Soeben ging per Mail eine Anfrage einer Marketingfirma für Onlinegames bei mir ein. Man bot mir an, Werbung für STAR TREK ONLINE zu schalten, dafür sollte ich einen Obolus von 1,85 Euro pro abgeschlossenem Abonnement eröffnetem Konto erhalten.
Meine Antwort möchte ich den Lesern nicht vorenthalten:
Vielen Dank für die Anfrage, die ich leider abschlägig beantworten muss.
Der Grund hierfür ist, dass ich Vorbesteller von STO war und nach einigen Wochen Spielzeit eine ausführliche Kritik zum MMO verfasste (damals noch im alten Artikelportal):
Aufgrund dieser Kritik erhielt ich im offiziellen STO-Forum eine dauerhafte Sperre, eine Anfrage bei Cryptic wegen einer Stellungnahme zur Veröffentlichung auf PhantaNews blieb unbeantwortet. Einen Anbieter, der so mit seinen Kunden und mit kritischen Stimmen umgeht, will und werde ich nicht unterstützen und ich werde für ihn auch keine Werbung machen.
Da diese ungerechtfertigte und in meinen Augen in hohem Maße unprofessionelle Sperre bis heute aufrecht erhalten geblieben ist, gehe ich davon aus, dass sich auch nach dem Wechsel von Atari zu Perfect World Entertainment bei Cryptic in dieser Hinsicht nichts zum Positiven geändert hat.
Falls Perfect World Entertainment oder Cryptic sich zu einer Stellungnahme bewegen lassen, kann ich das gern nochmals neu bewerten, aber im Moment muss ich die Anfrage leider ablehnen.
Mit freundlichem Gruß,
Jaja, ich weiß, im Prinzip mache ich auch mit diesem Artikel Werbung für Cryptic (»auch schlechte Kritik ist gute Werbung« – weiß jeder, der mit dem Thema zu tun hat), aber Links bekommen sie nicht spendiert. :) Und wer solche Nummern abzieht wird auch dann nicht mit Kunden versorgt, wenn er mit Geld wedelt.
Nachdem Cryptic bereits die Lizenzen zu CHAMPIONS (online) und STAR TREK (online) ordentlich in den Sand gesetzt haben und sie von Atari an die Chinesen von Perfect World Entertainment vertickt wurden, machte sich der D&D-Fan schon ein wenig Sorgen um einen weiteren namhaften Titel, der sich in den Fingern des Studios befindet: NEVERWINTER.
NEVERWINTER NIGHTS (2002 BioWare) war ein überaus erfolgreiches Fantasy-Spiel für Windows, Mac OS und Linux, das unter anderem durch seine Multiplayer-Tauglichkeit brillierte, aber auch die Möglichkeit hatte, selbst Szenarien zu erstellen, die man dann hochladen und anderen Spielern zur Verfügung stellen konnte. Heutzutage nennt man so etwas »user generated content« und tut, als ob es etwas völlig Neues wäre… :o)
Die neue Variante von Cryptic wird nun als »Action-MMO« bezeichnet und soll kostenlos zu spielen sein, Geld wird man wie üblich über Mikrotransaktionen erwirtschaften. Auch für NEVERWINTER war ein Toolset mit dem Namen »Forge« angekündigt, mitr dessen Hilfe man Inhalte für das Spiel hätte erstellen sollen. Nachdem jetzt auf f2P umgestellt wird ist unklar, ob es dabei bleibt – da aber auch STAR TREK ONLINE mit der »Foundry« so etwas anbietet, sollte man davon ausgehen, dass das auch bei NEVERWINTER möglich sein wird.
Die Umstellung auf ein f2p-Modell führt allerdings dazu, dass sich die Veröffentlichung des Spiels verzögern wird. Ursprünglich sollte es gegen Ende diesen Jahres erscheinen, jetzt nennt man nur noch »2012« als Termin.
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Screenshot NEVERWINTER Copyright 2011 Cryptic Studios und Perfect World Entertainment
Man muss sich einfach wundern, wenn gerade der Mann, der in den letzten Wochen immer wieder beschworen hat, wie toll der Verkauf von Cryptic Studios an den chinesischen MMO-Giganten Perfect World Entertainment ist und wie großartig der Wechsel zum free-2-play-Modell werden wird, den Laden verlässt.
Oder vielleicht muss man sich auch gerade nicht wundern…
Auf jeden Fall wird Dan Stahl, bisher »Chef« von STAR TREK ONLINE, seinem Vorgänger Craig Zinkievich zum Ende des Monats folgen – ob er sich ebenfalls wie dieser »um seine Ziegen und Kinder kümmern möchte«, ist bis dato unbekannt … Stahl will noch bis zu seinem Beam-out am Monatsende ein Statement dazu abgeben (ja ja, PR-Gelaber beherrschte er schon immer) und weist darauf hin, dass STAR TREK ONLINE bei seinem Nachfolger, dem Chefprogrammierer und derzeitigen Cryptic-CTO Stephen D´Angelo in guten Händen sein wird.
Ich hingegen vermute einen weiteren Sargnagel – in einer traurigen Geschichte um ein völlig verpatztes Lizenzspiel.
Ich habe es immer wieder gemutmaßt und nach dem Kauf von Cryptic Studios durch den chinesischen Publisher und MMO-Spezialisten Perfect World habe ich eigentlich jeden Tag auf die Meldung gewartet. Jetzt ist es soweit: STAR TREK ONLINE wird in ein free2play-Geschäftsmodell umgewandelt.
Als Perfect World im Mai Cryptic von Atari erwarb, gingen auch die Rechte am recht glücklosen Onlinespiel im STAR TREK-Universum an die Chinesen. Kevin Lau, der Finanzchef bei der Firma sagte jetzt:
Ich glaube, dass ein free-to-play-Modell sowohl in den USA wie auch in China ein deutlich größeres Potential hat.
Und in Europa wohl auch. Insbesondere, wenn man sieht, dass STO nach wie vor mit mangelhaften Inhalten zu kämpfen hat und hauptsächlich ein Ballerspiel mit TREK-Schiffen ist, dürfte es schlauer sein, mit einem grundsätzlich kostenlosen Spiel zu versuchen neue Nutzer zu fangen die dann bleiben, als ST-Fans mit einem überteuerten Abo-Modell zu verärgern. Zu dem dann auch noch ein Itemshop kommt, in dem man gegen echtes Geld kosmetische Items und pay-to-win-Gegenstände wie ein Dreadnought-Raumschiff kaufen kann… Kostenlos mit Shop macht deutlich mehr Sinn.
Die Umwandlung von STAR TREK ONLINE in free2play soll bis zum Ende des Jahres geschehen. Es wird sicher hoch interessant zu sehen, wie man die Inhaber eines Lifetime-Accounts und die wenigen treuen Spieler abspeisen möchte – wobei ich den Chinesen hier eindeutig mehr zutraue als Cryptic oder Atari – und das ist im positiven Sinne gemeint…
Fans der Spiele von Blizzard kennen das Gesicht sehr wahrscheinlich: jahrelang war Bill Roper die Identifikationsperson der Entwickler und des Publishers in der Öffentlichkeit und mit Sicherheit eine der treibenden Kräfte dort. Von 1994 bis 2003 war er Blizzard-Vizepräsident und spielte eine Schlüsselrolle beim Erfolg von WARCRAFT, STARCRAFT und DIABLO, danach setzte er mit der selbstgegründeten Firma Flagship Studios HELLGATE: LONDON grandios in den Sand. Jetzt geht er zu Disney.
Ropers letzter Job war der bei Cryptic Studios, wo er an CHAMPIONS ONLINE und STAR TREK ONLINE mitarbeitete. Nachdem Atari Cryptic an die Chinesen verscherbelt hat, war er dort wahrscheinlich nicht mehr glücklich…
Dort kümmert er sich um die Superhelden von Marvel, die seit 2009 zum Ohren-Konzern gehören. Dem Vernehmen nach soll er sich um die Entwicklung eines MMOs und anderer Computerspiele um Marvels Spandexträger kümmern.
Nach den Erfahrungen mit Cryptic bleibt mir nur zu sagen: mein Beileid, Marvel…
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Bild: Bill Roper 2007, von Electroguv, aus der Wikipedia, CC-BY-SA
Ich muss ein Geständnis machen: Ich liebe Superhelden! Schon seit meiner Kindheit (die SEHR lange zurückliegt … und Freunden zufolge noch lange nicht beendet ist) liebe ich dieses Genre. SUPERMAN, BATMAN, SPIDER-MAN (auch wenn er damals in Deutschland noch als DIE SPINNE auftrat) – ich hab es alles verschlungen. Selbst heute noch, wo der Markt recht trocken ist hierzulande, zumindest wenn man sich am Bahnhofsbuchhandel orientiert, wandert immer noch das ein oder andere Heft zu mir.
Ich hatte vor einiger Zeit CITY OF HEROES / CITY OF VILLAINS gespielt und fand es sehr schön. Später hörte ich dann von CHAMPIONS ONLINE, hatte sogar einen Beta-Key… aber mein alter Rechner weigerte sich, mit dem Spiel zu kooperieren. Als dann die treue Maschine ihr Leben aushauchte, kam die Chance, es doch noch einmal zu testen. Aber Gebühren zum testen… ungern. Als ich also die eMail erhielt, dass es nun Free2Play wäre, griff ich zu. Und war damit einen halben Tag schneller mit der Installation als der gute Stefan [Chef der PhantaNews, Anm. d. Red.], weswegen ich mich dann auch bereiterklärte, diesen Bericht zu schreiben. Zumal ich wahrscheinlich einer der wenigen bin, die das Pen&Paper-Rollenspiel CHAMPIONS von HERO Games kennen, auf denen dieses MMO basiert. ;)
Der Blick direkt nach der Charaktererschaffung
Der Charaktereditor ist nett, man kann recht detailliert das Aussehen seines Charakters bestimmen, zuerst sollte man das Gelb-Blau des Anzuges verändern. Das ist eine sehr böse Kombination. Eine »Falle«, die man so ohne Weiteres nicht sieht, steckt in der Auswahl des Archetypen. Zwei der Archetypen, Beast und Specialist, sind Kaufinhalte, sprich man muss sie im Itemshop erwerben. Tut man das nicht, endet die Charaktererstellung nach der Eingabe des Namens mit der lapidaren Meldung »Character creation failed« und man wird zum Einlogbildschirm zurückgeworfen. Unschön, daran sollte noch gearbeitet werden. Die Info bezog ich aus dem Forum, nachdem ich nach dem vierten vergeblichen Versuch mehr als nur frustriert war.
Hat man aber die Charaktererstellung hinter sich, so wird man direkt in eine laufende Invasion geworfen. Aliens (die Qularr) überfallen die Welt der Charaktere, die Champions sind nicht erreichbar, Polizei und einige Spezialteams sind mehr als nur überfordert. Man braucht Helden! Und welch Zufall, man selbst ist einer. Also tut man das Heldenhafte, wir alle wissen ja, was das ist? Bitte? Nein, Krankschreibungen waren nicht gemeint. Und dein Entschuldigungsbrief von Mutti zählt hier auch nicht. Ich sagte heldenhaft! Also meldet man sich zum Einsatz.
Erster NPC
An dieser Stelle ein Wort zur Steuerung, weil sie jetzt sich bemerkbar macht. Man kann die Tastenbelegung wählen, zur Option stehen unter anderem Belegungen, die an gewisse MMO-Platzhirsche erinnern. Bewegungen sind mit WASD möglich, mit den Pfeiltasten auch, ebenso mit der Maus. Mit den Tasten ist das Drehen nicht möglich [man kann das über die Tastaturbelegung so einstellen, Anm. d. Red.], aber zur Not dreht sich der Charakter von sich aus zum nächsten Gegner im Gefecht, das ist also nicht ganz so tragisch. Mausbewegungen bei gedrückter linker Maustaste drehen die Kamera, mit gedrückter rechter Maustaste drehen sie den Charakter. Drückt man beide Maustasten, bewegt man sich in Blickrichtung. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach kurzer Zeit hat man das auch drin.
Die Grafik ist im Comic-Stil. Nicht vergleichbar mit z.B. WoW, das für meine Augen einfach bonbon-bunt ist. Nein, die Comichaftigkeit unterstreicht das Genre sehr gut. Ich mochte auch CITY OF HEROES sehr gern, das vom Stil her doch etwas »realistischer« ist, aber CHAMPIONS ONLINE gefällt mir ebenfalls prima, ich fühle mich problemlos in die Comics meiner Jugend zurückversetzt.
Das Intro ist sehr stimmungsvoll, man bekommt immer größere Aufgaben, durch die man hilft, die Invasion abzuwehren. Dabei trifft man nach und nach auf die Mitglieder der Champions und hilft ihnen, manchmal rettet man sie sogar. Zwischendurch rettet man Katzen, hilft einem Urlaubswilligen, Gepäck und Pass zurückzubekommen, was die Stimmung doch recht gut auflockert. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt oder mich überfordert gefühlt. Ganz im Gegenteil. Leute retten, Gegner bekämpfen, Sachen suchen und zum Schluß daran beteiligen, dass das Mutterschiff der Aliens einen vor den Latz geballert bekommt. Stimmungsvoll, stimmig und spaßig.
Zum Abschluss des Tutorials danken einem die Verteidiger und man wird in den »normalen« Spielbereich weitergeschickt. Wobei das Tutorial durchaus keine reine Solo-Show ist, es laufen auch andere Anfängercharaktere herum, man kann sich also durchaus zusammentun.
Im normalen Spielbereich (man ist dann Level 6 ungefähr) hat man die Möglichkeit, neue Kräfte zu erlernen, auch sogenannte »Reise-Skills«, sprich Fliegen, Teleport, Sprünge oder Supergeschwindigkeit. Zum Erlernen dieser neuen Fertigkeiten dient das sogenannte »Powerhouse«, wo die Skilltrainer sitzen. Daneben gibt es noch den Forschungsbereich, wo man in verschiedenen Bereichen (Waffen und Mystizismus zum Beispiel) Forschungen anstellen kann, wozu man Rohmaterialien und Blaupausen braucht. Man kann es mit den ansonsten üblichen Handwerkssystemen vergleichen. Auch gibt es ein sogenanntes »Perks-System«, ich möchte es mal mit dem »Buch der Taten« z.B. bei Herr der Ringe Online vergleichen, denn »Perks« sind im Endeffekt Taten, die man vollbringen muss. Das können Kleinigkeiten wie »erreiche Level 10« sein, aber auch etwas aufwendigere Sachen wie »vollende die Storyabschnitte X, Y und Z« Intessant finde ich den Perk »Dead As A Doornail«… für den man fünfzigmal besiegt worden sein muss. Diese beiden Aspekte habe ich aber höchstens angekratzt bisher, deswegen kann ich darauf noch nicht wirklich eingehen. Wenn Interesse besteht, kann ich das gerne zu einem späteren Zeitpunkt tun.
Eine der ersten Questen – Qularr-Sporen kaputtmachen
Ich habe mich auch außerhalb des Tutorials etwas herumgetrieben, die Aufgaben werden schwerer, aber sind durchaus schaffbar, ein Grinden war bisher nicht nötig. Die Spieler verhalten sich nach meiner Erfahrung zwar nicht so gesittet wie bei HERR DER RINGE ONLINE (selbst nach Einführung des F2P dort), aber es ist auch nicht so schlimm wie in vielen anderen kostenlosen Spielen. Solides Mittelfeld mit einer Tendenz zum Besseren, würde ich sagen.
Ich persönlich mag das Spiel, seine Atmosphäre und den Stil, und werde es auch weiterspielen, wenn auch nebenbei. Aber das sollte nicht stören, da es ja keine Monatsgebühren kostet. Als Alt-Fan des Superheldengenres (und Urgestein des Pen&Paper-Rollenspiels, auf dem CHAMPIONS ONLINE basiert) kann ich nur sagen: Kleine Fehler, aber trotzdem bisher sehr zufrieden. Ausprobieren!
Bildnachweis:
Inhalte der Bildschirmfotos Copyright Cyptic Studios und Atari
Boxshot CHAMPIONS ONLINE Copyright Cryptic Studios und Atari
Cover CHAMPIONS Copyright HERO Games
Seit gestern (oder vorgestern) ist die andere von Cryptics Totgeburten neben STAR TREK ONLINE, nämlich das Superhelden-MMO CHAMPIONS ONLINE, auf ein free2play-Modell umgestellt.
Damit kann man sich das Ding ohne Risiko mal ansehen. Ich hatte zur Einführung an einer 14-tägigen Testphase teilgenommen und der erste Eindruck war auch hier ganz positiv: ansprechender Charakterdesigner, prima Handhabbarkeit und ganz gute Comic-Stimmung. Doch leider fehlte hier wie bei STO nach kürzester Zeit der Content. Da soll inzwischen ein wenig nachgebessert worden sein, die Fachpresse spricht sogar vom größten Inhaltsupdate seit Start des Spiels anlässlich des F2P-Beginns (das wird die Besitzer von teuer erkauften Lifetime-Accounts sicher freuen…). Ich werde möglicherweise demnächst nochmal einen Blick drauf werfen. Wie ich Cryptic und Atari kenne, wird man allerdings wahrscheinlich alles, was halbwegs interessant ist oder gut aussieht, gegen harte Echtwährung extra bezahlen müssen. Sollte ich mich irren, werde ich darauf hinweisen…
Es gibt mal wieder was über STAR TREK ONLINE zu berichten und wie immer weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Mit großem Medien-Tamtam wurde angekündigt, dass die Fans ein neues Raumschiff kreieren sollen, die ENTERPRISE‑F, die dann in der erschaffenen Form ins Spiel integriert werden soll. Damit Interessierte dieses Schiff bauen können, will man demnächst ein Tool zur Verfügung stellen.
Dann kam raus, dass diese Aktion nur für Nutzer in den Vereinigten Staaten vorgesehen ist, der Rest der Welt guckt in die Röhre. STO-Obermurkel Dan Stahl sagt dazu konkret (Übersetzung von mir):
I’m not a lawyer, but it sounded as though international tax laws prevent us from running a contest internationally if there are prizes with any sort of monetary value.
Ich bin kein Rechtsanwalt, aber es sieht so aus, als ob internationale Steuergesetze uns daran hindern könnten, diesen Wettbewerb weltweit abzuhalten, solange es Preise gibt, die irgendeine Art von monetärem Gegenwert haben.
Für wie blöd hält der die Kunden im Rest der Welt eigentlich? Es ist ja nun nicht so, als ob andere Firmen nicht genau solche Aktionen bereits weltweit durchgeführt hätten? Warum werden die Fans außerhalb der USA zu Kunden zweiter Klasse degradiert?
Weiterhin steht in am 9. Dezember das nächste »große« Content-Update an: »SEASON 3: GENESIS«. Dieses beinhaltet das testweise Freischalten der »Foundry« auf dem Testserver Tribble (was ursprünglichen Ankündigungen zufolge bereits »früh im November« hätte geschehen sollen). Wie berichtet, ist »The Foundry« ein Tool, das den Nutzern ermöglichen soll, Missionen für das Spiel zu erschaffen, auf Neudeutsch nennt man so etwas »user generated content«. Inzwischen kam allerdings heraus, dass dieses Tool beschnitten ist und den motivierten Nutzern nicht einmal alle Möglichkeiten eröffnet, die Cryptics Missionsdesigner haben (und die sind bekanntermaßen schon begrenzt). Na super…
Es könnte den »Echt Wichtigen Honchos« [tm] bei Cryptic zudem möglicherweise entgangen sein, dass am Dienstag CATACLYSM startet, danach interessieren sich aller Wahrscheinlichkeit nach für ein paar Monate nur noch Pakleds für deren halbgares TREK-MMO…
Auf der offiziellen Webseite bietet man das Monatsabo für Europa übrigens immer noch für knapp 15 Euro an und das trotz der Tatsache, dass man die 60-Tage-GameTimeCard bei Amazon.de bereits für 16 Euro erwerben kann. Die lernen es nicht mehr…
Mal sehen, vielleicht investiere ich die Kohle mal, um mir »The Foundry« anzusehen und in bekannter Art darüber zu berichten. Rechnet aber nicht zu schnell damit, denn am Dienstag kommt … aber das sagte ich bereits. :o)
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Cover STAR TREK ONLINE Copyright 2009 Cryptic & Atari
Ich habe vor Kurzem die erste der neuen wöchentlichen Episoden für STAR TREK ONLINE gespielt. Diese »weekly episodes« wurden im Zusammenhang mit dem SEASON 2‑Update angekündigt, das vor Kurzem auf dem Produktiv-Server live ging. Cryptic möchte damit dem Kritikpunkt abhelfen, es gäbe zu wenig Content – ab sofort soll es jede Woche eine neue Mission geben, in Anlehnung der wöchentlichen Episoden an die STAR TREK-Fernsehserien.
Die erste dieser Missionen heißt COLD CALL und führt den Spieler in einen noch neuen Raumsektor (passiert in diesem Spiel des Öfteren: »Huch, Lieutenant Wernersen, kiek mol, da ischa´n neuer Sektor… Lech den mol op´n Sensor!«). Dort findet sich die ebenso neue Rasse der Deferi, die vorsichtigen und freundschaftlichen Kontakt mit der Föderation aufgenommen hat, aber auch den Klingonen gegenüber positiv eingestellt ist, da diese in der Vergangenheit mal gegen Übergriffe von anderen Aliens geholfen haben. Ja, so sind sie, die gutherzigen Bat´leth-Schwinger vom Planeten Qo’noS.
Sobald man in den Deferi-Raumsektor einwarpt, wird einem die Mission angeboten, nimmt man sie an, wird man aufgefordert, das Heimatsystem anzufliegen. Dort muss man ein Deferi-Schiff zum Heimatplanten eskortieren, zwischendurch erscheint kurz ein unbekannter Raumer auf den Sensoren, auch das Scannen der Warpsignatur bringt einen allerdings nicht weiter (was haben meine Brückenoffiziere auf der Akademie eigentlich gemacht? Fizzbin gespielt?). Am Planeten angekommen flugs herunter gebeamt und mit einem Diplomaten getroffen (gut, dass ich noch vorher die Mirror-Universe-Uniform übergestreift habe…), der einem ein wenig über die Kultur und Historie der Deferi erzählt. Man bemüht sich um »Balance« als zentralen Punkt der Philosophie. Aha. Offenbar gibt es zudem Verbindungen zu den Preservern, also jener Rasse, die im TREK-Universum die Humanoiden gleichmäßig über die Galaxis verstreut hat (was in der Nachschau vielleicht doch nicht so ein guter Plan war…).
Während dieses Gesprächs kommt es zu einem Angriff der Breen und man hat alle Hände voll damit zu tun, mehrere Einsatztrupps der übellaunigen Maskenträger abzuwehren – wie üblich steht ein Kommunikationsversuch nicht zur Debatte, das Problem wird mit dem Phaser gelöst (und der steht nicht auf »Betäuben«). Interessanterweise ist man auf der Deferi-Heimatwelt (!) in der Deferi-Hauptstadt (!) offensichtlich die einzige (!) Truppe, die sich um die Eindringlinge kümmern kann, die Einwohner selbst rennen nur kopflos durch die Gegend. Sowas wie Polizei oder Militär scheint es nicht zu geben, obwohl die Rasse sonst eigentlich einen eher wehrhaften Eindruck macht. Naja, wie auch immer, man ballert nach und nach in gewohnter Manier die fünf Breen-Squads weg. Dass man dabei auch mal durch uuuralte Preserver-Ruinen eiert erschließt sich erst später, auch den dortigen Breen-Bossmob erkennt man nur daran, dass er unserem Phaserfeuer knapp fünf Sekunden länger standhält als seine Untergebenen und vor dem Verglühen überflüssiges Zeug brabbelt.
Noch bevor die Phaser ausgekühlt sind, wird man vom Schiff angefunkt, dass auch im Orbit Ärger mit den Breen droht (die sind hereingewarpt und greifen das anfangs eskortierte Schiff an, die maskierten Lümmel) und man zügig zurück an Bord gebeamt werden muss, um sich dessen anzunehmen. Dann auch im All dasselbe, was man aus STO schon bis zum Abwinken kennt: Geballer bis der Schiffsarzt kommt…
Fazit: Ein schlechter Scherz. Eine uninspirierte Story, die zum einen dünn ist und zum anderen unglaubwürdig und auch durch das Einbringen des Preserver-Mythos den langjährigen ST-Fan nicht ansatzweise überzeugen kann. Dass man alleine mit seinen paar Brückenoffizieren den Hauptplaneten gegen Breen-Trupps verteidigen soll, ohne dass auch nur irgendein Deferi einen Finger krumm macht, kauft man den Missionsdesignern ebenfalls schlichtweg nicht ab. Der größte Teil der Mission besteht wieder einmal aus langanhaltendem Geballer, wobei insbesondere beim Raumkampf nicht einmal im Vergleich zu älteren Questen variiert wurde: erst nacheinander mehrere Gruppen von Schiffen wegpusten und zum Abschluß ein Großkampfschiff. Für mich sieht diese erste »wöchentliche Mission« schnell und (ich wiederhole mich) uninspiriert zusammengeschustert aus. Lächerlich. Damit lockt man garantiert keinen weggegangenen Spieler hinter dem Ofen hervor und ins Spiel zurück.
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Bildschirmfoto Breen-Angriff Copyright 2010 Cryptic und Atari, Inhalte Bildschirmfoto Captain van Dijk in der Deferi-Hauptstadt Copyright Cryptic und Atari, Bildkomposition von mir.
Die auf DUNGEONS & DRAGONS basierenden Computerspiele rund um die Stadt Neverwinter in den »Vergessenen Reichen« waren ein großer Erfolg und ermöglichten bereits das kooperative Zusammenspiel der Teilnehmer, um Questen gemeinsam zu lösen. Zudem war es den Spielern möglich, eigene Szenarien zu gestalten und diese den anderen Fans im Web zum Download bereit zu stellen. Entwickler des Originals war BioWare.
Eine optimale Vorlage, um daraus ein MMO zu machen und so wundert es nicht, dass es bereits seit längerem Gerüchte über ein entsprechendes Multiplayer-Spiel gibt. Die wurden jetzt bestätigt, aber der interessierte Fan hat keinen Grund zu Freude. Warum? Developer und Publisher des NEVERWINTER NIGHTS MMOs sind Cryptic Studios und Atari, die sich zuletzt sowohl bei CHAMPIONS als auch bei STAR TREK ONLINE nicht eben mit Ruhm bekleckert haben.
Das Spiel hat bereits eine (weitestgehend inhaltslose) Webseite, es lehnt sich an die vierte Edition der D&D‑Regeln an und basiert lose auf einer noch erscheinenden Romantrilogie von R. A. Salvatore (erster Band im Oktober 2010). Veröffentlicht werden soll das Spiel bereits 2011 – ich will nicht unken, aber dieser Termin passt zu Cryptics üblicher Vorgehensweise, halb fertige Produkte zu veröffentlichen…
Cryptic-COO Jack Emmert dämpft dann auch schonmal vorsichtshalber bereits jetzt die Erwartungen und weist darauf hin, dass das kein »vollständiges MMO« werden soll, sondern »nur« ein »kooperatives RPG«. Angesichts der Cryptic-Vorgehensweisen bei CHAMPIONS und STO sind viele Fans nicht eben euphorisch…
Die vollständige Pressemeldung im kompletten Artikel.
Update: Auch diesmal sollen die Spieler wieder in die Lage versetzt werden, eigene Szenarien zu gestalten, dafür soll es einen »extrem benutzerfreundlichen Inhaltsgenerator« geben. Na, dann muss man sich wenigstens um fehlenden Content keine Sorgen machen, zur Not erstellen die Kunden den halt selbst…
Update 2: Exklusives Interview mit Jack Emmert auf Massively. Interessant, wie weit die Aussagen eines hochrangigen Cryptic-Mitarbeiters in Sachen »Spielerzufriedenheit und Feedback« von der Realität abweichen.
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