Bandit

PLANET DER AFFEN – REVOLUTION

Poster PLANET DER AFFEN - REVOLUTION

DAWN OF THE PLANET OF THE APES – Bun­des­start 07.08.2014

Eines muss man den Pro­du­zen­ten las­sen, die genau gewusst haben, was sie tun, sie kön­nen dem Jahr­zehn­te alten Stoff tat­säch­lich neue Aspek­te abge­win­nen. Dass sie sich dabei noch wei­ter von Pierre Boul­les Ori­gi­nal-Roman ent­fer­nen, als bereits der Reboot-Titel PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION, tut dem neu erstark­ten Fran­chise nur all­zu gut. Denn trotz der dras­ti­schen Abwei­chun­gen, bleibt der Kern in aller Kon­se­quenz erhal­ten. Das Prä­pa­rat ALZ-113 soll­te Men­schen mit Alz­hei­mer hei­len. Was es wirk­lich tat, war die Ver­such­s­pri­ma­ten erheb­lich intel­li­gen­ter zu machen. Für den Men­schen hin­ge­gen zeig­te sich ALZ-113 als töd­li­cher Virus. Dass aus­ge­rech­net Pati­ent Null ein Pilot für Pas­sa­gier­flü­ge war, mach­te die Sache für die Mensch­heit extrem unan­ge­nehm. Nur weni­ge immu­ne Men­schen haben über­lebt, und sich in den lang­sam ver­fal­len­den Groß­städ­te zusam­men gerot­tet. Damit hat der ers­te Teil des Reboot einen uner­setz­li­chen Grund­stein für eine glaub­vol­le und nach­voll­zieh­ba­re Fort­set­zung gesetzt. Egal ob es eine Fort­set­zung geben wür­de, die­se Grund­la­ge allein reich­te schon aus, um den Zuschau­er ein Bild der Zukunft zu zeich­nen. Die Däm­me­rung einer über­le­ge­nen Herr­schaft.

THE RAID 2 erfüllt Erwartungen

Poster The Raid 2

THE RAID 2: BERANDAL – Bun­des­start 24.07.2014

Grund­la­ge der Bespre­chung ist die Blu-Ray in Indo­ne­sisch mit ame­ri­ka­ni­schen Unter­ti­teln

Eigent­lich ist mit THE RAID 2: BERANDAL nun der ers­te Teil einer Tri­lo­gie in die Kinos gekom­men. Gareth Evans hat­te aus der Not eine Tugend gemacht als er BERANDAL nicht voll­stän­dig finan­ziert bekam und dafür das mini­ma­lis­ti­sche Action-Feu­er­werk REDEMPTION insze­niert. Und wer nun den ers­ten Teil gese­hen hat, der kann sich vor­stel­len wie schnell die Finan­zie­rung des wesent­lich auf­wen­di­ge­ren BERANDAL von stat­ten gegan­gen sein muss. Knapp zwei Stun­den nach­dem sich Poli­zist Rama mit sei­nen Kol­le­gen erfolg­reich durch fünf­zehn Stock­wer­ke geschos­sen und geprü­gelt hat, beginnt das neue Kapi­tel. Die Erstür­mung des Hoch­hau­ses und die Eli­mi­nie­rung des Dro­gen­bos­ses hat hohe Wel­len geschla­gen, auch in der Poli­tik. Rama wird zum Schutz sei­ner eige­nen Fami­lie nahe­ge­legt unter­zu­tau­chen, dies aber gleich zu nut­zen, das größ­te Dro­gen-Syn­di­kat zu infil­trie­ren, um Draht­zie­her und poli­ti­sche Unter­stüt­zer auf­zu­spü­ren. Tat­säch­lich kommt Rama im Gefäng­nis mit dem gera­de ein­sit­zen­den Uco zusam­men, Sohn des gro­ßen Bos­ses Ban­gun. Und mit Ramas Geschick kann die­ser sich schnell das Ver­trau­en der Obers­ten erschlei­chen. Aber dafür muss viel ein­ge­steckt wer­den, split­tern extrem vie­le Kno­chen, und tun sich unzäh­li­ge ande­re häss­li­che Wun­den auf.

TRANSFORMERS – Ära des Untergangs

Transformers AOE

TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION – Bun­des­start 17.07.2014

Micha­el Bay hat­te recht, er amü­sier­te sich über die har­schen Kri­ti­ken an sei­nem neu­es­ten Film, und mein­te nur, dass die Zuschau­er trotz­dem kom­men wür­den. Und sie kom­men. Denn Micha­el Bay kann das Spek­ta­kel, sinn­be­freit aber groß­ar­tig. Gleich zu Anfang fährt unser ange­hen­der Held, zu die­sem Zeit­punkt noch der ver­spon­ne­ne Ver­lie­rer, an einem gro­ßem Schild vor­bei, auf dem es heißt »Erin­nert euch an Chi­ca­go – mel­den Sie außer­ir­di­sche Akti­vi­tä­ten«. Das ist eigent­lich wit­zig, birgt den­noch einen unde­fi­nier­ba­ren Bei­geschmack. Hat der Film am Ende soviel Selbst­iro­nie, die von Vor­teil wäre, um Bays Film als rei­nes Spek­ta­kel unge­niert genie­ßen zu kön­nen?

Hat er nicht.

WIE DER WIND SICH HEBT – Hayao Miyazaki

Wie der Wind sich hebt

KAZE TACHINU – Bun­des­start 17.07.2014

Dafür, dass WIE DER WIND SICH HEBT von Hayao Miya­za­ki selbst als sein letz­ter Film ange­kün­digt wur­de, behan­delt Uni­ver­sum Film den Ver­leih sehr stief­müt­ter­lich. Kei­ne eige­ne offi­zi­el­le Sei­te, der Pres­se­ser­ver hält kein Mate­ri­al bereit, die deut­schen Syn­chron­spre­cher sind nir­gend­wo auf­ge­führt; ledig­lich auf der Uni­ver­sum-Sei­te selbst fin­det sich eine kar­ge Aus­wahl an Bil­dern. Das wirft die Fra­ge auf, ob Uni­ver­sum dem Film even­tu­ell nicht ver­traut. Es zeich­net sich klar ab, dass man Ani­me-Fil­me mögen muss, um an WIE DER WIND SICH HEBT Gefal­len zu fin­den. Denn mit einer gewis­sen Dra­ma­tur­gie geht er sehr spar­sam um.
Es wird das Leben des Flug­zeug­kon­struk­teurs Jiro Hori­ko­shi über vier Jahr­zehn­te erzählt. Schon in Kind­heits­ta­gen träumt Jiro sich in eine Welt, die er mit der Flug­zeug­bau­er-Legen­de Gian­ni Capro­ni in Freund­schaft teilt. Sind bei­de Män­ner rea­le Per­so­nen, sind die pri­va­ten Geschich­ten rein fik­tiv.  Als Regis­seur und Dreh­buch­au­tor Hayao Miya­za­ki das gleich­na­mi­ge Man­ga zeich­ne­te, war er ledig­lich an Jiro Hori­ko­shis Fas­zi­na­ti­on und Lei­den­schaft für Flug­zeu­ge inter­es­siert.

DIE KARTE MEINER TRÄUME 3D

Die Karte meiner Träume

THE YOUNG AND PRODIGIOUS T.S. SPIVET – Bun­des­start 10.07.2014

Im Schnitt macht Jean-Pierre Jeu­net alle vier Jah­re einen Film. Bun­te Fil­me, abs­trakt, mär­chen­haft, aber immer mit einem düs­te­ren Schuss. In sei­nem sieb­ten Lang­film mit dem irre­füh­ren­den Titel DIE KARTE MEINER TRÄUME, ist das düs­te­re Moment der Tod des Zwil­lings­bru­ders vom zehn­jäh­ri­gen T.S..
Die Ver­schro­ben­heit von T.S. ist sei­ne Intel­li­genz, alles muss er kar­to­gra­phie­ren, oder er arbei­tet an wis­sen­schaft­li­chen Expe­ri­men­ten. Eigent­lich wäre da T.S. bei sei­ner Fami­lie auf der Cop­per­pot Ranch in Mon­ta­na bes­tens auf­ge­ho­ben. Sei­ne Schwes­ter ist ledig­lich an Schau­spiel­un­ter­richt und an Miss Ame­ri­ca-Wett­be­wer­ben inter­es­siert. Die Mut­ter hat sich in ihrer Insek­ten­for­schung ver­lo­ren. Der Vater ist ein Cow­boy ganz alter Schu­le, der, so meint T.S. in sei­nen Off-Kom­men­ta­ren, 100 Jah­re zu spät gebo­ren wur­de. Und dann ist da natür­lich noch der Fami­li­en­hund, der die meis­ten Macken auf sich ver­eint, zum Bei­spiel Blech­ei­mer fres­sen. Aber T.S. Spi­vet ist trotz sei­ner über­ra­gen­den Auf­fas­sungs­ga­be ein zehn­jäh­ri­ger Jun­ge, und so fühlt er sich von allen miss­ver­stan­den und unge­liebt, zudem er selbst die Welt noch nicht wirk­lich ver­steht. Dann erfin­det T.S. auch noch das Per­pe­tu­um Mobi­le und soll vom Smit­h­so­ni­an Insti­tu­te einen renom­mier­ten Preis über­reicht bekom­men. Ohne sei­ne Fami­lie zu infor­mie­ren, beginnt T.S. kur­zer­hand eine aben­teu­er­li­che Rei­se nach Washing­ton.

NO TURNING BACK

Poster "No turning back"

LOCKE – Bun­des­start 19.06.2014

Es gibt Fil­me, die unter­flie­gen ein­fach den Radar, obwohl der Name Tom Har­dy mitt­ler­wei­le kein unbe­kann­ter mehr ist. Waren sei­ne bis­he­ri­gen Fil­me von wech­seln­der Qua­li­tät, war es sein Schau­spiel nie. Und die Aus­gangs­si­tua­ti­on von NO TURNING BACK ver­langt nach einem Cha­rak­ter­dar­stel­ler mit der not­wen­di­gen Prä­senz. Schon Hitch­cock ver­ließ über einen gesam­ten Film nicht das Ret­tungs­boot, Colin Far­rell konn­te nicht aus einer Tele­fon­zel­le, und Ryan Rey­nolds zeig­te sei­ne bis­her bes­te Leis­tung allein in einem Sarg. Regis­seur und Autor Ste­ven Knight setzt Tom Har­dy in einen BMW und schickt in auf den Weg von Bir­ming­ham nach Lon­don. Der Rou­ten­pla­ner gibt an, dass für die Stre­cke Bir­ming­ham /​ Lon­don 85 Minu­ten von Nöten wäre. NO TURNING BACK hat des­we­gen nicht von unge­fähr eine Lauf­zeit von 85 Minu­ten.

MINDSCAPE als eindringliches Kopfkino

mindscape

MINDSCAPE – Bun­des­start 03.07.2014

Obwohl MINDSCAPE von Stu­dio­Ca­nal ver­trie­ben wird, stellt Stu­dio­Ca­nal kein Wer­be­ma­te­ri­al auf sei­nem Pres­se­ser­ver zur Ver­fü­gung. Aus uner­find­li­chen Grün­den gibt es kaum Kinos, die MINDSCAPE im Pro­gramm haben. Über Ama­zon ist der Film längst als Import erhält­lich, aber ledig­lich in eng­li­scher und spa­ni­scher Sprach­fas­sung.
 

Erin­ne­rungs­de­tek­ti­ve haben den Lügen­de­tek­tor noch nicht abge­löst, fin­den aber immer mehr Beach­tung. Men­schen mit die­ser Bega­bung, wie John Washing­ton, kön­nen durch Berüh­rung an den Erin­ne­run­gen ihres Gegen­übers teil­ha­ben, die­se dann unvor­be­las­tet ana­ly­sie­ren und aus­wer­ten. Nach einem Trau­ma und zwei Jah­ren Pau­se soll John Washing­ton erst ein­mal mit einem ein­fa­chen Fall wie der jun­gen Anna begin­nen. Ist Anna wirk­lich eine Sozio­path­in, und woll­te drei Mit­schü­le­rin­nen umbrin­gen, oder ist sie selbst Opfer eines Kind­heits­trau­mas? »Ich bin kei­ne Sozio­path­in,« sagt Anna bei ihrer ers­ten Begeg­nung, »aber ich habe die Fähig­keit wie eine zu den­ken.«

WOLF CREEK 2

Poster Wolf Creek

WOLF CREEK 2 – Bun­des­start 19.06.2014
Bespro­chen wird die aus­tra­li­sche Sprach­fas­sung

Eigent­lich woll­te er nur hel­fen, und dann kommt die­ses undank­ba­re Ruck­sack-Pack. Es ist eigent­lich erstaun­lich, dass es acht Jah­re gedau­ert hat, bis man eine Fort­set­zung zu »Aus­tra­li­ens angst­ein­flö­ßen­ds­tem Film« umsetz­te, so jeden­falls die Wer­be­ma­schi­ne­rie zu WOLF CREEK. Aber die län­ge­re Zeit hat dem Nach­fol­ger auch gut getan, denn Abnut­zungs­er­schei­nun­gen zeigt er kei­ne, wie sie bei schnell nach­ge­scho­be­nen Fort­set­zun­gen oft bereits beim zwei­ten Teil ein­tre­ten. Mick Tay­lor passt also wie­der auf, dass vom Weg abge­kom­me­ne Tou­ris­ten in sei­nem Hin­ter­land kei­nen Unfug trei­ben. Und da muss der Mann mit dem mar­kant, meckern­den Lachen durch­aus auch ein­mal mit Jagd­mes­ser und Gewehr nach­hel­fen.

MALEFICENT – Die dunkle Fee

Poster Maleficent

MALEFICENT – Bun­des­start 29.05.2014

Sie ist die Iko­ne des Bösen aus der gezeich­ne­ten Welt von Dis­ney. Und selbst nach fast 60 Jah­ren hat sie nichts von ihrer Wir­kung ver­lo­ren. Mal­e­fi­cent. Was so viel wie Böse bedeu­tet, und wie wir erfah­ren, hieß sie schon in jun­gen Jah­ren so, wo die Fee der Moo­re noch eine wirk­lich Gute war. Doch über die­sen Zustand hüllt sich der Film in Schwei­gen. Letzt­end­lich ist es auch nicht wich­tig, weil es den Film des­we­gen nicht schlech­ter macht. Die Ver­mark­tung des Films gau­kelt einen vor, man wür­de wis­sen, was uns die Geschich­te erzäh­len will, doch da irrt sich der geneig­te Zuschau­er gewal­tig. Tat­säch­lich ist die eigent­li­che Stär­ke des Films, dass er sich voll­kom­men gegen die Erwar­tungs­hal­tung ent­wi­ckelt. Ähn­lich wie es Schrift­stel­ler Gre­go­ry Magui­re mit WICKED erson­nen hat­te, in der er die Vor­ge­schich­te der Hexen aus ZAUBERER VON OZ erzähl­te, und dann par­al­lel zur bekann­ten Geschich­te lau­fen lässt, so zeigt auch MALEFICENT einen uner­war­te­ten Hin­ter­grund zum Mär­chen Dorn­rös­chen. Und wie bei WICKED, ver­dreht die­ser Hin­ter­grund das Wesen der Figu­ren und den Kern der Geschich­te gegen das ver­meint­lich Bekann­te. Ohne sich aller­dings gegen die Vor­la­ge zu stel­len.

EDGE OF TOMORROW

Edge Of Tomorrow

EDGE OF TOMORROW – Bun­des­start 29.05.2014

Die Pres­se hat sich längst auf den Mur­mel­tier-Tag ein­ge­schos­sen. Doch gibt es bei die­sem Crui­se-Vehi­kel einen wesent­li­chen Unter­schied zu Harold Ramis´ Komö­die um Moral und Selbst­fin­dung: Der Mur­mel­tier-Tag war ein bis zum Ende durch­dach­tes Unter­hal­tungs­stück mit Tief­gang. EDGE OF TOMORROW hat kei­nen Tief­gang, dafür ist er ein präch­ti­ges Unter­hal­tungs­stück, aber durch­dacht, nein, durch­dacht ist er nicht wirk­lich. Allein die Umstän­de, wie Major Wil­liam Cage gegen sei­nen Wil­len zu den Ver­ei­nig­ten Ver­tei­di­gungs­kräf­ten ein­ge­zo­gen wird, ist sehr unglaub­wür­dig geschrie­ben und insze­niert. Doug Liman war als Regis­seur mit zum Bei­spiel SWINGERS oder der BOURNE IDENTITÄT schon wesent­lich rea­lis­ti­scher, aber auch ehr­li­cher.

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