DRM

Neue Posse des Börsenvereins: inhaltsverändernde Wasserzeichen in eBooks

Offen­bar dringt es nach und nach auch bis zu den letz­ten Merk­be­frei­ten in den Chef­eta­gen der Publi­kums­ver­la­ge durch: har­te DRM-Maß­nah­men wer­den von den Kun­den nicht ange­nom­men, weil sie unbe­quem sind, das Hand­ling deut­lich ver­schlech­tern und dafür sor­gen, dass der Kun­de die eBooks nicht auf allen sei­nen Platt­for­men nut­zen kann. Das gilt übri­gens haupt­säch­lich außer­halb des Ama­zon-Uni­ver­sum, das ohne­hin ein geschlos­se­nes Sys­tem dar­stellt. Wer aber mal ver­sucht hat mit Ado­be-DRM zu han­tie­ren, oder gar, es mit Linux zu nut­zen, der weiß, was für ein – mit Ver­laub – Scheiß das ist. Außer­dem kann man sol­che Kopier­schutz­ver­fah­ren in Null­zeit ent­fer­nen – damit her­um­är­gern muss sich nur der ehr­li­che Kun­de.

Eine Vari­an­te sind digi­ta­le Was­ser­zei­chen im Buch, soge­nann­tes Soft-DRM. Damit kann man erken­nen, wer das eBook ursprüng­lich erwor­ben hat und damit mög­li­cher­wei­se fest­stel­len, wer das Ding in die Tausch­bör­se gestellt hat (wobei ich die Beweis­ket­te wirk­lich gern mal vor Gericht sehen wür­de). Auch die sind aber leicht mani­pu­lier- oder ent­fern­bar.

Der MVB (also der Bör­sen­ver­ein) hat jetzt das Fraun­ho­fer-Insti­tut Darm­stadt mit der Ent­wick­lung eines Was­ser­zei­chens beauf­tragt (Kor­rek­tur vom 13.06.2014: Bösen­ver­ein und MVB sind nicht Auf­trag­ge­ber, ent­wi­ckeln das Pro­jekt aber zusam­men mit dem Fraun­ho­fer-Insti­tut), das auf »Text­än­de­run­gen basiert«. Das Sys­tem trägt den bran­chen­ty­pisch klo­bi­gen Namen »Siche­re Doku­men­te durch indi­vi­du­el­le Mar­kie­rung« oder kurz SiDiM, das berich­tet das Bör­sen­blatt.

Was sich auf den ers­ten Blick nicht gera­de schwer­wie­gend anhört, ist wenn man genau­er nach­sieht, eine gro­be Unver­schämt­heit gegen­über den Werk­schöp­fern. Sieht man sich die Bei­spiel­tex­te mal an (sie­he PDFs im ver­link­ten Arti­kel), stellt man fest, dass das Sys­tem dar­auf basiert, in einem eBook hau­fen­wei­se klei­ne und angeb­lich »nicht ins Gewicht fal­len­de« Ände­run­gen am Inhalt vor­ge­nom­men wer­den. Bei­spie­le gefäl­lig? Bit­te:

Aus

Der Staub den er auf­wir­bel­te, ließ ihn unsicht­bar aus der Stadt ver­schwin­den.

wird

Der Staub den er auf­wir­bel­te, ließ ihn nicht sicht­bar aus der Stadt ver­schwin­den.

Oder aus

Heu­te leben wir in einem Para­dies, das in eurer Zeit nicht denk­bar gewe­sen wäre.

wird

Heu­te leben wir in einem Para­dies, das in eurer Zeit undenk­bar gewe­sen wäre.

Man weist mit nicht über­seh­ba­rem Stolz dar­auf hin, dass die­se Text­än­de­run­gen vom ent­wi­ckel­ten Sys­tem auto­ma­ti­siert in die eBooks ein­ge­fügt wer­den, wodurch es pro­blem­los in die bestehen­den Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se inte­griert wer­den kann.

Wie bit­te? Geht es nur mir so, oder müss­te bei Autoren und Lek­to­ren ange­sichts die­ses merk­wür­di­gen Sys­tem Übel­keit aus­bre­chen? Da ringt man wochen‑, mona­te- oder jah­re­lang mit den Wör­tern, damit sie so ange­ord­net wer­den, wie man es für am gelun­gens­ten hält, strei­tet sich aus­gie­big aber frucht­bar mit dem Lek­tor, weil der oder die das ganz anders sieht – und nach all die­sem Rin­gen soll man akzep­tie­ren, dass ein auto­ma­ti­sier­tes Sys­tem nach irgend­wel­chen Algo­rith­men belie­bi­ge und hau­fen­wei­se (es müs­sen vie­le sein, um bei gro­ßen Auf­la­gen eine ein­deu­ti­ge Iden­ti­fi­zier­bar­keit des Wer­kes her­zu­stel­len) Ände­run­gen am müh­sam erar­bei­te­ten Text durch­führt? Gera­de das ers­te Bei­spiel zeigt die Schwä­chen von SiDiM sehr deut­lich.

Mei­ne Mei­nung: geht über­haupt nicht! Man kann aller­dings an die­sem »Was­ser­zei­chen« wie­der ein­mal erken­nen, wel­chen Respekt die Publi­kums­ver­la­ge vor dem Werk der Autoren und der Leis­tung der Lek­to­ren haben: gar kei­nen.

Ich wür­de als Ver­brau­cher um eBooks, die auf die­se Art und Wei­se ver­fälscht wur­den einen wei­ten Bogen machen. Oder ist das gar eine Mar­ke­ting­maß­nah­me für Print­bü­cher? Denn die wären ja nach wie vor so, wie sie ursprüng­lich sein soll­ten.

Eine der­ar­ti­ge Schnaps­idee kann nur aus den stau­bi­gen Kata­kom­ben des Bör­sen­ver­eins kom­men …

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Bild: eBook-Was­ser­zei­chen von mir, CC BY-SA-NC

Liste von Verlagen die auf DRM verzichten

Womit die Musik­in­dus­trie übelst aufs Maul gefal­len ist, stellt in Sachen eBooks lei­der nach wie vor den Regel­fall dar: Bücher, die mit har­ten DRM-Maß­nah­men »geschützt« wur­den. Man könn­te auch »ver­seucht« sagen. Was in Sachen Musik auf die har­te Tour ein­deu­tig klar wur­de, näm­lich dass kopier­ge­schüt­ze Lie­der, die nur mit Klimm­zü­gen, höchst uner­go­no­misch und nicht auf allen End­ge­rä­ten genutzt wer­den kön­nen, vom Kun­den nicht ange­nom­men wer­den, ist bei elek­tro­ni­schen Büchern lei­der immer noch die Regel. War­um die Ver­la­ge nicht imstan­de sind, aus den Feh­lern der Musik­in­dus­trie zu ler­nen und die­se unbe­dingt – und gegen jeg­li­che Ver­nunft – wie­der­ho­len wol­len, erschließt sich mir ehr­lich gesagt nicht. Ver­mut­lich han­delt es sich um Evo­lu­ti­ons­re­sis­tenz.

Immer­hin gibt es auch Anbie­ter, die expli­zit auf har­te oder sogar auf jeg­li­che kun­den­feind­li­che Kopier­schutz­maß­nah­men ver­zich­ten, was ich im höchs­ten Maße löb­lich fin­de. Eine »Wei­ße Lis­te« die­ser Ver­la­ge haben die Nut­zer des eRea­der-Forums zusam­men­ge­stellt und Johan­nes Haupt prä­sen­tiert die­se heu­te in einem Bei­trag auf lesen​.net. Also nichts wie hin und nach­se­hen, wel­che Ver­la­ge man unter­stüt­zen soll­te.

Beach­ten muss man bei die­ser Lis­te mei­ner Ansicht nach aller­dings, dass man je nach Ver­triebs­ka­nal mög­li­cher­wei­se dann doch DRM-ver­seuch­te eBooks bekom­men kann, weil man­che Anbie­ter dies erzwin­gen. Also bit­te auch immer genau dar­auf ach­ten, wo man kauft, will man Ware ohne har­ten Kopier­schutz erwer­ben.

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Logo »Rea­ders Against DRM« von Nina Paley, rea​ders​billof​rights​.info, CC BY-SA

»Ihre digitalen Inhalte werden durch den Anbieter von Inhalten lizenziert, nicht aber verkauft«

Der Text im Titel steht in den Nut­zungs­be­din­gun­gen von Ama­zons Kind­le Store. Was das bedeu­tet ist klar: man erwirbt kei­ne Eigen­tums­rech­te an gekauf­ten Inhal­ten (vul­go: eBooks) son­dern nur Nut­zungs­rech­te – und die­se kön­nen im Prin­zip auch jeder­zeit wie­der ent­zo­gen wer­den.

Wohin das kon­kret füh­ren kann, muss­te gera­de eine Ama­zon-Nut­ze­rin aus Nor­we­gen fest­stel­len, der ihr Kon­to wegen angeb­li­chen Ver­sto­ßes gegen die Nut­zungs­be­din­gun­gen gesperrt wur­de und die dadurch kei­nen Zugriff mehr auf ihre gekauf­ten eBooks hat­te, dar­über berich­tet heu­te der Hei­se-Ticker. Das Pro­blem wur­de inzwi­schen zwar sei­tens Ama­zon gelöst, aller­dings erst, nach­dem eine Wel­le der Empö­rung durchs Web zog. Ama­zon behaup­tet zwar, dass der Zugriff auf die eige­ne Kind­le-Biblio­thek nicht vom Sta­tus des Kon­tos abhän­gig sei, doch dem war offen­sicht­lich nicht so. Anfra­gen an den Sup­port wur­den von die­sem igno­riert.

Hier zeigt sich wie­der ein­mal, wie der Kun­de durch DRM und ähn­li­che Maß­nah­men sowie durch die Nut­zungs­be­din­gun­gen um sein Geld gebracht wer­den soll. Zum einen schreibt der Anbie­ter vor, auf wel­chen Gerä­ten das eBook genutzt wer­den darf – das ist aller­dings bei ande­ren Anbie­tern, die bei­spiels­wei­se Ado­be-DRM nut­zen nicht anders. Wenn man nur Nut­zungs­rech­te erwirbt, aber kei­ne Besitz­rech­te, und die­se auch noch jeder­zeit ent­zo­gen wer­den kön­nen, ist über­haupt nicht mehr zu akzep­tie­ren, dass eBooks der­art teu­er sind. Ange­sichts der Gefahr, sei­ne gesam­te Biblio­thek zu ver­lie­ren, nur weil der Anbie­ter das so will, oder weil er einen Feh­ler macht, sind die ange­sag­ten eBook-Prei­se nah am Print­buch nicht akzep­ta­bel, das wären sie nur dann, wenn man sie unein­ge­schränkt nut­zen kann. Denn man erhält ein kas­trier­tes Pro­dukt, das sich jeder­zeit in Luft auf­lö­sen kann.

Ich hof­fe, dass die Ver­brau­cher­schüt­zer schnell auf das The­ma auf­merk­sam wer­den, sich im Sin­ne des Kun­den ein­set­zen und auch mal Ama­zon wegen kun­den­feind­li­cher Pas­si in den Nut­zungs­be­din­gun­gen abmah­nen.

Und genau das ist auch der Grund, war­um ich nur in beson­de­ren Aus­nah­me­fäl­len eBooks bei Ama­zon kau­fe, mein gera­de ange­schaff­ter neu­er eRea­der ist ein Sony PRS-T2, mit dem bin­de ich mich nicht an einen ein­zel­nen Anbie­ter. Und soll es doch aus­nahms­wei­se mal ein Kind­le-eBook sein: auf dem Sony läuft eine Android-Vari­an­te, die ist bereits geja­ilb­rea­k­ed und ich könn­te die Kind­le-App dar­auf instal­lie­ren. Alle­mal der bes­se­re Weg, als sich allein an einen Anbie­ter fes­seln zu las­sen.

Glück­li­cher­wei­se ver­zich­ten immer mehr Anbie­ter auf har­te DRM-Maß­nah­men – und genau die­se soll­te man unter­stüt­zen und den Rest boy­kot­tie­ren.

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Foto Ama­zon-Kar­tons von mir, CC BY-NC-SA

Schwere Sicherheitslücke in Ubisofts DRM uPlay

DRM bestraft nur die ehr­li­chen Kun­den. Ich weiß, ich sage das immer wie­der und ich wer­de auch nicht damit auf­hö­ren. Der aktu­el­le Fall dreht sich um das DRM-Sys­tem des Publishers Ubi­s­oft mit dem Namen uPlay. Der Sicher­heits­exper­te Tra­vis Orman­dy hat dar­in ekla­tan­te Lücken ent­deckt, die dazu füh­ren, dass die Rech­ner der Kun­den auf denen uPlay läuft ver­wund­bar für etli­che Mal­wa­re-Angrif­fe wer­den. Die Behaup­tun­gen Orman­dys wur­den kurz dar­auf von diver­sen wei­te­ren Exper­ten bestä­tigt.

Es wur­de sei­tens Ubi­s­oft inzwi­schen ein Patch zur Ver­fü­gung gestellt, der die Pro­ble­me angeb­lich behebt. Ob das stimmt und ob es wei­te­re Lücken in uPlay gibt, wird die nächs­te Zeit zei­gen, denn es ist davon aus­zu­ge­hen, dass die Sicher­heits­exper­ten jetzt gera­de in die­sem Fall am Ball blei­ben. Das betrof­fe­ne Plau­gin kann aller­dings laut Ubi­s­oft nur dann aktua­li­siert wer­den, wenn gera­de kein Brow­ser geöff­net ist.

Auf Cine­ma­blend weist man nicht ganz zu Unrecht dar­auf hin, dass Spie­ler mit raub­ko­pier­ten Pro­duk­ten kei­ne Löcher in den Rech­ner geschla­gen bekom­men, son­dern aus­schließ­lich die ehr­li­chen zah­len­den Kun­den von den Sicher­heits­lü­cken in einer im Prin­zip über­flüs­si­gen DRM-Soft­ware bedroht wer­den. Da man jedoch bei Ubi­s­oft zu gleu­ben scheint, dass 90% ihrer Kun­den Raub­ko­pie­rer sind, wird sich am Ver­hal­ten des Publishers trotz diver­ser Pro­ble­me (wie bei­spiels­wei­se Online­zwang für Off­line­spie­le) nichts ändern. Raub­ko­pie­ren kann natür­lich nicht die Lösung sein, ein Boy­kott des Anbie­ter aller­dings schon.

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uPlay-Logo Copy­right Ubi­s­oft

Umdenken bei eBooks: Tor Books verzichtet auf Kopierschutz

Das wird die DRM-Ver­fech­ter in der deut­schen Ver­lags­bran­che hart tref­fen – wenn sie es denn über­haupt wahr­neh­men (denn mit dem Inter­net haben es vie­le dar­in bekannt­lich nicht so): wie der Spie­gel heu­te berich­tet, will der auf Sci­ence Fic­tion und Fan­ta­sy spe­zia­li­sier­te Ver­lag Tor Books bei sei­nen eBook-Publi­ka­tio­nen auf jeg­li­che har­te DRM-Maß­nah­men ver­zich­ten.

Im ver­lags­ei­ge­nen Blog schreibt Tor-Chef Tom Doh­erty (Über­set­zung von mir):

Unse­re Autoren und Leser haben bereits lan­ge Zeit danach gefragt. Sie sind ein tech­nisch ziem­lich auf­ge­klär­ter Hau­fen und DRM ist für sie ein stän­di­ges Ärger­nis. Es hin­dert sie dar­an, ehr­lich erwor­be­ne eBooks auf völ­lig lega­le Arten zu nut­zen, bei­spiels­wei­se sie auf ver­schie­de­nen Rea­dern lesen zu kön­nen.

Our aut­hors and rea­ders have been asking for this for a long time. They’re a tech­ni­cal­ly sophisti­ca­ted bunch, and DRM is a con­stant annoyan­ce to them. It pre­vents them from using legi­ti­m­ate­ly-purcha­sed e‑books in per­fect­ly legal ways, like moving them from one kind of e‑reader to ano­ther.

Laut der Mit­tei­lung im Blog sol­len ab Juli 2012 alle eBooks ohne DRM erhält­lich sein, also sowohl bereits erhält­li­che wie auch neue. Der bri­ti­sche Able­ger Tor UK kün­dig­te dies heu­te eben­falls an. Die eBooks sol­len bei allen bis­lang bekann­ten Ver­käu­fern ohne Kopier­schutz zu bekom­men sein, zudem wird man die Bücher auch über Platt­for­men ver­trei­ben, die ohne­hin bereits Wert dar­auf legen, nur DRM-freie eBooks anzu­bie­ten und bei denen man die Publi­ka­tio­nen des Ver­lags bis­lang nicht bekam.

Groß­ar­tig! Es bleibt abzu­war­ten, wer als nächs­tes folgt.

Geht es nach den deut­schen Ver­le­gern, dürf­te damit aller­dings der Unter­gang des Abend­lan­des ein­ge­läu­tet sein. :o)

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Logo Tor Copy­right Tom Doh­erty Asso­cia­tes

MASS EFFECT 3: PALAVEN Gameplay Video

Oh wie scha­de ist es, dass man für die­ses Spiel Ori­gin instal­lie­ren muss. Viel­leicht soll­te ich mich doch noch­mal damit befas­sen, wie man es in eine Sand­box ein­sperrt? Aber möch­te ich wirk­lich EA mein Geld in den Rachen wer­fen, egal wie groß­ar­tig das Spiel auch sein mag? Oder doch war­ten, bis es auf dem Grab­bel­tisch zu bekom­men ist? Fra­gen über Fra­gen …

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Ubisoft: diverse Spiele nicht nutzbar

Ubi­s­oft (Link führt zum Wiki­pe­dia-Arti­kel, ich mache garan­tiert kei­ne wer­bung für die) ist ein Publisher, der bei Com­pu­ter­spie­len auf beson­ders res­tik­ti­ves und kun­den­feind­li­ches DRM setzt – ich hat­te bereits mehr­fach dar­über berich­tet, dass auch off­line-Spie­le eine stän­di­ge Inter­net­ver­bin­dung zum Lizenz­ser­ver benö­ti­gen um gespielt wer­den zu kön­nen. Und ich habe bereits mehr­fach die Fra­ge gestellt, was pas­siert, wenn die Lizenz­ser­ver irgend­wann mal abge­schal­tet wer­den.

Jetzt war das der Fall, wenn auch nicht dau­er­haft. Ubi­s­oft migriert gera­de sei­ne Ser­ver-Infra­struk­tur, angeb­lich auf eine leis­tungs­fä­hi­ge­re (es hat­te beim Launch von neu­en Spie­len immer wie­der mal Eng­päs­se gege­ben). Das führ­te aller­dings dazu, dass die Lizenz­ser­ver nicht erreich­bar waren. Die zah­len­den Kun­den sind des­we­gen erneut die Dum­men, denn sie konn­ten Spie­le wie ANNO 2070, ASSASSINS CREED REVELATIONS, DIE SIEDLER 7, DRIVER SAN FRANCISCO oder SPLINTER CELL CONVICTION nicht nut­zen. Der Publisher hat­te vor­ab sogar expli­zit behaup­tet, dass ANNO 2070 und DRIVER nicht betrof­fen sein soll­ten. Das ging ordent­lich schief.

Erneut ein Beweis dafür, dass sol­ches Ver­hal­ten und sol­che Maß­nah­men nicht hin­nehm­bar sind. Ich wer­de kei­ne Ubi­s­oft-Pro­duk­te kau­fen, solan­ge der Publisher sol­che DRM-Sys­te­me ein­setzt. Erneut bleibt nur die Erkennt­nis, dass sol­che Null­num­mern mit Sicher­heit mehr Scha­den anrich­ten, als alle Raub­ko­pien zusam­men. Der geprell­te Kun­de wird sich beim nächs­ten Mal über­le­gen, ob er den Mist wirk­lich kauft.

Logo Ubi­s­oft Copy­right Ubi­s­oft

Update für libris iOS-eReader eBookS: keine Abstürze mehr!

Update: Ich hat­te vor eini­gen Wochen über die iOS-eRea­der-App eBookS von libri​.de berich­tet. Das Beson­de­re dar­an ist, dass sie es ermög­licht, auch DRM-ver­seuch­te eBooks lesen zu kön­nen – etwas, das lei­der auf iPho­ne oder iPad immer noch zu oft mit Pro­ble­men behaf­tet ist.

Als kur­zer Rück­blick sei erwähnt, dass die­se App vie­le hüb­sche Klei­nig­kei­ten zu bie­ten hat, bei­spiels­wei­se die freie Wahl der Rand­brei­te um den Text, aber lei­der einen schwer­wie­gen­den Nach­teil mit sich brach­te: Beim Ver­las­sen stürz­te mein iPad repro­du­zier­bar ab. Das ist natür­lich ein Show­stop­per und mach­te die App unbrauch­bar.

Der libri.de-Support ver­sprach Abhil­fe und die­se ist nun da, seit Kur­zem fin­det man im App­S­to­re ein Update für eBookS mit dem über­aus knap­pen Chan­ge­log »Per­for­mance-Ver­bes­se­run­gen«.

Und tat­säch­lich: seit dem Update funk­tio­niert das Ver­las­sen der App ein­wand­frei und führt nicht mehr zum Absturz. Sehr schön – ver­spro­chen und gelie­fert, so gefällt mir das!

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Screen­shot eBookS-Optio­nen von mir

Ubisoft verstößt bei FROM DUST gegen Steams Nutzungsbedingungen

Ich weiß ja nicht, was die in den Chef­eta­gen von Ubi­s­oft so rau­chen, aber was Gutes kann es nicht sein. Aus diver­sen Fäl­len, über die ich auch hier berich­tet habe ist bekannt, dass man bei dem Publisher immer wie­der mal Kopier­schutz­sys­te­me in Spie­le ein­baut, die den Nut­zer zwin­gen, stän­dig eine Onlin­ver­bin­dung zu haben, da die jewei­li­gen Pro­duk­te sonst nicht funk­tio­nie­ren. Das gilt auch für Off­line­spie­le oder Spie­le mit Off­line-Modus neben einem Online-Teil.

Bei Steam steht man auf der­lei Nutz­er­gän­ge­lung nicht und unter­sagt des­we­gen in den Nut­zungs­be­din­gun­gen für Publisher sol­che har­te DRM-Maß­nah­men sehr ein­deu­tig. Bei Ubi­s­oft hat­te man des­we­gen aus­ge­sagt, dass ihr Spiel FROM DUST auf Steam nicht über eine sol­che DRM-Maß­nah­me ver­fü­gen wür­de. Das war eine offen­sicht­li­che Falsch­aus­sa­ge, denn wie sich her­aus­stell­te, war die­se dann doch im Spiel ver­steckt vor­han­den, was ein direk­ter Ver­stoß gegen die Steam-TOS war.

Bei Steam fackel­te man nicht lan­ge, als man das her­aus fand und schmiss nicht nur das Spiel aus dem Store, son­dern bot den Käu­fern auch sofort eine Rück­ga­be an, bei denen sie den Kauf­preis zurück erhiel­ten. Es ist sicher davon aus­zu­ge­hen, dass Steam sich die ent­stan­de­nen Kos­ten bei Ubi­s­oft zurück holen wird, immer­hin ver­stie­ßen die vor­sätz­lich gegen die Nut­zungs­be­din­gun­gen.

Auch außer­halb von Steam brach­te der Kopier­schutz Ubi­s­oft der­art viel Ärger ein, dass sie jetzt zu Kreu­ze krie­chen und ange­kün­digt haben, inner­halb von zwei Wochen einen Patch zu ver­öf­fent­li­chen, der die völ­lig untaug­li­che DRM-Maß­nah­me ent­fer­nen wird. Das Gan­ze soll des­we­gen zwei Wochen dau­ern, weil man sicher­stel­len will, dass die Spie­ler ihre Spiel­stän­de wei­ter ver­wen­den kön­nen.

Dem­nächst erscheint DRIVER SAN FRANCISCO für den PC, hier hat Ubi­s­oft ange­kün­digt, den Kopier­schutz nicht in der bis­her geplan­ten Form ein­zu­set­zen. Das muss aller­dings nichts bedeu­ten, denn das hat­ten sie bei FROM DUST eben­falls ange­kün­digt und ihn dann doch heim­lich ein­ge­schmug­gelt.

Nach wie vor ste­he ich auf dem Stand­punkt, dass ich von Ubi­s­oft so lan­ge kei­ner­lei Pro­duk­te kau­fen wer­de, bis sie damit auf­hö­ren, ehr­li­che Kun­den zu ver­ar­schen.

Und Hut ab vor Steam, die zwar auch immer wie­der kri­ti­siert wer­den, aber immer wie­der ein­deu­tig zei­gen, dass sie auf Sei­ten ihrer Kun­den ste­hen; zuletzt hat­ten sie Elec­tro­nic Arts wegen ähn­li­cher DRM-Spe­renz­chen raus­ge­schmis­sen. Steam sind im Ver­gleich mit den ande­ren Gier­lap­pen der Bran­che ein­deu­tig die Guten.

Ubi­s­oft-Logo Copy­right Ubi­s­oft

Noch ‘ne App: Libri bringt DRM-fähigen iOS-eReader eBookS (Update)

Das Lesen von mit DRM ver­seuch­ten eBooks war auf dem iPad (und ande­ren Gerä­ten mit iOS) bis­her kein Spaß und man muss­te eini­ge Klimm­zü­ge durch­füh­ren, um sol­ches Mate­ri­al dort gou­tie­ren zu kön­nen. Libri ver­spricht nun mit sei­ner über­aus krea­tiv eBookS benann­ten App, dem abzu­hel­fen, und das pro­blem­lo­se Kon­su­mie­ren auch von ePub-eBooks zu ermög­li­chen, denen die Ado­be Digi­tal Edi­ti­ons-Pest anhängt.

eBookS bekommt man wie immer im App­S­to­re und die Instal­la­ti­on erweist sich wie immer völ­lig unpro­ble­ma­tisch (ich habe das Gan­ze auf dem iPad aus­pro­biert). Alles ande­re hät­te mich aller­dings auch gewun­dert…

Nach der Instal­la­ti­on und dem ers­ten Start wird man von einem Splash­screen begrüßt, den man nicht weg­kli­cken kann und der viel zu lan­ge steht. Das ist so nicht halt­bar und hier soll­te man bei libri drin­gend nach­bes­sern, immer­hin möch­te ich mein Buch lesen und nicht erst­mal stu­pi­de auf die Wer­bung des Buch­ver­sen­ders star­ren müs­sen. Soll­te man das über­sprin­gen kön­nen, habe ich jeden­falls nicht her­aus­ge­fun­den wie – alles Tip­pen und Klop­fen auf dem High­tech-Schmink­spie­gel war ver­geb­lich. (Nach­trag: beim zwei­ten Start ging’s deut­lich schnel­ler mit dem Splash­screen – trotz­dem soll­te der weg­klick­bar sein!)

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