Hier ist ein Film der hält was er verspricht. Ein paar Piranhas und viel mehr Doppel‑D. Es war einfach zu erwarten, das Alexandre AjasPIRANHA 3D eine Fortsetzung herausfordern würde. Kein Film dürfte dem verwöhnten Splatter-Freund in den letzten Jahren mehr Spaß bereitet haben, gibt es doch genügend brutale Schocker,
die dann auch nur über ihre grimmig düstere Atmosphäre funktionieren. Da kam das Remake des ´78er-Kassikers genau richtig, welches sich letztendlich nur den Titel holte und auf das Recycling der Story verzichtete. Zur Zufriedenheit eines begeisterten Publikums, und dies in fantastischem 3‑D. Keine zwei Jahre später lag die Fortsetzung in den Startlöchern, aber irgendwie wollte den Film keiner haben. 3DD machte lediglich gern gesehene Abstecher auf diversen Horror- oder Fantasy-Festivals. In Deutschland erlaubt sich das Fantasy Filmfest dem Interessierten die absurden Abenteuer um gefräßige Fische auf der großen Leinwand zu bringen. Denn ein Verleiher fand sich für Deutschland nicht. So wird das Fantasy Filmfest wieder seinem hervorragenden Ruf gerecht, ein Herz für verstoßene Leinwand-Perlen zu zeigen, bevor sie ohne Gnade auf DVD und Blu-Ray verheizt werden. Ob es hingegen der Grusel- und Horror-Freund dem FFF danken wird, PIRANHA 3DD doch so sehen zu dürfen wie er ersonnen war, das bleibt abzuwarten.
Chuck Norris wurde von einer Königskobra gebissen. Nach fünf Tagen qualvollster Schmerzen … starb die Kobra.
Dies ist einer der unzähligen Witze über Chuck Norris, die im Internet und schon im allgemeinen Sprachgebrauch kursieren. Ein Neuer ist hinzugekommen, nachdem der Großteil von EXPENDABLES 2 in Bulgarien gedreht wurde: Chuck Norris besucht Bulgarien nicht, Bulgarien besucht Chuck Norris. Zugegeben ist diese Humoreske weniger originell als das am Anfang angeführte Beispiel. Und so hat es als Dialog dann doch der Witz mit der Kobra in den Film geschafft, weil sich Norris ganz im Sinne der Autoren, das Zitat selbst aussuchen durfte. Das ist Teil des sich selbst propagierenden Zirkelschlusses, welcher mit dem Konzept von EXPENDABLES einhergeht. So wandelt Schwarzenegger seinen ikonischen Satz »I’ll be back« einfach in »I am back«. Nicht nur ein Zitat, sondern Statement über die Rückkehr ins Filmgeschäft.
Als seinerzeit die Agenturmeldung kam, Ridley Scott sei gerade in Island, um für PROMETHEUS den »Anbeginn der Zeit« zu filmen, hätte jedem klar sein müssen, dass dies nicht Science-Fiction für den Mainstream werden würde. PROMETHEUS geht tiefer und weiter. Aber geht er tief genug und weiter als andere Filme? In einer langen Tradition von gesellschaftlich relevanten Utopien und kritischen Zukunftsvisionen, bewegt sich Ridley Scotts Ansicht vom Ursprung der Menschheit im genau richtigen Umfeld. In jüngster Zeit waren es die menschlichen Belastbarkeiten in Duncan Jones´ MOON und die Kollektivneurosen aus Danny Boyles SUNSHINE, welche den Zuschauer herausforderten, und überweltliche Zukunftsvisionen in menschliche Psychogramme von unergründbarer Tiefe wandelten. PROMETHEUS nimmt sich eines Themas an, das komplexer und gewagter nicht sein könnte. Woher kommt der Mensch, und wohin führt sein Weg.
Als seinerzeit die Agenturmeldung kam, Ridley Scott sei gerade in Island, um für PROMETHEUS den »Anbeginn der Zeit« zu filmen, hätte jedem klar sein müssen, dass da etwas Größeres auf das Publikum zukommen würde. Vom Alien-Prequel hatten sich Scott, John Spaihts und Damon Lindelof längst verabschiedet, und auch immer wieder darauf hingewiesen. In ihren Stübchen hatte sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung entwickelt. In der Außenwelt wollte man trotz aller Beteuerungen davon nichts wahrhaben. Der größte Anteil am Misserfolg von PROMETHEUS trägt die Beharrlichkeit von Kritikern und Zuschauern, letztendlich doch einen Film mit dem beliebtesten Xenomorphen des Weltalls erwartet zu haben. Autoren und Regie machen es den Leuten auch nicht leicht, wenn sie die Geschichte von PROMETHEUS zudem bewusst in das Alien-Universum legen. Auf der einen Seite hat Ridley Scott einen erstklassigen Science-Fiction-Film inszeniert, paradoxerweise lässt sich der Film auf der anderen Seite auch vollkommen demontieren.
Schon der Titelvorspann ist so brüllend komisch, dass er allein das Potenzial für einen ganzen Film hat. Von der gezeichneten TV-Welt, in welcher sich das lustige, heimtückische Wesen des Seth MacFarlane bisher entfaltete, ist es mit TED ein riesiger Sprung auf die Live-Action-Leinwand. Bei diesem riesigen Sprung landete MacFarlane sicher auf beiden Füßen und mit 1‑A-Haltungsnoten. Ein Teddybär unter dem Weihnachtsbaum ist für den kleinen John Bennett das Größte. Was John allerdings erwartet, als sich sein innigster Wunsch erfüllt, geht über jede Lebenserfahrung hinaus. Denn Ted erwacht zum Leben und begleitet John für die nächsten dreißig Jahre. Aber aus dem knuddeligen Plüschbär, der »ich hab dich lieb« sagt, wenn man auf seinen Bauch drückt, wird ein Pot rauchender, hart trinkender Lebeteddy mit einem ausgesprochen losen Mundwerk.
Es ist vollbracht. Die Legende des Batman wurde zu einer Legende des Mainstream-Kinos. Christopher Nolan hat sich mit der tatkräftigen Unterstützung seines Bruders, des Drehbuchautoren Jonathan, einen unbestreitbaren Platz in den Annalen gesichert. Dieser Platz findet sich zwischen Francis Ford Coppolas GODFATHER-Trilogie und der ersten STAR WARS-Reihe. Die Zeit wird zeigen, ob Nolan mit BATMAN nicht sogar einen Rang höher einzustufen ist. Denn bei den beiden genannten Trilogien ist ein künstlerischer Abfall im jeweils letzten Teil zu bemängeln. Bei dem 2005 gestarteten Reboot des DC-Comic-Helden hingegen haben die kreativen Köpfe alles richtig gemacht. Wirklich alles, bis zum konsequenten Ende. Dass der übermächtige Schatten von Heath Ledger das Potential von Tom Hardys Bane verdunkeln würde, war ein zu erwartender, aber nicht enttäuschender Einbruch. THE DARK KNIGHT RISES ist aber in Form und Konsequenz viel zu sehr seiner unbeirrten Dramaturgie unterworfen, als dass er sich nicht leicht darüber hinwegsetzen könnte. Nolan hat seine Reise beendet, und das begleitende Publikum könnte an keinem phantastischeren Ziel angekommen sein. Wer BATMAN BEGINS dankend angenommen hat, wird den Aufstieg des dunklen Ritters bejubeln.
Im Allgemeinen spricht man beim Künstlernamen von Doktor Seuss das E und U wie ein langgezogenes U aus. Der Dichter, Autor und Karikaturist hingegen gab stets preis, das E und U in seinem Namen werde wie ein O und ein langgezogenes I ausgesprochen. Diese Information mag nur für wenige Personen von Interesse sein, aber es ist von keinerlei Bedeutung für den Film von Chris Renaud und Kyle Balda. Renaud fiel mit der Regie für ICH, EINFACH UNVERBESSERLICH auf, Balda hingegen war schmückendes Regie-Beiwerk bei TOY STORY 2, oder auch MONSTERS INC. Illumination Entertainment und Universal Pictures haben LORAX umgesetzt, und das sagt schon wesentlich mehr darüber aus, was es mit einer filmischen Umsetzung von LORAX auf sich haben mag. Der letzte Animationsfilm von Universal war ICH, EINFACH UNVERBESSERLICH, ein Spaß, der von seiner Geschichte her überzeugte, in seiner visuellen Umsetzung allerdings viel zu abstrakt war. Diese losgelöste Form der visuellen Ausarbeitung ist allerdings schon von Dr. Seuss‘ Vorlage vorgegeben, und die Produzenten wollten sich unbedingt an dessen Illustrationen orientieren. Was sich auf den ersten Blick wie ein optisches Alleinstellungsmerkmal ausnimmt, ist nur zufällig identisch mit Universals vorangegangenen Animationsfilm und dem Design des jetzigen Blockbusters.
Wenn man im Actionkino von Anspruch reden darf, dann bezieht sich dies auf großartige Darstellungen, einer irgendwie gearteten Aussage, einem emotionalen Tiefgang, einer raffinierten Referenz. Normalerweise. Der auf vielen Festivals gefeierte Actionthriller THE RAID hat eigentlich eine nur bedingt vorhandene Geschichte. Er verzichtet vollständig auf moralische Aussagen. Und verkneift sich jede Art von Überraschungsmoment, oder trickreicher Wendungen. Wenn man von Anspruch im Actionkino reden will, muss man zuerst grundlegend zwischen amerikanischem Popcorn-Kino und in Asien produzierten Unterhaltungsfilmen unterscheiden.
THE RAID hat nichts, was über die Action hinaus geht, und ist dabei einer der anspruchsvollsten Filme der letzten Jahre. Der aus Wales stammende Gareth Evans hat sich ganz seiner Leidenschaft für das asiatische Kino verschrieben, und seine Ansprüche bezüglich der Inszenierung ganz nach oben geschraubt. Und wenn man sagt, was man zu sehen bekommt tut dem Zuschauer wirklich weh, dann ist das vollkommen positiv gemeint.Ein zwanzigköpfiges Einsatzkommando soll einen heruntergekommenen Gebäudekomplex stürmen, wo im letzten der fünfzehn Stockwerke ein Drogenbaron dingfest gemacht werden soll. Das eigentliche Problem ist, dass fast alle Bewohner ihre Leben für den Gangsterboss geben würden. Bis zum sechsten Stock läuft alles, wie es bei einer Spezialeinheit laufen soll. Dann wird ihnen ein kleiner Junge zum Verhängnis.
Mit dem vierten Teil von ICE AGE haben die Blue Sky Studios einen gefälligen Familienfilm auf die Leinwand gebracht. Es gibt Bemühungen, das Publikum der 2002 gestarteten Reihe mitzunehmen, doch dem ist nur mäßiger Erfolg beschienen. Peaches, der pubertierende Spross des Mammutpärchens Manny und Ellie, versucht sich rebellisch, verleugnet eine Freundschaft, und muss sich am Ende eingestehen, dass Eltern doch nur das Beste für einen wollen. In der eigentlichen Geschichte müssen sich die Helden Manny, Diego und Sid mit Piraten herumschlagen, die die Gewässer auf einer als Schiff umfunktionierten Eisscholle unsicher machen. Anführer ist der prähistorische Orang-Utan Captain Gutt, der in der deutschen Übersetzung tatsächlich Captain Utan heißen muss. Wie der Kampf Gut gegen Böse ausgehen wird, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Dafür gibt es neue Charaktere, die ganz offensichtlich ihre Einführung für einen fünften Teil erfahren haben. Da ist zum einen Sids Großmutter, an der man leicht erkennt wo Sids geistige Wurzeln liegen. Und es gibt Shira, einen weiblichen Säbelzahntiger als Angebetete für Diego, die so vorhersehbar und langweilig im Charakter ist, dass sie eigentlich nur stört.
Die Werbung dröhnt mit dem »Beginn der noch nicht erzählten Geschichte«. Das ist weit hergeholt und doch irgendwie sehr treffend. Aber das soll noch nicht das Thema sein, denn AMAZING SPIDER-MAN ist ein perfekt gesponnener Kokon aus persönlichem Drama, atemberaubender Action und manchmal ungewöhnlich schrägem Humor. Wenn man sich einen für die oberen Sphären Hollywoods relativ unbedeutenden Regisseur wie Marc Webb ins Boot holt, dann können sich die Produzenten vor kreativen Unstimmigkeiten sicher fühlen. Die bisherigen beruflichen Leistungen und gestalterischen Ergüsse von Webb sollen damit auf keinen Fall geschmälert werden. Sicher ist aber, dass nur Multi-Millionen-Dollar-Geldmaschinen schöpferische Freiheiten in der Industrie genießen, und selbst die sind den Anzugträgern ein Dorn im Auge. Allerdings kann man mit einem Blick auf die Autoren eine ungewöhnliche Konstellation und effiziente Vielschichtigkeit feststellen. Vanderbilt ist Garant für Spannungskino mit Tiefgang. Sargent kritzelte mit an Raimis zweitem und drittem Aufguss des freundlichen Krabblers, kennt also bestens das bereits verwendete Material. Und Kloves war die Konstante in allen acht Harry-Potter-Filmen, was ihn für Kontinuität und Spannungsaufbau einer ganzen Reihe prädestiniert. Denn wenn etwas sicher ist in dieser Welt von Geld und noch viel mehr davon, dann, dass AMAZING SPIDER-MAN als alleinstehender Film nicht allein im Netz bleiben wird.
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