Als Protest gegen die lobbygesteuerte, sogenannte EU-Urheberrechtsreform und die Artikel 11, 12 und 13 wird PhantaNews.de am Donnerstag, den 21.03.2019 ganztägig nicht erreichbar sein. Wer die Seite dann aufruft wird einen Infotext zu sehen bekommen, sowie einen Link zu einer Seite, die die Demonstrationen gegen die Reform am 23.03.2019 in diversen deutschen Städten listet.
Artikel 11: Verlinkung wird im Netz schwierig bis unmöglich.
Artikel 12: Urheber werden noch weiter marginalisiert, Geld das beispielsweise Autoren zusteht wird in Richtung Verlage verschoben. Es geht hier nicht um Urheberrechte, sondern um Verwerterinteressen.
Artikel 13: Contentfilter werden das Internet wie wir es kennen abschaffen und erhebliche Einschnitte für Kunst, freien Ausdruck und Meinungsäußerung bringen. Die Übermacht der Internetgiganten wird zementiert, da kein anderer Anbieter die Zensurfilterinfrastruktur implementieren kann.
Einfach ausgedrückt stehen unabhängigen Kreativen drei Gatekeeper im Weg: die Plattformen, die Verwertungsgesellschaften und die Filtergesellschaften.
Meine Bitte: geht am Samstag für ein freies Internet auf die Straße und zeigt den korrupten Politikern im EU-Parlament, dass ihr euch das freie Netz nicht wegnehmen lassen wollt!
Neulich hatten wir ja das Thema »Wikipedia« bereits. Heute muss ich es aus aktuellem Anlass gleich nochmal ansprechen, diesmal geht es um Selfpublisher. Persönlich habe ich schon vor Jahren aufgegeben, dort in der Hinsicht etwas beitragen zu wollen, denn den reaktionären Admins dort sind Selfpublisher nicht »gut« genug, um sie aufnehmen zu wollen. Nun könnte man annehmen, dass sogar vielleicht in der deutschen Wikipedia irgendwann mal die aktuelle Realität ankommt, aber leider ist das nicht der Fall, man gibt sich dort weiter evolutionsresistent, wie bei anderen Themen auch. Man muss sich sogar fragen, was hinter dem fanatisch zu nennenden Ablehnen entsprechender Einträge und Ergänzungen steht, denn Informationswille und der Wunsch nach vollständigen Informationen kann es nicht sein.
Aktuelles Beispiel: Es geht um den Text »Selbstverlag«. Dort werden Änderungen mit sinnlosen Phrasen abgewiesen bzw. deren Wahrheitsgehalt in Frage gestellt.
Es sollte beispielsweise das Detail hinzugefügt werden, dass Selfpublisher*Innen jetzt Mitglied im Verband der deutschen Schriftstellerinnen und Schriftsteller werden können.
Das wurde als nicht hinreichend belegt abgebügelt. Der Hinweis auf die Satzung des Vereins wurde als Beleg ernsthaft nicht anerkannt, aus welchen Gründen auch immer (ich sehe als Grund nur die Arroganz des selbsternannten Oberbetreuers der Seite, der Nutzer auch gleich mal oberlehrerhaft zusammenstutzt und davon ausgeht, dass jeder sämtliche Gepflogenheiten der Seite kennen muss, siehe die Diskussionsseite zum Artikel). Übrigens werden offenbar Blogartikel und andere Quellen im Web nicht anerkannt, man akzeptiert nur Belege aus Feuilletons – also aus Totholzmedien – sowie andere Wikipediaartikel (die genauso veraltet sind). Dass die Totholzmedien prinzipbedingt nicht immer aktuell sein können ist das erste Problem. Das zweite Problem ist die Tatsache, dass ganz offensichtlich korrekte und belegte Quellen mit fadenscheinigen Argumenten für nichtig erklärt werden. Das dritte Problem ist, dass eine Primärquelle schwerer wiegen sollte, als irgendeine Sekundärquelle wie die Wikipedia.
Wenn man sich die Diskussion durchliest muss man leider erneut feststellen, dass hier erneut das Ego eines Wikipedia-Admins korrekten und ausführlichen Informationen im Weg steht.
Dieser Artikel ist allerdings nicht das einzige Problem. Artikel zu Selfpublisher*Innen werden fast durch die Bank weg gelöscht, mit ähnlichen hanebüchenen Begründungen. Selbstverständlich findet man dazu so gut wie keine Texte in den Feuilletons von FAZ und Co. Es gibt allerdings haufenweise Informationen dazu im Web, die allerdings fast immer als »nicht seriöse Quellen« abgetan werden.
Ich fände es persönlich erstens äußerst angenehm, wenn alten Männer mit Kugelschreibern in der deutschen Wikipedia endlich mal im Jahr 2019 ankommen würden und feststellen, wie die Welt um sie herum inzwischen tickt. Den Geist der Editoren zeigt eindeutig auch das erste Bild im Selfpublishing-Artikel, das ein Cover aus dem Jahr 1847 (!) zeigt. Das nenne ich mal aktuell. Im Text steht ernsthaft:
Die Wertschätzung von literarischen Veröffentlichungen im Selbstverlag unterliegen vorderhand denselben Kriterien wie Veröffentlichungen durch Verlage, d. h. deren Erfolg misst sich an verkauften Exemplaren sowie an der Wahrnehmung durch die Literaturkritik.
Ernsthaft? »Wahrnehmung durch die Literaturkritik«? Ich lach mich tot! Deutlicher als mit diesen Worten ist wohl kaum klarzustellen woher da der Hase läuft. Man muss sich angesichts solcher Fehleinschätzungen fragen, welche alten Seilschaften da ihre Finger im Spiel haben mögen? Allerdings halte ich mangelnde Kompetenz bei dem Thema bei den Admins für deutlich wahrscheinlicher als Verschwörungstheorien. Noch ein Beispiel:
Doch die fehlende „Auslese“ durch einen regulären Verlag wie auch das damit verbundene Fehlen eines als qualifiziert erachteten Lektorats lässt eben auch mehrheitlich „vanity publisher“ bzw. „Hobby-Autoren“ als Selbstverleger zu, deren Veröffentlichungen meist jede anerkennenswerte literarische Textqualität vermissen lassen.
(Hervorhebung von mir)
Veröffentlichungen von Selfpublishern lassen also meist jede anerkennenswerte literarische Textqualität vermissen. Wenn das ein Kriterium ist, fallen mir auf Anhieb eine Reihe von Verlagsveröffentlichungen ein, die die deutsche Wikipedia nicht mal am Rande erwähnen dürfte. Und wie definiert sich eigentlich exakt »literarische Textqualität«? Hier schwingen sich wie an so vielen anderen Stellen in der Enzyklopädie Admins unkontrolliert als Torwächter auf. Edit: Und man muss den Eindruck gewinnen, es seien vorgestrige Totholz-Anhänger für die Seiten verantwortlich, die neue Publikationswege und eBooks grundsätzlich ablehnen.
Der Text zu Selfpublishing hat so viele problematische Punkte, dass ich an dieser Stelle nicht auf alle eingehen kann und möchte. Wer sich mal mit der Thematik auseinandergesetzt hat, wird sie ohnehin leicht erkennen.
Möglicherweise muss der Spenden sammelnde Verein Wikimedia Deutschland e. V. endlich eingreifen. Das wird der allerdings nicht tun, solange kein Druck entsteht. Druck kann beispielsweise dadurch entstehen, dass man seine Spendenzahlungen an den Verein einstellt und dabei gleich begründet, warum man das tut. Übrigens sollte man sich zum Thema »Spenden an die Wikipedia« auch gleich mal diesen Text bei der Süddeutschen Zeitung durchlesen. Da er von einem Totholzmedium kommt, dürfte er von den Admins als valide anerkannnt werden … Es sei denn, das Ego steht im Weg.
Der Relevanzfetisch der Admins der deutschen Wikipedia muss ebenso abgeschafft werden wie das gottkaiserartige Auftreten mancher Inhaltebetreuer. Dazu bedarf es besserer neutraler Kontrolle der Inhalte. Das einzuführen und durchzusetzen müsste die Aufgabe von Wikimedia Deutschland e. V. sein, Geld um das anzugehen haben sie mehr als genug.
Noch.
Der Sumpf aus Größenwahn, typischem deutschem Bürokratiefetisch und Männerclub muss dringend ausgehoben werden, damit aus der deutschen Wikipedia wieder ein neutral berichtendes Nachschlagewerk werden kann, das detaillierte und korrekte Informationen liefert. Auch zu Themen die den Admins nicht in den Kram oder ins Weltbild passen.
Ich weiß von vielen, wirklich vielen, ehemaligen Editoren, die ihren Kampf gegen das reaktionäre Régime dort aufgegeben haben, da der Zeitaufwand, um gegen diese Clique anzutreten einfach viel zu hoch ist (ich bin einer davon und trage nur noch zur englischen Ausgabe bei). Die und noch viele mehr sollten Wikimedia Deutschland e. V. endlich mal die Meinung sagen – und ich wiederhole mich: auch mit dem Einstellen der Spendenzahlungen drohen oder das tun, zumindest so lange bis deutliche Verbesserungen eintreten.
Hier die Kontaktmöglichkeiten zum Verein:
Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V.
Tempelhofer Ufer 23/24
10963 Berlin
Dass die deutschsprachige Wikipedia insbesondere in Sachen Popkultur eine größere Katastrophe ist und bei weitem hinter der englischsprachigen Ausgabe hinterherhinkt, ist begründet im Relevanzfetisch etlicher dort agierender Administratoren und Moderatoren. Das ist so weit nichts Neues und hat dazu geführt, dass ich die deutsche Ausgabe der Wikipedia inzwischen weitestgehend meide. Erstens findet man die gesuchten Informationen zu Filmen, Serien, Comics oder Computerspielen dort nicht und zweitens hat man auch keine Chance sie hinzuzufügen, denn es wird garantiert sofort ein größenwahnsinniger Admin mit Blockwart-Mentalität kommen und den Text wegen Relevanz auf die Löschliste stellen. Deswegen verlinke ich bei den entsprechenden Themen hier auf PhantaNews auch so oft auf die englischsprachige Ausgabe: weil die Informationen auf der deutschen Fassung unzureichend oder schlicht nicht vorhanden sind.
Dass die deutsche Wikipedia ein Problem mit Mansplainern sowie alten weißen Männern hat, und Frauen dort erheblich unterrepräsentiert sind, ist leider nichts Neues, und das zeigt auch wieder ein aktueller Fall:
Es wird eine Liste deutschsprachiger SF-Autorinnen erstellt und keine zehn Stunden später kommt der Löschantrag wegen »Irrelevanz«. Siehe den Beitrag und die zugehörige Diskussionsseite des Löschantrags. Es gibt bisher noch nicht einmal eine Möglichkeit, nach Autorinnen zu filtern.
Die Begründung für den Löschantrag lässt einen sprachlos zurück:
Überflüssige Liste, die Redundanzen schafft, vom Inhalt her unklar und vom Konzept her dubios ist. – Wolfgang Rieger(Diskussion) 22:53, 12. Mär. 2019 (CET)
»Wer entscheidet, was für eine Gesellschaft relevant ist?«, fragt die Initiatorin Theresa Hanning auf ihrer Webseite und ich möchte mich dieser Frage zum einen anschließen, und zum anderen hinzufügen: »Wikipedia-Admins mit Relevanzfetisch sollten es ganz sicher nicht sein«. Wenn man sich manche in der »Diskussion« vorgebrachten »Argumente« ansieht, hilft nur noch ein doppelter Facepalm.
Wie alt muss man im Kopf sein, wie rückständig und reaktionär muss man sein, um dort solch einen Löschantrag für diese absolut relevante Liste zu stellen? Leider zeigt das erneut deutlich auf, was in der deutschen Wikipedia falsch läuft und warum man sie meiden sollte.
Bitte sucht die Löschungs-Diskussionsseite auf, nehmt an der Diskussion teil und sagt den vorgestrigen Admins ausdrücklich, dass wir im 21. Jahrhundert leben, Frauen schon länger das Wahlrecht besitzen und Teil unserer Gesellschaft sind, das haben die da in der Provinz-Wikipedia offensichtlich nicht mitbekommen, wenn sie SF-Autorinnen in dieser Form diskriminieren.
Danke.
Edit: Ich wurde darauf hingewiesen, dass es sich möglicherweise auch um picklige Jünglinge statt alter weißer Männer handeln könnte.
Edit 2: Wenn man ohnehin gerade dabei ist, könnte man gleich auch noch »divers« als »Geschlecht« für Autor*Innen aufnehmen.
Edit 3: Ich wurde als »uninformierter Flegel« tituliert. Ich nehme das als Auszeichnung gern an. Danke.
Edit 4: Der Löschantrag wurde in angepisst klingendem Ton zurückgenommen.
Edit 5:Artikel zum Thema bei Vice. Da wird unter anderem auch darauf eingagengen, dass man sich bei der deutschen Wikipedia mit Händen und Füßen gegen Beiträge über Selfpublisher wehrt, was auch nicht wirklich ins 21. Jahrhundert passt. Im Text steht desweiteren:
Feministische Themen würden von bestimmten Nutzergruppen bewusst an den Rand gedrängt, zusammengekürzt oder direkt gelöscht … , sagte eine deutsche Wikipedia-Editorin gegenüber netzpolitik.org.
Edit 6: In den Kommentaren beschwerte man sich über meine harschen Worte im Text oben. Liest man sich das durch, was im vorstehend verlinkten Artikel bei Netzpolitik.org über das Mobbing von Wikipedia-Editorinnen durch männliche Volldeppen geschrieben wurde, und wie die deutsche Wikipedia aggressiv männerdominiert ist, waren meine Worte noch lange nicht harsch genug.
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Ende März wird das Europäische Parlament über die neue Urheberrechtsrichtlinie abstimmen, eine beispiellose Katastrophe in der Geschichte der Internetregulierung, die die Macht besitzt, den Technologiesektor der EU auszulöschen und die permanente Kontrolle über das Internet an große US-Techkonzerne zu übergeben, alles im Namen des Schutzes des Urheberrechts (bei gleichzeitiger Entrechtung der Künstler).
Unmittelbar nach dieser wichtigen Abstimmung werden sich die Europaabgeordneten in ganz Europa auf den Weg machen und in ihre Heimatländer zurückkehren, um dort für die Mai-Wahlen zu kämpfen. Dieser Zeitpunkt ist entscheidend, denn er bedeutet, dass die Abgeordneten wirklich daran interessiert sind, ob ihre Aktionen sie die Unterstützung der Wähler kosten werden.
Die Wähler hassen die Urheberrechtsrichtlinie und ihren internetzerstörerischen Artikel 13. Die Petition zur Abschaffung von Artikel 13 hat mehr Unterschriften als jede andere in der Geschichte der EU erhalten, und wenn es in diesem Tempo weiter geht, wird die Petition in wenigen Tagen zur beliebtesten Petition in der Geschichte der Menschheit werden.
Wenn Sie in Europa leben, können Sie Ihrem Abgeordneten mitteilen, dass Ihre Stimme von seiner Stimme abhängt: Das »2019 Pledge«, das Ihnen von Epicenter Works zur Verfügung gestellt wird, fordert die Abgeordneten auf, sich öffentlich zu verpflichten, Artikel 13 zurückzuweisen. 44 Abgeordnete des Europäischen Parlaments haben es bisher unterzeichnet, und die Arbeit hat gerade erst begonnen.
Auf der Website von »2019 Pledge« können Sie Ihr Land und Ihre Telefonnummer eingeben, und Sie werden mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments verbunden, die die Zusage noch nicht angenommen haben, und Sie können mit ihnen darüber sprechen, warum es wichtig ist, dass sie es tun.
Dies ist ein Schlüsselpunkt, ein Moment, in dem das Schicksal des Internets selbst in der Schwebe ist (und nicht nur in Europa). Es ist auch ein Moment, in dem deine Stimme wirklich zählt. Keiner dieser Abgeordneten wird auf der Grundlage seiner Arbeit zur Verabschiedung der Urheberrechtsrichtlinie für eine Wiederwahl kandidieren, aber sie wissen, dass ihre Gegner ihre Kampagne starten werden, um jeden Abgeordneten, der für die Zerstörung des Internets gestimmt hat, bloßzustellen.
Uploadfilter werden das Internet zerstören:
Schlecht für die Benutzer: Zensurmaschinen
Alles, was wir posten wollen, muss zuerst von fehleranfälligen Upload-Filtern genehmigt werden Weniger Dinge, die wir online erledigen müssen.
Millionen von Websites, Apps, Kanälen, Videos und mehr werden in der EU gesperrt.
Schlecht für die Schöpfer: Kreativität blockiert
Parodien, Filmkritiken, Let’s Play Videos, Memes und alles andere, was auf urheberrechtlich geschütztem Material basiert, werden in den Filtern aufgehalten.
Schuldig bis zum Beweis der Unschuld: Die Schöpfer müssen ständig kämpfen, um Filterfehler zu beheben.
Schlecht für Innovationen: Big Player werden größer
Riesige Internetplattformen werden die einzigen sein, die es sich leisten können, die Anforderungen zu erfüllen.
Weniger Innovation: In der EU werden weniger neue Apps und Websites eingeführt, weil sie zu riskant sind.
Artikel 13 ist der immerwieder umstrittene Vorschlag, praktisch jede Online-Community, jeden Online-Dienst und jede Online-Plattform für rechtsverletzendes Material, das von ihren Nutzern veröffentlicht wurde, rechtlich haftbar zu machen, auch wenn es für den Online-Dienstleister keine denkbare Möglichkeit gab, von einer Urheberrechtsverletzung zu erfahren.
Dies erfordert unvorstellbare Summen, um es überhaupt zu versuchen, und der Versuch wird scheitern. Das Ergebnis von Artikel 13 wird eine radikale Verringerung der Alternativen zu den US-Big-Tech-Plattformen und den riesigen Medienkonzernen sein. Das bedeutet, dass Medienunternehmen in der Lage sein werden, Kreative weniger für ihre Arbeit zu bezahlen, denn die Kreativen werden keine Alternative zu den multinationalen Unterhaltungsriesen haben.
Die Schöpfer ordentlich vorgeführt
Die Medienunternehmen brachten die Urhebergruppen dazu, Artikel 13 zu unterstützen, indem sie argumentierten, dass Medienunternehmen und die von ihnen vertriebenen Urheber die gleichen Interessen hätten. Aber im Endspiel von Artikel 13 haben die Medienunternehmen ihre Schöpferkollegen ordentlich verarscht und forderten die Streichung von Klauseln, die die Rechte der Künstler auf eine angemessene Entschädigung durch die Medienunternehmen schützten, was zu völlig gerechtfertigten Zorn bei diesen verratenen Künstlerrechtsgruppen führte.
Aber die Realität ist, dass Artikel 13 immer schlecht für die Urheber sein würde. Bestenfalls konnte Artikel 13 nur hoffen, dass er ein paar Euro von der Bilanz von Big Tech in die Bilanz von Big Content verschieben würde (und das wäre wahrscheinlich ohnehin eine vorübergehende Situation). Weil Artikel 13 die Möglichkeiten für Schöpfer verringern würde, indem er unabhängige Medien- und Technologieunternehmen zerschlägt, würden alle Mitnahmeeffekte, die Medienunternehmen machten, an ihre Führungskräfte und Aktionäre gehen, nicht an die Künstler, die keine andere Wahl hätten, als das zu schlucken und das zu nehmen, was ihnen angeboten wird.
Denn: Wann hat ein Medienunternehmen zuletzt ein besonders profitables Jahr gefeiert, indem es seine Lizenzabgaben erhöht hat?
Es sollten schon immer Filter sein.
Die ersten Versionen von Artikel 13 forderten Unternehmen auf, Urheberrechtsfilter nach dem Vorbild des »Content ID«-Systems von YouTube zu bauen: YouTube lädt eine ausgewählte Gruppe vertrauenswürdiger Rechteinhaber ein, Muster von Werken hochzuladen, die sie als ihr Urheberrecht geltend machen, und blockiert dann das Video eines Benutzers, das diesen Urheberrechtsansprüchen zu entsprechen scheint (oder leitet Einnahmen davon ab).
Es gibt viele Probleme mit diesem System. Einerseits beschweren sich große Medienunternehmen darüber, dass sie für engagierte Verletzer viel zu leicht zu umgehen sind, und andererseits erkennt Content ID alle möglichen Arten von legitimen Ausdrucksformen, einschließlich Stille, Vogelgesang und Musik, die der eigentliche Künstler zur Verbreitung auf YouTube hochgeladen hat. Manchmal liegt das daran, dass ein Rechteinhaber fälschlicherweise Urheberrechte beansprucht hat, die ihm nicht gehören; manchmal liegt es daran, dass Content ID ein »false positive« erzeugt hat (d.h. einen Fehler macht); und manchmal liegt es daran, dass Software einfach nicht den Unterschied zwischen einer verletzenden Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Werkes und einer Nutzung, die unter »faires Handeln« fällt erkennen kann, wie beispielsweise Kritik, Kommentar, Parodie, etc. Niemand hat einen Algorithmus zur Erkennung von Parodien trainiert, und niemand wird dies in naher Zukunft tun (es wäre schon toll, wenn wir Menschen dazu bringen könnten, Parodien zuverlässig zu erkennen!).
Copyright-Filter sind eine schreckliche Idee. Google hat 100 Millionen Dollar (und mehr) ausgegeben, um einen sehr begrenzten Urheberrechtsfilter zu erstellen, der nur Videos betrachtet und nur Beiträge einer ausgewählten Gruppe von vorab geprüften Rechteinhabern blockiert. Artikel 13 umfasst alle möglichen urheberrechtlich geschützten Werke: Text, Audio, Video, Fotos, Software, Übersetzungen. Und einige Versionen von Artikel 13 verlangen von Plattformen, dass sie rechtsverletzende Veröffentlichungen jedes urheberrechtlich geschützten Werkes blockieren, selbst solche, von denen ihnen niemand erzählt hat: Irgendwie wird Ihr Forumd für Hundefreunde seine Nutzer daran hindern müssen, 50 Jahre alte Zeitungsartikel, Beiträge von anderen Message-Boards, Fotos, die von Social Media heruntergeladen wurden, zu plagiieren, etc. Sogar die milderen »Kompromissversionen« von Artikel 13 sahen vor, dass Online-Dienste die Veröffentlichung von allem, worüber sie informiert worden waren, blockieren mussten, mit schweren Strafen für die Nichteinhaltung einer Forderung und keinerlei Strafen für falsche Ansprüche seitens der Verwerter.
Aber selbst wenn Filter Dinge blockieren, die keine Urheberrechtsverletzung darstellen, so ermöglichen sie doch dedizierten Schutzrechtsverletzern, ohne größere Probleme weiter zu machen. Das liegt daran, dass Filter relativ einfache, statische Techniken verwenden, um Benutzer-Uploads zu inspizieren, und Verletzer können die Blindstellen der Filter austesten und verschiedene Techniken ausprobieren, bis sie auf Möglichkeiten treffen, sie zu umgehen. Beispielsweise können einige Bildfilter umgangen werden, indem man das Bild von links nach rechts dreht oder es anstelle von Farbe in Schwarz-Weiß wiedergibt. Filter sind »Black Boxes«, die von engagierten Schutzrechtsverletzern wiederholt getestet werden können, um zu sehen, was durchkommt.
Für ehrlich eNutzer – die Delfine, die in den Thunfischnetzen des Urheberrechts gefangen sind – gibt es keinen Untergrund mit Hinweisgebern, die Niederlagetechniken teilen, um Ihre Inhalte zu entstauen. Wenn Sie ein AIDS-Forscher sind, dessen Videos fälschlicherweise von AIDS-Leugnern beansprucht wurden, um sie zu zensieren, oder Gegener von Polizeibrutalität, deren Bodycam-Videos von Polizeidienststellen blockiert wurden, die versuchen, der Kritik zu entgehen, operieren Sie bereits an der Grenze Ihrer Fähigkeiten und verfolgen nur Ihre eigene Sache. Sie können versuchen, zusätzlich zu Ihrer Forschung, Aktivismus oder Kommunikation ein Filter-brechender Experte zu werden, aber es gibt nur 24 Stunden am Tag, und die Überschneidung zwischen Menschen die etwas zu sagen haben und Menschen, die herausfinden können, wie man übereifrige (oder kaputte) Urheberrechtsfiltern umgeht, ist schlicht nicht sehr groß.
All dies brachte die Filter in einen so miesen Ruf, dass deren Erwähnung aus Artikel 13 gestrichen wurde, aber trotz der Verschleierung war klar, dass der Zweck von Artikel 13 darin bestand, Filter verpflichtend zu machen: Es gibt einfach keine Möglichkeit, sich vorzustellen, dass jeder Tweet, jedes Facebook-Update, jeder Message-Board-Kommentar, jedes Social Media Foto und andere benutzergenerierte Inhalte ohne ein automatisiertes System auf die Einhaltung der Urheberrechte evaluiert werden können. Und wenn Sie Online-Foren für die Verletzung durch ihre Nutzer verantwortlich machen, müssen sie einen Weg finden, um alles zu bewerten, was deren Nutzer veröffentlichen.
Nur weil Künstler Medienunternehmen unterstützen, bedeutet das nicht, dass Medienunternehmen Künstler unterstützen.
Hunderte von Millionen Euro für den Bau von Filtern auszugeben, die nicht Urheberrechtsverletzer zu stoppen, stattdessen aber legitime Materialien unzulässig zensieren (sei es aufgrund von Bosheit, Inkompetenz oder Schlamperei), wird kein Geld in die Taschen der Künstler bringen.
Das heißt nicht, dass diese (zumindest für eine Weile) nicht das Gleichgewicht zu den Medienunternehmen beeinflussen werden. Weil Filter immer mindestens einige Zeit ausfallen werden, und weil Artikel 13 Unternehmen nicht von der Haftung befreit, wenn dies geschieht, muss Big Tech zu einer Art Übereinkunft mit den größten Medienunternehmen kommen – »Du kommst aus dem Gefängnis frei«-Karten, zusammen mit direkten Kommunikationskanälen, die Medienunternehmen verwenden können, um ihr eigenes Material zu entfernen, wenn es fälschlicherweise durch einen Filter blockiert wird. (Es ist erstaunlich, wie oft ein Teil eines großen Medienkonzerns seine eigenen Inhalte sperrt, die von einem anderen Teil desselben Riesenkonzerns hochgeladen wurden.)
Aber es ist ziemlich naiv sich vorzustellen, dass der Geldtransfer von Big Tech zu Big Content Künstler bereichern wird. Da es sich kleinere europäische Technologieunternehmen nicht leisten können, Artikel 13 einzuhalten, werden Künstler keine andere Wahl haben, als sich bei den großen Medienunternehmen anzumelden, auch wenn ihnen der angebotene Deal nicht gefällt.
Kleinere Unternehmen spielen heute eine wichtige Rolle im Technologie-Ökosystem der EU. Es gibt nationale Alternativen ähnlich wie Instagram, Google und Facebook, die die US Big Tech in ihren Herkunftsländern übertreffen. Diese werden den Kontakt mit Artikel 13 nicht überleben. Die winzigen Ausnahmen von Artikel 13 für kleinere Technologieunternehmen waren ohnehin nur Makulatur, und die neueste Version von Artikel 13 macht diese Ausnahmen nutzlos.
Kleinere Medienunternehmen – oft von unabhängigen Künstlern geführt, um ihre eigenen Kreationen oder die einiger weniger Freunde zu vermarkten – werden ebenfalls keinen Platz am Tisch mit Big Tech finden und diese kleinen Anbieter müssen sich ausschließlich darauf konzentrieren, die Medienriesen davon abzuhalten, die Bestimmungen von Artikel 13 zu nutzen, um sie ganz aus dem Geschäft zu drängen.
In der Zwischenzeit werden »Filter für alles« eine Goldgrube für Betrüger und Gauner sein, die Künstler ausnutzen. Artikel 13 wird diese Systeme zwingen, sich auf der Seite der Überblockierung potenzieller Urheberrechtsverletzungen zu irren, und das ist ein Glücksfall für Erpresser, die gefälschte Urheberrechtsansprüche nutzen können, um die Feeds von Künstlern abzuschalten und Geld zu verlangen, um die Ansprüche aufzuheben. Theoretisch können auf diese Weise schikanierte Künstler versuchen, die Plattformen dazu zu bringen, den Betrug zu erkennen, aber ohne den Schutz eines großen Medienunternehmens mit seinen Rückkanälen in die großen Technologieunternehmen müssen sich diese Künstler hinter Millionen anderer Menschen anstellen, die zu Unrecht gefiltert wurden, um ihren Fall zu vertreten.
Wenn du jetzt schon denkst, dass Big Tech schlecht ist…
Kurzfristig kippt Artikel 13 das Spielfeld in Richtung Medienunternehmen, aber dieser Vorteil wird schnell dahin sein.
Ohne die Notwendigkeit, aufstrebende Konkurrenten in Europa zu kaufen oder zu vernichten, werden die amerikanischen Technologieriesen nur größer und schwieriger zu zähmen sein. Selbst die aggressive Kartellarbeit der Europäischen Kommission wird wenig zur Förderung des Wettbewerbs beitragen, wenn der Wettbewerb gegen Big Tech im Rahmen der Geschäftstätigkeit Hunderte von Millionen Euro für die Einhaltung des Urheberrechts erfordert – Kosten, die Big Tech während des Wachstums nie zu tragen hatte, und die die Technologieunternehmen vernichtet hätten, bevor sie wachsen konnten.
Zehn Jahre nach der Verabschiedung von Artikel 13 wird Big Tech größer denn je und noch entscheidender für den Betrieb von Medienunternehmen sein. Die Big Tech-Unternehmen werden diese Macht nicht als eine öffentliche Treuhandgesellschaft behandeln, die für alle gerecht verwaltet wird: Sie werden sie als einen wirtschaftlichen Vorteil behandeln, der auf jede erdenkliche Weise genutzt werden kann. Wenn der Tag kommt, an dem die FIFA, Universal oder Sky die Techriesen Google, Facebook oder Apple viel mehr benötigen als umgekehrt, werden die Technologieunternehmen auspressen, auspressen und auspressen.
Dies wird natürlich dem Ergebnis der Medienunternehmen schaden. Aber weißt du, wem es noch schaden wird?
Künstlern.
Denn Medienriesen, wie andere Unternehmen, die einen Käufermarkt für ihre Rohstoffe – also Kunst und andere kreative Arbeiten – haben, teilen ihre Einnahmen nicht mit ihren Lieferanten, aber sie erwarten von ihren Lieferanten unbedingt, dass sie ihre Verluste mittragen.
Wenn Medienunternehmen verhungern, nehmen sie Künstler mit. Wenn Künstler keine andere Wahl haben, werden sie von den Medienunternehmen noch stärker ausgepresst.
Was ist zu tun?
Weder Medienriesen noch Technologieriesen haben die Interessen von Künstlern im Blick.
Beide Arten von Unternehmen sind voll von Menschen, die sich um Künstler kümmern, aber institutionell handeln sie für ihre Aktionäre, und jeder Cent, den sie einem Künstler geben, ist ein Cent, den sie nicht an diese Investoren zurückgeben können.
Eine wichtige Kontrolle dieser Dynamik ist der Wettbewerb. Den Kartellbehörden stehen viele Instrumente zur Verfügung, die seit mehr als einer Generation weitgehend ungenutzt sind. Unternehmen wurde erlaubt durch Fusionen oder durch die Übernahme aufkommender Wettbewerber zu wachsen, so dass Künstler weniger Medienunternehmen und weniger Technologieunternehmen als Ansprechpartner haben, was bedeutet, dass diese Unternehmen Künstler noch enger in den Würgegriff nehmen und ihnen noch weniger Geld für ihre Arbeit geben können. Kartellämter könnten das verhindern.
Ein weiterer wichtiger Mechanismus könnte eine echte Urheberrechtsreform sein, wie die Neuorganisation des bestehenden Rechtsrahmens für das Urheberrecht oder die Förderung neuer Systeme zur Aufteilung der Einnahmen, wie freiwillige Rahmenlizenzen, die es Künstlern ermöglichen könnten, sich für einen Pool von Urheberrechten gegen Lizenzgebühren zu entscheiden.
Ein solches System muss darauf ausgerichtet sein, historische Formen der Korruption zu bekämpfen, wie z.B. Verwertungsgesellschaften, die Lizenzzahlungen ungerechtfertigt verteilen, oder Medienunternehmen, die diese beanspruchen. Das wäre die Art von zukunftssicherer Reform, die die Urheberrechtsrichtlinie hätte beschreiten können, bevor sie von den Interessenvertretern in Beschlag genommen wurde.
Ohne diese Richtlinien werden wir am Ende die Medienunternehmen bereichern, aber nicht die Künstler, deren Werke sie verkaufen. Auf einem unfairen Marktsegment einfach mehr Urheberrechte an Verwerter zu vergeben, ist wie einem gemobbten Kind zusätzliches Essensgeld zu geben: Die Bullies nehmen sich das zusätzliche Geld auch noch, und das Kind wird weiterhin hungrig sein.
Künstler sollten auf der Seite des freien Austauschs stehen.
Es ist einfach, sich auf Medien und Kunst zu konzentrieren, wenn man an Artikel 13 denkt, aber dort wird dessen primäre Wirkung nicht zu sehen sein.
Die Plattformen, auf die sich Artikel 13 richtet, sind nicht in erster Linie Unterhaltungsmedien: Sie werden für alles genutzt, von der Romantik bis zum Familienleben, von der Beschäftigung bis zur Unterhaltung, von Gesundheit bis Freizeit, von Politik und Staatsbürgerschaft und mehr.
Urheberrechtsfilter werden sich auf alle diese Aktivitäten auswirken, da sie alle mit den gleichen Problemen wie False-Positives, Zensur, Betrug und mehr konfrontiert sein werden.
Die Kunst hat sich schon immer für die freie Meinungsäußerung für alle eingesetzt, nicht nur für Künstler. Big Tech und Big Media üben bereits eine enorme Kontrolle über unser öffentliches und gesellschaftliches Leben aus. Diese Kontrolle nochmals zu erhöhen ist schlecht für uns alle, nicht nur für diejenigen von uns die Künstler sind.
Künstler und Publikum haben ein gemeinsames Interesse daran, das Leben von Künstlern zu fördern: Menschen kaufen keine Bücher, Musik oder Filme, weil sie Medienunternehmen unterstützen wollen, sie tun es, um Kreative zu unterstützen. Wie immer ist für Künstler die richtige Seite, auf der sie sein können, die Seite des Publikums: die Seite der freien Meinungsäußerung, ohne unternehmerische Torwächter jeglicher Art.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator, Änderungen von mir (ja, ich weiß, dass einige Formulierungen besser sein könnten, ich habe bereits diverse üble Patzer von DeepL entfernt, aber hier geht es meiner Ansicht nach mehr um die Sache als um perfekte Form)
Den ganzen Monat über tagt der »Trilog« der Europäischen Union hinter verschlossenen Türen, um den endgültigen Wortlaut der neuen Urheberrechtsrichtlinie auszuarbeiten, einer einst unumstrittenen Verordnung, die zu einer heftig umstrittenen Angelegenheit wurde, als in letzter Minute eine Reihe extremistischer Vorschläge zum Urheberrecht hinzugefügt und angenommen wurden.
Einer dieser Vorschläge ist Artikel 11, die »Link-Steuer«, die eine ausgehandelte, bezahlte Lizenz für Links erfordert, die »Auszüge« von Nachrichten enthalten. Die Richtlinie ist äußerst vage, was einen »Link« oder eine »Nachrichtenstory« definiert, und impliziert, dass ein »Auszug« aus mehr als einem einzigen Wort aus einer Nachrichtenstory besteht (viele URLs enthalten mehr als ein einziges Wort aus der Schlagzeile).
Artikel 11 ist so schlecht formuliert, dass es schwierig ist, herauszufinden, was er verbietet und was er erlaubt (deshalb haben wir an die Trilog-Unterhändler geschrieben, um sie zu bitten, die wichtigsten Punkte zu klären). Was zu erkennen ist, ist zutiefst beunruhigend.
Eine der »Erwägungsgründe« der Richtlinie ist Erwägungsgrund 32:
»(32) Der organisatorische und finanzielle Beitrag der Verlage zur Erstellung von Pressepublikationen muss anerkannt und weiter gefördert werden, um die Nachhaltigkeit der Verlagsbranche und damit die Verfügbarkeit zuverlässiger Informationen zu gewährleisten. Daher ist es notwendig, dass die Mitgliedstaaten auf Unionsebene einen Rechtsschutz für Presseveröffentlichungen in der Union für digitale Zwecke vorsehen. Dieser Schutz sollte wirksam gewährleistet werden, indem im Unionsrecht urheberrechtlich geschützte Rechte für die Vervielfältigung und öffentliche Zugänglichmachung von Presseveröffentlichungen im Zusammenhang mit der digitalen Nutzung eingeführt werden, um eine angemessene und angemessene Vergütung für diese Verwendungen zu erhalten. Private Nutzungen sollten von diesem Hinweis ausgenommen werden. Darüber hinaus sollte die Aufnahme in eine Suchmaschine nicht als faire und anteilige Vergütung angesehen werden.« (Hervorhebung hinzugefügt)
Sobald Sie sich hier durch das Eurokratisch gearbeitet haben haben erkennen Sie, dass Erwägung 32 vorschlägt, dass (1) jeder, der mit den Nachrichten verlinken möchte, eine separate, kommerzielle Lizenz haben muss; und (2) Nachrichtenunternehmen nicht auf dieses Recht verzichten können, noch nicht einmal durch Creative Commons-Lizenzen und andere Tools zur Erteilung einer pauschalen Genehmigung.
Viele Nachrichtenorganisationen ermöglichen es jedem, auf ihre Arbeit zu verlinken, darunter einige der weltweit führenden Newsgatherer: ProPublica (»Die Mission von ProPublica ist es, dass unser Journalismus Wirkung zeigt, d.h. die Reform vorantreibt«), Global Voices (eine führende Quelle für globale Nachrichten, die von Reportern vor Ort auf dem ganzen Planeten verfasst wurden) und viele andere. Diese Creative Commons Nachrichtenagenturen verlassen sich oft auf öffentliche Spenden, um ihre ausgezeichnete, tiefe und investigative Arbeit zu leisten. Die kostenlose Wiederverwendung ist ein wichtiger Weg, um ihre Spender davon zu überzeugen, diese Finanzierung fortzusetzen. Ohne Creative Commons können einige dieser Nachrichtenanbieter einfach aufhören zu existieren.
Abgesehen von den Quellen traditioneller Nachrichten stellt ein ständig wachsender Teil der wissenschaftlichen Publikationswelt (wie die führende Gesundheitsorganisation Cochrane) einen Teil oder das gesamte Werk im Sinne von »Open Access« zur freien Wiederverwendung zur Verfügung – die Idee dahinter ist, dass Wissenschaft und Forschung davon profitieren, wenn wissenschaftliche Werke so frei wie möglich verbreitet werden.
Das Herumtrampeln auf Creative Commons und Open Access in Artikel 11 ist kein Zufall: Bevor die Linksteuer auf EU-Ebene erschien, hatten einige EU-Länder ihre eigenen nationalen Versionen ausprobiert. Als Deutschland es versuchte, gewährten die großen Zeitungen Google einfach eine kostenlose Lizenz zur Nutzung ihrer Werke, weil sie es sich nicht leisten konnten, vom Suchriesen boykottiert zu werden. Als Spanien seine eigene Link-Steuer verabschiedete, versuchte die Regierung zu verhindern, dass Zeitungen den gleichen Weg einschlagen, indem sie alle Nachrichten zwang, ein eigenes, unverzichtbares Handelsrecht zu haben. Spanische Verlage verloren prompt 14% ihres Traffics und 10.000.000.000 €/Jahr.
All dies ist ein guter Grund, Artikel 11 ganz aufzugeben. Die Idee, dass Schöpfer »geschützt« werden können, indem man ihnen verbietet, ihre Werke zu teilen, ist pervers. Wenn das Urheberrecht die Interessen der Urheber schützen soll, sollte es alle Interessen schützen, einschließlich der Interessen von Menschen, die wollen, dass ihre Materialien so weit wie möglich verbreitet werden.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator, Übersetzung bearbeitet durch Stefan Holzhauer
Manch einer mag es vielleicht schon begriffen haben: ich bin stocksauer über die Idiotien, die skrupel- und/oder ahnungslose Politiker vorgestern im EU-Parlament beschlossen haben und die unabsehbare Auswirkungen auf das Internet und dessen Nutzung für uns alle haben werden (siehe der soeben veröffentlichte Text von Cory Doctorow). Und nur um das haltlose Mimimi einiger frei drehender, bürgerfeindlicher Wirtschaftsunternehmen zu befriedigen wird das freie Internet geopfert, es werden freie Inhalte verschwinden, es wird durch Zensurfilter zu massivem Overblocking kommen und man darf keine Fotos von öffentlichen Orten mehr posten, sobald die Gefahr besteht, dass irgendein urheberrechtlich geschütztes Material als Beiwerk darauf zu sehen ist. Ja, im Ernst, das ist so. Gegen all das ist die DSGVO ein Kindergeburtstag!
Ich habe früher bereits immer wieder mal zu Netzthemen geschrieben, wenn es notwendig war.
Es ist jetzt wieder notwendig. Es ist sogar dringend notwendig.
Ich werde euch hier auf PhantaNews in Zukunft also abseits des eigentlichen Themas Phantastik wieder vermehrt mit Netzthemen auf den Wecker gehen, und das so lange, bis ihr die Konsequenzen dessen versteht, was da gerade passiert und dann euer Wahlverhalten entsprechend anpasst. Und vielleicht auch dermaßen viel Druck auf die Verantwortlichen ausübt, dass die aufgrund der Proteste ihre Entscheidung überdenken. Axel Voss (CDU), du hast noch lange nicht gewonnen!
We suffered a crushing setback today, but it doesn’t change the mission. To fight, and fight, and fight, to keep the Internet open and free and fair, to preserve it as a place where we can organise to fight the other fights that matter, about inequality and antitrust, race and gender, speech and democratic legitimacy.
Leistungsschutzrecht. Erinnert sich noch jemand? Verleger wollen dafür bezahlt werden, dass Suchmaschinen ihre Artikel findbar machen und Besucher auf die Onlineversionen ihrer aussterbenden Totholzmedien spülen.
Eine beliebte Analogie dazu ist folgende:
Man steigt in ein Taxi und bittet den Fahrer, einen zu einem guten Restaurant zu bringen. Dort angekommen, will der Gastronom vom Taxifahrer eine Gebühr dafür, dass er Gäste gebracht hat.
Klingt bekloppt? Ist es auch. Zuerst haben die Verleger das in Belgien verucht. Nachdem Google sie aus dem Index warf, gab es sofort ein heulen und Zähneklappern, denn die Besucher der Webseiten blieben aus. Das Ganze wurde zurückgenommen. Dann hieß es: »Belgien ist halt zu klein, das muss man in einem größeren Land machen!«
Das führte zum hart umkämpften Leistungsschutzrecht in Deutschland, bei der die Verleger zum ersten Mal alle journalistischen Grundsätze über Bord warfen und beinahe ausschließlich zugunsten dieses Unsinns berichteten, statt objektiv, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Dass damit ihre Glaubwürdigkeit massiv beschädigt wurde, nahmen die Verantwortlichen billigend in Kauf, denn es ging ja um eigene Vorteile.
Was daraus wurde, wissen wir: Das Leistungsschutzrechtgesetz ist so dumm, dass es de facto nicht angewendet wird.
Doch die Verleger wollten nicht aufgeben, an der Spitze der Springer-Verlag, Herausgeber eines Pamphlets, das man in meinen Augen nur als »Volksverhetzer-Blatt« bezeichnen kann: der Bild-»Zeitung«. Erneut kam das völlig sinnlose Argument »Deutschland ist halt zu klein, das muss man größer machen!« und jetzt wollte man denselben Stuss europaweit durchziehen.
Gestern stimmte dann eine Mehrheit im EU-Parlament für den unsäglichen Bullshit.
Wenn Google nicht zahlen will, könnte der Suchmaschinenanbieter sämtliche Angebote der Verleger aus seiner Suchmaschine entfernen.
Aber auch dafür haben die Totholzverbreiter einen perfiden Plan: Wenn Google das tut, will man die Betreiber der Suchmaschine per Gesetz dazu zwingen, ihre Produkte weiter zu listen, weil er angeblich Monopolist ist.
Es soll also ein Gesetz geben, das einen Dienstleister dazu zwingen soll, die Dienstleistung zu erbringen und die Nutznießer dieser Dienstleistung dann auch noch dafür zu bezahlen.
Die Analogie zu oben wäre folgende:
Auf dem Dorf gibts nur ein Taxi. Der Fahrer hat aber keinen Bock mehr, Gäste zu einem Restaurant zu bringen, dessen Inhaber er auch noch dafür bezahlen soll. Der Gastronom schleimt sich deswegen so lange beim Bürgermeister ein, bis die Ortssatzung geändert wird, und den Taxifahrer dazu zwingt, Gäste zu dem Restaurant zu bringen und dann dafür auch noch zu blechen.
Klingt noch bekloppter?
Richtig.
Bitte, Google, werft die Medien der Verleger-Deppen sofort aus dem Index. Nicht nur aus den News, sondern vollständig.
Sollen die zu eigenen Gunsten lügenden Altpapierbedrucker doch zugrunde gehen. Mir egal.
(Disclaimer: Nein, es ist mir natürlich nicht egal. Eine breite und vielfältige journalistische Landschaft ist eigentlich unabdingbar und dringend notwendig, insbesondere angesichts der aktuellen Probleme in diesem Land. Aber solche zum eigenen Vorteil agierenden Demagogen-Medien braucht wirklich niemand – und bezahlen sollte man sie für ihre Falschaussagen erst recht nicht)
Es war hart gekämpft worden um die Novellierung des Urheberrechts in Europa. Die Änderungen gehen unter anderem auf EU-Digitalkommissar Oettinger zurück, der von Digitalem vermutlich so viel Ahnung hatte, wie eine Kuh vom Radfahren. Treiber der sogenannten Reformen war Axel Voss (CDU).
Große Teile der angeblichen »Reform« sind völlig gegen die Bedürfnisse und Interessen des sprichwörtlichen »normalen Bürgers« und bedienen ausschließlich wirtschaftliche und Lobby-Interessen.
Verleger, an ihrer Spitze (Achtung: Meinung!) Volksverhetzer wie der Axel Springer Verlag (Bild-Zeitung), wollen ein Leistungsschutzrecht (Link Tax), das in Deutschland krachend gescheitert ist, europaweit durchsetzen. Weiterhin sollen automatisierte Contentfilter (die technisch nicht funktionieren können) den Upload von urheberrechtlich geschütztem Material verhindern. Diese Zensurfilter werden zu massivem Overblocking, dem Verschwinden von Netzkultur und erheblicher Einschränkung der Meinungsfreiheit führen. Denn man kann ohne inhaltliche oder rechtliche Kontrolle erstmal alles wegblocken, ohne dass man als Betroffener eine einfache Möglichkeit hat, sich dagegen zu wehren.
Statt das Urheberrecht ans Internet des 21. Jahrhunderts und die interessen der Nutzer anzupassen, beispielsweise durch Regelungen wie »fair use«, ist man beim europäischen Parlament komplett vor den Wünschen der Wirtschaft eingeknickt, zum Nachteil der europäischen Bürger. Die Konsequenzen sind unabsehbar und reichen insbesondere für jeden, der Content ins Netz stellt (also dank sozialer Medien ALLE Nutzer) erheblich weiter als die vieldiskutierte DSGVO.
There are thousands of ways that filters can accidentally finger your legit works as piracy, and if you’re not a pirate, your remedy is to file appeals, cross your fingers, and hope a platform with a billion users and millions of people in your situation will review your case.
Das Europaparlament befürwortet die Einführung neuer rechtlicher und technischer Schranken für die Meinungsfreiheit im Netz. Zugunsten von Konzernprofiten werden Prinzipien über den Haufen geworfen, ohne die das Internet nie seine heutige Bedeutung erlangt hätte.
Heute hat der Axel-Springer-Verlag bei seinem Bestreben, das Internet kaputt zu machen, einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wer für Springer arbeitet, deren Publikationen abonniert oder auf deren Texte verlinkt, ist mitschuldig.
Die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) weist dagegen darauf hin, dass das bekannte »Content ID«-System von YouTube Entwicklungskosten in Höhe von 60 Millionen Euro verschlungen habe und in zahlreichen Fällen rechtmäßige Inhalte blockiert habe. Zudem könne jeder Anwender oder Rechteinhaber nutzergenerierten Content auf eine schwarze Liste geschützter Werke setzen, die dann nicht mehr veröffentlicht werden könnten.
Eigentlich ist das neue Feature »Keyword Snooze«, das Facebook gerade testet, dafür gedacht, nicht über Filme oder Fernsehserien gespoilert zu werden. Man kann damit aber auch andere Themen ausblenden.
Aktiviert man Keyword Snooze mit Phrasen wie beispielsweise »Game Of Thrones«, »Babies« oder »Katzen« (aber wer würde schon niedliche Katzenbilder ausblenden wollen?) bekommt man ab diesem Zeitpunkt 30 Tage lang keine Postings zu diesem Thema mehr angezeigt. Weder von Personen, noch von seiten oder Gruppen. Das ist so ähnliche wie das bereits implementierte Feature, dass man Personen oder Seiten für 30 Tage »snoozen« (nennen wir es einfach »stummschalten«) kann, man also in diesem Zeitraum nichts mehr von denen liest.
Was dadurch allerdings leider nicht blockiert wird, ist Werbung. Wenn also ein Werbetreibender spoilert, wird man das trotzdem zu sehen bekommen. Ziemlich inkonsequent. Und es könnte bei manchen natürlich dazu führen, dass man seine Filterblase intensiviert. Aber die Möglichkeit alles über »Trump« zu filtern, hat natürlich eine gewisse Attraktivität, auch wenn einen der plötzliche Atomkrieg dann überraschen könnte … ;)
Facebook will das Feature ab der nächsten Woche testweise an ein paar Millionen Nutzer ausrollen. Wenn es ankommt und wie erwartet funktioniert, wird es dann später für alle verfügbar werden.
Wie alle solchen Filteralgorithmen wird die Funktion fehlerhaft sein.
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