Bücher

Reaktion des Betreibers von 100Fans

Update: 100 Fans Crowdfunding

Sie­he auch den Fol­ge­ar­ti­kel: Fünf Fra­gen an 100 Fans.

Auf mei­nen gest­ri­gen Arti­kel zur »Crowdfunding«-Plattform 100fans von der Münch­ner Ver­lags­grup­pe erhielt ich eben­falls ges­tern noch eine Email mit Bit­te um Rich­tig­stel­lung. Eigent­lich woll­te ich mit der Ver­öf­fent­li­chung war­ten, bis auch die Ant­wor­ten auf mei­ne rest­li­chen gestell­ten Fra­gen ein­tref­fen, habe mich aber dann doch dage­gen ent­schie­den. Ich füh­re die von den Betrei­bern bemän­gel­ten Stel­len hier im ein­zel­nen auf und gehe auch gleich inhalt­lich dar­auf ein.

Der Betrei­ber schrieb:

Bevor ich Ihre wei­ter­ge­hen­den Fra­gen beant­wor­te, muss ich Sie auf eini­ge sach­li­che Feh­ler in dem Arti­kel auf Ihrer Sei­te hin­wei­sen und um deren Berich­ti­gung bit­ten. Wenn man sich sach­lich mit etwas aus­ein­an­der­set­zen möch­te, soll­ten die Fak­ten schon stim­men.

Unwahr ist:
»…das darf in Form ei­nes eBooks oder oder her­kömm­li­chen Druck­werks da­her kom­men…«
Wahr ist: Alle 100 FANS-Bücher wird es sowohl als E‑Book als auch als gedruck­te Bücher geben. Zum Fun­ding muss kein Autor ein fer­ti­ges Buch bei uns ablie­fern, son­dern er prä­sen­tiert sein Buch oder sei­ne Buch­idee mit einem Expo­sé oder einem Aus­zug auf unse­rer elek­tro­ni­schen Platt­form.

Tat­säch­lich habe ich geschrie­ben:

Man kann dort sein Buch­pro­jekt vor­stel­len, das darf in Form ei­nes eBooks oder her­kömm­li­chen Druck­werks da­her kom­men, und nach Schwarm-Finan­zie­rern su­chen.

Ich sehe nicht, wo das »unwahr« sein soll. Die Autoren wer­den ohne­hin nur Datei­en ein­rei­chen, aus denen wer­den dann eBooks oder Bücher oder bei­des. Ich sehe ehr­lich gesagt nicht ganz den Kri­tik­punkt, eben­so wenig kann ich mei­nen Satz als »unwahr« erken­nen. Viel­leicht als »unge­nau for­mu­liert«.

Wei­ter mit dem Hin­weis auf »Total Buy­out«:

Neues aus Absurdistan: Backlistvernichtung bei Cross Cult dank Finanzamt

Logo Cross Cult

Als ich ges­tern den Arti­kel beim Tages­spie­gel gefun­den habe, dach­te ich erst an den ers­ten April. Oder einen schlech­ten Scherz. Doch lei­der han­delt es sich um Rea­li­tät.

Kurz­fas­sung: Der Cross Cult-Ver­lag, bekannt für deut­sche Fas­sun­gen diver­ser US-Comics und auch zahl­lo­ser Roman­rei­hen zu Fern­seh­se­ri­en, allen vor­an STAR TREK, muss Ende August (also jetzt) gro­ße Tei­le sei­nes Lagers schred­dern, weil das Finanz­amt den Wert viel zu hoch ansetzt und eine gigan­ti­sche Steu­er­nach­zah­lung in Höhe von 60000 – 70000 Euro ver­lan­gen wür­de. Da ein ver­gleichs­wei­se klei­ner Ver­lag sich das nicht leis­ten kann, bleibt nur der Aus­weg der Ver­nich­tung des Lager­be­stands, um die­se Kos­ten zu umge­hen. Der voll­stän­di­ge Arti­kel im Tages­spie­gel.

Da bleibt mir die Luft weg. Back­lists sind für Ver­la­ge ohne­hin ein Greu­el, für den Leser sind sie Gold wert. Wie es sein kann, dass so ein Finanz­amt Fan­ta­sie­wer­te für Lager­hal­tung anset­zen kann, und damit für die Ver­nich­tung von Kul­tur­gü­ter sorgt, kann ich nicht mal ansatz­wei­se nach­voll­zie­hen. Fragt man die Haus­bank nach dem Wert des Lager­be­stands, dann wird die ver­mut­lich etwas wie »Alt­pa­pier« ant­wor­ten und ihn in kei­ner Wei­se als Wert oder Sicher­heit aner­ken­nen wol­len. Das Finanz­amt kehrt das zur Gene­rie­rung von Steu­er­mit­teln für den Staat ein­fach mal uni­la­te­ral um. Wider­stand ist zweck­los, mit den »grau­en Her­ren« legt man sich nicht an, das weiß jeder Selbst­stän­di­ge, denn die sit­zen immer am län­ge­ren Hebel und las­sen Dich im Zwei­fels­fall nicht nur sinn­ge­mäß am aus­ge­streck­ten Arm ver­en­den. Genannt wird sowas dann übli­cher­wei­se »Ermes­sens­ent­schei­dung«.

Unfass­bar.

Da zeigt sich wie­der mal die Steu­er­ge­rech­tig­keit in Deutsch­land: je grö­ßer die Fir­men, des­to grö­ßer übli­cher­wei­se deren Steu­er­be­frei­ung. Erst ges­tern fand sich ein Arti­kel auf Tele­po­lis, der beleuch­te­te, dass durch von der Poli­tik so gewollt ver­mie­de­ne Steu­ern und Abga­ben ins­be­son­de­re gro­ßer und mul­ti­na­tio­na­ler sich auf über eine Bil­li­on Euro jähr­lich (!) belau­fen. Könn­ten die kas­siert wer­den, wäre Euro­pa auf einen Schlag saniert.

Statt aber die dicke Koh­le bei den ganz Gro­ßen end­lich abzu­ho­len, sorgt das deut­sche Finanz­amt, legi­ti­miert durch eben die­se Poli­tik, dafür, dass klei­ne Fir­men unter Druck gesetzt wer­den und ihre Back­list ver­nich­ten müs­sen. Ich will hier wahr­lich kei­nen God­win pro­du­zie­ren, aber da kommt mir schon unwill­kür­lich das Wort »Bücher­ver­bren­nung« in den Sinn. Das ist die Rea­li­tät, wäh­rend irgend­wel­che Poli­ti­ker immer wie­der mal von der »Steu­er­erklä­rung auf einem Bier­de­ckel« schwa­feln. ich wür­de mal ver­mu­ten, dass die Finanz­be­am­ten umso krea­ti­ver sind, je lee­rer bei der jewei­li­gen Gemein­de die Kas­se ist.

Wenn ihr also dem­nächst wie­der mal einen Titel aus der Back­list nicht mehr bekommt, dann wisst ihr, wem ihr zu dan­ken habt. Den Kul­tur­ver­nich­tern aus dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finan­zen und den Sach­be­ar­bei­tern in den Finanz­äm­tern mit ihren »Ermes­sens­ent­schei­dun­gen«.

Ein Fall wie bei Cross Cult erzeugt nur Ver­lie­rer (Zitat Tages­spie­gel):

Der Ver­lag ver­liert sei­ne Bücher, das Finanz­amt sein Geld und die Leser den Zugriff auf mit­un­ter preis­ge­krön­tes Kul­tur­gut.

Wenn ihr schnell noch ein paar Bücher vor der Ver­nich­tung bewah­ren wollt, dann kauft was bei Cross Cult.

Übri­gens könn­te auch das zu einer ver­stärk­ten Ver­brei­tung von eBooks füh­ren, denn da gibt es sys­tem­be­dingt kei­ne Lager­hal­tung …

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Weltrekord-Dominokette – aus Büchern

Die Öffent­li­che Büche­rei Seat­tle star­tet ihr »2013 Sum­mer Rea­ding Pro­gram« mit Stil: einer Welt­re­kord-Domi­no­ket­te, aller­dings besteht die nicht aus Domi­no­stei­nen, son­dern aus Büchern, wie es sich für eine Büche­rei gehört. Die 27 Auf­bau­er benö­tig­ten für das Auf­stel­len der 2131 Bücher sie­ben Stun­den (und drei Fehl­ver­su­che). Die Bücher muss­ten hin­ter­her übri­gens nicht wie­der an ihre pas­sen­den Plät­ze sor­tiert wer­den, denn es han­del­te sich um aus­ge­mus­ter­te oder gespen­de­te, die nun zuguns­ten der Libra­ry ver­kauft wer­den. Coo­le Akti­on.

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
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via io9

Qindie – Die Schatzkarte zu Selfpublishing-Perlen

Heu­te ging das Por­tal Qin­die online. Qin­die ist eine grif­fi­ge Zusam­men­fas­sung aus zwei Wor­ten: »Qua­li­tät« und »Indie«. Was will uns das sagen? Ziem­lich ein­fach: Self­pu­bli­shing wäre eigent­lich eine coo­le Sache, aber man kann und darf ein­fach nicht mehr ver­leug­nen, dass wir damit ein Pro­blem haben: ich sage ger­ne »jeder Analpha­bet und sein Hund kann ver­öf­fent­li­chen und tut es auch«. Und die­ses Pro­blem führt dazu, dass die ein­schlä­gi­gen Inde­pen­dent-Platt­for­men wie bei­spiels­wei­se Kind­le Direct Publi­shing oder Kobo Wri­ting Life in Hau­fen von sti­lis­tisch und ortho­gra­fisch uner­träg­li­chem Bull­shit ver­sin­ken, den sich ernst­haft kei­ner geben kann. Das führ­te lei­der dazu, dass der Begriff »Self­pu­bli­shing« sich ob die­ser Aus­wüch­se in letz­ter Zeit eher zu einem Schimpf­wort wan­del­te.

Lei­der, denn tat­säch­lich gibt es defi­ni­tiv auch viel Lesens­wer­tes unter den Indie-Publi­ka­tio­nen – und zwar sowohl von Autoren und Autorin­nen, die bereits bei nam­haf­ten Ver­la­gen ver­öf­fent­licht haben, aber den­noch zusätz­lich auch als Self­pu­blisher Wer­ke publi­zie­ren (die laut Ver­la­gen kei­ner lesen möch­te), als auch von New­co­mern, die noch kei­ner kennt, die es aber den­noch ver­ste­hen zu schrei­ben. Im Inter­net ist das ähn­lich, auch dort gibt es hau­fen­wei­se Null­num­mern unter den Web­sei­ten – doch hier wei­sen uns Such­ma­schi­nen mit ihren Algo­rith­men den Weg und tren­nen Spreu von Wei­zen und Dün­ger von Dung. War­um gibt es so etwas nicht für Indie-Publi­ka­tio­nen? Weil es tech­nisch nicht geht. Den Infor­ma­ti­ons­ge­halt einer Web­sei­te kann man – viel­leicht – durch Inhalts­ana­ly­se und Back­link-Sta­tis­tik erfas­sen, bei Bel­le­tris­tik ist dies ungleich schwie­ri­ger bis unmög­lich.

Die Platt­form Qin­die will eine Bre­sche in das Dickicht des Self­pu­bli­shings schla­gen und möch­te auf die Per­len hin­wei­sen. Möch­te dem Leser die Mög­lich­keit geben, unter all dem oft schwer ver­dau­li­chen Buch­sta­ben­wust die lesens­wer­ten, nein, die unbe­dingt les­ba­ren Wer­ke abseits der eta­blier­ten Ver­la­ge zu fin­den. Möch­te die Zeit min­dern, die man dabei auf­wen­det, sich mit der Mache­te erschöpft und frus­triert durch Urwäl­der vol­ler ortho­gra­fi­scher und sti­lis­ti­scher Schling­pflan­zen zu hacken, wäh­rend man dabei von Stink­tie­ren bedroht wird, die der Ansicht sind, nach Laven­del zu duf­ten.

Wer die heu­te gestar­te­te Sei­te besucht, der soll­te sich dar­über im Kla­ren sein, dass die­ses Pflänz­chen noch jung ist. Es muss wach­sen und gedei­hen. Den Dün­ger kön­nen auch die Leser lie­fern, denn Rück­mel­dun­gen was man anders oder bes­ser machen kann oder ob man was über­se­hen hat, also kon­struk­ti­ve Kri­tik, kann jeder brau­chen. »Nobo­dy is per­fect«, sagt ein altes klin­go­ni­sches Sprich­wort, das ich im Ori­gi­nal lei­der nicht aus­spre­chen kann. :)

Also, lie­be Leser, egal wel­chen Gen­res: besucht Qin­die. Fin­det coo­le Bücher abseits des Ver­lags-Main­streams. Elek­tri­sche und papier­ne. Bringt euch mit Kom­men­ta­ren oder Emails ein. Und sagt es wei­ter! Alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen fin­det man dort. Kei­ne Geschmacks­po­li­zei. Aber Anre­gun­gen.

Dis­clai­mer: ich bin nicht ganz neu­tral in die­ser Sache, denn ihr wer­det auf Qin­die mei­nen Namen fin­den. Den­noch: selbst wenn ich noch nie etwas davon gehört hät­te, wür­de ich das als Freund von Büchern und eBooks sowie Anhän­ger der Self­pu­bli­shing-Idee ganz groß­ar­tig fin­den. Ehr­lich. Ent­schei­det selbst.

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Alternativen beim Online-Kauf, gibt es die? libre​ka​.de

Ihr müsst jetzt ganz stark sein, lie­be Leser. Die­sen Test erträgt nur, wer extrem geis­tes­stark oder völ­lig besof­fen ist. Oder sein Hirn groß­zü­gig not­lei­den­den Zom­bies gespen­det hat. You have been war­ned!

Her­ein­spa­ziert, her­ein­spa­ziert, mei­ne sehr geehr­ten Damen und Her­ren, in unse­re ein­ma­li­ge Show der Abson­der­lich­kei­ten! Hier sehen Sie absto­ßen­de Mons­tren eben­so, wie ver­wach­se­ne Freaks, hier bleibt kein Auge tro­cken und hier erbli­cken Sie Din­ge, die man anders­wo tot­schla­gen wür­de!

Bis­her konn­te man in die­sem Test von Online­shops halb­wegs brauch­ba­re Ergeb­niss eben­so fin­den, wie man­gel­haf­te oder durch­wach­se­ne. Aber was libre­ka!, der von MVB – und damit vom Bör­sen­ver­ein des Buch­han­dels, MVB heisst »Mar­ke­ting- und Ver­lags­ser­vice des Buch­han­dels GmbH« – betrie­be­ne Buch­la­den im Web bie­tet, ist so hane­bü­chen, dass das oben zu lesen­de Intro sei­ne Berech­ti­gung hat. Denn ich habe vor lau­ter »an den Kopf fas­sen« (neu­deutsch: Face­palms) wäh­rend des Tests jetzt hau­fen­wei­se deut­li­che Griffstel­len im Gesicht und – um bei der Freak­show zu blei­ben: die­ser Shop muss aus Lei­chen­tei­len mumi­fi­zier­ter Bör­sen­ver­eins-Zom­bies zusam­men­ge­setzt wor­den sein, anders lässt sich das, was mir begeg­net ist, nicht erklä­ren.

Ins­be­son­de­re sind die gleich fol­gen­den Erkennt­nis­se dann wit­zig, wenn man sich vor Augen führt, wie MVB unter einem »über libreka!«-Link groß­spu­rig angibt:

libre­ka! ist die gro­ße E‑Book-Platt­form für den deutsch­spra­chi­gen Raum – mit einem umfas­sen­den Leis­tungs­an­ge­bot, das von der Infor­ma­ti­on über die Mög­lich­keit zum Rein­le­sen in Bücher bis zum Kauf von E‑Books und gedruck­ten Büchern reicht. 1.947.526 Bücher aus über 1.763 Ver­la­gen mit über 50 Mil­lio­nen Buch­sei­ten ste­hen für die Suche zur Ver­fü­gung und652.937 E‑Books zum Kauf bereit. Wer als Leser Bücher sucht, ist bei libre­ka! an der rich­ti­gen Adres­se.

Den letz­ten Satz möch­te ich aber sowas von bezwei­feln. Wer als Leser Bücher sucht (ins­be­son­de­re eng­li­sche Print- oder eBooks), der ist in einem tür­ki­schen Gemü­se­la­den bes­ser auf­ge­ho­ben, als bei libre­ka. Da kann man wenigs­tens die Inhalts­stof­fe der Sucuk von der Ver­pa­ckung able­sen, manch­mal sogar in eng­lisch.

Mer­ket auf, lie­be Besu­cher der Freak­show, wenn ich euch den dege­ne­rier­tes­ten und ver­wach­sens­ten Online­shop in Sachen »ich kauf´ im Inter­net« vor­stel­le, den ich je gese­hen habe. Büh­ne frei für: libre­ka! Unse­re gedun­ge­nen Clowns wer­den jetzt noch schnell Vali­um ver­tei­len, damit es nicht zu Hyper­ven­ti­la­ti­on kommt.

Auf den ers­ten Blick ist man noch arg­los und erfreut sich an der Über­sicht­lich­keit und dem halb­wegs hüb­schen und moder­nen Anblick der Sei­te. Das zeigt aller­dings, dass man auch aus einem hirn­lo­sen Zom­bie mit ein wenig Make Up und neu­en Desi­gner-Kla­mot­ten zumin­dest äußer­lich einen Super­star machen kann (ähn­li­ches betrei­ben Pri­vat­sen­der seit Jah­ren und auch öffent­lich-recht­li­che kön­nen das inzwi­schen ganz gut, aber das ist doch die­ses … Fern­se­hen … iiiiihhhh!).
Aber ich schwei­fe ab. Erfreut nimmt man erst ein­mal ein hori­zon­ta­les Haupt­me­nü zur Kennt­nis, das nicht nur eBooks und Bücher, son­dern auch »Audio«, »Video/​DVD« (»Blu­Ray« ist ver­mut­lich zu modern für den … äh … tra­di­ti­ons­be­wuss­ten Bör­sen­ver­ein), »Soft­ware« und »Wei­te­re Medi­en« feil bie­tet. Wobei ich mir auf Anhieb unter »Wei­te­re Medi­en« so gar nix vor­stel­len konn­te. Also der Neu­gier nach­ge­kom­men und mal dar­auf geklickt.
Ahja. Unter »Wei­te­re Medi­en« fin­de ich … Bücher. Das ist ja ori­gi­nell. War­um sind die nicht unter »Bücher«? Weil man unbe­dingt einen wei­te­ren Menü­punkt brauch­te, um wich­ti­ger zu wir­ken? Oder bes­ser sor­tiert? Das Menü muss­te voll wer­den? Man könn­te anneh­men, dass die Schlau­ber­ger, die das Por­tal ver­bro­chen haben, nach dem has­ti­gen Genuss einer Fla­sche Hörn­er­tee mög­li­cher­wei­se dach­ten »Hach, wir machen den über­flüs­si­gen Menü­punkt ganz nach rechts. Mit dem Titel und dem Namen klickt da eh nie jemand drauf!« Doch: ich. Unfass­bar. Ver­las­sen wir schnell die­sen Ort, denn hier lau­ert der Wahn­sinn der »Gro­ßen Alten« des Bör­sen­ver­eins und ihrer nicht­eu­kli­di­schen Navi­ga­ti­on. Mir ist schon ganz schwumm­rig,

Mal abge­se­hen davon, dass sich der Inhalt auch hier lie­be­voll an die lin­ke Sei­te des Brow­ser­fens­ters schmiegt, sieht die Front des Hau­ses eigent­lich ganz gut aus. Top­me­nü mit Haupt­na­vi­ga­ti­on, man könn­te sich fra­gen, war­um im Hea­der »Bücher und eBooks« steht, in der Navi­ga­ti­on jedoch eBooks vor Büchern ange­ord­net sind. Ist man sich sei­ner Prio­ri­tä­ten nicht ganz sicher? Grün als domi­nan­te Far­be soll einen Ein­druck von Fri­sche erzeu­gen. An der lin­ken Sei­te zei­gen sich the­ma­ti­sche Unter­tei­lun­gen, kli­cke ich auf Bel­le­tris­tik, stel­le ich erstaunt fest, dass als »The­men« unter ande­rem »Fan­tas­ti­sche Lite­ra­tur«, »Fan­ta­sy«, »Sci­ence Fic­tion« und »Fan­ta­sy & Sci­ence Fic­tion« auf­tau­chen. Das sind kei­ne Kate­go­rien, wie auf den bis­her getes­te­ten Sei­ten, son­dern Fil­ter, die die ange­zeig­ten Inhal­te (erst­mal irgend­wie alles) ein­schrän­ken. Eigent­lich ganz pfif­fig gemacht. Wäh­le ich irgend­was davon kann ich sogar gezielt nach Spra­chen fil­tern und sogar nach Preis­rah­men. Bei diver­sen Büchern wird mir die Opti­on »rein­le­sen« ange­zeigt, damit also eine Mög­lich­keit, die ganz ähn­lich der »Blick ins Buch«-Funktion bei Ama­zon ist.

Mal im Ernst und außer­halb mei­ner Spot­te­rei­en wei­ter oben: wer aus­schließ­lich auf der Hatz nach deut­schen Main­stream-Büchern ist, wird hier ver­mut­lich ganz gut bedient, denn eigent­lich ist das Kon­zept der Suche mit nach­fol­gen­der Fil­te­rung durch­aus schlüs­sig und das Fil­tern auch ganz gut umge­setzt (die eigent­li­che Suche aber nicht). Von der völ­lig unbe­dien­ba­ren ergo­no­mi­schen Kata­stro­phe, die libre­ka! vor dem Relaunch war, ist das tat­säch­lich Licht­jah­re ent­fernt. MVB hat in Sachen Bedie­nung offen­bar bes­se­re Leu­te als beim letz­ten Mal für die Umset­zung ein­ge­kauft – das ist aber auch wahr­lich nicht schwer. Zu den unent­schuld­ba­ren Tücken der Suche (mer­ke: Suche ist nicht gleich Fil­te­rung) kom­men wir gleich.

Nur: ich möch­te gern eng­li­sche Bücher erwer­ben, sei es in Tot­holz- oder in elek­tro­ni­scher Form – dazu kom­men wir jetzt und es wird klein­ka­riert und komisch, denn zumin­dest die­ser Teil der Hüt­te brö­ckelt hin­ter der auf­ge­styl­e­ten Fas­sa­de ziem­lich hef­tig.

Die Suche nach BLOOD RITES mit einer nach­fol­gen­den Fil­te­rung »Eng­lish« bringt den gesuch­ten Roman auf den ers­ten drei Sei­ten (also drei­ßig Such­ergeb­nis­sen) nicht ans Tages­licht. Des­we­gen die Ver­fei­ne­rung mit dem Autoren­na­men »But­cher«, das hat bis­her auf den ande­ren Shops fast immer funk­tio­niert. Hier jedoch: ins­ge­samt vier Ergeb­nis­se (der Eng­lisch-Fil­ter ist noch aktiv), kei­nes (!) davon ist der gesuch­te Har­ry Dres­den-Roman.
Na gut, ver­su­che ich also mal den im Novem­ber erschie­ne­nen neu­en Roman COLD DAYS. Auch hier fin­de ich auf den ers­ten Ergeb­nis­sei­ten den gesuch­ten Titel nicht, die Such­ma­schi­ne behaup­tet zwar, nach »Rele­vanz« zu sor­tie­ren, was das für eine Rele­vanz sein könn­te, geht mir aller­dings auch nach einer aus­gie­bi­gen Medi­ta­ti­on auf mei­nem Dani­el Düsen­trieb-Kis­sen nicht auf. Mar­kiert sind bei den Tref­fern die ein­zel­nen Wor­te »cold« und »days«, eine Suche nach bei­den Begrif­fen zusam­men scheint nicht prio­ri­siert nach Rele­vanz sor­tiert zu wer­den. Wer pro­gram­miert so etwas? In ein­wö­chi­gem Lehr­gang zur IT-Kraft umge­schul­te MVB-Mana­ger? Auch wenn ich COLD DAYS in Anfüh­rungs­zei­chen set­ze, eine übli­che Vor­ge­hens­wei­se um Such­be­grif­fe zusam­men zu fügen: Fehl­an­zei­ge; eben­so, wenn ich den Titel um den Autoren­na­men ergän­ze: dann gibt es neun eng­li­sche Tref­fer, kei­ner davon ist der gesuch­te Roman – es ist noch nicht ein­mal ein ein­zi­ger davon von Jim But­cher.
Noch ein letz­ter Ver­such mit CHANGES. Über 30000 Tref­fer in »eng­li­sche Bücher« – ah ja … Ver­fei­ne­rung mit dem Autoren­na­men: kein Tref­fer auf den ers­ten paar Sei­ten der Such­ergeb­nis­se. Ernüch­ternd.

Unter dem »Finden«-Button der Such­funk­ti­on ent­de­cke ich einen klei­nen Link: »Erwei­ter­te Suche«. Hier kann ich den Titel und den Autoren­na­men ein­zeln ein­ge­ben. Ich tue dies für bei­de vor­ste­hen­den Roma­ne und zusätz­lich noch für CHANGES, das Ergeb­nis ist jedes­mal das­sel­be:

Ihre Such­an­fra­ge nach * und Titel »Chan­ges« und Autor »But­cher« lie­fer­te kei­ne Ergeb­nis­se. Bit­te ver­su­chen Sie es mit einem ande­ren Such­be­griff.

»Erbärm­lich« ist wie­der ein­mal das ein­zi­ge Wort, das mir dazu ein­fällt. Nein, das stimmt nicht, mir fal­len noch ganz ande­re Wor­te ein, aber die sind hier nicht wie­der­ga­be­fä­hig, das ver­bie­tet mir mei­ne Erzie­hung. Ver­mut­lich nut­ze ich wie­der eine Art und Wei­se des Suchens, die nicht mit den Vor­stel­lun­gen der MVB-Ent­wick­ler über­ein­stimmt, was zuläs­si­ge oder vali­de Such­an­fra­gen sind (sie­he die Lach­num­mer auf buch​han​del​.de). Viel­leicht soll­ten die ein Hand­buch zur Suche her­aus geben. Man wür­de das nur ver­mut­lich auf der Sei­te nicht fin­den.

Die Suche nach REDSHIRTS lie­fert drei Tref­fer. Der ers­te ist die Hey­ne-Aus­ga­be, zwei und drei muss man sich auf der Zun­ge zer­ge­hen las­sen, das ist ver­mut­lich wie­der die­se okkul­te MVB-»Relevanz«:

  • Augen­bli­cke einer Welt­rei­se, Hel­ge Nege­le
  • The Pulit­zer Pri­ce Archi­ve. A Histo­ry And Antho­lo­gy …

Man sieht: höchst beein­dru­ckend, was die­se Such­ma­schi­ne leis­tet … Eng­li­sche Aus­ga­ben von REDSHIRTS sowohl als eBook wie auch als Print­buch: nix ist.
Die Suche nach Alan Dean Fos­ter för­dert eben­so wie eine nach »Fos­ter, Alan Dean« und einer Ein­schrän­kung auf eng­li­sche Bücher gera­de mal 13 Tref­fer zuta­ge, davon ist nicht ein ein­zi­ger von Alan Dean Fos­ter. Eine Ver­tip­per-Suche nach »Alan Dearn Fos­ter« lie­fert wie erwar­tet: … nix.

Ihre Such­an­fra­ge nach »alan« »dearn« »fos­ter« lie­fer­te kei­ne Ergeb­nis­se. Bit­te ver­su­chen Sie es mit einem ande­ren oder all­ge­mei­ne­ren Such­be­griff.

Dan­ke, aber ich ver­su­che es lie­ber mit Bol, Osi­an­der oder eben doch wie­der Ama­zon. Und: Bei diver­sen Büchern feh­len die Cover­ab­bil­dun­gen.

Eigent­lich habe ich an die­ser Stel­le des Tests schon gar kei­nen Bock mehr, mich wei­ter mit die­sem halb­ver­gam­mel­ten Unto­ten aus­ein­an­der zu set­zen, aber ich beis­se die Zäh­ne zusam­men, ver­su­che mich in einen stoi­zis­tisch-maso­chis­ti­schen Geis­tes­zu­stand zu ver­set­zen, der mich die­se Freak-Web­sei­te wei­ter­hin ertra­gen lässt, und mache wei­ter. Ne Pul­le Leber­kleis­ter wäre viel­leicht auch eine Hil­fe gewe­sen.
Wobei: eigent­lich könn­te ich mir die Tests in Sachen eBooks tat­säch­lich spa­ren, denn bei den vor­ge­nann­ten Such­ergeb­nis­sen wur­den auch immer die eBooks mit ange­zeigt und sind fil­ter­bar. Des­we­gen in aller Kür­ze:

Die Suche nach ICERIGGER för­dert tat­säch­lich ein Resul­tat her­vor, was ist denn jetzt los? Die gesam­te Tri­lo­gie in einem eBook, her­aus­ge­ge­ben von Open Road für EUR 14,20. Die hat Ama­zon nicht. Die Ein­zel­bän­de gibt es bei libre­ka nicht, bei den Ama­zo­nen aller­dings schon. Das mit ICERIGGER war jedoch ein Zufalls­tref­fer. Charles Stross´ HIDDEN FAMILY: Fehl­an­zei­ge. Scal­zis REDSHIRTS: Fehl­an­zei­ge. Und sogar die bei­den Best­sel­ler THE HUNGER GAMES und A DANCE WITH DRAGONS: Fehl­an­zei­ge.
Ver­su­chen wir noch schnell einen Klas­si­ker: MOUNTAINS OF MADNESS von H. P. Love­craft. Und der wird tat­säch­lich als eBook in einer Aus­ga­be von Ran­dom House gefun­den, der Preis beträgt üppi­ge 21,31 Euro, bei Ama­zon gibt es ver­schie­de­ne Aus­ga­ben, die preis­wer­tes­ten davon kos­ten … 89 Cent, aller­dings habe ich die Ran­dom House-Aus­ga­be auf Ama­zon nicht gefun­den. Ein gro­ßer Teil der Wer­ke Love­crafts sind übri­gens seit 2007 gemein­frei … 21,31 Euro … ohne Wor­te … ich habe für eine Love­craft-Gesamt­aus­ga­be für den Kind­le 99 Cent bezahlt …

Man kann kon­sta­tie­ren: ekla­tan­te Preis­un­ter­schie­de gibt es des­we­gen nicht, weil die ach so tol­le eBook-Platt­form des Bör­sen­ver­eins in Sachen eng­li­scher eBooks extrem schlecht sor­tiert ist, zumin­dest was den Bereich Phan­tas­tik angeht.

Ich bin ja gar nicht so, gebe ihnen bei deut­schen Büchern eine Chan­ce, suche noch­mal nach Alan Dean Fos­ter und beschrän­ke dies­mal nicht auf »eng­lisch«. Nach der Ein­schrän­kung auf »Bücher« und »Bel­le­tris­tik« erhal­te ich 34 Tref­fer. Ja, das könn­te hin­kom­men. Aller­dings sind nur 12 davon tat­säch­lich von ihm der Rest ist von irgend­wem. Noch eins? Gern: Ich suche nach »Geor­ge R. R. Mar­tin« und schrän­ke auf »Bücher« ein, Bel­le­tris­tik bie­tet mir der Fil­ter gar nicht an. Ergeb­nis: vier Gra­phic Novels nach Mar­tin, dann ein Buch über Pfer­de­sport im Natio­nal­so­zia­lis­mus (nein, kein Scherz!), eine Götz Geor­ge-Bio­gra­fie, erst dann die ers­ten bei­den Roma­ne aus der LIED VON EIS UND FEU­ER-Rei­he. Dann ein Buch über Design­me­tho­den und eins über Mar­tin Gro­pi­us. Auf der zwei­ten Ergeb­nis­sei­te kein ande­res Bild, da wun­dert man sich nicht, dass 2475 Tref­fer gemel­det wer­den. Und so geht es wei­ter. An die­ser Stel­le hät­te ich, um ein hys­te­ri­sches Geki­cher zu unter­drü­cken, erneut die bereits bemüh­te Fla­sche Leber­kleis­ter zum Ein­satz kom­men las­sen müs­sen. Ergo: auch bei der Recher­che in der Kern­kom­pe­tenz »deutsch­spra­chi­ge Bücher« sind die Ergeb­nis­se die­ser Such­ma­schi­ne mit »sub­ter­ran« noch sehr freund­lich umschrie­ben.

Lie­be Leu­te von MVB: Lucene/​Solr ist eine Open Source-Such­ma­schi­ne unter Ägi­de des Apa­che-Pro­jekts und lie­fert schon unkon­fi­gu­riert bes­se­re Ergeb­nis­se als euer Pro­gram­mie­rer-Eja­ku­lat!

Schau­en wir noch auf die AGBs und Lie­fer­be­din­gun­gen der Bör­sen­ver­eins­zom­bie­sei­te:

Aus irgend­wel­chen nicht nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den blei­ben gekauf­te eBooks nur zwei Jah­re lang her­un­ter­lad­bar. Das muss in Zei­ten der Cloud ein­fach deut­lich bes­ser gehen, war­um hier nicht ein zeit­lich unbe­grenz­ter Zugriff auf die zumeist mit DRM ver­seuch­ten Wer­ke ermög­licht wird, ist nicht nach­voll­zieh­bar. Man soll­te an die­ser Stel­le jedoch fair­ness­hal­ber anmer­ken, dass es bei libre­ka! auch eBooks gibt, die nur mit Soft-DRM ver­se­hen oder völ­lig frei von Kopier­schutz­me­cha­nis­men sind. Mei­ne Ver­mu­tung ist, dass man sich dar­über im Kla­ren ist, dass auch die­se Sei­te dem­nächst wie­der über Bord gekippt wird und man dann kei­nen Bock hat, die Kun­den­da­ten und ‑eBook-Lizen­zen zu migrie­ren.

Bei der Lie­fe­rung von Büchern und den Prei­sen hier­für dann der Klop­per: hier wird man auf die Sei­te buch​han​del​.de ver­wie­sen, die ich an ande­rer Stel­le bereits als völ­lig untaug­lich getes­tet hat­te; Man weist nur dar­auf hin, dass man sich die Waren dann an einen Buch­händ­ler der Wahl sen­den las­sen kann – oder eben gegen einen Obo­lus nach Hau­se. War­um das kei­ne Opti­on ist, kann man in mei­nem Arti­kel zu buch​han​del​.de nach­le­sen. Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist natür­lich völ­lig sinn­frei, denn war­um leis­tet man sich eine zwei­te, red­un­dan­te Platt­form, wenn von da wie­der nur auf die ers­te gelei­tet wird und beschränkt libre­ka nicht, wie ursprüng­lich gedacht, aus­schließ­lich auf eBooks?

Fazit: Geht gar nicht. Zwar net­te Fil­ter­mög­lich­kei­ten (die Idee soll­te Dok­tor Fran­ken­stein in einen ande­ren Pati­en­ten trans­plan­tie­ren), aber eine kom­plett untaug­li­che Such­funk­ti­on. Wei­ter­hin gäh­nen­de Lee­re bei eng­li­schen Print­bü­chern und eBooks aus dem Bereich Phan­tas­tik.

Völ­lig indis­ku­ta­bel. Man kann nur hof­fen, dass die­se ober­fläch­lich geschmink­te Zom­bie-Sei­te schnell von Rick Gri­mes mit einer groß­ka­li­bri­gen Feu­er­waf­fe von ihren Lei­den erlöst wird.
Was? Es ist immer­hin die Sei­te einer Toch­ter­fir­ma des »Bör­sen­ver­eins des Teut­schen Puch­han­dels« und die muss gar kei­ne eng­li­schen Schmö­ker vor­hal­ten? Was für ein Unsinn, Aus­wahl und Gen­re­kom­pe­tenz sind die Stich­wor­te, die von Ama­zon bedient wer­den – und hier soll­te gera­de eine Buch­han­dels­sei­te wenigs­tens ver­su­chen gegen zu hal­ten. Ins­be­son­de­re, wenn eng­li­sche Bücher expli­zit als Aus­wahl zur Ver­fü­gung ste­hen, dann muss man auch gän­gi­ge Exem­pla­re oder min­des­tens Best­sel­ler fin­den kön­nen. Wer glaubt, Ama­zon eine sol­che maxi­mal halb­ga­re Sei­te mit maxi­mal unga­rer Suche ent­ge­gen set­zen zu kön­nen, der gehört wirk­lich in die ein­gangs erwähn­te Freak­show. Am bes­ten auf einem hohen Elfen­bein­turm, denn um die­se Freaks zu sehen, wür­de zumin­dest ich kein Geld aus­ge­ben wol­len.

Mir ist zudem nicht wirk­lich klar, wie sich die gra­vie­ren­de Dis­kre­panz zwi­schen der genia­len Fil­ter­funk­ti­on und der grot­ti­gen Such­ma­schi­ne erklä­ren lässt. Das fühlt sich an, als hät­ten unter­schied­li­che Ent­wick­ler dar­an gear­bei­tet und nicht mit­ein­an­der kom­mu­ni­ziert. Und als hät­ten die an der Such­ma­schi­ne im Gegen­satz zu denen am Fil­ter­sys­tem kei­ne Ahnung von der Mate­rie gehabt. Oder kann es sein, dass man auf irgend­ei­ne vor­han­de­ne, alte Tech­nik zurück griff und die Fil­ter­num­mer nur dran­gef­ri­ckelt hat? Wir wer­den es wohl nie erfah­ren.

Da libre­ka! aller­dings wie buch​han​del​.de von MVB betrie­ben wird, wun­dert mich hier – ehr­lich gesagt – gar nichts.

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Dis­clai­mer: wer Sati­re oder Sar­kas­mus fin­det liegt nicht ganz falsch und darf sie behal­ten.

Die ande­ren Tests: buch​han​del​.dekoh​li​bri​.deosi​an​der​.deleh​manns​.debol​.de

Alternativen beim Online-Buchkauf, gibt es die? Kurztest leh​manns​.de

Eben­falls völ­lig unbe­kannt war mir die Online-Buch­hand­lung leh​manns​.de, die ich mir an die­ser Stel­le vor­ge­nom­men habe. Auf den ers­ten Blick ist die Start­sei­te über­sicht­lich, erscheint aller­dings auf mich alt­ba­cken und kon­ser­va­tiv. Web­de­sign geht so seit ca. 10 Jah­ren nicht mehr, wirk­lich anspre­chend wirkt das nicht. Das könn­te man mit ein wenig css-Fu leicht ver­bes­sern.

Ein Blick ins Menü an der lin­ken Sei­te zeigt, dass die­ser Shop offen­bar einen Schwer­punkt auf Sach- und Fach­li­te­ra­tur legt, denn die­se bei­den Kate­go­rien neh­men die ers­ten Plät­ze in der Navi­ga­ti­ons­struk­tur ein. Die Haupt­punk­te sind als soge­nann­te Akkor­de­ons aus­ge­legt, die ihre Unter­punk­te offen­ba­ren, wenn man dar­auf klickt. Erfreut stel­le ich fest, dass es hier eine Abtei­lung »Fan­ta­sy /​ Sci­ence Fic­tion« gibt. Folgt man die­sem Link, ent­deckt man ober­halb des Inhalts eine wei­te­re Unter­tei­lung in »Fan­ta­sy« und »Sci­ence Fic­tion«. Im Prin­zip sehr schön und so, wie ich das in ande­ren Online­shops gern gehabt hät­te. Ergo­no­misch völ­li­ger Mum­pitz ist in mei­nen Augen aller­dings die Zer­split­te­rung der Menü­füh­rung: oben auf der Sei­te eine Aus­wahl für die Medi­en (also Buch, eBook, Hör­bü­cher und so wei­ter), links die Kate­go­rie­un­ter­tei­lung und dann noch ein wei­te­res Menü mit Sub­ka­te­go­rien ober­halb des Con­tents? Das gehört links mit in die Haupt­na­vi­ga­ti­on. Die bei­den klei­nen Links oben hät­te ich fast über­se­hen.

Auf der SF & F‑Startseite fin­den sich ein paar Bei­spie­le, da sie jeweils eige­ne Titel haben, han­delt es sich offen­bar um eine Art Emp­feh­lun­gen, ange­nehm fin­de ich, dass es hier schein­bar kei­ne Anspruchs-Stan­des­dün­kel gibt, denn auch ein Sach­buch zu STAR WARS ist dar­un­ter. Links füh­ren nicht nur zu den Print­aus­ga­ben, son­dern auch zu den eBooks der Bücher (falls vor­han­den).

Ein Klick auf »Sci­ence Fic­tion« führt zu einer Über­sicht, die ist angeb­lich nach »Rele­vanz« sor­tiert (sagt mir ein Drop­down am obe­ren Rand), was hier die Rele­vanz­kri­te­ri­en sind, erschließt sich mir aller­dings nicht. Immer­hin kann man auch nach »Autor«, »Titel« und »Jahr« sor­tie­ren. Die Suche fin­det nicht nur Print­ver­sio­nen, son­dern auch eBooks. Drit­ter Tref­fer ist John Scal­zis REDSHIRTS, das ich in mei­nen Tests immer als Bei­spiel ver­wen­det habe, doch dazu wei­ter unten mehr.

Die ers­te Suche star­te ich wie immer mit dem Begriff BLOOD RITES, dem Titel eines Har­ry Dres­den-Romans von Jim But­cher. In der erschei­nen­den Lis­te ist der ers­te Tref­fer erst wei­ter unten, des­we­gen ver­fei­ne­re ich die Suche, indem ich den Autoren­nach­na­men anhän­ge. Das klappt bes­ser, es gibt fünf Tref­fer. Auch hier wer­den nicht bei allen Tref­fern Cover­bil­der ange­zeigt, gefun­den wer­den Soft- und Hard­co­ver von Roc und Orbit, aller­dings auch die von James Marst­ers ein­ge­spro­che­nen Hör­bü­cher. Zu den Prei­sen: das Roc-Taschen­buch kos­tet 8,22 Euro, der Ama­zon-Preis liegt bei 7,10 Euro – Ama­zon kann sofort lie­fern, Leh­manns eben­falls. Beim Roc-Hard­co­ver sagt Leh­manns 21,36 an, Ama­zon liegt bei 20,99, das wäre ein okay-Preis, lei­der kann Leh­manns nicht lie­fern, Ama­zon hat auf Lager.

Wei­ter mit CHANGES, auch hier muss ich die Suche mit dem Autoren­na­men erwei­tern, auch hier kom­men meh­re­re Ergeb­nis­se, die meis­ten ohne Cover­bild, die Roc-Taschen­buch­aus­ga­be fehlt eben­so wie das Hard­co­ver, das Orbit-Taschen­buch kos­tet 11,13, Euro und ist nicht lie­fer­bar. Bei Ama­zon zahlt man 10,99 Euro und kann es sofort bekom­men. Nimmt man die Roc-Aus­ga­be ist man sogar mit nur 7,00 Euro dabei. Anmer­kung zwi­schen­durch: Die Dres­den-Roma­ne erschei­nen bei Roc und Orbit, übli­cher­wei­se sind die Roc-Aus­ga­ben deut­lich preis­wer­ter als die des ande­ren Ver­lags, des­we­gen fokus­sie­re ich übli­cher­wei­se auf die­se.

Die Recher­che nach John Scal­zis REDSHIRTS för­dert sowohl die deut­schen wie auch die eng­li­schen Aus­ga­ben zuta­ge. Das Soft­co­ver von Tor Books wird für 12,34 Euro ange­bo­ten, ist aber wie­der mal nicht lie­fer­bar. Beim Kon­kur­ren­ten kos­tet die 10,70 Euro und ist  – ich möch­te fast anmer­ken: wie immer – lie­fer­bar. Cover gibt es manch­mal, manch­mal nicht.

Bevor ich das ver­ges­se: ich kann in der Sei­ten­leis­te nach einer durch­ge­führ­ten Suche die­se ein­schrän­ken, bei­spiels­wei­se nur auf eng­li­sche Bücher. Das ist genau das, was ich möch­te und wäre ein gran­dio­ses Fea­ture – nur lei­der steht bei gefühl­ten 90% der Bücher, dass sie »in zehn bis 20 Tagen lie­fer­bar« sind. Und das schmä­lert die Freu­de doch ganz erheb­lich. Beim Kon­kur­ren­ten kann ich die Wer­ke sofort bekom­men.

Eine Suche nach »Alan Dean Fos­ter« ist äußerst erfolg­reich, auch nach einer Ein­schrän­kung auf eng­li­sche Bücher. Wenn ich den Autoren­na­men falsch ein­ge­be, fin­det die Such­ma­schi­ne gar nichts. Das ist schlapp. Beim kor­rekt ein­ge­ge­be­nen Namen exis­tie­ren zwar beein­dru­cken­de 504 Tref­fer, aller­dings ist lei­der so gut wie kei­ner davon mit einem Cover geschmückt. Da ich Bücher die ich bereits besit­ze auch am Cover erken­ne, ist das wenig hilf­reich.

Ich bemü­he die erwei­ter­te Suche für eine Recher­che nach »Alan Dean Fos­ter« im Medi­en­be­reich »ebooks«, denn jetzt möch­te ich erneut der Fra­ge nach­ge­hen, ob ich hier eng­li­sche eBooks erwer­ben kann. Es wer­den hau­fen­wei­se elek­tro­ni­sche Bücher gefun­den. Der halb­wegs neue Roman »HUMAN BLEND« in der Del Rey-Aus­ga­be kos­tet – und ich traue mei­nen Augen kaum – 21,32 Euro. Hier muss man aller­dings zuge­ben, dass Ama­zon den über­haupt nicht als eBook lie­fern kann. Trotz­dem ist der Preis lach­haft.

Bei Charles Stross´ HIDDEN FAMILY bestä­tigt sich die Befürch­ung: eng­li­sche eBooks sind auch hier gera­de­zu aas­geie­rig teu­er, denn es wird ein Preis von unver­schäm­ten 12,36 Euro ange­sagt. Dafür wird dann aber auch mal vor­sichts­hal­ber kein Cover ange­zeigt. Ama­zon bie­tet eine Umschlag­ab­bil­dung und sagt nur 4,37 Euro an, also nur unge­fähr ein Drit­tel des Leh­manns-Prei­ses. Auch hier sind die eng­lisch­spra­chi­gen eBook-Ver­sio­nen durch die Bank weg viel zu teu­er, zum Teil muss man deut­lich mehr als den dop­pel­ten Preis bezah­len. Wür­feln die ihre Prei­se alle aus? Es kann mir nie­mand erzäh­len, dass Ama­zon die US-Ver­la­ge der­art unter Druck setzt, dass die ePub-Preis­an­ga­ben um soviel höher aus­fal­len, als die der Kind­le-Fas­sun­gen. Zudem lie­gen die Prei­se für die elek­tro­ni­schen Ver­sio­nen der Bücher sogar deut­lich über denen der Print­aus­ga­ben. Dass hier etwas ganz und gar nicht stim­men kann, soll­te sogar jeman­dem auf­fal­len, der glaubt, dass man die Bild­zei­tung für mehr als Fische ein­wi­ckeln gebrau­chen kann.

Ver­blüfft musst ich zwi­schen­durch einen »zuletzt angesehen«-Balken ent­de­cken. Das ist ja mal ein Fea­ture. Nur lei­der wer­den hier fal­sche Hoff­nun­gen geweckt, denn es gab Preis­an­ga­ben von null Euro. Oh, dach­te ich, gibt es hier etwa Pro­mo­ti­on-Ange­bo­te für lau?

Doch beim Durch­kli­cken zu PULSARNACHT fand ich:

Oder bei REDSHIRTS:

War also nix mit Pro­mo-Ange­bo­ten, es han­del­te sich um irgend­ein tech­ni­sches Pro­blem.

Auch bei Leh­manns sind selbst­ver­ständ­lich, wie in der Bran­che bis auf löb­li­che Aus­nah­men üblich, alle eBooks mit Ado­be-DRM ver­seucht.

Noch ein Blick auf die Ver­sand­kos­ten: inner­halb Deutsch­lands lie­fert Leh­manns Bücher, CDs, Soft­ware und »Vide­os« ver­sand­kos­ten­frei, beim Ver­kauf an End­kun­den bleibt das Ver­sand­ri­si­ko bis zum Ein­gang beim Kun­den beim Ver­sen­der. Irgend­wel­che »schrä­gen« For­mu­lie­run­gen in den AGB fin­de ich nicht, lei­der auch kei­ne Anga­ben zur Ver­sand­dau­er.

Fazit: tech­nisch ganz gut gelöst, auch wenn die Such­funk­ti­on ein wenig bes­ser sein könn­te, was Ver­tip­per angeht. Das Sor­ti­ment ist durch­aus umfang­reich und auch älte­re eng­li­sche Bücher wer­den gelis­tet, eben­so wie ver­schie­de­ne eng­li­sche Ver­lags­va­ri­an­ten. Lei­der ist Leh­manns für mich aus zwei Grün­den den­noch nicht ein­mal ansatz­wei­se eine Alter­na­ti­ve: zum einen sind so gut wie kei­ne eng­li­schen Taschen­bü­cher sofort lie­fer­bar, alle Stich­pro­ben waren es bei Ama­zon. Zum ande­ren sind auch hier die Mond­prei­se für eng­li­sche eBooks mit »Unver­schämt­heit« noch äußerst zuvor­kom­mend umschrie­ben. Für mich trotz guter Ansät­ze kei­nes­falls eine Alter­na­ti­ve.

Nach­trag: ich wur­de auf Goog­le+ von Ron Mül­ler dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es sich bei Leh­manns pri­mär um eine Fach­buch­hand­lung mit Spe­zia­li­sie­rung auf wis­sen­schaft­li­che Fach­li­te­ra­tur han­delt. Des­we­gen sei­en die Suchen außer­halb ihrer Fach­kom­pe­tenz. Das mag kor­rekt sein, ich ste­he aller­dings auf dem Stand­punkt: wenn man eine Bel­lestris­tik-Abtei­lung vor­hält, dann soll­te man die­se auch ernst­haft betrei­ben – sonst könn­te der Ein­druck ent­ste­hen, man wol­le das Seg­ment »noch eben« mit­neh­men.

Um der Fach­buchkomnpe­tenz nach­zu­ge­hen, habe ich mich zu ein paar Stich­pro­ben im Fach­buch­be­reich ent­schlos­sen (auch hier wie­der eng­lisch­spra­chig, da Ver­glei­che mit deut­schen Büchern auf­grund der Buch­preis­bin­dung kei­nen Sinn machen):

BLENDER FOR DUMMIES
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 29,17
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 27,10

MASTERING BLENDER
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 46,81
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 48,00

HTML 5 CANVAS (O’Reil­ly)
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 28,90
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 24,95

DEFINITIVE GUIDE TO HTML5
Leh­manns: nicht lie­fer­bar, EUR 42,46
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 33,80

ADOBE PHOTOSHOP CS6 CLASSROOM IN A BOOK
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 53,59
Amazon:lieferbar, EUR 36,95

Leh­manns kann bei eng­lisch­spra­chi­gen Fach­bü­chern offen­bar eine Alter­na­ti­ve sein, die letz­ten bei­den Bei­spie­le zei­gen aller­dings, dass man in Sachen Preis vor­sich­tig sein soll­te.

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Wei­tere Tests von Ama­zon-Alter­na­ti­ven:

Test buch​han​del​.de

Test koh​li​bri​.de

Test osi​an​der​.de

Alternativen beim Online-Buchkauf, gibt es die? Kurztest osi​an​der​.de

Osi​an​der​.de hat­te ich über­haupt nicht auf dem Schirm, noch nie davon gehört, des­we­gen dan­ke für den Hin­weis.

Die Start­sei­te wirkt auf mich auf den ers­ten Blick sehr über­sicht­lich, dass ein paar Neu­erschei­nun­gen gelis­tet wer­den geht in Ord­nung, eben­so wie der Slider, obwohl der auf­grund sei­ner Geschwin­dig­keit nervt. Etwas ver­blüfft bin ich dar­über, dass in der obe­ren, hori­zon­ta­len Menü­leis­te nur die Rede von »Neue Bücher« ist. Kann ich hier etwa kei­ne älte­ren Bücher bekom­men? Eine schnel­le Suche über­zeugt mich vom Gegen­teil, den­noch hal­te ich die For­mu­lie­rung für unglück­lich.

Nach einem Klick auf »Neue Bücher -> Lite­ra­tur« öff­net sich links ein neu­es, ver­ti­ka­les Menü mit Sub­ka­te­go­rien. Das gefällt mir, ist über­sicht­lich, so muss das gehen. Und hier fin­de ich dann auch zum ers­ten Mal bei mei­nen Tests eine Kate­go­rie namens »Sci­ence Fic­tion | Fan­ta­sy«. Ich kann mein Glück kaum fas­sen, es hält aller­dings nicht lan­ge an, denn eine wei­te­re Unter­tei­lung sucht man eben­so ver­geb­lich, wie die Mög­lich­keit, nach Kri­te­ri­en zu sor­tie­ren. Eine Unter­schei­dung min­des­tens zwi­schen SF und Fan­ta­sy wäre zu begrü­ßen, wei­te­re Unter­ka­te­go­rien noch viel mehr. Erfreu­lich ist, dass an den gelis­te­ten Büchern Ver­mer­ke dar­auf hin­wei­sen, ob es ein Werk auch als eBook gibt. Das ist vor­bild­lich. Die Rei­hen­fol­ge der Auf­lis­tung scheint mir nach Erschei­nungs­da­tum zu sein.

Dann suchen wir mal nach BLOOD RITES. In der Suche kann ich spe­zi­fi­zie­ren, in wel­cher Sub­ka­te­go­rie ich for­schen möch­te, bei­spiels­wei­se alle, Buch, eBook, Soft­ware, aber nicht nach eng­li­schen Büchern. Erst­mal Print. Erfreu­li­cher­wei­se wer­den meh­re­re Vari­an­ten des Romans gefun­den, sowohl eng­li­sche wie auch deut­sche, dass bei den eng­li­schen Titeln auch noch der deut­sche Name genannt wird, lässt mich dar­an glau­ben, aus Ver­se­hen in einem Par­al­lel­uni­ver­sum ange­kom­men zu sein. Gran­di­os. Die Taschen­buch­fas­sung kos­tet 8,55 Euro, bei Ama­zon 7,10 Euro, hier also ein ähn­li­cher Preis wie bei Koh­li­bri. Eine Suche nach CHANGES, dem vor­letz­ten Har­ry Dres­den-Roman zeigt mir eine Men­ge Zeug, aber nicht das Gesuch­te, also ver­fei­ne­re ich die Suche: »CHANGES Jim But­cher«, das hilft. Die preis­wer­tes­te Fas­sung ist die von Roc für 8,01 Euro, die kos­tet bei Ama­zon 7,00 Euro. Das Hard­co­ver wird für 22,95 Euro feil gebo­ten, beim Kon­kur­ren­ten 20,99 Euro. Die Prei­se gehen im Prin­zip in Ord­nung, könn­ten aber bes­ser sein.

An den Büchern wird übri­gens ange­zeigt, ob sie auf Lager sind und sofort ver­sandt wer­den kön­nen oder nicht, auch das soll­te lobend erwähnt wer­den. Lei­der brin­gen ein paar Suchen nach ande­ren eng­li­schen Taschen­bü­chern zu Tage, dass man hier all­zu­oft lesen muss »Lie­fer­zeit eine Woche oder mehr«, Ver­glei­che mit Ama­zon zei­gen dort eine Lager­hal­tung.

Der Such­be­griff REDSHIRTS för­dert diver­se Tref­fer ans Licht, sowohl die Hey­ne-Aus­ga­be als Print und Hard­co­ver, sowie ver­schie­de­ne eng­li­sche Fas­sun­gen. Die Gol­lan­cz-Ver­si­on wird für 9,99 Euro ange­bo­ten, beim Kon­kur­ren­ten kos­tet die 9,00 Euro. Lei­der ist das Taschen­buch bei Osi­an­der nicht sofort lie­fer­bar (»län­ger als eine Woche«), bei Ama­zon aber schon. Das eng­li­sche eBook ist nicht zu fin­den. Ich ver­mu­te den Grund dar­in, dass Scal­zi den Ver­le­gern vor­ge­schrie­ben hat, auf DRM zu ver­zich­ten – und das mag man hier­zu­lan­de eben nicht.

Beim Ein­tip­pen von »Alan Dean Fos­ter« ver­tip­pe ich mich, es wird »Alan Die­an Fos­ter« dar­aus. Osi­an­der zeigt sofort wie es gehen muss, denn ich wer­de gefragt: »mein­ten Sie Alan Dean Fos­ter?« und bie­tet den Namen gleich ver­linkt an. Aller­dings ist der Link nicht als sol­cher gekenn­zeich­net und ich stel­le das erst fest, als ich ver­se­hent­lich mit der Maus dar­über fah­re – trotz­dem: fast alles rich­tig gemacht! Erneut bin ich ver­blüfft, denn ich muss fest­stel­len, dass aus­schließ­lich eng­li­sche Roma­ne gelis­tet wer­den – dar­un­ter sind zu mei­nem Erstau­en sogar eng­li­sche eBooks! Und: die Taschen­bü­cher sind alle lie­fer­bar. Kann doch alles gar nicht wahr sein, erst­mal einen Kaf­fee und dabei mei­ne siche­re Ver­bin­dung zur Rea­li­tät über­prüft. Nein, alles noch gut, ich bin offen­bar nicht aus Ver­se­hen in ein ande­res Uni­ver­sum gerutscht.

Noch­mal die Gegen­pro­be: die Such­aus­wahl auf »eBooks« gestellt und »Charles Stross« ein­ge­ge­ben – und tat­säch­lich erschei­nen reich­lich eng­li­sche eBooks im ePub-For­mat vom gesuch­ten Autoren.

Ich könn­te jetzt glück­lich sein, und Osi­an­der mein Geld hin­wer­fen. Alles hät­te so schön sein kön­nen, doch dann kommt der unver­meid­li­che Absturz: im Ver­gleich zu ande­ren Anbie­tern sind die Prei­se der eBooks lei­der deut­lich zu hoch. Stross´ HIDDEN FAMILY kos­tet als eng­li­sches ePub 9,51 Euro, für den Kind­le nur 4,37 Euro. Das ist ein Unter­schied, der sich gewa­schen hat: mehr als dop­pelt so teu­er und damit lei­der völ­lig inak­zep­ta­bel. Noch ein Ver­such mit eng­li­schen eBooks: THE APOCALYPSE CODEX, auch von Char­lie Stross: Osi­an­der sagt über­zo­ge­ne 11,35 Euro an, im Ver­gleich dazu ruft Ama­zon 5,99 Euro auf. Es hät­te so schön sein kön­nen …

An die­ser Stel­le kann ich resu­mie­ren: in Sachen Ange­bot, Tech­nik und Prä­sen­ta­ti­on um Län­gen bes­ser als die bei­den zuvor getes­te­ten Shops, es sind sogar ver­blüf­fen­der­wei­se eng­lisch­spra­chi­ge eBooks vor­han­den. Nur lei­der kann man deren Prei­se nur mit der Bezeich­nung »Wucher« bele­gen. Oder auch Raub­rit­ter­tum. Oder Wege­la­ge­rei. Es hät­te also alles wirk­lich schön sein kön­nen, die Pflicht absol­viert, bei der Kür aber lei­der gestürzt.

Wer­fen wir noch einen Blick auf die Ver­sand­kos­ten:

Inner­halb Deutsch­lands lie­fern wir por­to­frei. Ledig­lich bei Sen­dun­gen, die das Maß 120 cm x 60 cm über­schrei­ten oder schwe­rer als 31,5 kg sind, müs­sen wir einen Sperr­gut­zu­schlag von 20 Euro berech­nen.

Dar­an ist nichts aus­zu­set­zen. Im Gegen­teil. Bei einem schnel­len Blick über die AGB fin­de ich kei­ne kei­ne frag­wür­di­gen Pas­si.

Als Fazit: hier wird eine gan­ze Men­ge rich­tig gemacht, sogar fast alles, und ich könn­te mir durch­aus vor­stel­len, den Shop hin und wie­der zu nut­zen. Lei­der wird der gute Ein­druck dadurch deut­lich geschmä­lert, dass zum einen etli­che eng­li­sche Taschen­bü­cher nicht vor­rä­tig sind und kei­ne kon­kre­ten Anga­ben zur Lie­fer­zeit gemacht wer­den. Was als mas­siv nega­tiv ein­ge­stuft wer­den muss und den Shop für mich im Bereich eBooks dann wie­der inak­zep­ta­bel macht, sind zum ande­ren die völ­lig aus der Luft gegrif­fe­nen Mond­prei­se für eng­li­sche eBooks im Ver­gleich mit den Kind­le-Fas­sun­gen. Vor­teil­haft wäre, wenn der Bereich SF & Fan­ta­sy noch in die bei­den Gen­res auf­ge­teilt wer­den wür­de.

Aber im Ver­gleich zu den bei­den ande­ren bis­her getes­te­ten Shops frag­los »Dau­men hoch«. Ich stel­le mir aller­dings die Fra­ge, war­um Osi​an​der​.de nicht deut­lich bekann­ter ist, ver­dient hät­ten sie es.

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Wei­tere Tests von Ama­zon-Alter­na­ti­ven:

Test buch​han​del​.de

Test koh​li​bri​.de

Test leh​manns​.de

 

Alternativen beim Online-Buchkauf, gibt es die? Kurztest koh​li​bri​.de

Zwei­ter Test alter­na­ti­ver Online­be­stell­mög­lich­kei­ten für Bücher. Dies­mal habe ich mir René Kohls koh​li​bri​.de vor­ge­nom­men, eine Sei­te von der ich im Netz immer wie­der mal gehört hat­te und die eben­so wie ihr Betrei­ber in der Bran­che offen­bar als inno­va­tiv gilt. Auf Anhieb fiel mir auf, dass die ach so inno­va­ti­ve Sei­te mit xt:commerce nicht gera­de eine son­der­lich moder­ne oder »inno­va­ti­ve« Shop­lö­sung nutzt. Und dem­entspre­chend sieht das Design der Sei­te auch arg alt­ba­cken aus; hübsch und modern (oder gar »inno­va­tiv«) ist anders. Auf der Start­sei­te wer­den in Kachel­form pro­mi­nent Bil­der dar­ge­bo­ten, dort zeigt man irgend­wel­che Inhal­te, die mich alle­samt nicht inter­es­sie­ren und mög­li­cher­wei­se auf einen anspruchs­vol­le­ren Besu­cher als mich Nerd gezielt sind. Gefühl­te Mit­tei­lung: wir haben hier Anspruch. Bei mir ange­kom­men: gähn. Typisch Deutsch.

Offen­sicht­li­che Kate­go­rien suche ich erst ein­mal ver­geb­lich, erst nach ein wenig Kli­cken fin­de ich die­se links im Menü – und dann auch nur ver­gleichs­wei­se gro­be – unter dem Menü­punkt »Lite­ra­tur«. Dafür sind Punk­te wie »Kalen­der«, »Kunst­bü­cher & Musik« oder »Fil­me, DVD und Film­bü­cher« gleich oben im Menü zu fin­den (ähn­lich der »Anord­nung« in einer Buch­hand­lung, es feh­len nur Duft­ker­zen. Aller­dings im Web als Prä­sen­ta­ti­on irgend­wie merk­wür­dig). Der ers­te Navi­ga­ti­ons­punkt trägt den Titel »Aus­zeich­nun­gen und Prei­se«, war­um da nicht »Lite­ra­tur« oder »Bel­le­tris­tik« steht, erschließt sich mir nicht. War­um soll­ten irgend­wel­che von irgend­wem ver­lie­he­nen Prei­se eine Aus­wir­kung auf mein Kauf­ver­hal­ten haben? Mög­li­cher­wei­se ist man der Ansicht, dass eine Preis­ver­lei­hung ein Buch beson­ders kau­fens­wert macht – nach mei­nen Erfah­run­gen ist dem aller­dings nicht so, eher im Gegen­teil.

Unter dem Punkt »Lite­ra­tur« ver­mis­se ich jeg­li­chen Ein­trag zu Sci­ence Fic­tion und Fan­ta­sy. Das erin­nert mich an diver­se Buch­hand­lun­gen im rea­len Leben, wo ich eben­falls den Ein­druck ver­mit­telt bekom­me, ich komi­scher Freak soll doch bit­te mei­ne schrä­gen Feti­sche woan­ders suchen … Man könn­te sich fast wie zu Hau­se füh­len … Auch einen kon­kre­ten Menü­ein­trag für eng­li­sche Bücher suche ich ver­ge­bens, dabei sind die neben SF&F mein vor­ran­gi­ges Inter­es­se. Sie­he oben: Freak und so … Aber ich ver­heim­li­che ja nicht, dass ich für mich eine Alter­na­ti­ve suche und nicht für ZDF-Zom­bies oder Per­so­nen, die mit dem aus­tausch­ba­ren Ange­bot der Publi­kums­ver­la­ge toooot­al zufrie­den sind.

Zurück zum The­ma: auf die­sem Wege kann ich also nicht im von mir gewünsch­ten Ange­bot stö­bern, benut­zer­freund­lich geht anders. Dann eben über die Suche (natür­lich kann ich nur Stich­pro­ben durch­füh­ren).

Hier kann ich aus­wäh­len, ob ich nach »Allem«, »Autor« oder »Titel« suchen möch­te. Ana­log zum letz­ten Test suche ich nach BLOOD RITES von Jim But­cher. Tat­säch­lich, der zwei­te Tref­fer ist der gesuch­te Roman um Har­ry Dres­den. Zum Preis von 8,55 Euro, bei Ama­zon bekom­me ich das Buch für 7,10 Euro. Jetzt könn­te man natür­lich über­le­gen, ob man den Mehr­be­trag auf­wen­den möch­te, um nicht bei Ama­zon kau­fen zu müs­sen.

Kli­cke ich »Titel« an und suche erneut, wird das Such­ergeb­nis wit­zi­ger­wei­se deut­lich schlech­ter, wenn man die Such­kri­te­ri­en in die­ser Form ein­schränkt, soll­ten die ange­zeig­ten Ergeb­nis­se eigent­lich bes­ser wer­den. Soll­te man anneh­men, aber aus mei­nen beruf­li­chen Erfah­run­gen mit xt:commerce weiß ich, dass das Shop­sys­tem nicht gera­de … na sagen wir mal: die tech­ni­sche Spit­ze der Ver­kaufs­platt­for­men im Web dar­stellt.

Neu­er Ver­such: der Titel des letz­ten Har­ry Dres­den-Romans lau­tet COLD DAYS. Den kann ich aber lei­der im Ange­bot gar nicht fin­den, was ich für außer­or­dent­lich bedau­er­lich hal­te, immer­hin erschien er schon im Novem­ber, also aus­rei­chend Zeit, ihn ins Pro­gramm auf­zu­neh­men. Beim … äh … Mit­be­wer­ber konn­te ich den Roman schon ein drei­vier­tel Jahr vor dem Erschei­nungs­ter­min vor­be­stel­len. Übri­gens ist bei kei­nem der von mir gesich­te­ten eng­li­schen Roma­ne der Ver­lag ver­merkt, es gibt aber bei­spiels­wei­se bei den Dres­den-Büchern zwei Anbie­ter, die sich im Preis zum Teil deut­lich unter­schei­den. Viel­leicht meint man bei Koh­li­bri ja, ich müss­te die Ver­la­ge an der ISBN erken­nen kön­nen …

Ich bin ja nicht so, also noch­mal: eine Suche nach REDSHIRTS bringt zwar den Scal­zi-Roman ans Tages­licht, aller­dings lei­der nur die deut­sche Fas­sung – und die inter­es­siert mich nicht.

Diver­se wei­te­re Suchen zei­gen an ers­ter Stel­le immer wie­der mal Bücher, die mit »unse­re Emp­feh­lung« gekenn­zeich­net sind. War­um die emp­foh­len wer­den, steht aller­dings nicht dabei, das macht die­se Emp­feh­lung irgend­wie sehr sinn­los, ein Allein­stel­lungs­merk­mal ist das nicht. Die Beschrei­bung zum Charles Stross-Roman THE APOCALYPSE CODEX lau­tet:

Autoren­por­trait:

Charles Stross ist der Shoo­ting Star unter den ame­ri­ka­ni­schen SF-Autoren und wird schon heu­te in eine Rei­he mit den legen­dä­ren Meis­tern des Gen­res, Arthur C. Clar­ke, Robert A. Hein­lein und Phil­ip K. Dick, gestellt.Charles Stross was born in Leeds, Eng­land, in 1964. He has work­ed as a phar­macist, soft­ware engi­neer and free­lan­ce jour­na­list, but now wri­tes full-time.

Ach? Das ist ja inter­es­sant, wuss­te ich aber dum­mer­wei­se schon, eine Inhalts­an­ga­be des Romans wäre mir deut­lich lie­ber gewe­sen, um ein­zu­schät­zen ob er mich inter­es­siert. Ama­zon hat da deut­lich mehr zu bie­ten – näm­lich eine Inhalts­an­ga­be. Die­se Prak­tik, statt des Wasch­zet­tels sich wie­der­ho­len­de State­ments zu Autoren zu lie­fern, fin­de ich öfter. Inter­es­sant bei Stross der Preis­ver­gleich: Koh­li­bri sagt 11,35 Euro an, Ama­zon gera­de mal 8,70 Euro. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie die­ser deut­li­che Preis­un­ter­schied zustan­de kommt oder begrün­det wer­den soll. Ich ver­mu­te: kei­nen Bock die Prei­se anzu­pas­sen.

Eine Suche nach »Per­ry Rho­dan« bringt ver­blüf­fen­de 467 Tref­fer. Ich bin stumm vor Glück. Lei­der kann ich in der Sor­tie­rung kei­ner­lei Logik erken­nen. Wei­ter­hin feh­len im Shop übri­gens Mög­lich­kei­ten, eine Ergeb­nis­men­ge neu zu sor­tie­ren (Preis, Beliebt­heit, Medi­um, also bei­spiels­wei­se Taschen­buch und Hard­co­ver) – das wäre wirk­lich hilf­reich. Gin­ge alles, auch mit xt:commerce.

Bis hier­her wür­de ich das Ergeb­nis des Tests der Suche maxi­mal und mit einer Men­ge guten Wil­lens als »durch­wach­sen« bezeich­nen, kein Ver­gleich mit der ela­bo­rier­ten und über­sicht­li­chen, viel­fach gestaf­fel­ten Kate­go­ri­sie­rung bei Ama­zon. Dass die Berei­che SF & Fan­ta­sy  sowie eng­lisch­spra­chi­ge Print­bü­cher kom­plett feh­len (obwohl sie da sind!) ist für mich im Prin­zip in Sachen »stö­bern« bereits ein Aus­chluss­kri­te­ri­um und macht die Sei­te schwer erträg­lich. Ich habe das unbe­stimm­te Gefühl, dass man mich gän­geln möch­te.

Da expli­zit auch eBooks ange­bo­ten wer­den, suche ich nach eini­gen eng­li­schen Roma­nen. Voll­stän­di­ge Fehl­an­zei­ge, der Shop ist nicht in der Lage, sol­che zu lie­fern. Ich fra­ge mich, was das soll? Aber auch in Sachen deut­sche eBooks kann das Ange­bot nicht über­zeu­gen: nach einem Klick auf »Lite­ra­tur« im Menü wer­den mir gera­de mal drei (in Zah­len: 3!) elek­tro­ni­sche Bücher ange­zeigt. Der Menü­punkt »Thrill me!« lie­fert sage und schrei­be 37 eBooks. Sci­ence Fic­tion und Fan­ta­sy auch hier im Menü kom­plet­te Fehl­an­zei­ge.

Auf­fal­lend sind zwei Din­ge: zum einen wird man in einen ande­ren Bereich des Shops gelei­tet, wenn man auf der Start­sei­te »eBooks»anklickt. Hier ist die Navi­ga­ti­on eine ande­re (und es ver­schwin­den die Meta-Links, bei­spiels­wei­se zum Impres­sum). An den eBooks sucht man die vor­ge­schrie­be­nen Hin­wei­se auf eine DRM-Ver­seu­chung ver­geb­lich. War­um das so ist, wird aber klar, wenn man tat­säch­lich mal bei einem Pro­dukt auf »Down­load« klickt. Dann wird man näm­lich noch­mal in einen ganz ande­ren Shop umge­lei­tet, dies­mal sogar unter einer ande­ren URL: https://kohlibri.e‑bookshelf.de. Man möge mir ver­ge­ben, aber das Her­um­schi­cken zwi­schen Shop­un­ter­sei­ten und ande­ren Web­prä­sen­zen wirkt wie hilf­los zusam­men­ge­stop­pelt. Hier fin­det man dann aller­dings am eBook nicht nur Hin­wei­se zum Kopier­schutz, son­dern auch eine Kate­go­rie namens »Sci­ence Fic­tion, Fan­ta­sy« – und man kann nach ver­schie­de­nen Kri­te­ri­en sor­tie­ren. Was die umständ­li­che Ham­pe­lei mit nor­ma­ler Shop -> eBook-Shop -> noch ein eBook-Shop soll, erschließt sich mir jedoch nicht.

Ich woll­te dann noch einen Blick auf die Ver­sand­kos­ten wer­fen und da fand ich – und man kann es nicht anders umschrei­ben – Unfass­ba­res. Man kann zuerst ein­mal schein­bar Posi­ti­ves lesen:

Wir lie­fern por­to­frei nach Ihrer Wahl an alle Post­an­schrif­ten in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land.

Doch dann kommt das dicke Ende:

Die Gefahr geht auf den Bestel­ler über, sobald die Lie­fe­rung den Betrieb von Koh­li­bri ver­las­sen hat, und zwar auch dann, wenn Teil­lie­fe­run­gen erfol­gen.

Das ist nun nicht nur ver­blüf­fend, son­dern mei­ner Mei­nung nach ein ekla­tan­ter Ver­stoß gegen deut­sche Ver­brau­cher­rech­te, denn im BGB kann man für einen Kon­su­men­ten­kauf bei einem gewerb­li­chen Anbie­ter (und dabei han­delt es sich bei Koh­li­bri frag­los) ein­deu­tig lesen:

§ 474 – Begriff des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs

(1) Kauft ein Ver­brau­cher von einem Unter­neh­mer eine beweg­li­che Sache (Ver­brauchs­gü­ter­kauf), gel­ten ergän­zend die fol­gen­den Vor­schrif­ten. Dies gilt nicht für gebrauch­te Sachen, die in einer öffent­li­chen Ver­stei­ge­rung ver­kauft wer­den, an der der Ver­brau­cher per­sön­lich teil­neh­men kann.

(2) Auf die in die­sem Unter­ti­tel gere­gel­ten Kauf­ver­trä­ge ist § 439 Abs. 4 mit der Maß­ga­be anzu­wen­den, dass Nut­zun­gen nicht her­aus­zu­ge­ben oder durch ihren Wert zu erset­zen sind. Die §§ 445 und 447 sind nicht anzu­wen­den.

Ich bin nun kein Anwalt, aber die Aus­sa­ge des Geset­zes ist mei­ner Ansicht nach ein­deu­tig. Zudem: Das LG Land­au (Urteil vom 17.02.2006, HK O 977/​05) hat die von einem Online-Händ­ler gegen­über einem Ver­brau­cher ver­wen­de­te AGB-Klau­sel »Ver­sand auf Risi­ko des Käu­fers« expli­zit als unzu­läs­sig und wett­be­werbs­wid­rig ein­ge­stuft. Das LG Saar­brü­cken (Urteil v. 15.9.2006, 7 I O 94/​06) hat­te ent­schie­den, dass es irre­füh­rend ist, einen unver­si­cher­ten und ver­si­cher­ten Ver­sand zur Wahl anzu­bie­ten, wenn nicht ein­deu­tig klar gemacht wird, dass der Ver­käu­fer unab­hän­gig von Art des Ver­san­des das Risi­ko trägt. Dass das in den AGB die­ses Shops den­noch anders kom­mu­ni­ziert wird, hal­te ich – gelin­de gesagt – für eine Unver­schämt­heit. Der Hin­ter­grund ist klar: man möch­te schön preis­wert als Bücher­sen­dung ver­schi­cken und die ist nicht ver­si­chert – wenn futsch, dann futsch. Und deses Risi­ko soll dem Kun­den auf­ge­drückt wer­den. Oder soll­te es irgend­wel­che – ech­ten oder ein­ge­bil­de­ten – Son­der­rech­te für den Online­buch­han­del geben? Ich glau­be kaum.

Für mich als Kun­den ist ein sol­ches Geschäfts­ge­ba­ren ein KO-Kri­te­ri­um.

Fazit: kei­ne Alter­na­ti­ve, weder von der Ergo­no­mie her, erst recht nicht auf­grund der Aus­wahl, schon gar nicht in Sachen Kun­den­freund­lich­keit, denn die Num­mer mit dem Ver­sand­ri­si­ko wür­de ich sogar für abmahn­fä­hig hal­ten (das Impres­sum, in dem jeg­li­che Anga­ben zum Daten­schutz feh­len, ist es ohne­hin, wit­zi­ger­wei­se steht da auch: »Preis­stand: 1.7.2010« – hoch­ak­tu­ell!), eine Dreis­tig­keit ist das alle­mal. Ein Händ­ler, der mich als Kun­den auf die­se Art hin­ters Licht zu füh­ren ver­sucht, hat, und man möge mir ver­ge­ben, dass ich es so offen sagen muss: ver­schis­sen.

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Wei­tere Tests von Ama­zon-Alter­na­ti­ven:

Test buch​han​del​.de

Test osi​an​der​.de

Test leh​manns​.de

 

Jürgen Eglseer startet Amrûn – Marktplatz für Kleinverlage und Selbstverleger

Jür­gen Egl­seer ist dem an Phan­tas­tik Inter­es­sier­ten (nicht nur) im Web sicher­lich kein Unbe­kann­ter, denn er hob bereits im jahr 2001 das Rezen­si­ons­por­tal Fic­tion­fan­ta­sy aus der Tau­fe, war auch davor bereits in Sachen Fan­zines umtrie­big und lie­fert mit dem Maga­zin PHANTAST regel­mä­ßig kom­pe­ten­ten Lese­stoff für Freun­de des Gen­res.

Genau die­ser Jür­gen Egl­seer hat  nun die die Web­sei­te »Amrûn« ins Leben geru­fen, dort kann man Bücher kau­fen. Das wäre an sich zwar schon eine Mel­dung wert, aber es hat etwas Beson­de­res damit auf sich: denn die­se Buch­platt­form ver­kauft kei­ne Mas­sen­wa­re von Publi­kums­ver­la­gen, son­dern Bücher von Self­pu­blishern und Klein­ver­la­gen. Dazu kann ich eigent­lich nur eins sagen:

Was für eine groß­ar­ti­ge Idee!

Die Kon­di­tio­nen für die Selbst­ver­le­ger wie für die Kun­den sind mehr als freund­lich und auf den ers­ten und zwei­ten Blick sieht das bereits deut­lich bes­ser aus, als die unför­mi­gen und uner­go­no­mi­schen Platt­for­men der soge­nann­ten »Pro­fis«, die ich mir in den letz­ten Tagen für mei­ne Kurz­tests so ange­se­hen habe. Der­zeit befin­det sich die Sei­te noch im Auf­bau, aber es wer­den stän­dig neue Inhal­te hin­zu­ge­fügt.

Der Ablauf ist wie folgt: man bestellt ein Buch und sobald das Geld via Vor­kas­se oder Pay­Pal ein­ge­gan­gen ist, wird der Ver­lag oder Self­pu­blisher infor­miert und der ver­schickt dann an den Kun­den. Inner­halb Deutsch­lands por­to­frei, in ande­re euro­päi­sche Län­der fal­len drei Euro Ver­sand­kos­ten an. Ein­fa­cher geht’s kaum.

Der­zeit fin­det man übri­gens noch kei­ne eBooks auf Amrûn, weil man sich vor­erst auf Print­bü­cher beschrän­ken möch­te, aller­dings wird das für die Zukunft nicht kate­go­risch aus­ge­schlos­sen.

Also: nix wie hin!

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Wer bestimmt eigentlich, ob Bücher eine Seele haben?

Engel holt die Seele eines Sterbenden

In der Online-Ver­si­on der Neu­en Zür­cher Zei­tung fin­det sich heu­te in der Rubrik »Lite­ra­tur« ein recht eso­te­risch ange­hauch­tes Geschwur­bel des St. Gal­le­ner Pro­fes­sors Vin­cent Kauf­mann. Dar­in betrach­tet er wort­reich (und eigent­lich auch äußerst tldr;), war­um »eBooks kei­ne See­le haben«. Eine ech­te Begrün­dung, die über all­zu oft ver­nom­me­ne Vor­ur­tei­le und Kul­tur­chau­vi­nis­mus hin­aus geht, sucht man auch bei mehr­ma­li­gem Lesen lei­der ver­ge­bens.

Und es kommt noch bes­ser: nach der nicht nur leicht nach abge­ho­be­nem Eli­te­kul­tur-Feti­schis­mus klin­gen­den Mei­nung des Ver­fas­sers haben auch Unter­hal­tungs­bü­cher eben­so­we­nig eine See­le, wie bei­spiels­wei­se »Fif­ty Shades Of Grey« – und letz­te­res ver­blüf­fen­der­wei­se des­we­gen, weil es »unan­stän­dig« ist. Er setzt also sei­ne Moral­vor­stel­lun­gen von vor­geb­lich »unan­stän­di­gen« Büchern mit feh­len­der See­le bei die­sen gleich. Wer ent­schei­det eigent­lich, was Unter­hal­tungs­li­te­ra­tur, was »unan­stän­dig« und was »hoch­ste­hen­de« Lite­ra­tur (die dann ohne Auf­preis inklu­si­ve See­le) ist? St. Gal­le­ner Pro­fes­so­ren? Lite­ra­tur­kri­ti­ker? Aka­de­mi­ker? Lang­wei­ler? Kul­tur­chau­vi­nis­ten? Elfen­bein­turm­ho­cker?

Alles in allem ist es mei­ner Ansicht nach scha­de um den mit die­sem wort­hül­si­gen Schwa­dro­nat ver­geu­de­ten Platz. Die »See­le« eines Wer­kes steckt wahr­lich nicht in der äuße­ren Form, son­dern im Text, egal wie die­ser dar­ge­bo­ten wird. Nie­mand bestimmt dar­über, wel­che Lite­ra­tur­gen­res heut­zu­ta­ge »wer­tig« sind und wel­che nicht. Betrach­ten wir die Geschich­te der Lite­ra­tur, stel­len wir immer wie­der fest, dass Bücher, die heu­te als Klas­si­ker von Kul­ture­li­tis­ten hoch­ge­lobt wer­den, zu ihrer Zeit von den Ahnen der Kri­ti­ker in Grund und Boden ver­dammt wur­den. Als Schund. Noch Fra­gen?

Ach ja: lie­ber Herr Pro­fes­sor Kauf­mann, wenn man schon Har­ry Pot­ter bemüht, dann doch bit­te kor­rekt. Der Begriff lau­tet »Hor­krux« oder Hor­crux« und nicht etwas »Hor­cro­axes«, wie sie es mehr­fach schrei­ben. »Hor­cro­ax« ist ver­mut­lich das, was ein Frosch mit Hals­lei­den ruft. Aber wahr­schein­lich ist HARRY POTTER auch nur so ein see­len­lo­ser Schund und da muss man sich gar nicht erst wegen der Kor­rekt­heit eines Begrif­fes bemü­hen. Wirk­lich pein­lich wird es dann aber, wenn aus FAHRENHEIT 451 zitiert wird und der so erha­be­ne Ver­fas­ser dabei den Namen des Autoren falsch schreibt. Mehr­fach. Der Mann – übri­gens einer der renom­mier­tes­ten und ange­se­hends­ten SF-Autoren über­haupt –  heißt nicht »Brad­bur­ry«, son­dern Brad­bu­ry. Das soll­te ein Pro­fes­sor wis­sen, auch wenn er sich nicht für Sci­ence Fic­tion inter­es­siert. Selbst wenn es sich dabei um see­len­lo­se Unter­hal­tungs­li­te­ra­tur han­delt …

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Bild: Engel holt die See­le eines Ster­ben­den, Holz­schnitt, 15. Jahr­hun­dert, Public Domain, aus der Wiki­pe­dia

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