem haus­ei­ge­nen KDP-Pro­gramm (die kann man auch leicht bil­li­ger anbie­ten, da sie nir­gend­wo anders zu bekom­men sind und es so kei­ne Pro­ble­me mit der Buch­preis­bin­dung gibt). Es befin­den sich aber auch Wer­ke aus dem haus­ei­ge­nen Crossing-Pro­gramm dar­un­ter.

Dar­un­ter natür­lich auch die unver­meid­li­che Roman­t­a­sy ali­as Para­nor­mal Romance, also aller­lei Herz­schmerz mit ver­schie­de­nen Gestal­ten aus Mythen und Legen­den, glück­li­cher­wei­se aber auch ande­res Mate­ri­al. Zum Bei­spiel das prä­mier­te RABENBLUT DRÄNGT von Nico­la Hotel.

Erstaun­li­cher­wei­se fin­den sich aber auch eBooks von Publi­kums­ver­la­gen in der lis­te. Zum einen DIE ELFEN von Bern­hard Hen­nen, 912 Buch­sei­ten zum Schnäpp­chen­preis von nur 5,49 Euro. Wei­ter­hin Dani­el H. Wil­sons ROBOCALYPSE (im ori­gi­nal: ROBOPOCALYPSE), das gera­de ver­filmt wer­den soll, für 4,99 Euro (Buch­aus­ga­be: 464 Sei­ten). Die Bücher aus Publi­kums­ver­la­gen sind auf­grund der Buch­preis­bin­dung auch auf ande­ren Platt­for­men zum sel­ben Preis erhält­lich.

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Amazon kauft Twitch​.tv

Logo Twitch

In einem wei­te­ren der spek­ta­ku­lä­ren Deals, die immer wie­der mal durch das Inter­net wabern, hat Online­händ­ler und Cloud-Anbie­ter Ama­zon den Strea­ming­dienst Twitch für eine Mil­li­ar­de US-Dol­lar gekauft. Dem waren mona­te­lang Gerüch­te vor­aus­ge­gan­gen, dass Goog­le die Plat­form erwer­ben wol­le.

Twitch ist eine Live­strea­ming-Platt­form, bei der die Nut­zer haupt­säch­lich Live-Streams rund um ver­schie­de­ne Com­pu­ter­spie­le anbie­ten. Ähn­lich wie »let´s play«-Videos auf You­tube, nur eben live, man­che Spie­le­ent­wick­ler bie­ten inzwi­schen sogar gleich tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten zum Strea­men in ihre Games inte­griert an. Twitch hat­te in den letz­ten Mona­ten erheb­lich an Bedeu­tung gewon­nen, als immer mehr Gamer ihre »Sen­dun­gen« zu den ver­schie­dens­ten Spie­len anbo­ten und auch Fir­men die ein­fach zu nut­zen­de Strea­ming­sei­te für ihre Prä­sen­ta­tio­nen ver­wen­de­ten.

Einer der Grün­de dürf­te sein, dass Ama­zon hier natür­lich über gezielt plat­zier­te Wer­bung zu den bestream­ten Spie­len Umsät­ze gene­rie­ren kann.

In Deutsch­land kann man die Platt­form im Prin­zip auch nut­zen. Dan der völ­lig rück­stän­di­gen Rechts­la­ge, die mit den Rea­li­tä­ten im Inter­net nichts zu tun hat, muss man aber theo­re­tisch ggfs. eine Sen­de­li­zenz bean­tra­gen, ähn­lich wie bei Goog­le Han­gouts (die Rechts­la­ge ist hier wie immer bei neu­en Medi­en ein wenig unsi­cher). Das gilt ins­be­son­de­re dann, wenn man eine regel­mä­ßi­ge Sen­dung aus­strahlt. Ich sage des­we­gen theo­re­tisch, weil es für die Behör­den schwie­rig wer­den dürf­te, einen Strea­mer zu fin­den, der Twitch anonym nutzt. Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass die Betrei­ber oder Ama­zon Nut­zer­da­ten so ein­fach her­aus­ge­ben. Davon abge­se­hen gehö­ren die Medi­en­rech­te in die­ser Hin­sicht drin­gend refor­miert, es kann nicht ange­hen, dass Bür­ger­jour­na­lis­mus im Bereich Video der­art unter­bun­den wird.

Logo Twitch Copy­right Twitch Inter­ac­ti­ve, Inc.

Offener Brief: Interview mit Deutschlandradio Kultur

Selfpublishing

Am Mon­tag kam über­ra­schend eine Anfra­ge von Deutsch­land­ra­dio Kul­tur rein, ob man mit mir ein Inter­view über mei­nen offe­nen Brief zum The­ma Self­pu­bli­shing und Buch­han­del machen kön­ne. Da habe ich nach kur­zem Über­le­gen natür­lich zuge­sagt, wären es RTL oder Pro7 gewe­sen, hät­te ich abge­wun­ken (aber ich glau­be ohne­hin nicht, dass bei letz­te­ren jemand weiß, wie man »Buch« schreibt).

Es war übri­gens nichts abge­spro­chen, die haben mich kurz vor der Liveaus­strah­lung ange­ru­fen und dann ihre Fra­gen gestellt. Einen Mit­schnitt des Inter­views kann man sich hier anhö­ren.

Das rela­ti­viert viel­leicht das ein oder ande­re, was ich im offe­nen Brief geschrie­ben habe. Der klingt natür­lich rela­tiv bra­chi­al, aber ich habe mit vol­ler Absicht die Wort­wahl der Ver­lags­au­to­ren ada­piert, die sich als Hand­lan­ger der Groß­ver­la­ge instru­men­ta­li­sie­ren las­sen, um zu zei­gen, dass man die­sel­ben Argu­men­te auch aus einer ande­ren Sicht ein­set­zen kann.

Ich bin der Ansicht, dass wir ein Mit­ein­an­der und Neben­ein­an­der der unab­hän­gi­gen, der »klei­nen« Prot­ago­nis­ten in die­sem Markt drin­gend benö­ti­gen. Das wird viel sinn­vol­ler sein, als sich in der Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen inter­na­tio­na­len Kon­zer­nen auf eine Sei­te zu schla­gen, oder irgend­ei­nem davon die Rol­le des »Bösen« zuschus­tern zu wol­len.

Was aber über­haupt nicht ziel­füh­rend ist,  sind Aus­sa­gen wie »das geht nicht, wir haben ’stan­dar­di­sier­te Ver­fah­ren’ «, wie sie ein (ver­mut­lich) Buch­händ­ler in den Kom­men­ta­ren zum offe­nen Brief getä­tigt hat. Ama­zons ’stan­dar­di­sier­te Ver­fah­ren’ sind näm­lich um Licht­jah­re bes­ser. Wie ein ande­rer Buch­händ­ler sag­te: »Zur Not habe ich das Buch in zwei Minu­ten ins Waren­wirt­schafts­sys­tem ein­ge­ge­ben«. Na also: geht doch!

 

Sattelt die Pferde und reitet zur Buchhandlung!

Buchhandlung auf iPad

Ein Arti­kel der treff­lich zur aktu­el­len Ama­zon-Dis­kus­si­on und zum offe­nen Brief der Self­pu­blisher passt. Ich zitie­re aus einem Blog­post, den ich dank Cynx auf der Sei­te von Jan Ulrich Has­e­cke gefun­den habe. Der setzt sich mit einem Arti­kel im Spie­gel aus­ein­an­der, der zeigt, dass des­sen Ver­fas­ser unter mas­si­vem Rea­li­täts­ver­lust zu lei­den scheint, wenn er meint, man sol­le »ein­fach mal wie­der in den Buch­la­den um die Ecke gehen«:

Wer ange­sichts der Geschäfts­me­tho­den von Ama­zon sei­nen Lesern emp­fiehlt, sich an einen Men­schen zu wen­den, der sich an einen Com­pu­ter wen­det, um ein Buch zu bestel­len, der hät­te vor etwas mehr als 100 Jah­ren sei­nen Mit­men­schen sicher auch emp­foh­len, mal wie­der das Pferd zu sat­teln, um den Sie­ges­zug des Auto­mo­bils zu ver­hin­dern.

Den im Gesam­ten äußerst lesens­wer­ten Arti­kel des Herrn Hase­ke soll­te man sich drin­gend mal zu Gemü­te füh­ren. Ich könn­te es nicht bes­ser sagen.

Aus per­sön­li­cher Erfah­rung: Jedes Mal, wenn ich in eine Buch­hand­lung gehe, ärge­re ich mich dort. Sei es, weil die nie das haben, was ich will, weil die Sci­ence Fic­tion-Abtei­lung abge­schafft wur­de, weil eng­li­sche Taschen­bü­cher dop­pelt so teu­er sind, wie anders­wo oder weil die Bücher von Klein­ver­la­gen, die eine ISBN haben und beim VLB gelis­tet sind, nicht ken­nen und auch nicht beschaf­fen wol­len. Und das sagt jemand, der bis vor ca. 18 Jah­ren fast täg­lich Geld in Buch­hand­lun­gen geschleppt hat. Bis die mich und mei­ne Wün­sche nicht mehr haben woll­ten. Solan­ge sich das nicht mas­siv und grund­le­gend ändert, kau­fe ich wei­ter bei Ama­zon. Also, Buch­händ­ler, es liegt in eurer Hand, die Kun­den zurück­zu­ge­win­nen.

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