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PERRY RHODAN, PDF, das iPad und Ciando

Übli­cher­wei­se bestel­le ich mir mei­ne in Papier­form ver­pass­ten PERRY RHODAN-Roma­ne über Beam-eBooks und lese sie dann auf dem eInk-eRea­der. Das klappt völ­lig pro­blem­los, ich habe sofort nach der Zah­lung via Pay­Pal Zugriff auf das ePub und die eBooks sind nicht mit irgend­wel­chem DRM verseucht.

Als frisch­ge­ba­cke­ner Besit­zer eines iPad woll­te ich mir aller­dings auch mal anse­hen, wie die PDF-Ver­si­on der Aben­teu­er des SF-Hel­den aus­sieht. Auf der Web­sei­te weist man für die Fas­sun­gen im Ado­be-Datei­for­mat auf Cian­do hin. Ich hat­te mir erhofft, dass in der PDF-Ver­si­on Inhal­te vor­han­den wären, die im ePub feh­len, bei­spiels­wei­se Report, Jour­nal oder Risszeichnungen.

Ver­blüfft war ich das ers­te Mal, als auf der Pro­dukt­sei­te für den Roman 2598 TOD EINER SUPERINTELLIGENZ von Marc A. Her­ren (die ich suchen muss­te, denn bei der Ein­ga­be von »Per­ry Rho­dan« als Such­be­griff bekommt man nicht etwa die aktu­el­len Hef­te ange­zeigt wie bei Beam, son­dern alpha­be­tisch sor­tier­te alte Per­ry-Action-Roma­ne…) kei­ner­lei Hin­weis auf einen Kopier­schutz zu fin­den war, obwohl mir grund­sätz­lich bewusst ist, dass Cian­do mit Ado­be-DRM arbei­tet und ein sol­cher Hin­weis am Pro­dukt laut § 95d Urhe­ber­rechts­ge­setz vor­ge­schrie­ben ist. Viel­leicht woll­te man sei­tens Cian­do bei den PR-Roma­nen dar­auf ver­zich­ten, eben­so wie die Mitbewerber?

Naja, für 1,35 Euro­nen kann man nicht viel falsch machen – dach­te ich…

Die ROLE PLAY CONVENTION 2011

Zwi­schen Spie­len, Fans und ein paar Abzockern

Gleich vor­ne­weg, damit der Unter­ti­tel nicht falsch ver­stan­den wird: Die RPC ist eine groß­ar­ti­ge Ver­an­stal­tung und hat sich als Treff­punkt für alle Freun­de des Phan­tas­ti­schen frag­los als gro­ßer Gewinn eta­bliert. Die im Unter­ti­tel anklin­gen­de Kri­tik rich­tet sich an man­chen Händ­ler, der wohl der Ansicht ist, man kön­ne auf den Steam­punk-Zug schnell und ein­nah­men­träch­tig auf­sprin­gen, indem man mal eben ein paar Zahn­rä­der an irgend­was klebt und das dann an den Fan ver­tickt, ähn­li­ches gilt für über­teu­er­te Pols­ter­waf­fen. Doch der Fan an sich ist nicht blöd (hof­fe ich).

Erneut muss man fest­stel­len, dass die gewagt schei­nen­de Zusam­men­stel­lung unter dem Ober­be­griff »Rol­len­spiel« mit den ver­schie­de­nen Facet­ten LARP, Pen&Paper und Com­pu­ter­spiel (und diver­se Rand­spiel­ar­ten mehr sowie natür­lich auch Lite­ra­tur und auch das Spiel ohne »Rol­len«) ganz offen­sicht­lich funk­tio­niert, denn die Schnitt­men­gen oder sogar Kon­gru­en­zen sind klar: in aller Regel wer­den hier gleich meh­re­re Inter­es­sen bedient, bei denen man sogar davon aus­ge­hen kann, dass sie sich in den Besu­chern vereinen.

Die Intermodellbau 2011: »Mehr Dampf!«

Dampfmaschine

Manch einer wird sich sicher­lich fra­gen, was ich auf der Mes­se Inter­mo­dell­bau in Dort­mund zu suchen habe und was das mit dem The­ma von Phan­ta­News zu tun hat. Die Ant­wor­ten sind ein­fach: mich inter­es­siert Modell­bau ohne­hin und abseits von Modell­ei­sen­bahn, Minia­tur-Motor­sport und Flug­zeug­mo­dell­bau ist das The­ma »Phan­tas­tik« seit Jah­ren immer vor­han­den gewe­sen und nimmt nach mei­nem Emp­fin­den auch über die Zeit einen immer grö­ße­ren Raum ein – und das nicht erst seit­dem SF- und Fan­ta­sy­fil­me der­ma­ßen im Bewusst­sein der brei­ten Mas­se ange­kom­men sind, dass Revell ent­spre­chen­de Bau­sät­ze anbie­tet oder man pas­sen­de Action­fi­gu­ren erwer­ben kann.

Im Ver­gleich zu den letz­ten Jah­ren kann man eins aber ganz deut­lich fest­stel­len: Dampf ist ange­sagt – ich habe auf der Mes­se in Dort­mund noch nie der­art vie­le Dampf­ma­schi­nen­mo­del­le gese­hen – selbst­ver­ständ­lich alle voll funktionsfähig!

Der DortCon 2011 – oder: »Das Geheimnis von Raum 112«

In mei­nem Leben bin ich bereits auf einer Men­ge Cons gewe­sen, in den 90ern war die hef­ti­ge Zeit wäh­rend der man an fast jedem Wochen­en­de auf irgend­wel­chen Ver­an­stal­tun­gen her­um hing. Seit mich Freun­de 1988 zu Fol­low geschleppt hat­ten, waren das selbst­ver­ständ­lich hau­fen­wei­se Cons, die sich um Magi­ra dreh­ten, aber auch im STAR TREK-Fan­dom habe ich mich her­um­ge­trie­ben und auch kei­ner­lei Scheu das zuzu­ge­ben. :o)
Rela­tiv sel­ten besuch­te ich jedoch rei­ne SF-Cons, abge­se­hen von ein­mal SF-Tage NRW (oder so ähn­lich) in Düs­sel­dorf – aber das war in grau­er Vor­zeit, ich erin­ne­re mich an ein Vor­füh­rung des nagel­neu­en MOON 44 (1990) und dass Ter­ry Prat­chett ein bril­li­an­ter Gast­star war. Vor unge­fähr zwei oder drei Jah­ren war ich dann erst­ma­lig auf einem Colo­nia­Con, wenn­gleich dort nach mei­nem Ein­druck eher der Heft­ro­man zen­tra­les The­ma ist, denn die »rei­ne Leh­re der SF«. :o)

Hotel »In der Straßen« und der »Arme Ritter«

Hotel "In der Straßen" - Außenansicht

Pre­miè­re auf Phan­ta­News – denn wenn ich mich nicht sehr täu­sche, habe ich hier noch nie über eine Gast­stät­te berich­tet. War­um das trotz­dem Sinn macht erfährt der geneig­te Besu­cher, wenn er weiterliest.

Bei mir direkt um die Ecke fin­det sich in Solin­gen das Schloß Burg, einer der ehe­ma­li­gen Sit­ze des Geschlech­tes von Berg, nach denen das Ber­gi­sche Land benannt ist. Ein altes, trut­zi­ges Gemäu­er, das heu­te ein Muse­um beher­bergt und auf des­sen Gelän­de regel­mä­ßig Akti­vi­tä­ten wie Hand­wer­ker- aber eben auch Mit­tel­al­ter­märk­te stattfinden.
In der Burg, um sie her­um und auch außer­halb fin­den sich zudem Gas­tro­no­mie­be­trie­be, die aller­dings alle­samt auf die Bedürf­nis­se von Tou­ris­ten und Burg­be­su­chern aus­ge­legt sind (und die zum Teil man­gels loka­ler Alter­na­ti­ven def­ti­ge Prei­se ansagen).

Was haben Kirk und Spock mit TRON: LEGACY zu tun?

Es han­delt sich hier­bei lei­der – oder dem Him­mel sei Dank – um einen Aprilscherz!

Details dazu und Quel­len­an­ga­ben zu den Bild­zi­ta­ten fin­det man in einem eige­nen Arti­kel.

Was heut­zu­ta­ge mit­tels com­pu­ter­ge­nerier­ten Bil­dern alles so mög­lich ist, zeigt nicht nur James Came­rons AVATAR in beein­dru­cken­der Wei­se, auch TRON: LEGACY eröff­ne­te eine neue Dimen­si­on der ger­en­der­ten Rea­li­tät. Ins­be­son­de­re fast schon erschre­ckend waren die Sequen­zen mit dem nach Jeff Bridges gestal­te­ten Pro­gramm CLU oder sei­nem jün­ge­ren Alter Ego. Die Tech­nik ist inzwi­schen offen­sicht­lich so weit, dass sie es ermög­licht, Dar­stel­ler in Fil­me ein­zu­bau­en, die nicht mehr oder nicht in der »benö­tig­ten« Form zur Ver­fü­gung stehen.

Bei Para­mount denkt man der­zeit offen­bar inten­siv dar­über nach, ob man sich die­se Tech­nik zunut­ze machen kann, um STAR TREK in einer Form wie­der auf­er­ste­hen zu las­sen, wie man sie offi­zi­ell zuletzt in den 1960ern sah: TOS, in Deutsch­land eher bekannt als RAUMSCHIFF ENTERPRISE.

PhantaNews – alles neu macht der …äh… März

Und da ist es, das neue Aus­se­hen der Phan­ta­News. Aber das Aus­se­hen ist nicht alles, was sich geän­dert hat. Eins nach dem anderen:

Das neue The­me heißt »Phan­ta­News«. Der Name lau­tet des­we­gen so, weil ich es selbst erstellt habe, spe­zi­ell für die­se Sei­te, es han­delt sich also nicht um ein Tem­p­la­te »von der Stan­ge«, das nur ange­passt wur­de, son­dern eins, das ich von Grund auf neu erschaf­fen habe. Grün­de dafür gibt es zwei: zum einen woll­te ich das schon immer mal in die­sem Aus­maß machen, zum ande­ren konn­te ich nur so ein paar Fea­tures und Design­ele­men­te bekom­men, die ich haben wollte.

THE DRES­DEN FILES

Die au­ßer­ge­wöhn­li­chen Fäl­le des Har­ry Dresden

HARRY DRES­DEN – MAGIER
Fin­den ver­lo­re­ner Ge­gen­stän­de. Pa­ra­nor­ma­le Untersuchungen.
Con­sul­ting. Hil­fe. An­ge­mes­se­ne Kosten.
Kei­ne Lie­be­strän­ke, kei­ne Geldesel,
kei­ne Par­ties oder sons­ti­ge Unterhaltungen.

Har­ry Blacks­to­ne Cop­per­field Dres­den (be­nannt nach drei gro­ßen Büh­nen­zau­be­rern: Har­ry Hou­di­ni, Har­ry Blacks­to­ne, Sr. und David Cop­per­field) ist mit dem so­eben ge­le­se­nen Ein­trag der ein­zi­ge Ma­gier, der im Te­le­fon­buch von Chi­ca­go steht. Ma­gier? Ja, rich­tig ge­le­sen, und ich mei­ne damit nie­man­den, der Ka­nin­chen aus einem Hut zieht, oder mehr oder we­ni­ger jung­fräu­li­che Damen schwe­ben lässt, son­dern einen ech­ten Zau­be­rer, der Feu­er­lan­zen er­zeu­gen und in die Geis­ter­welt wech­seln kann. Soll­te je­mand ein – nen­nen wir es mal – „über­na­tür­li­ches Pro­blem“ haben, kann man ihn an­heu­ern. Gegen Ho­no­rar ver­steht sich.

Jim Butcher

Ei­gent­lich ist die Har­ry-Dres­­den-Rei­he des Au­to­ren Jim But­cher an­ge­legt wie klas­si­sche Pri­­va­t­­de­­tek­­tiv-Aben­­teu­er des Film-Noir-Gen­­res, wie man sie von Chand­ler oder Ham­mett kennt. Zu­min­dest soll­te man dort die Wur­zeln su­chen, denn ab­ge­se­hen von der ober­fläch­li­chen Ähn­lich­keit (sar­kas­ti­scher Ein­zel­gän­ger nimmt Fäl­le an, manch­mal eher un­frei­wil­lig), hat der Schrift­stel­ler das Set­ting nicht nur in ein Um­feld mit über­na­tür­li­chen Kräf­ten ex­tra­po­liert, son­dern auch was die Spra­che an­geht deut­lich mo­der­ni­siert. Har­ry Dres­den mag ein Ma­gier sein, aber er kennt die mo­der­ne Pop­kul­tur und so sind ihm auch auch Star Wars und Star Trek durch­aus kei­ne Fremd­wor­te (wie man bei­spiels­wei­se er­kennt, wenn er einen Robe tra­gen­den Ge­gen­spie­ler flap­­sig-pro­­vo­­kant als „Darth Ba­de­man­tel“ be­zeich­net). Er ist ja auch im rich­ti­gen Alter dafür, genau wie sein Autor Jim But­cher; der mag üb­ri­gens auch schlech­te Sci­ence-Fic­­ti­on-Fil­­me, fech­ten, sin­gen und Li­verol­len­spiel (LARP), aber dazu mehr in einem an­de­ren Ar­ti­kel. Mög­li­cher­wei­se, denn die Agen­ten des Au­to­ren sind über­aus zi­ckig, was An­fra­gen aus Deutsch­land angeht.

Cover Strom Front

Dres­den re­si­diert, wie be­reits ge­schrie­ben, in Chi­ca­go. Ab­ge­se­hen von den Auf­trä­gen, die – wie man sich den­ken kann – nicht so zahl­reich sind, dass man gut davon leben könn­te, ar­bei­tet er als Con­sul­tant für die lo­ka­le Po­li­zei. Es gibt eine Ab­tei­lung, die sich mit „un­ge­wöhn­li­chen Fäl­len“ be­fasst, frü­her das Ab­stell­gleis für un­be­lieb­te Of­fi­cers, denn die­se Fäl­le sind nun­mal ra­tio­nal nicht auf­zu­klä­ren. Wer wür­de schon frei­wil­lig „Vam­pir“, „Wer­wolf“, „Voo­doo“ oder gar „Schwar­ze Magie“ in einen Po­li­zei­be­richt schrei­ben, in dem Wis­sen, dass man dann un­wei­ger­lich in der Klap­se landet?
Che­fin der Ab­tei­lung ist Kar­rin Mur­phy, eine klei­ne irisch­stäm­mi­ge Blon­de, die man kei­nes­falls un­ter­schät­zen soll­te (asia­ti­sche Kampf­kunst und gross­ka­lib­ri­ge Waf­fen) und die bei ihren Vor­ge­setz­ten nicht son­der­lich be­liebt ist. Hat­te man doch auch sie auf die Po­si­ti­on ab­ge­scho­ben und jetzt hat sie in der un­dank­ba­ren Stel­le auf­grund der Hil­fe des Ma­giers doch tat­säch­lich Er­fol­ge auf­zu­wei­sen. Die Ab­schluß­be­rich­te müs­sen na­tür­lich „höchst krea­tiv“ ver­fasst werden…
Har­ry und Kar­rin ver­bin­det durch die ge­mein­sa­men Er­leb­nis­se eine sprö­de Freund­schaft, wobei But­cher in ihrer Be­zie­hung damit spielt, ob viel­leicht mehr dabei her­aus­kommt, was zu über­aus un­ter­halt­sa­men Sze­nen führt und dem Leser die sym­pa­thi­schen Cha­rak­te­re noch näher bringt, als sie es auf­grund der Be­schrei­bun­gen oh­ne­hin be­reits sind. In ihrer Po­si­ti­on als Leut­nant der Son­der­ab­tei­lung hat Mur­phy na­tür­lich einen Ein­blick in die ver­bor­ge­ne Wahr­heit, die die meis­ten Men­schen nicht ken­nen: Das „Über­na­tür­li­che“ ist kein Aber­glau­ben, son­dern – oft­mals bit­te­re – Realität.

Cover Fool Moon

Jim But­cher spielt in den Ro­ma­nen mit so ziem­lich allen Ver­satz­stü­cken des Hor­ror­gen­res, mischt aber gern mal frisch und kon­fron­tiert den Leser mit un­er­war­te­ten Neue­run­gen. Vam­pi­re, Wer­wöl­fe, Zom­bies, Geis­ter, Schwarz­ma­gier, Sid­he, Göt­ter, Engel und Dä­mo­nen geben sich ein Stell­dich­ein in sei­nen Ro­ma­nen, zum Teil be­hut­sam an die mo­der­ne Zeit an­ge­passt – oder auch ein­fach in der klas­si­schen Form be­las­sen. Wobei man immer mit dem Un­er­war­te­ten rech­nen soll­te, manch­mal wer­den schein­ba­re Fein­de zu – nicht immer be­que­men – Ver­bün­de­ten, oder um­ge­kehrt. Und wenn man Rat bei einem vom klei­nen Volk sucht, muss man die­sem im Aus­tausch für die In­for­ma­ti­on etwas geben, gut wenn der über­na­tür­li­che Ge­sprächs­part­ner auf Piz­za steht.

Un­ter­halb sei­ner Woh­nung im Tief­par­terre hat Har­ry ein ver­steck­tes Labor für ma­gi­sche Un­ter­su­chun­gen und Ver­rich­tun­gen an­ge­legt. Im­mer­hin muss man hin und wie­der einen Ge­gen­stand ma­gisch ge­nau­er be­gut­ach­ten oder einen Zau­ber­trank an­rüh­ren. Bei der Ge­stal­tung der Re­zep­te die­ser Trän­ke ist Dres­den über­aus krea­tiv und mo­dern, ein An­­ti-Mü­­di­g­keits-Ge­­bräu kann auch schon­mal Coca Cola oder Kaf­fee ent­hal­ten, Se­ver­us Sna­pe wür­de wahr­schein­lich im Grab ro­tie­ren, aber auch hier zeigt sich But­chers ori­gi­nel­le An­pas­sung der üb­li­chen Kli­schees in die mo­der­ne Zeit.

Im Labor re­si­diert auch Bob, der Be­ra­ter des Ma­giers. Bob ist ein ur­al­ter Luft­geist, der in einen Schä­del ge­zwun­gen wur­de und nun dar­in exis­tiert. Er dient Dres­den wie ge­schrie­ben als Be­ra­ter, aber auch als eine Art Bi­blio­thek des ma­gi­schen Wis­sens. Au­ßer­dem ist er vor­laut und steht auf Por­no­hef­te. Des Wei­te­ren hat auch Bob eine ela­bo­rier­te Hin­ter­grund­ge­schich­te, die in einem der Ro­ma­ne an­satz­wei­se be­leuch­tet wur­de und in der Zu­kunft mit Si­cher­heit noch eine Rol­le spie­len wird.

Cover Grave Peril

In der Welt von Har­ry Dres­den gibt es ver­schie­de­ne Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­ter­es­sen­grup­pen, die im Ver­bor­ge­nen agie­ren und dem Hel­den das Leben mehr oder we­ni­ger schwer ma­chen. An ers­ter Stel­le sei Das Wei­ße Kon­zil ge­nannt, eine Art Da­ch­or­ga­ni­sa­ti­on der Ma­gier, des­sen Vor­stand als Der Mer­lin be­zeich­net wird. Man stellt be­reits in den ers­ten Ro­ma­nen fest, dass Har­ry zum einen nicht be­son­ders gut auf den Hau­fen zu spre­chen ist und die­ser sich zum an­de­ren da­durch aus­zeich­net erz­kon­ser­va­tiv und ziem­lich re­ak­tio­när zu sein (Aus­nah­men be­stä­ti­gen die Regel). Wie man es von einer ur­al­ten Ma­­gier-Or­­ga­­ni­­sa­­ti­on ei­gent­lich auch er­war­ten kann.
Dres­den ver­brach­te sei­ne Kind­heit bei einem Onkel und wur­de von die­sem in den ma­gi­schen Küns­ten aus­ge­bil­det. Dum­mer­wei­se muss­te Har­ry eines Tages fest­stel­len, dass sein Onkel nicht zu den Guten ge­hör­te, son­dern der schwar­zen Magie zu­ge­tan war; in einem Akt der Not­wehr tö­te­te der jun­ge Ma­gier sei­nen Aus­bil­der, dum­mer­wei­se griff er dabei auf schwar­ze Magie zu­rück. Es gibt al­ler­dings eine Regel bei den an­geb­lich „Guten“ vom Wei­ßen Kon­zil: Wer schwar­ze Magie ver­wen­det, ver­liert sein Leben. Har­ry hat­te Glück im Un­glück und er fand einen Zau­be­rer, der ihn unter sei­ne Fit­ti­che nahm und für ihn bürg­te, wes­we­gen er nur unter den Bann des Da­mok­les ge­stellt wur­de, eine Art Be­wäh­rungs­pha­se. Den­noch steht Dres­den unter der Be­ob­ach­tung der Wäch­ter, so etwas wie der Po­li­zei des Kon­zils. Und auch sein per­sön­li­cher Wat­cher ist weder zim­per­lich noch son­der­lich sym­pa­thisch. Und da Har­ry Dres­den es auch bis­wei­len mit den stren­gen Re­geln des Or­dens nicht son­der­lich genau nimmt, oder manch­mal gar ge­zwun­gen ist, sei­ne schwarz­ma­gi­schen Ge­gen­spie­ler mit ihren ei­ge­nen Mit­teln zu schla­gen, hält sich sei­ne Be­liebt­heit bei der Or­ga­ni­sa­ti­on in Grenzen.

Neben den über­na­tür­li­chen Frak­tio­nen, zu denen bei­spiels­wei­se auch der Schwar­ze und der Rote Vam­pir­hof und das Som­­mer- und Win­ter­kö­nig­reich der Sid­he ge­hö­ren, hat er es auch mit ganz pro­fa­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen wie der Mafia zu tun, was das Leben na­tür­lich nicht eben er­leich­tert. Auch die Tat­sa­che, dass sei­ne Pa­ten­tan­te eine Sid­he ist, führt zu Verwicklungen.

Cover Summer Knight

Die Sto­ries der aus Dres­dens ich-Per­spek­­ti­­ve er­zähl­ten Ro­ma­ne gehen sel­ten ge­ra­de­aus und füh­ren den Leser mit Ir­run­gen und Wir­run­gen eben­so in fal­sche Rich­tun­gen wie den Prot­ago­nis­ten. Leich­te Kost darf man hand­lungs­tech­nisch nicht er­war­ten, al­ler­dings soll­te man sich auch nicht über zu schwe­ren Le­se­stoff Sor­gen ma­chen, denn But­cher weiß die Hand­lung immer wie­der durch hu­mo­ris­ti­sche Ein­la­gen auf­zu­lo­ckern, die sich aus dem An­mer­kun­gen des Hel­den er­ge­ben, die ja, wie oben be­reits an­ge­merkt, aus Har­rys Sicht ge­schil­dert sind. Somit weiß der Leser auch sel­ten mehr als Dres­den selbst.

Womit man eben­falls auf kei­nen Fall rech­nen soll­te, sind ein­di­men­sio­na­le Cha­rak­te­re, wie man sie aus ein­schlä­gi­gen Heft­ro­m­an­se­ri­en kennt. Die Fi­gu­ren der Ro­ma­ne be­sit­zen immer di­ver­se Fa­cet­ten und sind sel­ten ste­reo­typ ein­fach böse oder ein­fach gut. Auch die Hand­lun­gen der „Bösen“ sind immer mo­ti­viert und manch­mal muß man fest­stel­len, dass die­se viel­leicht so übel gar nicht sind. Es fin­den Ent­wick­lun­gen durch die Ro­ma­ne statt, so­wohl was den Haupt­hel­den, wie auch an­de­re Pro- und Ant­ago­nis­ten an­geht. Die­se Ent­wick­lun­gen ge­sche­hen al­ler­dings nicht un­be­dingt in­ner­halb eines Bu­ches, son­dern zie­hen sich über die Serie hin.

Die Ro­ma­ne aus der Rei­he THE DRES­DEN FILES sind alle in sich ab­ge­schlos­sen, so dass man nicht zwin­gend mit dem ers­ten an­fan­gen muss. Man soll­te das aber den­noch tun, denn es gibt einen roten Faden, der sich vor­der­grün­dig durch die eben ge­nann­ten Ent­wick­lun­gen zeigt. But­cher hat auch schon an­ge­deu­tet, dass es einen „Über­plot“ gibt, der sich auch ab­zeich­net. Trotz­dem kann man bei der Lek­tü­re der Bü­cher in der kor­rek­ten Rei­hen­fol­ge ganz ent­spannt sein: Es gibt kei­ne Cliff­han­ger. Am Ende des Ro­mans wur­de der ak­tu­el­le Fall immer ge­löst und man muss nicht nä­gel­kau­end auf die Auf­lö­sung in einem Jahr war­ten. Ich fin­de das sehr an­ge­nehm und aus die­sem Grun­de kommt hier mein Vor­be­halt ge­gen­über Se­ri­en we­ni­ger zum tra­gen. Au­ßer­dem: Von Har­ry will man ein­fach un­be­dingt immer mehr lesen!

Cover Proven Guilty

THE DRES­DEN FILES sind eine mo­der­ne und ori­gi­nel­le Auf­ar­bei­tung be­kann­ter The­men, deren Er­zähl­stil deut­lich an Fil­me und TV-Se­ri­en er­in­nert, was aber her­vor­ra­gend funk­tio­niert. Über­aus sym­pa­thi­sche Cha­rak­te­re und wit­zi­ge Ideen sor­gen für ein Le­se­ver­gnü­gen, das sei­nes­glei­chen sucht, wes­we­gen ich die­se Serie jedem Fan des Gen­res nur aus­drück­lich ans Herz legen kann.

Ich habe die Bü­cher im eng­li­schen Ori­gi­nal ge­le­sen und kann das jedem In­ter­es­sier­ten ei­gent­lich eben­falls nur emp­feh­len, denn di­ver­ser Slang und An­spie­lun­gen mit Bezug auf Me­di­en und den ame­ri­can way of life kön­nen nur in der ur­sprüng­li­chen Spra­che funk­tio­nie­ren. Ein kur­zer Blick in über­setz­te Fas­sun­gen be­stä­tig­ten mich in die­ser Vermutung.

So weit mei­ne Ein­füh­rung. Damit die­ser Ar­ti­kel nicht zu um­fang­reich wird, stel­le ich die Ro­ma­ne und die da­nach ge­stal­te­te Fern­seh­se­rie in ge­son­der­ten Trak­ta­ten vor. Dem­nächst (Ok­to­ber 2008) gibt es üb­ri­gens auch Co­mics. Das Rol­len­spiel zur Serie konn­te ich lei­der noch nicht in mei­ne gie­ri­gen Fin­ger bekommen.

Die Hör­bü­cher zu den ers­ten Ro­ma­nen wur­den ge­spro­chen von kei­nem Ge­rin­ge­ren als James Mars­ters (Spike in BUFFY oder Brai­niac in SMALL­VIL­LE) und sind ein Hör­ge­nuss ers­ter Güte, denn Mars­ters ist die idea­le Be­set­zung für Har­ry und al­lein der Ton­fall ab­so­lut hörenswert.

Ich hof­fe mit die­sen Zei­len das In­ter­es­se an den über­aus kurz­wei­li­gen, span­nen­den und wit­zi­gen Aben­teu­ern des Har­ry Dres­den ge­weckt zu haben und wür­de mich über Rück­mel­dun­gen der ge­neig­ten (oder du­pier­ten) Le­ser­schaft sehr freuen.

Cover Death Masks

Web­sei­te des Autoren:

 www.?jim-but­cher.?com

Har­ry Dres­den in der Wi­ki­pe­dia (eng­lisch):

 en.?wikipedia.?org/?wiki/?Harry_?Dresden

Ro­ma­ne:

Storm Front
Fool Moon
Gra­ve Peril
Sum­mer Knight
Death Masks
Blood Rites
Dead Beat
Pro­ven Guilty
White Night
Small Favor

Back­up (No­ve­let­te, an­ge­kün­digt für spä­ter in die­sem Jahr, Haupt­fi­gur ist Dres­dens Bru­der Tho­mas Raith)

Cover Blod Rites

Kurz­ge­schich­ten:
A Resto­ra­ti­on of Faith
Vignette
So­me­thing Borrowed
It’s My Bir­th­day Too
Heorot

Un­ver­öf­fent­lich­te (an­ge­kün­dig­te) Kurzgeschichten:
Harry’s Day Off
Un­tit­led Story

Co­mics:
Wel­co­me To The Jung­le (Ok­to­ber 2008)

Bild­nach­weis:
Alle Co­ver­ab­bil­dun­gen: Co­py­right RoC, a di­vi­si­on of Pen­gu­in Group
Bild von Jim But­cher: Co­py­right Blu­e­moon Pho­to­gra­phy LLC

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