Irgendwie passt eine Auferstehung als Mythos zur Comedy-Mystery-Krimi-Serie KOHLRABENSCHWARZ, die ich nach ihrem Erscheinen hier ausgiebig abgefeiert hatte, da sie meiner Ansicht nach zum Besten gehört, was im deutschen Fernsehen der letzten Jahre passiert ist – und da sieht es ansonsten in Sachen Phantastik-Genre leider wirklich sehr düster aus.
Dummerweise hatte Paramount sich kurz nach dem Release von KOHLRABENSCHWARZ entschlossen, lieber die Kosten von der Steuer abzusetzen und sie vom hauseigenen Streamingdienst zu entfernen, statt sie dort dauerhaft zur Verfügung zu stellen (Merke: alles auf Streamingdiensten kann von heute auf morgen verschwinden und dann gibt es oft noch nicht mal BluRay-Versionen).
Die Fanseite kohlrabenschwarz-fans.de hatte daraufhin dazu aufgerufen, sich beim ZDF zu melden, damit die Serie dort eine neue Heimat finden möge – da hätte sie auch gut hingepasst. Das hat die Mächtigen dort allerdings leider nicht weiter interessiert.
Doch jetzt ist quasi Ostern für KOHLRABENSCHWARZ-Fans, denn ab sofort kann man die Show bei Telekoms Magenta-TV sehen. Das ist zwar auch wieder ein Bezahldienst, aber ein deutlich niedrigschwelligerer als Paramount+.
Außerdem ist gerade das Vermieterprivileg in Sachen Kabelfernsehen weggefallen, so dass die Kabelfernsehgebühren nicht mehr über die Mietnebenkosten abgerechnet werden dürfen. Und hier sollte man definitiv als Alternative mal einen Blick auf Magenta TV werfen, denn das ist bei besseren Leistungen sogar im kleinsten Paket deutlich günstiger als Vodafones Kabelfernsehen – und man bindet sich mit dem richtigen Tarif auch immer nur monatsweise. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass ich keine Kohle von der Telekom für die Aussagen bekomme, das ist meine subjektive Meinung, aber mit objektiven Fakten hinterlegt (schaut euch einfach die Preise an und rechnet nach).
Die Kernaussage ist und bleibt aber: KOHLRABENSCHWARZ ist wieder da und nicht auf ewig in Paramounts-Steuerabschreibungskellern verschollen! Freude! Freude!
Darauf einen Zwergenschnaps!
p.s.: Jetzt müssen wir nur noch einen Produzenten und Geldgeber finden, der eine weitere Staffel finanziert.
Promoposter KOHLRABENSCHWARZ Copyright Bumm Film
Enthält ein oder zwei winzige Spoiler. Ich habe euch gewarnt.
Nach meiner … hust … euphorischen Besprechung der ersten Episode habe ich mir natürlich auch den Rest von KOHLRABENSCHWARZ angesehen, einer für den Streamingdienst Paramount+ produzierten Mystery-Serie aus deutschen Landen. Showrunner ist Tommy Krappweis.
Und mit dem Begriff »Showrunner« kommen wir auch bereits dazu, dass das offensichtlich anders produziert wurde als andere Projekte im deutschsprachigen Raum. Üblich ist hierzulande, dass bei so einem Projekt jeder und sein Hund reinreden kann, wie aus zahllosen Blogbeiträgen Beteiligter vergangener Jahre zu entnehmen ist. Ganz besonders schlimm ist das dem Vernehmen nach bei Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, bei denen auch noch Redakteure anderer ÖR-Sender dazwischengrätschen und intervenieren können. Wenn man diese Possen deutscher Produktionen kennt, dann wundert man sich eher nicht, dass man im Land der (lange vergangenen) Dichter und Denker außer strunzenlangweiligen Tatorten, seichten Schmonzetten und dümmlichen Komödien nichts auf die Reihe bekommt.
Ich entschuldige mich schon mal vorab, wenn ich hier gleich ein wenig fangirlen werde …
Mit Phantastik im Bewegtbild aus deutschen Landen ist das so eine Sache. Keine gute Sache. Ich beklage das seit vielen, vielen Jahren, meine Leser wissen das. ich beklage zudem, dass man, wenn es dann mal eine Produktion gibt, merkt, dass entweder Tatort-Drehbuchautoren und ‑Regisseure die Umsetzung übernehmen, oder Produzenten von öffentlich-rechtlichen Sendern so lange darin herumpfuschen, bis das Endergebnis unerträglich wird. Siehe z.B. DARK oder recht aktuell das grandiose Scheitern der ZDF-Umsetzung von DER SCHWARM, von der sich sogar Autor Schätzing distanziert.
Umso erfreuter bin ich deswegen, wenn es dann doch mal funktioniert. Und das kann es offenbar nur fernab jeglicher Einflussnahme durch die üblichen Protagonisten und wenn eine internationale Firma wie Paramount den Machern Freiheiten lässt.
KOHLRABENSCHWARZ ist ein Hörspiel von Tommy Krappweis und Christian von Aster, das erfolgreich bei Audible zu hören ist. Und nach dessen Erfolg wurde das in eine TV-Serie umgesetzt, die man in Kürze bei Paramount+ sehen kann. Ich habe mir gestern die erste Folge angesehen und bin – Trommelwirbel – schlichtweg begeistert.
Meine Herren, das muss sich vor US-amerikanischen TV- oder Streamingserien in der Machart nicht verstecken. Das beginnt beim Soundtrack, geht weiter über moderne Kameraeinstellungen mit brillianter, zeitgemäßer, stimmungsvoller Lichtsetzung. Oder Fokus-Pulling-Effekten, wie sie in internationalen Produktionen seit Jahren Standard sind, nur in Deutschland eben nicht. In KOHLRABENSCHWARZ S01E01 gibt es das alles, allein dadurch hebt sich die erste Episode weit von anderen deutschen Produktionen ab, denn sie wirkt eben nicht wie TV von vor zehn Jahren, sondern von heute.
Ich beschwere mich immer wieder darüber, dass deutsche Produktionen von einem elenden und nervtötenden Overacting durchzogen sind – so wie die Protagonisten spricht und agiert niemand. Das rührt meiner Ansicht nach daher, dass jede Menge Schauspieler°Innen durch Schauspielschulen, die in erster Linie fürs Theater ausbilden, versaut worden sind und dann bei Film und Fernsehen genauso spielen. Ich finde das unerträglich.
Wie schon bei Tommy Krappweis´ Phantastik-Film MARA UND DER FEUERBRINGER unterhalten sich auch bei KOHLRABENSCHWARZ die allermeisten Figuren einfach ganz normal. Man muss das deutlich hervorheben, da es in so einem krassen Kontrast zu anderen hiesigen Produktionen steht und allein dadurch ist das Ding in meinen Augen schon ganz weit vorne. Überhaupt wird hier im Großen und Ganzen so gespielt, als seien das tatsächliche Personen und keine Abziehbilder oder Holzschnitt-Figuren wie sonst bei deutschem TV & Film (es gibt Ausnahmen, wie den Polizeichef, aber selbst der hält sich in Grenzen, so dass ich hier wirklich nicht auf hohem Niveau meckern möchte). Und das angesichts eines Genres, das eigentlich zum Overacting geradezu auffordert (ich habe auch streng genommen nichts gegen Overacting, wenn es zur Figur und zur Rolle passt und einen Kontrast zu den restlichen handelnden Figuren herstellt – was es eben nicht tut, wenn einfach alle in ihrem Spiel drüber sind).
Dazu Schnitt und Drehbuch: Wo sich andere Produktionen aus Schland in Langeweile verlieren, geschieht auch hier lange nichts wirklich Dramatisches – und dennoch ist das so geschickt inszeniert und geschnitten, dass keinerlei Langeweile aufkommt, auch ohne SFX-Schlacht oder ständige Actionszenen.
Wenn man dann noch sieht, wie hier deutsche Märchen und Sagen in Art einer Mystery-Serie in internationalem Format präsentiert werden, ohne dass es – wie sonst leider so oft – peinlich wird, dann geht mir das Herz auf.
Glaubt man während Folge eins irgendwie noch, dass sie diesen Fall jetzt über die gesamte Staffel ziehen werden, weil man das in Deutschland von einer solchen Produktion einfach erwartet, erlebt man am Ende dieser Episode gleich mehrere Überraschungen die ich so wirklich nicht erwartet hatte, insbesondere wenn das dann plötzlich zum Abschluss unerwartet noch deutlich in den Bereich »X‑Akten« gehievt wird. Grandios.
Ausgesprochen gut gefiel mir Michael Kessler als Ex-Polizeipsychologe und Profiler Stefan Schwab, der die ganze Zeit latent angenervt ist, ohne dabei selbst nervig zu sein, und der für mich irgendwie wirkte, wie ein älterer, leicht desillusionierter Fox Mulder. Und das meine ich ausgesprochen positiv. Abgesehen von Kessler spielt allerdings auch die restliche Mimen-Riege auf wirklich hohem Niveau.
Nimmt man dazu noch, dass das Ganze von einem feinen, stellenweise feinsinnigen Humor durchsetzt ist, der ein komplettes Gegenteil vom typisch deutschen üblichen Brachialhumor in Filmen und Serien darstellt, dann ist zumindest dieser Phantastik-Fan stumm vor Glück (ich weiß gar nicht, wer für mich die besten sarkastischen Einzeiler rausgehauen hat, aber die junge Polizistin, deren Namen ich leider nicht herausfinden konnte, ist weit vorne). Ich möchte hier erneut Parallelen zu den X‑Files ziehen, die das stilistisch ähnlich gelöst haben, ohne andeuten zu wollen, dass es sich hier einfach nur um ein stumpfes Plagiat handelt, denn dafür ist es viel zu eigenständig.
Alter Schwede. Ich höre an dieser Stelle mal mit dem Fangirlen auf. Ich bin hocherfreut und bin jetzt wirklich sehr gespannt, ob man dieses Niveau durch die restlichen fünf Episoden halten kann (und hoffe es sehr! Besprechung folgt.). Der helle Wahnsinn. Mehr von solchen Produktionen die internationales Niveau haben bitte, – KOHLRABENSCHWARZ beweist mir mit der ersten Folge, dass es hierzulande eben DOCH Leute gibt, die sowas können und das gibt mir nach all den Jahren endlich Hoffnung. Liebe Produzenten, werft Tommy Krappweis und seinem Team Geld hinterher!
Danke!
Anmerkung: Mir wurde freundlicherweise ein Pressestream zur Verfügung gestellt. Die deutsche Online-Première als Stream ist am Donnerstag, den 08.06.2023, bei Paramount+.
KOHLRABENSCHWARZ ist eine Mystery-Krimiserie aus deutschen Landen, an der Tommy Krappweis und Christian von Aster maßgeblich beteiligt sind. Die gab es bereits seit einiger Zeit als Hörspiel bei Audible (eine Besprechung findet sich bei uns auf PhantaNews).
Die wurde nun auch auch Streamingserie für Paramount+ umgesetzt. Anlässlich des Serienstarts kann man sich die erste Staffel der Hörspielreihe ab sofort kostenlos und ohne Abonnement bei Audible anhören.
Inhaltsbeschreibung:
Im beschaulichen Rosenheim will der Polizeiseelsorger Stefan Schwab (Michael Kessler) Ruhe und Abstand zum Job finden. Stattdessen zweifelt der Psychologe bald an seinem sonst so analytischen Verstand: Kinder verschwinden, sagenumwobene Gegenstände tauchen auf und uralte Ammenmärchen bekommen plötzlich eine blutige Brisanz. Bald zieht sich eine Spur an Gräueltaten durchs Voralpenland.
Während die Polizei die offensichtlichen Zusammenhänge nach Kräften ignoriert, bekommt Schwab überraschend – und eher unfreiwillig – Unterstützung. Seine resolute Kollegin Anna Leitner (Bettina Lamprecht) schlägt sich auf seine Seite, ebenso seine geliebt-gehasste Exfrau Susanne (Bettina Zimmermann). Schließlich komplettiert Susannes neuer Freund das ungewöhnliche Ermittler-Quartett: der hünenhafte (und nicht nur mit seinem Glauben bewaffnete) Pfarrer Franz Hartl (Jürgen Tonkel). Doch erst, als ein geheimnisvoller Informant ihm ein Märchenbuch zuspielt, begreift Schwab, dass hinter den mysteriösen Verbrechen ein perfider Plan steckt. Zu perfide, um einem menschlichen Gehirn entsprungen zu sein?
Qualitativ gut gemachte Mystery aus deutschen Landen. Dass ich das noch erleben darf. Man kann den Machern gar nicht genug danken, dass es so etwas nun endlich (wieder) gibt. Und es ist irgendwie bezeichnend, dass sie nur in Zusammenarbeit mit US Konzernen als Produzenten möglich sind.
Wer herausfinden möchte, wie sich die Streaming-Serie vom Hörspiel unterscheidet, hat jetzt die Möglichkeit dazu.
Die Lage der kleinen, unabhängigen Verlage ist äußerst schlecht. Erst Corona, die die für diesen Teil der Branche so wichtigen Veranstaltungen und Conventions unmöglich machten – und dort somit keine Bücherverkauft werden konnten -, dann die Papierpreisexplosionen und jetzt die Lage durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, durch die das Geld bei den Kunden nicht mehr nur nicht locker sitzt, sondern knapp wird.
Wie schlecht die Lage tatsächlich ist erläutert Björn Bedey, der im unten stehenden Video von Christian von Aster zur derzeitigen Lage interviewt wird. Tatsächlich geht es darin mehr um die Lage der Indies als des Buchmarktes an sich.
Man sollte sich das mal ansehen, auch um zu verstehen, wie man den kleinen Verlagen tatsächlich helfen kann.
Ich selbst lese im Bereich Belletristik nur noch eBooks (aus verschiedenen Gründen) und würde mir wünschen, dass die Kleinverlage auch diese direkt in Ihren Shops anbieten würden. Da Druck und Versandkosten wegfallen, würden nahezu 100% der Einnahmen an die Verlage gehen.
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Es kann alles passieren! (Alles kann passieren!)
Tatort meets Fantasy in beschaulichen Rosenheim. Wer sich auf KOHLRABENSCHWARZ von Tommy Krappweis und Christian von Aster einlässt, sollte alle Erwartungen an bekannte Genres fahren lassen und sich mit einem offenen Geist auf etwas Neues einstellen.
Am Anfang glaubt man noch, dass sich, wie man es aus anderen Krimis gewohnt ist, die unheimlichen und mystischen Fälle doch noch irgendwie erklären lassen. Doch schließlich stellt man fest, dass die Geschichten diesen Pfad verlassen haben und man es mit echten Trollen und Zauberern zu tun bekommt.
Ein altes Märchenbuch, ein geheimnisvoller Mentor, magische Zeichen, die mit Blut an die Wand gemalt werden und jede Menge Sagengestalten auf der einen und ein mundanes Ermittlerteam auf der anderen Seite. Das ist der Stoff, aus dem normalerweise amerikanische Urban-Fantasy ist. Aber funktioniert das auch in einem deutschen, einem bayerischen, Städtchen? Ich sage: ja, das tut es.
Der Blitz-Verlag kündigte an, ab sofort zweimal im Jahr einen Newsletter über aktuelle Neuerscheinungen versenden zu wollen. Auch wenn bereits Winter ist, kam der erste davon an und berichtet unter anderem über vier neue Hardcover. Und wir berichten heute zum zweiten Mal über Sherlock Holmes, nicht schlecht für eine Figur, die bereits 1887 erfunden wurde.
SHERLOCK HOLMES IM LABYRINTH DER LÜGEN – Roman Sander (Hrsg.)
Sherlock Holmes ist der Mann, der stets und unter allen Umständen die Wahrheit ans Licht bringt. In diesem Buch erwartet Sie daher etwas ganz besonderes. Dinge, die zu furchtbar waren, als dass die Öffentlichkeit sie in vollem Umfang erfahren durfte, Geschehnisse, die zu phantastisch anmuteten, um sie der Leserschaft Watsons anzuvertrauen. Hier erfahren Sie die wahre Geschichte eines der berühmtesten Fälle, die Holmes zu lösen hatte. Sie lesen, wo Holmes sich während der fehlenden Jahre nach den Ereignissen am Reichenbach-Fall aufgehalten hat, wie Holmes den großen Schriftsteller H. P. Lovecraft kennenlernte und vieles andere. Die Autoren der einzelnen Fälle stammen aus Deutschland, den USA und Indien.
Mystische Criminal-Erzählungen, 256 Seiten, 17,95 €, ISBN: 978–3‑89840–288‑0
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