Der Kahlschlag: abgesetzte US-Serien

Bei ein paar war es bereits gewiss, bei ande­ren abzu­se­hen, wie­der ande­re hat­ten noch Hoff­nung – das ist jetzt vor­bei. Die Sen­der haben die Axt ange­setzt und (nicht nur) das Gen­re-Fern­se­hen einem rigo­ro­sen Kahl­schlag unterzogen.

Die Anhän­ger und Macher der Neu­auf­la­ge von »V« hat­ten bis zuletzt gehofft, die letz­te Staf­fel und ins­be­son­de­re auch die letz­te Epi­so­de waren auf »wei­ter machen« ange­legt, es waren coo­le Ideen ange­kün­digt. Hat alles nicht genutzt. Eben­falls weg­gext wur­de NO ORDINARY FAMILY, was mich nicht wun­dert, da auch die­se Serie ihr Poten­ti­al erst in den letz­te paar Fol­gen zeig­te und davor halt­los her­um eier­te. Auch das hät­te was wer­den kön­nen. Kein Gen­re, aber eben­falls von ABC nicht erneu­ert wur­den Detroit 1–8‑7Mr. Sunshi­neOff the MapBet­ter With You as well as Bro­thers & Sisters.
»V« hat­te am Ende durch­schnitt­lich 6,9 Mil­lio­nen Zuschau­er, NO ORDINARY FAMILY kam auf 6,6 Mil­lio­nen, nur noch halb soviel wie zur Première.

Bei NBC ist das Ende von THE EVENT aus­ge­ru­fen wor­den. Auch hier: scha­de, nach einem müden Ein­stieg gewann die serie gegen Ende deut­lich an Fahrt. THE CAPE hat­te ich schon genannt, hier war das Seri­en-Able­ben bereits län­ger bekannt und wun­dert eigent­lich nie­man­den ob der gerin­gen Qua­li­tät der Super­hel­den-Sto­ries. Eben­falls vom Tropf genom­men wur­den unter ande­rem fol­gen­de nicht-Gen­re-Seri­en: CHASE, FRIDAY NIGHT LIGHTS, FRIENDS WITH BENEFITS, LAW & ORDER LOS ANGELES, OUTLAW, OURSOURCED, THE PAUL REISER SHOW, PERFECT COUPLES und UNDERCOVERS von J. J. Abrams.
Wei­ter machen darf CHUCK, dazu schrei­be ich aller­dings in einem ande­ren Arti­kel noch etwas, eben­so wie zu WONDER WOMAN.

Bei CBS kommt das Ende zu $#*! MY DAD SAYS rela­tiv über­ra­schend, denn die Ein­schalt­quo­ten für die Come­dy waren so weit okay. Aller­dings lie­ßen diver­se Kri­ti­ker kein gutes Haar an der Serie mit Wil­liam Shat­ner (der ist auch die Grund, war­um ich sie hier erwäh­ne) und das dürf­te wohl die Haupt­be­grün­dung für das Ende sein.

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Bild: altes Fern­seh­ge­rät, von tomis­lav­me­dal auf flickr, CC-Lizenz

Das Aus für THE CAPE?

Es sieht immer mehr so aus, als sei­en die Tage der Super­hel­den-Serie THE CAPE gezählt, denn bereits jetzt wur­de die Anzahl der Epi­so­den, die für die ers­te Staf­fel pro­du­ziert wer­den sol­len, von zwölf auf neun ver­rin­gert. Grund für die­sen Schritt sind die Zuschau­er­zah­len, die offen­bar kata­stro­phal sein müs­sen, sonst hät­te NBC sich sicher nicht zu die­sem dras­ti­schen Schnitt ent­schlos­sen. Damit wür­de ich das Ende der Serie als sicher anse­hen wollen.

Pech ist das lei­der wie­der ein­mal für Sum­mer Glau, die damit nach FIREFLY, SARAH CONNOR CHRONICLES und DOLLHOUSE erneut mit einer Gen­re-Serie kein Glück hat.

Ver­wun­der­lich fin­de ich per­sön­lich die schwa­chen Zuschau­er­zah­len nicht, denn trotz des inter­es­san­ten Kon­zepts und eini­ger erst­klas­si­ger Neben­fi­gu­ren (eben Sum­mer Glau und der »Car­ni­val Of Crime«, bei letz­te­rem ganz beson­ders her­vor­zu­he­ben Keith David als Max Mali­ni) kön­nen die Sto­ries der Epi­so­den nicht über­zeu­gen, all­zu halt­los und unin­spi­riert düm­pelt die Serie vor sich hin. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass Haupt­dar­stel­ler David Lyons sich dar­in ein­deu­tig über­for­dert zeigt, einen sym­pa­thi­schen Hel­den dar­zu­stel­len – man schafft es ein­fach weder ihn zu mögen, noch mit ihm mitzufiebern.

Das Haupt­pro­blem liegt aber ganz klar bei den Dreh­buch­au­toren und Showrun­nern, die weder inter­es­san­te Inhal­te lie­fern konn­ten, noch in der Lage waren, die Cha­rak­te­re her­aus­zu­ar­bei­ten und ihnen Gele­gen­heit zur Wei­ter­ent­wick­lung zu geben. Sehr, sehr scha­de um das Kon­zept einer moder­nen Super­hel­den-Serie im Pulp-Stil.

Pro­mo­fo­to: David Lyons als THE CAPE, Copy­right 2010 NBC

Die Rückkehr des Genre-TV in den USA

Nach der Weih­nachts­pau­se geht’s in den USA in die­ser Woche end­lich mit den Gen­re-Seri­en wei­ter, am nächs­ten Sonn­tag star­tet sogar eine ganz neue: THE CAPE.

Der Kick­off-Tag ist Diens­tag, an die­sem Tag beginnt ABC mit der Aus­strah­lung der zwei­ten Staf­fel der V-Neu­auf­la­ge. Man darf gespannt sein, ob sich die bis­lang durch­schnitt­li­che bis gute Serie stei­gern kann, etwas Sor­ge macht, dass der zwei­te Anlauf nur zehn statt zwölf Epi­so­den spen­diert bekam.

NO ORDINARY FAMILY legt eben­falls Diens­tag wie­der los, man kann nur hof­fen, dass die Geschich­te um eine ganz nor­ma­le Fami­lie die plötz­lich Super­kräf­te erlangt end­lich mal etwas durch­star­tet und die durch­wach­se­nen ers­ten Epi­so­den hin­ter sich lässt.

Dann ver­brennt SyFy an dem Tag noch die letz­ten fünf Epi­so­den von CAPRICA (die es bereits auf DVD gibt).

Am Mitt­woch kehrt HUMAN TARGET (locker an die gleich­na­mi­ge DC-Comic-Serie ange­lehnt) gleich mit einer Dop­pel­fol­ge zurück, ab Frei­tag gibt es zum einen wie­der MEDIUM (da sacken die Ein­schalt­quo­ten aber offen­bar auf­grund unin­spi­rier­ter Geschich­ten übelst ab), zum ande­ren star­tet auf SyFy die nächs­te Staf­fel MERLIN.

Am Sonn­tag beginnt auf NBC die Aus­strah­lung der Serie nach Comic-Moti­ven namens THE CAPE, bei der ein gechass­ter Ex-Poli­zist zu einem mas­kier­ten Hel­den wird. Freun­de von Sum­mer Glau dür­fen sich freu­en, denn die spielt eine Blog­ge­rin; man kann nur hof­fen, dass sie mit die­ser Serie mehr Glück hat, als mit den bisherigen.

Bereits letz­ten Sams­tag und ges­tern wur­den auf BBC Ame­ri­ca die ers­ten bei­den Fol­gen der vier­ten Staf­fel PRIMEVAL feil gebo­ten, wei­te­re Epi­so­den kom­men ab sofort immer Samstags.

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Pro­mo-Foto David Lyons als THE CAPE, Copy­right NBC