Vor 25 Jahren brachte Disney einen Film in die Kinos, der zum damaligen Zeitpunkt aufgrund der verwendeten Technik nur als »bahnbrechend« bezeichnet werden konnte. Schauspieler agierten fast vollständig vor Blue- oder Greenscreen und wurden in eine vom Computer generierte Wunderwelt versetzt, in das Innere eines Computers, in dem Programme wie Lebewesen existierten und agierten.
Die Rede ist selbstverständlich von TRON.
Jetzt, nur schlappe zweieinhalb Dekaden später, schuf Disney eine Fortsetzung namens TRON LEGACY; einer der Produzenten war der Regisseur des ersten Teils Steven Lisberger. »Ernsthafte« Kritiker sind entsetzt, Fans voll des Lobes. Falls ihn jemand noch nicht gesehen haben sollte, möchte ich ein paar Hinweise zur Nutzung geben…
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Alisha Bionda bespricht einen neuen Roman um den genialen britischen Detektiv Sherlock Holmes und seinen unvermeidlichen Partner Dr. Watson. Diesmal geht es um den Untergang der Titanic...
Klappentext:
Sherlock Holmes und Doktor Watson versuchen das Rätsel um den Untergang der Titanic im Jahr 1912 zu lösen. Dabei lernen sie Überlebende des Unglücks kennen, darunter den Kopf einer gefährlichen Verschwörung. Ihm ist die Frau auf den Fersen, die Holmes schon einmal hinters Licht geführt hat: Irene Adler, die Frau im Leben des großen Detektivs.
Zwischen Holmes und Irene Adler entbrennt erneut ein erbitterter Kampf.
In nahezu allen Fällen, in denen man heutzutage Phantastik angedient bekommen soll, bedienen sich Verlage gerne des Hilfsmittels Genre-Schublade. Kein Wunder. Wenn sich HARRY POTTER verkauft wie geschnitten Brot, dann ist man in den Marketing-Abteilungen der Ansicht, dass der Leser mehr davon möchte und sucht in verzweifelt anmutender Weise nach ähnlichem Kram, um den dann unter dem überstrapazierten »All Age«-Etikett mit dem Zusatz »Der nächste Harry Potter« an die geifernde Fanmasse zu verhökern. Ähnliches gilt für Urban Fantasy, Romantasy, Vampire und was es für Einordnungen mehr gibt.
Als kritischer Leser gewinnt man den Eindruck, dass durch diese Vorgehensweisen nur noch Kopien von Kopien in Buchform auf den Markt geworfen werden und hauptsächlich massenkompatible Mainstream-Ware den Weg zum Phantastik-Freund findet. Außergewöhnliches muss man mit der Lupe suchen, wenn es überhaupt vorhanden ist. Klar, bei einem Großteil der Leser handelt es sich um Konsumenten, die einfach was Kurzweiliges zum Lesen haben wollen und denen mein Gesabbel über Schubladen und Mainstream völlig egal ist.
Dennoch – man hat den Eindruck, dass in den Einkäufer- und Marketingetagen der Verlage ein Stoff nur noch dann angenommen wird, wenn er an irgendwas Erfolgreiches angelehnt wurde. Wieviel hochinteressantes Zeug uns Phantastik-Anhängern dadurch verborgen bleibt, weil es nie in Druck kommt, möchte ich mir gar nicht vorstellen, bzw. weiß es, da ich amerikanische Originale lese, die den hiesigen Markt nie erreichen, obwohl sie brilliant sind.
Umso erfrischender ist es dann, wenn man endlich einmal etwas präsentiert bekommt, das zwar bekannte Versatzstücke aufweist, sich aber jeglicher Schubladen auf nahezu dreist zu nennende Weise entzieht und diese Versatzstücke aus diversen Spielarten des Genres zu einem kurzweiligen Neuen vermengt.
Die Rede ist von Sean O’Connells Roman TÍR NA NÓG.
Ich hatte nur die Inhaltsangabe für den Film gelesen und ihn dann auf die Leihliste meines Online-DVD-Verleihs gesetzt. Als der Film eintraf, waren meine Erwartungen nicht besonders hoch – und wurden millionenfach übertroffen!
Nicht in ferner Zukunft, nein, in einer bedenklich nahen Zukunft spielt die Handlung. Anfängliche Details tragen zur ersten Faszination bei: in den Städten herrscht inzwischen ein Mischmasch von Kulturen und Sprachen, so dass trotz des Haupthandlungsortes Shanghai laufend spanische, französische, italienische und chinesische Floskeln fallen.
Doch die zu Megacities ausgebauten Städte beherbergen nicht die gesamte Menschheit. Die Gesellschaft hat sich im Film zu einem zwei-Klassen-System entwickelt. Gut hat’s der, der »drinnen« ist, also in der streng bewachten Stadt wohnen darf. Richtig dreckig geht’s denen, die »draußen« sein müssen. »Draußen«, also um die Megacitys herum, gibt es – durch eine Klimakatastrophe ausgelöst – nur trostlose Wüste. Dort vegetieren alle unterhalb der Armutsgrenze vor sich hin. Es gibt kaum eine Chance, in die sichere Zone einer Stadt zu kommen. Außer auf illegalem Weg…
Ohne ein gültiges »Papel« kommt man in keine Stadt und darf auch keine Stadt verlassen. Hinzu kommt, dass man nach Auslaufen eines »Papel« nicht mehr versichert ist. Das heißt alles ist abgesichert durch irgendeine Form von Versicherung diverser Mega-Konzerne, in denen man Arbeit findet (der Globalisierung sei Dank!). Gerade dieses Detail gibt eine zusätzliche Gänsehaut, da eine solch extrem durch Riesenkonzerne »abgesicherte« Zukunft durchaus im Bereich des Möglichen liegt(!).
Als sich in der vorangegangenen Episode die Tore des Center for Disease Control öffneten, hüllten sie unsere Helden in das gleißende Licht der Hoffnung. Wenn die sozialen Strukturen auseinanderbrechen, dann bleibt als letzte Bastion der Normalität eine staatliche Einrichtung. Doktor Jenner als engelsgleiche Figur, der weiß gewandet den Bedürftigen Einlass gewährt. Natürlich stirbt die Hoffnung zuletzt, und sie erhebt sich immer und immer wieder, wenn man ihr nicht das Hirn rausbläst.
Und die Tücken des Fortschritts setzen der Hoffnung immer und immer wieder zu. Wenn es keine Gesellschaft mehr gibt, welche die selbige aufrecht erhält, dann ist dieser Fortschritt wie einer der wandelnden Toten, die rastlos getrieben werden, aber am Ende doch einfach verwesen und zerfallen. Wenn sich die Toten erheben, bleibt der bestmögliche Ansatz auf Hilfe ganz sicher beim CDC. Er sei sehr dankbar, sagt Rick zu Jenner, dass dieser der kleinen Gruppe Einlass gewähre. »Der Tag wird kommen, an dem Sie es nicht mehr sind«, entgegnet Jenner.
Am 31.10.2010 feierte die neue Serie im Kabelsender AMC einen sensationellen Start. Am 5.11. beginnt der FOX-Channel auch in Deutschland mit der Ausstrahlung der sechsteiligen Staffel in Zweikanalton:
Was ist der Zombie in unserer Gesellschaft? Dem Zombie fehlt schlichtweg die Aura des Mysteriösen, des Unnahbaren, des Interessanten. Jekyll und Hyde, der Werwolf oder die Katzenmenschen. Sei es Buffy oder alles, was an Vampiren durch die Nacht schleicht. Ein Mensch, erschaffen aus vielen Teilen anderer Menschen. Der Außerirdische, der im Wandschrank wohnt, oder Invasoren aus für uns unvorstellbaren, anderen Welten. Der Zombie ist einfach nur hässlich. Er ist nicht von inneren Dämonen getrieben und er hat auch keine wirklichen Ambitionen. Er riecht schlecht und es wird mit der Zeit auch nicht besser.
Jedes Monster aus Buch, Film und Fernsehen versucht einen phantastischen Bezug zu der inneren Zerrissenheit eines Menschen herzustellen. Der sichere Platz Erde gegen die unerforschten Welten unseres Universums. Der ehrbare Mensch gegen das Ignorieren aller Etiketten. Das biedere Leben gegen die Verdammnis der Nacht und der Unsterblichkeit. Der Zombie hingegen hat nur dein Bestes im Sinn, bietet dabei aber keinerlei Faszination. Er ist nichts weiter als der erhobene Zeigefinger für unsere Sterblichkeit. Und diese Sterblichkeit ist wirklich bitter. Niemand möchte so durch die Welt wandern, zerrissene Kleidung und abfallende Hautfetzen, Mundgeruch und sprödes Haar. Natürlich fragt man sich, wie so ein Phänomen möglich ist, aber das ist es dann auch schon. Der Rest nervt nur, weil sie sich dann auch noch überall herumtreiben. Deswegen werden sie ja auch »Walking Dead« genannt.
Dass ich ein großer Verehrer des Autoren Jim Butcher und Fan seiner Buchreihe THE DRESDEN FILES bin, dürfte für Leser meiner Seiten nichts Neues sein. Ich verweise auf meinen einführenden Artikel zur Serie.
Der letzte Band, erschienen im April, trägt den Titel CHANGES und das ist in diesem Fall nicht nur ein Buchtitel, sondern Programm. Butcher würfelt das Dresdenversum kräftig durcheinander.
Bisher waren alle Romane sehr lesbar, es gab bessere und schwächere, aber selbst die schwächeren waren immer noch auf einem Niveau schwach, das deutlich über vergleichbaren Vertretern des Genres lag. Selbst wenn die Story vielleicht nicht ganz so zünden wollte, wie andere, blieb einem immer noch der Protagonist mit seinen Sprüchen und den populärkulturellen Anspielungen, die Nerds so erfreuen.
Bei CHANGES stellt sich die Frage nach der Qualität im Vergleich zu den Vorgängerbänden erst gar nicht – Butcher zieht hier in einer Art vom Leder, wie er es bislang noch nie getan hat, leitet eine tour-de-force ein, die es trotz aller fast-Apokalypsen in den Vorgängern so noch nicht gegeben hat und scheut es sich nicht, auch Liebgewonnenes auf dem Altar der Story zu opfern.
Ich lese ja gern und viel und gebe das offen zu. Es kann auch mal vorkommen, dass ein Roman so gut/spannend/unbeschreiblich ist, dass ich ihn in kurzer Zeit lese und darüber andere Dinge vernachlässige. Dennoch habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass mir das immer seltener passiert – auch Bücher, die mich wirklich fesseln, tun das lange nicht mehr in dem Umfang wie früher. Das ist auch kein Wunder, je mehr das Gehirn schon aufgenommen hat, je mehr man schon gelesen hat, desto schwieriger wird es zum einen überrascht zu werden und zum anderen kennt man halt dermaßen viele Werke und Ideen, dass wirkliche Neuerungen ausbleiben.
Cory Doctorows LITTLE BROTHER hat mich von den ersten Buchstaben an völlig weggehauen und ich habe mich in einer Geschwindigkeit durch diesen Roman gefräst, der mich selbst in der Nachschau völlig überrascht, denn ich hätte nicht mehr für möglich gehalten, dass mich ein Roman nochmal derart faszinieren kann, dass ich ihn in einem Rutsch in Nullzeit durchlese, dass es mir wirklich schwer fällt, ihn mal wegzulegen und dass ich dann jede Gelegenheit nutze, ihn sofort wieder in die Hand zu nehmen, um weiter zu lesen.
Dabei wird in LITTLE BROTHER kein Genre neu erfunden, weder die SF noch der Thriller oder das Jugendbuch. Dennoch ist der Roman außergewöhnlich: außergewöhnlich kurzweilig, außergewöhnlich realistisch und außergewöhnlich echt, was Situationen und Charaktere angeht. Ein waschechter Science Fiction-Roman, der im Heute spielt und mit heutigen Technologien arbeitet. Für wenig Technikaffine dürfte der Roman unterhaltsame Fiktion sein, wer sich auskennt weiß, dass alles was in diesem Buch beschrieben wird heute bereits machbar ist – und gemacht wird. Wenn das beim unbedarften Leser eine gewisse Paranoia auslöst: gut so!
THE OSIRIS RITUAL – Mumien und Messingskelette
Der Vorteil, wenn man Bücher (oder Buchserien) erst vergleichsweise spät entdeckt, liegt eindeutig darin, dass man nicht dazu gezwungen ist, auf einen nächsten Teil warten zu müssen, bis der Autor ihn fertig gestellt hat und der Verlag ihn daraufhin veröffentlicht.
In einer früheren Rezension habe ich AFFINITY BRIDGE vorgestellt, das erste Abenteuer der viktorianischen Sonderermittler der Krone Newbury und Hobbes. Der hatte mir schon recht gut gefallen und so erwartete ich mit Spannung den zweiten Fall – hatte allerdings etwas Sorge, ob Mann das durchaus ansprechende Niveau halten konnte. Diese Sorge war – wie sich schnell herausstellte – völlig ungerechtfertigt, denn Band zwei übertrifft den ersten sogar – und das bei weitem.
Es gibt endlich mal wieder eine neue Rezension auf der Artikelseite:
COLIN MCRAE DIRT 2
Nie war Brettern schöner
Hin und wieder erfreue ich mich auch an Computerspielen, bei denen das Hauptziel darin besteht, mit irgendeiner Art von Boliden schneller irgendwo hin zu kommen, als andere. Von NEED FOR SPEED habe ich einige Varianten gespielt und hier machten mir insbesondere die Funracer im Milieu illegaler Straßenrennen eine Menge Spaß. Sobald der Simulationsfaktor bei Rennspielen zu hoch gerät und aus dem Spiel Arbeit wird, eignen sie sich für mich allerdings nicht. Deswegen konnte mich auch keiner der neueren Rallye-Raser bisher so recht begeistern, oft war die Steuerung zu realistisch (sprich: für Durchschnittsmenschen über 14 nicht handhabbar) oder es wurde zu Lasten des Spielspaßes zu viel Wert auf Streckenrealismus und Fahrverhalten der Pixelboliden gelegt zu Ungunsten eines schnellen und unkomplizierten Rennens.
Das galt bisher auch für Codemasters’ COLIN MCRAE-Reihe, doch mit der letzten Inkarnation DIRT 2 haben sie das Simulationsgenre verlassen und sind einen großen Schritt in Richtung Spaß gegangen.
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